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  • Dave Samuels

    Amerikanischer Vibraphon- und Marima-Spieler, Perkussionst und Bandleader, geboren je nach Quelle am 10. September oder 9. Oktober 1948 in Waukegan, Illinois. Er begann mit sechs Jahren Schlagzeug und Klavier zu spielen. An der Boston University lernte er Marimba und Vibraphon. Danach setzte er seine Studien am Berklee College of Music in Boston fort, wo  Gary Burton und David Friedman seine Lehrer waren. Später unterrichtete er selber am Berklee College, ehe er sich 1974 in New York City niederliess.   Er wurde für Aufnahmen von Michael Mantler und Carla Bley, Gerry Mulligan und Chet Baker, David Friedman, Frank Zappa, Paul McCandless und Spyro Gyra beigezogen. Nach Gastauftritten wurde er während Jahren festes Mitglied von Spyro Gyra .   Mit seinem ehemaligen Lehrer David Friedman (viges, marimba, perc) sowie mit Harvie Swartz (b) und Michael DiPasqua (dm, perc) tat sich Samuels (vibes, marimba, tabla, perc) zur Gruppe Double Image zusammen, von der mehrere Aufnahmen herauskamen.   Mit Paul McCandless (ss, oboe, engh), David Darling (cello) und Ratzo B. Harris (b) spielten Samuels und DiPasqua als Gallery ein gleichnamiges Album (ECM, 1981) ein. Samuels und McCandless taten sich zur gleichen Zeit mit Art Lande (p) zu einem Trio zusammen, das "Skylight" (ECM, 1981) aufnahm.   "One Step Ahead" (Dire, 1981) war ein mit drei italienischen Musikern, aber als Dave Samuels Quartet eingespieltes Album. Für sein erstes eigenes Album "Living Colors" (MCA, 1988) griff er auf Mitchel Forman (key), Ross Traut (g), Andy Narell (steel-dm), Michael Formanek und/oder Steve Rodby (b), Tom Brechtlein (dm) sowie Roger Squitero (perc) zurück. "Ten Degrees North" (MCA, 1989) und weitere eigene Aufnahmen entstanden mit Hilfe vieler anderer, teilweise bekannter Musiker. Im Duo mit Andy LaVerne (p) nahm er "Fountainhead" (SteepleChase, 1990). "Natural Selection" (GRP, 1991) und "Del Sol" (GRP, 1993) waren weitere eigene Alben. Mit dem Caribbean Jazz Project stellte er eine Latin Jazz-Gruppe auf die Beine. Diese trat 1993 im Central Park Zoo in New York City zum ersten Mal auf. Der Kern bestand auf den ersten beiden Alben neben Samuels aus dem Steel-Drummer Andy Narell und dem Holzbläser Paquito d'Rivera. Von der Gruppe kamen zehn Alben auf den Markt. Als Leader oder Co-Leader war Samuels auf rund ein Dutzend weiterer Alben zu hören. Dazu kamen viele Einsätze bei Aufnahmen anderer Musiker. Discogs.com listet für Dave Samuels fast 250 Credits auf. Er starb am 22. April 2019 im Alter von 70 Jahren, vermutlich in Boston, wo er als Lehrer tätig war.                                                                      08/24

  • Caribbean Jazz Project

    Amerikanisches Latin-Jazz-Bandprojekt, initiiert vom Vibraphonisten und Marimbaspieler Dave Samuels. Die Gruppe trat 1993 im Central Park Zoo in New York City zum ersten Mal auf. Der Kern bestand auf den ersten beiden Alben neben Samuels aus dem Steel-Drummer Andy Narell und dem Holzbläser Paquito d'Rivera. Mit weiteren Musikern wie dem Pianisten Dario Eskenazi, dem Bassisten Oscar Stagnaro und den Schlagzeugern Mark Walker oder Dafnis Prieto spielte das Projekt mehrere Alben ein. Das erste hiess wie die Gruppe "The Caribbean Jazz Project" (Heads Up, 1995).   Es folgten "Island Stories" (Heads Up, 1997), "New Horizons" (Concord Picante, 2000), "Paraiso" (Concord, 2001), das mit einem Grammy ausgezeichnete Album "The Gathering" (Concord Picante, 2002) und "Birds Of A Feather" (Concord Picante, 2003).   Danach folgten "Schuur Fire" (Concord Picante und Stiletto, 2005) mit Diane Schuur (p, vcl) sowie "And Now - Live In Concert" (Concord Picante, 2005), "Mosaic" (Concord Picante, 2006) und "Afro Bop Alliance" (Heads Up, 2008). Letzteres Album entstand mit einer Big Band.   Dave Samuels ist davor und danach als Jazzmusiker unter seinem Namen aktiv gewesen und war Mitglied vieler weiterer Gruppen.                      08/24

  • Freddie Hubbard

    Amerikanischer Jazz-Trompeter, Bandleader und Komponist, geboren am 7. April 1938 als Frederick Dewayne Hubbard in Indianapolis, Indiana. In seiner Jugend spielte er mit unterschiedlichen Musikern in Indianapolis. Dazu zählten Wes Montgomery und dessen Brüder Monk und Buddy, die als The Montgomery Brothers auftraten. Hubbard wurde für die Aufnahmen deren Album "And 5 Others" (World Pacific, 1958) beigezogen. 1958 ging er nach New York City, wo Paul Chambers, Walter Benton, Hank Mobley, Eric Dolphy, Tina Brooks, Slide Hampton, Kenny Drew und John Coltrane die Dienste des jungen Trompeters in Anspruch nahmen. Obwohl er kein Free Jazz-Trompeter war, wirkte er in der ersten Hälfte der 1960er Jahre bei den Aufnahmen zu den beiden bedeutendsten Free Jazz-Alben der Jazzgeschichte mit. Am 21. Dezember 1960 bildete er zusammen mit Don Cherry (tp), Eric Dolphy (bcl), Charlie Haden und Scott La Faro (b) sowie Billy Higgins und Ed Blackwell jenes Doppel-Quartett von Ornette Coleman, das "Free Jazz!" (Atlantic, 1961) aufnahm.   1965 war er zusammen mit Pharoah Sanders und Archie Shepp (ts), Dewey Johnson (tp), Marion Brown und John Tchicai (as), McCoy Tyner (p), Jimmy Garrison und Art Davis (b) und Elvin Jones (dm) mitbeteiligt an der Session zu "Ascension" (Impulse!, 1965) von John Coltrane.   Sein erstes Album unter eigenem Namen konnte Hubbard 22-jährig am 19. Juli 1960 einspielen. Es hiess "Open Sesame" (Blue Note, 1960) und entstand mit Hilfe von Tina Brooks (ts), McCoy Tyner (p), Sam Jones (b) und Clifford Jarvis (dm). Noch im selben Jahr, am 6. November 1960, nahm er mit Hank Mobley (ts), McCoy Tyner (p), Paul Chambers (b) und Philly Joe Jones (dm) "Goin' Up" (Blue Note, 1961) auf.   Album Nummer drei "Hub Cap" (Blue Note, 1961) wurde am 9. April 1961 mit Julian Priester (tb), Jimmy Heath (ts), Cedar Walton (p), Larry Ridley (b) und Philly Joe Jones (dm) realisiert. Aufnahmen, die Hubbard am 2. August 1961 in Gesellschaft von Pepper Adams (bars), Willie Wilson (tb), Duke Pearson (p), Thomas Howard (b) und Lex Humphries (dm) realisiert hatte, erschienen zuerst unter Duke Pearsons Name unter dem Titel "Dedication!" (Prestige, 1970).   Später kamen sie in ihrer ganzen Länge unter dem Titel "Minor Mishap (Black Lion, 1989) unter dem Namen von Hubbard heraus. Eigentlicher Leader dieser Session war allerdings der unbekannte Posaunist Willie Wilson gewesen, dessen einzige Aufnahme als Leader dies war. "Ready For Freddie" (Blue Note, 1961) vom 21. August 1961 war das offiziell vierte Album.   Darauf sind neben Hubbard Bernard McKinney (euph), Wayne Shorter (ts), McCoy Tyner (p), Art Davis (b) und Elvin Jones (dm) zu hören. "The Artistry Of Freddie Hubbard" (Impulse!, 1962) war Hubbards erste LP für ein anderes Label. Dabei halfen ihm Curtis Fuller (tb), John Gilmore (ts), Tommy Flanagan (p), Art Davis (b) und Louis Hayes (dm).   Für "Hub-Tones" (Blue Note, 1963), eine Aufnahme vom 10. Oktober 1962 mit Jimmy Spaulding (as, fl), Herbie Hancock (p), Reggie Workman (b) und Clifford Jarvis (dm), kehrte er zu "Blue Note" zurück. Tracks, die am 27. Dezember 1962 mit Wayne Shorter (ts), Cedar Walton (p), Reggie Workman (b) und Philly Joe Jones (dm) aufgenommen wurden, erschienen erst später unter dem Titel "Here To Stay" (Blue Note, 1979).   Sein zweites "Impulse!"-Album war "The Body And The Soul" (Impulse, 1963) und entstand am 8. und 11. März 1963 mit einer Big Band, Streichern und einem Septett, bestehend aus Curtis Fuller (tb), Eric Dolphy (as), Wayne Shorter (ts), Cedar Walton (p), Reggie Workman (b) und Louis Hayes (dm).   Freddie Hubbard zeigte sich auch in den folgenden Jahren als emsiger Musiker aus. Unter seinem eigenen Namen, als Leader von Gruppen wie Freddie Hubbard And His Orchestra, Freddie Hubbard Octet oder  Freddie Hubbard Quintet sowie als Co-Leader veröffentlichte er im Laufe seiner Karriere weit über 100 Alben. Bei discogs.com hat er über 850 Credits als Musiker.   Im September 1971 hatte Hubbard zusammen mit dem Komponisten Ilhan Mimaroglu (synth, processed sounds) als Co-Leader "Sing Me A Song Of Songmy" (Atlantic, 1971) aufgenommen. Es war dies ein experimentelles Album mit dem Untertitel "A Fantasy For Electromagnetic Tape". Weitere Beteiligte waren Junior Cook (ts), Kenny Barron (p), Art Booth (b), Louis Hayes (dm), Arif Mardin (org), ein Chor, Streicher und vier Rezitatorinnen/ Rezitatoren.   Er bildete mit Wayne Shorter (ts, ss), Herbie Hancock (p), Ron Carter (b) und Tony Williams (dm) Ende der 1970er Jahre The V.S.O.P. Quintet , das den Geist des zweiten klassischen Miles Davis Quintetts wieder aufleben liess. Hubbard agierte dabei als Ersatz für Miles Davis. Der Rest der Gruppe hatte damals schon Miles begleitet.   Zu seinem 70. Geburtstag erschien "On The Real Side" (Times Square, 2008), sein letztes richtiges Album, aufgenommen mit Hilfe des New Jazz Composers Octets. Im November 2008 erlitt Freddie Hubbard einen Herzinfarkt. Am 29. Dezember 2008 verstarb er 70-jährig in einem Spital in der Nähe von Los Angeles.   Von Hubbard war schon zeitlebens eine ganze Reihe von Compilations erschienen. Auch nach seinem Tod wurden Teile seines Schaffens auf sich überschneidenden Aufnahmen zusammengefasst. Die umfangreichsten Sammlungen waren die beiden je vier CDs umfassenden Sets "Seven Classic Albums" (Real Gone, 2013) und "Classic Recordings: 1960-1962" (Enlightement, 2015).   Die Doppel-CD "The CTI Years 1970-1973" (Hi Hat, 2017)  dokumentierte sein kurzes Schaffen für dieses Soul-Jazz-Label. "5 Original Albums" (Blue Note, 2018) bestand aus den ersten fünf Alben als Leader. Gleich hiess ein anderes Set (Blue Note, 2018) mit sechs weiteren Alben. Das 4-CD-Set "The Essential Blue Note Collection" (Entlightenment, 2022) bestand aus dem selben Material. Sieben CDs stark war "The Complete Freddie Hubbard Blue Note & Impulse '60s Studio Sessions" (Mosaic, 2022).   Zudem war Hubbard als Sideman für Art Blakey, Curtis Fuller, Herbie Hancock, Dexter Gordon, Andrew Hill, Joe Henderson, Bobby Hutcherson, McCoy Tyner, Jackie McLean, Oliver Nelson, Bill Evans, Wayne Shorter, Sam Rivers, Sonny Rollins, George Benson, Quincy Jones, Leon Thomas, Stanley Turrentine, Kenny Burrell, Randy Weston, Milt Jackson, Charles Earland, Don Sebesky, Billy Joel, Rufus, George Cables, Oscar Peterson, Kirk Lightsey und andere tätig gewesen.                                                                       04/24

