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4268 Ergebnisse gefunden für „“

  • Fu Manchu

    Amerikanische Stoner Rock-Band, gegründet 1985 im Orange County, California, unter dem Bandnamen Virulence. Diese Hardcore/Punk-Band bestand aus Ken Pucci (vcl), Scott Hill (g), Mark Abshire (e-b) und Ruben Romano (dm). 1987 wurde Bassist Abshire durch Greg McCaughey ersetzt. "If This Isn't a Dream..." (Alchemy, 1988) hiess ein Album von Virulence. 1990 warf Ken Pucci das Handtuch. Neuer Sänger wurde Glenn Chivens. Gleichzeitig erfolgte eine Umbenennung in Fu Manchu. Die erste Aufnahme als Fu Manchu war die aus drei Songs bestehende 7"-EP "Kept Between Trees" (Slap-A-Ham, 1990). Danach folgten weitere Lineup-Wechsel. Ur-Mitglied und Bassist Mark Abshire kehrte zurück und wurde Nachfolger seines Nachfolgers Greg McCaughey. Auch Sänger Glenn Chivens ging, so dass Scott Hill neben seiner Gitarrenarbeit auch die Arbeit am Mikrofon übernahm. Zu seiner Unterstützung verpflichtete die Band mit Scott Votaw einen zweiten Gitarristen. In der neuen Besetzung nahm Fu Manchu die drei 7"-Singles "Senioritis" (Zuma, 1992), "Pick Up Summer" (Elastic, 1992) und "Don't Bother Knockin' (If This Vans Rockin')" (Elastic, 1993). 1993 verabschiedete sich Votaw. Sein Nachfolger wurde Eddie Glass (g), der zuvor bei Olivelawn Drummer gewesen war. Die meisten dieser auf Singles erschienen Songs wurden später unter dem Titel "Return To Earth 91-93" (Elastic, 1998) zu einem Album zusammengefasst. Fu Manchu spielte von diesem Zeitpunkt an ganz in der Tradition von Kyuss und galt nach deren Split Ende Mitte der 1990er Jahre als legitime Nachfolgeband. Das Debutalbum von Fu Manchu war "No One Rides For Free" (Bong Load, 1994). Danach machte Abshire Brad Davis (e-b) Platz. Es folgten in der neuen Besetzung mit "Daredevil" (Bong Load, 1995) und "In Search Of" (Mammouth, 1996) zwei weitere Alben, ehe Glass und Romano der Band den Rücken kehrten, um mit Nebula eine eigene Gruppe auf die Beine zu stellen. Dritter Mann bei Nebula wurde der erste Fu Mantchu-Bassist Mark Abshire. Hill und Davis verpflichteten mit Bob Balch (g) und Brant Bjork (dm) von Kyuss zwei neue Leute. "The Action Is Go" (Mammoth, 1997) hiess ein erstes Album dieser Besetzung. Weitere Alben waren "(Godzilla's) Eatin' Dust" (Mans Ruin, 1999), "King Of The Road" (Mammouth, 1999), "California Crossing" (Mammouth, 2001), der Live-Doppel-CD "Go For It... Live!" (Steamhammer, 2003) und "Start The Machine" (DRT, 2004). Nach dreijähriger Pause erschien mit "We Must Obey" (Century Media, 2007) wieder einmal ein neues Album. Inzwischen hatte Scott Reeder (dm) von Kyuss und Nebula den Platz von Bjork übernommen. Zwei Jahre später folgte mit "Signs of Infinite Power" (Century Media, 2009) das nächste Album, eingespielt in der selben Besetzung. Das nächste Lebenszeichen der Band war eine Free-DL-Split-Single (Scion Audio Vison, 2013), die man sich mit Moab teilte. Dann erschien mit "Gigantoid" (Dojo, 2014) nach fünf Jahren Unterbruch wieder einmal ein neues Album, eingespielt in der Besetzung Scott Hill (vcl, g), Bob Balch (g), Brad Davis (e-b) und Scott Reeder (dm). Es vergingen vier Jahre bis zum nächsten Album "Clone Of The Universe" (At The Dojo, 2018). Zusätzlich zum Stammquartett wurden Curtis Mathewson (e-b) und/oder Alex Lifeson (g) beigezogen. Die LP "Live At Roadburn 2003" (At The Dojo und Roadburn, 2019) erschien erst 16 Jahre nach dem Auftritt der Band. Unter dem Titel "Godzilla's/Eatin' Dust +4" (At The Dojo, 2019) wurden die aus den 1990er Jahren stammenden EPs "Godzilla's" und "Eatin' Dust" zusammen mit vier bisher unveröffentlichten Songs zu einem 3-10"-EP-Set zusammengefasst. "A Look Back: Dogtown & Z-Boys" (At The Dojo, 2021) hiess eine Doppel-LP-Compilation, bei der nur drei LP-Seiten bespielt waren. 05/23

  • Eagles Of Death Metal

    Amerikanische Stoner/Hard Rock-Band, gegründet 1998 in Palm Desert, California, von Jesse "The Devil" Hughes (vcl, g) und Josh Homme (dm, vcl, g, p, e-b). Letzterer war/ist Mitglied von Kyuss, Queens Of The Stone Age und Them Crooked Vultures. Die Band pflegt laut eigenen Angaben einen Stil zwischen The Eagles und Death Metal. Erste Aufnahmen der Band in Form von drei Songs, eingespielt in der Besetzung Loo Balls alias Jesse Hughes (vcl), Carlo Von Sexron alias Josh Homme (dm), Craig Armstrong (e-b) und T. Fresh (tt), erschienen auf der CD "Desert Sessions Vol. 3 & 4" (Man's Ruin, 1998). Es handelte sich um einen Mitschnitt eines Auftrittes an der von Homme seit 1996 inszenierten Desert Sessions, die jeweils in der Mojave-Wüste stattfinden. Fünf Jahre nach der Gründung konnte die Band mit "Peace, Love, Death Metal" (AntiAcidAudio, 2004) ihre erstes eigenes Album veröffentlichen. Für die Aufnahmen zogen Hughes und Homme Tim Vanhamel (g, vcl) von dEUS, Millionaire und Evil Superstars, Brody Dalle (g, vcl) von The Distillers, Nick Oliveri (e-b) von Queens Of The Stone Age, Kyuss, The Dwarves und Mondo Generator sowie Alain Johannes (g, dm, p, vcl) und Natasha Shneider (vcl, key) von Eleven und Queens Of The Stone Age bei. "Live At Slims" dokumentierte einen Auftritt der Eagles vom 24. November 2003. Die Aufnahmen konnten gratis ab der Website heruntergeladen werden. Darauf ist die Band in der Besetzung Hughes, Homme und VanHamel zu hören. Ab 2004 durchlebten die Eagles mehrere Besetzungswechsel. Ende 2004 spielte Hughes mit Dave Catching (g) und Claude Coleman (dm), ohne Bassisten. Mitte 2005 bestand das Lineup aus Hughes und Catching sowie aus Brian "Big Hand" O'Connor (e-b) und Samantha Maloney (dm) von Hole und Mötley Crüe. Mit "Death By Sexy" (Downtown, 2006) kam dabei ein zweites Album heraus, auf der Homme wieder einmal zu hören war, wenn auch nicht in seiner bisher angestammten Rolle als Drummer. Das Album stand auf Platz 113 der Billboard 200. Bis zum dritten Album "Heart On" (Ipecac, 2008), ein Top-60-Album in den USA, dauerte es zwei Jahre. Josh Homme musste dazwischen aussetzen und sich 2010 einer Operation unterziehen, bei der er einen Herzstillstand erlitt, aber wiederbelebt werden konnte. Auch Brian O'Connor, der bei Konzerten jeweils als Bassist einsprang, musste sich 2010 wegen Krebs einer Chemotherapie unterziehen. Mit "Zipper Down" (T-Boy, 2015) legten die Eagles wieder einmal ein Album mit neuem Material vor, das auf Platz 59 der Billboard 200 notiert wurde. Die Band trat am Abend des 13. November 2015 im Pariser Club "Bataclan" auf, als islamische Terroristen den Saal stürmten und 89 Konzertbesucher erschossen. Die Bandmitglieder selber konnten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Weil sich ein Crewmitglied unter den Todesopfern befand, brach die Band die Tournee ab. Verschiedene Zeitungen mutmassten, dass sowohl der Club Bataclan als auch die Band aus antisemitischen Gründen als Ziel der Pariser Terrorserie ausgewählt worden waren. Durch eine Onlinekampagne, mit der die Band und alle Betroffenen unterstützt werden sollten, gelangten die Eagles of Death Metal mit einer Coverversion von "Save a Prayer" von Duran Duran in mehrere Online-Charts. Die pro-israelische Haltung der Bandmitglieder hatte ihnen bereits im Juli 2015 Boykottaufrufe eingebracht. Ein prominenter Unterstützer der antiisraelischen BDS-Bewegung, der Pink Floyd-Mitbegründer Roger Waters, hatte die Eagles of Death Metal vor einem Konzert in Tel Aviv aufgefordert, nicht in Israel aufzutreten. Eagles Of Death Metal-Frontmann Jesse Hughes hatte daraufhin seine Solidarität mit Israel kundgetan. Am 7. Dezember 2015 kehrten die Eagles of Death Metal als Special Guests von U2 in der AccorHotels Arena auf die Bühne und nach Paris zurück. Ihr aufgrund der Terroranschläge vorzeitig abgebrochenes Konzert im Bataclan beendeten sie am 16. Februar 2016 im Olympia in Paris. Dabei lud die Band Hinterbliebene und Überlebende des Anschlages ein und verteilte dafür Freikarten. Der Mitschnitt des Albums kam unter dem Titel "I Love You All The Time: Live At The Olympia In Paris" (UMe, 2017) auf einer Doppel-CD und einer DVD heraus. "Pigeons Of Shit Metal" (Last Hurrah, 2018) war als nächstes eine LP mit zehn neuen Songs. Einige davon waren auf dem Album "Eagles Of Death Metal Presents Boots Electric - Eagles Of Death Metal Presents Boots Electric ‎Performing The Best Songs We Never Wrote" (UMe, 2019) zu hören. 05/23

