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4268 Ergebnisse gefunden für „“

  • Brandi Carlile

    Amerikanische Singer/Songwriterin und Musikerin, geboren am 1. Juni 1981 in Ravensdale, Washington. Sie wuchs in ihrer ländlichen Heimat mit Country-Musik auf und stand mit acht Jahren erstmals mit ihrer Mutter auf der Bühne. Danach entdeckte sie die Rockmusik und ging mit 17 Jahren nach Seattle, wo sie als Solo- und Begleitmusikerin auftrat. Später schloss sie sich mit den Zwillingen Tim und Phil Hanseroth zu einer Rock'n'Roll-Band zusammen, in der aber immer mehr Carliles Songwriter-Folkrock-Stil zu dominieren begann. Die Hanseroths sind seitdem ihre festen Begleitmusiker und an der Entstehung ihrer Songs beteiligt. Erste Aufnahmen in Form der EPs und Demos "Room For Me" (2000), "Open Doors" (2002), "We're Growing Up" (2003) und "Acoustic" (2004) erschienen auf einem eigenen Label, doch 2004 wurde sie von einem grossen Label entdeckt und unter Vertrag genommen. Ihr Debutalbum "Brandi Carlile" (Columbia, 2005) erreichte Platz 80 der Billboard 200 und kletterte bis auf Platz 1 der US-Folk-Album-Charts. "Live From Neumo's" (Red Ink, 2005) und "Live At Easy Street Records" (Columbia, 2007) waren danach zwei Live-EPs. Mit dem von T-Bone Burnett produzierten Zweitling "The Story" (Columbia, 2007) schaffte Carlile den Durchbruch. Das Titelstück wurde auch für die TV-Serie "Grey's Anatomy" verwendet und erreichte in den Billboard Hot 100 Platz 75. Das Album kam bis auf Platz 41 der Billboard 200. Ihr drittes Album "Give Up The Ghost" (Columbia, 2009) entstand unter Mitwirkung unter anderem von Elton John. Es war mit Platz 26 in den Billboard 200 wieder sehr erfolgreich. Neben weiteren EPs und Singles erschien mit "Live At Benaroya Hall With The Seattle Symphony" (Columbia, 2011) ihr erstes Live-Album. "Bear Creek" (Columbia, 2012) war wieder ein Nummer-1-Album in den Folk-Charts und erreichte bei den Billboard 200 Platz 10. Noch besser schnitt drei Jahre später "The Firewatcher's Daughter" (Ato, 2015) ab.Die CD stand sowohl bei den US-Folk- als auch bei den US-Rock-Alben ganz zuoberst und schaffte den Sprung in die Top-10 der Billboard 200. "Cover Stories" (Legacy, 2017) hiess ein Album, auf dem andere Musikerinnen und Musiker Stücke von Carlile interpretierten. Das Album erreichte Platz 40 der Billboard 200. Das nächste eigen Studiowerk "By The Way, I Forgive You" (Low Country Sound und Elektra, 2018) belegte in den nationalen US-Albumcharts Platz 5 und schnitt damit besser ab als alle anderen Alben davor. Zudem war das Album in den Folk- und Rock-Charts erneut auf Platz 1 anzutreffen. Zwischen den Alben erschienen jeweils mehrere EPs und Singles. Ein weiteres Album hiess "In These Silent Days" (Low Country Sound und Elektra, 2021). Auch dieses stand in den US-Folk- und Rock-Charts ganz zuoberst, dazu auf Platz 11 der Billboard 200. Im Jahr darauf erschien eine Doppel-CD-Version davon mit "In the Canyon Haze" als CD 2. Es handelte sich um akustische Versionen der zehn Stücke von "In These Silent Days" mit "Space Oddity" von David Bowie als elften Titel. 05/23

