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  • Milford Graves

    Amerikanischer Schlagzeuger, Perkussionist und Bandleader, geboren am 20. August 1941 in Queens, New York City. Zusammen mit Sunny Murray war Graves einer der Pioniere des Free Jazz-Schlagzeugs. Er brachte als einer der ersten Schlagzeuger indische und afrikanische Perkussions-Instrumente in den Free Jazz ein. Er entwickelte auch eine Technik, Improvisationen niederzuschreiben und diese dann noch einmal zu spielen. Sein Instrumentarium umfasst die diversesten Perkussions-Instrumente. Er spielte zuerst Tanz- und Popmusik. Seine ersten Studiosessions machte er an der Seite von Chick Corea (p), Eddie Gomez (b) und anderen als Mitglied einer Band des Conga-Spielers Montego Joe, die am 15. Mai 1964 und am 21. Mai 1965 "Arriba!" (Prestige, 1964) einspielte. Im Oktober 1964 holte in Giuseppi Logan (ts, as, oboe) zusammen mit Don Pullen (p) und Eddie Gomez (b) für die Aufnahmen von "Giuseppi Logan Quartet" (ESP, 1965) ins Studio. Noch im selben Monat machte er als Mitglied des Paul Bley Quintetts mit Marshall Allen (as), Dewey Johnson (tp) und Eddie Gomez (b) bei der Einspielung der LP "Barrage" (ESP, 1965) mit. Als Mitglied des Lowell Davidson Trios war er auf einem gleichnamigen Album (ESP, 1965) zu hören. Gegen Ende 1964 gründete er mit John Tchicai (as), Roswell Rudd (tb) und Lewis Worell bzw. Reggie Workman (b) sowie zeitenweise auch Leroi Jones alias Imamu Amiri Baraka (poetry) das New York Art Quartet, von dem mehrere Aufnahmen erschienen. Graves wurde Mitglied jenes Musikerkreises, der die "October Revolution In Jazz" propagierte. Er kam dabei auch zu Aufnahmen mit dem Jazz Composers Orchestra, in dem die wichtigsten Musikerinnen und Musiker dieses Zirkels vereint waren. Ende 1965 tat sich Graves (dm, bells, gong, shaker) mit Sunny Morgan (dm, bells) zum Percussion Ensemble zusammen. Dieses Duo nahm eine gleichnamige LP (ESP, 1965) auf. Bei Logan hatte Graves den Pianisten Don Pullen (p) kennengelernt, mit dem er mehrere Duoauftritte gab. Zusammen spielten sie am 30. April 1966 in New Haven die beiden Duo-Liveaufnahmen "In Concert At Yale University, Volume 1" (SRP, 1966) und "Nommo (Volume 2)" (SRP, 1967) ein. Beide Alben wurden Sammlerstücke. Obwohl die Originalbänder verloren gingen, wurden die Aufnahmen mit Hilfe von vorhandenen LPs während zehn Jahren restauriert und unter dem Titel "The Complete Yale Concert, 1996" (Corbett vs. Dempsey, 2020) wieder veröffentlicht. Im Juni 1967 trat Milford Graves mit Albert Ayler (ts) in Newport auf und spielte mit ihm sowie mit Donald Ayler (tp), Call Cobbs (hapischord) und Alan Silva (b) als weitere Musiker später die LP "Love Cry" (Impulse!, 1968) ein. Sonny Sharrock zog ihn für die Aufnahmen von "Black Woman" (Vortex, 1969) bei. Dann wurde es ruhiger um Graves. Er wurde College-Lehrer und trat sporadisch im Duo mit Rashied Ali oder Andrew Cyrille auf. Mit letzterem entstand 1974 die Duo-LP "Dialogue Of The Drums" (IPS, 1974). Als nächstes folgte die Trioaufnahme "Bäbi" (IPS, 1977) mit Arthur Doyle (reeds) und Hugh Glover (reeds). Ergänzt mit weiteren erst später wieder entdeckten Aufnahmen dieses Trios von 1969 wurde daraus eine Doppel-CD (Corbett vs. Dempsey, 2021). Weitere Aufnahmen dieses Trios vom Februar und März 1976 wurden auf der Doppel-LP "Children Of The Forest" (Black Editions Archive, 2023) zugänglich gemacht. 1977 ging Graves nach Japan, wo er mit Mototeru Takagi (ts), Abe Kaoru (as, sops), Toshinori Kondo (tp, a-horn) und Toshiyuki Tsuchitori (dm, perc) unter seinem Namen "Meditation Among Us" (Kitty, 1977) einspielte. Ende der 1970er bis Mitte der 1980er Jahre trat er unter anderem in Duos mit Bill Dixon (tp, p) und David S. Ware (ts) auf. Auch im Trio mit Peter Brötzmann (ts) und William Parker (b) war er zu sehen und zu hören. 1983 kam es zu einem Aufeinandertreffen von Graves mit Sun Ra (p, synth, key), John Gilmore (ts), Don Moye (dm) und Andrew Cyrille (dm). Aufnahmen von Graves aus jener Zeit gibt es nur wenige. "Pieces Of Time" (Soul Note, 1984) hiess ein 1983 in New York eingespieltes Perkussions-Quartett-Album, bei dem neben Graves auch Kenny Clarke, Andrew Cyrille und Don Moye mitmachten. Anfang November 1991 machte er in New York Duoaufnahmen mit David Murray (ts, bcl), die als "Real Deal" (DIW, 1992) herauskamen. Mit der solo eingespielten CD "Grand Unification" (Tzadik, 1998) tauchte Milford Graves dann Ende der 1990er Jahre nach einer längeren Pause wieder auf. Dann kam mit "Stories" (Tzadik, 2000) eine zweite Solo-CD auf dem Label von John Zorn heraus. Im Rahmen einer Konzertreihe zum 50. Geburtstag von John Zorn im September 2003 traten Zorn (as) und Graves im Duo auf. Der Mitschnitt dieses Konzertes im New Yorker Club "Tonic" erschien als "50²" (Tzadik, 2004) im Rahmen der Serie "50th Birthday Celebration". Eine Trioaufnahme mit Anthony Braxton (sax) und William Parker (b) kam unter dem Namen der drei Musiker heraus und nannte sich "Beyond Quantum" (Tzadik, 2008). Von seinem Zusammenspiel mit Bill Laswell (e-b) erschienen die CD "Space/Time – Redemption" (Tum, 2014) und die 40:40-minütige DL-Aufnahme "The Stone" (M.O.D., 2014). Bei Auftritten von Bill Laswell im Juni 2015 im "The Stone" in NYC wurden die vier Tracks der Duo-DL-EP "Redemption" (2022) aufgezeichnet. Aufnahmen von 2015 von Marshall Allen (as, ewi), Roscoe Mitchell (ss, sops, as, bas), Scott Robinson (ts, bas, as, contra-bas) und Graves wurden im Nachhinein unter dem Titel "Flow States" (ScienSonic, 2021) zugänglich gemacht. Auf der Triple-CD "Sacred Ceremonies" (TUM, 2021) sind Graves und Laswell je im Duo mit Wadada Leo Smith (tp) zu hören. Auf CD 3 bilden die drei Musiker ein Trio. Die Aufnahmen stammten von 2015 und 2016. Beim Big Ears Festival 2018 in Knoxville, Tennessee, trat Graves mit Jason Moran (p) auf. Der Livemischntt erschien unter dem Titel "Live At Big Ears" (Yes, 2021). Vom langjährigen Trio Peter Brötzmann (reeds), William Parker (b) und Graves wurden unter dem Titel "Historic Music Past Tense Future" (Black Editions Archive, 2022) Aufnahmen von 2002 verbreitet. Bei Graves war 2018 eine Herzkrankheit diagnostiziert worden. Trotz einer Lebenserwartung von einem halben Jahr starb er erst am 12. Februar 2021. Er wurde 79 Jahre alt. "A Mind-Body Deal" (Inventory, 2022) hiess ein Buch über Graves. 05/23

