top of page

Suchergebnisse

4268 Ergebnisse gefunden für „“

  • Adam Scone

    Amerikanischer Hammond-Orgel-Spieler aus New York City zwischen Jazz, Soul und Blues. Ab Ende der 1990er Jahre bildete er mit Neal Sugarman (ts) und anderen Musikern die Funk Boogaloo-Band Sugarman 3, die mehrere Aufnahmen veröffentlichte und als Begleitband für MusikerInnen des New Soul-Labels "Daptone Records" diente. Zudem gehörte er auch der Southern Rock und Blues-Band JJ Grey & Mofro an, von der ab 2007 mehrere Aufnahmen auf den Markt kamen. Dazwischen war mit "The Wild New Electric Organ Sounds Of Adam Scone" (OrganTone, 2002) ein erstes Album unter eigenem Namen erchienen. Seine Begleiter waren Ian Hendrickson-Smith (as), Coleman Mellett (g) und Ben Dixon (dm). Die gleiche Instrumentierung fand sich auf "Mind Blower" (OrganTone, 2008), dem ersten Album von Adam Scones Band Scone Cash Players. Seine Begleiter waren Cochemea Gastelum (sax, fl), Al Street (g) und Eric Kalb (dm). Neben mehreren 7"-Singles veröffentlichte Scone Cash Players weitere Alben. Für "Blast Furnace!" (Flamingo Time, 2018) holte Scone Ian Hendrickson-Smith (sax, fl), Freddie Hendrix und Marcus Parsley (tp), Thomas Brenneck (g), Kevin Jones (perc) und Eric Kalb und/oder Homer Steinweiss (dm) dazu. Das dritte Scone Cash Players Album war "As The Screw Turns" (Flamingo Time und Mango Hill, 2019), gefolgt später von "Brooklyn To Brooklin" (Daptone, 2022). Als Hart, Scone & Albin veröffentlichten John Hart (g), Adam Scone (org) und Rudy Albin (dm) dazwischen das Album "Leading The British Invasion" (Zoho, 2018). "Low & Slow" (Rondette Jazz, 2021) war sein zweites Album unter eigenem Namen. Begleitet wurde er von Ian Hendrickson-Smith (bars), Tsutomu Nakai (g), Tom Beckham (vibes) und Aaron Thurston (dm). Weitere musikalische Spuren hinterliess Scone auf Aufnahmen von Melvin Sparks, Daniel Merriweather, Cochemea Gastelum, Kat Edmonson, Jason Joshua & The Beholders, The Colossians und The Piggies. 05/23

  • The Frightnrs

    Amerikanische Retro Reggae/Rockstaedy-Formation, gegründet 2010 in Queens, New York City, von Dan Klein (vcl, g). Die Band war zuerst ein Quartett und verstärkte sich dann mit weiteren Musikern. Neben Klein gehörten Norihiro Kikuta (g), Chuck Patel (org, p), Preet Ptel (e-b, vcl), Mike Torres (perc) und Rich Terrana (dm, vcl) zur Band. Dazu kamen teilweise auch Ed Shawn Herrera (hca), Victor Axelrod (p, org, vibes), Simon Guzmán (perc), Mike August sowie "Daptone Records"-Besitzer Thomas Brenneck (g). Erste Aufnahmen erschienen auf den DL-EPs "The Frightnrs" (2012) und "Inna Lovers Quarrel" (Jeffree's, Mad Decent und The Full Hundred, 2015) sowie auf mehreren 7"-Singles. "Nothing More To Say" (Daptone, 2016) hiess ein erstes Album. Für das zweite Album "More To Say Versions" (Daptone, 2017) wurden die selben Titel in anderen Versionen eingespielt. Das zweite richtige Album hiess "Always" (Daptone, 2022). Bis dato erschienen zudem über ein Dutzend Singles oder EPs. 05/23

  • Como Mamas

    Amerikanisches Gospel-Gesangstrio aus Como, Mississippi, bestehend aus Angelia Taylor, Della Daniels und Ester Mae Wilbourn. Taylor und Daniels sind Schwestern. Entdeckt wurde das Trio, als der Produzent Michael Reilly am 22. Juli 2006 in der Mt. Mariah Church in Como im Panola County Feldaufnahmen mit Gospelgruppen machte. Neben The John Edwards Singers, Brother And Sister Walker, Irene Stevenson, Rev. Robert Walker, The Jones Sisters und Mary Moore wurden dort auch Songs des Duos Della Daniels und Ester Mae Smith sowie des Quartetts Taylor, Daniels, Smith und Mary Moore aufgezeichnet. Die Aufnahmen wurden unter dem Titel "Como Now: The Voices Of Panola Co., Mississippi" (Daptone, 2008) heraus gebracht. Bis zum ersten eigenen Album "Get An Understanding" (Daptone, 2013) vergingen fünf Jahre. Allerdings handelt es sich dabei um Liveaufnahmen, die schon am 4. Juni 2005 in der selben Kirche aufgezeichnet worden waren, in der ein Jahr später die "Daptone"-Feldaufnahmen entstanden waren. "Out Of The Wilderness/Well, Well Don't Worry 'Bout Me" (Daptone, 2014) hiess als nächstes eine 7"-Single mit zwei Non-Album-Stücken. "Out Of The Wilderness" fand sich dann später auf dem zweiten Album "Move Upstairs" (Daptone, 2017), das aktuell in den "Daptone"-Studios entstand. Begleitet wurden die drei Sängerinnen von The Glorifiers Band, bestehend aus Thomas Brenneck (g), Jimmy Hill (org), Bosco Mann (e-b) und Homer Steinweiss (dm). Es handelt sich um Musiker, die in den verschiedenen "Daptone"-Bands spielen. Das Titelstück und "Count Your Blessings" wurden gleichzeitig auf einer 7"-Single ausgekoppelt. Die 7"-Single "Hold On To God's Unchanging Hand/You've Got To Move" (Daptone, 2019) war das nächste Lebenszeichen. 05/23