  • Charley Patton

    Amerikanischer Bluesmusiker und Sänger, geboren am 12. Juli 1885 in Heron's Place, zwischen Bolton und Edwards, im Hinds County, Mississippi. Er war einer der Urväter und zentralen Figuren des Mississippi-Delta Blues. Seine Vorfahren waren schwarzer, weisser und indianischer Abstammung. Auf der Dickery's Plantage, wo seine Eltern Bill und Annie lebten, umgab ihn täglich die ländliche Musik der Baumwollpflücker. Dabei lernte er Henry Sloan, einer der ersten Vertreter des Delta Blues überhaupt kennen. Zur Zeit des Ersten Weltkrieges hatte Charley Patton bereits ein grosses Repertoire an Bluessongs und einen guten Bekanntheitsgrad in der Region des Mississippi-Deltas. Er trat - oftmals zusammen mit Willie Brown - bei vielen Festen und anderen Veranstaltungen auf. Patton wurde 1929 von Talentsucher Henry Speir entdeckt, der einen Nachfolger für den erfolgreichen Blind Lemon Jefferson suchte. Am 14. Juni 1929 nahm Patton - teilweise begleitet von Henry "Son" Sims (vcl, vio) - für "Paramount" in Richmond, Indiana, 14 Titel auf, die alle auf Schellack-Schallplatten erschienen. Im Oktober 1929 brachte er in Grafton, Wisconsin, für "Paramount" fast 30 weitere Songs auf Band, von denen die meisten veröffentlicht wurden. Teilweise wurde er von Willie Brown (g) oder Henry Sims (vio) begleitet Dazwischen schloss er sich kurze Zeit einer Minstrel-Show in Nashville an. Bei einer Messerstecherei kam er fast ums Leben und landete schliesslich im Gefängnis. Anfang 1934 reiste der bereits kranke Patton zusammen mit seiner Frau, der Sängerin Bertha Lee nach New York City, um zwischen dem 30. Januar und 1. Februar 1934 für die "Vocalion" weiteres Material aufzunehmen. Patton starb am 28. April 1934 in Indianola, Mississippi, an einem Herzversagen. Patton sei neben dem hochgejubelten Robert Johnson zu einer Fussnote der Bluesgeschichte degradiert worden, obwohl Johnson noch in kurzen Hosen herumlief während Patton schon seinen Einfluss ausübte, klagte der Musiker und -historiker und Patton-Kenner John Fahey, der im Jahre 1970 ein Buch über diesen Musiker veröffentlicht hatte. Unter dem Titel "Screamin' And Hollerin' The Blues: The Worlds Of Charley Patton" (Revenant, 2001) veröffentlichte Fahey auf seinem eigenen Label eine 7-CD-Box mit Musik dieses wichtigen Bluespioniers. Fünf der sieben CDs enthielten sämtliche veröffentlichten und bis zu diesem Zeitpunkt unveröffentlichten Aufnahmen von Patton mit Son House, Willie Brown, Louise Johnson, Henry "Son" Sims, Bertha Lee, Delta Big Four, Buddy Boy Hawkins, Edith North Johnson und dem Musiker und dem Talentsucher Henry C. Speir. CD 6 umfasst Aufnahmen von Musikern aus der Umgebung von Patton wie Ma Rainey, Howlin' Wolf, Poor Boy Lofton, Kid Bailey, Walter Rhodes, Rube Lacy, Blind Joe Reynolds, Tommy Johnson, Pops Staples, The Mississippi Sheiks und Bukka White, der viel später, in den 1960er Jahren, auf Faheys "Tokama"-Label ein Comeback feierte. Auf der siebten CD befanden sich Interviews mit Staples, Wolf, Speir sowie Booker Miller. Das Set enthält auch einen Reprint des Patton-Buches von Fahey und alle Schellack-Schallplatten-Ettiken der Patton-Veröffentlichungen auf den Labels "Paramount", "Vocalion" und "Herwin". Schon vor der "Revenant"-Veröffentlichung waren ab Anfang der 1960er Jahre zahlreiche Compilations mit Material von Patton auf den Markt gekommen. Drei Einzel-CD stellten "Complete Recorded Works In Chronological Order Volume 1 (14 June 1929 to late November/ early December 1929)" und "Complete Recorded Works In Chronological Order Volume 2 (Late November / Early December 1929)" (beide Document, 1990) sowie "Complete Recorded Works In Chronological Order Volume 3 (December 1929 to 1 February 1934) (Document, 1991) dar. Diese Aufnahmen wurden später von Jack White unter den Titeln "Complete Recorded Works In Chronological Order Volume 1 bis 4" (Third Man und Document, 2013) auch in LP-Form auf den Markt gebracht. Über vier LPs erstreckte sich "You're Gonna Need Somebody When You Die (The Recorded Works)" (Monk, 2009). Je drei CD stark waren die Sammlungen "The Voice Of The Delta: The Charley Patton Legacy" (Indigo, 2004), "The Definitive Charley Patton" (Proper, 2009) und "The Complete Recordings 1929-34" (Acrobat, 2014). "Complete Recordings 1929 – 1934" (JSP, 2008) umfasste fünf CD. 05/23

  • Robert Johnson

    Amerikanischer Bluesgitarrist- und sänger, geboren je nach Quelle am 8. Mai 1911 oder an anderen Tagen in den Jahren 1909 bis 1912 in Hazlehurst, Mississippi, als Robert Leroy Dodds, Spencer oder als Robert Johnson. 17-jährig heiratete im Februar 1929 die 15-jährige Virginia Travis, die jedoch im Jahr darauf bei einer Geburt mitsamt dem Baby starb. Als Gitarrist war Johnson nicht sonderlich begabt. Seine ersten Lehrer waren Ike Zimmerman und Son House. Letzterer brachte ihm nicht nur das Gitarrenspielen bei, sondern ermunterte ihn auch, als Musiker durch den amerikanischen Süden zu ziehen. Um 1930 mauserte sich Johnson plötzlich zu einem der besten Blueser des Mississippi-Deltas. Sein Lehrerer Son House verbreitete später die Legende, dass Johnson an einer einsamen Wegkreuzung einen Pakt mit dem Teufel geschlossen habe. Johnson nahm während seiner Karriere nur 42 Tracks von 29 verschiedenen Songs auf. Von 13 Songs existieren demnach zwei Versionen. Die erste Session für die "American Recording Company" fand zwischen dem 23. und 27. November 1936 in San Antonio, Texas, statt. Dabei spielte Johnson 16 Tracks ein. Die zweite Session wurde am 19. und 20. Juni 1937 in Dallas, Texas durchgeführt. Ein Teil dieser beiden Aufnahmesessions erschien bei "Vocalion" auf 78-er Schellack-Schallplatten. Bis 1938 erschienen weitere Aufnahmen. Über seinen Tod am 16. August 1938 im Alter von 27 Jahren in Greenwood, Mississippi, existieren mehrere Geschichten. Eine davon besagt, dass er drei Tage zuvor bei einem Auftritt in Three Forks von einem eifersüchtigen Ehemann mit Whiskey vergiftet wurde. In anderen ist davon die Rede, dass Robert Johnson niedergestochen wurde. Wieder entdeckt und danach als König des Delta Blues verehrt wurde Johnson erst Anfang der 1960er Jahre. 1961 erschien mit "King Of The Delta Blues Singers" (Columbia) eine LP mit 16 Songs. Weitere 13 Songs erschienen 1970 auf "King Of The Delta Blues Singers - Volume 2". 1990 kam beim selben Label die Doppel-CD "The Complete Recordings of Robert Johnson" auf den Markt, die sich eine halbe Million Mal verkaufte. 1968 war Johnson in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen worden und am 17. September 1994 gab das U.S. Post Office eine Gedenkbriefmarke für Johnson heraus. Zahlreiche Rock- und Blues-Künstler coverten seine Songs. Am 12. Dezember 1999 erlebte der Film "Can't You Hear The Wind Howl?: The Life & Music of Robert Johnson" seine Premiere. Die Songs von Johnson wurden im Laufe der Jahre immer wieder auf verschiedenen Compilations veröffentlicht. Bis dato wurden aus dem wenigen Material über 100 Compilations zusammengestellt. 05/23