  • The V.S.O.P. Quintet

    Amerikanisches Jazz-Quintett, aktiv in der zweiten Hälfte der 1970er Jahre. Ziel war es, den Geist der Musik des zweiten klassischen Miles Davis Quintetts , das zwischen 1964 und 1969 existierte, aufleben zu lassen. Mit "E.S.P." (Columbia, 1965), "Miles Smiles" (Columbia, 1967), "Sorcerer" (Columbia, 1967), "Nefertiti" (Columbia, 1968) und "Miles In The Sky" (Columbia, 1968) hatte diese Band eine Reihe von wegeweisenden Alben eingespielt. Später wurde die Gruppe auch auf dem 7-CD-Set "The Complete Live at the Plugged Nickel 1965" (Columbia, 1995) ausgiebig dokumentiert. Ab "Filles de Kilimanjaro" (Columbia, 1968) und "In A Silent Way" (Columbia, 1969) erweiterte Davis das ursprüngliche Quintett und baute es leicht um, ehe er mit "Bitches Brew" (Columbia, 1970) völlig neue Wege einschlug.   Das V.S.O.P. Quintet war vor allem in Japan populär und dort auch sehr aktiv. Mit Wayne Shorter (ts, ss), Herbie Hancock (p), Ron Carter (b) und Tony Williams (dm) waren alle Quintett-Mitmusiker von Miles Davis dabei. An Stelle von Miles Davis wurde Freddie Hubbard (tp, flh) verpflichtet.   Die Gruppe tauchte am 29. Juni 1976 im "City Center" in New York City erstmals auf und zwar bei einer Veranstaltung, die den Titel "Retrospective of The Music of Herbie Hancock" trug und von George Wein organisiert worden war. Hancock trat an diesem Abend sowohl mit Freddie Hubbard, Wayne Shorter, Ron Carter und Tony Williams, als auch mit seiner Gruppe Headhunters auf.   Die Auftritte wurden auf der Doppel-LP "V.S.O.P." (Columbia, 1977) dokumentiert, die unter Hancocks Namen erschien. Das akustische Quintett war darauf mit "Nefertiti" nur mit einem Stück aus der Zeit mit Miles Davis vertreten.   Dazu spielte es mit "Maiden Voyage" und "The Eye Of The Hurricane" zwei Stücke vom Album "Maiden Voyage" (Blue Note, 1965) von Herbie Hancock mit Freddie Hubbard (tp), George Coleman (ts), Ron Carter (b) und Tony Williams (dm). Später traten Hubbard, Shorter, Hancock, Carter und Williams als The V.S.O.P. Quintet oder V.S.O.P.  auf.   Auch unter diesem Gruppennamen interpretierten die Musiker keine Stücke aus der Miles Davis-Zeit, sondern gingen mit einem aus Stücken seiner Bandmitglieder bestehenden Repertoire auf Tournee. Bei einem Auftritt am 16. Juli 1977 im The Greek Theatre der University of California in Berkeley bzw. zwei Tage später im San Diego Civic Theatre wurde die Doppel-LP "The Quintet" (Columbia, 1977) mitgeschnitten.   Das Album tauchte auf Platz 123 der Billboard 200 und auf Platz 3 der US-Jazz-Charts auf. Einige Tage später wurde der Auftritt am 23. Juli 1977 im The Den-En Colosseum in Tokio mitgeschnitten und auf der Doppel-LP "Tempest In The Colosseum" (Columbia, 1977) veröffentlicht. Die Aufnahmen kamen nur in Japan heraus.   Fast auf den Tag genau zwei Jahre nach dem Auftritt in Tokio entstand im selben Konzertsaal Ende Juli 1979 die Live-Doppel-LP "Live Under The Sky" (Columbia, 1979). Sie wurde später mit weiterem Material dieses Auftritts zu einer Doppel-CD ausgebaut. Diese Version kam zuerst in Japan und später auch sonstwo auf der Welt heraus.   Drei Tage dem "Live Under The Sky"-Konzert nahm das Quintett in Tokio ihr einziges Studioalbum "Five Stars" (Columbia, 1979) auf. Danach war das V.S.O.P. Quintet in dieser Besetzung nicht mehr aktiv. Bei einem Auftritt 1983 in Tokio entstanden die Aufnahmen, die später unter dem Titel "V.S.O.P. II Tokyo 1983" (Hi Hat, 2017) vermutlich als Bootleg veröffentlicht wurden.   Dabei bestand die V.S.O.P.-Band neben Hancock aus Brandford Marsalis (as), Wynton Marsalis (tp) sowie Ron Carter und Tony Williams. Mit Wallace Rooney (tp) an Stelle von Hubbard gaben Shorter, Hancock, Carter und Williams später unter ihren eigenen Namen das Tributalbum "A Tribute To Miles" (Qwest, 1994) heraus.   Einzelne Teilfraktionen des zweiten Miles Davis Quintets spielten auch abseits von V.S.O.P. zusammen. Unter dem Namen der drei beteiligten Musiker und als Herbie Hancock Trio spielten Hancock, Carter und Williams mehrere Alben ein. Ron Carter und Tony Williams dienten verschiedenen anderen Musiker, meist Pianisten, als Rhythmusgruppe.                            08/24