  • George Adams

    Amerikanischer Tenorsaxophonist, Flötist, Bassklarinettist und Sänger, geboren am 29. April 1940 in Covington, Georgia. Während und nach seiner musikalischen Ausbildung beim ehemaligen Chick Webb-Saxophonisten und Flötisten Wayman Carver spielte er Fagott in einem Orchester und war Assistent eines Leiters einer Big Band. Zudem war er in Bluesgruppen tätig, die als Anheizer für Stars wie Jimmy Red, Howlin' Wolf, Elmo James und Lightning Hopkins auftraten. 1961 wurde er in die Sam Cook Band verpflichtet, wo er unter anderem auf Norris Jones alias Sirone (b) stiess. 1963 zog er in den Bundesstaat Ohio, wo er an der Seite von R&B-Organisten wie Hank Marr, Eddie Baccus und Bill Doggett auftrat. Mit Marr spielte Adams auch sechs Monate in deutschen US-Army-Clubs. Nebenbei jammte er damals mit Heinz Sauer und Albert Mangelsdorff. 1966 ging er nach New York. Dort spielte er zusammen mit Hannibal Marvin Peterson im Hip Ensemble von Roy Haynes, sowie mit Gil Evans, Leon Thomas und Art Blakey. Vor allem mit Don Pullen (p) verband George Adams eine langjährige Freundschaft. Die beiden Musiker spielten schon in jüngeren Jahren in Atlanta zusammen. In New York empfahl ihn Pullen 1973 an Charles Mingus weiter. Adams und Pullen spielten gemeinsam auf den Mingus-Alben "Mingus Moves" (Atlantic, 1974), "Mingus At Carnegie Hall" (Atlantic, 1975) und "Changes One/Changes Two" (Atlantic, 1975). Adams machte auch bei einem Teil der Aufnahmen von "Cumbia & Jazz Fusion" (Atlantic, 1978) mit. Zwischen 1975 und 1978 gehörte Adams als festes Mitglied zur Gruppe von Mc Coy Tyner (p). Noch vor der Gründung des George Adams/Don Pullen Quartets entstanden im März und Juli 1975 in Rom mit David Williams (b) und Dannie Richmond (dm) zwei Quartett-LPs für "Horo", die je unter dem Namen von Pullen und Adams unter dem Titel "A Confronto" herauskamen. Bei diesen Sessions wurden von diesem Musikerkreis weitere Aufnahmen gemacht. Ebenfalls "A Confronto" (Horo, 1975) hiess eine LP, die unter dem Namen von Dannie Richmond erschien und den Schlagzeuger in Begleitung von Pullen, Adams, Jack Walrath (tp), Irio de Paula (g), David Friesen (b) und Alfonso Vielra (perc) zeigte. "Suite For Swingers" (Horo, 1976) erschien unter dem Namen von George Adams und zeigte ihn in Begleitung von Pullen, Friesen, Richmond und Vielra. Weitere Aufnahmen machte Adams in den 1970er Jahren unter der Leitung von Gil Evans, Hannival Marvin Peterson, James Blood Ulmer und Heiner Stadler. Zudem war Adams später auch auf der in verschiedenen Besetzungen mit unter anderem Randy Brecker (tp) und Hannibal Marvin Peterson (tp) eingespielten Pullen-Aufnahme "Tomorrow's Promises" (Atlantic, 1977) mit von der Partie. Auf "Frankfurt Workshop'78: Tenor Saxes" (Circle, 1978) liessen sich die Tenorsaxofonisten Archie Shepp, George Adams und Heinz Sauer von Rainer Brüninghaus (p), Palle Danielsson (b) und Alex Riel (dm) begleiten. Ab 1979 folgte eine ganze Reihe von Aufnahmen die dem Namen George Adams/Don Pullen Quartet, das neben den Leadern aus dem späteren "Mingus-Ersatz" Cameron Brown (b) und dem langjährigen Mingus-Begleiter Dannie Richmond (dm) bestand. Von George Adams erschienen aber auch Alben, bei denen Pullen nicht mitwirkte. Auf "Paradise Space Shuttle" (Timeless, 1979) wurde Adams von Ron Burton (p), Don Pate (b), Al Foster (dm) und Azzedin Weston (perc) begleitet. Mit Kenny Wheeler (tp, flh), Richard Beirach (p), Dave Holland (b) und Jack deJohnette (dm) spielte Adams "Sound Suggestions" (ECM, 1979) ein. Aufnahmen mit Dannie Richmond (dm) als Co-Leader erschienen unter den Titeln "Hand To Hand" (Soul Note, 1980) und "Gentlemen's Agreement" (Soul Note, 1983). Mit Hannibal Marvin Peterson (tp) als Co-Leader sowie mit John Scofield (g), Ron Burton (p), Walter Schmocker (b) und Allen Nelson (dm) als Sidemen entstand live "More Sightins" (Enja, 1984). "Nightingale" (Blue Note, 1989) war eine Quartett-Einspielung mit Hugh Lawson (p), Sirone (b) und Victor Lewis (dm). Wieder mit Lawson, aber mit Cecil McBee (b) und Mark Johnson (dm) nahm Adams "America" (Blue Note, 1990) auf. "Old Feeling" (Somethin' Else, 1991) hiess eine Aufnahme mit Hannibal Marvin Peterson (tp), Jean Paul Bourelly (g), Ray Gallon (p), Santi Debriano (b) und Lewis Nash (dm). Mit dem Gitarristen James Blood Ulmer, den Adams in den 1960er Jahren bei Hank Marr kennengelernt hatte, gründete er das George Adams/James Blood Ulmer Quartet, das sich in Phalanx umtaufte und mehrere Aufnahmen herausbrachte. Als ehemaliger Mingus-Musiker wurde er von Gunther Schuller zu den Aufnahmen des unvollendeten und bis zu diesem Zeitpunkt noch unveröffentlichten Mingus-Werks "Epitath" (Columbia, 1990) beigezogen. Schuller hatte Adams 1987 auch in seine Mingus-orientierte Gruppe Orange Then Blue (siehe dort) geholt. Dazu war Adams Mitglied der Formation Mingus Dynstay, welche die Mingus-Witwe Sue Mingus nach dem Tod ihres Ehemannes auf die Beine gestellt hatte. Kurz vor seinem Tod nahm er mit der Blue Brass Connection das Album "Cool Affairs" (Pao, 1993) auf. George Adams starb am 14. November 1992 52-jährig in New York City. Unter dem Titel "The Complete Remastered Recordings On Black Saint & Soul Note" (Black Saint und Soul Note, 2012) wurden die Alben "Don't Lose Control", "Hand To Hand", "Gentlemen's Agreement", "Live At The Village Vanguard" und "Live At The Village Vanguard - Vol. 2" im Rahmen eines 5-CD-Boxsets gemeinsam wieder veröffentlicht. Drei der Alben stammten vom George Adams/Don Pullen Quartet. 05/23