  • John Fahey in früheren Jahren

    Amerikanischer Gitarrist, Komponist und Labelbesitzer, geboren am 28. Februar 1939 in Takoma Park, Maryland, im Umfeld von Washington D.C.. Er wuchs mit Bluegrass- sowie Country & Western-Musik auf. Im Alter von 14 Jahren wechselte Fahey von der Klarinette zur Gitarre. Aufnahmen von Blind Willie Johnson und Charley Patton weckten sein Interesse am ruralen Blues. Der Legende nach soll Fahey 1952 beim Angeln den Piedmont-Stil-Gitarristen und Sänger Frank Hovington getroffen haben. Fahey war von dessen Gitarrenspiel derart angetan, dass er kurz darauf selber eine billige "Sears & Roebuck"-Gitarre kaufte und sich das Spielen selber beibrachte. Fahey gilt als Begründer des so genannten American Primitivism, auch bekannt als American Primitive Guitar Music. Weitere bekannte Musiker dieser Richtung waren Leo Kottke, Robbie Basho und Peter Lang. Alle veröffentlichten irgendwann im Laufe ihrer Karriere Aufnahmen auf Faheys Label "Takoma Records". Vom Stil American Primitivism beeinflusste zeitgenössische Gitarristen sind unter anderem Sir Richard Bishop, Steffen Basho-Junghans, Jack Rose und Daniel Bachman. Auf Drängen von Freunden nahm Fahey ab 1958 bis 1962, zum Teil unter dem Pseudonym Blind Thomas, für Joe Bussards "Fonotone"-Label einige Songs und Instrumentals auf. Diese und weitere drei Stunden Musik aus jener Zeit wurden später unter dem Titel "Your Past Comes Back To Haunt You (The Fonotone Years 1958-1965)" (Dust To Digital, 2011) im Rahmen einer 5-CD-Box (wieder) veröffentlicht. Die Vorbereitungen für die Herausgabe dieses Sets dauerten elf Jahre. Auf seinem eigenen "Revenant"-Label waren 2001 alle frühen Aufnahmen von Fahey auf der 4-CD-Box "John Fahey's Earliest Recordings: The Fonotone Years (1958-65)" ebenfalls wieder veröffentlicht worden. 1959 hatte Fahey nachts als Aushilfe in einer Tankstelle in Langley Park, Maryland, gearbeitet. Die Eindrücke, die er dabei gewann, setzte er später in eine Reihe von Kompositionen für akustische Gitarre um. Daraus entstand mit einem Budget von 300 Dollar die LP "The Legend Of Blind Joe Death", von der er bei "RCA" 100 Stück pressen liess und auf seinem "Takoma"-Label herausbrachte. Eine LP-Seite stammte von Fahey selber, die andere erschien unter dem Namen des (imagninären) Gitarristen Blind Joe Death. Fahey spielte ein Grossteil der Songs 1964 noch einmal neu ein und brachte sie unter dem Titel "Blind Joe Death" (Takoma, 1964) heraus. Drei Jahre später nahm Fahey das Material noch einmal neu, dieses Mal in Stereo, auf und veröffentlichte es unter dem Titel "Volume 1/Blind Joe Death" (Takoma, 1967). Bevor Fahey 1963 seine Studien an der University Of California in Berkeley fortsetzte, hatte er mit "Death Chantes, Breakdowns And Military Waltzes" (Takoma, 1964) ein zweites Album eingespielt. Auch dieses Material nahm Fahey 1967 in Stereo noch einmal auf und veröffentlichte es als "Volume 2/Death Chants, Breakdowns & Military Waltzes" (Takoma, 1967) ein zweites Mal. Die zwei ersten Fahey-Alben wurden gleichzeitig als "The Early Sessions" (Takoma, 1967) auf einer Doppel-LP zusammengefasst. Spätere Reissues der frühen Fahey-Alben auf CD enthielten deutlich mehr Material als die LP-Versionen, die in den 1960er Jahren veröffentlicht wurden. Auch sein drittes Album "Volume 3/Dance Of Death & Other Plantation Favorites" (Takoma, 1965) wurde 1967 wieder veröffentlicht, ohne dass Fahey es neu einspielte. Die Fortsetzung davon war "Guitar Vol. 4/The Great San Bernardino Birthday Party And Other Excursions" (Takoma, 1966). "Volume 5/The Transfiguration Of Blind Joe Death" (Riverboat, 1967) war das erste Alben für ein fremdes Label. Abseits vom Folk-Boom um Bob Dylan, Joan Baez und Pete Seeger hatte sich um John Fahey eine eigene Folk-Szene entwickelt. Fahey suchte auch den Kontakt zu seinen Vorbildern wie Skip James oder Bukka White. White, den Fahey mittels einer Postkarte kontaktiert hatte, spielte für "Takoma" die LP "Mississippi Blues" (1969) ein. Mit Robert Pete Williams stöberte Fahey für sein Label einen weiteren vergessenen Blueser auf. Stücke von Fahey, Robbie Basho, Max Ochs, Harry Taussig und Bukka White wurden auf der LP "Contemporary Guitar - Spring '67" (Takoma, 1967) zusammengefasst. "Volume 6/Days Have Gone By" (Takoma, 1968) war wieder ein eigenes Album von Fahey auf seinem Label. Ausschnitte von Auftritten 1968/1969 im "Matrix Club" in San Francisco erschienen später als "The Great Santa Barbara Oil Slick" (Water, 2004). Von Berkeley wechselte Fahey an die UCLA nach Los Angeles, wo er Zimmergenosse von Al "Blind Owl" Wilson, dem Mitgründer von Canned Heat, wurde und seine Doktorarbeit über den Blues-Pionier Charley Patton fertig schrieb. Diese erschien später als "Charley Patton (Studio Vista, 1971) in Buchform. Mit Henry Vestine, einem anderen späteren Canned Heat-Musiker, hatte Fahey während der Zeit ebenfalls viel Kontakt. 