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4347 Ergebnisse gefunden für „“

  • Little Willie Littlefield

    Amerikanischer Blues-, R&B- und Boogie Woogie-Pianist und Sänger, geboren am 16. September 1931 in El Campo, Texas. Er wuchs in Houston, Texas, auf, trat im Alter von 16 Jahren öffentlich auf und machte im Alter von 17 Jahren für das lokale Label "Eddie's Records" erste Aufnahmen. Er war stark von Albert Ammons, Charles Brown und Amos Milburn beeinflusst und entwickelte einen eigenen Triolen-Stil, den später Fats Domino weiter entwickelte. Nachdem er mit "Little Willie’s Boogie" einen ersten lokalen Hit hatte, wurde er von Jules Bihari zu "Modern Records" nach Los Angeles geholt. Mit "It's Midnight/Midnight Whistle" (Modern, 1949) hatte Littlefield seinen ersten nationalen Hit. Die Aufnahme landete auf Platz 3 der R&B-Charts. Little Willie Littlefield war auch in den Clubs an der Westküste eine Attraktion. "Modern" liess Littlefield in der Folge eine ganze Reihe von Songs einspielen. "I've Been Lost" (Modern, 1951), ein Duett mit Little Lora Wiggins, war ein zweiter Top-10-Hit für Littlefield in den R&B-Charts. 1952 wechselte er zum "King Records"-Unterlabel "Federal" und 1957 zu "Rhythm Records" in San Francisco. In den 1970er Jahren tourte er erfolgreich durch Europa und liess sich in den Niederlanden nieder. Ab 1980 spielte Littlefield für verschiedene, meist europäische Label rund ein Dutzend Alben ein. 2000 zog sich Littlefield für fünf Jahre von der Musikszene zurück. Ab 2006 trat er wieder auf. Little Willie Littlefield starb am 23. Juni 2013, 81-jährig an Krebs in Voorthuizen, Holland. Von Littlefield erschienen über ein Dutzend Compilations. "Kat On The Keys" (Ace, 1999) und "Boogie, Blues And Bounce (The Modern Recordings Volume 2)" (Ace, 2005) waren zwei Aufnahmen mit Tracks für "Modern". Die Arbeit für ein anderes Label zeigte "The Best Of The Rest - Selected Recordings From Eddie's, Federal & Rhythm Years 1948-1958" (Jasmine, 2018) auf. 07/23

  • Little Walter

    Amerikanischer Bluessänger, Gitarrist und Mundharmonikaspieler, geboren am 1. Mai 1930 in Marksville, Louisiana, und aufgewachsen in Rapides Parish, Louisiana, als Marion Walter Jacobs. Mit 12 Jahren verliess er die Schule und reiste herum, um sich mit Gelegenheitsjobs und Bettelei seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Zudem spielte er mit den viel älteren Bluesern Sonny Boy Williamson II, Sunnyland Slim, Honeyboy Edwards und anderen. 1945 liess er sich in Chicago nieder, wo er zuerst als Gitarrist arbeitete, aber dann wegen seines bereits gut entwickelten Spiels auf der Mundharmonika auffiel. Er war der erste, der sein Instrument und ein Mikrofon in beide Hände nahm und so den Ton der Mundharmonika über das Verstärkersystem hinüberbringen konnte. Auf diese Weise konnte er vom Tonvolumen her mit allen Gitarristen mithalten. Dazu probierte Little Walter auch diverse Möglichkeiten aus, via Mikrofon und Verstärker seinen Sound zu verändern. Erste eigene Aufnahmen machte er 1947 für Bernard Abrams "Ora-Nelle"-Label. 1948 wurde er Mitglied der Band von Muddy Waters, wo er 1951 erstmals bei Aufnahmen seine Mundharmonika verstärken liess. Er blieb bis 1952 festes Mitglied der Band. Später heuerte ihn "Chess" immer wieder für Sessions mit Muddy Waters an. Zwischen 1952 und 1959 spielte Little Walter unter seinem Namen mehrere Singles für das "Chess"-Unterlabel "Checker" ein. Schon die erste – "Juke" (Checker, 1952) – wurde ein Nummer-1-Hit bei den R&B-Singles. Auch die zweite Single "Sad Hours" (Checker, 1952 kletterte bis auf Platz 2 der US-R&B-Singlecharts. Danach hatte Little Walter 12 weitere Top-10-R&B-Singles, darunter mit "My Babe" (Checker, 1955) eine zweite Nummer-1. Trotz seinen Erfolgen kam Little Walter nie an die kommerziellen Erfolge von anderen "Chess"-Künstlern wie Muddy Waters, Howlin' Wolf oder Sonny Boy Williamson II heran. Mit "The Best Of Little Walter" (Chess, 1957) erschien von Little Walter von dieser Zeit nur eine LP und zwar in Form einer Compilation. Begleitet wurde er in jener Zeit von einer Band, die sich The Aces nannte und zuerst Junior Wells begleitet hatte. Die Band bestand aus David und Louis Myers (g) und Fred Below (dm) und wurde von Little Walter in The Dukes umgetauft. Ab 1955 bildeten Robert "Junior" Lockwood und Luther Tucker (g) sowie Odie Payne (dm) die Begleitband. Andere Musiker, die zu jener Zeit an der Seite von Little Walter spielten, waren die Gitarristen Jimmie Lee Robinson und Freddie Robinson. Auch Saxofonisten kamen bei Konzerten von Little Walter zum Einsatz. Unter ihnen befanden sich die damals noch völlig unbekannten Albert Ayler und Ray Charles. Little Walter machte bei vielen anderen "Chess"-Aufnahmen mit, so solchen von Jimmy Rogers, John Brim, Rocky Fuller, Memphis Minnie, The Coronets, Johnny Shines, Floyd Jones, Bo Diddley und Shel Silverstein. Dazu war er für anderen Labels bei Sessions von Otis Rush, Johnny Young und Robert Nighthawk tätig. Auf der anderen Seite war Little Walter stark alkoholabhängig. Ende der 1950er Jahre war sein Stern am Sinken. "Chess Masters" (Chess, 1964) war eine Compilation in Form einer Doppel-LP. Obwohl er kaum mehr aktiv war, erschien die LP "Super Blues" (Checker, 1967). Es handelte sich um eine Session vom 4. Januar 1967 in Chicago mit Bo Diddley (g, vcl) und Muddy Waters (g, vcl) als Co-Leader. Im selben Jahr tauchte er bei einer der Europa-Tourneen des American Folk Blues Festivals auf. Bei seiner Rückkehr war er in eine Schlägerei verwickelt, bei der er sich geringe Verletzungen zuzog. Zusammen mit früheren Wunden hatte dies aber zur Folge, dass er am 15. Februar 1968 in Chicago, Illinois, während er schlief im Alter von 37 Jahren verstarb. Von Little Walter schienen im Nachhinein eine ganze Reihe von Alben mit bekannten oder bisher unveröffentlichtem Material. "The Chess Years 1952 – 1963" ‎(Chess, 1992) war eine 4-CD-Box. "His Best: Chess 50th Anniversary Collection" (Chess, 1998) enthielt 12 seiner chartsplatzierten Singles sowie acht weitere Songs von Little Walter aus der "Checker"-Zeit. "The Complete Chess Masters: 1950–1967" (Hip-O, 2009) war ein 5 CD-Set mit total 126 Songs, darunter vielen Alternate Takes. "The Complete Checker Singles As & Bs 1952-1960" (Acrobat, 2016) hiess eine Doppel-CD. 07/23