  • James Blood Ulmer

    Amerikanischer Gitarrist, Sänger, Flötist, Komponist und Bandleader, geboren am 2. Februar 1942 in St. Matthews, South Carolina. Er begann mit Gospel und Blues und bekam erste Engagements als Musiker in bluesigen Orgeltrios. Seine ersten Aufnahmen machte er mit Hank Marr, als dieser das Album "Sounds From The Marr-Ket Place" (King, 1967) aufnahm. Das nächste Studioengagement hatte er bei John Patton. Dabei entstand "Accent On The Blues" (Blue Note, 1969). 1971 übersiedelte er nach New York und spielte im "Minton's Playhouse" oder in anderen Lokalen mit Art Blakey, Arthur Blythe, Paul Bley, Larry Young oder Joe Henderson. Er wurde Mitglied des Rashied Ali Quintets und ab 1974 Student und Sideman von Ornette Coleman sowie ein eifriger Verfechter dessen Theorie des harmolodischen Systems. Bei seiner Zeit bei Coleman bestand die Gruppe zudem aus Sirone alias Norris Jones (b) und Billy Higgins (dm). Ausser auf italienischen Bootleg-Aufnahmen von Konzerten in Italien im Frühling 1974 ist Ulmer auf keinem offiziellen Coleman-Album zu hören. Seine ersten Aufnahmen als Leader einer eigenen Gruppe, datiert aus dem Jahre 1977, blieben lange unveröffentlicht. Sie erschienen erst 13 Jahre später unter dem Titel "Revealing" (In + Out, 1990). Seine Begleiter waren damals George Adams (ts), Cecil McBee (b) und Doug Hammond (dm). Die ersten Aufnahmen, die unter eigenem Namen erschienen, waren "Tales Of Captain Black" (Artists House, 1979), eingespielt mit Ornette Coleman (as), Jamaaladeen Tacuma (e-b) und Denardo Coleman (dm). Seine Erfahrungen an der Seite von Coleman und seine Bewunderung flossen später auch in das Album "Harmolodic Guitar With Strings" (DIW, 1993), das er mit dem Streichquartett Indigo einspielte. Das Album "Music Speaks Louder Than Words" (DIW, 1996) trug den Untertitel "James Blood Ulmer Plays The Music Of Ornette Coleman". Darauf spielten Calvin Jones oder Amin Ali (e-b), Rashied Ali oder Aubrey Dayle (dm). Wie einst Coleman bei Denardo, so ermöglichte Ulmer auf dieser Aufnahmen auch seinem Sohn Michael Mustafa Ulmer (key) einen ersten Auftritt. In einem Track operierte Ulmer – ebenfalls wie Coleman - mit beiden Bassisten und Schlagzeugern. Für seine zweite offizielle Aufnahme "Are You Glad To Be In America?" hatte Ulmer sieben hochkarätige Musiker engagiert, darunter neben seinen Dauerbegleitern Amin Ali (e-b), Ronald Shannon Jackson und Grant Calvin Weston (dm) Stars wie Oliver Lake (as), David Murray (ts) und Olu Dara (tp). Die Aufnahmen erschienen bei "Rough Trade" (1980) und bei "Artists House" (1981) in verschiedenen Abmischungen, wobei letztere klarer abgemischt und besser ausbalanciert war. "Rough Trade" koppelte gleichzeitig den Titeltrack des Albums und ein weiteres Stück auf einer 7"-Single aus. Aus der Oktettbesetzung, welche "Are you Glad..." aufgenommen hatte, bildete sich mit Ulmer, Murray, Amin Ali und Shannon Jackson die Urformation des Music Revelation Ensembles heraus, die im selben Jahr als erste von mehreren Aufnahmen "No Wave" (Moers, 1980) veröffentlichte. Als nächste Ulmer-Veröffentlichungen erschien "Freelancing" (CBS, 1981) mit fast der selben Besetzung wie "Are You Glade To Be In America". Die später veröffentlichte CD "Freelancing Live" (American Revelation Music, 2013) zeigt Ulmer in jener Zeit bei einem Auftritt mit Amin Ali (e-b) und G. Calvin Weston (dm) 1981 in Bremen. Dieses Trio bildete auch auf "Black Rock" (CBS, 1982) die Stammbesetzung, erweitert je nach Stück mit Ronald Drayton (g), Cornell Rochester (dm), Sam Sanders (ts, as) und/oder Irene Datcher (vcl). "Odyssey" (CBS, 1983) und "Part Time" (Rough Trade und Tokuma, 1984) waren zwei Trioaufnahmen mit Warren Benbow (dm) und Charles Burnham (vio), letztere mit Liveaufnahmen vom Montreux Jazz Festival 1983. Das Trio Ulmer/Benbow/Burnham wurde für das nächste Album "Live At The Caravan Of Dreams" (Caravan Of Dreams, 1985) mit Amin Ali (e-b) zum Quartett aufgestockt. 13 Jahre später reformierte Ulmer das so genannte Odyssey-Trio wieder, gab ihm den Namen Odyssey The Band und spielte mit ihm live in der New Yorker Knitting Factory "Reunion" (KFW, 1998) ein. Nach einer weiteren Pause erschien mit "Back In Time" (Pi Recordings, 2005) eine weitere Aufnahme des Trios Ulmer/Benbow/Burham. Liveaufnahmen dieses Trios von 2009 wurden unter dem Titel "Blues Odyssey: Odyssey The Band In Concert" (American Revelation Music, 2010) veröffentlicht. Mit dem Tenorsaxofonisten George Adams, den er in den 1960er Jahren bei Hank Marr kennengelernt hatte, gründete Ulmer Mitte der 1980er Jahre die Gruppe Phalanx, die mehrere Alben einspielte. James Blood Ulmer arbeitete mehrmals mit Bill Laswell und seinem Musikerzirkel zusammen. Auf dem Ulmer-Album "America - Do You Remember The Love?" (Blue Note, 1987) waren neben Ulmer und Laswell Nicky Skopelitis (g, banjo), Ronald Shannon Jackson (dm) sowie Bernard Fowler, Fred Fowler und Muriel Fowler (backing vcl) zu hören. "Wings" (Jazz File, 1988) enthielt Liveaufnahmen vom selben Jahr, als Ulmer mit Bill Laswell (e-b) und Ronald Shannon Jackson (dm) in Zürich auftrat. Eine weitere Ulmer/Laswell-Co-Produktion hiess Third Rail und bestand zudem noch aus Joseph "Zigaboo" Modeliste (dm) von den Meters, Bernie Worrell (org, clav) und Amina Claudine Myers (org, e-p, vcl). Von dieser Formation erschien "South Delta Space Age" (Antilles, 1995). Weitere Alben von Ulmer hiessen "Black And Blues" (DIW, 1991) und "Blues Preacher" (DIW, 1993). Für "Blues Allnight" (In+Out, 1990) und "Live At The Bayerischer Hof" (In+Out, 1994) nannte Ulmer seine Band The James Blood Ulmer Blues Experience. "Forbidden Blues" (DIW, 1998) erschien unter Ulmers Namen. Unter dem Gruppennamen James Ulmer & Memphis Blood entstanden unter dem Albumtitel "The Sun Sessions" (Label M, 2001) in den "Sun"-Studios von Sam Phillips mit Hilfe von Vernon Reid (g), David Barnes (harmonica), Rick Steff (p, org, acc), Charles Burnham (vio, mand), Mark Peterson (e-b) und Aubrey Dayle (dm) Interpretationen von Songs von Bluesgrössen wie Muddy Waters, Howlin' Wolf, Otis Rush oder Sonny Boy Williamson. Die Fortsetzung davon war die unter Ulmers Namen erschienene CD "No Escape From The Blues: The Electric Ladyland Sessions" (Hyena, 2003) mit Vernon Reid (g, sitar, banjo), Charles Burnham (vio), Queen Esther (vcl), Olu Dara (tp) und anderen als Gästen. Auf dieser CD finden sich Coverversionen von Chester Burnett, John Lee Hooker, Earl King, Johnny Copeland, Brownie McGhee und anderen. Mit "Bad Blood In The City: The Piety Street Sessions" (Hyena, 2007) wurde die Serie dieser Blues-Aufnahmen fortgesetzt, wobei die Memphis Blood erneut als Begleitband agierte. "Blue Blood" (Innerhythmics, 2001) war Album mit Bill Laswell (e-b), Jerome Brailey (dm) sowie Bernie Worrell und Amina Claudine Myers (beide key). "Guitar Music" (Dernière Bande/Wagram, 2003) hiess eine Duoaufnahme mit dem Franzosen Rodolphe Burger (g, vcl), eingespielt live. "Blues & Grass" (Chesky, 2004) war eine Live-Aufnahme mit seinem 52nd Street Blues Project mit Queen Esther (vcl), Charles Burnham (vcl, mand, fiddle), Mark Peterson (e-b) und Aubrey Dayle (dm). Mit "Birthright" (Hyena, 2005) spielte Ulmer erstmals ein Soloalbum ein. "In And Out" (In+Out, 2009) hiess die nächste Aufnahme, eingespielt im Trio mit Mark E. Peterson (e-b) und Aubrey Dayle (dm). Beim Molde Jazz Festival 2015 kam es zu einer Begegnung mit dem skandnavischen Free Improv-Trio The Thing, die auf der CD "Baby Talk" (The Thing, 2017) dokumentiert wurde. Ebenfalls 2015 trat Ulmer mit Bill Laswell (e-b), Adam Rudolph (perc) und Don McKenzie (dm) auf. Dieser Auftritt wurde später von Laswell auf den beiden DL-Alben "The Stone Residency 2015 Day 2 Set 1 bzw. Set 2" (2021) zugänglich gemacht. Als Leader oder Co-Leader veröffentlichte Ulmer an die 40 Alben. Er spielte auch für Frank Wright, Joe Henderson, Larry Young, Jamaladeen Tacuma, David Murray, die Cornell Rochester/Gerald Veasley Band, Karl Berger, Arthur Blythe, James Carter, Rashied Ali, Grant Calvin Weston und andere. 05/23