  • Brant Bjork

    Amerikanischer Rock-Schlagzeuger, Gitarrist und Bandleader, geboren am 19. März 1973 in Palm Springs, California. Noch während der Highschool-Zeit tat er sich 1987 mit seinen Freunden John Garcia (vcl), Josh Homme und Nick Olivieri (g) sowie Chris Cockrell (e-b) zu einer Band mit dem Namen Katzenjammer zusammen. Nach dem Abgang von Oliveri 1989 folgte eine Umbenennung in Sons of Kyuss. Unter diesem Namen erschien eine erste Aufnahmen (Black Highway, 1990). Es handelte sich um ein Zwischending zwischen einer LP und einer 12"-EP. Nach dem Abgang von Cockrell und der Rückkehr von Oliveri als Bassist kürzte die Band ihren Namen in Kyuss ab. Nach dem drei Alben "Wretch" (Dali, 1991), "Blues For The Red Sun" (Dali, 1992) und "Welcome To Sky Valley" (Elektra, 1994) verliess Bjork Kyuss. Er spielte er in Bands wie De-Con, Solarfeast, LAB, Fatso Jetson, Mondo Generator und anderen. Zwischen 1997 und 2001 war er Mitglied von Fu Manchu. Dabei spielte diese Band mehrere Aufnahmen ein. Während dieser Zeit machte Bjork auch bei den diversen Aufnahmen zu der von Josh Homme initiierten Serie "The Desert Sessions" mit. Mit "Jalamanta" (Man's Ruin, 1999) legte Bjork sein erstes Album unter eigenem Namen vor, eingespielt praktisch im Alleingang. Danach tat sich Bjork (g, vcl) mit Dave Dinsmore (e-b) und Alfredo Hernández (dm), seinem Nachfolger bei Kyuss, zum kurzlebigen Trio Ché zusammen, um mit "Sounds Of Liberation" (Man's Ruin, 2000) ein Album einzuspielen. Die nächste eigene Aufnahmen hiess "Brant Bjork & The Operators" (Duna, 2002), die trotz des Titels wieder ein im Alleingang eingespieltes Album darstellte. Auch für die Aufnahmen der nachfolgenden Alben "Keep Your Cool" (Duna, 2003) und "Local Angel" (Duna, 2004) nahm Bjork nur wenig Hilfe von aussen in Anspruch. 2003 hatte er mit Brant Bjork And The Bros dann eine richtige Gruppe gegründet. In der Besetzung Brant Bjork (vlc, g), Scott Silverman alias Cortez (g) Dylan Roche (e-b) und Michael Peffer (dm, perc) entstand die Doppel-CD "Saved By Magic" (Duna, 2005). Auf dem zweiten Album "Somera Sól" (Duna, 2007) war Alfredo Hernández der Drummer. Dazu war das Lineup durch Vince Meghrouni (sax, fl) zum Quintett aufgestockt worden. Im selben Jahr veröffentlichte Bjork mit "Tres Dias" (Duna, 2007) ein weiteres Album unter seinem eigenen Namen mit akustischen Songs. "Punk Rock Guilt" (Low Desert Punk, 2008) und "Gods & Goddesses" (Low Desert Punk, 2010) hiessen zwei weitere Alben unter seinem eigenen Namen. Das letztere war das erste eigene Album, das Bjork nicht im Alleingang einspielte, sondern mit Brandon Henderson (g), Billy Cordell (e-b) und Giampaolo Farnedi (dm). Als nächstes folgte "Black Power Flower" (Napalm, 2014). Es war das einzige Album, das Bjork unter dem Bandnamen The Low Desert Punk Band veröffentlichte. Diese Gruppe bestand neben dem Leader aus Bubba DuPree (g), Dave Dinsmore (e-b) und Tony Tornay (dm). Mit Ryan Güt (dm) an Stelle von Tornay, aber wieder unter Bjorks Namen erschien die LP "Tao Of The Devil" (Napalm, 2016). Eine Deluxe-Version enthielt eine Bonus-LP sowie sämtliche Songs auch auf CD. Unter dem Bandnamen Bunny Racket spielte Bjork zwischen seinen eigenen Veröffentlichungen die Alben "Rock 'N' Roll Animals" (Dock Ellis, 2016), "Hoppy Holidays" (2018) und "Bunny Racket In Space" (2020) ein. Wichtigster Musiker in dieser Band war Andy Walker (vcl, g, e-b, synth). Auch Robby Krieger (g) von den Doors machte teilweise mit. Unter Bjorks Namen erschien die Live-Doppel-CD/-LP "Europe '16" (Napalm, 2017). "Mankind Woman" (Heavy Psych Sounds, 2018) war das nächste Album, eingespielt mit Hilfe mehrerer Musiker. "Jacoozzi" (Heavy Psych Sounds, 2019) und "Brant Bjork" (Heavy Psych Sounds und Low Desert Punk, 2020) entstanden solo. Für "Bougainvillea Suite" (Heavy Psych Sounds, 2022) holte er den Kyuss- und Stöner-Mitmusiker Ryan Güt (key, dm, perc) dazu. Im November 2010 hatte Bjork mit John Garcia (vcl), Bruno Fevery (g) und Nick Oliveri (e-b) die Kyuss-Nachfolgeband Kyuss Lives! auf die Beine gestellt. Aus rechtlichen Gründen musste aber der Bandname in Vista Chino abgeändert werden. Das bisher einige Album von Vista Chino hiess "Peace" (Napalm, 2013). Von Full Tone Generator, einer Band von Bjork (dm, vcl) mit Andy Simpson (vcl, g, e-b) und Brad Young (g, e-b, vcl) kamen "Valley of the Universe" (Baby Gorilla und Ruined Vibes, 2018) und "Never To Return" (Hurricane, 2019) heraus. Mit den früheren Kyuss-Musikern Nick Oliveri (e-b, vcl) und mit Ryan Güt (dm, perc) trat er als Stöner in Erscheinung. Von diesem Trio erschienen "Stoners Rule" und "Live In The Mojave Desert (Volume 4)" (beide Heavy Psych Sounds, 2021), "Totally..." (Heavy Psych Sounds, 2022) und "Boogie to Baja" (Heavy Psych Sounds, 2023). 05/23