1968 war Fahey Gastmusiker auf dem zum Teil im Studio, zum Teil live eingespielten Canned Heat-Doppel-Album "Livin' The Blues" (Liberty, 1969). Ein Jahr zuvor war er mit Red Krayola in Berkeley aufgetreten. Ein Mitschnitt erschien erst viel später als "Live in 1967" (Drag City, 1998). Gegen Ende der 1960er Jahre wies "Takoma" gute Verkaufszahlen auf. Auf seinem Label veröffentlichte Fahey weitere Aufnahmen wie "The Voice Of The Turtle" und "The New Possibility: John Fahey's Guitar Soli Christmas Album" (beide, 1968). Davon verkauften sich zum Teil bis zu 100'000 Stück. 1971 erschien auf "Takoma" das aufwendig gestaltete Album "America". Ursprünglich sollte daraus ein Doppel-Album werden. Erst die Wiederveröffentlichungen als CD von 1998 und von 2005 von "Ace" enthielten sämtliches Material, welches damals aufgenommen wurde. Später kamen die Aufnahmen unter dem Titel "America – The Complete Edition" (4 Men With Beards, 2009) in seiner ursprünglich vorgesehenen Form, das heisst als Doppel-LP, auf den Markt. Eine weitere Aufnahme auf seinem eigenen Label in jener Zeit war "Fare Forward Voyagers (Soldier's Choice)" (1973). Mit Leo Kottke und Peter Lang teilte sich Fahey die Split-LP "Fahey, Leo Kottke, Peter Lang" (1974). Neben Aufnahmen dieser Gitarristen gab Fahey auch ein Album des Pianisten George Winston heraus. Dieser wurde später zu einem der Stars des "Windham Hill"-Labels von Will Ackermann, der von Fahey und "Takoma" zur Gründung eines eigenen Labels angeregt worden war. John Fahey hatte sich schon früh für Musique concrète zu interessieren begonnen und mit "Requia And Other Compositions For Guitar Solo" (Vanguard, 1967) ein erstes Album in dieser Richtung aufgenommmen. Das Hauptstück "Requiem For Molly Parts 1-4" war eine Collage aus alten Blues-Songs, Hitler-Reden sowie Sound-Effekten. Das zweite Album in dieser Richtung hiess "The Yellow Princess" (Vanguard, 1968) und entstand teilweise mit Hilfe von Jay Ferguson (org, p), Mark Andes (e-b), Matt Andes (g) und Kevin Kelley (dm). Die beiden Alben wurden später unter dem Titel "The Essential John Fahey" (Vanguard, 1974) auf einer Doppel-LP zusammengefasst. "John Fahey" (Vanguard, 2007) war eine CD mit Stücken dieser beiden LPs. 1969 wurde Fahey von Regisseur Michelangelo Antonioni für den Soundtrack von "Zabriskie Point" engagiert. Doch zwischen diesen beiden Künstlern kam es zu einem heftigen Streit. Dennoch steuerte Fahey einen Song zum Soundtrack bei. Anfang der 1970er Jahre war Fahey auch für das Label "Reprise" tätig gewesen. Dort spielte er unter dem Gruppennamen John Fahey & His Orchestra mit Dixieland-Musikern die LPs "Of Rivers And Religion" (1972) sowie "After The Ball" (1973) ein. Beide Alben wurden später auf einer CD (Warner, 2003) zusammen wieder veröffentlicht. Eine Radiosession aus jener Zeit fand den Weg auf die CD "Record Plant, Sausalito CA, September 9th 1973" (Keyhole, 2015) bzw. auf die LP "Live In Sausalito, September 9, 1973" (Alternative Fox, 2020). Ebenfalls unter dem Bandnamen John Fahrey & His Orchestra erschien "Old Fashioned Love" (Takoma, 1975). Die LP enthielt auch Duoaufnahmen mit Woody Mann (g). Die CD "On Air" (Tradition & Moderne, 2005) und die DVD "1978 Live At Audimax Hamburg" (Blast First Petite, 2011) bestanden später aus Liveaufnahmen aus jener Zeit, die im März 1978 innerhalb von drei Tagen in Deutschland aufgezeichnet wurden waren. Weitere "Takoma"-Aufnahmen von Fahey in jener Zeit hiessen "Christmas With John Fahey Volume II" (1975), "Visits Washington, D.C." (1979), "Yes! Jesus Loves Me - Guitar Hymns" (1980), "Live In Tasmania" (1981) und "Railroad I" (1983). Dazu gab er die Compilation "The Best Of John Fahey 1958-77" (1977) heraus. In den 1970er Jahren begannen die Zeiten für "Takoma" und Fahey aber schlechter zu werden. Fahey wurde gezwungen, "Takoma" aus finanziellen Gründen gezwungen an "Chrysalis" zu verkaufen. Folge 2 der Compilation "The Best Of John Fahey: 1964-1983" (Takoma, 2004) erschien deshalb erst viel später, zusammengestellt von Henry Kaiser. 05/23