  • Weather Report

    Amerikanische Fusion-Formation, gegründet 1970 in New York City von den beiden ehemaligen Miles Davis-Musikern Joe Zawinul (synth, org, p) und Wayne Shorter (ts, ss). Sie hatten sich bereits früher in der Big Band von Maynard Ferguson kennengelernt, ehe sie sich in der Anfangsphase der elektrischen Phase von Miles Davis erneut trafen. Zawinul und Shorter hatten im Februar 1969 mit Herbie Hancock (e-p), Chick Corea (e-p), John McLaughlin (g), Dave Holland (b) sowie Tony Williams (dm) jene Band gebildet, die das erste elektrische Miles Davis-Album "In A Silent Way" (Columbia, 1969) einspielte.   Die beiden Musiker waren auch dabei, als Miles mit vielen weiteren Musikern die beiden wichtigen Doppel-LPs "Bitches Brew" (Columbia, 1970) und "Live-Evil" (Columbia, 1971) aufnahm. Wayne Shorter hatte schon vorher an der Seite von Miles Davis gespielt.   Er hatte zusammen mit Herbie Hancock (p), Ron Carter (b) und Tony Williams (dm) jenes langjährige Miles Davis Quintett gebildet, das zwischen 1964 und 1968 die Live-Album "Miles In Berlin" sowie die Studioalben "E.S.P.", "Miles Smiles", "The Sorcerer", "Nefertiti", "Miles In The Sky" sowie "Filles De Kilimanjaro" realisiert hatte.   Weather Report wurde gemeinsam von Joe Zawinul und Wayne Shorter geleitet. Um diesen Kern herum scharten sich immer wieder andere Musiker. Auf dem Debut-Album "Weather Report" (Columbia, 1971) waren es Miroslav Vitous (b, e-b), Alphone Mouzon (dm, vcl) sowie Barbara Burton und Don Alias (perc).   Die LP bestand noch vorwiegend aus akustischen Kompositionen und stand auf Platz 7 der US-Jazz-Charts. Dazu reichte es knapp für einen Platz in den Billboard 200. Ab dem zweiten Album "I Sing The Body Electric" (Columbia, 1972) wurde Weather Report zunehmend elektrischer.   Vitous, Eric Gravatt (dm) und Dom Um Romao (perc) bildeten mit Zawinul/Shorter die Gruppe, ergänzt durch Andrew White (engh), Wilmer Wise (picc-tp), Ralph Towner (g) und drei Sängerinnen. Seite 2 dieses Albums entstand live bei einem Konzert am 13. Januar 1972 in Tokio. Platz 147 bei den Billboard 200 war die Ausbeute.   Der vollständige Mitschnitt dieses Auftritts in Quintett-Stärke wurde auf der für den japanischen Markt bestimmten Doppel-CD "Live In Tokyo" (Columbia, 1972) zugänglich gemacht. Ein Livemitschnitt des Quartetts Shorter, Zawinul, Vitous und Gravatt aus der selben Zeit erschien später als "The Agora, Columbus, Ohio, October 17th 1972" (Hi Hat, 2015).   Danach legte das Quintett mit "Sweetnighter" (Columbia, 1973) ein weiteres Album vor, das den inzwischen 70mal gesampelten Hip Hop-Beat aus dem Stück "125th Street Congress" enthielt. Mit Platz 85 in den Billboard 200 ging's weiter aufwärts. Von diesem Album an schafften es alle Weather Report-Alben bis 1984 in die Top-5 der US-Jazz-Charts.   Gross war das Aufgebot für "Mysterious Traveller" (Columbia, 1974). Vitous war nur noch in einem Track zu hören und wurde von Alphonso Johnson (e-b) abgelöst. Als Schlagzeuger waren Ishmael Wilburn und Skipp Hadden im Einsatz, dazu als hauptsächlichste Perkussionisten Dom Um Romao, Ray Barretto und Meruga.   Damit stiess Weather Report in die Top-50 der Billboard 200 vor. Auf "Tale Spinnin'" (Columbia, 1975) bestand die Gruppe aus Zawinul, Shorter, Johnson, Ndugu alias Leon Chancler (dm) und Alyrio Lima (perc). Das Album erreichte Platz 31 der Billboard 200.   Weather Report trat 1975 in der Besetzung Zawinul, Shorter, Johnson, Thompson und Alex Acuña (perc) an den Berliner Jazztagen auf, wo "Live In Berlin 1975" (Art Of Groove, 2011) mitgeschnitten wurde. Von diesem Mitschnitt erschien eine CD oder ein Set CD/DVD. Auf dem damals nächsten Studiowerk "Black Market" (Columbia, 1976) wurde erstmals der als Wunderbassist angekündigte Jaco Pastorius eingesetzt.   Mit Alphonso Johnson (ebenfalls e-b), Chester Thompson und Narada Michael Walden (beide dm), Alex Acuña und Don Alias (beide perc) besetzten Zawinul und Shorter in einigen Stücken die Posten ihrer Mitmusiker doppelt. Mit Platz 42 in den Billboard 200 gab's einen kleinen Rückschlag.   Auf "Heavy Weather" (Columbia, 1977) mit dem Hit "Birdland" war Weather Report erneut in Quintettbesetzung ohne Gastmusiker am Werk. Neu bestand die Band neben den beiden Co-Leadern und Pastorius aus Alex Acuña (dm, perc) und Manolo Badrena (perc).   Es war mit Platz 30 das bestplatzierte Album der Band in den Billboard 200, dazu das erste von zwei aufeinanderfolgenden Alben auf Platz 1 der US-Jazz-Charts. Mit Ausnahme von Acuña waren die auf "Heavy Weather" vertretenen Musiker auch auf dem von der Presse kritisierten Album "Mr. Gone" (Columbia, 1978) am Werk.   Mit Peter Erskine, Steve Gadd und Tony Williams war der Schlagzeugstuhl prominent besetzt. Dazu kamen je zwei Sängerinnen und Sänger. Bei den Billboard 200 wurde das Album "nur" auf Platz 57 notiert.   Bei einer Welttournee in der Besetzung Zawinul, Shorter, Pastorius und Erksine von Ende 1978 entstanden die Aufnahmen zu der Doppel-Live-LP "8:30" (Columbia, 1979). Der grösste Teil bildete der Mitschnitt des Konzerts vom 24. November 1978 in Long Beach. Bei dieser Gelegenheit trat Weather Report in einem Track mit Erich Zawinul (perc) sowie mit dem West Los Angeles Christian Academy Children's Choir auf. Mit diesem Album war Weather Report ein letztes Mal in den Top-50 der Billboard 200.   Von der 1978er Tournee wurde später weiteres Material herausgebracht. Vom selben Konzert in Japan erschienen die Doppel-CD "Tokyo 1978" (Equinox, 2019) und die Doppel-LP "Live At Shinjuku Koseinenkin Hall, Tokyo, 28 June 1978" (Alternative Fox, 2020).   Aufnahmen vom 29. September 1978 in Deutschland erschienen unter dem Titel "Live In Offenbach" (Art Of Groove, 2011) als Doppel-CD mit DVD. Die Doppel-CD war auch Teil des 5-CD-Sets "The German Concerts" (Victor, 2011). Der Rest des Sets bestand aus der CD "Live In Berlin 1975" und der Doppel-CD "Live In Cologne 1983".   Beide erschienen ebenfalls auch separat (Art Of Groove, 2011). Dazu gab's zum gesamten Set eine DVD mit je einem Stück der drei Konzerte. Auf "Night Passage" (Columbia, 1980) und der zweiten, mit "Weather Report" (Columbia, 1982) betitelten LP blieb die WR-Besetzung mit Zawinul, Shorter, Pastorius, Erksine und Robert Thomas jr. (perc) konstant.   Konzertmischnitte aus jener Zeiten wurden später unter dem Titel "The Legendary Live Tapes 1978-1982" (Columbia Legacy, 2015) im Rahmen eines 4-CD-Sets herausgebracht. Ebenfalls aus jener Zeit stammt "8.30 Live" (Hi Hat, 2015) mit einer Radiosession in der Besetzung Zawinul, Shorter, Pastorius, Peter Erskine und Bobby Thomas Jr. (perc).   Derweil wuchsen allerdings die Spannungen zwischen Joe Zawinul und Jaco Pastorius. Der Bassist war in jener Zeit daran, mit "Word Of Mouth" (Warner, 1982) nach "Jaco Pastorius" (Epic, 1976) sein zweites Album unter eigenem Namen zu veröffentlichen. Einerseits zogen sich die Arbeiten der "Weather Report"-LP in die Länge und andererseits war dies ein Grund, weshalb sich Weather Report von Pastorius trennte.   Mit Victor Bailey (e-b), Omar Hakim (dm) und Jorge Rossy (perc) stellten Zawinul und Shorter auf "Procession" (Columbia, 1983) und "Domino Theory" (Columbia, 1984) eine neue Rhythmusgruppe vor. Manhattan Transfer auf der ersten dieser beiden LPs und Carl Anderson (vcl) auf dem zweiten Album ergänzten das Quintett.   Aus jener Zeit stammten weitere, später veröffentlichte Liveaufnahmen.  Auf dem nächsten Studiowerk "Sportin' Life" (Columbia, 1985) übernahm Minu Cinelu (perc, g, vcl) offiziell den Posten von Rossy. Das 15. und letzte offizielle Weather Report-Album war "This Is This" (Columbia, 1986), eingespielt mit Bailey, Cinelu, Hakim oder Erskine sowie Carlos Santana (g) und mehreren Sängerinnen und Sänger.    Dann lösten Joe Zawinul und Wayne Shorter die Band auf, um eigene, erfolgreiche Solokarrieren zu starten. Obwohl die ersten Soloaufnahmen der beiden ehemaligen Weather Report-Leader am Anfang noch stark nach Weather Report klangen, fanden sie im Laufe der Zeit zu ihrem eigenen Stil.   Zawinul reicherte seine Musik viel mit Weltmusik-Elementen an, während Shorter sich hin in Richtung Kammerjazz bewegte. Der am 7. Juli 1932 in Wien geborene Joe Zawinul starb am 11. September 2007 75-jährig in seiner Heimatstadt.   Der am 25. August 1933 in Newark, New Jersey, geborene Wayne Shorter, verliess diese Welt 89-jährig am 2. März 2023 in Los Angeles, California. Auch andere ehemalige Weather Report-Musiker sind nicht mehr unter uns wie Alphonse Mouzon (1948-2016), Dom Um Romao (1925-2005), Don Alias (1939-2006), Andrew White (1942-2020) Leon "Ndugu" Chancler (1952-2018).   Jaco Pastorius absolvierte nach Weather Report eine eine kurze Karriere als Bandleader, ehe er am 11. September 1987 ausser Kontrolle geriet und von einem Türsteher einer Bar zusammengeschlagen wurde. Pastorius starb an seinen Verletzungen am 21. September 1987 in Fort Lauderdale, Flordia, im Alter von 35 Jahren.   Von Weather Report erschienen Dutzende von Compilation, dazu Reissue-Sets und weiteres Material. "Live & Unreleased" (Columbia, 2002) enthielt bislang noch nie veröffentlichte Liveaufnahmen der Gruppe, die zwischen November 1975 und Juni 1983 in England und in den USA gemacht wurden.   "Forecast: Tomorrow" (Sony, 2006) nannte sich ein 3-CD-/1-DVD-Set. Die 3 CDs bestanden mit Ausnahme von drei Tracks aus bekanntem Material. Dazu kamen zwei neue Versionen bekannter Tracks sowie "125th Street Congress" in einem Remix von DJ Logic.   Auf der DVD befanden sich 18 vorher unveröffentlichte Live-Tracks aus dem Jahre 1978. Bei "Live At Montreux 1976" (Eagle Vision, 2007) handelte es sich um einen Konzertmitschnitt in Form einer DVD. Die Alben "I Sing The Body Electric", "Sweetnighter", "Mysterious Traveller", "Black Market" und "Night Passage" wurden im Rahmen der Serie "Original Album Classics" (Columbia, 2007) in Form einer 5-CD-Box wiederveröffentlicht.   Unter dem gleichen Titel (Columbia und Legacy, 2011) wurden die Alben "Weather Report" von 1971, "Tale Spinnin'", "Heavy Weather", "Mr. Gone" und "Weather Report" von 1982 im Rahmen einer 5-CD-Box wiederveröffentlicht. Die regulären Alben von Weather Report wurden auch unter dem Titel "The Columbia Albums 1971-1975" und "The Columbia Albums 1976-1982" (beide Sony, Columbia und Legacy, 2014) zu Paketen mit 7 bzw. 6 CD zusammengefasst.   Sämtliches offizielles Material wurde auch in der 24-CD-Box "The Columbia Studio And Live Recordings" (Columbia, 2017) vereint.         08/24