  • Pinetop Perkins

    Amerikanischer Blues-Pianist, Sänger und Bandleader, geboren am 7. Juli 1913 in Belzoni, Mississippi, als Joe bzw. Joseph Willie Perkins. Er begann seine musikalische Karriere als Gitarrist. Nachdem ihm eine Tänzerin die Sehnen seines linken Armes bei einer Rauferei in Helena, Arkansas, mit einem Messer verletzt hatte, wechselte er ans Klavier. Er arbeitete mit Robert Nighthawk und Earl Hooker, ehe er sich aus dem Musikgeschäft zurückzog. Erst Mitte der 1960er Jahre tauchte er auf Aufnahmen von Muddy Waters, Carey Bell, L.C. Robinson und Earl Hooker wieder auf. In der Muddy Waters Band ersetzte er Otis Spann. Ab Mitte der 1970er Jahre konnte er viele Aufnahmen als Leader oder Co-Leader veröffentlichen. Sein erstes eigenes Album hiess "Pinetop Is Just Top" (Black And Blue, 1976). Begleitet wurde er von Luther "Guitar Junior" Johnson (g), Calvin Jones (e-b) und Willie "Big Eyes" Smith (dm). Alle vier Musiker waren damals Mitglieder der Begleitband von Muddy Waters und verliessen diese nach einem Disput mit Waters wegen der Bezahlung. Ohne Johnson, aber mit anderen Musikern, gründeten Perkins, Jones und Smith The Legendary Blues Band, die bis 1993 in wechselnder Besetzungen mehrere Alben einspielte. Pinetop Perkins gab weitere Alben heraus mit The Nighthawks, Buddy Guy, Junior Wells, Bill Wyman, Chicago Beau, Lonnie Brooks, Ronnie Earl, Bob Margolin und vielen anderen. Von Pinetop Perkins erschienen gesamthaft an die 40 Alben. 2005 erhielt er einen Grammy für sein Lebenswerk und 2008 einen Grammy Award for Best Traditional Blues Album. Damit ist er der bis heute älteste Künstler, der jemals mit einem Grammy Award ausgezeichnet worden ist. Mit über 90 Jahren hatte er immer noch Bühnenauftritte. Pinetop Perkins starb am 21. März 2011 im Alter von 97 Jahren in Austin, Texas. 07/23

  • Luther "Guitar Junior" Johnson

    Amerikanischer Blues-Gitarrist und Sänger, geboren am 11. April 1939 in Itta Bena, Mississippi. Er ist nicht zu verwechseln mit dem am 30. August 1941 in Davisboro, Georgia, als Lucious Brinson geborenen Luther "Georgia Boy" Johnson, der ebenfalls in der Band von Muddy Waters spielte. Seine erste Gitarre kaufte ihm seine Mutter, sein Cousin brachte ihm das spielen bei. Er ging Mitte der 1950er-Jahre nach Chicago, zu einer Zeit als der West Side-Gitarrestil von Magic Sam und Otis Rush entwickelt wurde. In den 1960er-Jahren spielte er in der Band von Magic Sam und trat gemeinsam mit Sunnyland Slim, Bobby Rush, Little Addison, Willie Kent und Jimmy Dawkins auf. Ab 1972 war er Mitglied der Band von Muddy Waters, was ihm zum Durchbruch verhalf. Zusammen mit Jimmy Johnson (g, vcl) als Co-Leader und weiteren Musikern nahm er das Album "Ma Bea's Rock" (MCM, 1975) auf. Während einer der Tourneen mit Waters entstand mit Hilfe von Waters-Begletiband "Luther’s Blues" (Black & Blue, 1977). 1980 verliess er die Muddy Waters Band und gründete The Magic Rockers. Von Luther "Guitar Junior" & The Magic Rockers kamen von 1984 bis 1998 vier Alben heraus. Er liess sich in der Nähe von Boston nieder, blieb dem Westside-Stil treu, auch wenn er sein Repertoire in Richtung Jump-Blues weiter entwickelte. Von Luther "Guitar Junior" Johnson erschienen bis zu seinem Tod am 25. Dezember 2022 in Oxford, Florida, gesamthaft zwei Dutzend Alben, viele davon als Co-Leader. Er wurde 83 Jahre alt. 07/23

