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4268 Ergebnisse gefunden für „“

  • Klaus Wiese

    Deutscher Ambient-Musiker, geboren am 18. Januar 1942. Wiese war anfangs der 1970er Jahre Mitglied von Popol Vuh. Während dieser Zeit entstanden unter Wieses Mitbeteiligung das dritte PV-Album "Hosianna Mantra" (Pilz, 1973) und die vierte LP "Seligpreisung" (Kosmische Musik, 1974). Wiese spielte auf beiden Aufnahmen eine sitar-ähnliche Tanpura. Danach kehrte er dem Krautrock den Rücken und begann unter seinem Namen Ambient-Aufnahmen zu veröffentlichen. Allerdings dauerte es bis Anfang der 1980er Jahre, ehe mit "Baraka" (Aquamarin, 1981) seine erste eigene, selber herausgebrachte Kassette erschien. Sie wurde erst Jahrzehnte später auf CD-R (Umbra, 2005) und auf CD (Nextera, 2007) wieder veröffentlicht. Das selbe passierte mit den nächsten Veröffentlichungen "Maraccaba" (Aquamarin, 1982), "Alhambra" (Aquamarin, 1984), "Mahakala-Puja" (Edition Akasha, 1985), "Tushita" (Edition Akasha, 1986), "Klangschalen Meditation" (Edition Akasha, 1987) und "Qumra I" (Aquamarin, 1987), die alle ebenfalls auf Kassetten erschienen und erst 2004 von "Umbra" zum ersten Mal neu aufgelegt wurden. Bis in die 1990er Jahre hinein erschienen die meisten Wiese-Aufnahmen aus Kassetten, teilweise parallel dazu auch auf CD. Mit dem Aufkommen der CD-R wurden die Aufnahmen in dieser Form heraus gebracht. Von Wiese wurden über 120 Aufnahmen veröffentlicht. Darunter befanden sich 50 Soloaufnahmen. Nono Orchestra war ein Perkussionsensemble von Wiese mit Mani Reisser, Mark Leistikow und Rick Rummler. Von dieser Formation erschienen die Alben "A-Kaori" (Hic Sunt Leones, 1995) und "Angels Breakin'" (Aurora, 1999). Zusammen mit Gianluigi Gasparetti, Lorenzo Pierobon, Luna, Mathias Grassow, Mauro Malgrande und Tau Ceti bildete er die Gruppe Nebulae, von der die Alben "Genesis" (Stella Maris, 2002) und "The Path Of White Clouds" (Stella Maris, 2003) zugänglich gemacht wurden. "Klangschalen Sounds - The Complete Archives Recordings" (Umbra, 2007) hiess ein aus 12 CD-R bestehendes Set, das Wieses Aufnahmen mit tibetanischen Klangschalen zusammenfasste. Klaus Wiese starb am 27. Januar 2009 67jährig in Ulm. 06/23

  • Popol Vuh

    Deutsche Krautrock-Gruppe zwischen Ambient, Psychedelic und New Age, gegründet 1970 in München von Florian Fricke (synth, p, key). Weitere Musiker der ersten Stunden waren Bettina Fricke (tabla), Holger Trülzsch (div perc) und Frank Fiedler (synth, elect). Popol Vuh war ein zentrales Maya-Dokument zur Schöpfungsgeschichte. Die Band bekam schnell einen Vertrag und spielte mit "Affenstunde" (Liberty, 1970) eine erste LP ein. Der Zweitling "In den Gärten Pharaos" (Pilz, 1971) war eine Trioaufnahme ohne Bettina Fricke. Dann kam es zu ersten grösseren Umbesetzungen. Das dritte Album "Hosianna Mantra" (Pilz, 1972) entstand in der Besetzung Fricke, Conny Veit (g), Robert Eliscu (oboe), Djong Yun (vcl) und Klaus Wiese (tamboura) sowie mit Fritz Sonnleitner (vio) als Gastmusiker. Für "Seligpreisung" (Kosmische Musik, 1973) stiess zu diesen Musikern noch Daniel Fichelscher (g, dm, perc) dazu. Danach folgte "Einsjäger und Siebenjäger" (Kosmische Musik, 1974), eine Trioaufnahme von Fricke mit Daniel Fichelscher (g, perc) und Djong Yun (vcl) sowie mit Olaf Kübler (fl) in einem Track. Das selbe Trio mit Alois Gromer (sitar) und Shana Kumar (tabla) nahm auch "Das Hohelied Salomos" (UA, 1975) auf. Die Band wurde durch ihre Zusammenarbeit mit dem Filmregisseur Werner Herzog bekannt. Der erste Soundtrack war jener für den Film "Aguirre" (Barclay, 1975), eingespielt vor allem von der damaligen Trio-Stammformation Fricke, Fichelscher und Djong Yun. Allerdings stammten nur gerade zwei Tracks dieser LP vom Film. Der Rest war Material, das aus der Zeit von 1972 bis 1974 stammte und mit den Musikern der damaligen Formation (Veit, Eliscu, und Trülzsch) eingespielt worden war. "Letzte Tage - letzte Nächte" (UA, 1976) war wieder ein aktuelles Studioalbum. Die Trio-Stammformation wurde durch Renate Knaup (vcl) zum Quartett erweitert. Dazu kamen Alois Gromer (sitar) und Ted de Jong (tamboura) als Gastmusiker. "Herz aus Glas" (Brain, 1977) hiess erneut ein Album im Zusammenhang mit einem gleichnamigen Film Werner Herzog. Wiederum stammte nur ein Track vom Film. Der Rest war aktuelles Material. Popol Vuh bestand auf dieser Aufnahme aus Fricke und Fichelscher und holte als Gäste Alois Gromer (sitar) und Mathias von Tippelskirch (fl) ins Studio. "Nosferatu" (Egg, 1978) hiess der nächste Herzog-Soundtrack. Das Stammduo wurde durch Robert Eliscu (oboe), Alois Gromer (sitar), Ted de Jong (tamboura) und einem Chor verstärkt. In der selben Formation sowie mit zusätzlich Guido Hieronymus (elect) entstand das nächste Album "Brüder des Schattens - Söhne des Lichts" (Brain, 1978). Zwei Tracks dieser LP fanden ebenfalls den Weg in Werner Herzogs Film "Nosferatu". "Die Nacht der Seele" (Brain, 1979) sah Popol Vuh wieder im Trio mit Fricke, Fichelscher, Yun und Knaup mit Gromer und Susan Goetting (oboe) als Gäste. Zwei der Tracks fanden auch den Weg in den Herzog-Film "Fitzcarraldo". Das selbe galt auch für drei Tracks von "Sei still, wisse ich bin" (Innovative Communication, 1981), eingespielt vom Trio Fricke, Fichelscher und Knaupt mit Chris Karrer (ss) von Amon Düül II und dem Chor der Bayrischen Staatsoper. Der gesamte "Fitzcarraldo"-Soundtrack, auch mit den Tracks, die nicht von Popol Vuh stammten, erschien auf einer LP (Polydor und Zyx, 1982). Auf "Agape - Agape" (Uniton, 1983) spielte die Gruppe als Quartett mit Fricke, Fichelscher, Veit und Knaup. Für "Spirit Of Peace" (Cicada, 1985) kam noch Bernd Wippich (g) als Gast dazu. Veit war ebenfalls nur als Gastmusiker dabei. Ein Track wurde von Werner Herzog für seinen Film "Gasherbrum - Der leuchtende Berg" über Reinhold Messner verwendet. Der nächste Herzog-Soundtrack war "Cobra Verde" (Milan, 1987), eine Trioaufnahme von Fricke, Fichelscher und Knaup mit Kristen Ritter und Irmgard Hecker (vcl) sowie erneut mit dem Chor der Bayrischen Staatsoper. Das selbe Stammtrio spielte auch "For You And Me" (Milan, 1991) ein, mit Hilfe von Guido Hieronymus (key, g) und Anne-Marie O'Farell (irish harp). Auf den sich teilweise überschneidenden Alben "Florian Fricke" (Bell, 1991) und "70s Progressives" (SPV, 2006) fanden sich Aufnahmen, die Fricke 1990 mit früheren PV-MusikerInnen gemacht hatte. Dazu wurden frühere Stücke noch einmal neu aufgenommen. Auf "City Raga" (Milan, 1995) war ein Trio mit Fricke, Hieronymus und Maya Rose (vcl) am Werk mit Daniel Fichelscher (g) und einem indischen Kinderchor als Zuzüger. "Shepherd's Symphony - Hirtensymphonie" (Mystic, 1997) war erneut eine Trio-Aufnahme, dieses Mal mit Fricke, Hieronymus und dem Ur-Mitglied Frank Fiedler (synth). Das 20. und letzte Album hiess "Messa di Orfeo" (Spalax, 1998) und entstand in der Besetzung Fricke, Fiedler, Guillermina De Gennaro (recitation) und Maya Rose (vcl). Mit Ausnahme dieses letzten wurden sämtliche 19 vorangegangenen Alben 2004/2005 von "SPV" mit Bonus-Tracks wieder veröffentlicht. Zuvor waren die Alben von anderen Labels regelmässig wieder auf den Markt gebracht worden. Zum Teil wurden die Alben auch zu Sets zusammengefasst. Von Florian Fricke erschienen auch einige Aufnahmen unter eigenem Namen. Er starb am 29. Dezember 2001 in München. Damit war auch Popol Vuh am Ende. "Future Sound Experience" (Mystic, 2002) bestand aus bekannten PV-Tracks in nachträglich ausgedehnten Remixes. Von Popol Vuh erschienen über zwei Dutzend Compilations und Reissue-Pakete. "The Werner Herzog Soundtracks" (SPV, 2011) war fünf CD stark. "Revisited & Remixed (1970-1999)" (SPV, 2011) war eine Doppel-CD mit Original-Material auf CD 1 sowie Remixes von Moritz von Oswald, Thomas Fehlmann, Mika Vainio, Rusell Haswell, Florian Hecker, Mouse On Mars, Stereolab und anderen auf CD 2. "The Essential Album Collection Vol.1" (BMG, 2019) enthielt die ersten fünf Alben inklusive der beiden ersten Herzog-Soundtracks auf vier LPs und einer Doppel-LP. Vier LPs stark war "The Essential Album Collection Vol.2 Vol. 2: Acoustic und Ambient Spheres" (BMG, 2022). 06/23