  • Don Alias

    Amerikanischer Perkussionist, Schlagzeuger und Bandleader, geboren 25. Dezember 1939 in New York City, als Charles Donald Alias Sr.. Er wuchs im New Yorker Stadteil Harlem auf. Er besuchte das Cannon College in Erie und studierte am Carnegie Institute for Biochemistry in Boston. Dort spielte er mit Tony Williams, Chick Corea und Bill Fitch. Er startete als Perkussionist in der Dance-Truppe von Eartha Kitt und trat 1957 mit Kitt und der Dizzy Gillespie Big Band am Newport Festival auf. Alias wurde mit Gene Perla Mitglied der Salsaband Los Muchachos und wechselte mit diesem zur Band von Nina Simone.    Mehrmals wurde er von Miles Davis für Aufnahmen verpflichtet, so für "Bitches Brew" (Columbia, 1970), später für "On The Corner" (Columbia, 1972) und "Amandla" (Warner, 1989). Jeremy Steig, Tony Williams, Elvin Jones, Joe Farrell, Steve Grossman, Dave Liebman, Lalo Schifrin und Jaco Pastorius bauten auf seine Dienste.   Carlos Santana und Mahavishnu John McLaughlin zogen ihn für "Love Devotion Surrender" (Columbia, 1973) bei, Weather Report für "Black Market" (Columbia, 1976) und Joni Mitchell für "Don Juan's Reckless Daughter" (Asylum, 1977) und später auch andere Aufnahmen.   Weitere Arbeitgeber waren Frank Strazzeri, Blood, Sweat & Tears, Mongo Santamaría, Ian Hunter, Chick Corea, Miroslav Vitous, Jerry Gonzalez, Charlie Mariano, Terumasa Hino, The Brecker Brothers, Dan Fogelberg, Jeremy Steig und andere.   Mit Gene Perla (e-b), mit dem er schon bei Nina Simone zusammen gespielt hatte, sowie mit Steve Grossman (ts), gründete Alias Mitte der 1970er Jahre die Gruppe The Stone Alliance, von der mehrere Aufnahmen erschienen. Don Alias starb am 28. März 2006 im Alter von 66 Jahren in New York City.   Don Alias hinterliess auf über 400 Aufnahmen seine Spuren. Weitere wichtige Leader und Gruppen, die auf seine Dienste bauten, waren John Scofield, Carla Bley, Roberta Flack, Mike Stern, Leni Stern, Charlie Haden, Marianne Faithfull, David Sanborn, Ray Anderson, James Taylor, Joe Lovano, Al Jarreau, Uri Cain, Herbie Hancock und Dutzende andere. 08/24

  • Dom Um Romao

    Brasilianischer Perkussionist, Schlagzeuger und Bandleader, geboren am 3. August 1925 in Rio de Janeiro. In seiner Heimat leitete er zuerst eigene Gruppen und machte bei den Aufnahmen zur LP "Melodias Favoritas Da Tela" (Sinter, 1959) von Maestro Cipó alias Orlando Silva de Oliveira Costa mit, ehe er 1962 in die USA auswanderte. Dort steuerte er für Dutzende Alben brasilianische Perkussionsklänge bei. Die ersten Aufnahmen, zu denen er zugezogen wurde, waren "Do The Bossa Nova" (Atlantic, 1962) von Herbie Mann und "Cannonball's Bossa Nova" (Riverside, 1962) von Cannonball Adderley & The Bossa Rio Sextet.   Später stand er für Astrud Gilberto, Frank Sinatra,  Antonio Carlos Jobim, Sergio Mendes, Annette Peacock, Blood, Sweat & Tears, Horace Arnold, Stanley Turrentine, Yusef Lateef, David Newman, Paul Horn, The Band, Ron Carter, Colin Walcott, Harry Belafonte, Jon Hassell, Lalo Schifrin und Dutzende andere Gruppen, Musiker und Musikerinnen im Studio.   Anfang der 1970er Jahre war Romano Mitglied der Fusiongruppe Weather Report von Wayne Shorter und Joe Zawinul. Während dieser Zeit spielte Weather Report die Alben "I Sing The Body Electric" (Columbia, 1972), "Sweetnighter" (Coumbia, 1973) und "Mysterious Traveller" (Columbia, 1974) ein.   Ende der 1970er Jahre war Dom Um Roamo Mitglied der Schweizer Electricjazz/Freemusic-Gruppe OM, mit der er das Album "OM with Dom Um Romao" (Japo, 1978) aufnahm. Dazu folgte Studioarbeit für Eddie Palmieri, Peter Herbolzheimer, Roy Ayers, Roberta Flack, Kip Hanrahan, Chuck Rainey, McCoy Tyner, Donald Byrd, George Gruntz Concert Jazz Band, Deodato und Dutzende andere.   Er veröffentlichte im Laufe der Jahre auch mehrere Aufnahmen als Leader. Dafür stellte er jeweils meist grössere Formationen zusammen. Seine ersten eigenen Alben hiessen "Dom Um" (Philips, 1964) und "Dom Um Romao" (Muse, 1974). Danach spielte er mit Jadir De Castro (dm, perc) als Co-Leader eher tradtionelle Alben wie "Batucada Seculo 21" (Sideral, 1974), "Samba's School, Volume 2" (Sideral, 1974) und "Los Fabulosos Ritmos De Rio - Escuela De Samba" (Barclay, 1974) ein.   Eigene Alben wie "Spirit Of The Times (Espirito Du Tempo)" (Muse, 1975) und "Hotmosphere" (Pablo, 1976) folgten als nächstes. Mit Jack DeJohnette, Pierre Favre, Fredy Studer, David Friedman und George Gruntz bildete er die On/Off-Gruppe Percussion Profiles, von der eine gleichnamige LP (Japo, 1978) erschien.   Beim jährlich stattfindenden Festival in Donaueschingen trat er im Oktober 1985 mit Lennart Aberg (sops, ss, ts, fl), Bernd Konrad (ss, ts, bars, bas), Luis Di Matteo (band), Vikash Maharaj (sarod, vcl), Tom van der Geld (vibes, marbima), David Friesen (b), Andrew Cyrille (dm), Rudy Smith (steel-dm) sowie Pandit Prakash Maharaj (tabla) und Conrad Bauer (tb) auf.   Der Auftritt dieser World-Music-Formation wurde später unter dem Titel "To Hear The World In A Grain Of Sand" (Soul Note, 1986) veröffentlicht. "Dom Um Romao" (Muse, 1990) war eine Compilation mit Material aus der Zeit für dieses Label. In den 1990er Jahren und danach folgten weitere eigene Aufnahmen wie "Saudades" (Water Lily Acoustics, 1993), "Rhythm Traveller" (Mr Bongo, 1998) und "Lake Of Perseverance" (Irma und JSR, 2001).   Remixes von letzterem Album wurden unter dem Titel "Nu Jazz Meets Brazil - The Dom Um Romão Remix Project" (Irma, Cuadra und JSR, 2002) auf den Markt gebracht. Die Neubearbeitungen stammten von G-Force, Catalyst, Ian O'Brien, Sonar Circle, Opaque, King Kooba, RAS, Uovo/LTJ, Scent, Sci-Clone, Hallucinator, Nubian Mindz und Jerome Sydenham.   Dom Um Romao starb am 27. Juli 2005, 79-jährig an den Folgen eines Herzinfarktes in seiner Heimatstadt Rio de Janeiro.                         08/24

