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ZZ Top

Amerikanisches Blues Rock-Trio, gegründet 1969 in Houston, Texas, von Billy Gibbons (g), Dusty Hill (e-b) und Frank Beard (dm). Die drei Musiker hatten zuvor zwei sich rivalisierenden Gruppen angehört. Billy Gibbons spielte bei der Psychedelic Blues Rock-Band The Moving Sidewalks, von der ab 1967 mehrere Singles und das Album "Flash" (Tantara, 1968) erschienen.


Dieses war in der Besetzung Gibbons (vcl, g, hca), Tom Moore (org, p), Don Summers (e-b) und Dan Mitchell (dm) entstanden. Gibbons und Mitchell formierten danach mit Lanier Greig (e-b, org) eine erste Ausgabe von ZZ Top, ohne dass von diesem Lineup eigenständige Aufnahmen erschienen. Eine Zeitlang war Billy Ethridge der Bassist.



Dusty Hill und Frank Beard bildeten zur selben Zeit mit Rocky Hill (g, vcl) das Acid Rock/Blues-Trio The American Blues. Diese drei Musiker spielten das Album "Is Here" (Karma, 1968) ein. Mit Doug Davis (org, vcl) entstand als Quartett mit "Do Their Thing" (Uni, 1968) ein zweites Album.


Nachdem Rocky Hill ausstieg und fortan unter seinem Namen Aufnahmen machte, taten sich Dusty Hill und Frank Beard mit Billy Gibbons zusammen, der sich von seinen ersten ZZ Top-Mitmusikern Greig bzw. Ethridge und Mitchell inzwischen wieder getrennt hatte. Das Debutalbum der "Little Ol' Band from Texas" hiess "ZZ Top's First Album" (London, 1971) und landete knapp neben den Billboard 200.


Mit dem Zweitling "Rio Grande Mud" (London, 1972) war die Band erstmals in den Billboard 200, wenn auch nur auf Platz 104. Die daraus ausgekoppelte Single "Francine" erreichte Platz 69 der Billboard Hot 100. International bekannt wurde ZZ Top mit dem dritten Album "Tres Hombres" (London, 1973), das Gold-Status erreichte, es unter die Top-10 der Billboard 200 schaffte und mit "La Grange" einen Top-50-Hit in den Billboard Hot 100 enthielt.


"Fandango!" (London, 1975) enthielt Studio- wie auch Liveaufnahmen und schaffte es erneut knapp in die Top-10 der amerikanischen Pop-Charts. Das Album wurde auf Platz 60 auch in den britischen Charts notiert. Nach dem US-Top-20-Album "Tejas" (London, 1976) und einer eineinhalb Jahre dauernden Tournee zogen sich die drei Musiker erschöpft für rund drei Jahre von der Szene zurück.


Währenddessen veröffentlichte ihr bisheriges Label mit "The Best Of ZZ Top" (London, 1977) eine Compilation. Dazwischen wechselte ZZ Top zu "Warner". Das folgende Album "Degüello" (Warner, 1979) ging zwar mehr als eine Million Mal über den Ladentisch, erreichte aber dennoch nur Platz 24 der Billboard 200.


"El Loco" (Warner, 1981) verkaufte sich etwas weniger gut, landete aber auf Platz 17. Auf den ersten beiden "Warner"-Alben griff die Gruppe auch zu Synthesizern, um ihre Musik den neusten Trends der Rockmusik anzupassen. Während jener Zeit schufen sich die drei Musiker mit ihren langen Bärten auch ein prägendes visuelles Image.


"Eliminator" (Warner, 1983) war das erfolgreichste Album der Band. Es verkaufte sich allein in den USA mehr als 10 Millionen Mal, dazu mehrere 100'000 Mal in anderen Ländern. Trotz Rekordverkäufen reichte es "nur" zu Platz 9 in den Billboard 200. "Legs", eine der fünf Singles aus dem Album, schaffte es in die Top-10 der Billboard Hot 100.


Auch bei "Eliminator" setzte ZZ Top Drum-Maschines, Synthesizer und Sequezer ein. Dazu setzte man auf das neu aufkommende Medium Video. Grossen Anteil am Songwriting und an der Gestaltung der Songs hatte der Soundingenieur Linden Hudson, der seine Credits dann allerdings auf dem Gerichtsweg einfordern musste und für seine Arbeit 600'000 Dollar erhielt.


"Afterburner" (Warner, 1985) verkaufte sich in den USA fünf Millionen Mal und war mit Platz 4 das bislang bestplatzierte Album der Band in den Billboard 200. Auch in vielen anderen Ländercharts stand das Album weit vorne, in England gar auf Platz 2, nachdem davor schon "Eliminator" Platz 3 belegt hatte. Von den sieben ausgekoppelten Singles war "Can't Stop Rockin'" ein US-Top-10-Hit.