  • Florian Fricke

    Deutscher Musiker, Bandleader, Komponist, Filmer, Schauspieler, Journalist, geboren am 23. Februar 1944 in Lindau am Bodensee. Er begann bereits in der Kindheit, Klavier zu spielen und studierte Klavier, Komposition und Dirigieren an den Musikhochschulen in Freiburg und München. Im Alter von 18 Jahren drehte er Kurzfilme. Er schrieb als Film- und Musikkritiker für den "Spiegel" und die "Neue Zürcher Zeitung". 1967 traf er den Regisseur Werner Herzog, in dessen Spielfilmdebüt "Lebenszeichen" er eine Rolle spielte. Fricke schrieb ab 1971 die Musik für mehrere Filme von Werner Herzog und spielte sie mit seiner 1970 gegründeten Formation Popul Vuh ein. Popol Vuh wurde zu einer der wichtigsten Krautrock-Bands und exiistierte bis Frickes Tod. Fricke gehörte ab 1969 mit zu den ersten Musikern, die einen Moog III-Synthesizer nutzten. Neben seiner Arbeit mit Popol Vuh arbeitete Fricke mit anderen Musikern zusammen. Er war auf dem Album "Zeit" (Ohr, 1972) von Tangerine Dream zu hören. Eine weitere Zusammenarbeit bestand mit Renate Knaup von Amon Düül II. 1974/74 spielte Fricke auch bei Gila, einer Band aus dem Umfeld von Musiker von Amon Düül II und Popol Vuh. Auf der LP "Keys Of Life - Piano Music From Celestial Harmonies" (Celestial Harmonies, 1986) war Fricke neben Hans Otte, Peter Michael Hamel, Herbert Henck, Cecil Lytle und Terry Riley als Interpret von zwei eigenen, neo-klassischen Pianomusik-Werken zu hören. Auf "Florian Fricke Plays Mozart" (Bell, 1991) versuchte sich Fricke als Mozart-Interpret. "Die Erde und ich sind eins" (Lorck und Teldec, 1983) hatte davor drei längere Fricke-Kompositionen zwischen Folk und Ambient enthalten, interpretiert von Popol Vuh-Mitglied Daniel Fichelscher (g) sowie von mehreren Sängerinnen und Sängern. Die Aufnahmen waren 1983 als LP und Kassette erschienen und kamen in einer Auflage von 100 Stück später auch als CD nochmals heraus. Florian Fricke widmete sich ab Ende der 1970er Jahre intensiv der Musiktherapie bzw. der Klangtherapie. Mit Versatzstücken aus Yoga und tibetischem Gesang entwickelte er eine eigene Therapieform, die er Alphabet des Körpers nannte. Mit dem Popol-Vuh-Mitmusiker Frank Fiedler, der Kameramann war, realisierte Florian Fricke spirituell inspirierte Filmproduktionen in der Wüste Sinai, in Israel, im Libanon, an Euphrat und Tigris, in Marokko, Afghanistan, Nepal und Tibet. Florian Fricke starb am 29. Dezember 2001 im Alter von 57 Jahren in München an einem Schlaganfall. Nachträglich erschien die Doppel-LP/DVD "Kailash" (Soul Jazz, 2015). LP 1 enthielt zum Teil bisher unveröffentlichte Klavieraufnahmen von Fricke. Auf der zweiten LP fand sich der bisher ebenfalls noch nie veröffentlichte Soundtrack "Pilgrimage To The Throne Of Gods". 06/23