  • Alphonse Mouzon

    Amerikanischer Schlagzeuger und Bandleader zwischen Contemporary Jazz und Fusion, geboren am 21. November 1948 in Charleston, South Carolina. Erste musikalische Ausbildung erhielt er an der Bonds-Wilson High School. Dann zog er nach New York City. Dort studierte er Drama und Musik am City College of New York sowie Medizin an der Manhattan Medical School. Dazu nahm er Stunden bei Bobby Thomas, dem Schlagzeuger des Pianisten Billy Taylor. In der Broadway-Show "Promises, Promises" spielte er 1968 Perkussion und machte Aufnahmen mit Roy Ayers und Gil Evans.   Er bildete mit Wayne Shorter (ts, as), Joe Zawinul (p, key), Miroslav Vitous (b, e-b) sowie Don Alias und Barbara Burton (perc) ab Ende 1970 das erste Lineup der wegweisenden Fusion-Band Weather Report . Er blieb dort bis Anfang 1972 und machte nur bei den Aufnahmen des Debutalbums "Weather Report" (Columbia, 1971) mit.   1972 wurde er von "Blue Note" unter Vertrag genommen. Sein erstes Album hiess "The Essence of Mystery" (Blue Note, 1973). Mouzon (dm, perc, tabla, e-p, clavinet, mellotron, vcl) liess sich dabei von Buddy Terry (ss), Sonny Fortune (as), Larry Willis (p, e-p), Buster Williams (b) und Wilbur Bascomb Jr. (e-b) begleiten.   Mit unterschiedlich besetzten und unterschiedlich grossen Gruppen nahm er seine nächsten Alben "Funky Snakefoot" (Blue Note, 1973), "Mind Transplant" (Blue Note, 1975) und "The Man Incognito" (Blue Note, 1976) auf. "Back Together Again" (Atlantic, 1977) hiess eine LP mit Larry Coryell (g) als Co-Leader. Mitte der 1970er Jahre hatte Mouzon in der Gruppe The Eleventh House von Coryell gespielt.   Ein Auftritt mit Albert Mangelsdorff (tb) und Jaco Pastorius (e-b) als Trilogue in Berlin wurde auf der LP "Live at Berlin Jazz Days" (MPS, 1977) festgehalten. Bis in die 2010er Jahre folgten an die 20 weitere eigene Alben, darunter auch solche seiner Gruppen Alphonse Mouzon Band, Alphonse Mouzon Quintet und Mouzon's Electric Band.   Ab 1992 erschienen viele seiner Veröffentlichungen auf dem eigenen Label "Tenacious Records". Darunter befand sich auch die Compilation "Absolute Greatest Love Songs & Ballads (1981-1998)" (Tenacious, 1998).   Er trommelte für Herbie Hancock, McCoy Tyner, Robin Kenyatta, Arild Andersen, Jasper van 't Hof, Donald Byrd, Miles Davis, die Fania All-Stars, Roberta Flack, John Klemmer, Joachim Kühn, Les McCann, Al DiMeola, Patrick Moraz, Passport, Wayne Shorter und viele andere. Bei discogs.com finden sich fast 200 Einträge als Musiker.   Alphons Mozon starb am 25. Dezember 2016 im Alter von 68 Jahren an Krebs in Granada Hills, Los Angeles, California.                    08/24

  • Jaco Pastorius

    Amerikanischer Elektrobassist, Komponist und Bandleader, geboren am 1. Dezember 1951 in Norristown, Pennsylvannia, als John Francis Anthony Pastorius III, aufgewachsen in Fort Lauderdale, Florida. Er spielte in seiner Jugend in mehreren Schulbands. Mit 15 Jahren begann er als Schlagzeuger in der Band The Las Olas Brass. Als er nach einiger Zeit von einem anderen Schlagzeuger ersetzt wurde und gleichzeitig der Bassist die Band verliess, wechselte Pastorius zum E-Bass.  Pastorius begleitete Anfang der 1970er in den lokalen Clubs die Supremes und Nancy Wilson und spielte mit Ira Sullivan.   1972 wurde er Mitglied der Gruppe Wayne Cochran & The C.C. Riders. Ein Jahr später nahm er eine Teilzeit-Lehrtätigkeit an der University of Miami auf, wo Mark Egan und Hiram Bullock zu seinen Schülern zählten. Als Mitglied der Hausband im "Bachelors III"-Club in Fort Lauderdale kam es zur musikalischen Begegnung mit dem Pianisten Paul Bley und dem Gitarristen Pat Metheny.   Der bereits erfahrene Bley und der noch unbekannte Metheny zogen den ebenfalls noch unbekannten Jaco Pastorius zusammen mit Bruce Ditmas (dm) zu einer Session bei, die am 16. Juni 1974 stattfand. Die Aufnahmen erschienen unter dem Titel "Pastorius/Metheny/ Ditmas/Bley" (IAI, 1976) auf Bleys eigenem Label.   Metheney zog Pastorius zusammen mit Bob Moses (dm) auch für die Aufnahmen seines ersten eigenen Albums "Bright Size Life" (ECM, 1976) hinzu. Überhaupt schien Pastorius plötzlich überall auf Aufnahmen präsent zu sein. Ian Hunter holte ihn für "All American Alien Boy" (Columbia, 1976) ins Studio, Joni Mitchell für "Hejira" (Asylum, 1976), Al DiMeola für "Land Of The Midnight Sun" (Columbia, 1976) und Ira Sullivan für das Album "Ira Sullivan" (Horizon, 1976).   Zudem brachte er sich selber als Mitglied von Weather Report ins Gespräch. Nach anfänglichem Zögern wurde er in die Band aufgenommen, mitten in der Session zum Album "Black Market" (CBS, 1976), auf dem teilweise auch noch sein Vorgänger Alphonso Johnson zu hören war.   Bei Weather Report wurde sein ungewöhnliches Bassspiel während Jahren zu einem wichtigen Element des Klanges dieser Band. Pastorius machte auch bei den Aufnahmen der Weather Report-Alben "Heavy Weather" (Columbia, 1977), "Mr. Gone" (Columbia, 1978), "8:30" (Columbia, 1979), "Night Passage" (Columbia, 1980) und "Weather Report" (Columbia, 1982) mit.   Danach stieg er aus. Sein Nachfolger wurde Victor Bailey. Pastorius wurde während und nach seiner Zeit bei Weather Report auch von anderen Gruppen, Musiker und Musikerinnen für Aufnahmen beigezogen, so von Airto Moreira, Flora Purim, Herbie Hancock, Tom Soctt, Manolo Badrena, Michel Polnareff, Bob Mintzer, Jimmy Cliff, Mike Stern und anderen.   Joni Mitchell griff bei den Aufnahmen ihrer Alben "Don Juan's Reckless Daughter" (Asylum, 1977), "Mingus" (Asylum, 1979) und "Shadows And Light" (Asylum, 1980) erneut auf Pastorius zurück. Mit John McLaughlin (g) und Tony Williams (dm), 2007) hatte Pastirius Ende der 1970er Jahre das kurzlebige Trio Of Doom gebildet.   Aufnahmen dieser Supergruppe erschienen erst später (Legacy, 2007) auf einer gleichnamigen CD. Es handelte sich um Aufnahmen eines Konzerts in Havanna am 3. März 1979 und um Studioaufnahmen, die im Anschluss daran am 10. März 1979 in New York gemacht worden.    Sein erstes Album unter eigenem Namen hiess "Jaco Pastorius" (Epic, 1976). Für die Aufnahmen konnte er viele prominenten Musiker ins Studio holen, so unter anderen Herbie Hancock (clavinet, e-p), David Sanborn (as), Wayne Shorter (ss), Michael Brecker (ts), Randy Brecker (tp), Hubert Laws (picc, fl) und Lenny White (dm).   Bei einem Auftritt im November 1976 in Berlin bildete er mit Albert Mangelsdorff (tb) und Alphonse Mouzon (dm) eine On/Off-Gruppe mit dem Namen Trilogue. Der Konzertmitschnitt erschien unter dem Titel "Live At The Berlin Jazz Days" (MPS, 1977).   1980 hatte er mit der Jaco Pastorius Big Band bzw. der Word Of Mouth Big Band eine eigene Grossformation die Beine gestellt. Ihr gehörten teilweise auch Musiker wie Wayne Shorter, Randy Brecker, Jimmy Haslip, Bob Mintzer, Jon Faddis, Dave Bargeron, Herbie Hancock, Paul McCandless, Toots Thielemans, Peter Erskine oder Jack DeJohnette an.   Mit dieser Big Band spielte er als erste Aufnahme "Word Of Mouth" (Warner, 1981) ein. Danach erschienen "Twins I und II (Aurex Jazz Festival '82)" (beide Warner, 1982). Unter Pastorius' Namen, aber mit einem Grossaufgebot an Musikern nahm er "Invitation" (Warner, 1983) auf.   "Stuttgart Aria" (Jazzpoint, 1986) hiess eine mit Biréli Lagrène (g) als Co-Leader sowie mit weiteren Musikern eingespielte Aufnahme. Später zeigte "Heavy'N Jazz" (Jazzpoint, 1992) Pastorius und  Lagrène mit Serge Bringolf (dm). Aufnahmen des selben Trios fanden sich später auch auf der CD "Smoke On The Water, Live In Rome, 1986" (Jazz Door, 2007).    Trioaufnahmen von Pastorius und Lagrène  mit Peter Lübke (dm) wurden auf der Doppel-CD "Broadway Blues & Teresa" (Jazzpoint, 1999) und auf "Last Live 1986" (Seven Seas, 2014) zugänglich gemacht.   Jaco Pastorius' Leben war schon früh von der Balance zwischen Genie und Wahnsinn gekennzeichnet. Ab 1985 wurden seine psychischen Probleme ernster. 1986 begab er sich aufgrund von manischen Depressionen in die Obhut des New Yorker Bellevue Hospitals, wo er es nur drei Monate aushielt. Im Februar 1987 geriet sein Leben völlig ausser Kontrolle.   Er betrank sich immer wieder stark, übernachtete in Parks, liess Auftritte ins Wasser fallen und wurde wegen diversen Vergehen mehrmals verhaftet. Am 11. September 1987 sprang er während eines Konzertes von Santana in Fort Lauderdale auf die Bühne, wo er von den Aufpassern zusammengeschlagen wurde.   Noch in der selben Nacht, am frühen Morgen des 12. September 1987, wollte er den Eintritt in einen Club erzwingen. Dabei wurde er von Türstehern so schwer zusammengeschlagen, dass er bewusstlos in ein Spital eingeliefert werden musste. Dort verstarb Jaco Pastorius am 21. September 1987 an den Folgen dieser Verletzungen. Er wurde nur gerade 35 Jahre alt.                  Nach seinem Tod kamen fast mehr Aufnahmen als Leader oder Co-Leader heraus, als davor, nämlich rund 30 bis 40. Darunter befand sich die siebenteilige Serie "Live In New York City" (alle Big World), die Pastorius in diversen Gruppengrössen, aber oft mit den selben Musikern zeigt. Auf "Volume One (Punk Jazz)" (1990) und "Volume Six (Punk Jazz 2)" (1998) wurden Oktettaufnahmen vom November 1985 zugänglich gemacht.   Auf "Volume Two (Trio)" (1991) und "Volume Four (Trio...2)" (1992) sind Hiram Bullock (g) und Kenwood Dennard (dm) seine Begleiter. Auf "Volume Four" zum Teil Steve Ferrone oder Victor Lewis an Stelle von Dennard. Für "Volume Three (Promise Land)" (1991) trommelte er eine grössere Besetzung zusammen.   "Volume Five (Raça)" (1997) bestand aus Quartettaufnahmen mit Steve Slagle (sax), Mike Stern (g) und Adam Nussbaum (dm). Auf "Volume Seven (History)" (1998)  mit weiteren Trioaufnahmen waren Hiram  Bullock (g) und Victor Lewis (dm) seine Begleiter. Eine Art Drum'n'Bass- Aufnahmen stellte "Blackbird" (Alfa Jazz und Timeless, 1991) dar, aufgenommen mit Rashied Ali (dm).   "Honestly Solo Live" (Jazzpoint, 1991) hiess eine erste unbegleitete Soloaufnahme. "Golden Roads" (Sound Hills, 1997) bestand aus einem 30:35-minütigen Solostück, das Pastorius 1986 in einem Studio in New York City eingespielt hatte. Ein Soloauftritt 1979 wurde unter dem Titel "Live At Berliner Jazztage" (Altus, 2005) veröffentlicht.   Frühe Demo- und Liveaufnahmen erschienen unter dem Titel "Legendary Demo & Live Tracks" (Victor, 2008). Darunter befanden sich auch solche mit seiner frühen Band Woodchuck. Von dieser Gruppe erschien nachträglich mit "Jaco's First Band" (Holiday Park, 2008) eine CD mit eigenen Aufnahmen   Zu den Aufnahmen unter eigenem Namen kamen viele weiteren von Gruppen wie Jaco Pastorius & Friends, Jaco Pastorius Big Band, Word Of Mouth Sextet und Jaco Pastorius Band heraus. Sein Schaffen wurde auf rund zwei Dutzend Compilations oder Reissue-Paketen dargestellt.   Die "60th Anniversary Collection" (Warner, 2011) umfasste fünf Alben mit Big Band-Aufnahmen sowie eine sechste CD mit Solotracks. Die Jaco Pastorius Big Band wurde 2003 Peter Graves reaktiviert und machte weitere Aufnahmen. Die Rolle von Pastorius nahmen Jeff Carswell, Jimmy Haslip, Victor Wooten, Richard Bona, Gerald Veasley, Victor Bailey, Christian McBride, Marcus Miller oder Jacos Neffe David Pastorius ein.     Bei discogs.com hat Jaco Pastorius fast 200 Einträge als Musiker. 08/24

