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  • Black Sabbath

    Britische Doom Metal-Band der ersten Stunde, gegründet 1968 in Aston in der Nähe von Birmingham von den vier Schulfreunden Ozzy Osbourne (vcl), Tony Iommi (g), Geezer Butler (e-b) und Bill Ward (dm). Die Gruppe hiess zuerst Polka-Tulk und spielte Blues Rock, ehe man unter dem Namen Earth auf Tournee ging.   Als Earth spielte das Quartett 1969 ein Demotape ein, das später mit Aufnahmen von der Flying Hat Band von 1973 unter dem Titel "Coming Of The Heavy Lords" (Acid Nightmare, 2011) auf einer Split-LP erstmals richtig herausgebracht wurde. Die drei Earth-Tracks wurden mit einem Cover von "Blue Suede Shoes" ergänzt, das die Band 1970 nach dem Namenswechsel aufgenommen hatte.   Als man nämlich gemerkt hatte, dass es bereits eine andere Band mit dem Namen Earth gab, wurde Earth in Black Sabbath umgetauft. "Black Sabbath" war eine Komposition, die Geezer Butler unter dem Eindruck des gleichnamigen Buches von Dennis Wheatley geschrieben hatte. Einen ersten Vertrag erhielt Black Sabbath von "Philips".   Auf dessen Sub-Label "Fontana" erschien Anfang 1970 die wenig erfolgreiche Single "Don't Play Your Games With Me". Mit ihrem Debutalbum "Black Sabbath" (Vertigo, 1970) kletterte die Band gleich auf Platz 8 der englischen Albumcharts. In den Billboard 200 in den USA, schaute Platz 23 heraus.   Mit dem harten Sound sowie den einfachen, aber melodiösen Riffs wurde Black Sabbath zur Mutter aller Doom-Bands. In der klassischen Black Sabbath-Besetzung folgte auf dem Label "Vertigo" eine ganze Reihe von erfolgreichen Alben. "Paranoid" (1970) war das erste Nummer-1-Album der Band in Grossbritannien. In den USA wurden mehr als vier Millionen Stück verkauft, was zu Platz 12 in den Billboard 200 reichte.   Der Titelsong war mit Platz 4 die erfolgreichste Single der Band in England. In den Billboard Hot 100 stand der Titel auf Platz 61. Das dritte Album "Master Of Reality" (1971) verkaufte sich in den USA über 2 Millionen Mal und war mit Platz 8 das bestplatzierte Album der Band in den Billboard 200.   In Grossbritannien kam "Master Of Reality" auf Platz 5, während das Nachfolgewerk "Volume 4" (1972) Platz 8 schaffte. In den USA reichte es zu Platz 13. "Sabbath Bloody Sabbath" (1973) mit den Plätzen 4 (UK) und 11 (USA sowie "Sabotage" (1975) mit den Plätzen 7 (UK) und 28 (USA) waren weitere erfolgreiche Alben.   Auch die als Doppel-LP-Compilation "We Sold Our Soul For Rock'n'Roll" (1975) verkaufte sich in den USA über 2 Millionen Mal. Dann machten sich erste Meinungsverschiedenheiten bemerkbar. Iommi wollte den Sound der Band mit anderen Elementen, etwa mit Bläsern, bereichern. Dies kam bei den Fans weniger gut an. Nach dem Aufnahmen zum Album "Techical Ecstasy" (1976) verliess Ozzy Osbourne im November 1977 die Band, um eine Solokarriere zu starten. Er wurde vorerst durch Dave Walker von Savoy Brown ersetzt, ehe Sabbath noch einmal mit Ozzy das nächste Album "Never Say Die!" (1978) aufnahm.   Die beiden letzten Alben kamen trotzdem in die Top-15 in England und unter die Top-70 in den USA. Danach verliess Osbourne die Band endgültig. Sein Nachfolger wurde Ronnie James Dio , der bei Rainbow gesungen hatte und später mit Dio eine eigene Band gründete. "Heaven & Hell" (1980) hiess das erste Album mit Dio.   Mit den Plätzen 9 (UK) und 28 (USA) konnte die Band wieder an frühere Alben anknüpfen. Darauf wurde Black Sabbath mit Geoff Nicholls (key) zum Quintett erweitert. Zur gleichen Zeit verliess mit Bill Ward ein zweites Originalmitglied die Band. Sein Ersatz war Vinny Appice (dm), der Bruder von Carmine Appice.   Die neue Sabbath-Besetzung nahm mit "Mob Rules" (1981) und der Doppel-LP "Live Evil" (1982) zwei weitere Alben auf, chartsmässig zufriedenstellen abschlossen. Dio und Iommi gerieten sich wegen der Abmischung des Live-Albums so sehr in die Haare, dass Dio Black Sabbath wieder den Rücken kehrte.   Auch Appice ging. Ihre Nachfolger waren einerseits Ian Gillan von Deep Purple und der zurückkehrende Bill Ward. Diese Besetzung nahm mit "Born Again" (1983) nur gerade ein Album auf, ehe sich Gillan wieder Deep Purple anschloss und vorerst durch Dave Donato ersetzt wurde. "Born Again" stand in England auf Platz 4 der Charts.   Für Ward spielte zuletzt auch Bev Bevan (dm). Beim Live Aid-Konzert von 1985 spielte Black Sabbath mit Ozzy Osbourne, doch dann fiel die Band nach dem Abgang von Geezer Butler auseinander. Leader Tony Iommi stellte mit Glenn Hughes (vcl), Dave Spitz (e-b), Eric Singler (dm) und Geoff Nicholls (key) eine neue Besetzung auf die Beine.   Zum Teil mit Gordon Copley (e-b) spielte dieses Lineup "Seventh Star" (1986) ein. Dann kam es zu einer weiteren Umbesetzung. Hughes machte Tony Martin (vcl) Platz und Spitz wurde durch Bob Daisley (e-b) ersetzt. Auf "The Eternal Idol" (1987) war  auch Bevan (dm, perc) wieder dabei.   Wieder mit zum Teil neuen Leuten und nach einem Labelwechsel wurde das nächste Album "Headless Cross" (I.R.S., 1989) aufgenommen. Es entstand in der Besetzung Iommi, Martin, Nicholls, Laurence Cottle (e-b) und Cozy Powell (dm). Laurence Cottle war schon auf dem nächsten Album "Tyr" (I.R.S., 1990) nicht mehr dabei. Als Bassist spielte neu Neil Murray.   Dann kam es zu einer Reunion des Lineups, das zwischen 1979 und 1983 die Band gebildet hatte. Es waren dies neben Iommi Ronnie James Dio (vcl), Geezer Butler (e-b), Vinny Appice (dm) und Geoff Nicholls (key). "Dehumanizer" (I.R.S., 1992) hiess das entsprechende Album, das die Band erstmals seit neun Jahren wieder in die Top 50 der Billboard 200 brachte.   Auf der nächsten CD "Cross Purposes" (I.R.S., 1994) und auf der Live-DVD/CD "Cross Purposes Live" (I.R.S., 1995) mit einem Mitschnitt eines Auftrittes im Londoner "Hammersmith Odeon" war mit Iommi, Tony Martin (vcl), Geezer Butler (e-b), Bobby Rondinelli (dm) und Geoff Nicholls (key) wieder eine andere Besetzung am Werk.   Auch diese blieb nicht lange zusammen, denn auf "Forbidden" (I.R.S., 1995) spielte Black Sabbath mit den neuen/alten Mitgliedern Neil Murray (e-b) für Butler und Cozy Powell (dm) für Rondinelli. Als Gast rappte Ice-T mit. 1997 kam es zur lange erwarteten Reunion der klassischen Black Sabbath-Besetzung mit Iommi, Osbourne, Butler und Ward.   Zusammen mit Geoff Nicholls (key) trat die Band am 5. Dezember 1977 in ihrer Heimatstadt Birmingham zu einem Reunion-Konzert auf die Bühne, das für die Doppel-CD "Reunion" (Epic, 1998) mitgeschnitten wurde. Zu neuen Studioaufnahmen kam es vorerst nicht. Um 2006 kam es zu einer Reunion mit Tony Iommi und Ronnie James Dio an der Spitze. Statt als Black Sabbath gingen die Gruppe als Heaven & Hell auf Tournee. Gleichzeitig erschien unter dem Gruppennamen Black Sabbath die Compilation "The Dio Years" (Rhino, 2007). Liveaufnahmen der Heaven & Hell-Tournee 2007 erschienen unter dem Titel "Live From Radio City Music Hall" (Steamhammer, 2007) als Doppel-CD, DVD oder als Set. Das Warten auf neues Studiomaterial wurde mit zahlreichen Live-CDs, Compilations und Reissues überbrückt. Das Boxset "Black Box: The Complete Original Black Sabbath (1970-1978)" (Warner und Rhino, 2004) enthielt die ersten acht LPs auf CD. Dazu kamen eine DVD mit einem "Beat Club"-Auftritt sowie ein Booklet. "The CD Collection" (Castle, 1991) hatte ein 6-CD-Set geheissen, das die ersten sechs LPs von Black Sabbath enthielt. Jede dieser CDs wurde mit Live-Tracks aus der entsprechenden Zeit ergänzt. Diese Live-Aufnahmen stammten von "Live At Last". "The Ozzy Osbourne Years" (Castle, 1991) hiess ein 3 CD/5-LP-Set. "Cross Box" (Castle, 1994) enthielt Material auf 6 CDs, während "Under Wheels Of Confusion" (Castle, 1996) eine 4-CD-Box darstellte. Es folgten "The Singles 1970–1978" (Sanctuary, 2000) mit sechs CD-Singles und "The Complete 70's Replica CD Collection" (Castle, 2008) im Umfang von 8 CDs. Später waren "The Rules Of Hell" (Rhino, 2008) 6 und "The Complete Ozzy Years 1970–1978" (Sanctuary, 2010) 13 CDs stark. "The Vinyl Collection 1970–1978" (Sanctuary, 2012) enthielt 9 LPs und eine 7"-Single. "The Complete Albums 1970–1978" (Rhino, 2014) enthielt das schon mehrfach veröffentlichte Material auf 8 CDs. Unter dem Titel "The Ten Year War" (BMG, 2017) wurden acht LPs und zwei 7"-Singles verpackt. "Supersonic Years: The Seventies Singles Box Set" (BMG, 2018) enthielt 10 7"-Singles. Auf den vier CDs oder LPs von "Anno Domini 1989–1995" (BMG, 2024) wurden vier der fünf Alben mit Tony Martin wiederveröffentlicht.   Neben Ozzy Osbourne veröffentlichten auch Tony Iommi und Geezer Butler Alben unter eigenem Namen. Eine im Herbst 2011 angekündigte Reunion der Band in der Original-Besetzung erwies sich vorerst als unmöglich. Auf der einen Seite erkrankte Tony Iommi an Krebs, auf der anderen Seite wollte Bill Ward wegen schlechten Vertragsbestimmungen nicht mittun.   Mit "13" (Vertigo, 2013) erschien dann gleichwohl ein neues Album der reformierten Band. Anstelle von Originaldrummer Bill Ward war neben Ozzy Osbourne (vcl), Tony Iommi (g) und Geezer Butler (e-b) Brad Wilk von Rage Against The Machine und Audioslave als Schlagzeuger zu hören. Das letzte Album der Band war auch das chartsmässig erfolgreichste.   Sowohl in Grossbritannien, wie auch in den USA stand das Album ganz oben in den Charts. Auch in Kanada, Deutschland und Holland stand "13" an der Spitze der Charts, auch wenn die Verkäufe nicht mehr so hoch waren wie in früheren Jahren.   "Live... Gathered in Their Masses" (Universal, 2013) war eine Live-CD mit einer DVD bzw.einer Blu-ray mit aktuellen Liveaufnahmen. Das letzte Konzert von Black Sabbath am 4. Februar 2017 mit Osbourne, Iommi und Butler wie mit Adam Wakeman (key) und Tommy Clufetos (dm) wurde unter dem Titel "The End: Live in Birmingham" (Eagle, 2017) auf einer Doppel-CD bzw. einer Triple-LP dokumentiert.    O8/24