  • Jack Ruby

    Amerikanische Band zwischen Punk, Hard und Experimental Rock, gegründet 1973 in New York City von Chris Gray (vcl, g, e-b) und benannt nach jenem Mann, der den John F. Kennedy-Attentäter Lee Harvey Oswald erschoss. Aufnahmen dieser Band erschienen erst rund 30 Jahre nach ihrer Gründung. Auf der CD "Jack Ruby" (ugEXPLODE, 2011) fanden sich acht Tracks, die in unterschiedlichen Besetzungen eingespielt worden waren. Vier der Songs stammten von zwei Aufnahmesessions von 1974 in New York. Dabei wurde Gray von Robin Hall (vcl), Randy Cohen (dm, synth, key) sowie in einem Track zusätzlich von Boris Policeband (vio) begleitet. Die zweite Hälfte der Tracks stammte von Rehearsal-Sessions von 1977. Chris Grays Begleiter waren George Scott (e-b) und Nick (dm). Scott wurde später Mitglied der Contortions. Die Doppel-CD "Hit And Run" (Saint Cecilia Knows, 2014) gab einen noch umfangreicheren Überblick über das Schaffen der Band, als die "ugExplode"-CD. "Jack Ruby" (Feeding Tube und Negative Glam, 2014) enthielt mehr oder weniger das selbe Material wie die "ugEXPLODE"-Veröffentlichung. Chris Gray starb am 19. März 2014. 06/23

  • Billy Joe Shaver

    Amerikanischer Country-Singer/Songwriter und Musiker, geboren am 16. August 1939 in Corsicana, Texas. Nach der achten Klasse verliess er die Schule und verdingte sich als Baumwollpflücker, ging zur Armee oder versuchte sich als Rodeoreiter. Bei einem Arbeitsunfall in einer Sägerei verlor er zwei Finger. Billy Joe und seine Frau Brenda liessen sich mehrmals scheiden und heirateten wieder. Schliesslich landete er in Nashville, wo er zuerst als Songschreiber arbeitete und auch eigene Aufnahmen machen konnte. Sein Debutalbum "Old Five and Dimers" (Monument, 1973) fand kaum Beachtung, ebenso "When I Get My Wings" (Capricorn, 1976), "Gypsy Boy" (Capricorn, 1977), "I'm Just An Old Chunk Of Coal" (Capricorn, 1981), "Billy Joe Shaver" (Columbia, 1982) oder "Salt Of Earth" (Columbia, 1987). Trotzdem wurden seine Songs von Elvis Presley, Bob Dylan, Emmylou Harris, Kris Kristofferson, Johnny Cash und Waylon Jennings gesungen. Bei den Aufnahmen seiner Alben machten beispielsweise Willie Nelson, Nanci Griffith, Chuck Leavell, Dickey Betts, Charlie Daniels, Flaco Jiménez oder Al Kooper mit. Es folgte in den 1990er und frühen 2000er Jahren ein Dutzend weitere Alben. Mit "Everybody's Brother" (Compadre, 2007) konnte Shaver erstmals eine Charts-Platzierung erreichen: Platz 50 in den US-Christian Music-Charts. Dazu war "A Tribute To Billy Joe Shaver: Live" (Compadre, 2005) eine Hommage an ihn von Guy Clark, Verlon Thompson, Sonny Throckmorton, Joe Ely, Jimmie Dale Gilmore, Dale Watson, Robert Earl Keen, Bruce Robinson, Kelly Willis, Jack Ingram, Todd Snider und Cory Morrow. Billy Joe Shaver wurde am 17. September 2008 in Waco, Texas, angeklagt, am 1. April 2007 einen Mann in einer Bar in Lorena, Texas, mit einer Schusswaffe im Gesicht verletzt zu haben. Die gerichtliche Auseinandersetzung endete am 9. April 2010 mit einem Freispruch. Die Geschehnisse verarbeitete er auf der Single "Wacko From Waco" (2011), ein Duett mit Willie Nelson. Mit der CD/DVD "Live At Billy Bob's Texas" (Smith, 2012) meldete sich Shaver wieder in der Szene zurück. Zwei Jahre danach war "Long In The Tooth" (Lightning Rod, 2014) das letzte Studiowerk. Es war chartsmässig sein erfolgreichstes und stand auf Platz 19 der Country-Charts und auf Platz 157 der Billboard 200. Dazu kam Platz 4 in den Heatseeker- und Platz 23 in den Indie-Charts. Von Billy Joe Shaver erschienen mehrere Compilations, wie die beiden Einzel-CDs "Restless Wind: The Legendary Billy Joe Shaver 1973-1987" (Razor & Tie, 1995) und "Greatest Hits" (Compadre, 2007). Später folgten die Doppel-CD "The Complete Columbia Recordings" (Real Gone, 2013) und "The Collection" (Floating World, 2019). Billy Joe Shaver starb am 28. Oktober 2020 81-jährig in Waco, Texas, an einem Herzinfarkt. Das nachträglich veröffentlichte CD/DVD-Set "One Night At Luckenbach Texas" (Cleopatra, 2023) enthielt die selben Aufnahmen, die schon auf der DVD "Live From Luckenbach" (Texas Roadhouse Live, 2009) öffentlich gemacht worden waren. 06/23

