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  • Russell Jacquet

    Amerikanischer Jazz-Trompeter und Bandleader, geboren am 4. Dezember 1917 in Saint Martinville, Louisiana, als älterer Bruder des Tenorsaxophonisten und Bandleaders Illinois Jacquet, mit dem er oft zusammenarbeitete. Russell Jacquet spielte zuerst in den Bands von Floyd Ray und Milt Larkin, bevor er ein Musikstudium am Wiley College und an der Texas Southern University aufnahm. Danach arbeitete er um 1945/47 in der Band seines Bruders, gründete eine eigene Formation, die von 1945 bis 1949 Hausband im New Yorker "Cotton Club" war. Dabei kam er auch zu ersten Aufnahmen als Leader, die auf zwei Schellack-Schallplatten erschienen. In einem Fall war Dexter Gordon einer seiner Mitmusiker. Auf der anderen Schellack-Schallplatte wurde er von Teddy Edwards (as), Maurice James Simon (ts), Calvin Boze (tp), Arthur Dennis (bars), Wild Bill Davis (p), Charles Mingus (b) und Chico Hamilton (dm) begleitet. Ab Mitte der 1940er Jahre war er bei vielen Aufnahmen seines Bruders mit dabei. Danach und in den 1950er Jahren kam er sporadisch zu weiteren Aufnahmen unter den Gruppennamen Russell Jacquet & His Orchestra, Russell Jacquet And His All Stars, Russell Jacquet And His Bopper Band und Russell Jacquet And His Yellow Jackets. Stücke aus jener Zeit wurden auf der CD "1945-1949" (Classics, 2000) vereint. Später spielte er in verschiedenen Formationen in Oakland und Houston mit Arnett Cobb und machte Aufnahmen an der Seite von Leadern wie Sonny Stitt oder Milt Jackson. Die LP "Russ In Nice: The Valentine Waltz" (JRC) zeigt ihn mit vier verschiedenen Formationen. Wie die Aufnahmen entstanden und wann sie veröffentlicht wurden, ist nicht bekannt. Zwei Tracks entstanden mit der Grambling State Universty Stage Band. Zwei andere mit Sleepy Carethers (ts), Jimmie Bunn (p), Stanley Gilbert (b) und J.J. Jackson (dm). Cavril Payne (vcl), Cecil Payne (bars), Hank Edmonds (p), Lloyd Buchannon (b) und Clyde Lucas (dm) waren in zwei weiteren Tracks zu hören. Die vierte Gruppe bestand neben Russell Jacquet und Cecil Payne aus Bennie Green (tb), Kenny Drew (p), Oscar Pettiford (b) und Shadow Wilson (dm). Russell Jacquet starb am 28. Februar 1990 in Los Angeles, California, im Alter von 72 Jahren. 06/23

  • Ike Quebec

    Amerikanischer Jazz-Tenorsaxophonist, Komponist und Arrangeur, geboren am 17. August 1918 in Newark, New Jersey. Er erhielt in seiner Jugend Klavierunterricht und begann seine Laufbahn als Profimusiker als Pianist. Dazu war er in den 1930er Jahren auch als professioneller Tänzer aktiv. Zum Tenorsax fand er erst um 1940. Inspiriert wurde er dabei einerseits von Coleman Hawkins, andererseits vom Blues. Quebec war ein gefragter Studiomusiker und Sideman und arbeitete unter anderem mit Ella Fitzgerald, Benny Carter und Cab Calloway. Zu ersten Aufnahmen kam er ab Mitte der 1940er Jahre für "Blue Note" gleich als Leader. Als Ike Quebec Swingtet stand er mit Jonah Jones (tp), Tyree Glenn (tb), Tiny Grimes (g), Roger Ramirez (p), Oscar Pettiford (b) und J.C. Heard (dm) im Studio. Unter dem Bandnamen The Ike Quebec Quintet vereinte er Grimes, Ramirez, Milt Hinton (b) und Heard oder Napoleon Allen (g), Dave Rivera (p), Hinton und Heard. Die vielen Stücke wurden später unter dem Titel "The Complete Blue Note Forties Recordings Of Ike Quebec And John Hardee" (Mosaic, 1984) zusammen mit Aufnahmen des John Hardee Swingtets, des John Hardee Sextets und des Tiny Grimes Swingtets zu einer 4-LP-Box zusammengefasst. Andere und zum Teil die selben Stücke aus jener Zeit fanden sich auch auf den beiden LPs "Angry Tenors" (CBS, 1965) und "Swing Hi – Swing Lo" (Blue Note, 1969) sowie auf der Doppel-LP "The Tenor Sax Album" (Savoy, 1977). Auf allen diesen Compilations fanden sich auch Stücke von anderen Tenorsaxophonisten wie Coleman Hawkins, Ben Webster, Illinois Jacquet, John Hardee, Jimmy Hamilton und Benny Morton. 19 Titel des Swingtets und des Quintets wurden unter dem Titel "Blue Harlem" (Blue Note, 1999) zusammengefasst. Weitere Stücke entstanden mit The Ike Quebec Swing Seven oder als Mitglied von Bands wie Trummy Young And His Lucky Seven und Jonah Jones And His Cats. Nach dem Ende der Big Bands Ende der 1940er Jahre hatte Quebec berufliche und, wegen seines Drogenkonsums, auch gesundheitliche Probleme. Deshalb war er in den 1950er Jahren weitgehend inaktiv. Dennoch wurde er in jener Zeit von Alfred Lion von "Blue Note Records" unterstützt. Quebec wurde als Talentscout eingesetzt und entdeckte dabei die beiden Pianisten Bud Powell und Thelonious Monk. Danach wurde Quebec bei "Blue Note" Artists & Repertoire-Manager und später Produzent. Als Ende der 1950er Jahre der Souljazz aufkam, griff Quebec wieder selber zum Instrument. Am 1. und 20. Juli 1959 machte er mit Edwin Swanston (org), Clifton "Skeeter" Best (g), Charles "Sonny" Wellesley (b) und Les Jenkins (dm) Aufnahmen, die vorerst auf Singles erschienen. Sie wurden später unter dem Titel "From Hackensack To Englewood" (Blue Note, 2000) zusammengefasst. Am 25. September 1960 spielte Quebec mit Sir Charles Thompson (p), Milt Hinton (b) und J.C. Heard (dm) mehrere Titel ein, die ebenfalls auf Singles erschienen. Diese wurden unter dem Titel "The Complete Blue Note 45 Sessions Of Ike Quebec" (Mosaic, 1987) in Form einer Triple-LP oder einer Doppel-CD vereint. Weitere Aufnahmen erschienen ab 1962 und teilweise über seinen Tod hinaus auf mehreren "Blue Note-LPs. Dazu war er während seiner Souljazz-Zeit auch bei Sessions von Jimmy Smith, Duke Pearson, Sonny Clark, Grant Green, Dodo Greene sowie Gene Harris & The Three Sounds mit dabei. Sein Comeback nahm ein abruptes Ende, als 1962 bei Ike Quebec Lungenkrebs in einem fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert wurde. Die Krankheit zwang ihn zur Aufgabe seiner musikalischen Arbeit. Ike Quebec starb, 44-jährig, am 16. Januar 1963 in New York City. Er erlebte die Veröffentlichung des grösseren Teils seiner späten Aufnahmen nicht mehr. 06/23