  • Mondo Generator

    Amerikanisches Stoner/Hard Rock-Projekt, gegründet 1997 in Van Nuys, California, von Nick Oliveri (vcl, e-b, g). Für erste Aufnahmen holte er seine Kyuss/Queens Of The Stone Age-Kollegen Josh Homme (g), und Brant Bjork (dm) sowie Rob Oswald (dm) von Karma To Burn, Burnt Mattress alias Brent Malkus (g) sowie John Garcia und Chris Goss (background vcl) dazu. Die Aufnahmen erschienen erst drei Jahre danach unter dem Titel "Cocaine Rodeo" (Southern Lord, 2000). Weitere drei Jahre später folgte mit "A Drug Problem That Never Existed" (Ipecac, 2003) ein mit teilweise den selben Musikern eingespieltes, zweites Album. Darauf waren unter anderem auch Mark Lanegan von den Screaming Trees, Troy Van Leeuwen von den Queens Of Stone Age und Josh Freese von A Perfect Circle zu hören. Olivieri war 1998 Mitglied der Queens Of Stone Age geworden, doch 2003 wurde er aus der Band geworfen. Er nannte Mondo Generator fortan sein Hauptprojekt und spielte mit Hilfe von unbekannteren Musikern unter seinem Namen die LP "Demolition Day" (Tornado, 2004) ein. Sechs der 15 Tracks wurden zusammen mit der Mondo Generator EP "III - The EP" (Tornado, 2004) auch zu einem Album (Tornado, 2004) zuzammengefügt. Das Album "Dead Planet: SonicSlowMotionTrails" (Mother Tongue, 2006) erschien unter dem Bandnamen Nick Oliveri & The Mondo Generator. Für die Aufnahmen zog Olivieri eine Vielzahl von Musikern bei. Im Hinblick auf eine Tournee wurde die sechs Songs starke CD-EP "Australian Tour 2008" (Impedance, 2008) zusammengestellt. Sie enthielt Live- und Akustiktracks sowie Studioaufnahmen. "Hell Comes To Your Heart" (No Balls und Mondo Media, 2012) war ein reines Mondo Generator-Album. Stammmusiker waren Ian Taylor (g) und Hoss Wright (dm, perc). Dazu kamen bei den Aufnahmen diverse Musiker aus dem Umfeld von Oliveri. "Best Of" (Heavy Psych Sounds, 2016) hiess eine Compilation in Form einer Doppel-LP oder einer CD. Für das nächste MG-Album "Shooters Bible" (Heavy Psych Sounds, 2020) holte Oliveri (g, e-b, vcl) lediglich Hoss alias David Wright (dm) dazu. Für "Fuck It" (Heavy Psych Sounds, 2020) umgab er sich mit Mike Pygmie (g) und Michael Amster (dm). Dazu kamen je nach Track weitere Musiker oder Musikerinnen, vor allem Sängerinnen oder Sänger. Aufnahmen des Stammtrios Oliveri, Pygmie und Amster von 2020 fanden sich auf "Live At Bronson" (Heavy Psych Sounds, 2021). 2020 hatte sich Oliveri mit seinem Ex-Kyuss-Mitmusiker Brant Bjork (g, vcl) und mit Ryan Güt (dm) zum Trio Stöner zusammengetan. Neben Singles und EPs erschienen bei "Heavy Psych Sounds" die Alben "Stoners Rule" (2021), "Live in the Mojave Desert: Volume 4" (2021), "Totally..." (2022) und "Boogie to Baja" (2023). Neben der Akustik-LP "Demolition Day" (Tornado, 2004) spielte der am 21. Oktober 1971 in Los Angeles, California, geborene Oliveri weitere Aufnahmen unter seinem eigenen Namen ein. "Death Acoustic" (Impedance, 2009) war ein zweites Akustikalbum. Zusammen mit der schwedischen Punkband The Chuck Norris Experiment entstand ein gemeinsames Album (No Balls, 2012). Vom Projekt Nick Oliveri's Uncontrollable erschien das Album "Leave Me Alone" (Schnitzel, 2014). Im Rahmen der Serie "No Hits At All" begann Olivieri 2017 auf dem Label "Heavy Psych Sounds" eine Serie von Compilations zu veröffentlichen, die ihn als Gastmusiker oder als Produzenten anderer Bands zeigte. Die Serie wuchs bis 2021 auf sieben Teile an. Weitere Aufnahmen machte Oliveri als Mitglied der Bands Bl'ast, Dwarves, Bloodclot, River City Rapists und Svetlanas. Er machte bei den Desert Sessions von Josh Homme mit und war Mitglied der Kyuss-Nachfolgeband Kyuss Lives! bzw. Vista Chino. Dazu war er auf Aufnahmen der Mark Lanegan Band, der Eagles Of Death Metal, Melissa Auf der Maur, Turbonegro, John Garcia, Luna Sol, Teengage Time Killers und anderen zu hören. 05/23

  • Hermano

    Amerikanische Stoner Rock-Band, gegründet 1998 als Nebenprojekt ihrer zahlreichen andereren Bandprojekte von John Garcia (vcl) ehemals bei Kyuss und Slo Burn, David Angstrom (g) von Black Cat Bone und Supafuzz, Mike Callahan (g) von Earshot, Steve "Dandy" Brown (e-b, key) von Dock Ellis und Orquesta del Desierto sowie Steve Earle (dm) von Afghan Whigs. In dieser Quintettbesetzung nahm Hermano 1999/2000 das erst zwei Jahre später veröffentliche Debutalbum "Only A Suggestion" (Cargo und Tee Pee, 2002) auf. Wegen ihren Engagements in anderen Bands kam es bald zu Besetzungswechseln. Für Steve Earle sprang Chris Leathers (dm) von Supafuzz ein. Mike Callahan konnte live nicht mehr mit Hermano auftreten, blieb aber Mitglied der Band und wurde auf der Bühne von Eric Belt (g), ebenfalls von Supafuzz, ersetzt. Das zweite Album "Dare I Say" (Suburban, 2004) entstand in der Besetzung Garcia, Angstrom, Brown, Leathers und Olly Smit (g) von Celestial Season. Auf einzelnen Tracks waren auch Aleah X (vcl) von Devil May Care, Country Mark (g) von Orquesta del Desierto und Eric Belt (g) zu hören. Wieder mit Callahan entstanden die Alben "Live At W2" (Suburban, 2005) und "Into The Exam Room" (Suburban, 2007) sowie die DVD "The Sweet And Easy Of Brief Happiness" (Suburban, 2006). Nach 2007 erschienen keine weiteren Aufnahmen mehr, obwohl sich Hermano offiziell nie auflöste. John Garcia gab Aufnahmen unter seinem Namen heraus und war Leader und Mitglied mehrerer weitere Bands. Nach Kyuss und vor Hermano hatte Garcia 1995 mit Hilfe von Chris Hale (g), Damon Garrison (e–b) und Brady Houghton (dm) mit Slo Burn eine neue Gruppe auf die Beine gestelt. Von dieser erschienen mit der CD-R "Slo Burn" (Red Ant, 1997) und der 10"-/CD-EP "Amusing The Amazing" (Malicious Vinyl, 1997) nur gerade zwei Aufnahmen. Danach gründete Garcia unter anderem mit dem letzten Kyuss-Bassisten Scott Reeder als Mitmusiker die Band Unida. Von dieser erschien zuerst die Split-CD-EP "The Best Of Wayne-Gro/Coming Down The Mountain" (MeteorCity, 1999), die man sich mit der schwedischen Band Dozer teilte. "Coping With The Urban Coyote" (Man's Ruin, 1999) hiess das einzige Album, das zu Lebzeiten der Band erschien. Die Band wurde danach "American Recordings" unter Vertrag genommen, aber ein zweites eingespieltes Album wollte das Label nicht veröffentlichen. Die Aufnahmen wurden aber im Verlaufe der 2000er Jahre unter den Titeln "El Coyote", "Unida", "For The Working Man" oder "The Great Divide" mehrfach inoffiziell oder offiziell auf den Markt gebracht. 2019 kam es zu einer Reunion von Unida und 2022 zu Konzerten mit Mark Sunshine (vcl) an Stelle von Garcia. 05/23