  • Juan Atkins

    Amerikanischer Techno-DJ und -Produzent, geboren am 9. Dezember 1962 in Detroit, Michigan. Er gilt zusammen mit seinen Schulkollegen Derrick May und Kevin Saunderson, den Belleville Three, als einer der Pioniere und Erfinder des Detroit Techno. Er hatte zwar nie den kommerziellen Erfolg wie Kevin Saunderson, aber dafür hielt er sich immer kompromisslos an seine Vorstellungen von elektronischer Musik zwischen futuristisch und minimal. Seine ersten musikalischen Versuche machte er mit einem Korg MS10-Synthesizer, einem Kassettengerät und einem Mischpult. Er machte die Bekanntschaft mit Rick Davies, einem Synthesizer-Experten und Vietnam-Veteranen. Zusammen bildeten sie zu Beginn der 1980er Jahre Cybotron. Deren Single "Clear" (Fantasy, 1983) gilt mit ihrer Kombination von Breakbeats, einer dunklen Basslinie, futuristischer Synthiklängen und Roboter-Vocals als einer der Klassiker des Techno. Nach Cybotron initiierte Atkins mit Model 500 Mitte der 1980er Jahre eines seiner wichtigsten Projekte. Weitere Mitglieder von Model 500 waren Mark Taylor, Mike Banks und Milton Baldwin alias DJ Skurge. Model 600 war später ein Soloprojekt, von dem 2002 eine Maxisingle erschien. Weitere Soloprojekte hiessen Audio Tech, Infiniti, Juan Harvell, One, Output, Red Parrot und Triple XXX. Atkins und May taten sich sporadisch zum Duo X-Ray zusammen, um im Abstand von mehreren Jahren einige wenige Singles zu veröffentlichen. Kreem war Ende der 1980er/Anfang der 1990er Jahre ein Duo mit Kevin Saunderson, dem anderen der drei Erfinder des Detroit-Techno. Mit Doug Craig tat sich Atkins zu Channel One zusammen, mit Rona Johnson zu One On One. Duos mit Eddie Fowlkes hiessen Peaches & Cream und Ski. Visions war ein Trio mit Anthony Shakir und Dianne Lynn. Borderland nannte sich ein Duo mit dem Deutschen Moritz von Oswald, von dem das Album "Transport" (Tresor, 2016) und drei Maxisingles auf den Markt kamen. Von Juan Atkins erschienen auch einige Aufnahmen unter eigenem Namen. Es handeltes sich, beginnend mit "Beat Track" (Red Parrot 228, 1987), um rund zwei Dutzend Maxissingles. Dazu kamen die Doppel-CD-Compilation "20 Years 1985-2005" (Tresor und Metroplex, 2005) mit Tracks einiger seiner Projekte und Gruppen und "The Berlin Sessions" (Tresor, 2005). 05/23