  • Phalanx

    Amerikanische Jazz/Funk-Formation, gegründet Mitte der 1980er Jahre vom Tenorsaxophonisten George Adams und vom Gitarristen James Blood Ulmer, die sich in den 1960er Jahren in der Band des Organisten Hank Marr kennengelernt hatten. Die ersten Aufnahmen dieser Formation stammen vom 23. Juni 1985, als Adams und Ulmer mit den beiden langjährigen Ulmer-Begleitern Amin Ali (e-b) und G. Calvin Weston (dm) im Friedrichstadtpalast in Ost-Berlin auftraten. Der Konzertmitschnitt kam allerdings erst fünf Jahre später unter dem Titel "Jazzbühne Berlin '85" (Repertoire, 1990) bzw. unter dem Gruppennamen George Adams/James Blood Ulmer Quartet auf den Markt. Unter dem richtigen Gruppennamen Phalanx erschien als erste offizielle Aufnahme "Got Something Good For You" (Moers, 1986) mit ebenfalls in Deutschland aufgezeichneten Studioaufnahmen vom September 1985. Erst viel später erschien mit "Phalanx Live" (American Revelation Music, 2013) eine weitere Aufnahme dieses Quartetts, mitgeschnitten 1986 bei einem Auftritt in Bremen, Mit Sirone (b) und Rashied Ali (dm) als Begleiter spielten Adams und Ulmer in New York mit "Original Phalanx" (DIW, 1987) und "In Touch" (DIW, 1988) zwei weitere Alben ein, ehe sich die Gruppe auflöste. George Adams und James Blood Ulmer waren daneben als Leader eigener Gruppen oder unter eigenem Namen aktiv. Unter Ulmers Namen, aber erneut mit Adams an dessen Seite, entstand das Album "Revealing" (In+Out, 1990). Cecil McBee (b) und Doug Hammond (dm) waren die weiteren Mitmusiker. Von Anfang der der 1980er Jahre an hatte James Blood Ulmer mit dem Music Revelation Ensemble eine Gruppe geleitet, die ebenfalls zwischen Free Electric Jazz und Funk unterwegs war. Auch Amin Ali war beim MRE mit dabei. 05/23