  • Kyuss

    Amerikanische Stoner Rock-Band, gegründet 1989 in Palm Desert, California, von John Garcia (vcl), Josh Homme (g), Chris Cockrell (e-b) und Brant Bjork (dm). Die vier Musiker tourten zuerst als Sons Of Kyuss durch den Süden von Kalifornien. Homme kreierte einen eigenen Sound, indem er seine Gitarre über einen Bass-Verstärker spielte. Sons Of Kyuss nahm eine gleichnamige 8-Track-Demo-EP (Black Highway, 1990) auf. Der Grossteil der Songs erschien auch auf dem ersten Album "Wretch" (Dali, 1991). Inzwischen hatte sich die Gruppe in Kyuss umgetauft. Für Cockrell, der nur noch in zwei Tracks zu hören war, war 1990 Nick Olivieri (e-b) neu in die Band gekommen. Olivieri war auch auf dem zweiten Kyuss-Album "Blues For The Red Sun" (Dali, 1992) zu hören, ehe Scott Reeder als neuer Bassist verpflichtet wurde. Dank Dave Grohl, dem Nirvana-Schlagzeuger und späteren Foo Fighters-Leader, konnte Kyuss 1993 mit Metallica auf Tournee gehen. Dies führte zu einem Vertrag mit eine Major-Label. Das nächste Album nannte sich "Welcome To The Sky Valley" (Elektra/Asylum, 1994). Mit "... And The Circus Leaves Town" (Elektra/Asylum, 1995) verabschiedete sich die Band von der Szene. Mit Alfredo Hernández (dm) für Bjork hatte es zuvor noch einen Besetzungswechsel gegeben. Brant Bjork startete eine Karriere unter seinem Namen. Homme und Hernandez formierten mit Queens Of The Stone Age eine neue Gruppe, der auch Olivieri eine Zeitlang angehörte. John Garcia gab Aufnahmen unter seinem eigenen Namen heraus und leitete diverse Gruppen wie Slo Burn, Unida und Hermano. Hernandez spielte nach seinem Ausscheiden bei den Queens Of Stone Age, Fatso Jetson und Yawning Man. Chris Cockrell leitete später Vic du Monte's Idiot Prayer. Nach der Auflösung der Formation erschien eine 6-Track-Split-EP (Man's Ruin, 1997), die sich Kyuss mit Queens Of The Stone Age teilte. Dazu erschien mit "Muchas Gracias" (Elektra/Eastwest, 2000) eine Compilation mit den bekanntesten Tracks sowie sechs Live-Tracks oder Single-B-Seiten. "Desert Heavies" war eine Bootleg-CD, die einen Auftritt von Kyuss am 21. Februar 1995 in Rom dokumentierte. "3 For One" (Warner, 2000) enthielt als Box-Set die drei Alben "Welcome To Sky Valley", "....And The Circus Leaves" und "Blues For The Red Sun". Ab 2010 traten die früheren Kyuss-Musiker John Garcia (vcl), Nick Oliveri (e-b) und Brant Bjork (dm) zusammen mit Bruno Fevery (g) als Kyuss Lives! in Erscheinung, um ein mögliches Solo-Album von Garcia einzuspielen. Oliveri verliess die Band für einige Monate und wurde zwischen März und November 2012 durch Billy Cordell ersetzt. Josh Homme und Scott Reeder erwirkten gerichtlich, dass dieser Bandname nicht mehr benutzt werden durfte, obwohl Reeder 2011 mit der Band aufgetreten war. Danach taufte sich diese Band 2012 in Vista Chino um und veröffentlichte mit "Peace" (Napalm, 2013) ein erstes Album. 05/23

  • John Garcia

    Amerikanischer Stoner/Desert Rock-Sänger, geboren am 4. September 1970 in San Manuel, Arizona. Noch während seiner Highschool-Zeit gründete er 1987 mit Josh Homme (g), Chris Cockrell (e-b) und Brant Bjork (dm) eine Stoner Rock-Band, die sich zuerst Katzenjammer und Songs Of Kyuss ab 1989 und schliesslich Kyuss nannte. Kyuss löste sich 1995 auf, reformierte sich 2010 als Kyuss Lives!, ehe man sich aus juristischen Gründen in Vista Chino umtaufte. Nach dem Split von Kyuss 1995 stellte Garcia mit Hilfe von Chris Hale (g), Damon Garrison (e–b) und Brady Houghton (dm) mit Slo Burn eine neue Gruppe auf die Beine. Von dieser erschienen mit der CD-R "Slo Burn" (Red Ant, 1997) und der 10"-/CD-EP "Amusing The Amazing" (Malicious Vinyl, 1997) nur gerade zwei Aufnahmen. Danach gründete Garcia unter anderem mit dem letzten Kyuss-Bassisten Scott Reeder als Mitmusiker die Band Unida. Von dieser kam zuerst die Split-CD-EP "The Best Of Wayne-Gro/Coming Down The Mountain" (MeteorCity, 1999) heraus, die man sich mit der schwedischen Band Dozer teilte. "Coping With The Urban Coyote" (Man's Ruin, 1999) hiess das einzige Album, das zu Lebzeiten der Band erschien. Die Band wurde danach zwar noch "American Recordings" unter Vertrag genommen, aber ein zweites, bereits eingespieltes Album wollte das Label nicht veröffentlichen. Die Aufnahmen wurden im Verlaufe der 2000er Jahre unter den Titeln "El Coyote", "Unida", "For The Working Man" oder "The Great Divide" mehrfach inoffiziell oder offiziell auf den Markt gebracht. Mit "John Garcia" (Napalm, 2014) legte er ein erstes Album unter eigenem Namen vor, eingespielt mit Musikern wie Chris Hale und Damon Garrison von Slo Burn, Danko Jones, Dandy Brown und Dave Angstrom von Hermano, Nick Oliveri von Kyuss, Robbie Krieger von den Doors und Tom Brayton von Psychotica. Auf "The Coyote Who Spoke In Tongues" (Napalm, 2017) waren Steve Feldman (g, perc, vcl), Robbie Waldman (slide-g, perc), Ronnie King (p, key), Mike Pygmie (e-b), Greg Saenz (perc) und Ehren Groban (dm) seine Begleiter. Sein drittes eigenes Album hiess "John Garcia And The Band Of Gold" (Napalm, 2019). Die Band Of Gold bestand aus Ehren Groban (g), Mike Pygmie (e-b) und Greg Saenz (dm). Garcia stand im Laufe seiner Karriere auch mit Bands wie Hermano, Zun, Misdemeanor, Orange Goblin, The Crystal Method, Queens Of The Stone Age, Mondo Generator, Karma To Burn, Luna Sol, Black Mastiff und anderen oder zusammen mit Danko Jones und Jason Bonham auf der Bühne bzw. im Studio. 05/23