  • Ozzy Osbourne

    Englischer Metal-Sänger und Bandleader, geboren am 3. Dezember 1948 in Aston als John Michael Osbourne. Mit 15 verliess er die Schule und schlug sich als Hilfsarbeiter mit diversen Gelegenheitsjobs als Maler, Sanitärler, Schlachter und als Gehilfe in einem Bestattungsinstitut durch, um etwas Geld für seine Familie zu verdienen. Da die Bezahlung schlecht war, versuchte sich Osbourne als Dieb und Einbrecher, wurde aber schlieslich erwischt und für sechs Wochen inhaftiert. Im Gefängnis tätowierte er sich selbst mit Graphit und Nadel seinen Spitznamen "Ozzy" über die Finger.   Nach seiner Entlassung war er Sänger in verschiedenen Gruppen. Dank einem Inserat in einem Musikladen traf er auf Tony Iommi (g), Terry "Geezer" Butler (e-b) und Bill Ward (dm). 1968 gründeten diese vier zusammen mit zwei weiteren Musiker die Polka Tulk Blues Band. Wieder zu viert taufte man sich in Earth und dann in Black Sabbath um.   Black Sabbath spielte schweren, langsamen Hard Rock und wurde damit zur Pionierband des so genannten Doom Metal. Osbourne sang auf den ersten acht Black Sabbath-Alben von "Black Sabbath" (Vertigo, 1970) bis "Never Say Die!" (Vertigo, 1978) mit, ehe er die Band verliess und durch Ronnie James Dio ersetzt wurde.   "Blizzard Of Ozz" (Jet, 1980) hiess sein erstes Album unter eigenem Namen, eingespielt mit Hilfe von Randy Rhoads (g), Don Airey (key), Bob Daisley (e-b, vcl, perc) und Lee Kerslake (dm, perc). Das Album verkaufte sich im Laufe der Jahre allein in den USA über fünf Millionen Mal.   Es stand auf Platz 21 der Billboard 200 und auf Platz 7 in den britischen Albumcharts. Auch der Zweitling "Diary Of A Madman" (Jet, 1981) war in den USA ein dreifacher Millionenseller sowie mit Platz 16 (US) und 14 (UK) ein Chartsstürmer.   "Speak Of The Devil" (Jet, 1982) war eine Live-Doppel-LP, auf der er, unterstützt von Brad Gillis (g), Rudy Sarzo (e-b) und Tommy Aldridge (dm), Black Sabbath-Songs interpretierte. Selbst dieses Album, das in England "Talk Of The Devil" hiess,  ging im Laufe der Jahre über eine Million Mal über den Ladentisch. Es belegte die Plätze 14 (USA) und 21 (UK).   "Bark At The Moon" (Epic, 1983) war ein in den USA drei Millionen Mal verkauftes Album mit neuem Material. Nach dem Tod seines bisherigen Gitarristen Randy Rhoads wurde Osbourne nun von Jake E. Lee (g), Don Airey (key), Bob Daisley (e-b) und Tommy Aldridge (dm) begleitet. Mit den Plätzen 19 (US) und 24 (UK) resultierten erneut hohe Chartsplatzierungen.   Diese wurden von "The Ultimate Sin" (Epic, 1986) mit den Plätzen 6 (US) und 8 (UK) noch getoppt. In den USA wurden zwei Millionen Stück verkauft. Die Namen seiner Begleiter wechselten praktisch von Album zu Album.   "Tribute" (Epic, 1987) war dazwischen ein Live-Tribut-Album für Randy Rhoads mit Aufnahmen von 1980/1981. In den USA verkauften sich davon erneut zwei Millionen Stück, was Platz 6 bei den Billboard 200 bedeutete. In Grossbritannien kam das Album in die Top-15.   Auch "No Rest For The Wicked" (Epic, 1988) war in den USA ein doppelter Millionenseller, schnitt aber mit den Plätzen 13 (USA) und 23 (UK) etwas schwächer ab als das Album davor. Mit "No More Tears" (Epic, 1991) begann eine besonders erfolgreiche Zeit mit lauter Top-10-Studioalben in den Billboard 200.   "No More Tears" erreichte Platz 7, "Ozzmosis" (Epic, 1995), "Down To Earth" (Epic, 2001), und "Scream" (Epic, 2010) alle sogar Rang 4, dazwischen "Black Rain" (Epic, 2007) sogar Platz 3, gleich wie später "Ordinary Man" (Epic, 2020) und "Patient Number 9" (Epic, 2022).   In Grossbritannien war Ozzy nicht immer ganz so erfolgreich, kam aber mit diesen Alben jeweils immer unter die besten 25, manchmal sogar in die Top 10 wie "Black Rain" (auf Platz 8), "Ordinary Man" (3) und "Patient Numer 9" (2).   Zwischen diesen Studioalben waren mit "Live & Loud" (Epic, 1993), "Live at Budokan" (Epic, 2002) und "Ozzy Live" (Epic, 2012) drei weitere Live-Alben erschienen. Mit "Under Cover" (Epic, 2005) hatte Ozzy zudem ein wenig erfolgreiches Album mit Cover-Songs eingespielt.   Diese stammten von Joe Walsh, The Beatles, Mountain, Bessie Banks, John Lennon, King Crimson, Mott The Hoople, Buffalo Springfield, the Animals, Cream, Arthur Brown und den Rolling Stones. Von Ozzy Osbournes Schaffen erschienen mehrere Compilations.   Zwischen 2002 und 2005 wurde das Leben von Ozzy Osbourne und seiner Familie im Rahmen der TV-Reality-Show "The Osbournes" auf MTV dargestellt. Für den Sender war dies ein Riesenhit und wohl auch förderlich für die Verkaufszahlen seiner damaligen und späteren Alben.   2011 kam es zu einer Reunion von Black Sabbath mit Ozzy Osbourne. Zuletzt hatten die drei anderen Black Sabbath-Musiker mit Ronnie James Dio als Heaven & Hell gespielt. Dio war am 16. Mai 2010 verstorben. "13" (Mercury, 2013) war das Comeback-Album bzw. das letzte Album von Black Sabbath. Es stand sowohl in den Billboard 200 als auch in Grossbritannien auf Platz 1.   Ozzy Osbourne veröffentlichte unter seinem Namen bisher 13 Studioalben, füunf Livealben, sieben Compilations, fünf EPs, 65 Singles, neun Videoalben und 41 Videos.                                  08/24