  • Luther "Georgia Boy" Johnson

    Amerikanischer Bluesgitarrist, Sänger und Songwriter, geboren am 30. August 1941 in Davisboro, Georgia als Lucious Brinson. Er war auch bekannt als Luther "Snake Boy" Johnson, Little Luther oder Luther King. Er ist nicht zu verwechseln mit dem am 11. April 1939 in Itta Bena, Mississippi, geborenen Gitarristen Luther "Guitar Junior" Johnson, der ebenfalls in der Band von Muddy Waters tätig war. Nach seiner Armeezeit wurde "Georgia Boy" Gitarrist bei der Gospelgruppe The Milwaukee Supreme Angels in Milwaukee, Wisconsin. Dort gründete er auch ein eigenes Trio und ging in den frühen 1960er Jahren nach Chicago, Illinois. Dort begleitete er zuerst Elmore James bis dieser 1963 starb. Danach konnte er mit der 7"-Single "Eenie Meenie Minie Moe/Twirl" (Checker, 1964) eine erste Aufnahme unter eigenem Namen, das heisst als Little Luther, realisieren. Zudem war er Begleitmusiker von Chicago Bob Nelson. Zwischen 1967 und 1970 war er Gitarrist in der Band von Muddy Waters. Mit dieser Band im Rücken entstanden 1967 seine beiden ersten Alben "Come On Home" und "Luther Georgia Boy Snake Johnson - The Muddy Waters Blues Band" (beide Douglas, 1968). Die Band bestand neben Johnson und Waters an den Gitarren aus Sammy Lawhorne (g), George "Mojo" Buford (hca), Otis Spann (p) und Francis Clay (dm). Die zweite dieser LPs erschien teilweise auch als Aufnahme der Muddy Waters Band. "Chicken Shack" (Muse, 1974) war später eine Compilation aus diesen beiden Alben. Weiteres Material der Session erschien unter Muddy Waters Namen auf der LP "Mud In Your Ear" (Muse, 1973). Die beiden "Muse"-Alben wurden später wieder unter dem Titel "Mud In Your Ear" zu einer CD (Muse, 1989) zusammengefasst. Nach seinem Engagement bei Waters liess er sich 1970 in Boston, Massachusetts, nieder, wo das Album "Born In Georgia" (Black & Blue, 1975) entstand. Weitere Alben waren "Lonesome in My Bedroom" (Black & Blue, 1977) mit Studioaufnahmen von 1975 in Paris sowie "Get Down to the Nitty Gritty" (Fan Club, 1992) mit einer Radiosession von 1976. "They Call Me The Snake" (Fan Club, 1992) bestand aus Aufnahmen, die 1970 und 1972 in Boston aufgenommen worden waren. Luther Johnson war am 18. März 1976 in Boston an Lungenkrebs verstorben. Er wurde 34 Jahre alt. 07/23

  • Henry "Rufe" Johnson

    Amerikanischer Piedmont-Bluesgitarrist, Pianist und Sänger, geboren am 2. Oktober 1908 in der Nähe von Bogansville im Union County, South Carolina. Als Kind bekam er den Übernamen Rooster. Daraus entwickelte sich "Rufe". Das Gitarrenspiel lernte er von seinem älteren Bruder Roosevelt Johnson sowie von seinem Cousin Thelmon Johnson. Zuerst spielte er vor allem Stücke nach, die er auf Schallplatten von Blind Lemon Jefferson, Blind Blake und Blind Boy Fuller hörte. 1933 lernte er auch Klavier zu spielen. Er trat in der lokalen Kirche auf und begleitete bei Radioauftritten die beiden Gesangsgruppen The West Spring Friendly Four und The Silver Star Quartet. Henry "Rufe" Johnson wurde erst in den 1970er Jahren von Pete Lowry und Bruce Bastin entdeckt. Er trat dann auch auf, teilweise zusammen mit seinem Freund aus Kindertagen auf, Peg Leg Sam (hca). Am 15. Oktober 1972 standen Johnson und Peg Leg Sam in Jonesville, South Carolina, im Studio, ohne dass diese Aufnahmen heraus gebracht wurden. Am 10. November sowie am 9. Dezember 1972 folgten zwei weitere Sessions, die Johnson solo in Union, South Carolina, bestritt. Bei einer weiteren Aufnahmesession am 11. Dezember 1972 in Jonesville war Peg Leg Sam wieder dabei. Von den total 28 Titeln, die zwischen Oktober und Dezember 1972 eingespielt wurden, erschienen 12 auf der LP "The Union County Flash!" (Trix, 1973). Die Wiederveröffentlichung auf einer CD (Trix, 1995) enthielt nur gerade einen Song mehr als die LP. Am 14. Oktober und am 11. Dezember hatte er zudem bei Aufnahmen mitgewirkt, bei denen Peg Leg Sam Leader war. Diese wurden unter dem Titel "Medicine Show Man" (Trix, 1973) auf den Markt gebracht. Bei einem Auftritt am 31. März 1973 am Chapel Hill Festival an der University of North Carolina in Chapel Hill, wurden das Konzert von Johnson für die LP "Carolina Country Blues" (Flyright, 1973) mitgeschnitten. Von Johnson stammten acht der total 15 Songs. Die anderen stammten von Peg Leg Sam, Guitar Shorty, Willie Trice und Elester Anderson. Zwei weitere bei dieser Gelegenheit aufgezeichnete Livesongs von Johnson wurden auf einer 7"-Single (Flyright, 1975) zugänglich gemacht. Henry "Rufe" Johnson starb am 4. Februar 1974 in Union, South Carolina, 69-jährig an Leberversagen. 07/23