  • Music Revelation Ensemble

    Amerikanische Free Electric Jazz-Formation, gegründet 1980 vom Gitarristen und Ornette Coleman-Schüler James Blood Ulmer, der unter eigenem Namen eine ganze Reihe von Aufnahme veröffentlicht hatte. Das Ensemble entstand aus einem Oktett heraus, das unter Ulmers Namen "Are You Glad To Be In America?" (Rough Trade, 1980 bzw. Artists House, 1981) eingespielt hatte. Die Besetzung des Music Revelation Ensembles bestand anfänglich aus Ulmer (g), David Murray (ts), Amin Ali (e-b) und Ronald Shannon Jackson (dm). Die erste Aufnahme hiess "No Wave" (Moers, 1980). Bis zur nächsten Aufnahme vergingen acht Jahre. Sie hiess "Music Revelation Ensemble" (DIW, 1988). An Stelle von Amin Ali war neu Jamaaladeen Tacuma (e-b) dabei. Wieder mit Ali (e-b) und dafür mit Cornell Rochester (dm) anstelle von Jackson folgten "Elec.Jazz" (DIW, 1990) und "After Dark" (DIW, 1992). Das Titelstück von "After Dark" wurde vom Intercity String Quartett mit Jason Hwang und Rudi Berger (vio), Ron Lawrence (viola) und Michelle Kinney (cello) gespielt. Ab Mitte der 1990er Jahre reduzierte sich die Gruppe zu einem Trio, das die Saxophonisten jeweils einzelweise für Aufnahmen einlud: Auf "In The Name Of..." (DIW, 1994) waren es Sam Rivers (ss, ts), fl), Arthur Blythe (as) oder Hamiet Bluiett (bs), auf "Knights Of Power" (DIW, 1996) Blythe und Bluiett sowie auf "Cross Fire" (DIW, 1998) John Zorn (as) oder Pharoah Sanders (ts). Seither ist die Gruppe nicht mehr aktiv. Ende der 1980er Jahre hatte James Blood Ulmer zusammen mit dem Tenorsaxophonisten George Adams mit Phalanx eine Gruppe geleitet, die ebenfalls zwischen Free Electric Jazz und Funk unterwegs war. Auch Amin Ali war bei Phalanx mit dabei. 05/23

  • Don Pullen

    Amerikanischer Avantgarde Jazz-Pianist, Organist, Komponist und Bandleader, geboren am 25. Dezember 1944 in Roanoke, Virginia. Pullen stammte aus einer musikalischen Familie. Er studierte an der Johnson C. Smith University in Charlotte, North Carolina, ehe er Anfang der 1960er Jahre Privatstunden bei Muhal Richard Abrams und Giuseppi Logan nahm. 1964 zog er auf Einladung des Bassisten Lewis Worrell, der mit Albert Ayler und Archie Shepp spielte, nach New York. Dort kam er im selben Jahr zu seinen ersten Aufnahmen, und zwar als Mitglied der Gruppe von Giuseppi Logan. Mit Logan (ts, as, bcl, fl, p, oboe), Eddie Gomez oder Reggie Johnson (b) sowie Milford Graves (dm, perc) entstanden die beiden Alben "The Guiseppi Logan Quartet" (ESP, 1965) und "More" (ESP, 1965). Mit Graves spielte er am 30. April 1966 in New Haven die beiden Duo-Liveaufnahmen "In Concert At Yale University, Volume 1" (SRP, 1966) und "Nommo (Volume 2)" (SRP, 1967) ein. Beide Alben wurden Sammlerstücke. Obwohl die Originaltonbänder verloren gingen, wurden die Aufnahmen mit Hilfe von vorhandenen LPs während zehn Jahren restauriert und unter dem Titel "The Complete Yale Concert, 1996" (Corbett vs. Dempsey, 2020) wieder veröffentlicht. Danach verdiente sich Pullen seinen Lebensunterhalt eine Zeitlang als Sideman. Er war Pianist bei Nina Simone (1970/1971), bei Charles Williams (1971/1972), bei Art Blakey (1974) und als Jaki Byard-Nachfolger bei Charles Mingus (1973-1975). Pullen ist auf den Mingus-LPs "Mingus Moves" (Atlantic, 194), "Mingus At Carnegie Hall" (Atlantic, 1975) sowie "Changes One/Changes Two" (Atlantic, 1975) zu hören. Pullen gehörte 1979 für die LP "Chair In The Sky" (Elektra, 1979) kurz auch zur Mingus Dynasty und machte Aufnahmen mit dem italienischen Altsaxophonisten Mario Schiano. Vor allem mit George Adams (ts), der zur selben Zeit bei Mingus spielte und den Pullen seinerzeit an Mingus weiterempfohlen hatte, verband Pullen eine langjährige Freundschaft. Die beiden Musiker hatten schon in jüngeren Jahren in Atlanta zusammengespielt. Noch vor der Gründung des George Adams/Don Pullen Quartets entstanden im März und Juli 1975 in Rom mit David Williams (b) und Dannie Richmond (dm) zwei Quartett-LPs, die je unter dem Namen von Pullen bzw. Adams unter den Titeln "A Confronto 21 bzw. 22" (beide Horo, 1975) herauskamen. Bei den Sessions wurden vom selben Musikerkreis weitere Aufnahmen gemacht. "A Confronto 25" (Horo, 1976) hiess eine LP, die unter dem Namen von Dannie Richmond erschien und den Schlagzeuger in Begleitung von Pullen, Adams, Jack Walrath (tp), Irio de Paula (g), David Friesen (b) und Alfonso Vielra (perc) zeigte. "Suite For Swingers" (Horo, 1976) erschien unter dem Namen von George Adams und zeigte ihn in Begleitung von Pullen, Friesen, Richmond und Vielra. Im Oktober 1975 nahm Pullen mit Sam Rivers (ts, ss) als Co-Leader sowie mit Alex Blake (b) und Bobby Battle (dm) "Capricorn Rising" (Black Saint, 1976) auf. In verschiedenen Besetzungen mit unter anderem mit George Adams (ts, ss, bcl, fl), Michael Urbaniak (vio), Randy Brecker und Hannibal Marvin Peterson (tp) entstand "Tomorrow's Promises" (Atlantic, 1977). Dabei spielte Pullen auch ein E-Piano und ein Cembalo. Mit Chico Freeman (ts), Fred Hopkins (b) und Bobby Battle (dm) wurde im April 1978 "Warriors" (Black Saint, 1978) eingespielt. Von Pullen existieren mehrere Soloaufnahmen: Die erste war "Solo Piano Album" (Sackville, 1975) und entstand im Februar 1975 in Toronto. Sie wurde später als "Richard's Tune" (Sackville, 2014) wieder veröffentlicht. Die zweite Solo-LP "Five To Go" (Horo, 1976) entstand im Rahmen der erwähnten "Horo"-Sessions im Juli 1975 in Rom. "Healing Force" (Black Saint, 1976) wurde im Oktober 1975 in New York aufgenommen, nur wenige Tage nach einer Quartettsessions mit Sam Rivers. Bei einem Auftritt in Montreux am 12. Juli 1977 wurde "Montreux Concert" (Atlantic, 1978) mitgeschnitten. "Evidence Of Things Unseen" (Black Saint, 1984) wurde im September 1983 in New York eingespielt und "Plays Monk" (Paddle Wheel, 1985) stammte vom Oktober 1984. Im Dezember 1978 war er in Mailand mit Famoudou Don Moye (dm, perc) vom Art Ensemble Of Chicago ins Studio gegangen, um "Milano Strut" (Black Saint, 1979) einzuspielen. Im Juli 1979 gesellte sich dann für "The Magic Triangle" (Black Saint, 1980) mit Joseph Jarman (fl, ts, ss, cl) ein zweites Art Ensemble-Mitglied dazu. "The Sixth Sense" (Black Saint, 1985) war eine Aufnahme des Don Pullen Quintets vom Juni 1985 mit Olu Dara (tp), Donald Harrison (as), Fred Hopkins (b) und Bobby Battle (dm). Erstaunlicherweise war Pullen erst am Schluss seiner Karriere, das heisst mit seinem Wechsel zu "Blue Note", als Leader von Piano/Bass/Drum-Trios zu hören. "New Beginnings" (Blue Note, 1989) hiess sein Zusammentreffen mit Gary Peacock (b) und Tony Williams (dm) vom Dezember 1988, gefolgt von "Random Thoughts" (Blue Note, 1990) vom März 1990 mit James Genus (b) und Lewis Nash (dm). Bei "Blue Note" konnte er mit The African Brazilian Connection ein neues Bandprojekt auf die Beine stellen. Seine engsten Mitmusiker dabei waren Carlos Ward (as) und Nilson Matta (b). Auf "Kele Mou Bana" (Blue Note, 1992) und auf "Ode To Life" (Blue Note, 1993) gehörten zudem Guilherme Franco (perc) und Mor Thiam (perc, vcl) zur Gruppe. Auf "Live Again–Live At Montreux" (Blue Note, 1994) mit Liveaufnahmen von The African Brazilian Connection spielte anstelle von Franco neu J.T. Lewis (dm). Ward, Thiam und Lewis bildeten mit Joseph Bowie (tb), Santi Debriano (b) und mehreren Sängerinnen und Sängern auch die Begleitgruppe auf Pullens letzter Aufnahme "Sacred Common Ground" (Blue Note, 1995) mit Aufnahmen vom März 1995. Don Pullen starb wenig später, am 22. April 1995, 53-jährig in East Orange, New Jersey. "Long Goodbye - A Tribute To Don Pullen" (Bellaphon, 1997) war eine Hommage-CD des David Murray Quartetts, das in der Besetzung Murray (ts, bcl), D.D. Jackson (p), Santi Debriano (b) und J.T. Lewis (dm) zu hören war. "The Best Of Don Pullen - The Blue Note Years" (Blue Note, 1997) hiess eine Compilation mit Stücken aus seiner letzten Phase als Musiker vor seinem Tod. Die "Blue Note"-Alben "Breakthrough" und "Song Everlasting" des George Adams/Don Pullen Quartets sowie "New Beginnings" und "Random Thoughts" des Don Pullen Trios wurden zudem später im Rahmen der Reihe "Mosaic Select" in Form eines 3-CD-Sets (Mosaic, 2005) wieder veröffentlicht. 1991 war Don Pullen Gast des Art Ensembles Of Chicago gewesen. "Fundamental Destiny: Live At The Frankfurt Germany Jazz Festival, June 1st, 1991" (AEOC, 2007) erschien erst 16 Jahre nach einem Konzert in Deutschland. Die erwähnten Alben "Capricorn Rising", "Healing Force", "Warriors", "Milano Strut", "The Magic Triangle", "Evidence Of Things Unseen" und "The Sixth Sense" für die italienischen Schwesterlabel "Black Saint" und "Soul Note" wurden unter dem Titel "Complete Black Saint-Soul Note Recordings" (Black Saint und Soul Note, 2012) im Rahmen eines 7-CD-Sets gemeinsam wieder veröffentlicht. Pullen ist ferner auf Aufnahmen von Beaver Harris, Billy Hart, Marcello Melis, Herbie Mann, Hamiet Bluiett, Cecil McBee, Sunny Murray, Jane Bunnett, Kip Hanrahan, Roy Brooks, Maceo Parker, Paul Haines, Bill Crosby, Ivo Perelman und John Scofield zu hören. Er war auch Mitglied der Low Class Conspiracy von David Murray und der Allstar-Saxophonisten-Gruppe Roots. 05/23