  • Jerry Garcia

    Amerikanischer Gitarrist, Sänger, Komponist und Bandleader, geboren am 1. August 1942 in San Francisco, California. Mit vier Jahren verlor er den Mittelfinger seiner rechten Hand, als sein älterer Bruder ihm diesen beim Holzhacken mit einer Axt abtrennte. Ein Jahr später musste Garcia mit ansehen, wie sein Vater bei einem Angelunfall ertrank. Er wuchs bei seinen Grosseltern auf, während seine Mutter arbeiten ging. Zu seinem 15. Geburtstag 1957 bekam Garcia seine erste Gitarre. Er nahm Zeichenstunden in einem College und spielte in seiner Freizeit Country, Jazz, Folk und Blues. 1960 verliess er die High School und trat in den Militärdienst ein, wurde aber bald wieder entlassen, weil er wiederholt nicht zum Dienst erschienen war. Nach seiner Rückkehr nach San Francisco traf er dort den Lyriker Robert Hunter, mit dem er später die meisten Lieder für The Grateful Dead und seine Soloprojekte schrieb. García kaufte in Dana Morgans Musikladen ein Banjo vom jungen Angestellten Bill Kreutzmann, der später Schlagzeuger bei The Grateful Dead wurde. García spielte zu dieser Zeit in einigen Folk- und Bluegrass-Bands. Eine davon waren die The Hart Valley Drifters, die 1962 Aufnahmen machten. Diese kamen aber erst Jahrzehnte später unter dem Titel "Folk Time" (Ato, 2016) heraus. Die Band bestand neben Garcia aus dem späteren Grateful Dead-Texter Robert Hunter und aus David Nelson, mit dem Garcia später die New Riders Of The Purple Sage gründete. Dazu gründete er mit Musikern, die sich regelmässig in Dana Morgans Musikladen aufhielten, die Bluegrass-Band Mother McCree's Uptown Jug Champions. Liveaufnahmen dieser Gruppe, mitgeschnitten 1964 im "The Tangent" in Palo Alto, erschienen erst später unter dem Titel "Mother McCree's Uptown Jug Champions" (GD, 1999) auf dem Label "Grateful Dead". Die Champions spielten damals in der Besetzung Jerry Garcia (g, kazoo, banjo, vcl), Ron "Pigpen" McKernan (hca, vcl), Bob Weir (g, washtub bass, footcrasher, jug, kazoo, vcl), Dave Parker (washboard, kazoo, tin cup, vcl), Tom Stone (banjo, mand, g, vcl) und Mike Garbett (washtub bass, kazoo, g) auf. Einige der Songs fanden später den Weg ins Repertoire von The Grateful Dead. Auf Drängen von Pigpen wurde die Musik von Mother McCree's Uptown Jug Champions immer elektrischer. So wurde aus dieser Gruppe 1965 die Warlocks und noch im selben Jahr schliesslich The Grateful Dead, eine der langlebigsten und produktivsten Rockbands in der Geschichte. Dazu war Garcia 1969 wie erwähnt neben den Grateful-Mitmusikern Phil Lesh und Mickey Hart sowie John Dawson und David Nelson einer der Mitgründer der Country Rock-Band New Riders Of The Purple Sage gewesen. Er verliess die Band 1971, um sich The Grateful Dead und seinen eigenen Projekten widmen zu können. Dies erlaubte den New Riders unabhängig von The Grateful Dead auf Tournee zu gehen. "Before the Dead" (Ato, 2018) hiess ein 4-CD-Set mit Aufnahmen von Jerry Garcia aus den Jahren 1961 bis 1964. Sie zeigen ihn in den Gruppen Bob And Jerry (1961), Jerry Garcia, Marshall Leicester und Robert Hunter (1961), Sleepy Hollow Hog Stompers (1962), Hart Valley Drifters (1962), The Wildwood Boys (1963), Jerry And Sara (1963), Black Mountain Boys (1963/1964) und die Asphalt Jungle Mountain Boys (1964). Neben seiner Tätigkeit bei The Grateful Dead machte Garcia immer wieder Aufnahmen unter eigenem Namen. Die erste hiess "Hooteroll?" (Douglas, 1971) und war ein gemeinsames Album mit Howard Wales (p, org). Mit den späteren, engen Garcia-Mitmusikern John Kahn (b, e-b) und Bill Vitt (dm) von der Mike Bloomfield Band traten Garcia und Wales Ende der 1960er Jahre für einige Zeit jeweils am Montag im "The Matrix" in San Francisco auf. Weitere Aufnahmen dieser Auftritte erschienen später als "Side Trips" (GD, 1998). Aus dieser Formation heraus bildete sich später die Jerry Garcia Band und andere Formationen wie zum Beispiel jene Gruppe um Garcia und Merl Saunders (key, vcl) mit Kahn und Vitt, die am 10./11. Juli im "Keystone" in San Francisco auftrat. Aufnahmen dieser Konzerte erschienen zuerst auf der Doppel-LP "Live At The Keystone" (Fantasy, 1973) sowie später vielen weiteren Alben. Einige davon kamen im Rahmen der mehrteiligen Serien "Pure Jerry" und "Garcia Live" auf den Markt, die vor allem aus Liveaufnahmen der Jerry Garcia Band bestanden. Saunders hatte Garcia schon davor zu den Aufnahmen seiner eigenen Alben "Heavy Turbulence" (Fantasy, 1972) und "Fire Up" (Fantasy, 1973) eingeladen. Auf dem zweiten war auch John Fogerty (g, vcl) von Creedence Clearwater Revival Gast gewesen. Jerry Garcias erste LP unter eigenem Namen hatte "Garcia" (Warner, 1972) geheissen, aufgenommen mit Bill Kreutzmann (dm). Damit schaffte es Garcia auf Platz 35 der Billboard 200. Auf dem zweiten Soloalbum "Compliments" (Round, 1974) machten Musikerinnen und Musiker wie Merl Saunders (org), Larry Charlton (g), Geoff Muldaur (cl), Maria Mauldaur (vcl), John Kahn (b, e-b) und andere mit. Dafür schaute Platz 49 bei den Billboard 200 heraus, für das dritte Soloalbum "Reflections" (Round, 1976) Platz 42. Bei den Aufnahmen waren sämtliche damaligen The Grateful Dead-Musiker sowie weitere Instrumentalisten wie Nicky Hopkins (p), John Kahn (b, e-b), Ron Tutt (dm) oder Larry Knetchel (p) mit dabei. Fortan kamen Jerry Garcias eigene Alben unter dem Gruppennamen Jerry Garcia Band heraus, die von 1975 bis 1995 existierte, von der aber bis dato immer wieder Livealben erscheinen. Eine Ausnahme bildete "Run for the Roses" (Arista, 1982). Daei handelte es sich aber ebenfalls um ein Album, für das er viele Musiker aus seinem Umfeld dazugeholt hatte. Neben Howard Wales und Merl Saunders war auch der Mandolinen-Spieler David Grisman ein enger musikalischer Freund von Garcia. Grisman war für zwei Songs des Grateful Dead-Album "American Beauty" (Warner, 1970) beigezogen worden. Garcia und Grisman waren 1973/1974 Mitglieder der Bluegrass-Gruppe Old & In the Way. 1974 waren Grisman und Garcia bei The Great American String Band aktiv. Dort trafen sie unter anderem auf Buell Neidlinger und Taj Mahal. Von dieser Band kamen keine eigenen Aufnahmen heraus. Zwischen 1990 und 1995 arbeiteten Garcia und Grisman im Duo zusammen. "Jerry Garcia/David Grisman" (Acoustic Disc, 1991) und " Not for Kids Only" (Acoustic Disc, 1993) hiess zwei Studioalben. Nach dem Ende der Zusammenarbeit erschienen weitere Tondokumente, die das Duo Anfang der 1990er Jahre eingespielt hatte. Darunter befand sich der Sountrack "Grateful Dawg" (Acoustic Disc, 2001) zum entsprechenden Dokumentarfilm über das Duo. Im Rahmen der Serien "Pure Jerry" und "Garcia Live" erschie je ein Duoalbum von Jerry Garcia mit John Kahn, dem ständigen Bassisten der Jerry Garcia Band. Jerry Garcias Schaffen ausserhalb von The Grateful Dead wurde auf mehreren, Compilations zusammengefasst. Fünf Garcia-Solo- oder Band-Alben wurden im Rahmen der 6-CD-Box "All Good Things: Jerry Garcia Studio Sessions" (Rhino, 2004) zusammen mit vier Stunden weiterem, bis zu diesem Zeitpunkt noch nie herausgebrachtem Studiomaterial noch einmal veröffentlicht. CD 6 enthielt weitere Outtakes, Demos oder Alternate Versionen. Wer die 6-CD-Box via die Jerry Garcia-Website bestellte, erhielt die siebte CD "All Good Things Redux" mit vier weiteren Tracks. Die Box enthielt auch ein 100-seitiges Buch. 1957 hatte Jerry Garcia Bekanntschaft mit Marijuana gemacht. Ab 1965 nahm er regelmässig Drogen. Vor allem gegen die Heroinsucht kämpfte er lange. 1986 fiel er wegen Diabetes in ein längeres Koma. 1991 hatte er einen weiteren Zusammenbruch und 1992 musste er sogar eine Tournee absagen. Im Sommer 1995 begab er sich in ein Drogen-Rehabilitations-Zentrum in Forest Knolls, California. Seinen Bandkollegen hatte er erzählt, er ginge mit seiner Frau nach Hawaii in den Urlaub. Am frühen Morgen des 10. August 1995 wurde er von einer Krankenschwester tot aufgefunden. Er wurde 53 Jahre alt. Weitere Aufnahmen machte Jerry Garcia mit It's A Beautiful Day, Brewer & Shipley, James & The Good Brothers, Lamb, Bob Weir, Mickey Hart, David Bromberg, The Rowan Brothers, Art Garfunkel, Link Wray, Robert Hunter, Keith and Donna Godchaux, Ned Lagin, Diga Rhythm Band, The Neville Brothers, Negativland, Matt Kelly, Bob Dylan, Ornette Coleman & Prime Time sowie Pete Sears & Friends. Musikalische Spuren hinterliess er auch auf Alben von Warren Zevon, Bruce Hornsby, Country Joe McDonald, Ken Nordine, Thomas Dolby, Rob Wasserman, David Grisman, Kingfish, Doug Sahm, Jefferson Airplane bzw. Jefferson Starship und deren Mitglieder Paul Kantner, Grace Slick und Papa John Creach sowie Crosby, Stills, Nash & Young und deren Mitglieder David Crosby, Graham Nash und Stephen Stills. Garcia war auch als Maler und Zeichner aktiv. Er schuf über 500 Bilder und Zeichnungen. Selbst auf Krawatten und Weinflaschen fand Garcias Kunst ihren Niederschlag. 05/23