  • Lonnie Johnson

    Amerikanischer Blues- und Jazzgitarrist, Banjospieler und Sänger, geboren am 8. Februar 1899 in New Orleans, Louisiana. Er lernte als Kind Klavier und Violine und begann seine Karriere als Musiker in verschiedenen Bars in New Orleans. 1917 bereiste er Europa, um dort zu spielen. Er schloss sich einige Zeit Will Marion Cook und seiner Band, dem Southern Syncopated Orchestra, an. Als er 1918 wieder nach New Orleans zurückkehrte, war bis auf einen Bruder seine ganze Familie als Opfer der Spanischen Grippe verstorben. In dieser Zeit begann er auch, Gitarre zu spielen. 1920 zogen Lonnie Johnson und sein überlebender Bruder James "Steady Roll" Johnson nach St. Louis, Missouri, wo Lonnie mit den Mississippi-Bands Charlie Creath’s Jazz-O-Maniacs und derjenigen von Fate Marable spielte. Nach fünf Jahren in St. Louis lernte Lonnie die Bluessängerin Mary Smith kennen und heiratete sie. Mary Johnson machte zwischen 1929 und 1936 eigene Schallplattenaufnahmen, allerdings nie zusammen mit ihrem Mann. Dieser gewann bei einem Blueswettbewerb einen Plattenvertrag mit "Okeh Records". Johnson nahm daraufhin als Gitarrist, und bis 1927 auch als Geiger, auf der Mandoline, auf dem Piano und dem Harmonium, in unterschiedlichen Besetzungen mehrere Songs auf. Er spielte im Duo mit seinem Bruder oder als Begleiter von Victoria Spivey, Spencer Williams und Texas Alexander. Er ging mit Bessie Smiths auf Tournee und arbeitete 1927 in Chicago mit den Hot Five von Louis Armstrong. Dazu machte er Aufnahmen mit Duke Ellington und mit McKinney’s Cotton Pickers oder spielte mit Eddie Lang (g) und Joe Venuti (vio). Bei den Aufnahmen mit den Hot Five und mit Eddie Lang kam es auch zu Duetten mit dem Banjospieler Johnny St. Cyr. Von 1925 bis 1932 war Lonnie Johnson, der auch als Sänger hervortrat, einer der populärsten afroamerikanischen Schallplattenstars. Später zog er nach Cleveland, Ohio, und arbeitete mit dem Putney Dandridge Orchestra. Dabei war er allerdings nicht so erfolgreich, so dass er einige Zeit in einer Reifenfabrik und in einem Walzwerk arbeiten musste. 1937 zog er wieder zurück nach Chicago und spielte mit Johnny Dodds und Jimmie Noone für "Decca Records". 1939 wechselte Johnson zum "Bluebird"-Label, wo er mit den Pianisten Blind John Davis, Roosevelt Sykes und Joshua Altheimer Aufnahmen machte. Ab 1941 wandte er sich dem Rhythm and Blues zu und setzte vermehrt die E-Gitarre ein. Sein Song "Tomorrow Night", den Lonnie Johnson 1948 für "King Records" aufnahm, stand sieben Wochen in den R&B-Charts und wurde mit über drei Millionen verkauften Platten einer der grössten R&B-Hits des Jahres. 1952 war er auf Tournee in England, arbeitete aber bis Ende der 1950er-Jahre als Hotel-Hausmeister, bevor er 1960 vom Jazz-DJ Chris Albertson wiederentdeckt wurde. 1962 spielte er mit Bob Dylan, dem er einige musikalische Tricks beibrachte. 1963 bereiste er mit dem American Folk Blues Festival Europa. Ab 1965 lebte er in Toronto. Seine letzten bekannten Aufnahmen entstanden 1967 in Form von zwei Soloalben für "Folkways Records". Im März 1969 zog sich Lonnie Johnson bei einem Unfall mit einem Auto schwere Verletzungen zu. Danach erlitt er einen Schlaganfall, der eine halbseitige Lähmung zur Folge hatte. Er konnte deshalb nicht mehr Gitarre spielen. Bei seinem seiner letzten Live-Auftritte im Februar 1970 wurde er von Buddy Guy (g), Jim McHarg (e-b) und Fred Below (dm) begleitet. Am 16. Juni 1970, am so genannten Bloomsday, starb Lonnie Johnson in Toronto 71-jährig an den Spätfolgen des Unfalls. Lonnie Johnson hinterliess eine umfangreiche Diskografie, zumal er seine Karriere im Gegensatz zu vielen seiner Zeitgenossen bis ins Vinyl-Zeitalter hinein fortsetzen konnte. Von seinen Aufnahmen wurden mehrere Compilations zusammengestellt. Seine frühen Aufnahmen kamen chronologisch geordnet auf den beiden LPs "Vol. 1: 1926-28" (Matchbox, 1986) und "Vol. 2: 1927-32" (Matchbox, 1987) heraus. Sieben Einzel-CDs umfasste die Reihe "Complete Recorded Works" (Document, 1991). "A Life In Music - Selected Sides 1925-1953" (JSP, 2009) hiess ein 4-CD-Set. 07/23

  • Elmore James

    Amerikanischer Bluesgitarrist, Sänger und Bandleader, geboren am 27. Januar 1918 in Richland, im Holmes Copunty, Mississippi, als Elmore Brooks. Er arbeitete zuerst in der Landwirtschaft, bevor er eine Karriere als Wandermusiker begann. Dabei arbeitete er mit Musikern wie Robert Johnson und Sonny Boy Williamson II zusammen. Robert Johnson beeinflusste sowohl seinen Gitarrenstil als auch einen Teil seines Repertoires. Mit seinem kraftvollen Spiel auf einer verstärkten Slide-Gitarre und seiner Falsettstimme wurde Elmore James später zu einem der einflussreichsten Musiker des elektrischen Chicago Blues. Zwischen 1943 und 1945 lebte er, ausgenommen seine Zeit als Marinesoldat, als Hobo und trampte durch die Südstaaten. Seine Aufnahmetätigkeit begann er 1951 als Sideman von Sonny Boy Williamson II, als dieser bei drei Sessions für "Trumpet Records" in Jackson, Mississippi, mehrere Titel einspielen konnte. Bei jener vom 5. August 1951 war Elmore James der Leader, Sonny Boy Williamson (hca), Leonard Ware (b) und Frock O'Dell (dm) die Sidemen. Dabei entstand sein bekanntester Song "Dust My Broom", der später auch von Fleetwood Mac, Canned Heat, ZZ Top, Ike & Tina Turner und vielen anderen gecovert wurde. Die B-Seite dieser Schellack-Schallplatten (Trumpet, 1951) hiess "Catfish Blues" und war am 24. Juli 1951 von Andrew "Bobo" Thomas (vcl, g), Sonny Boy Williamson (hca) und Leonard Ware (b) eingespielt worden. Dennoch wurde sie als Aufnahme von Elmo bzw. Elmore James "verkauft". 1952 folgten weitere Aufnahmen für "Trumpet", danach solche für "Meteor", "Checker", "Flair", "Modern", "Chief" und "Fire". "Blues After Hours" (Crown, 1960) hiess ein erstes Album. Es enthielt allerdings Stücke, die Elmore James zwischen 1953 und 1955 für die Labels "Meteor" und "Flair" eingespielt hatte. Elmore James starb am 24. Mai 1963 in Chicago, Illinois, im Alter von 45 Jahren an einem Herzinfarkt. "The Best Of Elmore James" und "Memorial Album" (beide Sue, 1965) hiessen die ersten beiden Compilations. Auch bei "The Sky Is Crying" (Sphere Sound, 1965) und "I Need You" (Sphere Sound, 1966) handelte es sich um Alben mit älterem Material. "Whose Muddy Shoes" (Chess, 1968) enthielt Songs von Elmore James und solche des Gitarristen und Sängers John Brim. Dazu kamen zwei gemeinsam aufgenommene Stücke. Die CD "The Last Session, 2/21/63: The Stereo Tapes" (Relic, 1990) dokumentierte seine letzte Aufnahmesession rund drei Monate vor seinem Tod. Von Elmore James kamen nach seinem Tod über 100 Compilations und andere Aufnahmen heraus. Darunter befanden sich mehrere umfangreiche, sich überschneidende Boxsets. "King Of The Slide Guitar" (Charly, 1992) bestand aus vier und "King Of The Slide Guitar , The Complete Chief & Fire Sessions" (Charly, 1997) aus drei CDs. Gar sechs CD stark war "Big Box Of Elmore James" (Retroworld, 2012). "The Complete Singles As & Bs 1951-62" (Acrobat, 2015) war der Titel einer Doppel-CD-R. "Dust My Broom 1951-1961" (Real Gone, 2017) war ein weiteres 4-CD-Set. Elmore James beeinflusste viele andere Gitarristen wie Duane Allman von The Allman Brothers Band, Billy Gibbons von ZZ Top, Johnny Winter, Keith Richards und Brian Jones von den Rolling Stones, John Mayall, Jimi Hendrix, Eric Clapton und Jeremy Spencer von Fleetwood Mac. 07/23