  • Max Ochs

    Amerikanischer Fingerstyle-Gitarrist, geboren am 31. Dezember 1940 in Queens, New York City, als Maxwell Ochs. Er ist der Cousin des Folksänger/Songwriters Phil Ochs. Er wuchs teilweise in Annapolis, Maryland, auf und studierte an der University of Maryland in College Park, wo er Ed Denson kennen lernte. Denson gründete 1963 mit John Fahey das Label "Takoma Records". Ochs verliess die Universität ohne Abschluss und lebte zwischen 1961 und 1965 in New York City, wo er Teil der Greenwich Village-Folk-Szene war. Er arbeitete mit Buzzy Linhart zusammen und war eines der Gründungsmitglieder der Folk Raga-Gruppe Seventh Sons, die erst nach Ochs Zeit ein Album heraus brachte. Dank seiner Freundschaft mit John Fahey konnte Ochs mit vielen Musikern zusammenspielen. Vor allem Mississippi John Hurt brachte Ochs während Wochen mehrere ältere Fingerpicking-Stile bei. 1965 zog er westwärts. Erste Aufnahmen in Form von zwei Tracks konnte er auf der LP "Contemporary Guitar - Spring '67" (Takoma, 1967), die auch Stücke von Robbie Basho, John Fahey, Harry Taussig und Bukka White enthielt. Aus Anlass des 50. Jahrestages seit Veröffentlichung dieses Samplers erschien von Harry Taussig und Maxi Ochs die Split-LP "The Music of Harry Taussig & Max Ochs" (Tompkins Square, 2017) mit neuem Material der beiden Gitarristen. 2004 war Max Ochs wieder entdeckt worden. Auf der CD "Imaginational Anthem" (Tompkins Square und Near Mint, 2005) war er mit zwei Versionen des Titelstücks vertreten. Die erste Version hatte er 1969 aufgenommen, die andere wurde aktuell eingespielt. Weitere Fingerstyle-Gitarristen, von denen sich Tracks auf diesem Album fanden, waren Harry Taussig, Brad Barr, Suni McGrath, Harris Newman, Jack Rose, Steve Mann, Glenn Jones, Gyan Riley & Terry Riley, Bern Nix, Bob Hadley, Janet Smith & Steve Mann, John Fahey, Kaki King und Sandy Bull. Die Version von 1969 sowie ein weiteres Stück aus jener Zeit wurden auf der 7"-Single "Imaginational Anthem" (Near Mint, 2005) veröffentlicht. Mit "Hooray For Another Day" (Tompkins Square, 2008) konnte Ochs später sein erstes und bisher einziges Album einspielten. Er lebt heute in Severna Park, Maryland. 05/23

  • Phil Ochs

    Amerikanischer Folk-Singer/Songwriter und Musiker, geboren am 19. Dezember 1940 in El Paso, Texas. Er ist der Cousin des Fingerpicking-Gitarristen Max Ochs. Seine Familie zog wegen Depressionen von Ochs' Vater immer wieder um, zuletzt nach Columbus, Ohio, als er 14 Jahre alt war. Die Familie gehörte der jüdischen, nicht religiösen Mittelklasse an. Als Teenager war Ochs ein talentierter Klarinettenspieler. Er spielte das Instrument im Orchester des Capital University Conservatory of Music in Ohio, wo er kurz nach seinem 16. Geburtstag zum ersten Solo-Klarinettisten aufstieg. Von 1956 bis 1958 besuchte Phil Ochs als Student die Staunton Military Academy in Virginia, wo er in der dortigen Militärkapelle mitspielte. In dieser Zeit begann Ochs sich für andere Klänge zu interessieren, die er im lokalen Radio hörte, Musik der frühen Rock-Ikonen Buddy Holly und Elvis Presley und für Country-Musik. Nach seinem Abschluss in Staunton schrieb sich Phil Ochs an der Ohio State University ein, wo er Journalismus studierte. Dort entwickelte sich sein Interesse für Politik und hier traf er seinen Mitstudenten Jim Glover, der ihn in die Folkmusik von Woody Guthrie, Pete Seeger und Bands wie The Weavers einführte. Glover lehrte Ochs das Gitarrespiel und mit ihm diskutierte er über Politik. Ochs begann, Artikel für die örtliche Studentenzeitschrift zu schreiben, dazu auch seine ersten politischen Lieder. In diese Zeit fielen seine ersten Auftritte als Sänger und Gitarrist, zuerst als Duo mit Glover und, nachdem dieser die Universität Richtung New York verlassen hatte, als Solomusiker. Ochs brach sein Studium in seinem letzten Semester ab, um 1962 ebenfalls nach New York zu ziehen und Folksänger zu werden. Dort wurde er bald ein wichtiger Teil der Folkmusikszene des Greenwich Village. Ochs war im Sommer 1963 bereits so bekannt, dass er zum Newport Folk Festival eingeladen wurde. Mit "All The News That's Fit To Sing" (Elektra, 1964), "I Ain't Marching Anymore" (Elektra, 1965) und "In Concert" (Elektra, 1966) spielte er drei Alben ein. 1967 liess er sich in Kalifornien nieder und nahm dort für ein anderes Label die Alben "Pleasures Of The Harbor" (A&M, 1967), "Tape From California" (A&M, 1968), "Rehearsals For Retirement" (A&M, 1969), "Greatest Hits" (A&M, 1970) und "Gunfight At Carnegie Hall" (A&M, 1974) auf. Er experimentierte nach seinen Soloaufnahmen auf den "Elektra"-Alben mit Ensembles und orchestraler Instrumentation, ohne dass ihm der kommerzielle Durchbruch gelang. Er trat auf unzähligen Antikriegskundgebungen auf und organisierte 1967 zwei grosse Antikriegs-Demonstrationen in Los Angeles und New York. Die Ereignisse des Jahres 1968 mit der Ermordung Martin Luther Kings und Robert F. Kennedys, mit den Gewalttätigkeiten der Chicagoer Polizei und der Wahl Richard Nixons zum Präsidenten liessen Ochs tief desillusioniert und depressiv werden. Ochs wandte sich wieder den musikalischen Wurzeln seiner Jugend zu, der Country-Musik und dem frühem Rock ’n’ Roll. Er war davon überzeugt, das amerikanische Publikum nur zu erreichen, indem er Elvis Presley mit Che Guevara vereinte. Er gab bei Presleys Schneider einen Goldlaméanzug in Auftrag und trat in diesem in verschiedenen Konzerten auf, unterstützt durch eine Rock-Band, eigene Lieder singend, gemischt mit Liedern von Buddy Holly, Elvis Presley und Merle Haggard. Das Publikum reagierte mit bestenfalls gemischten Gefühlen auf diesen neuen Phil Ochs. Er besuchte südamerikanische Länder, Neuseeland, Australien und Afrika. Als der Vietnam-Krieg beendet wurde, organisierte er eine War Is Over-Kundgebung, die am 11. Mai 1975 im New Yorker Central Park stattfand. Mehr als 100'000 Menschen kamen, um Phil Ochs, Harry Belafonte, Odetta, Pete Seeger und anderen zuzuhören. Phil Ochs und Joan Baez traten zusammen auf. Phil Ochs hatte immer mehr Probleme mit dem Alkohol. Er wurde unberechenbarer und lebte zeitenweise auf der Strasse. Am 9. April 1976 erhängte er sich in Far Rockaway, New York. Nach seinem Tod erschienen viele weitere Aufnahmen wie "The Broadside Tapes 1" (Folkways, 1980), "A Toast To Those Who Are Gone" (Rhino und Archives Alive, 1986) und "There And Now: Live In Vancouver 1968" (Rhino, 1990). "Live At Newport" (Vanguard, 1996) enthält Ausschnitte von Auftritten an den Festivals von 1963, 1964 und 1966. Auf der Doppel-CD "The 1970 Concert That Launched Greenpeace" (Amchitka Concert, 2009) sind Mitschnitte der Auftritte von Ochs, Joni Mitchell und James Taylor verewigt. "On My Way (1963 Demo Session)" (Micro Werks, 2008) bestand aus ganz frühen Aufnahmen und "Live Again!" (RockBeat, 2014) zeigt Ochs bei einem Auftritt 1973. Auf der Split-LP "Daytrotter Presents No. 22" (Daytrotter, 2014) wurden Songs von Phil Ochs solchen des viel jüngeren Doug Paisley gegenübergestellt. "Live In Montreal, 10/22/1966" (RockBeat, 2017) war eine Doppel-CD. "The Best Of The Rest: Rare And Unreleased Recordings" (Liberation Hall, 2020) bestand aus Aufnahmen von 1964/1965. Von Phil Ochs erschienen rund ein Dutzend Compilations. Die bereits erwähnte LP "Greatest Hits" (A&M, 1970) zählt nicht dazu, war sie doch eine normale Studioaufnahme, die Ochs ironischerweise so betitelt hatte. Phil Ochs Lieder wurden von einer ganzen Reihe von Künstlern aufgenommen, von Eric Andersen, Joan Baez, Billy Bragg, Eugene Chadbourne, Judy Collins, John Denver, Ani DiFranco, Marianne Faithfull, Julie Felix, Dick Gaughan, Jim and Jean, Gordon Lightfoot, Christy Moore, Bonnie ,Prince‘ Billy, Melanie Safka, Pete Seeger, Teenage Fanclub, They Might Be Giants, Eddie Vedder und Neil Young. 05/23