Danach erschien die 3-CD-Box "Six Pack" (Warner, 1987), die sechs der ersten sieben Alben in einer neuen Abmischung enthielt. Dies kam allerdings nicht bei allen Fans gut an, zumal die Originalalben zu diesem Zeitpunkt noch nicht auf CD wieder veröffentlicht waren. Nicht Teil des Sets war das sechste Album "Degüello".


"Recycler" (Warner, 1990) war der nächste Millionenseller mit Top-10-Plätzen in den US- und UK-Albumcharts, gefolgt von der zweiten Compilation "Greatest Hits" (Warner, 1992) mit allen Hitsingles sowie zwei neuen Tracks. "Legs" vom Album "Eliminator" wurde nicht in der Originalversion veröffentlicht, sondern in einem Dance-Remix.

Mit einem erneuten Label-Wechsel besann sich ZZ Top auf frühere Zeiten zurück und wurde wieder rauer und erdiger, wie die beiden nächsten Alben "Antenna" (RCA, 1994) und "Rhythmeen" (RCA, 1996) zeigten. "Antenna" war zwar noch einmal ein Millionenseller, doch beide Alben landeten nur auf den Plätzen 14 und 29 der Billboard 200.


Gleichzeitig mit "Antenna" erschien mit "One Foot In The Blues" (Warner, 1994) eine Zusammenstellung von 17 Blues-Stücken der Band von verschiedenen Alben. ZZ Top veröffentlichte seither nur noch sporadisch neue Alben. "XXX" (RCA, 1999) erreichte nur gerade Platz 100 der Billboard 200, während es "Mescalero" (RCA, 2003) auf Platz 57 schaffte.


Zudem war mit "Sharp Dressed Men: A Tribute To ZZ Top" (RCA, 2002), eine Tributalbum von Country-Künstlern wie Trace Adkins, Brooks & Dunn, Tracy Byrd, Kenny Chesney, Andy Griggs, Alan Jackson, Lonestar, Montgomery Gentry, Willie Nelson, Brad Paisley, Phil Vassar, The Warren Brothers, Hank Williams, Jr., Hank Williams III und Dwight Yoakam erschienen.


Unter dem Titel "Chrome, Smoke & BBQ" (Warner, 2003) wurden auf 4 CD die ersten fünf Alben der Band in ihrer Original-Abmischung wieder veröffentlicht. "Rancho Texicano (Very Best Of ZZ Top)" (Rhino, 2004) war eine Compilation davon in Form einer Doppel-CD. "Live From Texas" (Eagle, 2008) war der Titel einer Live-DVD bzw. CD mit Aufnahmen eines Auftritts von 2007 in Grand Prairie, Texas.


"Double Down Live: 1980 & 2008" (Eagle Vision, 2012) hiess ein Doppel-DVD-Set. Der erste Teil enthielt den Mitschnitt eines Auftritts von 1980 im "Rockpalast" in Essen. Der Rest stammte von Konzerten in den Jahren 2007 und 2008 in San Francisco, Paris und Bixby, Oklahmoma. Die Aufnahmen von 1980 kamen unter dem Titel "Live In Germany 1980" (Eagle Rock, 2012) auch auf einer CD auf den Markt.


Eine weitere Hommage von anderen Musikern an die Musik des Trios hiess "A Tribute From Friends" (RCA, 2011). Mitwirkende waren The M.O.B. (Steven Tyler, Mick Fleetwood, Jon McVie, Jonny Lang), Filter, Grace Potter & The Nocturnals, Nickelback, Wolfmother, Loaded, Coheed and Cambria, Mastodon, Wyclef Jean, Daughtry und Jamey Johnson.


Auf der EP "Texicali" (American Recordings, 2012) erschien erstmals seit neun Jahren wieder neues Studiomaterial. Die vier EP-Tracks waren auch Teil des neuen Albums "La Futura" (American Recordings, 2012), mit dem ZZ Top fast wieder an alte Zeiten anknüpfen konnte. Das Album kam trotz Verkäufen unter einer Million auf Platz 6 der Billboard 200 und stand damit weiter oben, als fast alle anderen ZZ Top-Alben.


"The Studio Albums 1970-1990" (Warner, 2013) hiess ein 10-CD-Set mit allen Alben für "Warner". Die Alben "Rio Grande Mud", "Tres Hombres", "Fandango", "Degüello" und "Eliminator" waren zuvor schon im Rahmen der "Original Album Series" (Warner, 2011) im Rahmen eines 5-CD-Sets wieder veröffenticht worden.


Auch die Alben "Degüello", "Eliminator" und "Afterburner" wurden unter dem Titel "The Triple Album Collection" (Warner, 2012) gemeinsam veröffentlicht. "Live! Greatest Hits From Around The World" (Suretone, 2016) nannte sich eine Sammlung von diversen Livesongs. Dazu kamen weitere Compilatons.


Bassist Dusty Hill starb in der Nacht vom 27. auf den 28. Juli 2021 im Alter von 72 Jahren im Schlaf in seinem Haus in Houston, Texas. 06/23

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