  • Blue Mitchell

    Amerikanischer Jazz-Trompeter, Bandleader und Komponist, geboren am 13. März 1930 in Miami, Florida, als Richard Allen Mitchell. Er begann an der Highschool, Trompete zu spielen und erhielt dabei seinen Übernamen Blue. 1951 arbeitete er bei Paul Williams und im Jahr darauf als freischaffender Musiker in New York City. Bis 1956 hatte er ein Engagement bei Earl Bostic. Ab Ende 1958 war er Mitglied des Quintetts von Horace Silver. Aufnahmen machte er Ende der 1950er Jahre auch mit Lou Donaldson, Red Prysock, Julian Cannonball Adderley, Johnny Griffin, Bobby Timmons, Charlie Rouse und Dinah Washington Sein erstes Album unter eigenem Namen hiess "Big 6" (Riverside, 1958) und entstand mit Hilfe von Johnny Griffin (ts), Curtis Fuller (tb), Wynton Kelly (p), Wilbur Ware (b) und Philly Joe Jones (dm). Mit "Out Of The Blue" (1959), "Blue Soul" (1959), "Blue's Moods" (1960), "Smooth As The Wind" (1961), "A Sure Thing" (1962) und "The Cup Bearers" (1963) spielte Mitchell für das "Riverside"-Label innerhalb weniger Jahre fünf weitere Alben unter eigenem Namen ein. Begleitet wurde er dabei von allen damaligen Jazzgrössen, dazu auf "Smooth As The Wind" auch von einem Streichorchester. Zwischen Ende der 1950er und Mitte der 1960er Jahre erschienen vom Horace Silver Quintett mit Blue Mitchell als Mitglied ebenfalls eine ganze Reihe von Alben. Mit Leo Wright (as), Joe Henderson (ts), Herbie Hancock (p), Gene Taylor (b) und Roy Brooks (dm) kam er im August 1963 zu einer weiteren Session als Leader, seiner ersten für "Blue Note". Die Aufnahmen mit dem Titel "Step Lightly" (Blue Note, 1980) wurden allerdings erst 17 Jahre später auf den Markt gebracht. 1964 gründete Blue Mitchell mit Musikern der Silver-Band eine eigene Gruppe, der zunächst auch Chick Corea angehörte und die bis Ende der 1960er Jahre für "Blue Note" eine ganze Reihe von Alben wie "The Thing To Do" (1965), "Down With It!" (1965), "Bring It Home To Me" (1966), "Boss Horn" (1967), "Heads Up!" (1968), "Collision In Black" (1969) und "Bantu Village" (1969) einspielte. Dazu war Blue Mitchell ein begehrter Sideman und auf Dutzenden von damals entstandenen Aufnahmen vertreten. 1969 wurde er Mitglied des Orchesters von Ray Charles. Anfang der 1970er Jahre konnte er für das "Mainstream"-Label sechs weitere Alben als Leader realisieren. Gleichzeitig arbeitete er von 1971 bis 1972 bei John Mayall, als dieser Alben wie "Jazz Blues Fusion" (Polydor, 1972), "Moving On" (Polydor, 1972), "Ten Years Are Gone" (Polydor, 1973) und "A Banquet In Blues" (ABC, 1976) veröffentlichte. Er wurde auch von Jefferson Airplane-Mitglied Papa John Creach sowie vom Allstar-Trio Mike Bloomfield, John Paul Hammond und Dr. John für Aufnahmen beigezogen. In der zweiten Hälfte der 1970er Jahre bis zu seinem Tod konnte er für "RCA", "ABC", "Concord", "Candid" und "Impulse!" weitere eigene Alben einspielten. Von Blue Mitchell als Leader erschienen über 40 Alben. Er machte als Leader oder als Sideman bei über 200 Aufnahmesessions mit. Blue Mitchell starb 21. Mai 1979 in Los Angeles, California, im Alter von 49 Jahren an Krebs. Sein Schaffen wurde auf mehreren Compilations zusammengefasst. "Blues On My Mind-The Riverside Collection" (Riverside, 1988) war eine CD. 6 LP oder 4 CD umfasste "The Complete Blue Note Blue Mitchell Sessions (1963-67)" (Mosaic, 1998). Ebenfalls 4 CD stark waren die Sets "Seven Classic Albums" (Real Gone, 2013) und "Complete Album Collection: 1958-1963" (Enlightenment, 2017). 06/23