  • Jerry Garcia Band

    Zwischen 1975 und 1995 erschienen die meisten Aufnahmen des amerikanischen Gittarristen und Sängers Jerry Garcia, die er neben seiner Haupttätigkeit mit The Grateful Dead einspielte, unter dem Bandnamen Jerry Garcia Band. Die Musikerinnen und Musiker, die er dazu um sich scharte, waren oftmals die selben, die ihn schon auf seinen ersten eigenen Alben begleitet hatten. Die erste Aufnahme der Jerry Garcia Band hiess "Cats Under the Stars" (Arista, 1978). Wie Garcias vorangegangene eigene Alben, schaffte auch dieses den Sprung in die Billboard 200, wenn auch nur auf Platz 114. "Jerry Garcia Band" (Arista, 1991) hiess eine Doppel-CD und "How Sweet It Is" (GD, 1997) eine CD , beide mit Mitschnitten von Auftritten im Frühling und Sommer 1990 im Warfield Theatre in San Francisco. Für die Alben, die später auch auf Vinyl wieder veröffentlicht wurden, gab's die Plätze 97 bzw. 81 in den Billboard 200. "Don't Let Go" mit Aufnahmen vom Mai 1976 und "Shining Star" (beide GD, 2001) mit Mitschnitten aus den Jahren 1989 bis 1993 waren auf dem "Grateful Dead"-Label weitere Live-Doppel-CDs der Jerry Garcia Band. Die Triple-CD "Pure Jerry: Theatre 1839, San Francisco, July 29 & 30, 1977" (Jerry Made, 2004) machte den Auftakt zu total acht weiteren Livealben der Jerry Garcia Band oder der Jerry Garcia Acoustic Band. Diese Alben waren zwischen zwei oder vier CD stark. Eine andere, 2013 begonnene Reihe mit Livealben der Jerry Garcia Band hiess "Garcia Live" und umfasst bis dato 20 Volumes. Neben diesen beiden Veröffentlichungsreihen erschienen von der Jerry Garcia Band weitere üppige Livealben. Ein Seitenprojekt der Jerry Garcia Band war die Jerry Garcia Acoustic Band, die 1987/1988 existierte und Folk- und Old Time-Musik spielte. Liveaufnahmen vom Herbst 1987 erschienen unter auf den CDs "Almost Acoustic" (GD, 1988) und "Ragged but Right" (Jerry Made, 2010). 05/23

  • David Grisman

    Amerikanischer Folk- und Bluegrass-Musiker sowie Songschreiber, geboren am 23. März 1945 in Hackensack, New Jersey. Er wuchs in einer konservativen jüdischen Familie auf. Der Vater arbeitete als Posaunist und förderte die musikalische Begabung seines Sohnes früh. Im Alter von sieben Jahren begann David mit dem Klavierunterricht. Nach dem Tod seines Vaters, als David zehn Jahre alt war, wechselte er vom Klavier zu anderen Instrumenten. Als er über 14 war, spielte er erneut Klavier, entdeckte den Jazz, den Bluegrass und die Country-Music. Grisman und drei Schulfreunde lernten den Volkskundler und Musiker Ralph Rinzler kennen. Sie wurden stark von dessen umfangreiches Wissen über die traditionelle Musik beeinflusst. Während dieser Zeit lebten im Greenwich Village in New York City viele Folkmusiker. David Grisman beschloss, Berufsmusiker zu werden. 1963 gründete er The Even Dozen Jug Band und spielte mit dieser Gruppe ein gleichnamiges Album (Elektra, 1963) ein. Mit Peter Rowan (mand, g, vcl) gründete er 1967 die Psychedelic Rock-Band Earth Opera, von der bis 1969 zwei Alben erschienen. Grisman wurde für zwei Songs des Grateful Dead-Album "American Beauty" (Warner, 1970) beigezogen worden. Garcia und Grisman waren 1973/1974 neben Peter Rowan, Vassar Clements und anderen Mitglieder der Bluegrass-Gruppe Old & In the Way und arbeiteten zwischen 1990 und 1995 im Duo zusammen. 1974 waren Grisman und Garcia bei The Great American String Band aktiv. Dort trafen sie unter anderem auf Buell Neidlinger und Taj Mahal. Von dieser Band kamen keine eigenständigen Aufnahmen heraus. 1974 begann David Grisman, Musik für Filme zu komponieren, nachdem Regisseure und Produzenten auf seinen eigenständigen Musikstil aufmerksam geworden waren. Seinen ersten Soundtrack schuf er für den Regisseur Steve Carver. Er schrieb die Musik zu dem Schmugglerfilm "Big Bad Mama". 1975 folgte der Soundtrack zum Gangsterfilm "Capone". Es folgten weitere Filmmusiken. 1975 gründete er das Dave Grisman Quartett, das später zum David Grisman Quintet erweitert wurde. Beginnend mit der LP "The David Grisman Quintet" (Kaleidoscope, 1977) erschienen von dieser Gruppe fast ein Dutzend Alben, eines davon mit dem Jazz-Geiger Svend Asmussen als Gast. "The David Grisman Rounder Album" (Rounder, 1976) hatte kurz vor dem ersten Quintettalbum sein erstes Album unter eigenem Namen geheissen. Bis dato folgten über 50 weitere, teilweise eingespielt mit prominenten Gastmusikern aus Jazz, Country, Bluegrass und Rock wie Stéphane Grappelli, Herb Pedersen, Vince Gill, Doc Watson, Ricky Scaggs, Denny Zeitlin, John Sebastian, Del McCoury und anderen. Mit Jerry Garcia von The Grateful Dead als Co-Leader entstanden für Grismans eigenes Label "Acoustic Disc" die Alben "Jerry Garcia/David Grisman" (1991), "Not For Kids Only" (1993), "Shady Grove" (1996) "So What" (1998), "The Pizza Tapes" (2000) mit Tony Rice als dritter Musiker, sowie "Been All Around This World" (2004). "Grateful Dawg" (2001) war der Soundtrack zu einem gleichnamigen Dokumentarfilm über Grisman und Garcia. Er stand zudem für Judy Collins, Maria Muldaur, die Pointer Sisters, Kate & Anna McGarrigle, James Taylor, Linda Ronstadt, Bonnie Raitt, Dolly Parton, Jim Messina, Béla Fleck, Dan Fogelberg, Kitaro, Rory Block, Chuck Prophet, Chris Isaak, Merl Saunders, Tom Paxton, Artie Traum, Emmylou Harris, Gov't Mule, Merl Saunders, John McEuen und viele andere im Studio. David Grisman machte weitere Aufnahmen als Mitglied oder Leader von Bands wie Bluegrass Mandolin Extravaganza Ensemble, Bluegrass Reunion, David Grisman And Sons, David Grisman's Folk Jazz Trio, Here Today, Old & In The Gray und The David Grisman Bluegrass Experience. 05/23