  • G3

    Amerikanisches Hard Rock-Tournee-Projekt, initiiert 1993 vom Gitarristen Joe Satriani , der unter seinem Namen sowie als Mitglied der Supergruppe Chickenfoot mehrere Aufnahmen veröffentlicht hatte. Satriani vereinte in den verschiedenen Versionen von G3 jeweils viele weitere bekannte Gitarristen. Auf allen drei bisherigen Aufnahmen von G3 war Steve Vai als zweiter Gitarrist neben Satriani zu hören. Auf "G3 Live In Concert" (Epic, 1997) war Eric Johnson der dritte Solist. Die Aufnahmen stammten von Auftritten vom 2. November 1996 im Northrop Auditorium in Minneapolis, Minnesota.   Bei ihren Einzelauftritten oder jenen, bei denen die drei Gitarristen gemeinsam auf der Bühne standen, wurden sie von unterschiedlichen Begleitgruppen unterstützt. Für "G3 Live: Rockin' In The Free World" (Epic, 2004) holten Satriani und Vai Yngwie Malmsteen von Alcatrazz und Steeler als dritten Gitarrero dazu.   Die am 21. Oktober 2003 im Uptown Theater in Kansas City, Missouri mitgeschnittenen Aufnahmen kamen in Form einer Doppel-CD heraus. Von einem Auftritt am Tag davor im Fillmore Auditorium in Denver, Colorado, erschien die DVD "G3 Live In Denver" (Epic, 2004).   Am 8. Mai 2005 wurde im Tokyo Forum in Tokio die Doppel-CD/DVD "G3 Live In Tokyo" (Sony und Epic, 2005) aufgezeichnet. Dritter Gitarrist war John Petrucci von Dream Theater.   Bei anderen G3-Tourneen zwischen 1996 und 2018 machten Kenny Wayne Shepherd, Robert Fripp, Paul Gilbert, Steve Morse, Steve Lukather, Uli Jon Roth, Michael Schenker, Adrian Legg, Phil Collen und andere mit. Gäste waren zudem Tony MacAlpine, Johnny Hiland, Keith More, Chris Duarte, Andy Timmons, Neal Schon, Gary Hoey, Brian May, Billy Gibbons, Johnny A, George Lynch, Patrick Rondat, Guthrie Govan, Alejandro Silva und Eric Sardinas.                                08/24

  • Steve Vai

    Amerikanischer Rock-Gitarrist, Bandleader und Produzent, geboren am 6. Juni 1960 in Carle Place, New York. Erstmals ins Rampenlicht spielte sich Vai als Gitarrist von Frank Zappa, wo er ab "Tinsel Town Rebellion" (Barking Pumpkin, 1981) bei mehreren Alben mitwirkte. Vai verliess Zappa 1982, doch Zappa holte ihn danach immer wieder für Produktionen ins Studio. Vai zog vorerst nach Kaliformien, wo er mit "Flex-Able" (Akashic, 1984) sein erstes Album unter eigenem Namen einspielte. Die Tracks entstanden mit unterschiedlich besetzten Begleitgruppen. Weiteres Material dieser Session erschienen auf der 10"-EP "Flex-Able Leftovers" (Akashic, 1984).   Ergänzt mit vier weiteren Songs wurde daraus eine gleichnamige CD (Epic, 1998). 1984 wurde Vai Nachfolger von Yngwie Malmsteen bei Alcatrazz . Er machte bei den Aufnahmen des Albums "Disturbing The Peace" (Capitol, 1985) mit.   Ende 1985 bildete er zusammen mit Billy Sheehan (e-b) und Gregg Bissonette (dm) die Begleitgruppe des Van Halen-Sängers David Lee Roth. Vai machte auf den beiden erfolgreichen Roth-Alben "Eat'em And Smile" (Warner, 1986) und "Skyscraper" (Warner, 1988) mit und ging mit David Lee Roth auf Tournee.   Dazwischen machte Vai einen Abstecher nach England, das heisst zur Band Public Image Ltd. des früheren Sex Pistols-Mitglieds John Lydon. Vai ist auf dem Album "Album" bzw. "Compact Disc" bzw. "Cassette" (Virgin, 1985) zu hören. Die nächste Station war Whitesnake .   Dort ersetzte Vai den verletzten Adrian Vandenberg und spielte mit dieser Gruppe das Album "Slip Of The Tongue" (Geffen, 1989) ein. Auch mit Alice Cooper und Ozzy Osbourne ging er zu jener Zeit ins Studio. Sechs Jahre nach "Flex-Able" erschien mit "Passion And Warfare" (Relativity, 1990) das zweite Album unter eigenem Namen.   "Sex & Religion" (Relativity, 1993) erschienen unter dem Bandnamen Vai und wurde eingespielt mit Hilfe von Devin Townsend (vcl), T.M. Stevens (e-b) und Terry Bozzio (dm). Weiter ging's unter seinem vollen Namen mit "Alien Love Secrets" (Relativity, 1995) und "Fire Garden" (Epic, 1996).   Letzteres hätte ein Doppelalbum werden sollen, doch nachdem das CD-Format mit 80 Minuten Spieldauer auf den Markt kam, passten die gesamten Aufnahmen auf eine CD. Nach "The Ultra Zone" (Epic, 1999) dauerte es sechs Jahre, bis mit "Real Illusions: Reflections" (Epic und Red Ink, 2005) ein neues Studioalbum erschien.   Zwischen 1996 und 2018 schnürte der Gitarrist Joe Satriani unter dem Namen G3 Tourneepakete, bei denen er mit jeweils zwei anderen Gitarristen sowie Begleitpersonal auf Tournee ging. Steve Vai war oft dabei, zumindesten auf den drei CDs und der DVD, die im Laufe der Jahre von diesem Projekt erschienen.   Dazwischen war Vai auch mit grossen Orchestern aufgetreten. Im Juli 2002 trat er mit dem  Tokyo Metropolitan Symphony Orchestra in der Suntory Hall in Tokio auf, wo er als Solist bei der Welturaufführung von Ichiro Nodaira's "Fire Strings", einem Konzert für elektrische Gitarre und Orchester, mitwirkte.   2004 und 2005 wurden einige seiner eigenen Werke für Orchester sowie frühere Songs, die für Orchester arrangiert wurden, vom holländischen Metropole Orchestra aufgeführt und aufgenommen. Diese Aufnahmen erschienen auf der Doppel-CD "Sound Theories Vol. I & II" (Epic/Red Ink, 2007). Die entsprechende DVD dazu hiess "Visual Sound Theories" (Epic, 2007).   Unter Steve Vais Namen kamen bis dato an die 20 Alben heraus. Dazu erschien mehr als ein Dutzend Compilations. "The Secret Jewel Box" (Light Without Heat, 2001) hiess ein Projekt, das am Schluss zehn CDs, drei Gitarrenplektren und ein 100-seitiges Booklet, verpackt in eine aufwändige Box, umfassen soll.   Als erstes erschienen die Box, ihre Zutaten sowie die ersten drei CDs. CD 1 hiess "The Elusive Light and Sound, Vol. 1 (1972-2002) und enthielt alle Songs, die Vai für Filme, TV-Shows und ähnliches geschrieben und eingespielt hatte. Die CD kam später auch einzeln (Favored Nations, 2002) heraus. CD 2 umfasste die CD-Wiederveröffentlichung des Alcatrazz-Albums "Disturbing The Peace" von 1985.   CD 3 hiess "FZ Original Recordings; Steve Vai Archives, Vol. 2" und zeigt Vai's Wirken für Frank Zappa. Eine Bonus-CD enthielt Interviews mit Vai. Danach erschienen die Alben einzeln. CD 4 nannte sich "Mystery Tracks (Archives Vol. 3)" (2003). Dabei handelte es sich sowohl um Ausschussmaterial oder Japan-Bonustracks aus verschiedenen Solo-Alben sowie um Demotracks für Hersteller von Soundcomputern.   CD 5 war "Various Artists" (Archibes Vol. 4)" (2003). Hier handelte es sich um einen Sampler mit Songs, die Vai als Gast oder Bandmitglied für andere Bands und Künstlern wie Whitesnake, Alice Cooper, Chick Corea, P.I.L., Gregg Bisonette oder für das Jimmy Hendrix-Tribute eingespielt hatte.   Auf "Vai: Piano Reductions, Vol. 1" (by Mike Keneally) (2004) interpretiert der ehemalige Zappa-Keyboarder Mike Keneally elf Vai-Werke. Ein weiterer Teil hiess "Steve Vai & The Classified - Modern Primitive" (2017). CD 8 und 9 waren mit "Alcatrazz: Panic Jungle [Live In Japan]" betitelt, erschienen bis offenbar ebenso wenig wie CD 10 "Hot Chunks".   Ein anderes Paket nannte sich "Naked Tracks" (2008) und enthielt die ersten fünf Vai-Alben "Passion And Warfare", "Sex & Religion", "Fire Garden", "Alive In An Ultra World" und "The Ultra Zone" in ihrer Originalform, allerdings ohne Gitarrenparts. Diese konnten Gitarristen, die keine Band haben, quasi in Karaoke-Form selber nachliefern. Das Set war nur via Vai's Website oder via iTunes erhältlich.   Weitere Aufnahmen machte Steve Vai mit Lisa Popeil, Heresy, Bob Harris, Shankar & Caroline, Randy Coven, Western Vacation, Rebecca, Alice Cooper, Wild Style, Gregg Bissonette, Al DiMeola, Joe Jackson, Thana Harris, Robin DiMaggio, Billy Sheehan, Surinder Sandhu, Yardbird, Eric Sardinas, Steve Lukather, Dream Theater, Glenn Hughes und Joe Lynn Turner, Shankar & Gingger, Motörhead, Bob Carpenter, John 5, Mike Stern, Eros Ramzazotti, Meat Loaf, Devin Townsend, Mike Keneally und anderen.                                                                  08/24