  • Skip James

    Amerikanischer Bluesgitarrist und -sänger, geboren am je nach Quelle am 9. oder 21. Juni 1902 auf der Woodbine Plantation in der Nähe von Bentonia, Mississippi, als Nehemiah Curtis James. Als Kind erhielt er den Spitznamen Skippy, der bei seinen ersten Plattenaufnahmen zu Skip verkürzt wurde. Er lernte zunächst Klavier und Orgel in der Sonntagsschule, später Gitarre bei Henry Stuckey, den er später als wichtigen Einfluss auf seine Musik angab. Um 1918 begann er in Memphis, Tennessee, als Musiker zu arbeiten. Im Februar 1931 machte er in Grafton, Wisconsin, für das Label "Paramount" Aufnahmen, von denen 18 Titel veröffentlicht wurden. Diese wurden später auf der LP "The Complete 1931 Session" (Yazoo, 1982) und der CD "I'm So Glad - The Complete 1931 Paramount Recordings" (Document, 1990) herausgebracht. Auch Teile dieser frühen Session kamen später auf verschiedenen Schallplatten heraus. Seine rauhe Art, den Blues hinüber zu bringen, fand nur wenig Nachahmer. Mit der Wirtschaftskrise endete seine musikalische Karriere. 1932 wurde er baptistischer Laienprediger. Während des Folk-Revivals wurde er 1964 von John Fahey und dem späteren Canned Heat-Mitglied Henry Vestine wiederentdeckt, nachdem ab Anfang der 1960er Jahre frühe Stücke auf einigen Blues-Compilations/Samplern aufgetaucht waren. Skip James trat noch im gleichen Jahr mit Mississippi John Hurt beim Newport Folk Festival auf. Es folgten zahlreiche Konzerte und mehrere LPs mit Neueinspielungen und Zusammenstellungen seiner Vorkriegs-Aufnahmen. Bis über seinen Tod hinaus erschienen über ein Dutzend Alben, viele davon mit Liveaufnahmen, die er nach seiner Wiederentdeckung in den 1960er Jahren aufgezeichnet worden waren. Dazu kamen zwei Dutzend Compilations. Skip James starb am 3. Oktober 1969 in Philadelphia, Pennsylvania, im Alter von 67 Jahren. 07/23