  • Burzum

    Norwegisches Black Metal-Projekt, gegründet 1991 in Bergen von Varg Vikernes (vcl, g, e-b, dm). Dieser war am 11. Februar 1973 als Kristian Vikernes geboren worden und nannte sich ab 1993 Varg Vikernes. Ab 2008 Vikernes änderte er seinen Namen in Louis Cachet. Dabei nahm er den Nachnamen seiner Frau Marie Cachet an. Er trat auch als Count Grishnackh und Uruk-Hai in Erscheinung. Er war ab 1989 zuerst in Bands wir Old Funeral und Immortal aktiv und nahm 1991/1992 als Burzum drei Demo-Tapes auf. Damit fiel er Øystein Aarseth von Mayhem auf, der kurz zuvor mit "Deathlike Silence Productions" ein eigenes Label gegründet hatte. Dort erschien das erste Album "Burzum" (1992) mit Euronymous (g) von Mayhem in einem Track. Der Zweitling "Det som engang var" (Cymophane, 1993) entstand im Alleingang. Im selben Jahr erschien die CD-EP "Aske" (Deathlike Silence, 1993) mit Samoth (e-b) als Mitmusiker in zwei der drei Tracks. Die EP und das erste Album wurden später auf einer CD (Misanthropy, 1995) gemeinsam wieder veröffentlicht. Die nächsten Alben hiessen "Hvis lyset tar oss" (Misanthropy, 1994) und "Filosofem" (Misanthropy, 1996) beide eingespielt 1993, im Falle des zweiten Albums erst drei Jahre später veröffentlicht. Dieses Album kam in einer norwegisch und einer deutsch gesungenen Version auf den Markt. Vikernes war 1992/1993 auch Mitglied der norwegischen Black Metal-Formation Mayhem. Mit Attila Csihar (vcl), Euronymous (g) alias Øystein Aarseth und Hellhammer (dm) alias Jan Axel Blomberg als Mitmusiker spielte Vikernes das Mayhem-Album "De Mysteriis Dom Sathanas" (Century Black und Deathlike Silence, 1994) ein. Im Verlaufe der Arbeiten kam es offenbar zu einem Streit zwischen Vikernes und Euronymous. Letzterer wurde am 10. August 1993 in Oslo mit 23 Messerstichen ermordet. Vikernes bestritt zwar die Tat, wurde aber dennoch Anfang 1994 wegen Mordes und zudem wegen dem Niederbrennen von mehreren Kirchen zur Höchststrafe von 21 Jahren Haft verurteilt. Das "De Mysteriis Dom Sathanas"-Album erschien erst, nachdem die Basslinien von Vikernes getilgt wurden. Dies war aber nicht der Fall, die Bass-Töne wurde einfach leiser abgemischt. Im Gefängnis spielte Vikernes mit "Dauði Baldrs" (Misanthropy, 1997) und "Hliðskjálf" (Misanthropy, 1999) zwei weitere Burzum-Alben ein. Sechs bis damals erschienenen Burzum-Alben bzw. -EPs wurden mit Ausnahme des letzten Albums unter dem Titel "Burzum 1992-1997" (Hammerheart, 1998) als Picture-Disc-Box-Set wieder veröffentlicht. "Anthology" (Cymophane, 2002) war eine Compilation mit Burzum-Tracks aus fast allen Alben sowie zwei Werken von einer 2000 erschienenen Bootleg-CD. Ab 2002 erschienen zudem mehr als ein halbes Dutzend Burzum-Tribute-Alben anderer Bands und Künstler. Unter dem Titel "Draugen: Rarities" (Back On Black, 2005) kamen rare und neu abgemischte Burzum-Aufnahmen heraus, die zuvor auf einer Bootleg-CD erschienen waren. "Anthologie" (Back On Black und Candlelight, 2008) war eine weitere Compilation mit Tracks aus früheren Alben. Im Mai 2009 wurde Vikernes unter Bewährung aus der Haft entlassen. Sofort machte er sich an die Arbeit für das neue Burzum-Album "Belus" (Byelobog, 2010), das zuerst "Den Hvite Guden" (Der weisse Gott) heissen sollte. Danach folgten "Fallen" (Byelobog, 2011) und "From The Depths Of Darkness" (Byelobog, 2011). Letzteres Album bestand aus Neu-Einspielungen von Tracks der ersten beiden Burzum-Alben "Burzum" und "Det Som Engang Var". "Umskiptar" (Byelobog, 2012) und "Sôl austan, Mâni vestan" (Byelobog, 2013) waren weitere reguläre Alben. Bei letzerem handelte es sich um einen Soundtrack zu einem Film von Vikernes und seiner Frau Marie Cachet, mit der er inzwischen auf einem Bauernhof in Frankreich lebte. Das nächste Album "The Ways of Yore" (Byelobog, 2014) nahm er im Alleingang auf. Danach erschienen drei DL-Single-Tracks, die nicht vom Album stammten. Das 12-CD-Boxset "XIII" (Satanath, 2018) war vorerst nur für den russischen Markt bestimmt und wurde im Jahr darauf auch anderswo unter dem Titel "Complete Discography" (Icarus, 2019) herausgebracht. Ähnlich umfassend war das aus 15 Kassetten bestehende Set "In The Arms Of Darkness" (Darkness Shall Rise, 2019) mit ebenfalls fast dem gesamten Material, das Burzum veröffentlicht hatte. "Thulêan Mysteries" (2020) war nach sechs Jahren wieder einmal ein Album mit neuem Material. Es erschien als Doppel-CD (Byelobog) oder als Doppel-LP (Back On Black). "Unreleased Material 1988-1994" (Arcadian, 2021) enthielt Stücke von Burzum und von Varg Vikernes' früherem Projekt Uruk-Hai. 05/23