  • Cybotron

    Amerikanische Electro/Proto-Techno-Formation, gegründet 1980 in Detroit, Michigan, von Juan Atkins und Richard "3070" Davis. Mit John "Jon 5" Housely stiess noch ein dritter Musiker dazu. Beeinflusst wurden die Musiker vom Funk von George Clinton, von der deutschen Band Kraftwerk, vom japanischen Yellow Magic Orchestra sowie von englischem Electropop und italienischer Disco-Musik. Der Sound war geprägt von Synthesizern und Drum-Machines. Auf dem Label von Juan Atkins erschienen die beiden 7"-Singles "Alleys Of Your Mind" (Deep Space, 1981) und "Cosmic Cars" (Deep Space, 1982), die sich beide zusammen 15'000 Mal verkauften. Dies führte zu einem Vertrag mit einem grossen Label, wo das erste Album "Enter" (Fantasy, 1983) erschien. Dazu erschienen bei "Fantasy" bis Mitte der 1980er Jahre mehrere 12"- oder 7"-Singles. Juan Atkins stieg 1985 wegen musikalischer Differenzen mit Davis aus. Er begann als Model 500 mit monotonen Rhythmen zu experimentieren und wurde zusammen mit Derrick May und Kevin Saunderson einer der drei Gründerväter des Detroit Techno. Nachdem auch Housley ausgestiegen war, wurde Cybotron ein Soloprojekt von Davis, das bei der späteren Entwicklung des Techno aber keine Rolle spielte. Zehn Jahre nach dem Debutalbum erschien der Zweitling "Empathy" (Fantasy, 1993). "Interface: The Roots Of Techno" (Southbound, 1994) war danach eine "Best Of"-Compilation. Ein drittes und letztes Album trug den Titel "Cyber Ghetto" (Fantasy, 1995). Danach erschien kein neues Material mehr. Zehn Jahre später stellte "Motor City Machine Music: An Exploration Of Cybotron" (BGP, 2005) eine zweite Compilation dar. Darauf fanden sich auch zwei Tracks von X-Ray, einem frühen Projekt von Atkins und Derrick May. 05/23

  • Model 500

    Techno-Projekt des am 9. Dezember 1962 in Detroit, Michigan, geborenen Juan Atkins. Er gilt zusammen mit Derrick May und Kevin Saunderson als Pionier des Detroit Techno, eine der ersten und wichtigsten Techno-Spielarten überhaupt. Unter seinem eigenen Namen, unter diversen Projektnamen wie Audio Tech, Channel One, Frequency, Infiniti, One, Output, Red Parrot, Triple XXX sowie in Gruppen wie Cybotron, Flintstones, Kreem, One On One, Peaches & Cream, Ski, Visions und X-Ray veröffentlichte Atkins im Laufe der Jahre unzählige Aufnahmen. Atkins begann ab 1985 Soloaufnahmen als Modell 500 herauszubringen. Auf seinem eigenen "Metroplex"-Label erschienen zuerst Maxisingles wie "No UFO's" (1985), "Night Drive" (1985) und "Testing 1-2/Bang The Beat" (1986). Nach einer ganzen Reihe von weiteren Maxis war "Classics" (R&S, 1993) eine Compilation, die auch die beiden ersten Maxis enthielt. "Deep Space" (R&S, 1995) und "Mind & Body" (R&S, 1999) waren dann richtige Alben. Später erschien mit "Update" (Metroplex, 2002) eine einzige Maxisingle unter dem Projektnamen Model 600. Ab 2008 wurde der Name Model 500 als Bezeichnung für eine Gruppe mit Atkins, Mike Banks, DJ Skurge und Mark Taylor verwendet. Nach einigen weiteren Maxis erschien von dieser Gruppe das Album "Digital Solutions" (Metroplex, 2015). Seither kamen keine weiteren Aufnahmen mehr heraus. 05/23