  • Mink DeVille

    Amerikanische Formation zwischen R&B, Rock'n'Roll, Cajun und New Wave, gegründet 1974 in San Francisco, California, vom am 25. August 1950 in Stamford, Connecticut, geborenen Sänger, Songschreiber und Gitarristen William Paul Borsey junior (vcl, g). Die Band nannte sich zuerst Billy de Sade and the Marquis und spielte in Schwulenbars in San Francisco. Ab 1975 hiess die Band Mink DeVille und Borsey taufte sich zugleich in Willy DeVille um. Ab jenem Jahr hielt sich Mink DeVille im Umfeld des New Yorker Punk-Clubs "CBGB's" auf und wurde dort neben Blondie, Television und den Talking Heads eine der Hausbands, obwohl sie nicht Punk spielte. Mink DeVille war mit drei Songs auf dem Doppel-LP-Sampler "Live At CBGB's - The Home Of Underground Rock" (Atlantic, 1976) vertreten. In der Besetzung Willy DeVille (vcl, g, hca), Louie X. Erlanger (g), Bobby Leonards (p), Ruben Siguenza (e-b) und T.R. Allen, Jr. (dm) sowie teilweise mit Steve Douglas (sax) und diversen Backing-Vokalistinnen spielte die Band mit "Cabretta" (Capitol, 1977) und "Return To Magenta" (Capitol, 1978) zwei Alben ein, die beide in der hinteren Hälfte der Billboard 200 auftauchten. Dann löste DeVille die Band auf und trat fortan mit unterschiedlich besetzten Formationen als Mink DeVille auf. "Le Chat Bleu" (Capitol, 1979), und "Coup De Grâce" (Atlantic, 1981) waren zwei weitere Alben der Band, ohne dass ihr der Durchbruch gelang. Auch diese Alben fanden sich nur in der zweiten Hälfte der Billboard 200. Die letzten zwei Alben von Mink DeVille hiessen "Where Angels Fear To Tread" (Atlantic, 1983) und "Sportin' Life" (Atlantic, 1985). Dazwischen war die 12"-EP "Each Song Is a Beat of My Heart" (Atlantic, 1983) erschienen. Ab 1986 trat Willy DeVille unter seinem eigenen Namen auf und veröffentlichte eine Reihe von weiteren Alben. Er starb am 6. August 2009 im Alter von 58 Jahren in New York City. Im Nachhinein wurden von Mink DeVille Livealben veröffentlicht. Eine CD hiess "Live At Montreux 1982" (Eagle Vision und Montreux Sounds, 2008). Eine Doppel-CD war mit "Live at Rockpalast 1978 & 1981" (Repertoire, 2014) betitelt und enthielt auch eine DVD. Unter dem Bandnamen Willy DeVille & The Mink DeVille Band kam "Venus Of The Docks" (MIG, 2022) mit Liveaufnahmen von 2007 heraus. Das Schaffen der Gruppe wurde zudem lange auf mehreren Compilations bzw. Reissue-Paketen wachgehalten. 05/23