  • Immortal

    Norwegische Black Metal-Band, gegründet 1990 in Bergen von Abbath Doom Occulta (vcl, e-b, g, key, dm) alias Olve Eikemo und Demonaz Doom Occulta (g) alias Harald Nævdal. Die beiden Musiker hatten zuvor in der Death Metal-Band Old Funeral zusammen gespielt. Kurz vor Immortral hatte Abbath Amputation gegründet. Zusammen mit Demonaz Doom Occulta (g, vcl), Jørn Inge Tunsberg (g) und Padden (dm) spielte Abbath als Amputation die beiden Demos "Achieve The Mutilation" (1989) und "Slaughtered In The Arms Of God" (1990) zwei Demos ein. Nach dem Ende von Aputation gründeten Abbath und Demonaz sowie Armagedda (dm, perc) mit Immortal eine neue Band. Die erste Aufnahme war die 7"-EP "Immortal" (Listenable, 1991), deren drei Tracks später auf der Split-CD "True Kings Of Norway" (Spikefarm, 2000) wieder veröffentlicht wurde. Diese CD enthielt auch Tracks von Emperor, Dimmu Borgir, Ancient und Arcturus. Das erste Album "Diabolical Fullmoon Mysticism" (Osmone, 1992) entstand ebenfalls im Trio, doch die nächsten Full-Length-Aufnahmen "Pure Holocaust" (Osmone, 1993) und "Battles In The North" (Osmose, 1995) waren dann wieder Duo-Produktionen. "Masters of Nebulah Frost" (Osmose, 1995) nannte sich eine Single im VHS-Kassettenformat mit Mayhem-Mitglied Hellhammer (dm) alias Jan Axel Blomberg als dritten Musiker. Für das nächste Album "Blizzard Beasts" (Osmose, 1997) wurde Horgh (dm) als dritter Musiker engagiert. Ab 1997 litt Demonaz so sehr an Tendinitis an einem seinem Arme, dass er seinen Posten als aktiver Musiker aufgeben musste. Er blieb der Band als Songtexter und Manager treu. So entstand das nächste Immortal-Album "At The Heart Of Winter" (Osmose, 1999) als Duo-Aufnahme von Abbath und Horgh. Auf den nächsten Alben "Damned In Black" (Osmose, 2000) und "Sons Of Northern Darkness" (Nuclear Blast, 2002) war die Band wieder ein Trio mit Iscariah (e–b). Zur Deluxe-Version (Nuclear Blast, 2005) von letzterer CD gab's als Bonus die DVD "Live At BB Kings Club New York 2003". Anfang 2003 verliess Iscariah die Band. Er wurde durch Saroth ersetzt, ehe sich Immortal Mitte 2003 auflöste. Im Herbst 2005 begannen die drei Urmitglieder Abbath, Demonaz und Armagedda zusammen mit King ov Hell (e-b) von Gorgoroth und Ice Dale (g) alias Arve Isdal von Enslaved an einem neuen Projekt mit dem Bandnamen I zu arbeiten. Mit "Between Two Worlds" (Nuclear Blast, 2006) veröffentlichte diese Band nur ein Album, ehe Abbath, Demonaz und Horgh Immortal 2006 reformierten. Bis zum ersten Album "All Shall Fall" (Nuclear Blast, 2009), mit Apollyon (e-b) alias Ole Jørgen Moe von Aura Noir als dritten Musiker, vergingen drei Jahre. Gleichzeitig erschienen alle fünf früheren Studioalbum in Form des 5-CD-Sets "Vinyl Wooden Box" (Viva Hat, 2009). "Valley of the Damned/Hordes of War" (Nuclear Blast, 2009) war eine Split-7"-Single mit Hypocrisy. Die CD bzw. DVD "The Seventh Date Of Blashyrkh" (Nuclear Blast, 2010) enthielt den Mitschnitt des Auftritts am Wacken Open Air 2007 in der Besetzung Abbath (g, vcl), Apollyon (e-b) und Horgh (dm). Mit "March Of The Norse" (Nuclear Blast, 2011) gab Demonaz unter seinem Namen auch ein Soloalbum heraus. Von Immortal selber erschienen nach 2010 vorerst keine Aufnahmen mehr, auch wenn die Band weiter existierte. Abbath Doom Occulta sagte sich allerdings von Demonaz Doom Occulta los und gab mit "Abbath" (Season Of Mist, 2016) sein erstes eigenes Album heraus. Mit "Northern Chaos Gods" (Nuclear Blast, 2018) legte Immortal nach achtjähriger Pause wieder einmal ein neues Album vor, eingespielt in der Duo-Besetzung Demonaz (vcl, g) und Horgh (dm). Das Set "Under the Banner of Blashyrkh" (Darkness Shall Rise, 2020) bestand aus sechs Kassetten mit den ersten sechs Veröffentlichungen der Band, beginnend mit dem Demotape "Immortal" bis zum Album "Blizzard Beasts". Dazu kam ein 136-seitiges Buch und diverses anderes Material. Das nächste Album nannte sich "War Against All" (Nuclear Blast, 2023), eingespielt von Demonaz (vcl, g) mit Hilfe der Gastmusiker Ice Dale (e-b) und Kevin Kvåle (dm). 05/23

  • Old Funeral

    Norwegische Death Metal-Gruppe, gegründet 1988 in Bergen von Tore Bratseth (g), Olve "On the Egg" Eikemo (e-b) und Jan Atle Aserød alias Padde (dm, vcl). "The Fart That Should Not Be" (1989) und "Abduction of Limbs" (1990) waren zwei Demotapes, ehe mit "Devoured Carcass" (Thrash, 1991) eine 3-Track-7"-EP erschien. Bratseth und Aserød wurden inzwischen von Varg Vikernes (g) von Burzum und Mayhem sowie von Thorlak (e-b) begleitet. 1992 löste sich die Band auf. Unter den Titeln "Join The Funeral Procession" (Hammerheart, 1998) und "The Older Ones" (Hammerheart, 1999) erschien später bereits bekanntes oder noch nie veröffentlichtes Material der Band. "Grim Reaping Norway" (Hearse, 2002) bestand aus Live-Mitschnitten von zwei Konzerten im Mai und August 1991. Unter dem Titel "Our Condolences (1988-1992)" (Soulseller, 2013) wurde fast sämtliches Material, das die Band je aufgenommen hatte, in Form einer Doppel-CD zugänglich gemacht. "Old Coffin Days" (A Fine Day to Die, 2020) war Jahre später eine Compilation in Form einer Kassette. 05/23