  • Alcatrazz

    Amerikanische Heavy Metal-Gruppe, gegründet 1983 in Los Angeles, California, von Gary Shea (e-b) und Jimmy Waldo (key), beide Ex-Mitglieder von New England, sowie Graham Bonnet (vcl), ehemals Sänger bei Rainbow und bei der Michael Schenker Group. Weitere Mitglieder der ersten Stunden waren Yngwie Malmsteen (g) von Steeler und Jan Uvena (dm), ehemals Drummer von Alice Cooper und den Pointer Sisters. Nach den beiden Alben "No Parole From Rock N' Roll" (Rocshire, 1983) und "Live Sentence" (Rocshire, 1984) entbrannte zwischen Malmsteen und Bonnet ein Streit.   Yngwie Malmsteen verliess die Band 1985 und begann eine erfolgreiche Solokarriere. Sein Ersatz war Steve Vai , der zuvor bei Frank Zappa und anderen Bands gespielt hatte und später ebenfalls ein erfolgreicher Solokünstler wurde.   Mit Vai als Gitarristen spielte Alcatrazz nur gerade das Album "Disturbing The Peace" (Capitol, 1985) ein, ehe dieser die Band Richtung David Lee Roth verliess. Sein Nachfolger war Danny Johnson. Er war bei den Aufnahmen des letzten Alcatrazz-Albums "Dangerous Games" (Capitol, 1986) dabei. Auch Johnson hielt es nicht lange aus und wechselte kurz danach zu Private Life. Darauf löste sich die Band 1987 auf. Graham Bonnet wurde Sänger von Bands wie Impellitteri und Blackthorne und startete eine Solokarriere. Die "Capitol"-Alben waren noch eine Zeitlang erhätlich, während die beiden "Rocshire"-LPs 1991 von "Grand Slamm!" auf CD wiederveröffentlicht wurden. 1998 erschien die Compilation "Best of Alcatrazz" (New Renaissance und Dream Catcher). Alcatrazz-Studio- und Livematerial mit Steve Vai wurde bzw. wird im Rahmen des Vai-Boxsets "The Secret Jewel Box" (Light Without Heat, 2001) wiederveröffentlicht. Herausgebracht wurde das erwähnte Album "Disturbing the Peace". Es fehlen Aufnahmen eines Auftritts der Band in Japan.   Diese Aufnahmen kamen inzwischen unter dem Titel "Live In Japan 1984 Complete Edition" (Ear Music, 2018) als Doppel-CD, Triple-LP, Blu-ray und/oder DVD einzeln auf den Markt. Ab 2007 war die Band unter dem Namen Alcatrazz featuring Graham Bonnet wieder aktiv. Das Lineup bestand aus Bonnet (vcl), Howie Simon (g), Tim Luce (e-b) und Glenn Sobel (dm).   Ab 2010 trommelte Jeff Bowders anstelle von Sobel. Ein neues Album war geplant, aber erschien vorerst nicht. Die CD "Live'83" (Deadline, 2010) war auch Teil der Doppel-CD "No Parole From Rock 'N' Roll - Live '83" (The Store For Music, 2010). 2014 ging die Band wieder auf Tauchstation. "The Ultimate Fortress Rock Set" (The Store For Music, 2016) enthielt fünf frühe Alben auf CD und eine DVD.   Die Compilation "Breaking The Heart Of The City - The Very Best of Alcatrazz 1983-1986" (Hear No Evil, 2017) bestand aus drei CDs mit den Titeln "1983-1984", "1985-1986" und "Previously Unreleased Rehearsals (1983)".  "Parole Denied - Tokyo 2017" (Frontiers, 2018) dokumentierte eine On/Off-Livereunion auf einer CD und einer DVD. Dazu gab's eine zweite CD mit Demotracks aus den Jahren 1985 und 1986.   "The Official Bootleg Box Set 1983-1986 - Live Demos Rehearsals" (Hear No Evil, 2018) bestand aus sechs CDs, die Fortsetzung "Official Bootleg Box Set Volume 2 – 1983-1984" (Hear No Evil, 2022) enthielt fünf CDs. 2019 folgte eine richtige Reunion, bei der das Album "Born Innocent" (Silver Lining, 2020) resultierte.   Beteiligte Musiker waren Graham Bonnet (vcl), Joe Stump (g), Jimmy Waldo (key), Gary Shea (e-b) und Mark Benquechea (dm). "V" (Silver Lining, 2021) und "Take No Prisoners" (Silver Lining, 2023) waren die nächsten Alben. Auf letzterem war Larry Paterson der neue Drummer. Das Boxset "Rock Justice - Complete Recordings 1983-1986" (Hear No Evil, 2024) umfasste die ersten vier Alben auf CD.                       09/24