  • Harry "Sweets" Edison

    Amerikanischer Jazz-Trompeter und Bandleader, geboren am 10. Oktober 1915 in Columbus, Ohio, als Debonair Harry Edison. Er verbrachte seine Kindheit in Kentucky, wo ein Onkel ihm die Musik näherbrachte. 1927 zog er wieder nach Columbus, wo er als Teenager begann, in lokalen Bands Trompete zu spielen. 1933 wurde er Mitglied des Jeter-Pillar-Orchesters in Cleveland, dann der Mills Blue Rhythm Band und 1937 der Band von Lucky Millinder. Von 1937 bis 1950 gehörte er dem Orchester von Count Basie an. Dort erhielt er von Lester Young seinen Beinamen Sweets wegen seiner Spielweise und seinen entspannten Umgangsformen. In der Count Basie Band trat er als Solist hervor. Dazu arrangierte und komponierte er gelegentlich für die Band und kam zu ersten Aufnahmen. Dazwischen und nach der zeitweiligen Auflösung der Band 1950 spielte er in eigenen Gruppen. Als Harry Edison Quintet konnte er 1946 mit Willie Smith (as), Arnold Ross (p), Billy Hadnott (b) und Shadow Wilson (dm) als Begleiter beim Label "Philo" zwei Schellack-Schallplatten veröffentlichen. Ab 1953 entstanden als Harry Edison Quartet einige Aufnahmen. Diese Gruppe bestand aus Arnold Ross (p), Joe Comfort (b) und Alvin Stoller (dm). Mit Buddy Rich (dm) als Co-Leader sowie mit Barney Kessel (g), Jimmy Rowles (p) und John Simmons (b) nahm er "Buddy And Sweets" (Norgran, 1955) auf, mit Lester Young (as) als Co-Leader sowie mit Herb Ellis (g), Oscar Peterson (p), Ray Brown (b) und Buddy Rich (dm) kam "Pres & Sweets" (Norgran, 1956) zu Stande. Er spielte im Dexter Gordon Quintet, für Shorty Rogers, Barney Kessel, Nat King Cole, Lionel Hampton, Cy Touff, Buddy DeFranco, Jimmy Giuffre, Billie Holiday, Herb Ellis, Frank Sinatra, Bing Crosby, Harry Belafonte, Ella Fitzgerald und Diana Ross sowie in den Orchestern von Flip Phillips, Illinois Jacquet und Ben Webster. Er war an der US-Westküste ein gesuchter Studiomusiker und arbeitete oft mit dem Arrangeur Nelson Riddle zusammen. Bei der Datenbank discogs.com besitzt er fast 1100 Credits als Musiker. Unter seinem Namen oder unter Gruppennamen wie The Harry "Sweets" Edison Quintet, The Harry Edison Quartet, Harry Edison / Buddy Rich Quintet, Harry Edison And His Orchestra, Harry Edison Quintet, Harry Edison Sextet, Spike Robinson/"Sweets" Edison Quintet, The Frank Wess - Harry Edison Orchestra oder Harry Edison Six kamen fast 100 Alen heraus. Er starb am 27. Juli 1999 im Alter von 83 Jahren an Krebs in seiner Geburtsstadt Columbus, Ohio. 06/23

  • Johnny Griffin

    Amerikanischer Jazz-Tenorsaxophonist und Bandleader, geboren am 24. April 1928 in Chicago, Illinois. Er wuchs an der South Side von Chicago auf und ging an die DuSable High School. Mit 12 Jahren begann er Altsaxophon zu spielen. In der Schule wurde er Anfang der 1940er Jahre vom High School Band-Lehrer Captain Walter Dyett unterrichtet. Dieser hatte davor schon Nat King Cole, Dinah Washington, Gene Ammons und Von Freeman ausgebildet. In dieser Zeit konnte er mit Blues-Legenden wie T-Bone Walker, Memphis Slim und Muddy Waters sowie mit Ella Fitzgerald, Dinah Washington und Betty Carter auftreten. Zunächst orientierte er sich am ruhigen Balladenspiel von Johnny Hodges und Ben Webster. Als er jedoch 1945 die Bebop-Revolutionäre Charlie Parker und Dizzy Gillespie in der Band von Billy Eckstine erlebte, näherte er sich deren Spielweise an. 1946, drei Tage nach seinem High-School-Abschluss, wurde er von Lionel Hampton in dessen Big Band engagiert. Zugleich wechselte er zum Tenorsaxophon. Mit den Bands von Gladys Hampton und Lionel Hampton kam er zu ersten Schallplattenaufnahmen. Von 1947 bis 1950 war er Mitglied der R&B-Band von Joe Morris, der auch Elmo Hope, Percy Heath und Philly Joe Jones angehörten. Dazu trat er mit Gene Ramey, Thelonious Monk und Bud Powell auf. Er spielte 1950 mit Jo Jones und 1951 mit Arnett Cobb, bevor er 1951 bis 1953 seinen Dienst bei der US Army in einer Armeeband auf Hawaii leistete. Danach entstand sein erstes eigenes Album "Introducing Johnny Griffin" (Blue Note, 1956). Begleitet wurde er von Wynton Kelly (p), Curly Russell (b) und Max Roach (dm). Für "A Blowing Session" (Blue Note, 1957) holte er John Coltrane und Hank Mobley (ts), Lee Morgan (tp), Wynton Kelly (p), Paul Chambers (b) und Art Blakey (dm) dazu. Es folgten weitere Alben für "Blue Note", dann für "Riverside", "Prestige" und "Jazzland", darunter zwischen 1960 und 1970 sieben Alben unter dem Gruppennamen The Eddie Davis-Johnny Griffin Quintet mit Eddie "Lockjaw" Davis an zweiten Tenorsax bzw. als Battle-Partner. Nachträglich erschienen von dieser Band die CD "At Onkel Pö's Carnegie Hall Hamburg 1975" (Jazzline, 2017), die Doppel-CD "Live At Minton’s Playhouse In New York City" (Fresh Sound, 2011) mit bereits früher veröffentlichten Aufnahmen von 1961 sowie die 4-CD-Box "The Complete Sessions" (Jazz Dynamics, 2012) mit acht Alben. Daneben machte ab Ende der 1950er Jahre auch Aufnahmen als Mitglied der Gruppen Clark Terry Quintet, Wilbur Ware Quintet, Art Blakey & The Jazz Messengers, Philly Joe Jones Sextet, Thelonious Monk Quartet oder als Begleiter von Babs Gonzales, Nat Adderley, Blue Mitchell und vielen anderen. Unter eigenem Namen oder unter Gruppennamen wie Hank Mobley - Johnny Griffin Quintet, Johnny Griffin & Steve Grossman Quintet, Johnny Griffin Quintet, Johnny Griffin Septet, Johnny Griffin Sextet, Johnny Griffin's Big Soul-Band, Johnny Griffin/Art Taylor Quartet, Jon Hendricks - Johnny Griffin Group, Little Johnny Griffin & His Orchestra, The Johnny Griffin Orchestra und The Johnny Griffin Quartet erschienen über 100 Alben. 1963 übersiedelte er nach Aufenthalten in Stockholm, London und Holland nach Paris, wo er Bandleader und Solist der Kenny Clarke/Francy Boland Big Band wurde. Ab 1973 lebte er in den Niederlanden. Ende der 1970er-Jahre kehrte er in die USA zurück, wo er 1978 mit Ronnie Mathews (p), Ray Drummond (b) und Keith Copeland (dm) das Album "Return of the Griffin" (Galaxy, 1979) aufnahm Ab 1984 lebte Griffin in dem französischen Dorf Availles-Limouzine im Departement Vienne. Er trat weiterhin auf. Zu seinem 80. Geburtstag lud Griffin Roy Hargrove (tp, flh), David Newton, James Pearson oder Paul Kuhn (p) Reggie Johnson (b) und Billy Cobham (dm) nach London ein, wo an zwei Abenden "Live At Ronnie Scott's" (In + Out, 2008) mitgeschnitten wurde. Rund zwei Monate danach, am 25. Juli 2008, starb Griffin in seinem Wohnort Availles-Limouzine. Sein Schaffen wurde auf Dutzenden von Compilations dargestellt. "Kind of Griffin" (House Of Jazz, 2011) umfasste 10 CD. "Seven Classic Albums ‎(Real Gone, 2012), "Seven Classic Albums Vol.2" (Real Gone, 2014), "The Blue Note and Jazzland Collection" und "Riverside Collection 1958-1962" (beide Entlightenment, 2019) waren je 4 CDs stark. 06/23