  • New Riders Of The Purple Sage

    Amerikanische Country Rock-Gruppe, gegründet 1969 in San Francisco, California, von den damaligen The Grateful Dead-Musikern Jerry Garcia (pedal steel-g, vcl), Phil Lesh (e-b) und Mickey Hart (dm) sowie von John "Marmaduke" Dawson (g, vcl) und David Nelson (g, mand). Garcia und Nelson waren davor schon zusammen aufgetreten. Nelson war später Mitglied der Jerry Garcia Acoustic Band. Auf "Before Time Began" (Relix, 1986) fanden sich Aufnahmen vom November 1969. Es handelte sich dabei um die allerersten Studioaufnahmen der Gruppe in der Originalbesetzung mit den drei GD-Musikern Garcia, Lesh und Hart. Zwei Tracks stammen vom Juli 1968, aufgenommen noch vor der Gründung der Riders von Dawson, unterstützt von Garcia und einigen Musikern der Band von Doug Sahm. Der zweite, mit "The Backwards Tapes" überschriebene Teil dieser CD enthielt experimentelle Aufnahmen von David Nelson von Mitte der 1980er Jahre. Unter dem Titel "Bear's Sonic Journals: Dawn of the New Riders of the Purple Sage" (Owsley Stanley Foundation, 2020) wurden später im Rahmen eines 5-CD-Sets Liveaufnahmen der New Riders von 1969 zugänglich gemacht. Auf CD 5 mit Stücken von 1970 ist bereits Dave Tobert als neuer Bassist zu hören. Auf dem Rest der Aufnahmen war Bob Matthews der Bassist, der sich diesen Posten in der Anfangszeit mit Lesh und Robert Hunter teilte. Für Mickey Hart kam Spencer Dryden (dm) von Jefferson Airplane. In dieser neuen Besetzung - also noch mit Garcia, aber auch mit Hart in zwei Songs - entstand die Debut-LP "New Riders Of The Purple Sage" (Columbia, 1971). Später kamen viele weitere Konzertmitschnitte heraus, die in den 1970er Jahren aufgezeichnet worden waren. Ab 1971 konzentrierte sich Garcia vollumfänglich auf The Grateful Dead. Sein Ersatz war Buddy Cage (pedal-steel-g). Das zweite Album hiess "Powerglide" (Columbia, 1972) und war mit Platz 33 das bestplatzierte Album der Band in den Billboard 200. Die ersten acht Alben schafften es alle in die US-Charts. Jerry Garcia war bei den Aufnahmen als Gastmusiker dabei. Auch für "Gypsy Cowboy" (Columbia, 1972) und "The Adventures of Panama Red" (Columbia, 1973) holte die Band weiteres Personal dazu. Bei "Adventures… " waren es Buffy Sainte-Marie (vcl) und die Memphis Horns. Nach dem Live-Album "Home, Home On The Road" (Columbia, 1974) ging Dave Torbert zu Kingfish. Für ihn kam Ex-Byrd-Mitglied Skip Battin (e-b, p, g, vcl) zur Band. Es folgten in dieser Besetzung weitere Alben wie "Brujo" (Columbia, 1974), "Oh, What a Mighty Time" (Columbia, 1975) und "New Riders" (MCA, 1976), das letzte Album in den Billboard 200. Dann wurde Battin durch Stephen Love (e-b) ersetzt und "Who Are Those Guys?" (MCA, 1977) aufgenommen. Auf "Marin County Line" (MCA, 1978) gab der neue Schlagzeuger Patrick Shanahan seinen Einstand und auf "Feelin' All Right" (A&M, 1981) spielte neu Allen Kemp (g, vcl) anstelle von Love. Danach stand John Dawson als einziges verbliebenes Mitglied und erst noch ohne Plattenvertrag da. Er machte mit neuen Musiker und einem rockigeren Sound weiter. "Keep On Keepin' On" (Mu, 1989) war wieder einmal ein New Riders-Album mit neuem Material. Weiter ging's mit "Midnight Moonlight" (Relix, 1992) und "Live in Japan" (Relix, 1994). Im Mai 1997 löste Dawson die Gruppe auf. Später kamen die einzelnen Musiker spontan für Konzerte zusammen oder gebrauchten den Bandnamen für Konzerte mit eigenen Gruppen. Zwischen 2003 und 2009 brachten die Riders im Rahmen der "Live Archive CD Series" via das Label "Kufala" sechs Konzertmitschnitte auf den Markt. Ab Oktober 2005 fand eine ausgedehnte Riders-Comeback-Tournee in der Besetzung David Nelson, Buddy Cage, Michael Falzarano von Hot Tuna (g, vcl), Ronnie Penque (e-b) und Johnny Markowski (dm) statt. Ur-Mitglied Dawson nahm aus gesundheitlichen Gründen nicht teil, gab jedoch sein Einverständnis. "Wanted: Live at Turkey Trot" (Fa-Ka-Wee, 2007) war eine Live-CD bzw. –DVD der reformierten Band, aufgezeichnet 2006 in Candor, New York. "Where I Come From" (Woodstock, 2009) war wieder einmal ein Album mit neuen Songs. Das nächste neue Album war "17 Pine Avenue" (Woodstock, 2012), eingespielt im immer noch bestehenden Comeback-Quintett-Lineup von 2005. Seither kamen nur noch Livemitschnitte aus früheren Tagen und viele Compilations/Reissue-Pakete auf den Markt, obwohl die Band noch immer existiert. 05/23