  • Yngwie Malmsteen

    Schwedischer Heavy-Metal-Gitarrist und Bandleader, geboren am 30. Juni 1963 in Stockholm als Lars Johan Yngve Lannerbäck. Mit sieben Jahren begann er Gitarre zu spielen. Er wurde nicht nur von Jimi Hendrix beeinflusst, sondern auch vom Violinisten Niccolo Paganini. Er bezeichnete auch Uli Jon Roth und Ritchie Blackmore als Vorbilder. 1982 zog Malmsteen in die USA, nachdem Mike Varney von "Shrapnel Records" durch ein Demo auf den Schweden aufmerksam geworden war. Erste Aufnahmen machte Malmsteen mit der Gruppe Steeler des Sängers Ron Keel. Die LP hiess wie die Band "Steeler" (Shrapnel, 1983).   Danach zog Malmsteen zur Gruppe Alcatrazz von Graham Bonnet und spielte mit dieser Band die Alben "No Parole From Rock 'n' Roll" (Rocshire, 1983) und "Live Sentence" (Rocshire, 1984) ein. Sein Nachfolger wurde Steve Vai , der später ebenfalls eine erfolgreiche Solokarriere startete.   Malmsteens erstes Soloalbum hiess "Rising Force" (Polydor, 1984) und entstand mit Hilfe von Jeff Scott Soto (vcl), Jens Johansson (key) und Barriemore Barlow (dm). Malmsteen spielte die Bass-Parts selber. Das Album landete auf Platz 60 in den Billboard 200 und stand, wie alle Alben danach, auch hoch in den japanischen Charts.   Rising Force nannte sich danach auch seine von der Besetzung her stets wechselnde Begleitband. Soto war auf dem ersten Rising Force-Album "Marching Out" (Polydor, 1985) der Leadsänger. Mit Platz 54 in den Billboard 200 war diese LP etwas erfolgreicher als das Debutalbum von Malmsteen.   Auf dem dritten Album "Trilogy" (Polydor, 1986) war Mark Boals der Sänger. Für das Album resultierte Platz 44 in den Billboard 200, für "Odyssey" (Polydor, 1988) mit dem ehemaligen Rainbow-Sänger Joe Lynn Turner Platz 40 sowie Platz 27 in den britischen Charts. Nach einem schweren Autounfall fiel Malmsteen während drei Wochen ins Koma. "Trial By Fire - Live In Leningrad" (Polydor, 1989) nannte sich ein Livemitschnitt eines Konzerts in Russland, mitgeschnitten anlässlich der "Odyssey"-Tournee. Inzwischen trat der egozentrische und unberechenbare Malmsteen nurmehr unter seinem eigenen Namen auf.   Es folgten weitere, chartsmässig etwas weniger erfolgreichere Alben wie "Eclipse" (Polydor, 1990) und "Fire & Ice" (Elektra, 1992). Inzwischen war sein neoklassischer Metal-Sound wegen des aufkommenden Grunge-Booms nicht mehr so gefragt. Dies traf allerdings nicht für den japanischen Markt zu, wo "Fire & Ice" auf Platz 1 der Charts landete.   Malmsteen wechselte deshalb zum japanischen Label "Pony Canyon", wo er zwischen 1994 und 2002 acht weitere Alben veröffentlichte. Erst ab 2000 wurden einige dieser Alben auch vom amerikanischen Label "Spitfire" auf den Markt gebracht. Darunter befand sich "Concerto Suite for Electric Guitar and Orchestra in Em, Opus 1" (Pony Canyon, 1998), eingespielt mit dem Czech Philharmonic Orchestra.   Als Sänger beschäftigte in jener Zeit Göran Edman, Michael Vescera, Mats Leven, Jorn Lande, Doogie White und wie schn früher Mark Boals. Bis dato veröffentlichte Malmsteen unter seinem Namen oder mit Rising Force  an die 30 Alben. Dazu kamen mehrere Compilations oder Reissue-Pakete.   Zehn Alben seiner Zeit beim Label "Pony Canyon" wurden unter dem Titel "Yngwie Malmsteen Archives" (Canyon International, 2001) zu einem 10-CD-Boxset zusammengefasst. "The Genesis" (Pony Canyon, 2002) bestand aus Tracks aus der Anfangszeit von Malmsteen, das heisst von 1980. "Complete Box Polydor Years" (Polydor, 2006) enthielt auf 6 CDs die ersten fünf Studio- und das erste Livealbum.   "Now Your Ships Are Burned: The Polydor Years 1984-1990" (Polydor, 2015) enthielt auf vier CDs eigene Alben und solche von Rising Force.         09/24

  • Deep Purple (Mark VI bis Mark IX)

    Bei der britischen Hard Rock-Band Deep Purple gab es Mitte der 1990er Jahre mehrere bedeutende Lineupwechsel. Nach der Rückkehr von Gillan musste der Abgang von Ritchie Blackmore verschmerzt werden, der seinerseits seine eigene Gruppe Rainbow zu neuem Leben erwecken wollte. Als Ersatz wurde zuerst Joe Satriani (Mark VI-Besetzung ohne Album) und dann Steve Morse (g) in die Gruppe geholt. In der Mark-VII-Besetzung wurden "Purpendicular" (BMG/RCA, 1996) und "Abandon" (EMI, 1998) eingespielt. Inzwischen tauchten die Alben nur noch auf hinteren Plätzen der heimischen Charts auf. In den USA schafften diese Alben den Sprung in die Billboard 200 nicht.   Im September 1999 trat die Gruppe in der Royal Albert Hall noch einmal mit einem grossen Orchester - nun mit dem London Symphonic Orchestra - auf, um den 30. Geburtstag der LP "Concerto For Group & Orchestra" zu feiern. Die Aufnahmen erschienen unter dem Titel "Live At The Royal Albert Hall" (Eagle, 2000). Unter den Gästen befanden sich unter anderem Annie Whitehead (tb) und Ronnie James Dio (vcl).   Dann war die Zeit der Mark VII-Besetzung zu Ende. Mit "Bananas" (Capitol, 2003) erschien ein Studioalbum der Mark VIII-Besetzung. Anstelle von Jon Lord, der am 16. Juli 2012 verstarb, spielte neben Gillan, Glover, Paice und Morse neu Don Airey (key), der zuvor bei Colloseum II, Ozzy Osborne und vielen anderen tätig gewesen war.   Die gleiche Quintett-Besetzung nahm mit "Rapture Of The Deep" (Capitol, 2005) das insgesamt 18. Studioalbum auf. Bis zum nächsten Studio-Album "Now What?" (earMusic, 2013) vergingen acht Jahre. Bis "InFinite" (earMusic, 2017) dauerte es vier Jahre. Mit diesem vierten Album der Mark VIII-Besetzung war Deep Purple wieder einmal in den Top-10 der UK-Charts.   In der selben Besetzung wurden auch "Whoosh!" (earMusic, 2020) und das Cover-Album "Turning to Crime" (earMusic, 2021) eingespielt. Die Songs von "Turning to Crime" stammten von Cream, Fleetwood Mac, Bob Dylan, Little Feat, Yardbirds und anderen.   Das 23. Studioalbum "=1" (earMusic, 2024) entstand dann mit Simon McBride (g) an Stelle von Steve Morse. Damit war die Band bei der Mark IX-Besetzung angekommen. Von Deep Purple kamen im Lauf der Zeit Dutzende offizielle und inoffizielle Livealben auf den Markt. Konzertaufnahmen, die bereits für die Doppel-LP "Made in Japan" verwendet wurden, kamen zusammen mit weiteren Mitschnitten dieser Tournee in Form der 3-CD-Box "Live In Japan" (Warner, 1993) heraus.   Total 12 CDs umfasste die australische Bootleg-Produktion "New Live & Rare-The Bootleg Collection 1984-2000" (Thompson, 2001) mit Aufnahmen aus den verschiedensten Epochen, mitgeschnitten bei Konzerten in Ungarn, Australien, Schweden, Japan und den USA.   Das selbe Label gab auf 12 CDs und unter dem Titel "The Soundboard Series" Mitschnitte von sechs Konzerten heraus, welche die Gruppe im März 2001 anlässlich ihrer Australasia Tour in Australien, Hong Kong und Japan gegeben hatte. Eine Compilation war "Powerhouse" (Purple, 1977) mit Live-Versionen und einem Studio-Outtake bekannter Songs aus der Zeit zwischen 1969 und 1972.   Auch die Doppel-LP "Deep Purple In Concert 1970-1972" (Harvest, 1980) enthielt Live-Versionen aus jener Zeit, aufgenommen bei Konzerten für die BBC 1970 und 1972. "Around The World Live" (Eagle Vision, 2008) hiess ein 4-DVD-Set mit drei kompletten Deep Purple-Konzerten aus allen Phasen der Band und Ausschnitten aus einem vierten.   Neben unzähligen Liveaufnahmen ist auch die Liste der Compilations ellenlang. Eine frühe Songsammlung hiess "The Deep Purple Singles A's & B's" (Harvest, 1978). Mit "Deepest Purple: The Very Best of Deep Purple" (Harvest, 1980) hatte die Band eine Compilation, die es auf Platz 1 der englischen Albumcharts schaffte. Unter dem Titel "Singles Collection 68/76" (EMI, 2002) erschien ein Set mit elf CD-Singles im Business-Card-Format.   "Listen Learn Read On" (EMI, 2002) war im selben Jahr ein 6-CD-Set mit den Einzelteilen "Purple Serious Ravers! • Pre Purple & Mk 1", "Deep Purple Taking Over The World • Mk 1 And Mk 2", "Purple Devilishly Good! • Mk 2", "Deep Purple Hit The Road • Mk 2 And Mk 3", "Punch-Drunk Purple Power • Mk 3" sowie "Summon The Thunder Gods • Mk 3 & 4".   "Singles & E.P. Anthology '68-'80" (EMI, 2010) hiess eine Doppel-CD mit den Single- und EP-Tracks aus der EMI-Zeit. "BBC Sessions 1968-1970" (EMI, 2011) enthielt auf einer Doppel-CD ganz frühes Material. "The Complete Albums 1970-1976" (Warner, 2013) umfasste 10 CDs bzw. Alben, "The Vinyl Collection Boxset" (Universal, 2016) bestand aus 7 LPs.    Viele der Mitglieder stellten im Verlaufe der Jahre ihre eigenen Projekte auf die Beine. Der erste Bassist Nick Simper stellte gründete Warhorse .  Ian Gillan veröffentlichte unter den Bandnamen Ian Gillan Band und Gillan je mehrere Alben. Ritchie Blackmore setzte sich vor allem mit Rainbow und Blackmore's Night in Szene.   Glenn Hughes veröffentlichte viele Alben unter seinem eigenen Namen und machte unter anderem bei Black Country Communion , Trapeze und The Dead Daisies mit. Auch Roger Glover , der andere langjährige Bassist, gab mehrere Alben unter seinem Namen oder zusammen mit Ian Gillan heraus.   Jon Lord setzte nach seinem "Concerto For Group & Orchestra" unter seinem Namen die Reihe von Aufnahmen mit Orchestern fort. Dazu tat er sich mit Ian Paice und Tony Ashton zu  Paice Ashton & Lord  bzw. zu Ashton & Lord zusammen. Von Ian Paice erschienen wenige eigene Aufnahmen.     David Coverdale stellte mit Whitesnake eine langlebige Band im Stile von Deep Purple auf die Beine. Don Airey gab wenige Aufnahmen unter seinem Namen oder solche unter Bandnamen wie Don Airey & Friends und The Don Airey Band heraus. Er war vor seiner Tätigkeit bei Deep Purple bei diversen Rock-Bands/Musikern wie Colosseum II, Cozy Powell, Gary Moore und Jethro Tull beschäftigt gewesen.   Joe Satriani gab vor und nach seinem kurzen Gastspiel bei Deep Purple mehrere Aufnahmen unter seinem Namen heraus. Dazu war er Mitglied der Supergruppe Chickenfoot . In seinem Projekt G3 trat er mit vielen anderen bekannten Gitarristen auf.   Steve Morse veröffentlichte Aufnahmen unter seinem Namen oder mit seinem Bands Steve Morse Band und Steve Morse Trio. Dazu diente er bei Kansas, Dixie Dregs und Flying Colors. Tommy Bolin spielte Alben unter seinem Namen oder mit der Tommy Bolin Band ein. Er hatte vor seiner Zeit bei Deep Purple bei Zephyr und The James Gang in die Saiten gegriffen.  "Jugendsünden" von Deep Purple-Musikern wurden unter dem Titel "Pre Purple People" (Purple, 2001) herausgebracht. Darauf fanden sich Stücke von Ritchie Blackmore Orchestra, Episode Six (Gillan/Glover), Santa Barbara Machine Head (Lord), The Maze (Paice/Evans), Boz, Anan, Sun Dragon und The Government (Coverdale).           08/24   Siehe auch: Deep Purple (Mark I bis Mark V)