  • Eddie "Lockjaw" Davis

    Amerikanischer Jazz-Tenorsaxophonist und Bandleader, geboren am 2. März 1922 in New York City als Edward Davis. Er brachte sich mit Noten und einem Instrument aus dem Pfandleihhaus das Spielen selbst bei. Schon acht Monate später hatte er sein erstes Engagement. Von 1942 bis 1944 spielt er bei Cootie Williams, dann bei Lucky Millinder. Mit Williams und Millinder kam er auch zu ersten Aufnahmen. Danach spielte er in Louis Armstrongs letzter Bigband sowie von 1945/46 bei Andy Kirk. Erste Aufnahmen als Leader kamen unter dem Bandnamen Eddie Davis & Quintett auf zwei Schellack-Schallplatten beim Label "Haven" heraus. Seine stark vom R&B geprägte Band bestand dabei aus Bill De Arango (g), Argonne Thornton (p), Gene Ramey (b) und Denzil Best (dm). Davis hatte mit dem Stück "Lockjaw" einen grossen Erfolg. Deshalb wurde er später als Eddie "Lockjaw" Davis bekannt. Ende der 1950er, Anfang der 1960er Jahre machte er mit anderen Musikern Aufnahmen in Quintettbesetzung. Im Schellack-Zeitalter folgten auch Aufnahmen als Eddie Davis And His Band und Eddie Davis And His Beboppers. Ab 1952 war er Mitglied des Count Basie Orchestras, zeitweise war er auch als Manager der Basie Band beschäftigt. 1957, 1964/65, 1966 sowie von 1967 bis 1973 kehrte er ins Basie Orchester zurück. Zwischen 1955 und 1960 leitete er das Eddie Davis Trio, das mehrere Alben realisieren konnte. Die erste LP hiess "Count Basie Presents Eddie Davis Trio + Joe Newman" (Roulette, 1958) und zeigt Davis mit Count Basie (p), Shirley Scott (org), Joe Newman (tp), George Duvivier (b) und George "Butch" Ballard (dm). Auch auf anderen Alben war das Trio kein Trio, sonderen ein Quartet mit Davis, Shirley Scott (org), George Duvivier (b) und Arthur Edgehill (dm) oder gar ein Quintett zusätzlich mit Jerome Richardson (ts, fl). Es folgten Dutzende von weiteren Alben. Allein unter seinem Namen kamen fast 100 längere Aufnahmen heraus, dazu solche unter Bandnamen wie Eddie "Lockjaw" Davis 4, Eddie "Lockjaw" Davis And Rhythm Section, Eddie "Lockjaw" Davis Big Band, Eddie Davis Combo, Eddie Lockjaw Davis Orchestra oder Eddie Lockjaw Davis Quartet. Zwischen 1960 und 1970 kamen sieben Alben unter dem Gruppennamen The Eddie Davis-Johnny Griffin Quintet mit Johnny Griffin am zweiten Tenorsax bzw. als Battle-Partner heraus. Nachträglich erschienen von dieser Band die CD "At Onkel Pö's Carnegie Hall Hamburg 1975" (Jazzline, 2017), die Doppel-CD "Live At Minton’s Playhouse In New York City" (Fresh Sound, 2011) mit bereits früher veröffentlichten Aufnahmen von 1961 sowie die 4-CD-Box "The Complete Sessions" (Jazz Dynamics, 2012) mit acht Alben. Davis arbeitete ab den 1970er Jahren oft mit europäischen Musikern zusammen, so mit Niels-Henning Ørsted Pedersen, Georges Arvanitas, Alex Riel, Isla Eckinger und Jesper Lundgaard. Bei discogs.com besitzt er fast 600 Einträge als Musiker. Eddie "Lockjaw" Davis starb am 3. November 1986 im Alter von 64 Jahren in Culver City, California. Sein Werk wurde auf mehreren Compilations dargestellt. Aufnahmen aus den 1940er Jahren fanden sich auf der LP "The Rarest Sessions Of The 40's" (Raretone, 1981) und auf der CD "1946-1947" (Classics, 1998). 2002 wäre er 80 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass wurde die Triple-CD "80th Birthday Celebration" (ZYX, 2002) veröffentlicht. 06/23

  • Wardell Gray

    Amerikanischer Jazz-Tenorsaxophonist und Bandleader, geboren am 13. Februar 1921 in Oklahoma City, Oklahoma. Er wuchs in Detroit, Michigan, auf, wo er Klarinette lernte, am Institute of Technology studierte und in den lokalen Bands spielte. Von 1943 bis 1945 war er, wie davor auch Charlie Parker, bei Earl Hines beschäftigt, wo er Altsaxophon und Klarinette in dessen Bigband spielte, bevor er zum Tenorsaxophon wechselte. 23-Jährig war er 1944 in New York City zu ersten Aufnahmen als Mitglied der Deluxe All Star Band von Billy Eckstine gekommen. 1945 ging er nach Los Angeles, wo er sich in den Clubs oftmals Tenor-Battles mit Dexter Gordon lieferte. Bis 1946 war er an vielen Sessions des Earl Hines Orchestras dabei und machte auch Aufnahmen mit anderen Leader wie Ivory Joe Hunter, Vernon Alley, Ernie Lewis, Wynonie Harris oder als Mitglied einer "Jazz At The Philharmonic"-Tourband. Am 23. November 1946 stand er mit Dodo Marmarosa (p), Red Callender (b) und Harold West (dm) als Leader des Wardell Gray Quartets im Studio. Teile dieser Session wurden auf Schellack-Schallplatten und später auf der LP "The Master Swingers!" (Fontana, 1966) veröffentlicht. Die LP enthielt auch Stücke von Dexter Gordon. 16 bei dieser Session eingespielte Versionen von fünf Titeln fanden später den Weg auf die LP "One For Prez" (Black Lion, 1988) und die CD "Volume 2 - 1946 - Complete Edition" (Média, 1998). "Volume 1 - 1944-1946 - Complete Edition" (Média 7, 1998) zeigte Gray vor allem als Mitglied des Earl Hines Orchestras sowie in einigen Stücken als als Mitglied der Orchester von Vernon Alley und Joe Swanson. "Volume 3 - 1946-1947 - Complete Edition" (Média 7, 1999) beleuchtete vor allem Grays Zusammenarbeit mit Charlie Parker, der sich 1947 an der US-Westküste aufhielt. 1948 spielte Gray mit Benny Goodman in New York, als dieser kurzfristig mit einer Bebop-orientierten Bigband experimentierte. 1950 und 1951 war er in der Count Basie Bigband und im Count Basie Septett tätig. 1952 und 1953 spielte er bei Louie Bellson und danach als Freelancer mit eigenen Gruppen, die Wardell Gray All Stars, Wardell Gray L.A. Stars, Wardell Gray Quartet, Wardell Gray Quintet oder Wardell Gray Sextet hiessen. Unter diesen Bandnamen sowie unter seinem eigenen Namen erschienen über 30 Alben. In den 1950er Jahren wurde Gray stark drogensüchtig. Er starb unter mysteriösen Umständen am 25. Mai 1955 in Las Vegas, Nevada, wo er für Auftritte mit Benny Carter im Casino "Moulin Rouge" tätig war. Gray kam zu den Proben mit Carter, bei der Eröffnung des Clubs am 25. Mai fehlte er aber unentschuldigt. Er wurde mit gebrochenem Genick in der Wüste gefunden. Offiziell starb er an einer Überdosis Drogen. Sein Schaffen wurde auf mehreren Compilations gewürdigt. Das Label "Prestige", wo er in den 1950er Jahren mehrere Alben veröffentlichte, ehrte ihn mit den Compilations "Memorial Volume One" und "Memorial Volume 2" (beide 1955). Diese beiden LPs wurden später unter dem Titel "Memorial Album" (Prestige, 1964) in Form einer Doppel-LP wieder veröffentlicht. 06/23