  • Wayne Shorter

    Amerikanischer Jazz-Sopran-, Alt- und Tenorsaxophonist, geboren am 25. August 1933 in Newark, New Jersey. Er ist der jüngere Bruder Trompeters und Flügelhornspielers Alan Shorter . Wayne Shorter spielte wie sein späteres alter ego Joe Zawinul Ende der 1950er Jahre in der Maynard Ferguson Big Band sowie 1959 bis 1964 bei den Jazz Messengers von Art Blakey. Erstmals im Studio stand er am 12. August 1959 als Mitglied des Wynton Kelly Quintets mit Lee Morgan (tp), Wynton Kelly (p), Paul Chambers (b) und "Philly" Joe Jones (dm). Dabei entstand "Kelly Great" (Vee-Jay, 1960). Seine ersten Aufnahmen unter eigenem Namen hiessen "Introducing Wayne Shorter" (Vee-Jay, 1959).   Sie entstanden am 9. und 10. November 1959. Mit Shorter, Morgan, Kelly und Chambers war vier Fünftel des Wynton Kelly Quintets im Studio, dazu Jimmy Cobb (dm) an Stelle von "Philly" Joe Jones. Danach war Shorter bei einer ganzen Reihe von Jazz Messengers-Alben mitbeteiligt.   Zudem bildete er mit Lee Morgan (tp), Frank Strozier (as), Bobby Timmons (p), Bob Cranshaw (b) sowie Louis Hayes oder Albert Heath (dm) The Young Lions. Deren Aufnahmen vom 25. April 1960 kamen auf einer gleichnamigen LP (Vee-Jay, 1960) heraus. Am 11. Oktober 1960 entstand sein zweites eigenes Album "Second Genesis" (Vee-Jay) mit Cedar Walton (p), Bob Cranshaw (b) und Art Blakey (dm).   Offenbar wurde dieses Album erst 1974 erstmals veröffentlicht. Es folgten weitere Aufnahmen für Blakey und auch eine als Sideman für Freddie Hubbard, ehe Anfang November 1960 mit Freddie Hubbard (tp), Eddie Higgins (p) Jymie Merritt (b) und Marshall Thompson (dm) die Aufnahmen von "Wayning Moments" (Vee-Jay, 1962) erfolgten.   Danach war er für Donald Byrd, Bennie Golson, Lee Morgan, erneut für Freddie Hubbard, viel für Art Blakey und - am 23. August 1962 als Mitglied eines Sextetts mit Frank Rehak (tb), Paul Chambers (b), Jimmy Cobb (dm) und Willie Bobo (perc) - erstmals für Miles Davis tätig.   Die Aufnahmen von Morgan und Shorter für "Vee-Jay" wurden später unter dem Titel "The Complete Vee Jay Lee Morgan-Wayne Shorter Sessions‎" (Mosaic, 2000) im Rahmen eines 6-CD-Box-Sets wieder veröffentlicht. Seine vorerst wichtigsten eigenen Aufnahmen veröffentlichte er ab 1964 bei "Blue Note".   "Night Dreamer" (Blue Note, 1964) entstand am 29. April 1964 im Quintett mit Lee Morgan (tp), McCoy Tyner (p), Reggie Workman (b) und Elvin Jones (dm). Nach Sessions mit Grachan Moncur III, Gil Evans, wurde am 3. August 1964 in der selben Besetzung, allerdings ohne Morgan, "Juju" (Blue Note, 1964) eingespielt.   Inzwischen war Wayne Shorter Mitglied des zweiten klassischen Miles Davis Quintetts geworden, dessen erste LP "Miles In Berlin" (Columbia, 1964) Aufnahmen vom 25. September 1964 enthielten. Miles war 1961 nach der Auflösung seines ersten klassischen Quintetts mit John Coltrane in ein seelisches Loch gefallen.   Erst 1963 fing er sich wieder auf. Er machte sich auf die Suche nach neuen Musikern. Zuerst verpflichtete er Ron Carter (b). Dann warb er bei Jackie McLean den 17-jährigen Tony Williams (dm) sowie bei Donald Byrd Herbie Hancock (p) ab. Weniger Glück hatte er bei der Auswahl des Saxophonisten.   Als Nachfolger von Coltrane probierte er nacheinander Jimmy Heath, Sonny Stitt, Hank Mobley, George Coleman und Sam Rivers aus. Erst 1964 fand er mit Wayne Shorter den richtigen Mann. Shorter war schon 1959 als Coltrane-Ersatz im Gespräch gewesen, hatte jedoch ein Engagement bei den Jazz Messengers von Art Blakey vorgezogen.   Als Shorter die Jazz Messengers verliess, griff Miles zum Telefonhörer und verpflichtete ihn auf der Stelle in sein neues Quintett. Trotz seiner Zugehörigkeit zum Miles Davis Quintett konnte Shorter weitere Aufnahmen unter eigenem Namen realisieren. Am 24. Dezember 1964 entstanden "Speak No Evil" (Blue Note, 1966).   Seine Mitmusiker waren Freddie Hubbard (tp), Herbie Hancock (p), Ron Carter (b) und Elvin Jones (dm). Am 4. März 1965 folgten mit Freddie Hubbard (tp), James Spaulding (as), McCoy Tyner (p), Reggie Workman (b) und Tony Williams (dm) die Aufnahmen zur erst später veröffentlichten LP "The Soothsayer" (Blue Note, 1979).   Auch weiteres Material aus jener Zeit wurde teilweise erst viel später auf den Markt gebracht. Am 14. Juni 1965 nahm er mit Herbie Hancock (p), Cecil McBee (b) und Joe Chambers (dm) "The Collector" (Blue Note, 1979) und "Etcetera" (Blue Note, 1980) auf.   Das Titelstück von "The Collector" entstand am 24. Februar 1966 mit Reggie Workman an Stelle von McBee. Am 15. Oktober 1965 spielte er mit Freddie Hubbard (tp, flh), Alan Shorter (flh), Grachan Moncur III (tb), James Spaulding (as), Herbie Hancock (p), Ron Carter (b) und Joe Chambers (dm) "The All Seeing Eye" (Blue Note, 1966) ein.   Am 3. Februar 1966 folgte "Adam's Apple" (Blue Note, 1966) mit Hancock, Workman und Chambers und am 10. März 1967 mit Curtis Fuller (tb), James Spaulding (as), Herbie Hancock (p), Ron Carter (b) und Joe Chambers (dm) "Schizophrenia" (Blue Note, 1969).   Als Mitglied des zweiten klassischen Miles Davis Quintetts war Shorter zur jener Zeit bei der Einspielung der Alben "E.S.P." (1965), "Miles Smiles" (1966), "Sorcerer" (1967), "Nefertiti" (1967), "Miles In The Sky" (1968), "E.S.P.", "Filles de Kilimanjaro" (1969) für "Columbia" mit dabei.   Er wurde von Miles Davis für eine ganze Reihe von weiteren Einspielungen engagiert und war mit dabei, als Miles den Übergang von der akustischen in die elektrischen Phase bewältigte und ebenfalls für "Columbia" seine wichtigen Alben "In A Silent Way" (1969) und "Bitches Brew" (1970) einspielte.   