  • Joe Satriani

    Amerikanischer Blues- und Rock-Gitarrist sowie Multiinstrumentalist (key, e-b, perc), geboren am 15. Juli 1956 in Westbury, New York. Mit dem Gitarrenspiel begann er im Alter von 15 Jahren. Seine Lehrer waren der Jazzpianist Lennie Tristano, Kirk Hammett von Metallica, Tom Morello von Rage Against The Machine, Larry LaLonde von Possessed und Primus sowie Alex Skolnick von Testament. 1988 wurde er von Mick Jagger für dessen erste Solo-Tournee engagiert. 1993/1994  spielte er während der "The Battle Rages On"-Tournee Ersatz für Ritchie Blackmoore bei Deep Purple . Der Rest des so genannten Mark VI-Lineup, das ohne Aufnahmen blieb, bestand aus Ian Gillan (vcl), Jon Lord (key), Roger Glover (e-b) und Ian Paice (dm), die mit Blackmore das klassische Mark II-Lineup gebildet hatten.   Satriani spielte als Sideman auch für Crowded House, Greg Kihn, Danny Gottlieb, Stuart Hamm, Blue Öyster Cult, Alice Cooper, Spinal Tap, Pat Martino, Steve Vai, Yngwie Malmsteen, The Yardbirds, Jordan Rudess, John Petrucci, Ian Gillan, John 5, Dream Theater, Stanley Clarke, Jason Becker, Steve Miller und Tarja.   Mit Sammy Hagar (g) und Michael Anthony (e-b) von Van Halen sowie Chad Smith (e-b) von Red Hot Chili Peppers bildete Satriani ab 2008 die Supergruppe Chickenfoot , von der mehrere Aufnahmen erschienen. 1996 gründete Satriani G3 , ein Konzert-Packet mit jeweils einer Rhythmusgruppe und mehreren prominenten Gitarristen.   Satriani holte je nach Jahr seine Instrumentalkollegen Stevie Vai, Eric Johnson, Yngwie Malmsteen, John Petrucci, Kenny Wayne Shepherd, Robert Fripp, Andy Timmons, Uli Jon Roth, Michael Schenker, Adrian Legg und Paul Gilbert in diese Band. Erste eigene Aufnahmen waren auf der 5-Track-EP "The Joe Satriani" (Rubina, 1984) erschienen. Sie entstand, als Satriani als Gitarrenlehrer in Berkeley, California, arbeitete.   Die EP sicherte ihm einen Schallplattenvertrag. Vier der fünf Tracks wurden später auf der Doppel-CD "Time Machine" (Sony, 1993) wiederveröffentlicht. CD 1 enthielt neben den erwähnten Songs auch weiteres rares und/oder bisher noch nicht veröffentlichtes Studiomaterial. Auf CD 2 wurde Livematerial aus den Jahren 1988 bis 1992 herausgebracht.   Satrianis erstes Album war "Not Of This Earth" (Relativity, 1986), eingespielt mit Hilfe von John Cuniberti (vcl, perc) und Jeff Campitelli (dm, perc). Auch für die Aufnahmen der nächsten Instrumental-Alben "Surfing With The Alien" (Relativity, 1987), "Flying In A Blue Dream" (Relativity, 1989) und "The Extremist" (Epic, 1992) beschäftigte Satriani jeweils mehrere Musiker.   "Dreaming # 11" (Epic, 1988) nannte sich eine zweite EP und "The Beautiful Guitar" (Relativity, 1993) war die erste Compilation. Bis dato erschienen von Joe Satriani an die 30 Studio- und Livealben und fast ebenso viele EPs und Singles. Dazu kamen mehr als ein Dutzend Compilations oder Reissue-Pakete.   Zwei davon enthielten je fünf CD und erschienen in der Reihe "Original Album Classics" (Epic, 2010 bzw. 2013). "The Complete Studio Recordings" (Legacy, 2014) enthielt 14 CDs mit allen bisherigen Studioalben. Dazu kam eine 15. CD, die den Titel "Additional Creations And Bonus Tracks" trug. Das Ganze war auch auf einem Doppel-USB-Stick erhältlich.                            08/24