  • Sonny Clark

    Amerikanischer Jazz-Pianist, Komponist und Bandleader, geboren am 21. Juli 1931 in Herminie in der Nähe von Elizabeth, Pennsylvania. Seine Einflüsse bezog er von Count Basie und Art Tatum. Erste Klavierstunden hatte er schon im Alter von vier Jahren genommen. Zu Beginn der 1950er Jahre zog er an die US-Westküste, wo er mit dem Saxophonisten Vido Musso und dem Bassisten Oscar Pettiford spielte. Im Februar 1953 kam er in Los Angeles als Mitglied der Teddy Charles West Coasters zu seiner ersten Aufnahmesession. Mit Wardell Gray (ts), Frank Morgan (as), Teddy Charles (vibes), Dick Nivison (b) und Lawrence Marable (dm) entstanden vier Stücke, die unter dem Titel "Teddy Charles' West Coasters" ( Prestige, 1953) veröffentlicht wurden. Am 30. März 1953 hatte er mit Harry Babasin (b, cello) und Bobby White (dm) bereits ein eigenes Trio, das von Art Pepper (as) als Begleitband engagiert wurde. Der Mitschnitt dieses Auftrittes im "Lighthouse Club" in Hermosa Beach erschien im Laufe der Jahre unter mehreren verschiedenen Titel bei diversen Labels. Die Aufnahmen wurden später auf der Doppel-CD "Holiday Flight - Lighthouse 1953" (Venus, 1993) zusammengefasst. Clark wurde schnell zu einem führenden Mitglied der Westcoast-Szene. Neben Sonny Criss griff auch Buddy DeFranco damals und später immer wieder gerne auf den Pianisten zurück. Die Zusammenarbeit wurde unter den Titeln "The Complete Verve Recordings Of The Buddy De Franco Quartet/Quintet With Sonny Clark" (Mosaic, 1986) zu einer 5-LP-Box bzw. als "Complete Sessions" (Definitive, 2004) zu einer Doppel-CD vereint. Anfang 1954 hielt sich Sonny Clark in Europa auf, wo er zu mehreren Aufnahmen kam. In den USA entstanden danach Einspielungen als Begleiter von Serge Chaloff, Cal Tjader, Frank Rosolino, Sonny Criss, Lawrence Marable, Stan Levey, Cliff Jordan, Curtis Fuller, Sonny Rollins, Hank Mobley, Bennie Green, Johnny Griffin und anderen sowie als Mitglied der Howard Rumsey's Lighthouse All-Stars. Ein Trioauftritt Mitte Januar 1955 im "Mocambo Club" in Oakland, California, mit Jerry Good (b) und Al Randall (dm) als Begleiter wurde später unter dem Titel "Oakland 1955" (Uptown, 1995) heraus gebracht. 1957 verlegte Clark seinen Wohnsitz nach New York, wo er für Dinah Washington arbeitete. Zudem startete er eine längere Zusammenarbeit mit dem Label "Blue Note". Beginnend mit "Dial S For Sonny" (Blue Note, 1957), Clarks erstem richtiges Album unter eigenem Namen, kamen bei "Blue Note" bis über seinen Tod viele weitere Aufnahmen heraus. Seine Mitmusiker auf "Dial S Für Sonny" waren Wilbur Ware (b) und Louis Hayes (dm) sowie in einigen Tracks auch Curtis Fuller (tb) und Hank Mobley (ts). Die allerletzten Aufnahmen überhaupt machte der zu Alkohol- und Drogenexzessen neigende Clark am 18. Oktober 1962 mit Stanley Turrentine (ts) als Leader. Die erst viel später veröffentlichte LP hiess "Jubilee Shouts" (Blue Note, 1978) und entstand mit Tommy Turrentine (tp), Kenny Burrell (g), Butch Warren (b) und Al Harewood (dm) als weitere Musiker. Sonny Clark starb am 13. Januar 1963 in New York City. Unter seinem Namen waren mehr als 20 Alben erschienen, mehrere davon auch nach seinem Tod. Bei der Datenbank discogs.com sind für ihn über 300 Credits als Musiker verzeichnet. Sonny Clarks Schaffen wurde auf mehreren Compilations dargestellt. Eng hatte Sonny Clark mit dem Gitarristen Grant Green zusammen gearbeitet. Die gemeinsamen Aufnahmen oder Teile davon, die zwischen dem 23. Dezember 1961 und dem 7. September 1962 eingespielt worden waren, kamen später in Form der 5-LP/4-CD-Box "The Complete Blue Note Recordings With Sonny Clark" (Mosaic, 1991) heraus. "Sonny's Conception" (Proper, 2011) war ein 4-CD-Set, deren vier Einzelteile mit "Sonny's Mood", "Sonny's Bop", "Cool Sonny" und "Sonny's Blues" betitelt waren. Acht Alben, die Sonny Clark im Laufe seiner Karriere als Leader aufgenommen hatte, wurden später im 4-CD-Set "The Complete Albums Collection" (Enlightement, 2015) zusammengefasst. "Seven Classic Albums" (Real Gone, 2019) bestand ebenfalls aus vier CDs. Clark wurde trotz vielen nachträglichen Aufnahmen und mehreren Reissues von der breiten Jazzgemeinde bald wieder vergessen. Mitte der 1980er Jahre erinnerte sich Wayne Horvitz (p) an Clark und stellte mit John Zorn (as), Ray Drummond (b) und Bobby Previte (dm) das Sonny Clark Memorial Quartet zusammen. Dieses gab mit "Voodoo" (Black Saint, 1968) eine Aufnahme heraus, auf der sieben Sonny Clark-Kompositionen gespielt werden. 06/23