  • Kevin Saunderson

    Amerikanischer Techno-DJ und Produzent, geboren am 9. Mai 1964 in Brooklyn, New York City, aufgewachsen in Detroit, Michigan. Mit seinen High School-Kollegen Juan Atkins und Derrick May, den sogenannten Belleville Three, war er einer der Urväter des Detroit-Techno. Saunderson trat ab Ende der 1980er Jahre sowohl unter seinem eigenen Namen, als auch unter zahlreichen Projektnamen auf. Inner City hiess eines seiner wichtigsten Projekte. Es handelte sich um ein 1988 gegründetes Duo mit der Sängerin Shanna Jackson alias Paris Grey. Von dieser Formation erschienen vier Alben und über 60 Maxisingles bzw. sonstige kürzere Aufnahmen. Mehr als ein Dutzend Maxisingles veröffentlichte Saunderson in der ersten Hälfte der 1990er Jahre zusammen mit seiner Frau Ann Saunderson sowie mit Michael Nanton und Rachel Kapp unter der Bezeichnung The Reese Project. "Faith, Hope & Clarity" (diverse Labels, 1992) war ein Album dieser House-Gruppe, begleitet vom Remix-Album "Faith Hope & Clarity Remixed" (diverse Labels, 1993) mit Neubarbeitungen von Groove Corporation, Underground Resistance, MK, Kevin Saunderson, Carl Craig, Tony Humphries, Andrew "Doc" Livingstone und Dave Lee, CJ Mackintosh und Love Revolution. Zwischen 1988 und 1990 veröffentlichten Kevin und Ann Saunderson als Kaos einige Maxisingles. Später erschienen weitere 12"-Veröffentlichungen sowie das Album "Thinking Out Loud" (CD Baby, 2009). Zwischen 1988 und 2012 veröffentlichte Saunderson als Reese einige Maxisingles. Als E-Dancer gab er ab 1991 über 20 Maxisingles heraus, die danach auf dem Album "Heavenly" (Planet E, 1998) zusammengefasst wurden. "Heavenly Revisited" (KMS, 2017) mit Remixversionen sowie "Infused" (KMS, 2018) waren zwei weitere Alben. "Re:Generate" (Drumcode, 2021) hiess eine Remix-Sammlung Weitere Soloprojekte waren Esser'ay, K.S. Experience, Keynotes und Tronikhouse. Zusammen mit Scott Kinchen trat Saunderson als 2 The Hard Way in Erscheinung, mit Anthony Pearson und Donna Black als 3 Down, mit Arthur Forest als The Bad Boys und Tranzitor, mit Derrick May und James Pennington als Intercity sowie mit Juan Atkins als Kreem. Mit Santonio Echols nannte er sich Reese & Sanantonio und mit seiner Frau Ann Saunderson alias Ruth Joy trat er als Surreal in Erscheinung. Die beiden Saunderson taten sich mit Dennis White, DJ Tone und Paris Grey zum Projekt Unreleased Project zusammen. 05/23

  • Inner City

    Amerikanisches House/Techno-Projekt, gegründet 1988 in Detroit, Michigan, von Kevin Saunderson mit der Sängerin Paris Grey. Zusammen mit seinen High School-Kollegen Juan Atkins und Derrick May, den sogenannten Belleville Three, war Kevin Saunderson einer der Urväter des Detroit-Techno. Von Inner City kamen auf diversen Labels über 50 Maxisingles/12"-EPs heraus. Auf "Paradise" (10 Records, 1989) wurden einige der bis zu diesem Zeitpunkt veröffentlichten Stücke zu einer Compilation zusammengefasst. Remixes der Tracks von Magic Juan, Steve "Silk" Hurley, Groove Corporation, David Morales und Frankie Knuckles, Duane Bradley sowie Alan Coulthard kamen gleichzeitig als "Paradise Remixed" (10 Records, 1989) auf den Markt. "Fire" (10 Records, 1990) und "Praise" (Records, 1992) waren weitere Sammlungen von Maxisingle-Tracks. "Testament 93" (Virgin, 1993) war eine zweite Remix-Sammlung mit Neubearbeitungen von Inner City-Tracks von CJ Mackintosh, Brothers In Rhythm, Kevin Saunderson, Leftfield, The Future Sound Of London und Unity. Weitere Compilation hiessen "Best Of: The Good Life" (KMS, 2001), "Good Life - The Best Of Inner City" (EMI Gold, 2003) und "Big Fun - Big Hits! (The Collection)" (Music Club Deluxe, 2012). Letztere war eine Doppel-CD. Das DL-Album "30 Years EP" (KMS, 2019) enthielt zehn Remixes oder Extended Remixes. Ohne Paris Grey, aber mit anderen Sängerinnen nahm Saunderson mit "We All Move Together" (Armada Digital, 2020) ein Inner City-Comeback-Album auf. 05/23