  • Shakespear's Sister

    Britisch-amerikanisches Alternative Pop-Duo, gegründet 1988 in London als Soloprojekt von der britischen Singer/Songwriterin Siobhan Fahey, davor Mitglied des Pop-Trios Bananarama. Deer Bandname stammte von einem Song von The Smith. 1989 stiess die amerikanische Sängerin und Gitarristin Marcella Detroit alias Marcy Levy dazu. Sie hatte davor zusammen mit Eric Clapton den Song "Lay Long Sally" geschrieben, den Clapton mit "Cocaine" als B-Seite auf einer 7"-Single (RSO, 1977) veröffentlicht hatte. Detroit/Levy hatte bei den Aufnahmen zu diesem Song Backingvocals beigesteuert. Das erste Shakespear's Sister-Album "Sacred Heart" (FFRR, 1989) schaffte es in die Top-10 der britischen Charts. Von den fünf ausgekoppelten Singles fand sich einzig "You're History" in den Top-10 der britischen Charts. Das zweite Album "Hormonally Yours" (London, 1992) enthielt mit "Stay" eine Nummer-1-Single dazu eine weitere Top-10-Nummer. "Stay" verkaufte sich weltweit über eine Million Mal und stand auch in den Billboard Hot 100 auf Platz 4. Das Album kletterte bis auf Platz 3 in Grossbritannien und auf Platz 56 in den Billboard 200. 1996 ging das Duo auseinander. Das für 1996 vorgesehene dritte Album hiess "#3" (SF, 2004) und kam wegen Problemen von Fahey mit der Schallplattenfirma erst acht Jahre später auf Fahey eigenem Label heraus. Es tauchte nicht in den Charts auf und enthielt eine Single, die es in die Top-30 der UK-Charts schaffte. "Best of Shakespear's Sister" (London, 2004) war im selben Jahr die erste von mehreren Compilations. Eine Raritätensammlung trug den Titel "Long Live the Queens!" (2005). Zudem hatte Siobhan Fahey einige Singles unter ihrem Namen sowie das Album "The MGA Sessions" (SF, 2005) mit eigenen Aufnahmen von Mitte der 1990er Jahre herausgebracht. Dazu wollte sie unter dem Titel "Bad Blood" ein richtiges Soloalbum herausbringen. Dieses erschien unter dem Titel "Songs From The Red Room" (SF, 2009) als viertes Album unter dem Projektnamen Shakespear's Sister. Auch dieses kam nicht in die Charts. "Live 1992" (SF, 2011), Remixes" (SF, 2012) und die Compilation "Cosmic Dancer" (SF, 2012) waren weitere Veröffentlichungen unter dem früheren Projektnamen. 2019 kam es zu einer Reunion von Fahey und Detroit. Dazu erschien die Compilation "Singles Party" (SF, 2019) mit den neu abgemischten Hits der Gruppe und zwei neuen Songs. Weiteres neues Material erschien auf der EP "Ride Again" (SF, 2019). 05/23

  • Casey Bill Weldon

    Amerikanischer Country Blues-Gitarrist, geboren je nach Quelle am 2. oder 8. Februar 1901 oder am 10. Juli 1909 in der Nähe von Springfield, Conway County, Arkansas, als William Weldon. Sein Spitzname Casey Bill oder auch K. C. Bill ist eine Verballhornung von Kansas City. Er ist nicht zu verwechseln mit dem Memphis Jug Band-Mitglied Will Weldon (1906-1934). Erste Aufnahmen machte er am 25. und 16. März 1935 in Chicago, Illinois, mit Blind Darby alias Teddy Darby (g, vcl) und Peetie Wheatstraw (p) für das Label "Vocalion". Die Titel wurden unter den einzelnen Namen der Musiker veröffentlicht. Danach folgten bis 1938 weitere Aufnahmen für "Bluebird" unter eigenem Namen sowie mit den Washboard Rhythm Kings oder mit Memphis Minnie, die er geheiratet hatte. Er wurde vor allem durch sein Spiel auf der Steelgitarre bekannt und benutzte eine National-Gitarre, die er flach auf den Schoss legte. Er wurde deshalb auch als Hawaiian Guitar Wizard bezeichnet. Mehrere seiner Stücke wurden später von Count Basie, Big Bill Broonzy, Ray Charles, Jazz Gillum, Louis Jordan, B. B. King, Leadbelly, Jimmy Rushing, Muddy Waters und Jimmy Witherspoon gecovert. 1945 war er in Los Angeles im Studio und zwar als Begleiter von Cecil Gant (p, vcl). Ab Mitte der 1960er Jahre tauchten seine Aufnahmen im Rahmen des Blues- und Folk-Revivals auf mehreren Country- Blues-Compilations wieder auf. Mit Kokomo Arnold teilte er sich die Split-Compilation "Bottleneck Guitar Trendsetters Of The 1930s" (Yazoo, 1975). Eigene Compilations hiessen "Casey Bill Weldon (Hawaiian Guitar Wizard)" (RCA, 1978), "Red Hot Blues 1927-1937" (Earl Archives, 1982) und "1935-1937" (Old Tramp, 1987). 1993 veröffentlichte das Label "Document" sein Gesamtwerk auf vier Einzel-CD. Danach folgten weitere Compilations. Casey Bill Weldon war am 28. September 1972 in Kansas City, Kansas, im Alter von 62 Jahren verstorben. 05/23

  • Kokomo Arnold

    Amerikanischer Blues-Sänger und Slide Guitar-Spieler, geboren am 15. Februar 1896 in Jonesboro, Clayton County, Georgia, als James Arnold. Seinen Übernamen bekam er wegen seines Songs "Old Original Kokomo Blues" über eine Kaffeemarke, den er am 10. September 1934 für "Decca" in Chicago eingespielt hatte. Es war dies seine erste Aufnahmesession unter eigenem Namen gewesen, nachdem er am 17. Mai 1930 als Gitfiddle Jim in Memphis, Tennessee, zwei Titel aufgenommen hatte. Bis 1938 spielte er für "Decca" unter seinem Namen sowie als Begleiter von Peetie Wheatstraw (vcl, p), Alice Moore (vcl), Mary Johnson (vcl) oder für The Honey Dripper alias Roosevelt Sykes (vcl, p) eine ganze Reihe von Titeln ein, die auf 78er Schellack-Schallplatten herauskamen. Dazu war er bei einer Aufnahme auch Mitglied der Gruppe Oscar's Chicago Swingers. Danach kamen keine Aufnahmen mehr heraus. Am 20. Dezember 1954 spielte der damals noch unbekannte Elvis Presley in den Sun Studios in Memphis den Arnold-Titel "Milkcow Blues Boogie" ein, der mit "You're A Heartbreaker" auf seiner dritten 7"-Single (Sun, 1955) erschien. Die Single kam nicht in die Charts. Die Originalsongs von Arnold tauchten erst wieder ab Anfang der 1960er Jahre auf Compilations auf, als Blues und Folk ein Revival hatten. Das Schaffen von Kokomo Arnold wurde ab Mitte der 1960er Jahre auf fast zwei Dutzend eigenen Compilations dargestellt. Die umfangreichste Sammlung stellten die vier CDs dar, die das Label "Document" 1991 unter dem Obertitel "Complete Recorded Works In Chronological Order" herausgab. Kokomo Arnold war am 8. November 1968 in Chicago im Alter von 72 Jahren verstorben. 05/23