Am 29. August und 2. September 1969 rief Shorter unter dem Eindruck der "Bitches Brew"-Session, die zwischen dem 19. und 21. August stattgefunden hatten, für die Aufnahmen von "Super Nova" (Blue Note, 1969) ein hochprominentes Ensemble mit unter anderem John McLaughlin und Sonny Sharrock (g), Miroslav Vitous (b), Jack deJohnette (dm), Airto Moreira (perc) und Chick Corea (dm, vibes) ins Studio.   Am 3. April 1970 nahm er mit Dave Holland (b), John McLaughlin (g), Miroslav Vitous (b), Ron Carter (b, cello), Chick Corea (dm, marimba, perc) und Michelin Prell (dm, perc) "Moto Grosso Feio" (Blue Note, 1974) auf und am 26. August 1970 folgte "Odyssey of Iska" (Blue Note, 1971) mit David Friedman (vibes, marimba), Gene Bertoncini (g), Ron Carter und Cecil McBee (b), Billy Hart und Alphonse Mouzon (dm) sowie Frank Cuomo (dm, perc).   Ende 1970 hatte Wayne Shorter mit Joe Zawinul die wegweisende Fusiongruppe Weather Report gegründet, die in wechselnder Besetzung bis 1988 rund 15 Alben einspielte. In der Weather Report-Zeit fand Shorter nur wenig Gelegenheit, eigene Aufnahmen zu veröffentlichen. "Native Dancer" (Columbia, 1975) von 12. September 1974 war die erste.   Darauf wurde er hauptsächlich von Musikern wie Herbie Hancock (p), Wagner Tiso (e-p, org), David Amaro und Jay Graydon (g), Dave McDaniel (b), Roberto Silva (dm), Milton Nascimento (vcl, g), Airto Moreira (perc) begleitet. Weitere Aufnahmen machte er mit Herbie Hancock, Jaco Pastorius, Joni Mitchell, Carlos Santana, Airto Moreira, Steely Dan, Milton Nasciencto.   Er war Mitglied von The V.S.O.P. Quintet , einer Formation, die mit Ausnahme von Freddie Hubbard (tp) aus Mitgliedern des zweiten klassischen Miles Davis Quintet zusammengesetzt war. Nach dem Split von Weather Report veröffentlichte Shorter eine ganze Reihe von Aufnahmen unter eigenem Namen.   Für "Atlantis" (Columbia, 1985) engagierte er 1985 neun relativ unbekannte Musikern und sieben Sängerinnen/Sänger. Für "Phantom Navigator" (Columbia, 1987) scharte er Leute aus der Fusion-Elite wie Mitchel Forman und Stu Goldberg (synth), Chick Corea (p), Alphonso Johnson (e-b), John Patttitucci (b) sowie Tom Brechtlein (dm) um sich.   "The Power Of Three" (Blue Note, 1987) dokumentierte einen Liveauftritt von Shorter mit Michel Petrucciani (p) und Jim Hall (g) am 14. Juli 1986 am Montreux Jazz Festival. Zudem ging Wayne Sorter für Herbie Hancock, Bobby McFerrin, Michel Petrucciani, Tonhino Horta, Renee Rosnes, Milton Nasciento, Stanley Clarke, Terri Lyne Carrington, Buster Williams, Larry Coryell, Dido, Bruce Hornsby und Marcus Miller ins Studio.   1989 stand er nach langer Pause auch wieder einmal mit Art Blakey auf der Bühne. "Joy Rider" (Columbia, 1988) war eine eigene Aufnahme mit Patrice Rushen (p, synth), Geri Allen (p, synth), Herbie Hancock (synth), Nathan East oder Darryl Jones (e-b) Terri Lyne Carrington (dm), Frank Colon (perc) und Dianne Reeves (vcl).   Für "High Life" (Verve, 1995) bildeten David Gilmore (g), Rachel Z (p, synth), Marcus Miller (bcl, e-b, dm-progam), Will Calhoun und Terri Lyne Carrington (dm) die Band. Dazu kam noch ein Orchester mit Bläsern und Streichern sowie Perkussionisten. Mit Herbie Hancock (p) spielte er die Duo-CD "1 + 1" (Verve, 1997) ein und realisierte eine Miles Davis-Hommage, bei der Wallace Rooney (tp) den Part von Miles übernahm.   Ab 2000 trat er regelmässig mit Danilo Perez (p), John Patitucci (b) und Brian Blade (dm) unter seinem Namen oder als Wayne Shorter Quartet in Erscheinung. Zwischen den ersten beiden Aufnahmen des neuen Quartetts war "Alégria" (Verve, 2003) erschienen. Darauf bildeten Shorter, Danilo Perez oder Brad Mehldau (p), John Patitucci (b) sowie Brian Blade oder Terri Lyne Carrington (dm) den Kern einer Gruppe, die je nach Track durch andere Musiker bzw. Streicher und Bläser erweiterte wurde..   "Live At The 1988 Montreux Jazz Festival" (Liberation, 2005) dokumentierte auf einer Doppel-CD bzw. auf einer DVD den Auftritt von Shorter mit Carlos Santana als Co-Leader ein grösseren Formation, bestehend aus Weather Report- und Santana-Musikern am Jazz Festival Montreux 1988. "Multiple Set Of 3 Title With Special 7ep" (Blue Note, 2013) war eine Box mit drei 7"-EPs mit frühen "Blue Note"-Stücken.   Auf der CD bzw. DVD "North Sea Jazz Legendary Concerts" (Bob City, 2013) wurden Mitschnitte von Auftritten von Shorter am North Sea Festival zusammengefasst. "Footprints" (Sony, 2002) hiess zudem eine Doppel-CD-Compilation mit den wichtigsten Aufnahmen, die Shorter zwischen 1960 und 2001 gemacht hatte. Gleich hiess auch eine Biographie über Shorter.   Weiter ist Shorter auf Aufnahmen von Jaco Pastorius, Bobby Mc Ferrin, Buster Williams, Marcus Miller, Gil Evans und John Scofield. Dazu machte er bei Aufnahmen für verschiedene Soundtracks mit und spielte im Film "Round Midnight" selber eine Rolle. Wayne Shorter starb am 2. März 2023 im Alter von 89 Jahren in Los Angeles, California.   Shorters Schaffen wurde auf über 40 Compilations bzw. Reissue-Paketen dargestellt. "The Best Of Wayne Shorter - The Blue Note Years" (Blue Note, 1988) war eine frühe Compilation mit Material aus der "Blue Note"-Zeit.  Umfassender war dann die 11-CD-Box "The Blue Note Albums" (Blue Note, 2015). Beim 10-CD-Set "Mr. Gone (The Best Of The Early Years)" (The Intense Music) handelte es sich eher um eine inoffizielle Sache.   Weitere umfangreichere Werkschauen waren "The Complete Vee Jay Lee Morgan-Wayne Shorter Sessions" (Mosaic, 2000) auf sechs CD sowie "The Complete Columbia Albums Collection" (Columbia, Legacy und Sony, 2013) mit ebenfalls CD. Zwei der CDs umfasste Weather Report-Material.       08/24