  • Sonny Criss

    Amerikanischer Jazz-Altsaxophonist und Bandleader, geboren am 23. Oktober 1927 in Memphis, Tennessee, als William Criss. Im Alter von 15 Jahren liess er sich in Los Angeles, California, nieder. Als Mitglied der Ernie Lewis All Starts und des Howard McGhee Orchestras kam er 1946 zu ersten Aufnahmen. Bassist des Nonetts von McGhee war Charles Mingus. Im Jahr darauf folgten weitere Aufnahmen als Mitglied von Gruppen um McGhee, Billy Eckstine, Gene Norman und Al Killian. Dazu bildete er mit Dexter Gordon und/oder Wardell Grey (ts), Howard McGhee (tp), Trummy Young (tb), Hampton Hawes (p), Barney Kessel (g), Red Callender oder Harry Babison (b) sowie Ken Kennedy, Roy Porter oder Connie Kay (dm) The Bopland Boys, die 1947 viele Aufnahmen machten. Zu ersten Aufnahmen als Leader kam er am 17. Oktober 1947 als er mit Wardell Gray (ts), Al Killian (tp), Charles Fox (p), Shifty Henry (b) und Tim Kennedy (dm) als Sonny Criss Sextet sechs Stücke aufnahm, die später auf zwei verschiedenen Alben veröffentlicht wurden. Ende der 1940er Jahre war er Mitgied des Jazz At The Philharmonic-Tourneepakets von Impressario Norman Granz. Es folgten ab 1949 weitere Aufnahmen als Leader für diverse Labels und als Mitglied von Gruppen anderer Bandleader wie Flip Phillips, Wardell Gray, Harry Babasin, Billy Hadnott, Al Haig und Buddy Rich. Unter dem Titel "Intermission Riff" (Pablo, 1988) erschienen später Aufnahmen eines Auftritts vom 12. Oktober 1951 in Los Angeles im Rahmen einer "JATP"-Tournee mit Eddie "Lockjaw" Davis (ts), Joe Newman (tp), Bennie Green (tb), Bobby Tucker (p), Tommy Potter (b) und Kenny Clarke (dm). Ab 1956 nahm er eine Reihe von Schallplatten für das Label "Imperial" auf, die später unter dem Titel "The Complete Imperial Sessions" (Blue Note, 2000) auf einer Doppel-CD zusammengefasst wurden. Es folgten bis Mitte der 1960er Jahre Aufnahmen für diverse Label, bis er 1965 von "Prestige" unter Vertrag genommen wurde. Dort erschienen mit "This Is Criss!" (1966), "Up, Up And Away" (1967), "Portrait Of Sonny Criss" (1967), "The Beat Goes On!" (1968), "Sonny's Dream (Birth Of The New Cool) (1968),"Rockin' In Rhythm" (1969) und "I'll Catch The Sun!" (1969) einige der bekanntesten seiner rund 40 Alben, die über seinen Tod hinaus erschienen. Es folgten weitere Einspielungen für die Label "Muse" und "ABC Impulse!". 1977 erkrankte Sonny Criss an Magenkrebs und nahm sich am 19. November 1977 in Los Angeles das Leben. Er wurde 50 Jahre alt. Nach seinem Tod erschienen weitere Aufnahmen und eine ganze Reihe von Compilations. Unter dem Titel "The Sonny Criss Memorial Album" (Xanadu, 1984) wurden Aufnahmen aus den Jahren 1947 bis 1965 zusammengefasst. "Four Classic Albums" (Avid, 2008) war eine Doppel-CD und "Six Classic Albums" (Real Gone, 2017) umfasste vier CDs. 06/23