  • Steve Morse

    Amerikanischer Hard und Prog Rock-Gitarrist, Songschreiber und Bandleader, geboren am  28. Juli 1954 in Hamilton, Ohio. Er wuchs in den Bundesstaaten Tennesse und Michigan, auf und spielte zuerst zusammen mit seinem Bruder Dave Morse in einer Gruppe mit dem Namen The Plague, ehe seine Familie nach Augusta, Georgia, zog. Eine weitere Bands hiess Three und Dixie Grit. Danach studierte er an der University of Miami's School of Music in Florida Jazz- und klassische Gitarre. Dort tat er sich mit Andy West (e-b), mit dem er schon bei Dixie Grit gespielt hatte, sowie mit Allan Sloan (vio) und Bart Yarnold (dm) zu einer Band zusammen, die sich vorerst Rock Ensemble II nannte und dann in Dixie Dregs umbenannt wurde.   Die Dixie Dregs veröffentlichten mehrere Alben zwischen Southern Rock und Country Rock und nannte sich später auch The Dregs. 1983 löste sich die Band auf, kam aber Ende der 1980er Jahre wieder zusammen. Ab 1986 war Morse Mitglied von Kansas und war in jener Zeit bei den Aufnahmen von zwei Alben dieser Band mit dabei.    Von Ende 1987 bis Anfang 1988 arbeitete Morse als Airline-Pilot. Nach dem Split der Dregs 1983 hatte Morse mit Jerry Peek (e-b) und Rod Morgenstein (dm, synth) die Steve Morse Band gegründet. Auf dem ersten Album "The Introduction" (Elektra Musician, 1984) waren in je einem Track noch Albert Lee (g) bzw. Dixie Dregs-Mitglied Terry Lavitz (p) mit.   Bis 2009 erschienen von der Steve Morse Band acht weitere Alben, eingespielt mit unterschiedlichen Lineups und Gästen. Dazu veröffentlichte Steve Morse unter seinem eigenen Namen ebenfalls einige Alben. Das erste "High Tension Wires" (MCA, 1989) entstand mit Jerry Peek (e-b) und Rod Morgenstein (dm), zwei seiner Begleiter in der Steve Morse Band.   Bis 2010 kamen gesamthaft sechs Alben unter eigenem Namen heraus. Vom "Guitar Player Magazine" wurde er fünfmal hintereinander zum "Guitar Player of the Year" gewählt. Zudem wurde er sechsmal für einen Grammy nominiert.       Ab 1994 bildete Morse mit Ian Gillan (vcl), Roger Glover (e–b), Jon Lord (key) und Ian Paice (dm) das Mark VII-Lineup von Deep Purple . Nach dem Tod von Jon Lord wurde mit Don Airey (key) daraus das Mark VIII-Lineup. Morse war bis zu seinem Abschied auf sechs Studio- und sieben Livealben von Deep Purple zu hören. Mit der Sängerin Sarah Spencer tat er sich zum Projekt Angelfire zusammen, um eine gleichnamige CD "Radiant, 2010) zu realisieren. Living Loud war eine Band mit Jimmy Barnes (vcl) von Cold Chisel, Don Airey (key) von Deep Purple, Bob Daisley (e-b) und Lee Kerslake (dm) von Uriah Heep, von der drei Alben, davon zwei Livemitschnitte, heraus kamen. Zusammen mit Casey McPherson vcl, g, p) von Alpha Rev, Neal Morse (key) von Spock's Beard und TransAtlantic, Dave LaRue (e-b) von den Dixie Dregs und der Steve Morse Band und Mike Portnoy (dm) von Dream Theater tat sich Steve Morse zu Flying Colors zusammen.   Zudem machte Morse bei Aufnahmen von Liza Miinelli, Steve Walsh, T Lavitz, Lynyrd Skynyrd, The Rossington Band, Carmine Appice, Jordan Rudess, Ian Gillan, Jon Lord, Tommy Bolin, David Garrett und anderen mit.                                                                           02/24

  • Deep Purple (Mark I bis Mark V)

    Englische Hard Rock-Gruppe, gegründet im Februar 1968 in Hartford, Chesire. Die Band entstand, als die Londoner Geschäftsleute Tony Edwards und John Coletta 1967 beschlossen, in eine Rockband zu investieren. Sie beauftragen Jon Lord mit der Gründung und der Auswahl der Musiker. Aus der Band Roundabout, die damals aus Ritchie Blackmore (g), Jon Lord (org) von den Flowerpot Men, Chris Curtis (vcl) von den Searchers sowie Dave Curtiss (e-b) und Bobby Woodman (dm) bestand, bildete sich im März 1968 nach dem Ausscheiden von Curtis, Woodman und Curtiss, das erste Lineup Deep Purple, das unter der Bezeichnung Mark I bekannt wurde.   Es bestand aus Rod Evans (vcl) von The Maze, Ritchie Blackmore (g), John Lord (org), Nick Simpler (e-b) und Ian Paice (dm), ebenfalls von The Maze. Der Bandname stammte nicht vom gleichnamigen Slangbegriff für LSD, sondern vom Swing-Song "When The Deep Purple Falls..." von Peter DeRose.   Die Mark I-Besetzung spielte die drei ersten Alben "Shades Of Deep Purple" (Parlophone, 1968), "The Book Of Taliesyn" (Harvest, 1968) und "Deep Purple" (Harvest, 1969) ein und existierte bis zum Juli 1969. Neben Eigenkompositionen spielte die Gruppe auch Stücke von Joe South ("Hush"), Neil Diamond ("Kentucky Woman") oder "River Deep, Mountain High", ein Hit von Ike & Tina Turner.   Die drei Alben kamen vor allem in den USA an, wo sie allesamt in den Billboard 200 auftauchten. Dabei resultierten die Plätze 24, 38 bzw. 162. Mit der Verpflichtung von Ian Gillan (vcl) und Roger Glover (e-b) für die gefeuerten Evans und Simper entstand "das" klassische Mark II-Lineup. Es existierte bis Juni 1973 und fand sich später zweimal – von April 1984 bis Mai 1989 und August 1992 bis November 1993 – erneut zusammen. Mit dieser Neu-Besetzung wurde die Musik der Gruppe härter und gradliniger, auch wenn sich Deep Purple mit "Concerto For Group & Orchestra" (Tetragrammaton, 1969 und  Harvest, 1970) am 24. September 1969 in der Londoner Royal Albert Hall mit Hilfe des Royal Philharmonic Orchestras vorerst auf ein Experiment einliess.   Immerhin war es das bisher erste Deep Purple-Album in den britischen Charts, wenn auch nur auf Platz 26 dazu auf Platz 149 der Billboard 200. Später erschien davon eine Doppel-CD (Capitol, 2002), die neben dem "Concerto" auch drei Titel enthielt, die Deep Purple an diesem Abend ohne Orchester gespielt hatte. Gleichzeitig erschien vom "Concerto" eine DVD.   "Gemini Suite Live" (Capitol,, 1971) war kurz danach ein zweiter Versuch, sich nach "Concerto" mit einem grossen Orchester zusammenzutun. Die Aufführung fand im September 1970 in der Royal Festival Hall in London statt. Das Album erschien allerdings unter Jon Lords Namen und von Deep Purple machten zudem nur noch Roger Glover (e-b) und Ian Paice (dm) mit.   Nach dem "Concerto" folgten mit "Deep Purple In Rock" (Harvest, 1970), "Fireball" (Harvest, 1971), "Machine Head" (Purple, 1972) und "Who Do We Think We Are" (Purple, 1973) vier hocherfolgreiche Alben. "Fireball" und "Machine Head" waren neben einer Compilation die beiden einzigen Nummer-1-Alben der Band in den englischen Charts. Die beiden anderen Alben erreichten beide Platz 4 der UK-Charts.   "Machine Head" war mit Platz 7 in den Billboard 200 das erfolgreichste Deep Puple-Album in den US-Charts. Von "Machine Head" erschien zum 40. Jahrestag des Erscheinens die CD "Re-Machined - A Tribute To Deep Purple's Machine Head" (Eagle, 2012). Metallica, Iron Maiden, Glenn Hughes, Chad Smith, Black Label Society, Chickenfoot, The Flaming Lips, Carlos Santana, Kings Of Choas, Jimmy Barnes und Joe Bonamassa spielten dafür die Tracks dieser LP nach.   Zwischen diesen vier erfolgreichen Alben Anfang der 1970er Jahre hatte die Band auch die Live Doppel-LP "Made In Japan" (Purple, 1972) veröffentlicht, die in den USA ein Top-10-Album war. Von "Made In Japan" kam 40 Jahre nach Erscheinen eine 4-CD-Box (Universal, 2014) heraus, auf der drei komplette Konzerte der damaligen Japan-Tournee dokumentiert wurden. Gillan und Glover verliessen nach "Who Do We Think We Are" die Gruppe und wurden durch David Coverdale (vcl) und Glenn Hughes (e-b) ersetzt. Diese Mark III-Besetzung existierte zwischen Juni 1973 und Mai 1975. Mit den drei Gründungsmitgliedern Lord, Paice und Blackmore entstanden weitere Alben.   "Burn" (Purple, 1974) und "Stormbringer" (Purple, 1974) waren weitere Top-10-Alben in Grossbritannien. Zudem war "Burn" das dritte Top-10-Album der Band in den Billboard 200. Anfang 1974 kehrte Ritchie Blackmore der Band den Rücken, um mit Rainbow eine eigene Gruppe zu gründen.   Mit dem Amerikaner Tommy Bolin (g) von The James Gang spielten die vier anderen Deep Purple-Mitglieder "Come Taste The Band" (Purple, 1975) ein. Mit den Plätzen 19 (UK) und 43 (USA) war es nicht gerade erfolgreich. Die bisher einzigen Liveaufnahmen dieses Mark IV-Lineups vom Juni 1975 wurden später unter den Titeln "Days May Come" und "Beachwood Drive" (beide Purple, 2000) als Einzel-CDs bzw. als  "Days My Come And Days May Go" (Purple, 2008) in Form einer Doppel-CD herausgebracht.   Im Frühling 1976 löste sich Deep Purple auf. Tommy Bolin starb am 4. Dezember 1976 25-jährig in Miami, Florida. Im April 1984 kam es zu einer Reunion des klassischen Mark II-Lineups mit Lord, Paice, Blackmore, Glover und Gillan. Die neuen, alten Purple spielten mit "Perfect Strangers" (Polydor, 1984) und "The House Of Blue Light" (Polydor, 1987) zwei weitere Alben ein. Mit beiden Alben kehrte die Band in die Top-10 der britischen Charts zurück.   Dann verabschiedete sich Gillan ein zweites Mal - allerdings nur für kurze Zeit. Mit Joe Lynn Turner als Leadsänger entstand in der Mark V-Besetzung das wenig erfolgreiche Album "Slaves & Masters" (BMG/RCA, 1990). Für "The Battle Rages On..." (RCA, 1993) war Gillan wieder zurück und das klassische Mark-II-Line-up ein drittes Mal wiedervereint.   Trotzdem konnte die Band mit Platz 21 nicht mehr ganz an frühere Alben dieses Lineups anknüpfen. Dazwischen hatte Deep Purple mit Gillan im Mark II-Lineup bei verschiedenen Konzerten in den USA und Europa das Live-Album "Nobody's Perfect" (Mercury, 1988) aufgenommen. Ende der 1970er/Anfang der 1980er Jahre waren weitere Livealben erschienen.   Siehe auch: Deep Purple (Mark VI bis Mark IX)