  • Willy DeVille

    Amerikanischer Sänger, Songwriter und Bandleader zwischen R&B, Rock'n'Roll, Cajun, Latin und New Wave, geboren am 25. August 1950 in Stamford, Connecticut, als William Paul Borsey junior. Weil er in New York keine geeigneten Musiker fand, liess er sich Anfang der 1970er Jahre zunächst in London und dann in San Francisco nieder. An der US-Westküste gründete er 1974 mit Ruben Siguenza (e-b) und T.R. Allen, Jr. (dm) eine Gruppe, die sich Billy DeSade & The Marquis, The Lazy Eights und schiesslich Mink DeVille nannte. Zurück in New York wurde aus dem Trio durch den Zuzug von Louie X. Erlanger (g) und Bobby Leonards (p) ein Quintett. Obwohl Mink DeVille alles andere als eine Punk-Gruppe war, wurde sie eine der Hausbands der New Yorker Punk-Clubs "CBGB's". Sie war mit drei Songs auf dem Doppel-LP-Sampler "Live At CBGB's - The Home Of Underground Rock" (Atlantic, 1976) vertreten. Nach zwei Alben löste Willy DeVille die bestehende Band auf und trat mit anderen Musikern weiterhin als Mink DeVille auf. Mink Deville spielte gesamthaft sechs Studioalben ein, ohne dass ihr den Durchbruch gelang. Ab 1986 trat er nur noch unter seinem eigenen Namen Willy DeVille auf. Sein erstes Album unter eigenem Namen hiess "Miracle" (A&M, 1987) und wurde von Mark Knopfler produziert. Das Nachfolgealbum "Victory Mixture" (Sky Ranch, 1990) wurde in New Orelans eingespielt, wo DeVille inzwischen ansässig war. Darauf folgten "Hotel DeVille" und "Just Our Friends 1991 – 1996" (beide Sueño, 1991) waren zwei Aufnahmen für die Mitglieder des holländischen Fanclubs. Die erste enthielt Liveaufnahmen von 1977 noch als Mink Deville, die zweite bestand aus Liveaufnahmen diverser Musiker und Bands aus dem Umfeld von Willy DeVille sowie aus einem 20-minütigen Interview. Die nächsten regulären Alben waren "Backstreet Of Desire" (Fnac, 1992), "Live" (Fnac, 1993), "Big Easy Fantasy" (Wotre, 1995), "Loup Garou" (East Wind, 1995) und "Horse Of A Different Color" (1999). Das Doppel-Album "The Willy DeVille Acoustic Trio in Berlin" (Eagle, 2002) war eine Konzertaufnahme, die DeVille im Trio mit David Keyes (b, vcl) und Setz Farber (p, vcl) eingespielt hatte. Als Bonustracks gab's Liveaufnahmen einer etwas grösseren Gruppe, mitgeschnitten in Stockholm. "Crow Jane Alley" (Eagle, 2004) war ein Studioalbum. Bei "Live In The Lowlands" (Eagle, 2006) handelt es sich um eine Konzert-DVD. Der akustische Teil kam später in Form einer Triple-LP (Eagle, 2020) auf den Markt. "Pistola" (Eagle, 2008) war wieder ein Studioalbum. Willy DeVille starb am 6. August 2009 im Alter von 58 Jahren in New York City. Im Nachhinein erschienen einige weitere Liveaufnahmen. Im Laufe der Jahre erschienen fast ein Dutzend Compilations. 05/23