  • Dexter Gordon

    Amerikanischer Jazz-Tenorsaxophonist, Komponist, Bandleader und Schauspieler, geboren am 27. Februar 1923 in Los Angeles, California. Er begann im Alter von 15 Jahren Klarinette zu spielen, welchselte 15-jährig zum Altsax, später zum Tenorsax. In der Schulzeit spielte er in den selben Schulbands wie Chico Hamilton und Buddy Collette. Seine Karriere als Profmusiker startete er 1940, 17-jährig, in der Band von Lionel Hampton. Dort bildete er zusammen mit Illinois Jacquet und Marshal Royal den Saxophonsatz. 1941 machte dieses Orchester Aufnahmen. Für Dexter Gordon waren es die ersten überhaupt. Der allererste von Gordon als Mitglied der Hapton Bigband aufgenommene Track vom 26. September 1941 im "Panther Room" im Hotel Sherman in Chicago, erschien später auf der CD "1941-1944, Vol. 1: Young Dex" (Masters Of Jazz, 1997). Auf dieser CD fanden sich auch Gordons erste Aufnahmen als Leader. Diese hatten Ende 1943 oder Anfang 1944 stattgefunden, als das Dexter Gordon Quintet mit Harry Edison (tp), Nat King Cole (p), Red Callender oder Johnny Miller (b) und Juicy Owens (dm) in Los Angles vier Stücke einspielte. Gordon war bis 1943 bei Lionel Hampton geblieben. Nach Auftritten mit dem Fletcher Henderson Orchestra und Louis Armstrong zog er 1944 nach New York und spielte dort in der Big Band von Billy Eckstine. Zudem machte er Aufnahmen mit Leadern wie Dizzy Gillespie, Sir Charles Tompson, Ben Webster, Benny Carter und Charlie Parker. Im Oktober 1945 realisierte er weitere eigene Aufnahmen mit Sadik Hakim (p), Gene Ramey (b) und Eddie Nicholson (dm), im Januar 1946 mit Leonard Hawkins (tp), Bud Powell (p), Curly Russell (b) und Max Roach (dm). Ab 1947 hatte er diverse Gruppen. Dabei entstanden Aufnahmen für mehrere Labels. Die Sessions für "Dial" im Verlaufe von 1947 mit Charles Fox, Jimmy Bunn oder Jimmy Rowles (p), Red Callender sowie Chuck Thompson oder Roy Porter (dm) wurden später unter dem Titel "The Dial Sessions" (Storyville, 1969) zusammengefasst. Teilweise machten auch Wardell Gray (ts) oder Melba Liston (tb) mit. Eine ausgebaute Version erschien später unter dem Titel "The Chase! The Complete Dial Sessions, 1947" (Stash, 1995). Danach spielte er mit verschiedenen Musikern, sowohl an der Ost- wie auch der Westküste. 1949 liess er sich wieder in Los Angeles, California, nieder. In jener Zeit kam es jeweils im Rahmen von Bigband-Auftritten zu Saxofon-Battles zwischen ihm und Wardell Gray oder Gene Ammons. 1950 begleitete er die Sängerin Helen Humes. In den 1950er Jahren begann seine Drogensucht, die er erst um 1960 wieder in den Griff bekam. 1954 war er als Komponist, Musiker und Schauspieler mit dem Theaterstück "The Connection". Einen Grossteil des Jahrzehnts sass er aber wegen Heroinbesitz im Gefängnis. Mit dem Album "The Resurgence Of Dexter Gordon" (Jazzland, 1960) meldete sich Dexter Gordon zurück. Begleitet wurde er darauf von Martin Banks (tp), Richard Boone (tb), Charles "Dolo" Coker (p), Charles Green (b) und Lawrence Marable (dm). Bis Mitte der 1960er Jahre folgten sieben Alben für "Blue Note", dann bis Anfang der 1970er Jahre mehrere für "Prestige". Er lebte Anfang der 1960er Jahre in Paris, zog Ende des Jahrzehnts nach Kopenhagen. Seine Präsenz dort hatte einen entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung der dänischen Jazzszene. Er spielte mit lokalen Musikern wie dem Bassisten Niels-Henning Ørsted Pedersen und nahm bis Mitte der 1970er Jahre eine Reihe Alben für das dänische Label "Steeplechase" soweie weitere für amerikanische Labels auf. 1972 arbeitete er mit der George Gruntz Concert Jazz Band und mit Thad Jones. Aufnahmen von 1975 kamen später unter dem Titel "Tokyo 1975" (Elemental, 2018) auf den Markt. Begleitet wurde er dabei von Kenny Drew (p), Niels-Henning Ørsted Pedersen (b) und Albert "Tootie" Heat (dm). 1976 kehrte Dexter Gordon nach New York zurück. Sein Auftritt am 11. und 12. Dezember 1976 im New Yorker Club "Village Vanguard" wurde mitgeschnitten und auf der Doppel-LP "Homecoming-Live At The Village Vanguard" (CBS, 1977) veröffentlicht. Begleitet wurde er bei seiner triumphalen Heimkehr vom Louis Hayes/Woody Shaw Quintet mit Rene McLean (sax), Woody Shaw (tp), Ronnie Mathews (p), Stafford James (b) und Louis Hayes (dm). Danach folgte eine Serie von weiteren aktuellen Liveaufnahmen, die er 1978/1979 mit George Cables (p), Rufus Reid (b) und Eddie Gladden (dm) im "Keystone Corner" in San Francisco für "Blue Note" einspielte. Diese Aufnahmen erschienen zuerst auf der Doppel-LP "Nights At The Keystone" (Blue Note, 1985), dann in einer erweiterten Fassung auf den drei Einzel-CD "Nigths At The Keystone Volume 1 bis 3" (alle Blue Note, 1990), ehe sie unter dem Titel "Mosaic Select" (Mosaic, 2004) auch als 3-CD-Set angeboten wurden. Ein Livemitschnitt von 1983 erschien in Form der Doppel-CD "Village Vanguard, NYC Feb'83" (Hi Hat, 2016). 1986 spielte Dexter Gordon die Hauptrolle des Dale Turner in Bertrand Taverniers Film "Round Midnight", der Bud Powell und Lester Young gewidmet war. Ungeachtet dessen hatte die Geschichte des Films auch Ähnlichkeiten mit Dexter Gordons eigener Biographie. Für die Rolle wurde er für den Oscar nominiert. Der Auftritt in "Round Midnight" war seine dritte Rolle. Den Soundtrack des Films (Columbia, 1986) spielte Gordon mit Wayne Shorter (ts, ss), Freddie Hubbard (tp), Chet Baker (tp, vcl), Bobby Hutcherson (vibes), Herbie Hancock oder Cedar Walton (p), John McLaughlin (g), Bobby McFerrin oder Lonette McKee (vcl), Ron Carter oder Pierre Michelot (b) sowie Tony Williams oder Billy Higgins (dm) ein. Weitere Aufnahmen dieser Session, bei der auch Palle Mikkelborg (tp) und Mads Vinding (b) mitwirkten, erschienen unter dem Titel "The Other Side Of Round Midnight" (Blue Note, 1986). Es waren die letzten Aufnahmen von Dexter Gordon als Leader. Er starb am 25. April 1990 in Philadelphia, Pennsylvania, im Alter von 67 Jahren an Nierenversagen und Kehlkopfkrebs. Von Dexter Gordon erschienen im Laufe der Jahre an die 100 eigene Alben, dazu über 50 Compilations. Die ersten grösseren Zusammenzüge vom Schaffen Dexter Gordons waren die 6-CD-Box "The Complete Blue Note Sixties Sessions" (Blue Note, 1996) mit seinen Alben zwischen 1961 und 1965 aufgenommenen Alben für "Blue Note" sowie die 4-CD-Box "Settin' The Pace" (Proper, 2001), die ihn als Leader und Sidemen zwischen 1943 und 1950 zeigt. Die 10-CD-Box "Kind Of Gordon" (House Of Jazz, 2009) deckte die Zeitspanne zwischen 1945 und 1955 ab und war deshalb teilweise deckungsgleich mit "Settin' The Pace". Aus sieben CD bestand "The Complete Columbia Albums Collection" (Columbia und Legacy, 2011). Das "Homecoming"-Concert nahm dabei die beiden ersten CD ein, gefolgt von weiteren "Columbia"-Aufnahme sowie eineinhalb CD voll an Bonus-Tracks, vermutlich bisher unveröffentlichten Aufnahmen. "12 Classic Albums 1947-1962" (Enlightement, 2015) bestand aus jenen 12 Alben, die Gordon in den USA einspielte, bevor er nach Europa emigierete. Im Laufe der Jahre kamen weitere solche Boxsets mit zwei oder mehr CD heraus. 06/23