  • Joe Zawinul

    Österreichisch-amerikanischer Pianist, Keyboarder, Synthesizerspieler, Organist, Komponist, Bandleader und Arrangeur, geboren am 7. Juli 1932 in Wien als Josef Erich Zawinul. Mit sechs Jahren bekam er ein kleines Akkordeon geschenkt und erhielt Unterricht bei einem Musiklehrer. In seiner Familie und bei Verwandten hörte und sang er tschechische und slowenische Weisen, ungarische Sinti-Lieder, Polkas und Ländler. Als sich herausstellte, dass auch er über das absolute Musikgehör verfügte, erhielt er kostenlosen Unterricht am Konservatorium der Stadt Wien, wo er Klavier, Violine und Klarinette lernte und sich auf eine Karriere als klassischer Pianist vorbereitete. Mit zwölf Jahren hörte er zum ersten Mal Jazz.   Ab 1945 besuchte er das Realgymnasium, wo Thomas Klestil, der spätere österreichische Bundespräsident, sein bester Freund wurde. 17-Jährig brach er die Vorbereitungen zu einem Klavierwettbewerb in Genf von 1949 ab und wandte sich dem Jazz zu. Ein Studienfreund aus jenen Tagen war Friedrich Gulda.   Ab 1952 arbeitet er als Jazzmusiker mit anderen österreichischen Musikern zusammen. Nach ersten Erfahrungen unter anderem in der Combo von Vera Auer und bei Hans Koller wurde er 1954 mit Hans Salomon Mitbegründer der Austrian All Stars. Die Plattenaufnahmen dieser Formation erfuhren durch Guldas Förderung internationale Anerkennung.   1955/56 wechselte er mit der gesamten Besetzung der Austrian All Stars in die Johannes Fehring Big Band. 1956 ging er zur damals erfolgreichsten österreichischen Jazzband, der Two Sound Band von Fatty George.   Nachdem er sich erfolgreich um ein Stipendium an der Berklee School in Boston beworben hatte, reiste er per Bahn und Schiff im Januar 1959 für zunächst nur vier Monate und mit 800 Dollar in die USA. Er ging mit dem festen Vorsatz in die USA, nicht mehr nach Europa zurückzukehren.   Noch am Abend seiner Ankunft in New York ging er in einen Club und traf dort auf Wilbur Ware, Louis Hayes und jammte mit Charlie Mariano. Zwei Tage später rief der Impressario George Wein an, der für Ella Fitzgerald einen Pianisten als Liedbegleiter suchte. Zawinul nahm dankbar an.   Danach hatte er ein Engagement bei der Maynard Ferguson Band. In den USA kam er schon bald zu ersten Aufnahmen als Leader. Trioaufnahmen mit George Tucker (b), Frankie Dunlop (dm) und teilweise Ray Barretto (perc) erschienen unter dem Titel "To You With Love" (Stand, 1959). Er brach die Ausbildung in Boston ab und zog fest nach New York City.   Er wurde von Dinah Washington engagiert und blieb zwei Jahre lang in ihrer Band. Auch Miles Davis wurde auf ihn aufmerksam und lud ihn als Mitspieler in seine Band ein. Doch Zawinul lehnte vorerst ab. Yusef Lateef (fl, oboe, ts) holte im Oktober 1960 zu den Aufnahmen von "The Centaur And The Phoenix" (Riverside, 1960) ins Studio.   Auch Nat Adderley verpflichtete Zawinul zu einer Aufnahme. 1962 heiratete er Maxine, die er im New Yorker Jazzclub "Birdland" kennengelernt hatte und die das erste schwarze "Playboy"-Bunny gewesen war. Trauzeuge war Cannonball Adderley, in dessen Quintett Joe Zawinul ab 1961 und bis 1970 spielte.   In dieser Zeit tat er sich vor allem als Komponist hervor und schrieb rund 60 Stücke für Addlerey und seine Combo. Vor allem seine 1966 entstandene Komposition "Mercy, Mercy, Mercy" wurde mit einer Million verkaufter Singles einen Riesenhit und zugleich eine Art Erkennungsmelodie für die Adderley-Group.   Ursprünglich hatte er den Song für die Sängerin Esther Marrow geschrieben. Für das Stück erhielt die Adderley Gruppe 1968 einen Grammy in der Kategorie "Best Jazz Instrumental Performance". Der Text zum Song stammte von Marlena Shaw. Für die Aufnahmen von "Mercy, Mercy, Mercy" setzte Zawinul erstmals ein E-Piano ein.   Damit löste er eine Welle innerhalb des Jazz aus. Das Cannonball Adderley Quintett war damals so populär, dass es als Opener für The Who oder Frank Zappa auftreten konnte. Nach einer ganzen Reihe von Aufnahmen als Mitglied des Cannonball Adderly Quintetts kam er 1965 auch zu Aufnahmen unter eigenem Namen. Seine Begleiter auf "The Money In The Pocket" (Atlantic, 1967) waren Blue Mitchell (tp), Joe Henderson (ts), Pepper Adams (bars), Sam Jones (b) und Louis Hayes (dm).   In einem Track wurde er von Clifford Jordan (ts), Bob Cranshaw (b) und Roy McCurdy (dm) begleitet. Auf "Rise And Fall Of The Third Stream" (Vortex, 1968) waren ein Streichquartett sowie neben anderen Jimmy Owens (tp), Richard Davis (b), Warren Smith (perc), Freddie Waits oder Roy McCurdy (dm) und William Fisher (ts, arr) im Einsatz.   Die beiden LPs von Ende der 1960er Jahre wurden später auf einer CD (Rhino, 1994) zusammengefasst. 1969 erachtete Joe Zawinul dann einen Wechsel in die Band von Miles Davis als gegeben. Miles Davis befand sich damals in der Anfangsphase seiner elektrischen Epoche. Zawinul schrieb das Titelstück für die LP "In A Silent Way" (Columbia, 1969), das Miles allerdings als seine Komposition ausgab.   Bei Miles Davis war er allerdings nicht der einzige Keyboarder. Auf "In A Silent Way", aber auch später auf Aufnahmen wie "Bitches Brew" (Columbia, 1970) und "Live Evil" (Columbia, 1971) griffen zugleich auch Chick Corea, Keith Jarret, Hermeto Pascoal, Larry Young und/oder Herbie Hancock in die Tasten.   In dieser Zeit war er weiterhin für Nat und Cannonball Adderley sowie für David Newman, Aretha Franklin, Yusef Lateef, Marion Williams, Tim Hardin, Miraslov Vitous und andere im Studio. Dazu konnte er mit "Zawinul" (Atlantic, 1971) ein weiteres Album unter eigenem Namen einspielen.   Darauf wurde er von Herbie Hancock (e-p), George Davis oder Hubert Laws (fl), Earl Turbinton (ss), Woody Shaw oder Jimmy Owens (tp), Miroslav Vitous oder Walter Booker (b) sowie Billy Hart, David Lee, Joe Chambers und/oder Jack DeJohnette (dm, perc) begleitet. Miles Davis schrieb die Liner Notes.   In einem Track machte Wayne Shorter (as) mit, den Zawinul in der Band von Miles Davis kennengelernt hatte. Zusammen gründeten Zawinul und Shorter 1971 mit Weather Report eine eigene Fusion-Formation, die jahrelang aktiv war und wegweisend für dieses Genre wurde.   1986 löste sich Weather Report nach mehreren erfolgreichen Alben auf. "Music For Two Pianos" (Capriccio, 1988) war eine Duoaufnahme, die Zawinul im Mai 1988 live in Köln mit Friedrich Gulda (p) eingespielt hatte. Neben je einem eigenen Werk interpretierten die beiden Pianisten auch ein Werk von Johannes Brahms.   Nach dem Split von Weather Report führte Zawinul seine Arbeit auf der Ethno-Fusion-Schiene mit seiner Band The Zawinul Syndicate konsequent weiter. Zwischen den Syndicate-Aufnahmen probierte sich Zawinul mit der Tondichtung "Stories Of The Danube" (Philips, 1996) auch als Komponist im E-Musikbereich.   Er selber trat dabei selber als Solist auf. Das staatliche tschechische Sinfonieorchester Brno wurde von Caspar Richter geleitet. Weitere Musiker waren Arto Tuncboyaciyan (perc), Walter Grassmann (dm), Amit Chatterjee (g, vcl) und Burhan Öçal (perc, vcl).   Zum 60. Jahrestag des Baubeginns des Konzentrationslagers Mauthausen fand am 8. August 1998 eine Gedenkveranstaltung statt, zu der Zawinul die Musik schrieb und aufführte. "Mauthausen - Vom grossen Sterben hören" (ESC, 2000) erschien auch als CD.   Zum 70. Geburtstag von Zawinul im Sommer 2002 erschienen gleichzeitig die CD "Faces & Places" (ESC, 2002) und die Biographie "Zawinul - ein Leben aus Jazz" von Gunther Baumann. Bei den Aufnahmen zur CD wirkten eine ganze Reihe von Musikern aus dem damaligen Umfeld der Gruppe Zawinul Syndicate mit.   "Brown Street" (BHM, 2006) hiess eine weitere, im Wiener "Birdland" mitgeschnittene Doppel-CD mit Aufnahmen, die Zawinul zusammen seinen Ex-Weather Report Musikern Alex Acuña (perc) und Victor Bailey (e-b) sowie mit dem Syndicate-Mitglied Nathaniel Townsley (dm) und mit der WDR Big Band Köln eingespielt hatte.   Ein Konzert zu seinem 75. Geburstags mit dem Zawinul Syndicate vom 7. Juli 2007 in Lugano wurde mitgeschnitten und unter dem Titel "75th" (BHM, 2008) auf einer Doppel-CD herausgebracht. Ein Titel stammte von einem Auftritt im selben Jahr in Ungarn.   Zwei Monate nach dem Auftritt starb Zawinul am 11. September 2007 in seiner Heimatstadt Wien. Nach seinem Tod erschien "Absolute Zawinul" (Intuition, 2009), eine Aufnahme, die er mit seinem über 20-köpfigen Absolute Ensemble gemachte hatte.                            08/24

  • Alan Shorter

    Amerikanischer Jazz-Trompeter und Flügelhornspieler, geboren am 29. Mai 1932 in Newark, New Jersey. Er ist der ältere Bruder des Sopran- und Tenorsaxophonisten Wayne Shorter . Er begann zunächst Altsaxophon zu spielen und wechselte, nachdem er die Highschool abgeschlossen hatte, zur Trompete. Er studierte an der Howard University, rebellierte aber gegen die ultra-konservative Atmosphäre und wurde relegiert. Den Abschluss machte er an der New York University. Seine ersten professionellen Auftritte hatte er als Mitglied einer lokalen Bebop Big Band namens Jackie Bland Band, zu der auch sein Bruder Wayne, der Posaunist Grachan Moncur III und der Pianist Walter Davis Jr. gehörten.   In der Frühphase seiner Karriere war Shorter eher ein Bebop-Musiker, verlagerte aber bald seine Interessen in Richtung Free Jazz. Vor allem an der Seite des Tenorsaxophonisten Archie Shepp machte Shorter mehrere Aufnahmen. Im August 1964 entstand mit John Tchicai (as), Roswell Rudd (tb), Reggie Workman (b) und Charles Moffett (dm) als weitere Mitmusiker "Four For Trane" (Impulse!, 1965).   Es war dies Shorters erste Aufnahme als Sideman. Danach stand er bei den Sessions zu "The All Seeing Eye" (Blue Note, 1966) seines Bruders Wayne sowie zu "Marion Brown Quartet" (ESP, 1966) und "Juba-Lee" (Fontana, 1967), beide von Marion Brown, im Studio.   "Orgasm" (Verve, 1969) hiess die erste von zwei Aufnahmen als Leader. Sie entstand im September und November 1968 in New York mit Gato Barbieri (ts), Charlie Haden oder Reggie Johnson (b) sowie Muhammed Ali oder Rashied Ali (dm). Das zweite eigene Album hiess "Tes Esat" (America) entstand 1971 in Paris mit Gary Windo (ts), Johnny Dyani (b) und René Augustus (dm).   Alan Shorter hatte sich zwischen Mitte der 1960er und Anfang der 1970er Jahre wie viele andere US-Jazzmusiker teilweise in Paris aufgehalten. Dort wurde er regelmässig von Archie Shepp engagiert. Weitere Aufnahmen machte er mit Alan Silva und seinem Celestrial Communication Orchestra und François Tusques.   Alan Shorter starb am 5. April 1988 im Alter von 55 Jahren in Los Angeles, California. Nachträglich erschien das 5-LP-Set "Call It Art" (Triple Point, 2013) mit Aufnahmen, die Shorter Mitte der 1960er Jahre als Mitglied einer erweiterte Besetzung des New York Art Quartets realisiert hatte.             08/24

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