  • Elvin Jones

    Amerikanischer Jazz-Schlagzeuger und Bandleader, geboren am 9. September 1927 in Pontiac, Michigan, als jüngerer Bruder des Pianisten Hank Jones sowie des Trompeters, Flügelhornspielers, Kornettisten und Bigband-Leaders Thad Jones. Er spielte in seiner Schulzeit in einer Marchingband und diente von 1943 bis 1949 in der US-Army. Mit dem Geld der Entlassung sowie geborgenen 35 Dollar kaufte er sein erstes Drumset. Erste Aufnahmen machte er zusammen mit Kenny Burrell (g), Yusef Lateef (ts), Tommy Flanagan (p) und Al Jackson (b) als Kenny Burrell & Four Sharps. Die Aufnahmen kamen unter dem Titel "Kenny's Sound/Funny Valentine" (J-V-B, 1950) heraus. Dazu spielte er in Gruppen um Billy Mitchell und Wardell Gray. Nach einer Absage auf eine Bewerbung beim Benny-Goodman-Orchester fand er in New York Arbeit bei Miles Davis, als dieser mit Britt Woodman (tb), Teddy Charles (vibes) und Charles Mingus (b) das Album "Blue Moods" (Debut, 1955) einspielte. Weitere Aufnahmen machte er zu jener Zeit als Mitglied des The J.J. Johnson Quintets, des Bobby Jaspar Quintets, des Tommy Flanagan Trio sowie mit seinem Bruder Thad Jones, Rex Rodney, Pepper Adams, Mal Waldron, Art Farmer, Paul Chambers sowie erneut mit Kenny Burrell. In den 1950er Jahren war er Mitglied des Sonny Rollins Trio. 1960 holte ihn John Coltrane zusammen mit McCoy Tyner (p) und Jimmy Garrison (b) in sein "klassisches" John Coltrane Quartet. In der Zeit bis 1965 spielte Coltrane mit diesen drei Musikern für "Impulse!" und "Atlantic" mehrere wichtige Alben ein. Dazu wirkte er in jener Zeit bei Aufnahmen von Gil Evans, Lee Konitz, Andrew Hill, Wayne Shorter und anderen mit. Miles Davis holte ihn für "Sketches Of Spain" (Columbia, 1961) ins Studio. Nachdem er das Coltrane-Quartett verlassen hatte, spielte Jones für kurze Zeit im Orchester von Duke Ellington und leitete seine eigene Band, die Anfang der 1990er Jahre unter dem Namen Elvin Jones Jazz Machine bekannt wurde. Dazu veröffentlichte er in der Zeit nach Coltrane unter anderen Gruppennamen wie Elvin Jones McCoy Tyner Quintet, Elvin Jones Quartet, Elvin Jones Quintet, Elvin Jones/Jimmy Garrison Sextet und The New Elvin Jones Trio, unter seinem eigenen Namen als Leader oder Co-Leader an die 90 Alben. Er war Mitglied der Gruppen Art Farmer Tentet, Barry Harris Trio, Bobby Jaspar Quartet, Bobby Jaspar Quintet, Gil Evans And His Orchestra, Herb Geller & His All Stars, Jaki Byard Trio, Javon Jackson Quartet, Jimmy Woods Sextet, Joe Henderson Quartet, McCoy Tyner Trio, Paul Chambers Quintet, Pepper Adams Quintet, Thad Jones And His Ensemble, Thad Jones Sextet und The Curtis Fuller Sextet. Dazu spielte er im The Earl Hines Trio, The George Gruntz Concert Jazz Band, The Great Jazz Trio, The Great Quartet, The Harry "Sweets" Edison Quintet, The J.J. Johnson Quintet, The James Williams Magical Trio, The Miles Davis Quintet, The Pepper-Knepper Quintet, The Prestige All Stars, The Roland Kirk Quartet, The Secret 7, Tommy Flanagan Trio und im Yusef Lateef Quartet. Als The Jones Brothers taten sie Thad Jones (co), Hank Jones (p) und Elvin Jones (dm) mit dem nicht verwandten Eddie Jones (b) zu einer Art Familienband zusammen, von der "Keepin' Up With The Joneses" (MetroJazz, 1959) erschien. Dazu war er teilweise auch Mitglied der Gruppe The Jones Boys, die aus Musikern mit dem Nachnamen Jones bestand. Bei der Datenbank discogs.com besitzt Elvin Jones er über 1000 Einträge als Musiker. Elvin Jones starb am 18. Mai 2004 nach langer Krankheit 76-jährig in Englewood, New Jersey, an einem Herzinfarkt. Von den wenigen Compilations, die ausschliesslich Material von Jones enthielten, sticht das 8 CD umfassende Boxset "The Complete Blue Note Elvin Jones Sessions" (Mosaic, 2000) heraus. 05/23

  • Elvin Jones Jazz Machine

    Amerikanische Jazz-Formation, gegründet Ende der 1970er Jahre vom Schlagzeuger Elvin Jones, der zwischen 1960 und 1965 mit John Coltrane (ts), McCoy Tyner (p) und Jimmy Garrison (b) das "klassische" John Coltrane Quartet gebildet hatte. Danach gab Elvin Jones unter seinem Namen oder unter Gruppennamen Dutzende von Aufnahmen heraus. Die erste Jazz Machine-Aufnahme hiess "Remembrance" (MPS, 1978). Bei diesen Aufnahmen bestand die Gruppe im Februar 1978 neben dem Leader aus Michael Stuart und Pat LaBarbera (ts, ss), Roland Prince (g) und Andy McCloud (b). Bei einer anschliessenden Japan-Tournee spielte Frank Foster (ts) an Stelle von Michael Stuart. Die im April 1978 mitgeschnittenen Aufnahmen wurden unter dem Titel "Live In Japan 1978" (Trio, 1978) veröffentlicht. Weiteres Material dieser Auftritte erschien später unter dem Titel "Live In Japan Vol. 2" (Trio, 1980). Dann wurden sie unter dem Titel "Dear John C. - Live In Japan 1978" (Venus, 1993) auf einer Doppel-CD vereint. "Elvin Jones Music Machine – 1 bzw. 2" (beide Mark Levinson, 1979) hiessen zwei weitere Livealben mit Aufnahmen eines Auftritts vom März 1978 in New Haven, Connecticut, mit Foster. Die beiden ebenfalls aus japanischer Produktion stammenden Alben waren mit je zwei Tracks und Spiellängen von etwas über 17 bzw. 21 Minuten sehr kurz. Das ganze Material wurde später auf der LP "Elvin Jones Music Machine" (Mark Levinson, 1982) zusammengefasst. Davor war mit "Soul Train" (Denon, 1980) eine weitere japanische Produktion auf den Markt gekommen. Es handelte sich um Studioaufnahmen vom selben Jahr in der neuen Besetzung Marvin Horne (g), Andrew White (ts), Ari Brown (ts, ss), Andy McCloud (b) und Jones. "Live At Pit Inn" (Polydor, 1985) enthielt damals aktuelle Aufnahmen in der Besetzung Fumio Karashima (p), Pat LaBarbera (ts, ss), Sonny Fortune (ts, fl), Richard Davis (b) und Jones. Nach dem Tod von Elvin Jones am 18. Mai 2004 bzw. nach dem Ende der Gruppe kamen weitere Livemitschnitte heraus. "The Truth - Heard Live At The Blue Note" (Half Note, 2004) zeigt die Gruppe 1999 in der Septett-Besetzung Antoine Roney und Michael Brecker (sax), Darren Barrett (tp), Robin Eubanks (tb), Carlos McKinney (p), Gene Perla (b) und Jones. Von 1981 stammten die Aufnahmen auf der Doppel-CD "At Onkel Pö's Carnegie Hall" (Jazzline, 2017) . Die Jazz Machine war damals in der Besetzung Carter Jefferson und Dwayne Armstrong (sax), Marvin Horne (g), Fumio Karashima (p), Andy McCloud (b) und Jones aktiv. "Live At Paris Olympia" (Solid, 2020) enthielt Aufnahmen von 1972. Möglicherweise war die Gruppe damals noch gar nicht als Jazz Machine aufgetreten. Elvin Jones umgab sich bei diesem Auftritt mit David Liebman (ss, ts, fl), Steve Grossman (ts) und Gene Perla (b). Als Gäste wirkten die beiden Schlagzeuger Art Blakey und Roy Haynes mit. 05/23

bottom of page