  • Charlie Sexton

    Amerikanischer Blues/Blues Rock-Gitarrist, Sänger, Songwriter und Produzent, geboren am 11. August 1968 in San Antonio, Texas und aufgewachsen in Austin, Texas. Dort geriet er zusammen mit seinem Bruder Will Sexton schon in jungen Jahren in Kontakt mit Joe Ely sowie Jimmie und Stevie Ray Vaughan. Bei W. C. Clark, bekannt als "Godfather of Austin Blues", lernten die Sexton-Brüder Gitarre spielen. 15-Jährig machte Sexton unter dem Namen Guitar Charles Sexton als Mitglied der Gruppe Maxwell bzw. The Eager Beaver Boys bei den Aufnahmen der einseitig bespielten 5-Track-12"-EP "Juvenile Junk" (PGT, 1983) mit. Neben Sexton waren bei diesen Aufnahmen Maxwell (vcl), Alex Buttersworth Napier (e-b, vcl, maracas) und Gary Muddkatt Smith (dm, claves, vcl) beteiligt. Die EP gilt heute als Sammlerstück. Charlie Sextons erste Aufnahme unter eigenem Namen war das Album "Pictures For Pleasure" (MCA, 1985). Es kam auf Platz 15 der Billboard 200 und enthielt mit "Beat's So Lonely" eine Top-20-Single in den Billboard Hot 100. Mitmusiker des 17-Jährigen waren Arthur Barrow (b, key, program), Steve Schiff (g), Scott Wilk (key), Richie Zito (g) und Merchant Bankers (vcl). 1987 arbeitete er für David Bowie, Iggy Pop und Velvet Underground, später für Ronnie Wood, Keith Richards, Don Henley und Bob Dylan. Schlicht "Charlie Sexton" (MCA, 1988) hiess sein zweites Album, eingespielt mit Hilfe von Musikern und Sängern wie Bryan Adams, Rick Danko, Robin Clark und Tonio K. (alle vcl) sowie diversen Musikern. Mit Platz 104 in den Billboard 200 war es nicht mehr so erfolgreich wie das Debutalbum. 1988 war er Mitglied von Will And The Kill, der Gruppe seines Bruders Will Sexton. Diese Band spielte mit Hilfe von unter anderen Jimmie Vaughan (e-b) ein gleichnamiges Album (MCA, 1988) ein. Sexton schrieb auch mehrere Songs für Soundtracks. 1992, kurz nach dem Tod von Stevie Ray Vaughan, gründete Sexton mit Doyle Bramhall II (g, vcl), Tommy Shannon (e-b) und Chris "Whipper" Layton (dm), beide von SRV's Double Trouble, die Gruppe Arc Angels, die ein gleichnamiges Debutalbum (Geffen, 1992) ablieferte. Innerhalb von drei Jahren brach diese Gruppe wegen Differenzen und wegen Drogenmissbrauchs von Bramhall wieder auseinander. Als Charlie Sexton Sextet und begleitet von Kris Mckay (vcl), Eddy Navia (perc), Michael Ramos (p, acc, key, org), George Reiff (b, vcl), Christopher Ross (g), Rafael Gayol (perc, dm, vcl, tabla) und Will Sexton (vcl) enstand Sextons nächstes eigenes Album "Under The Wishing Tree" (MCA, 1995). Zur selben Zeit arbeitete Sexton auch für Musikerinnen und Musiker wie Lucinda Williams oder Shawn Colvin. Für Gruppen und Musiker wie Los Super Seven, Shannon McNally, Jon Dee Graham, Michael Fracasso, Edie Bricknell, Double Trouble oder Lucinda Williams war er als Produzent tätig. 1999 ersetzte er Bucky Baxter in der Begleitband von Bob Dylan, nachdem er schon 1983 und 1996 für Dylan gearbeitet hatte. Sexton war auf vielen weiteren Dylan-Alben der 2000er Jahre zu hören, dazu auf diversen Konzert-Bootlegs. Im Rahmen der Dylan-Bootleg-Serie erschien "Fragments (Time Out Of Mind Sessions [1996-1997])" (Columbia, 2023) Dazwischen war er in den Bands von Charlie Musselwhite und Edie Bricknell tätig. Mit "Cruel and Gentle Things" (Black Porch, 2005) kam wieder einmal ein Album unter eigenem Namen heraus. "Southside Sessions" (Black Porch, 2006) hiess eine 7-Track-EP, die Sexton zusammen mit Shannon McNally (g, vcl) aufgenommen hatte. Bei "20th Century Masters - The Millennium Collection: The Best Of Charlie Sexton" (Universal, 2005) handelte es sich um eine Compilation. Seither erschienen keine weiteren eigenen Aufnahmen mehr von Sexton. Er machte aber bei Aufnahmen von Ryan Bingham, Rosie Flores, Boz Scaggs, Sue Foley, Doyle Bramhall II und anderen mit. 2013 tat er sich mit Jakob Dylan, Brady Blade, Dave Matthews und seinem Bruder Will Sexton zu einer Band zusammen, die The Nauts getauft wurde. Trotz einer Studiosession erschien keine Aufnahme. 06/23

  • Arc Angels

    Amerikanische Blues-Rock-Formation, gegründet 1992 in Austin, Texas, von Doyle Bramhall II (g, vcl), Charlie Sexton (g, vcl) sowie den beiden früheren Stevie Ray Vaughan-Begleitern Tommy Shannon (e-b) und Chris Layton (dm) alias Double Trouble. Arc, der erste Teil des Bandnamens, war eine Abkürzung für Austin Rehearsal Complex, wo die Band ihre ersten Jam-Sessions abhielt. Mit Hilfe des früheren Small Faces/Faces-Mitglieds Ian McLagan (p, org) entstand das Debutalbum "Arc Angels" (Geffen, 1992), das auf Platz 127 der Billboard 200 kam. 1993 zerbrach die Band wegen internen Streitereien und wegen Bramhalls Herion-Sucht. Doyle Bramhall II nahm nach der ersten Arc Angels-Episode Alben unter eigenem Namen auf und war für viele andere Musiker tätig. Charlie Sexton galt schon in jungen Jahren als Blues-Wunderkind und war nach Arc Angels während Jahren in der Begleitband von Bob Dylan tätig. Shannon und Layton taten sich unter anderem mit anderen Musikern zur Blues-Rock-Band Storyville zusammen. Ab 2002 kamen Arc Angels sporadisch wieder für Auftritte zusammen und 2005 entstand - mit Dave Monsey (e-b) für Tommy Shannon - die erst vier Jahre später herausgebrachte Doppel-CD/DVD "Living In A Dream" (Mark One, 2009) mit zwei neuen Songs. Im selben Jahr war die Band mit Mark Newmark als Bassisten unterwegs. Danach schlief das Projekt endgültig ein. 06/23

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