  • Derrick May

    Amerikanischer Techno-DJ und Produzent, geboren am 6. April 1963 in Detroit, Michigan. Mit seinen High School-Kollegen Juan Atkins und Kevin Saunderson, den sogenannten Belleville Three, war er einer der Urväter des Detroit-Techno. Beeinflusst wurden er und seine Kollegen vor allem von Bands wie Yello, Kraftwerk und Parliment. Mit Juan Atkins hatte er 1985 die Deep Space DJ Crew gegründet. 1986 fing er an, eigene Tracks zu produzieren und stellte im selben Jahr das Label "Transmat" auf die Beine. Ab 1987 veröffentlichte May unter dem Projektnamen Rhythim Is Rhythim mehrere Tracks, die später Kultstatus erlangten. Bei den Veröffentlichungen handelte es sich ausschliesslich um Maxisingles. Anfänglich trat Derrick May als Mayday vor allem als Remixer in Erscheinung. Unter diesem Namen erschienen auch einige wenige Maxisingles. Ein weiteres Soloprojekt in den Anfangstagen war Long Ago. Zusammen mit François Kevorkian trat May als Cosmic Twins in Erscheinung, mit Carl Craig nannte er sich Incogdo, mit Darryl Wynn hiess er R-Tyme. Im Trio mit James Pennington und Kevin Saunderson nannte man sich Intercity. X-Ray war ein Duo mit Juan Atkins. Ab 1989 zog sich May aus der Szene zurück, da er den Hype und die Kommerzialisierung des Techno nicht mehr vertreten konnte. Vom Soloprojekt The 10th Planet erschien Mitte der 1990er Jahre eine Maxisingle. Seine Arbeit unter den verschiedenen Projektnamen wurde im Laufe der Zeit auf mehreren Alben zusammengefasst, die alle unter Derrick Mays Namen erschienen. "Innovator - Soundtrack For The Tenth Planet" (Network, 1991) bestand in der CD-Version aus zwölf und in der 12"-EP-Version aus sechs seiner klassischen Tracks. Eine ausgebaute Version dieser Compilation erschien später in Japan Form der Doppel-CD "Innovator" (Sony, 1996). In den USA kam diese Doppel-CD (Transmat, 1997) im Jahr danach auf den Markt. Davon gab's auch eine Version in Form eines Boxsets mit fünf 12"-EPs (Transmat und R & S, 1998). "Mysterious Traveller" (A-Wave und Beat, 2002) war eine Sammlung von Tracks des Projekts System 7 von Steve Hillage und Miquette Giraudy, bei dem May mitgearbeitet hatte. 05/23