  • Henry Townsend

    Amerikanischer Bluessänger, Gitarrist und Pianist, geboren am 27. Oktober 1909 in Shelby, Mississippi. Er wuchs in Cairo, Illinois, auf. In jungen Jahren ging er nach St. Louis, wo er Blues-Grössen wie Lonnie Johnson hörte. Am 15. November 1929 konnte er in Chicago erste Aufnahmen für das Label "Columbia" machen. Die dabei eingespielten vier Songs erschienen auf zwei Schellack-Schallplatten. Die nächste Session fand im Mai 1931 in Grafton, Wiosconsin, statt, wo er für "Paramount" zwei weitere Titel aufnehmen konnte. Ab jener Zeit war er auch als Begleiter für andere Musiker häufg im Studio, so für Willie Kelly alias Roosevelt Sykes, Joe Williams, Pine Top alias Aaron Sparks, Milton Sparks, Walter Davis, St. Louis Jimmy und andere. Diese Musiker begleiteten ihn bis 1948 auf seinen eigenen Aufnahmen, die er teilweise als Jesse Townsend oder Henry Thomas absolvierte. Zu seinen Begleitern gehörten bei einer Session am 11. November 1937 in Aurora, Illinois, auch Sonny Boy Williamson I. Dann geriet er in den 1950er Jahren in Vergessenheit. Er kam erst wieder am 17. Mai 1962 in St. Louis, Missouri, zu einer weiteren Aufnahmesession, bei der er von Tommy Bankhead (e-b) begleitet wurde. Dabei entstand die LP "Tired Of Bein’ Mistreated" (Prestige Bluesville, 1962). Später wurden die Aufnahmen unter dem Titel "The Blues In St. Louis Volume 3" (Folkways, 1984) wieder veröffentlicht. Danach erschienen weitere Songs von Townsend vorerst nur auf diversen Blues-Compilations. Zusammen mit Backwards Sam Firk alias Mike Stewart (g) nahm er 1973 "Henry T. Music Man" (Adelphi, 1974) auf. Diese Aufnahmen wurden später unter dem Titel "Cairo Blues" (Genes, 1999) wieder veröffentlicht. "Mule" (Nighthawk, 1980) zeigt Townsend 1979 in einem Studio in St. Louis mit seiner Frau, der Gospelsängerin Vernell Townsend, sowie mit Yank Rachell (mand) und Norman Merritt (g). Im November 1980 entstanden in Kufstein, Österreich, weitere Aufnahmen, die unter dem Titel "St. Louis Blues" (Wolf, 1981) erschienen. Die A-Seite bestand Solo-Studioaufnahmen, auf der B-Seite war Townsend teilweise zusammen mit seiner Frau bei einem Konzertauftritt zu hören. Weitere Aufnahmen, die im November 1980 in Kuftstein, Linz und Lienz mitgeschnitten worden waren, erschienen später auf der CD "Original St. Louis Blues Live" (Wolf, 2015). "Hard Luck Stories" (Swingmaster, 1982) war eine Solo-LP. Unter dem Titel "1927-1937) Complete Recordings In Chronological Order" (Wolf, 1986) wurden jene 13 Songs zusammengefasst, die Townsend in seiner frühen Phase als Musiker eingespielt hatte. Die LP umfasste zudem noch zwei Songs von Henry Spaulding. Die CD-Wiederveröffentlichlung bestand zusätzlich noch aus acht Titel von Charley Jordan. "St. Louis Blues Ace" (Swingmaster, 1996) enthielt Songs von Sessions, die 1981 und 1983 in St. Louis sowie 1987 in Groningen in Holland stattgefunden hatten. 1997 trat Henry Townsend in der Sheldon Concert Hall in St. Louis auf. Bei dieser Gelegenheit wurde "The 88 Blues" (Blueberry Hill, 1998) mitgeschnitten. "My Story" (Apo, 2001) bestand aus Aufnahmen, die Townsend am 12. und 13. Oktober 1999 in Salina, Kansas, aufgenommen hatte. Vom August 1979 stammten die Songs auf "The Real St. Louis Blues" (Arcola, 2001). Auf "Last Of The Great Mississippi Delta Bluesman - Live in Dallas" (Blue Shoe Project, 2007) ist er zusammen mit Joe Willie Perkins, David "Honeyboy" Edwards und Robert Lockwood Jr. in undatierten, aber neueren Aufnahmen zu hören. Ein Auftritt mit Roosevelt Sykes (p, vcl) sowie teilweise mit Vernell Townsend (vcl) wurde auf der Doppel-CD "Blues Piano and Guitar, Washington University, Graham Chapel, 1973" (Omnivore, 2019) dokumentiert. Henry Townsend schrieb Hunderte von Songs und wirkte bei zahllosen Aufnahmen anderer Musiker mit. Er wurde als Patriarch des St. Louis-Blues bezeichnet. Henry Townsend verstarb am 24. September 2006 im Alter von 96 Jahren in einem Spital in Mequon, Wisconsin - nur ein paar Stunden, nachdem er von seinem früheren Label "Paramount" geehrt worden war. 07/23

