Polnischer Experimental-Musiker und Komponist zwischen Noise, Ambient, Industrial und Drone, geboren am 17. März 1958 in Krakau. In seiner Heimat studierte er zuerst klassische Musik, ehe er seine Studien im schwedischen Göteborg und im holländischen Den Haag fortsetzte.
Dazu belegte er Sommerkurse bei Iannis Xenakis, Olivier Messiaen, Pierre Boulez und anderen. Er schrieb Werke für Orchester, eine Oper und Kammermusik. Erste eigene Werke erschienen auf dem beiden Samplern "Gothenburg 84" (Radium 226.05, 1984) und "Gothenburg 86/87" (Radium 226.05, 1987).
Dazu bildete er mit Carin Westman und Jean-Louis Huhta das New Wave/Snyth Pop-Trio Texas Instruments, von dem die 7"-Single "Trial & Error" (Radium 226.05, 1985) herauskam. Als Mitglied der Industrial-Formation Mental Hackers machte er bei den Aufnahmen des Albums "Leaving The 20th Century" (Radium 226.05, 1989) mit.
Weitere Aufnahmen machte er Ende der 1980er Jahre mit P.I.T.T., The Hafler Trio und John Duncan. Mit Ulf Bilting enstand im Duo die LP "Bad Bye Engine" (Radium 226.05, 1988). Weitere Duoaufnahmen mit Bilting fanden sich auf der CD "Phauss/Karkowski/Bilting" (Silent, 1992).
Dazu kam auf dieser CD ein 23:01-minütiger Solotrack von Karkowski sowie ein 24:16-minütiges Stück von Phauss alias Carl Michael Von Hausswolff und Erik Pauser. Zusammen mit Tetsuo Furudate nahm er "World As Will" (Staalplaat, 1998) auf. Es handelte sich um die erste Aufnahme in einer Reihe.
Darauf waren Lars Åkerlund (g), Dror Feiler (contrabass-cl), Jean-Louis Huhta, Johan Söderberg und Jonny Axelson (perc), Ivo Nilsson (tb), Örjan Högberg (viola) und Jonas Lindgren (vio) sowie das Gothenburg Symphony Orchestra zu hören. Ein zweiter Track dieser CD bestand aus einem Solowerk, interpretiert von Yoshiko Matsuo (vio).
"World As Will II" (23five 2002) war eine Duo-Produktion mit Furudate einem Live-Track und einem zweiten Track, der auf dem Korrespondenzweg, das heisst mittels Austausch von digitalen Files, zustande gekommen war. Auf "World As Will III" (Sub Rosa, 2008) kehrten Karkowski und Furudate zu elektro-akustischen Klängen zurück, indem sie ihre Musik vom Zeitkratzer Ensemble interpretieren liessen.
Teil vier "World As Will IV" ([OHM], 2011) war eine reine Duo-Aufnahme auf einer CD. CD-R 1 der Doppel-CD-R "World As Will Live In Sao Paulo" (menstrualrecordings, 2014) enthielt Liveaufnahmen, CD-R 2 den fünften und letzten Teil der "World As Will"-Reihe. Ein 30:38-minütiger Livetrack der beiden Musiker von 2008 wurden später auf der CD-R "World As Will" (menstrualrecordings, 2017) veröffentlicht.
Mit Atau Tanaka und Edwin Van der Heide bildete Karkowski die Sensorband. Dieses Trio veröffentlichte mit "Area/Puls" (Sonoris, 1999) eine CD mit Werken, die zwischen 1997 und 1999 entstanden waren. Mit Van der Heide, Atau Tanaka und Ulf Bilting trat er als UBSB in Erscheinung.
Von diesem Trio kam die 12"-EP "Traceroute" (Ash International, 1999) heraus. Eine Seite muss wie eine LP mit 33 Umdrehungen pro Minute abgespielt werden, die andere wie eine Single mit 45 Umdrehungen. Mit Edwin Van Der Heide entstanden die beiden CD-R "Datastream" (OR, 1999) und "Voltage" (Bake, 1999).
Vor und nach diesen Aufnahmen hatte Karkowski mit weiteren Musikern zusammengearbeitet. Mit Aube entstand "Mutation" (ERS, 1999), mit Helmut Schäfer "Disruptor" (OR, 1999), mit Kasper T Toeplitz "Le Dépeupleur" (Recordings Of Sleaze Art, 2000), mit Francisco López die Doppel-CD "Whint" (.Absolute. [London], 2000) und mit Xopher Davidson "Function Generator" (Sirr, 2001).
"Uexkull" (Anckarström, 1991) war die erste Soloaufnahme gewesen. Der 61:29-minütige Track wurde später als Free-DL (AudioTONG, 2007) wieder veröffentlicht. Danach erschienen rund 20 weitere Soloaufnahmen in allen Formen und Formaten. Dazu kamen Dutzende von weiteren gemeinsamen Aufnahmen mit Musikern wie Tito Diaz, Antimatter, Fl/ex'0, Li Chin Sung, Merzbow, Danny Kreutzfeldt, Atsuko Nojiri, Torturing Nurse, Dickson Dee, Daniel Menche, Damion Romero und vielen anderen.
Cosmic Trigger war ein Duo mit Andrew McKenzie, Pop (Product Of Power) ein solches mit Peter Rehberg. Mit Masami Akita alias Merzbow trat er auch als MAZK in Erscheinung. Karkowski war auch Mitglied des Senssurround Orchestras. Zbigniew Karkowski starb am 12. Dezember 2013 im Alter von 55 Jahren an Krebs in Peru.
Nach seinem Tod kamen mehrere weitere Schallplatten mit Aufnahmen von Karkowski heraus. Bis dato beträgt sein Output fast 60 Alben unter seinem Namen sowie 15 kürzere Aufnahmen. 01/24