  • Cab Calloway

    Amerikanischer Old Time Jazz-Sänger, Entertainer, Schauspieler und Bandleader, geboren am 25. Dezember 1907 in Rochester, New York, als Cabell Calloway III. Er war der Sohn des Rechtsanwalts Cabell Calloway II sowie der Lehrerin und Organistin Martha Eulalia Reed. Er wuchs in Baltimore auf und begann nach dem Vorbild seiner Schwester Blanche Calloway in den 1920er Jahren seine Karriere als Sänger in Jazzbands. Darunter befanden sich The Missourians von Andy Preer. Die Bands waren nicht erfolgreich, doch Calloway fiel durch seinen Gesang und seine tänzerischen Einlagen als Jazz-Entertainer auf. 1930 übernahm er die Missourians, taufte sie in Cab Calloway And His Orchestra um und nahm seine ersten Schallplatten auf, die beim Label "Brunswick" erschienen. Ab 1931 hatte er erste Engagements im legendären New Yorker "Cotton Club". Dort entwickelte er sich neben Louis Armstrong und Duke Ellington zum beliebtesten schwarzen Entertainer der 1930er Jahre und trat auch in einigen Filmen wie "Manhattan Merry-Go-Round" (1937) auf. Ab Mitte 1931 hatte er mit "Six or Seven Times" (#14), "(I’ll be Glad When You’re Dead) You Rascal, You" (#17), "Kickin’ the Gong Around" (#4) und "Between the Devil and the Deep Blue Sea" (#15) erste Hits in den Charts. Mitte der 1930er wirkte er bei den "Betty-Boop"-Cartoons der Fleischer Studios mit. 1942 hatte er mit "Blues in the Night (My Mama Done Tol’ Me)" seinen grössten Hit. Seine Big Band war mit einigen Stars der Swingzeit besetzt. Darunter befanden sich der Tenorsaxophonist Chu Berry, die Trompeter Lamar Wright und Doc Cheatham, der Posaunist Claude Jones, der Gitarrist Danny Barker und der Schlagzeuger Cozy Cole. Nach dem Zweiten Weltkrieg war die grosse Zeit der Swingorchester zu Ende. Calloway musste sein Orchester 1948 auflösen. Er trat fortan mit anderen Bands auf. Calloway diente George Gershwin 1935 beim Schreiben dessen Oper "Porgy and Bess" als Vorbild für die Rolle des Sportin’ Life. Über den Jazz hinaus bekannt wurde Cab Calloway durch seinen Auftritt im Kultfilm "Blues Brothers" (1980). Von einem am 12. Juni 1994 in seinem Haus in Westchester County, New York, erlittenen Schlaganfall erholte er sich nicht mehr und starb am 18. November 1994 im Alter von 86 Jahren in einem Pflegeheim in Hockessin, Delaware. Im Februar 2008 bekam Cab Calloway in Los Angeles posthum einen Grammy für sein Lebenswerk. Eine seiner Töchter war die Jazzsängerin Chris Calloway (1945–2008). Unter seinem eigenen Namen oder unter Gruppennamen wie Cab Calloway And His Band, Cab Calloway And His Cab Jivers, Cab Calloway And His Cotton Club Orchestra, Cab Calloway And His Orchestra, Cab Calloway And The Cabbaliers und The Cab Calloway Show kamen im Laufe der Jahre über 30 Alben und über 200 kürzere Aufnahmen, meist Schellack-Schallplatten, heraus. Das Label "Classics" fasste Cab Calloways Schaffen von 1990 bis 1998 im Rahmen einer 12 CD umfassenden Serie zusammen. Andere umfangreiche Compilations waren die 4-CD-Boxsets "Volume 1: The Early Years 1930 – 1934" (JSP, 2001), "Volume 2 1935-1940" (JSP, 2003) und "This Is Hep" (Proper, 2008). 05/23

  • 45 Graves

    Amerikanische Death/Horror/Punk/Gothic Rock-Gruppe, gegründet 1979 in Los Angeles, California, von Paul B. Cutler (g) mit Dinah Cancer (vcl), Rob Graves (e-b) von The Gun Club und Don Bolles (dm). Zur selben Zeit war Cutler Mitglied/Leader der Experimental Punk-Band Vox Pop, von der die 7"-Single "Cab Driver/Just Like Your Mom" (Bad Trip, 1980) und die 12"-EP "The Band The Myth The Volume" (Mystic, 1982) herauskamen. Mindestens auf der EP machten zudem auch die beiden 45 Grave-Mitglieder Dinah Cancer und Don Bolles mit. Die erste Veröffentlichung von 45 Grave war die 7"-Single "Black Cross/Wax" (Goldar, 1981) mit Pat Smear (g) als weiterer Musiker auf der B-Seite. Das erste Album hiess "Sleep In Safety" (Enigma, 1983). Der Titeltrack fand sich allerdings nicht auf dem Album, sondern mit einem Non-Album und einem Albumtrack auf der EP "Phantoms" (Enigma, 1983). Unter dem Titel "A Tale Of Strange Phenomena" (Enigma, 1984) wurden Single- und EP-Songs, ein Livetrack sowie auf der B-Seite der LP ein Interview zusammengefasst. 1985 löste sich die Gruppe auf. "Autopsy" (Restless, 1987) hiess eine richtige Compilation, ehe es 1988 zu einer Reunion kam. Bis 1985 und ab 1988 machte die Band mehrere Besetzungswechsel durch, bei der die Sängerin Dinah Cancer die einzige personelle Konstante blieb. Nach einer weiteren EP war Only The Good Die Young" (Restless, 1989) das zweite Album. 1990 kam es zu einem weiteren Split. Seither ist Gründer Paul B.Cutler nicht mehr dabei. Er war später auf Aufnahmen von Bpeople, Gleaming Spires, Romans, Droogs, The Dream Syndicate, Steve Wynn, The Last Drive, International Metal Supply, Eleven Blue Men und anderen zu hören. Während der Pause von 45 Grave zwischen 1990 und 2005 kam mit "Debasement Tapes" (Cleopatra, 1993) eine Sammlung von Demos und Livetracks aus den Jahren 1980 bis 1983 heraus. Das selbe Material erschien mit zwei Bonus-Tracks später auch unter dem Titel "A Devil's Possessions (Demos And Live 1980-1983)" (Cleopatra, 2008). Ab 2005 war 45 Grave wieder aktiv. Mit "Pick Your Poison" (Frontier, 2012) erschien ein drittes Album, eingespielt in der Besetzung Dinah Cancer (vcl), Frank Agnew (g, key, vcl), Brandden Blackwell (e-b, vcl) und Tom Coyne (dm). Dazu kamen Bläser. 05/23