  • Foghat

    Britische Blues Rock-Formation, gegründet 1971 in London von "Lonesome" Dave Peverett (g, vcl), Rod Price (g, slide-g), Tony Stevens (e-b) und Roger Earl (dm). Peverett, Stevens und Earl hatten zuvor Savoy Brown angehört. Rod Price war vor Foghat Mitglied von Black Cat Bones gewesen. Die Band liess sich schon bald in den USA nieder, wo sie einen Vertrag von "Bearsville" erhielt. Mit Dave Edmunds als Produzenten nahm Foghat mit Hilfe von Edmunds (g), John Ward (e-b), Andy Fairweather Low (vcl), Colin Earl (p) und Todd Rundgren (p) das Debutalbum ""Foghat" (Bearsville, 1972) auf. Die LP erreichte Gold-Status und fand sich auf Platz 127 der Billboard 200. Der Zweitling hiess ebenfalls "Foghat" (Bearsville, 1973). Von den Fans erhielt das Album aufgrund seines Covers allerdings den Namen "Rock & Roll". Mit Platz 67 in den Billboard 200 schnitt das Album deutlich besser ab, als das erste. Das dritte Album "Energized" (Bearsville, 1974) kletterete in den US-Charts noch weiter nach oben und landete auf Platz 34. Wie für "Rock And Roll Outlaws" (Bearsville, 1974), im selben Jahr ein weiteres Top-40-Album, gab's Gold. Dann wurde Tony Stevens durch den früheren Foghat-Produzenten Nick Jameson (e-b, key) ersetzt. Das erste Album mit ihm hiess "Fool For The City" (Bearsville, 1975), verkaufte sich über eine Million Mal und war mit Platz 23 in den Billboard 200 das bisher am höchsten notierte Album. Es enthielt mit "Slow Ride" einen Top-20-Hit in den Billboard Hot 100. Auch andere Singles der Band schafften es in diese Charts, jedoch nie so weit nach oben. Nach diesem Album verliess Nick Jameson die Gruppe, um eine Solokarriere einzuschlagen. Ersetzt wurde er durch den Kalifornier Craig MacGregor. Mit ihm entstanden vier weitere Alben. "Night Shift" (Bearsville, 1976) erreichte Gold und kam bis auf Platz 36 der Billboard 200. "Live" (Bearsville, 1977) schnitt noch besser ab als das Erfolgsalbum "Fool For The City". Es verkaufte sich über zwei Millionen Mal und verpasste die Top-10 der Billboard 200 nur um einen Platz. Besser war davor und danach kein anderes Foghat-Album platziert. "Stone Blue" (Bearsville, 1978) erreichte Platz 25, "Boogie Motel" (Bearsville, 1979) Platz 35. "Tight Shoes" (Bearsville, 1980) ging in Richtung New Wave und schaffte es nur noch auf Platz 106 der Billboard 200. Danach kehrte Rod Price der Band den Rücken. Sein Ersatzmann war Erik Cartwright (g, vcl). Das Quartett Peverett, Cartwright, MacGregor und Earl spielte mit Hilfe von Ex-Mitglied Nick Jameson (key, vcl) "Girls To Chat & Boys To Bounce" (Bearsville, 1981) ein. Damit schaffte es die Band ein letztes Mal in die vordere Hälfte der Billboard 200. MacGregor machte danach definitiv seinem Vorgänger Nick Jameson Platz. Mit Rich Oppenheim (sax) als weiterer Musiker wurde "In The Mood For Something Rude" (Bearsville, 1982) aufgenommen. Es enthielt lauter Fremdkompositionen und erreichte nur Platz 162 der Billboard 200. "Zig-Zag Walk" (Bearsville, 1983) war auf Platz 192 der Billboard 200 das letzte Foghat-Album in den US-Charts. Dann kam es zu mehreren weiteren Besetzungswechseln, ohne dass dabei neue Aufnahmen entstanden. 1985 löste Peverett Foghat auf. Die verbleibenden Mitglieder Roger Earl (dm), Craig MacGregor (e-b) und Erik Cartwright (g) taten sich mit Jim Robarge (org) zu The Kneetremblers zusammen. 1986 verliess Robarge die Band wieder, um Eric EJ Burgeson (g) Platz zu machen. Fortan ging die Band als Roger Earl's Foghat auf Tournee. Bis 1992 erlebte die Band mehrere Besetzungswechsel. 1990 war auch Peverett wieder mit einer Gruppe und unter dem Namen Lonesome Dav's Foghat auf Tournee gegangen. 1993 kam es zu einer Verschmelzung der beiden Post-Foghat-Bands bzw. zu einer Reunion der Originalbesetzung mit Earl, Price, Stevens und Peverett. In der Folge entstanden mit "Return Of The Boogie Man" (Modern, 1994) und der Live-Aufnahme "Road Cases" (Plum, 1998) zwei weitere Alben. Nach dem Tod von Peverett am 7. Februar 2000 nahmen Roger Earl (dm), Tony Stevens (e-b), Bryan Bassett (g) und Charlie Huhn (vcl) mit "Family Joules" (Besh, 2003) ein neues Album auf. Bis dato veröffentlichte Foghat ein halbes Dutzend weitere Alben, ohne dass man dabei an frühere Erfolge anknüpfen konnte. Nach Peverett verstarben auch Ur-Mitglied Rod Price (2005) sowie Gitarrist Erik Cartwright (2017) und Bassist Craig MacGregor (2018). Inzwischen ist Roger Earl das einzige verbliebene Originalmitglied. Das Schaffen von Foghat wurde auf rund 30 Compilations und Reissue-Paketen dargestellt. Darunter befand sich das 13 CD starke Boxset "The Complete Bearsville Albums Collection" (Rhino, 2016). 05/23