  • Valentina Goncharova

    Urkrainische-estnische Komponistin und Musikerin, geboren 1953 in Kiew. Im Alter von 16 Jahren liess sie sich im heutigen Sankt Petersburg nieder, um am dortigen Konservatorium klassische Violine und zeitgenösissische Komposition zu studieren. Am damaligen Leningrad geriet sie in den 1970er Jahren auch in Kontakt mit dem Ganelin Trio und anderen Vertretern der Avantgarde-Musikszene. Sie geriet vor allem in die Underground-Rockszene und heiratete den Toningenieur Igor Zubkov, der ihr eine Violine mit elektronischen Zusätzen herrichtete. Das Paar liess sich in Talinn, Estland, nieder, kaufte ein Tonbandgerät und begann elektroakustische DIY-Musik aufzunehmen. Diese entstand mit Hilfe von Haushaltgeräten, die mit Kontaktmikros versehen waren, oder anderen Homemade-Instruments. Eigene Aufnahmen von ihr kamen erst spät heraus. Auf dem ukrainischen Label "Shukai" erschien die Doppel-LP "Recordings 1987 - 1991, Vol. 1" (2020), bestehend aus Soloaufnahmen zwischen Ambient, Musique Concrète, New Age und Abstract. Die Fortsetzung war die LP "Recordings 1987​-​1991 Vol. 2" (2021) mit Duostücken, die sie in Tallinn, Riga, Helsinki and Moskauf mit Hilfe von Alexander Aksenov, Sergey Letov (sax) oder Pekka Airaksinen aufgenommen hatte. Auf einem anderen Label erschien die Doppel-LP "Ocean - Symphony For Electric Violin And Other Instruments In 10+ Parts" (Hidden Harmony, 2022) . Der Grossteil der Aufnahmen stammte von 1988 und war davor auf CD 2 des 8-CD-Sets "Document - New Music From Russia - The 80's" (Leo, 1989) veröffentlicht wurden. 2021 fügte sie ein weiteres, über 23-minütiges Werk bei. 05/23

  • Jorge Antunes

    Brasilianischer Komponist, geboren am 23. April 1942 in Rio de Janeiro. Er studierte Violine, Komposition und Dirigieren an der Universidade Federal do Rio de Janeiro und setzte seine Studien später bei Alberto Ginastera und Luis de Pablo fort. Ab 1961/62, nach einem Konzert von David Turdor mit Karlheinz Stockhausens "Kontakte", begann sich Antunes mit elektronischer Musik auseinanderzusetzen. Er wurde zu einem Pionier in Sachen elekto-akustischer und elektronischer Musik in Brasilien. Diese Musik wurde als Música Cromofônica bezeichnet. Er baute einen Sägezahn-Generator und erforschte auf diese Weise die Klänge des familieneigenen Pianos. Dieses Frühwerk hiess "Short Piece For E Natural And Harmonics". 1966 wurde er Direktor für musikalische Forschung am Villa-Lobos-Institute. 1969 zog er wegen der Militärjunta nach Buenos-Aires. 1970/71 studierte er in Utrecht bei Gotfried Michael Koenig, und 1972/73 arbeitete er bei der Groupe de Recherches Musicales (GRM) in Paris. Später wurde er Direktor des Labors für elektronische Musik und Leiter des Orquestra da Universidade de Brasilia. Von Antunes erschienen mehrere Aufnahmen. Die LP "IGNM-SIMC-ISCM/Musikprotokoll 1972/Steirischer Herbst '72 /9 10 17 10" (ORF, 1972) teilte er sich mit Paul Gutama Soegijo, Peter Schat und Junsang Bahk. Antunes war darauf mit seinem Werk " Cromorfonética" vertreten. Auf den LPs "Música Eletrônica" (E. S. Mangione, 1975), "Catastrofe Ultra-Violeta/Isomerism" (Sistrum, 1976), "!No Se Mata La Justicia!" (Sistrum, 1981) sowie auf der CD "Música Eletroacústica - Periodo Do Pioneirismo" (Academia Brasileira De Musica und ABM Digital, 1993) fanden sich jeweils mehrere Werke von Antunes. Letztere Aufnahmen enthielten auch vier Werke, die schon auf der LP "Música Eletrônica" von 1975 herausgebracht worden waren. Sie wurden später auch unter dem Titel "Savage Songs" (Pogus, 2002) veröffentlicht. "Musica Electronica 70's I" (Sistrum, 1994), "Musica Electronica 70's II" (Sistrum, 1995) und "Musica Electronica 90's I" (Sistrum, 1998) hiessen drei Mini-CDs mit Werken aus den 1970er bzw. 1990er Jahren. Die CD "Jorge Antunes e o GeMUnB" (UnB Discos, 2002) bestand aus Aufnahmen, die im Oktober 1975 in London eingespielt worden waren. Am 14. Oktober 2006 wurde seine Oper "Olga" am Theatro Municipal in São Paulo uraufgeführt. Mit einem Libretto von Gerson Valle zeigt die Oper das Leben der deutschen Kommunistin Olga Benario-Prestes (1908-1942). Die Stücke der beiden CD "Música De Câmara I und II" (beide Sistrum, 2010) waren früher, das heisst 1992, 1994, 1996, 1997 und 2007, aufgenommen worden. Auf der CD-R "Coloratus" (Academia Brasileira De Musica und ABM Digital, 2011) fanden sich fünf Werke, die Antunes in den 1970er und 1990er Jahren komponiert hatte. "In Defense Of The Machine" (Pogus, 2013) zeigt weitere Arbeiten von Antunes. "Cordas Dedilhadas" (Selo, 2020) hiess eine Doppel-CD, die vorwiegend aus Werken für akustische Instrumente bestand. 05/23

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