  • Seatrain

    Amerikanische Folk und Country Rock-Band, entstanden 1969 im Marin County in der Umgebung von San Francisco, California. Zuerst bestand die Gruppe genau aus jener Besetzung, die davor das vierte The Blues-Project-Album "Planned Obsolescence" (Verve Forecast, 1968) eingespielt hatte. Es waren dies die Blues Project-Urmitglieder Andy Kulberg (e-b, fl, p) und Roy Blumenfeld (dm, perc) sowie Richard Greene (vio), John Gregory (g, vcl) und Don Kretmar (b, sax). Dieses Quintett nahm das Debut-Album "Sea Train" (A&M, 1969) auf, ehe es zu einer grösseren Umbesetzung kam, bei der nur noch Andy Kulberg und Richard Greene übrig blieben. Neu dazu kamen Larry Atamanuik (dm, perc), Lloyd Baskin (key, vcl), Peter Rowan (g, vcl) und Jim Roberts (lyrics). Das zweite Album hiess ähnlich wie das erste "Seatrain" (Capitol, 1970). Es wurde wie das dritte Album "The Marblehead Messenger" (Capitol, 1971) mit Hilfe des Beatles-Produzenten George Martin in London aufgenommen. Mit "On The Wave Crest Again" (1971) erschien von der Gruppe in dieser Besetzung auch eine selber herausgebrachte, inoffizielle LP mit Studio-Liveaufnahmen. Die Gruppe hate sich inzwischen in Marblehead, Massachusetts, niedergelassen. Dann kam es erneut zu Veränderungen des Lineups. An der Seite von Kulberg, Baskin und Rowan spielten auf dem letzten Album "Watch" (Warner, 1973) neu nun Bill Elliott (key), Julio Coronado (dm) und Peter Walsh (g, vcl). Dazu kamen eine ganze Reihe von GastmusikerInnen. Nach diesem Album löste sich die Formation 1973 auf. Ein Teil der LPs wurde später auf CD wieder veröffentlicht. "The Best Of Seatrain & Marblehead Messenger" (See For Miles, 1987) hiess später eine Compilation mit Tracks der beiden "Capitol"-LPs von 1971. Diese beiden Alben wurden später auch als Doppel-CD (BGO, 1999) in ihrer Ganzzheit wieder veröffentlicht. 05/23

  • Tina Turner

    Amerikanische Sängerin zwischen R&B, Soul, Blues, Funk und Pop, geboren am 26. November 1939 in Brownsville, Tennessee, als Anna Mae Bullock. 1958 war die damals 18-Jährige Highschool-Absolventin und Krankenschwester oft im Club "Manhattan" in St. Louis anzutreffen, wo ihre Schwester Aillene an der Bar arbeitete und einen Musiker der Kings Of Rhythm, der Band des Gitarristen und Pianisten Ike Turner, datete. Anna Bullock wurde Backgroundsängerin bei den Kings und bekam von Ike Turner den Namen Little Ann. Zu ersten Schallplattenaufnahmen kam sie, als sie mit Ike Turner und Carson Oliver gemeinsam den Song "Boxtop" aufnahm. Die B-Seite dieser Single (Tune Town, 1958) hiess "Chalypso Love Cry" und stammte von Ike Turner & His Orchestra mit Fred Sample (vcl). Turner baute Little Ann nach und nach als Leadsängerin in seine Band ein, liess sie in kurzen Röcken auftreten, choreografierte eine Show darum herum und schrieb ihr einige Songs auf den Leib. 1960 nahmen Ike Turner und seine Kings Of Rhythm eine Demo-Version von "A Fool In Love" auf, mit der sie einen Vertrag von "Sue Records" erhielten. Er taufte Little Ann bzw. Anna Mae Bullock in Tina Turner um und nannte seine Band fortan Ike & Tina Turner Revue bzw. Ike & Tina Turner. "A Fool In Love" (Sue, 1960) wurde ein Hit und kletterte bis auf Platz 2 der R&B-Singlecharts sowie auf Platz 27 der Billboard Hot 100. Bis 1976 spielten Ike & Tina Turner eine grosse Anzahl von Singles und an die 40 Live- oder Studioalben ein. Viele der Singles schafften es in die R&B-Charts und in die Billboard Hot 100. Nach "A Fool In Love" waren "River Deep - Mountain High" (Philes, 1965), "Proud Mary" (Liberty, 1971) und "Nutbush City Limits" (UA, 1973) weitere grosse Hits des Duos. Das erfolgreichste Album war "Workin' Together" (Liberty, 1971) mit unter anderem dem Singlehit "Proud Mary" und den beiden Beatles-Covers "Come Together" und "Let It Be". Tina Turner war 1958 Mutter von Raymond Craig, einem gemeinsamen Kind mit dem Kings of Rhythm-Saxofonisten Raymond Hill, geworden. Im Oktober 1960 gebar sie mit Ronald einen zweiten Sohn. Vater war dieses Mal Ike Turner, den sie danach heiratete. Zur Familie gehörten auch Ike Jr. (geboren 1958) und Michael (geboren 1959), die Ike Turner von seiner vorherigen Frau Lorraine Turner hatte. Nach der Scheidung von Ike Turner wurden später alle vier Kinder Tina Turner zugesprochen. 1969 waren Ike und Tina Turner als Opener für die Rolling Stones unterwegs gewesen. Ike Turner hatte grosse Drogenprobleme und wurde gegenüber seiner Frau und seinen Kindern immer gewalttätiger. Frank Zappa holte Tina Turner und die Ikettes für die Aufnahmen des Albums "Over-Nite Sensation" (Discreet, 1973) ins Studio. 1975 verliess Tina Turner mit 36 Cent in ihrer Tasche und nach einem gescheiterten Selbstmordversuch Ike Turner für immer und startete eine hocherfolgreiche Karriere als Solosängerin. Mit "Tina Turns The Country On!" (UA, 1974) und "Acid Queen" (UA, 1975) hatte Tina schon während ihrer Zeit mit Ike zwei Soloalben aufgenommen. Letzteres schaffte mit Platz 115 den Einzug in die Billboard 200 und stand auch bei den R&B-Alben auf Platz 39. Tina Turner bekam eine Rolle in der Film-Version der Rock-Oper "Tommy", wo sie an der Seite von Elton John, Eric Clapton, Jack Nicholson und Roger Daltrey auftrat und die Acid Queen spielte. Anfang der 1980er Jahre war sie Gastsängerin beim Heaven 17-Nebenprojekt British Electric Foundation. Auf dem B.E.F.-Album "Music Of Quality And Distinction, Volume 1" (Ten, 1982) sang sie den Temptations-Hits "Ball Of Confusion". Auch auf "Music Of Quality And Distinction, Volume 2" (Ten, 1991) war Tina Turner später wieder mit von der Partie. Mit "Rough" (UA, 1978) und "Love Explosion" (UA, 1979) konnte sie zwei weitere eigene Alben veröffentlichen, die aber den Sprung in die US-Charts nicht schafften. Danach verschwand Tina Turner während mehreren Jahren in der Versenkung. Anfang der 1980er Jahre wurde sie von "Capitol Records" unter Vertrag genommen, wo sie mit der Al Green-Nummer "Let's Stay Together" (Capitol, 1983) und mit "What's Love Got To Do With It" (Capitol, 1984) zwei Hits hatte. Vor allem letztere Single schlug mit Platz 1 bei den Billboard Hot 100 gross ein. Der Song stammte vom Album "Private Dancer" (Capitol, 1984), das mit dem Titelsong und mit "Better Be Good To Me" zwei weitere Top-10-Hits in den US-Popcharts hatte. Das Album selber verkaufte sich weltweit rund 20 Millionen Mal und erreichte bei den Billboard 200 Platz 3. In vielen anderen Ländern war "Private Dancer" ein Nummer-1-Album. Auf dem Album "Reckless" (A&M, 1984) von Bryan Adams hatte sie einen Gastauftritt im Song "It's Only Love", der auch als Single ausgekoppelt wurde. Im selben Jahr sang sie gemeinsam mit David Bowie den Titelsong seines Albums "Tonight" (EMI, 1984). 1985 spielte sie im Film "Mad Max: Beyond Thunderdome" mit und lieferte mit "We Don't Need Another Hero" (Capitol, 1985) auch einen Hit-Song zum Soundtrack ab. Der Song kam in den amerikanischen Pop-Charts, den Billboard Hot 100, auf Platz zwei. Mit ihrem nächsten eigenen Album "Break Every Rule" (Capitol, 1986) konnte Tina Turner nahtlos an den Erfolg von "Private Dancer" anknöpfen. Das Album verkaufte sich ebenfalls millionenfach und landete auf Platz 4 der amerikanischen Popcharts. "Typical Male" war mit Platz 2 bei den Billboard Hot 100 die erfolgreichste der mehreren ausgekoppelten Singles. "Tina Live in Europe" (Capitol, 1988) mit Mitschnitten von 1985 bis 1987 hiess ein erstes Livealbum, das sich vor allem in Europa gut verkaufte. Das nächste Studioalbum "Foreign Affair" (Capitol, 1989) war wieder weltweit ein Millionenseller. Sechs Millionen Stück wurden davon verkauft. Immer mehr zeichnete sich ab, dass Tina Turner vor allem in Europa, wo sie inzwischen auch lebte, ein riesiger Star war. Während es das Album in den USA nur gerade auf Platz 31 der Billboard 200 schaffte, stand die LP in England und in anderen europäischen Ländern ganz zuoberst. Mit "Simply The Best" (Capitol, 1991) erschien eine erste Compilation, die sich wie die normalen Alben millionenfach verkaufte und in den UK-Charts Platz 2 belegt. "What's Love Got To Do With It" (Parlophone, 1993) war ein weiterer Soundtrack und zwar derjenige zu einer filmischen Biographie über Tina Turner. Dafür spielte sie mehrere frühere Songs noch einmal neu ein. Platz 1 in England und Platz 17 in den US-Popcharts waren die Ausbeute für diesen neuen Millionenseller. Die Triple-CD "The Collected Recordings – Sixties to Nineties" (Capitol, 1994) deckte die gesamte bisherige Karriere von Tina Turner ab, vom ersten Hit von Ike & Tina Turner bis zu ihren damaligen Erfolgen. Mit "Wildest Dreams" (Virgin und Parolophone, 1996) meldete sich Tina Turner nach siebenjähriger Studioabsenz mit einem neuen Album zurück. Sting und Antonio Banderas waren die Gaststars. Das Album verkaufte sich vor allem in Europa wieder stark und erreichte Platz 4 in England, aber nur Platz 61 in den Billboard 200. Von den Singleauskoppelungen erreichten mehrere die Top-20 in England. "Twenty Four Seven" (Virgin und Parlophone, 1999) war das letzte Studioalbum der damals 60-Jährigen. Platz 21 in den US-Popcharts und Platz 9 in England war die Ausbeute auf den wichtigsten Märkten. In zwei Songs war einmal mehr Bryan Adams mit dabei. Danach erschien die Live-CD/DVD "Tina Live" (Parlophone, 2009), aufgenommen bei der Tournee zum 50-jährigen Bühnenjubiläum der Sängerin. Von Tina Turner erschienen über 100 Compilations oder Reissue-Pakete ihrer Alben. 2013 nahm sie die Schweizer Staatsbürgerschaft an. Mit Regula Curti, Dechen Shak Dagsay, Ani Choying Drolma, Dima Orsho, Sawani Shende und Mor Karbasi machte sie einem Projekt mit, bei dem Sängerinnen aus verschiedenen Kulturen Kinderlieder und religiöse Songs sangen. Von diesem Projekt erschienen mehrere Aufnahmen. Tina Turner war auch auf Aufnahmen von Eric Clapton, Rod Stewart, Eros Ramazotti und anderen zu hören. Tina Turner starb am 24. Mai 2023 in Küsnacht am Zürichsee im Alter von 83 Jahren. 05/23