  • Canned Heat

    Amerikanische Blues Rock-Formation, entstanden 1965 im Topanga Canyon in Los Angeles, California, wo Bob Hite eine riesige Blues-Schallplattensammlung besass und sich dort mit Gleichgesinnten zum Fachsimpeln traf. Perlen aus dieser einzigartigen Bluessammlung mit vielen Schellackaufnahmen erschienen später unter dem Titel "Dr. Boogie Presents Rarities From The Bob Hite Vaults - Vol. 1" (Sub Rosa, 2007). Bei diesen Treffen von Blueskennern und Schallplattensammlern, an denen auch John Fahey teilnahm, entstand die Idee, selber eine Band zu gründen, benannt nach dem Song "Canned Heat Blues" (1928) von Tommy Johnson. Die erste Besetzung bestand aus Bob "The Bear" Hite (vcl), Al "The Owl" Wilson (g, hca, vcl), Mike Perlowin (g), Stu Brotman (b) und Keith Sawyer (dm). Nach ersten Versuchen stiegen Perlowin und Sawyer aus und machten Kenny Edwards (g) und Ron Holmes (dm) Platz. Für einen ersten Gig im "Ash Grove" in Hollywood lud Hite zudem Henry "The Sunflower" Vestine (g) ein. Drei Gitarristen waren dann zuviel, so dass Kenny Edwards wieder ging, um mit Linda Ronstadt die Band Stone Poneys zu gründen. Frank Cook (dm) wurde gleichzeitig Nachfolger von Ron Holmes. Studioaufnahmen dieses ersten Lineups wurden später unter dem Titel "Vintage" (Janus, 1970) erstmals auf den Markt gebracht und kamen später mehrfach auch auf Bootleg-LPs heraus. Brotman wurde danach durch Larry "The Mole" Taylor (e-b) ersetzt. Das Lineup Hite, Wilson, Vestine, Taylor und Cook spielte 1967 im Club "The Kaleidoscope" sowie am Montery Festival, ehe die Band von "Liberty" einen Schallplattenvertrag erhielt. Das mit Ray Johnson (p) als Gast eingespielte Debutalbum hiess "Canned Heat" (Liberty, 1967) und war auf Platz 76 der Billboard 200 anzutreffen. Danach wurde Cook durch Adolfo "Fito" de la Parra (dm) abgelöst. Damit war das erste klassische Canned Heat-Lineup zusammen. Dieses spielte mit "Boogie With Canned Heat" (Liberty, 1968) das chartsmässig erfolgreichstes Album ein. In den Billboard 200 schaute Platz 16 heraus, in Grossbritannien sogar Platz 5. Die aus dem Album ausgekoppelte Single "On The Road Again" bescherte der Band mit Platz 16 in den Billboard Hot 100 und Platz 8 in Grossbritannien ebenfalls einen Hit. Für einen Song wurde Sunnyland Slim (p) ins Studio geholt. Teils im Studio, teils live wurde die Doppel-LP "Livin' The Blues" (Liberty, 1969) eingespielt. Mit Dr. John (p), John Fahey (g), John Mayall (p) und Joe Sample (p) machten einige illustre Gastmusiker bei den Aufnahmen mit. Es war das zweite Top-20-Album der Band in den Billboard 200. Zudem erschien das Album auf Platz 45 der US-R&B-Charts. Die Single "Going Up the Country" stand mit Platz 11 in den Billboard Hot 100 so hoch, wie keine andere Canned Heat-Single. In England stand sie auf Platz 19. "Hallelujah" (Liberty, 1969) - mit unter anderem Mark Naftalin (key) von der Paul Butterfield Blues Band als Gast – war ein weiteres Top-50-Album in den Billboard 200. In jenem Jahr trat die Band am Woodstock-Festival auf. Das erste Livealbum hiess "Canned Heat '70 Concert Live in Europe" (Liberty, 1970). Weitere Liveaufnahmen der klassischen Besetzung liess Canned Heat als "Live At Topanga Corral" (Wand, 1971) veröffentlichen und erklärte gegenüber "Liberty", dass dieser Mitschnitt aus dem Jahre 1966 oder 1967 stamme. In Tat und Wahrheit handelt es sich um Liveaufnahmen von 1969. Sie wurden später mehrfach legal und illegal wieder veröffentlicht. Beim nächsten Album "The Canned Heat Cockbook" (Liberty, 1970) handelte es sich um die erste von vielen Compilations der Band. In Grossbritannien stand diese LP in den Top-10 der Albumcharts. Im August 1969 war Henri Vestine durch Harvey "The Snake" Mandel (g) ersetzt worden. Das einzige Album dieses zweiten klassischen Lineups war "Future Blues" (Liberty, 1970), ein Top-30-Album in England. Im Mai 1970 kam es zu einer Zusammenarbeit mit dem Bluesmusiker John Lee Hooker. Auch später arbeiteten die Band als Ganzes oder einzelne Musiker immer wieder mit ihren afroamerikanischen Vorbildern zusammen (siehe Canned Heat mit Bluesmusikern). Am 3. September 1970 starb Mitgründer Alan "Blind Owl" Wilson. Larry Taylor und Harvey Mandel hatten inzwischen zu John Mayall gewechselt, wo sie mit Don "Sugarcane" Harris (vio) die erste nur aus US-Musikern bestehende Begleitband von John Mayall bildeten. Diese Formation nahm "USA Union" (Polydor, 1970) auf. Mandel und Taylor machten auch auf späteren Mayall-Alben mit. In der Besetzung Bob Hite (vcl), Henry Vestine (g), Joe Scott Hill (g, vcl), Antonio de la Barreda (e-b) und Fito de la Parra (dm) nahm Canned Head mit "Historical Figures And Ancient Heads" (UA, 1971) das nächste Studioalbum auf. Als Gäste wirkten Little Richard (p, vcl), Charles Lloyd (fl), Harvey Mandel (g) und andere mit. Es war das letzte Album der Band, das den Sprung in die Billboard 200 schaffte, wenn auch nur auf Platz 87. "The New Age" (UA, 1973), "One More River to Cross" (Atlantic, 1973) und "Human Condition" (Takoma, 1978) waren weitere Alben, eingespielt mit einem Lineup, das viele Wechsel erlebte Die Band hatte inzwischen zwar ihren Höhepunkt überschritten, gab aber weiterhin Konzerte. Am 6. April 1981 starb mit Bob Hite auch der andere der beiden Co-Leader und -Gründer an einem Herzversagen, hervorgerufen durch Drogenprobleme. "Kings Of The Boogie" (Destiny, 1981) hiessen die letzten Aufnahmen mit Bob Hite. "Captured Live" (Accord, 1980) nannte sich ein Konzertmitschnitt aus jener Zeit. In den 1980er und zu Beginn der 1990er Jahren erschienen von Canned Heat vorerst nur noch frühe Liveaufnahmen, Wiederveröffentlichungen oder Compilations. Die Gruppe existierte trotz ständigen Lineupwechseln weiter. Im Juli 1988 ging Canned Heat in der Besetzung Junior Watson (g, vcl), James Thornbury (slide-g, hca, vcl), Larry Taylor (e-b, vcl) und Fito de la Parra (dm, vcl) wieder einmal ins Studio, um mit "Reheated" (SPV, 1988) ein neues Studioalbum einzuspielen. Zum 25-jährigen Bandjubiläum nahm Canned Heat zusammen mit allen, noch lebenden, ehemaligen Bandmitgliedern sowie weiteren Musikern "Internal Combustion" (River Road, 1994) auf. 1997 feierte die Gruppe in der Besetzung Robert Lucas (vcl, g, hca), Henry "The Sunflower" Vestine und Junior Watson (g), Larry "The Mole" Taylor (b), Greg Kage (e-b) und Fito de la Parra (dm) ihr 30-jähriges Bestehen. Dazu war das Album "Canned Heat Blues Band" (Ruf, 1996) eingespielt worden. Bei der Jubiläumstournee verstarb Henry Vestine am 21. Oktober 1997 in Paris. Auf "The Ties That Bind" (Archive, 1997) befanden sich bislang unveröffentlichte Aufnahmen dreier Sessions von 1974 bzw. 1979. Canned Heat machte nach dem Tod ihres dritten Ur-Mitgliedes weiter. "Boogie 2000" (Ruf, 1999) hiess ein neues Album der Band, die von mehreren Gastmusikern unterstützt wurden. Auf "Friends In The Can" (Ruf, 2003) bestand die Stammformation aus Dallas Hodge (vcl, g), Stanley Behrens (hca, vcl, horns), J.P. Paulus (g), Greg Kage (e-b) und Alfredo Fito de la Parra (dm). Dazu kamen als Gäste John Lee Hooker, Taj Mahal, Roy Rogers, Corey Stevens, Walter Trout, Larry Taylor, Harvey Mandel, Robert Lucas und Mike Finnigan. "The Boogie House Tapes, Vol. 1" (Ruf 2000) und "Vol. 2" (Ruf, 2004) und "Vol. 3* (Ruf, 2008) enthielten vorher noch nie heraus gebrachte Studio- und Livetracks, die der belgische Sammler Dr. Boogie und Drummer Fito de la Parra zusammengetragen hatten. "Then And Now" (Fuel, 2006) hiess eine weitere Compilation in Form einer Doppel-CD. "Instrumentals 1967-1998" (Ruf, 2006) enthielt ausschlieslich Instrumentalstücke mit John Mayall und John "Juke" Logan als Gäste. "Christmas Album" (Ruf, 2007) war ein Album mit Weihnachtsliedern und das letzte Studiowerk der Band überhaupt. Das CD/DVD-Set "Songs From The Road" (Ruf, 2015) zeigt die Band bei Auftritten 2015, als das 50-jährige Bandjubiläum gefeiert wurde. Der Audioteil wurde auch unter dem Titel "50 Years Anniversary-Live 2015" (Ruf, 2016) auf einer Doppel-LP zugänglich gemacht. Inzwischen waren weitere frühere Bandmitglieder verstorben. Darunter befand sich auch Larry The Mole", der sich am 19.August 2019 von dieser Welt verabschiedete. Damit waren Harvey Mandel (g) und Fito de la Parra (dm) die einzigen noch lebenden Mitglieder der klassischen Lineups von 1967 bis 1969 bzw. bis 1970. De la Parra ist heute noch Mitglied der Band. Rund 50 Musiker waren über kurz oder lang einmal Mitglied von Canned Heat gewesen. 05/23