  • Tommy Bolin

    Amerikanischer Rockgitarrist und Songschreiber, geboren am 1. August 1951 in Sioux City, Iowa. Sein Vater stammte aus Schweden, seine Mutter war syrischer Herkunft. Nach einem Besuch eines Elvis Presley-Konzerts stand für ihn fest, dass er Musiker werden wollte. Er spielte zuerst Schlagzeug, dann Klavier. Mit 14 Jahren spielte er erstmals in einer Band namens Patch Of Blue, mit 15 Jahren gründete er seine erste eigene Band, Denny & The Triumphs. Seine Mitstreiter waren Schulfreunde, die er kennengelernt hatte, bevor er von der Schule verwiesen wurde, weil er sich weigerte, sich die Haare schneiden zu lassen.   Dann wechselte er zur Gitarre und lernte das Instrument grösstenteils auf autodidaktischem Weg. Er spielte in der Cover-Band Triumphs und zog nach Denver, wo er für kurze Zeit bei American Standard und beim Gitarristen Lonnie Mack tätig war. Ende 1968 gründete er noch nicht einmal 18 Jahre alt, die Band Ethereal Zephyr, die sich später dann nur noch Zephyr nannte.   Bolin stieg nach dem zweiten Zephyr-Album aus und gründete 1972 mit Energy eine weitere eigene Band. Diese konnte damals keine Aufnahmen veröffentlichen. Später erschienen mit "Energy" (1999) und "Live At Tulagi In Boulder And The Rooftop Ballroom In Sioux City" (2003) dennoch zwei Aufnahmen.   Sie stammten vom Label "Tommy Bolin Archives, Inc.", auf dem auch "The 1996 Tommy Bolin Tribute Concert" (1996) erschien. Darauf war Energy in der Besetzung Gary Wilson oder Jeff Cook (vcl), Michael Reese (g), Ralph Patlan (vcl, g), Tom Stephenson (key), Stanley Sheldon (e-b) sowie Bobby Berge oder Johnnie Bolin (dm) zu hören.   Nach Energy wechselte Bolin in die Band von Billy Cobham, wo er bei den Aufnahmen von "Spectrum" (Atlantic, 1973) mit dabei war. Fast gleichzeitig war er Mitglied von The James Gang , wo er bei den Aufnahmen der Alben "Bang" (Atco, 1973) und "Miami" (Atco, 1974) mitwirkte.   Weitere Aufnahmen machte er Anfang/Mitte der 1970er Jahre mit Bands wie Rainbow Canyon und Moxy. Alphonse Mouzon zog ihm für "Mind Transplant" (Blue Note, 1975) bei. Im selben Jahr erschien mit "Come Taste The Band" (Purple, 1975), das einzige Album, das er als Mitglied von Deep Purple einspielte.   Bei Deep Purple bildete er mit David Coverdale (vcl), Jon Lord (key, vcl), Glenn Hughes (e-b,. vcl) und  Ian Paice (dm, perc) die kurzlebige Mark IV-Besetzung, ehe Ian Gillan (vcl) und Bolins Vorgänger Ritchie Blackmore (g) zurückkehrten und die Mark-II-Besetzung wieder aufleben liessen.   Mit "Teaser" (Nemperor, 1975) war Bolins erstes Album unter eigenem Namen erschienen. Bei den Aufnahmen halfen unter anderen Jan Hammer (synth), David Sanborn (sax) sowie Jeff Pocaro und Phil Collins (dm)  mit. Sein zweites eigens Album "Private Eyes" (Columbia, 1976) entstand in einer kleineren Besetzung   Nur ein paar Wochen nach dem Erscheinen von "Private Eyes", am 4. Dezember 1976, starb Tommy Bolin. Am Abend vorher hatte die Tommy Bolin Band als Vorgruppe von Jeff Beck in Miami gespielt. Nach dem Auftritt erlitt Tommy Bolin im Hotel einen Schwächeanfall und ging zu Bett.   Am Tag danach fand ihn seine Freundin in einem stark geschwächten Zustand. Bevor ein Arzt eintraf, starb Tommy Bolin an einer Überdosis Heroin in Verbindung mit Alkohol. Er wurde nur 25 Jahre alt. Auf dem von seinem Bruder Johnny 1996 gegründeten und verwalteten Label "The Tommy Bolin Archives" kamen viele Live- und Studioaufnahmen von Bolin als Bandleader oder Mitglied von Gruppen heraus.   Auch auf anderen Labels wurden im Laufe der Jahre Aufnahmen von Bolin veröffentlicht.                                                                    08/24

  • Zephyr

    Amerikanische Blues/Hard Rock-Band, gegründet in 1968 in Boulder, Colorado, vom damals noch nicht ganz 18-jährigen Gitarristen Tommy Bolin mit Candy Givens (vcl, p, hca), John Faris (org, p, ss, fl), David Givens (e-b) und Robbie Chamberlin (dm). Das erste Album "Zephyr" (Probe und ABC, 1969) schaffte es unter die Top-50 der Billboard 200. Bei den Aufnahmen zum zweiten Album "Going Back To Colorado" (Warner, 1971) sass Bobby Berge am Schlagzeug. Dazu kamen der Produzent Eddie Kramer (p, clavinet, perc) und Backgroundsängerinnen. Dann verliess Bolin die Band. Sein Nachfolger wurde Jock Bartley.   Nach dem dritten Album "Sunset Ride" (Warner, 1972) löste sich die Gruppe auf. Die beiden "Warner"-Alben wurden später auf einer CD (BGO, 2015) zusammengefasst. 1982 kam es zu einer Reunion.   In der Besetzung Candy Givens (vcl, hca, key), Eddie Turner (g, vcl), Brad Hoff (g), Todd Scott (key), Rob Zuckerman (sax), David Givens (g, e-b, key, perc, vcl), Gordon Ray Pryor Jr. und Ken Lark (dm, perc) sowie Bill Lachman (perc) entstand mit "Heartbeat" (Red Sneakers, 1982) ein weiteres Album.   Die Gruppe löste sich 1984 ein zweites Mal auf, nachdem Candy Givens am 27. Januar 1984 an einer Überdoses Drogen und Alkohol verstorben war. "Live At Art's Bar And Grill May 2, 1973" (Tommy Bolin Archives, 1997) und "Live" (Purple Pyramid und Cleopatra, 2016) hiessen später Livemitschnitte aus der Anfangszeit der Band mit Bolin.   Letztere Aufnahmen waren auch Teil des 3-CD-Sets "Zephyr" (Purple Pyramid, 2014) gewesen, das zudem noch aus dem Debutalbum und weiterem Livematerial bestand. 15 Musiker oder Musikerinnen waren über kurz oder lang Mitglied bei Zephyr. Einzige personelle Konstante war Bassist David Givens.   Tommy Bolin absolvierte eine erfolgreiche Karriere als Bandleader sowie als Gitarrist bei The James Gang , Billy Cobham und anderen. Er bildete mit David Coverdale (vcl), Jon Lord (key, vcl), Glenn Hughes (e-b,. vcl) und Ian Paice (dm, perc) die kurzlebige Mark IV-Lineup von Deep Purple , das mit "Come Taste The Band" (Purple, 1975) nur ein Album einspielte.   Danach kehrten Sänger Ian Gillan und Bolins Vorgänger Ritchie Blackmore zu Deep Purple zurück und liessen die Mark-II-Besetzung wieder aufleben.  Tommy Bolin starb am 4. Dezember 1976 in Miami, Florida, im Alter von nur 25 Jahren.                                                                   08/24

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