  • Bukka White

    Amerikanischer Bluessänger und -gitarrist, geboren an einem 12. November zwischen 1900 und 1909 in Aberdeen, Mississippi, als Booker T. Washington White. Sein Vater war ein Multiinstrumentalist, der Mandoline, Piano, Schlagzeug und Saxophon spielte. Seine Mutter war die Tochter eines Predigers. Das Singen von Kirchenliedern gehörte im Haushalt der Familie White zum musikalischen Standardrepertoire. Mit neun Jahren bekam er seine erste Gitarre geschenkt. Sein Vater brachte ihm auf der Gitarre die ersten Griffe bei. Bukka White lernte, indem er die Lieder, die er hörte, auf der Gitarre nachspielte. Eine oft erzählte Geschichte sagt, dass Bukka diese Gitarre seinem kleinen Cousin Riley Ben King schenkte, der später unter dem Namen B. B. King einer der bekanntesten Bluesmusiker wurde. Später war Bukka White auf Bilddokumenten fast ausschliesslich mit National Steel Guitars zu sehen, die er offen stimmte und mit einem Bottleneck spielte. Am 26. Mai 1930 machte White für das Label "Victor" in Memphis seine ersten Schallplattenaufnahmen, die noch unter seinem bürgerlichen Namen Washington White veröffentlicht wurden. Bis dahin hatte er musikalische Erfahrungen in Juke Joints und kleinen Clubs in St. Louis gesammelt. Die Aufnahmen waren damals nicht erfolgreich. In den Jahren der Wirtschaftsdepression wanderte White bis Chicago, wo er seinen Lebensunterhalt unter anderem als Boxer verdiente. In Chicago hatte er Kontakt mit Memphis Minnie, Tampa Red und Big Bill Broonzy. 1937 wurde Bukka White vom damals zu "Columbia Records" gehörenden Schallplattenlabel "Vocalion" unter Vertrag genommen. Dabei entstand am 2. September 1937 in Chicago eine weitere Aufnahme. Danach verbrachte White nach einem Tötungsdelikt einige Zeit im Mississippi State Penitentiary in Parchman. In dem Song "Parchman Farm" erzählt White von dieser Zeit. Dieser Song wurde später oft gecovert, unter anderem von Johnny Winter. Im Gefängnis traf ihn im Jahr 1937 der Volkskundler Alan Lomax an. Dieser nahm im Straflager Lieder der einsitzenden Gefangenen für die Library of Congress auf, darunter auch solche von Bukka White. Nach seiner Entlassung machte "Vocalion" am 7. und 8. März 1940 noch einmal Aufnahmen von White, bei denen er von Washboard Sam begleitet wurde. White musste feststellen, dass er seinen Lebensunterhalt nicht mehr mit der Musik verdienen konnte, da der Country Blues mittlerweile aus der Mode gekommen war. Fortan arbeitete er als Altwarenhändler. Mit dem Aufkommen der Langspielplatte erschienen mehrere seiner Songs auf Blues-Compilations wie "The Country Blues" (RBF, 1959), "The Rural Blues" (RBF, 1960), "Blues Fell This Morning" (Flyright, 1960), "The Mississippi Blues, 1927-1940" (Origin, 1963) und "The Country Blues Volume Two" (RBF, 1964). Nachdem Bob Dylan Bukkka Whites Song "Fixin' to Die" für das Debütalbum "Bob Dylan" (Columbia, 1962) aufgenommen hatte, kam der Gitarrist John Fahey auf die Idee, den Aufenthaltsort von Bukka White zu ermitteln. In Memphis traf er einen 53-jährigen Mann, dem es immer noch Spass machte, den Delta Blues zu spielen. Die Begegnung mit Fahey ermöglichte White ein Comeback. Ab 1963 konnte Bukka White wieder Aufnahmen machen. "Mississippi Blues" (Takoma, 1964) hiess Whites erste eigene LP. Weitere Alben waren "Sky Songs" (Arhoolie, 1965) und "Sky Songs Vol. 2" (Arhoolie, 1965), beide aufgenommen mit Big Willie alias Wayne Pope (washboard). Dazu waren Songs von White auf unzähligen Rural Blues-Compilations zu hören. Mit Son House, Skip James und Big Joe Williams teilte er sich die LP "Living Legends" (Verve Folkways, 1966). Mit den jungen Folk/Blues-Gitarristen Robbie Basho, John Fahey, Max Ochs und Harry Taussig bespielte er die LP "Contemporary Guitar- Spring '67" (Takoma, 1967). Der Song von Bukka White entstand zusammen mit Jimmy Rainey (dm). Auf dem Album "On The Road Again" (Adelphi, 1969) fungierte White zusammen mit Gus Cannon als Begleiter von Furry Lewis. "Memphis Hot Shots" (Blue Horizon, 1969) war sein erstes Album in England, und zwar auf dem Label von Mike Vernon. Begleitet wurde er bei diesen Aufnahmen von Harmonica Boy, (hca), Bill Barth (g), Trevor Koehler (p), Anchor (b), Jim Chrosthwait (wb) und Joe Gray (dm). Auf dem selben Label und im selben Jahr erschien auch "The 1968 Memphis Country Blues Festival" (Blue Horizon, 1969) mit Aufnahmen von Bukka White, Nathan Beauregard, Joe Callicott, Furry Lewis und Reverend Robert Wilkins. Unter den Titeln "Parchman Farm 1937-1940" (CBS, 1969) und "Aberdeen Mississippi Blues 1937-1940" (Travelin' Man, 1985) wurden seine Aufnahmen aus den Jahren 1937 und 1940 wieder veröffentlicht. Tourneen führten Bukka White sowohl quer durch die USA, als auch im Rahmen des "American Folk Blues Festival" in den Jahren 1967, 1970 und 1972 nach Europa. "Big Daddy" (Biograph, 1974) war ein weiteres Soloalbum. Teile davon wurden später unter dem Titel "Three Shades Of Blues" (Biograph, 1989) mit Songs von Skip James und Blind Willie McTell wieder veröffentlicht. Mit Laura Dukes und Piano Red teilte sich Bukka White "Tennessee Blues Vol. 1" (Albatros, 1975). "Country Blues" (Sparkasse, 1975) hiess eine am 11. März 1975 in Bremen mitgeschnittene Live-LP. Aufnahmen, die 1972 in München entstanden waren, wurden erst zehn Jahre später unter dem Titel "Baton Rouge Mosby Street" (Blues Beacon, 1982) veröffentlicht. Bukka White starb am 26. Februar 1977 in Memphis, Tennessee, im Alter von plus/minus 70 Jahren an Krebs. 1990 wurde er postum in die Blues Hall of Fame aufgenommen. Die CD "1963 Isn't 1962" (Genes, 1994) enthielt Liveaufnahmen, die 1963 in Berkeley, California, mitgeschnitten worden waren. Ein weiteres, posthum veröffentlichtes Album hiess "Live Cafe Au Go Go 1965" (RockBeat, 2014) und zeigt White mit Skip James. Von seinem Schaffen wurden im Laufe der Jahre eine ganze Reihe von Compilations zusammengestellt. Frühe Aufnahmen wurden unter dem Titel "Legends Of Country Blues (The Complete Pre-War Recordings Of)" (JSP, 2003) zusammengefasst. Das 5-CD-Set enthielt auch Stücke von Son House, Skip James, Tommy Johnson und Ishman Bracey. Auf der Doppel-CD "Aberdeen, Mississippi Blues" (Sunset Blvd, 2019) fanden sich Studioaufnahmen aus den 1960er Jahren sowie eine Livemitschnitt eines Auftritts von Ende der 1970er Jahre in Deutschland. 07/23