  • Canned Heat mit Bluesmusikern

    Im Mai 1970 kam es auch zu einer Zusammenarbeit der kalifornischen Blues Rock-Band Canned Heat mit dem Bluesmusiker John Lee Hooker (g, vcl). Die Seiten A und B der Doppel-LP "Hooker 'n Heat" (Liberty, 1971) bestritt Hooker solo. Dazu kamen auf Seite C zwei Stücke, auf denen sich Hooker von Canned Heat-Mitglied Al "The Owl" Wilson (p, g) begleiten liess. Erst auf dem Rest von Seite C sowie auf Seite D waren Hooker und Canned Heat mit Wilson (hca, p, g), Henry Vestine (g), Antonio de la Barreda (e-b) und Fito de la Parra (dm) gemeinsam am Werk. Wilson starb nach den Aufnahmen und vor Erscheinen der Schallplatte am 4. September 1970 an einer Überdosis Drogen. Das Cover wurde nach Wilsons Tod aufgenommen. Sein Gesicht ist auf einem Porträtbild hinter Hooker zu sehen. Vestine war bei den Aufnahmen zum Cover ebenfalls nicht dabei. An seiner Stelle wurde Bandmanager Skip Taylor hingestellt. Auf späteren Covers wurde Vestines Gesicht hineinkopiert. Obwohl er nicht mitmachte, posierte Bob Hite für das Albumcover. Nach dem Erscheinen der Doppel-LP traten Canned Heat und Hooker in der New Yorker Carnegie Hall auf, wo die erst viel später veröffentlichte LP "Carnegie Hall 1971" (Cleopatra, 2015) mitgeschnitten wurde. An Stelle von Wilson war Joel Scott Hill (g, vcl) in die Band gekommen. "Hooker N' Heat Live At The Fox Venice Theatre" (Rhino, 1981) dokumentierte ein weiteres Aufeinandertreffen von Canned Heat mit John Lee Hooker, dieses Mal auf einer Konzertbühne genau zehn Jahre nach der Studiosession von 1971. Damit war die Zusammenarbeit von Hooker und Heat noch nicht abgeschlossen. Hooker zog die Band oder einzelne Musiker später zu eigenen Aufnahmen bei. Für einen Song seines Albums "The Healer" (Chameleon, 1989) holte Hooker neben Charlie Musselwhite (hca) und Roy Rogers (slide-g), Canned Heat in der Besetzung Henry Vestine (g), Larry Taylor (e-b) und Fito de la Parra (dm) ins Studio. Für andere Stücke tat sich Hooker mit Santana, Bonnie Riatt, George Thorogood, Robert Cray oder Los Lobos zusammen. Das Duett von Hooker und Riatt wurde mit einem Grammy ausgezeichnet. Nach ihrer Zusammenarbeit mit John Lee Hooker wurde die Band oder einzelne Musiker später immer wieder von ihren Vorbildern für Aufnahmen oder Auftritte dazugeholt. Schon 1965 hatte Al Wilson in New York und am Newport Folk Festival Son House begleitet. Ein anderer Bluesmann, der auf die Dienste von Canned Heat zurückgriff, war der Pianist und Sänger Sunnyland Slim, den die Band schon früher für einen Songs des Albums "Boogie With Canned Heat" (Liberty, 1968) ins Studio geholt hatte. Sein Album "Slim's Got His Thing Goin' On" (Liberty und World Pacific, 1969) erschien damals was "Liberty" betrifft, beim selben Label wie die Aufnahmen von Canned Heat. Henry Vestine (g) und Larry Taylor (e-b) machten in einem der elf Songs mit. Für einen anderen zog Sunnyland Slim Al Wilson, Vestine, Wilson und Taylor bei. "Memphis Heat" (Blue Star, 1974 und Barcley, 1974) dokumentierte das Aufeinandertreffen des Pianisten und Sängers Memphis Slim und Canned Heat bei zwei Sessions am 18. September 1970 und am 11. Juli 1973 jeweils in Paris. Canned Heat trat in dabei unterschiedlichen Lineups an und wie schon bei den Aufnahmen mit John Lee Hoker ohne Sänger Bob Hite an. Henry Vestine (g) und Fito de la Parra (dm) waren bei beiden Sessions zugegen. 1970 gehörten noch Joel Scott Hill (g) und Alfredo De La Barreta (e-b) zur Band: 1973 waren es James Shane (g) und Richard Hite (e-b). Der Musiker, der als Peter Chatman (vcl, p) aufgeführt wurde, war niemand anderer als Memphis Slim selber. In mehr als der Hälfte der Songs machten auch die Memphis Horns mit. Eine ähnliche Produktion stellte das Album "Gate's On The Heat" (Blue Star und Barcley, 1975) von Clarence "Gatemouth" Brown (vcl, g, mand, vio, hca) dar. Es handelte sich im Prinzip um eine Wiederveröffentlichung der LP "The Drifter Rides Again" (Barclay, 1973) mit Aufnahmen von 1972 in Frankreich mit den Memphis Horns, vorerst aber ohne Canned Heat. Die Wiederveröffentichung von "Gate's On The Heat" enthielt aber im Gegensatz zur Original-LP zwei weitere Songs, die Brown 1973 in Memphis mit Canned Heat ohne Hite aufgenommen hatte. Eine noch spätere Wiederveröffentlichung von "Gate's On The Heat" (Universal und EmArcy, 2004) enthielt vier Songs dieser Begegnung, bei der von Seiten Canned Heat Henry Vestine und James Shane (g), Richard Hite (e-b) und Fito de la Parra (dm) dabei gewesen waren. Auch die Memphis Horns und offenbar The London Strings Orchestra waren mit dabei. Bassist Larry "The Mole" Taylor diente daneben auch Shakey Jake, Smokey Wilson, Albert King, Terry Evans, Phillip Walker und selbst Solomon Burke als Begleiter. Harvey Mandel wurde von Jimmy Witherspoon und Henry Vestine vom Free Jazz-Saxophonisten Albert Ayler engagiert. Zudem hatte Canned Heat-Mitgründer Bob Hite Albert Collins 1968 zu "Imperial Records" gelotst. 05/23

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