  • Flamen Dialis

    Französisches Experimental Rock-Projekt des Multiinstrumentalisten Didier Le Gallic zwischen Prog und Psychedelic Rock sowie elektronischer Musik. Le Gallic hatte unter dem Projekt/Bandnamen Yecta Plus Band 1971 in England eine erfolglose Single veröffentlicht. Nach seiner Rückkehr nach Frankreich tat er sich 1976 mit L. Le Clech (vcl, hca), B.B. L'Helgouach (vcl), und Thierry Tanguy (key, vcl) zu Flamen Dialis zusammen. Aufnahmen des Quartetts kamen in Form der 7"-Single "Découverte/Autre Chose" (F.L.V.M., 1978) heraus. Mit ''Symptome Dei'' (F.L.V.M., 1979) folgte das erste Album. Tanguy war nicht mehr dabei, dafür waren mit Y.H. Le Gallic (key, vcl), Alain Ernouf (vcl, fl), M. Le Saout (g) und Jean-Jacques Crenn (vcl) weitere Musiker dazugekommen. Das Album wurde seither zweimal wieder veröffentlicht. Jahrzehnte später spielte Le Gallic im Alleingang die labellose CD "Transformation" (2012) ein. Für die Aufnahmen des dritten Albums "Dokitoe - Las Vegan" (Musea Parallèle, 2017) holte er vier Sänger bzw. Sängerinnen dazu. 05/23

  • Aksak Maboul

    Belgische Avantgarde Rock-Formation, gegründet 1977 von "Crammed Disc"-Labelbesitzer Marc Hollander (org, p, cl, sax, dm-mach, dumbeg, sampl, xylophone, perc) und Vincent Kenis (g, e-b, key). Die Musik von Aksak Maboul entsprach mit ihrer Mischung von Formen, Stilen und Kulturen exakt der Philosphie des "Crammed Disc"-Labels. Schon im Gründungsjahr erschien mit "Onze danses pour combattre la migraine" (Crammed, 1977) eine erste Aufnahme. Es handelte sich um eine Sammlung von musikalischen Miniaturen mit Anleihen an Thelonious Monk, Robert Wyatt, Eric Satie, Duke Ellington, Nino Rota, Eric Dolphy, Kraftwerk, Maurice Ravel, die amerikanischen Minimal Music-Komponisten und diverse Volksmusiken. Ein Keyboard-Pattern tauchte später als Sample auf verschiedenen Techno-Tracks wieder auf. Im Herbst 1977 wurde Aksak Maboul zu einer Live-Band aufgestockt. Neu stiessen Chris Joris (perc) und Marc Moulin (key) zum Stammduo Hollander/Kenis. Moulin wurde bald von Frank Wuyts abgelöst. Dazu wurden für Konzerte und Aufnahmen auch Catherine Jauniaux (vcl), Michel Berckmans (bassoon, oboe), Denis Van Hecke (cello), Geoff Leigh (sax) und Guigou Chenevier (dm) beigezogen. Bis zur Veröffentlichtung der zweiten, noch experimentelleren LP "Un peu de l'âme des bandits" (Crammed, 1980) vergingen knapp drei Jahre. Auf dieser Aufnahme sind neben anderen Fred Frith (g) und Chris Cutler (dm) zu hören. Frith holte das Duo Hollander und Kenis für die Aufnahmen seines Albums "Gravity" (Ralph, 1980) mit anderen Musikerinnen und Musikern ins Studio. Mitte 1980 schlossen sich Hollander und Kenis mit dem Kern der ebenfalls aus Belgien stammenden Synth-Pop-Band Les Tueurs de la Lune de Miel bzw. The Honeymoon Killers zusammen. Nach dem Beizug von Véronique Vincent (vcl) ging diese neue Band 1980/81 unter dem Namen Aksak Maboul auf Tournee. Die LP "Les Tueurs de la Lune de Miel" (Crammed, 1981) erschien dann allerdings unter dem Namen The Honeymoon Killers. Die Honeymoon Killers lösten sich 1985 auf. Hollander und Kenis steuerten als Aksak Maboul einen Teil zur ersten LP "Made To Messure Vol. 1" (Crammed, 1984) der Reihe "Made To Measure" bei. Der Rest dieser LP bestand aus Werken von Minimal Compact, Tuxedomoon und Benjamin Lew. 1988 veröffentlichte das Duo unter dem Namen Mr Big Mouse den Acid House-Klassiker "Drop That Ghetto Blaster" (SSR, 1989). Als Los Descontrolados veröffentlichte das Duo Hollander/Kenis die Maxisingle "¡Pirata!" (SSR, 1989). Hollander machte auch bei den Bandprojekten By Chance und Cos mit. Kenis war bei Sacher Musak bei und spielte wie Hollander auf diversen Aufnahmen anderer "Crammed"-Musikerinnen, Musiker und Bands mit. Ein gemeinsames Album von Aksak Maboul mit der The Honeymoon Killers-Sängerin Véronique Vincent kam vorerst nicht zustande. Eine Demoversion eines Songs kam später auf der Compilation "Crammed Global Soundclash 1980-89-Part Two: Electrowave" (Crammed, 2003) heraus. Das Album erschien rund 30 Jahre später dann dennoch unter dem Titel "Ex-Futur Album" (Crammed, 2014) unter dem Gruppennamen Véronique Vincent & Aksak Maboul With The Honeymoon Killers. Unter dem Titel "Re-Works" ‎(Crammed, 2015) erschienen auf einer 7"-Single zwei Remixes von Albumsongs. Die Neubearbeitungen stammten von Burnt Friedman und Marc Collin. Danach wurden befreundete Bands, Musiker und Musikerinnen geben, die Songs des "Ex-Futur Album" nachzuspielen bzw. zu interpretieren. Die Ergebnisse wurden unter dem Titel "16 Visions Of Ex-Futur" (Crammed, 2016) veröffentlicht. Die Beiträge stammten von Jaakko Eino Kalevi, Forever Pavot, Marc Collin, Laetitia Sadier, Lena Willikens, Bullion, Flavien Berger, Aquaserge, Easy & C.O.U., Capitol K, Nite Jewel, Hello Skinny, Burnt Friedman und Bérangère Maximin. Véronique Vincent & Aksak Maboul selber waren mit einem neuen und einer Reinterpretation eines älteren Songs auf dem Album vertreten. Zwei Remixes von Krikor von Songs des Aksak Debutalbums "Onze danses pour combattre la migraine" erschienen auf einer Maxisingle (Ensemble, 2016). Als Bonus zur Vinyl-Wiederveröffentlichung des zweiten Albums "Un Peu De L'Âme Des Bandits" (Crammed, 2018) gab's die CD "Before And After Bandits (Documents 1977-1980, 2015)". Des handelte sich um teilweise obskuren Aufnahmen von 1977 bis 2015. Diese CD (Crammed, 2018) war auch einzeln erhältlich. Unter dem Titel "Figures" (Crammed, 2020) erschienen auf einer Doppel-CD bzw. Doppel-LP nach Jahren wieder einmal neue Aufnahmen der Gruppe. Neben vielen anderen Musikerinnen und Musikern wurde auch Fred Frith (g, viola) zu den Aufnahmen beigezogen. Die beiden LPs bzw. die Doppel-CD "Redrawn Figures 1 bzw. 2" (Crammed, 2021) enthielt(en) Remixes der "Figures"-Albumtracks. Das nächste Album mit neuem Material hiess "Une Aventure De VV (Songspiel)" (Crammed, 2023). 05/23