  • Levon Helm

    Amerikanischer Schlagzeuger, Gitarrist, Sänger, Mandolinenspieler, Bandleader, Komponist und Schauspieler, geboren am 26. Mai 1940 in Marvell, Arkansas, als Mark Lavon Helm. Beeinflusst von Elvis Presley und Bo Diddley zog Helm schon jung nach Memphis, wo er 1957 - gerade mal 17-jährig - vom Rockabilly-Sänger Ronnie Hawkins entdeckt wurde. Helm wurde Mitglied der Ronnie Hawkins Band The Hawk. Er war bei Aufnahmen der Hits "Mary Lou" und "Forty Days" dabei, die beide vom ersten Album "Ronnie Hawkins" (Roulette, 1959) ausgekoppelt wurden. Helm folgte Hawkins auch nach Toronto, wo Hawkins seine Band The Hawks neu formierte. Helm blieb als einziger Musiker übrig. Neu kamen nach und nach Robbie Robertson (g), Garth Hudson (div instr), Richard Manuel (p, org) und Rick Danko (e-b) dazu. 1963 kehrten die Begleitmusiker ihrem Leader Ronnie Hawkins den Rücken, um zuerst als Levon & The Hawks oder Canadian Squires aufzutreten. 1965 wurden The Hawks die Begleitband von Bob Dylan. Helm hatte schon bald genug von Bob Dylans elektrischem Folk und stieg nach einer ersten gemeinsamen Tournee mit Dylan 1965 aus. Mitte 1967 holten ihn seine ehemaligen Mitmusiker zurück, die sich inzwischen The Band nannten. Die Gruppe hatte in West Saugerties, New York, ein Haus gemietet, das den Namen Big Pink bekam. Dort fanden im Keller zwischen Juni und Oktober 1967 mehrere Sessions statt, bei denen teilweise auch der genesene Bob Dylan mitwirkte. Die Aufnahmen mit Dylan wurden zuerst als Bootleg und später offiziell auf der Doppel-LP "The Basement Tapes" (Columbia, 1975) offiziell herausgebracht. Danach begannen die Arbeiten am ersten The Band-Album "Music From Big Pink" (Capitol, 1968) begannen. Danach war Helm bis zum Split 1977 ein wichtiges Mitglied der Band und bei allen Album bis hin zur Abschieds-Triple-LP "The Last Waltz" (Warner, 1978) mit dabei. Schon ein Jahr nach "The Last Waltz" veröffentlichte er sein erstes Solo-Album "Levon Helm And The RCO All Stars" (ABC, 1977). Dafür holte er mit Paul Butterfield (hca), Steve Cropper (g), Dr. John (g, key), Robbie Robertson (g), Howard Johnson (tuba), Garth Hudson (acc), Booker T. Jones (key) und anderen mehrere bekannte Musiker dazu. Knapp 30 Jahre nachher kamen unter dem Titel "Live At The Palladium NYC - New Year's Eve 1977" (Levon Helm Studios, 2006) Liveaufnahmen heraus, die er in der Neujahrsnacht 1977/78 in mit den RCO All Stars realisiert hatte. Viele dieser Musiker waren auch bei den Aufnahmen der Alben "Levon Helm" (ABC, 1978), "American Son" (MCA, 1980) und "Levon Helm" (Capitol, 1982) dabei. Zwischen 1983 und 1999 machte er bei der Reunion von The Band mit. Zusammen mit der in Woodstock beheimateten Gruppe The Crowmatix, mit der Helm 1996 und 1997 mehrere Konzerte gab, spielte er das Album "Souvenir, Vol. 1" (Woodstock, 1998) ein. Neben den Crowmatix-Musikern machte bei diesen Aufnahmen auch das The Band-Mitglied Garth Hudson mit. "The Ties That Bind - The Best Of... 1975-1996" (Raven, 1999) hiess eine Compilation, die auch Aufnahmen von Helm mit der Nitty Gritty Dirt Band und John Martyn enthielt. Zwischen 1999 und 2005 war er unter dem Gruppennamen Levon Helm & The Barnburners aktiv, ohne dass davon eigene Aufnahmen erschienen. Daraus wurde bis 2012 The Levon Helm Band, von der "Midnight Ramble Sessions Volume I und II" (beide Levon Helm Studios, 2005) zwei CD/DVD-Sets veröffentlicht wurden. Die Aufnahmen hatte Helm bei sich zu Hause mit vielen Musikerinnen und Musikern eingespielt. Darunter befand auch Helms 1970 geborene Tocher Amy Helm (mand, vcl). "At Merlefest, NC 4/26/08" (FestivaLink, 2008) und "It's Showtime: The Midnight Ramble Sessions Vol. 3" (Vanguard, 2014) waren danach weitere Aufnahmen der Levon Helm Band. Mit "Dirt Farmer" (Vanguard, 2007), dem ersten richtigen Album unter eigenem Namen seit "Levon Helm" im Jahre 1982, hatte sich Helm zurückgemeldet. Das mit Musikern und Musikerinnen aus dem Levon Helm-Band-Umfeld eingespielte Album gewann einen Grammy für das beste Traditional Folk Album. Es konnte sich auch in den Billboard 200 auf Platz 102 platzieren. Mit Platz 36 und einem weiteren Grammy für das beste Americana-Album noch erfolgreicher war "Electric Dirt" (Vanguard und Dirt Farmer, 2009). Sowohl auf "Dirt Farmer", als auch auf "Electric Dirt" interpretierten Helm und seine Mitmusikerinnen/Mitmusiker fast nur Fremdkompositionen, und zwar solche von Jerry Garcia, Muddy Waters, Randy Newman, Steve Earle, J.B. Lenoir und anderen. Auf "Ramble At The Ryman" (Vanguard und Dirt Farmer, 2011) waren Helm und seine Band bei einem Konzert am 17. September 2008 in Nashville zu hören. Fast die Hälfte der Songs bestanden aus The Band-Nummern, der Rest aus Songs von den letzten Soloalben. Für das Album erhielt Helm einen weiteren Grammy in der Sparte Americana. Dazwischen war unter dem Bandnamen Helm, Hudson & McCoy mit "Angels Serenade" (Music Avenue und Blues Boulevard, 2008) ein gemeinsames Album mit seinem The Band-Mitmusiker Garth Hudson (key) sowie mit Tommy (g, vcl) und Mark McCoy (e-b) als Co-Leader erschienen. Für die Aufnahmen wurden weitere Musiker dazugeholt. Levon Helm war neben anderen Musikern und Musikerinnen auf "The Lost Notebooks Of Hank Williams" (Columbia, 2011) zu hören. Darauf wurden die letzten, noch unfertigen Songs von Hank Williams eingespielt. "Take Me To The River 1978-1982" (Raven, 2011) war ein Zusammenzug seiner beiden Alben "Levon Helm" von 1978 und 1983. Helm starb am 19. April 2012 71-jährig an Krebs, den ihn in den Jahren und Monaten zuvor immer wieder beeinträchtigt hatte. Nachträglich erschien " Carry Me Home" (Anti-, 2022) mit gemeinsamen Aufnahmen von 2011 mit Mavis Staples. 1993 war seine Autobiographie "This Wheel's On Fire" erschienen. 2005 hatte er im Film "Three Burials - Die drei Begräbnisse des Melquiades Estrada" eine Rolle als alter blinder Mann gespielt, der nur mexikanisches Radio hört. Später folgten weitere Rollen in grösseren Hollywood-Produktionen, wie "Shooter" (2007) und "In The Electric Mist" (2008). Helm war auch für David Bromberg, Muddy Waters, John Hammond, Jesse Winchester, Ringo Starr, David Crosby & Graham Nash, Kinky Friedman, Paul Butterfield, Nitty Gritty Dirt Band, Los Lobos, Nils Lofgren, John Sebastian, John Martyn, Eric Clapton, Ronnie Earl, Louisiana Red, Rufus Wainwright, Lenny Breau, Hubert Sumlin, Mavis Staples, Neil Young und viele andere tätig gewesen. 07/23

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