  • Meade "Lux" Lewis

    Amerikanischer Blues- und Boogie Woogie-Pianist, geboren je nach Quelle am 3., 4. oder 13. September 1905 in Louisville, Kentucky, als Meade Anderson Lewis. In seiner Jugend war der Pianist Jimmy Yancey, mit dem er befreundet war, sein Vorbild. Wahrscheinlich erhielt er auch Unterricht von seinem Freund Pinetop Smith. Lewis arbeitete als Taxifahrer und spielte in Kneipen und Clubs in Chicago. In jener Zeit freundete er sich mit Albert Ammons an, der einen ähnlichen Pianostil pflegte und ebenfalls als Taxifahrer arbeitete. 1927 machte er erste Aufnahme Er zog sich nach seinem Erfolg mit "Honky Tonk Train Blues" 1929 aber vorerst zurück. Der New Yorker Produzent John Hammond stöberte Lewis 1935 in Chicago auf, als dieser in einer Garage als Wagenwäscher arbeitete. 1936 wurden Lewis, Albert Ammons und Pete Johnson von Hammond nach New York geholt, sowie sie ab 1938 in der Konzertreihe "From Spiritual To Swing" auftraten. Diese Auftritte lösten einen Boogie-Woogie-Boom aus. Die drei Musiker traten häufig auch als Trio auf und nahm mit "Boogie Wooge Prayer (Part One and Two)" (Columbia, 1938) auch eine gemeinsame Schellack-Schallplatte auf. Ende der 1930er Jahre machte er Aufnahmen mit Sidney Bechet und Edmond Hall. Er war einer der erste Musiker, der 1939 für das damals neu gegründete Jazzlabels "Blue Note Records" Aufnahmen machten konnnte. Die "Blue Note"-Schellackplatte mit der Nummer 1 stammte von Meade "Lux" Lewis und enthielt die Titel "Melancholy" und "Solitude", Nummer 2 zeigte Albert Ammons mit den beiden Stücke "Boogie Woogie Stomp" und "Boogie Woogie Blues". Die Nummer 3 enthielt Musik der Port Of Harlem Jazz Man und Nummer 4 bestand aus je einem Stück von Ammons und Lewis. Diese und andere Stücke von Ammons und Lewis wurden später unter dem Titel "The Complete Blue Note Recordings of Albert Ammons and Meade Lux Lewis" auf einer Triple-LP (Mosaic, 1983) bzw. einer Doppel-CD (Mosaic, 1989) zusammengefasst. Beim Label "Classics" erschien die CD-Reihe "1927-1939" (1993), "1939-1941" (1994), "1941-1944" (1995) und "1946-1954" (2005). Von Meade "Lux" Lewis erschien dazu eine ganze Reihe von weiteren Compilations, oftmals solche, die auch Stücke von Albert Ammons und Pete Johnson umfassten. Später arbeitete er vor allem in Los Angeles, war aber in der Musikszene ziemlich vergessen. Meade Lux Lewis starb am 7. Juni 1964 in Minneapolis, Minnesota, 58-jährig bei einem Autounfall. 05/23

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