  • The Smithereens

    Amerikanische Rock-Band zwischen Alternative und College Rock sowie Power Pop, gegründet 1980 in Carteret, New Jersey, von Pat DiNizio (vcl, g), Jim Babjak (g, vcl), Mike Mesaros (e-b, vcl) und Dennis Diken (dm, perc). Das erste Album hiess "Especially for You" (Enigma, 1986) und erreichte Platzt 51 der Billboard 200. In den britischen Indie-Charts stand das Album auf Platz 5. Drei der vier Singles wurden auch in den britischen Indie-Single-Charts notiert. Das zweite Album "Green Thoughts" (Enigma, 1988) schnitt mit Platz 60 in den Billboard 200 und Platz 7 in den britischen Indie-Charts etwa gleich stark ab wie das Debutalbum. Mit "Only a Memory" enthielt das Album auch die erste von vier Singles in den Billboard Hot 100. Keine dieser vier Singles erreichte aber je die Top-30. Das dritte Album "11" (Enigma, 1989) war mit Platz 41 in den Billboard 200 das chartsmässig erfolgreichste in den US-Pop-Charts. Bis 2011 folgten rund ein Dutzend weitere Alben, dazu viele weitere Singles, EPs, Liveaufnahmen und mehrere Compilations. 2006 war es zu einem ersten Besetzungswechsel gekommen. Für Mesaros kam Severo Jornacion (e-b) zur Band. Mesaros kehrte 2016 wieder zurück. Sänger und Gitarrist Pat DiNizio starb 2017. Die Band machte als Trio weiter. Nach 2011 erschien kein neues Material mehr. "The Lost Album" (Sunset Blvd, 2022) bestand aus Aufnahmen von 1993. 05/23

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