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4268 Ergebnisse gefunden für „“

  • Lucinda Williams

    Amerikanische Alternative Country bzw. Americana-Songschreiberin, Sängerin und Musikerin, geboren am 26. Januar 1953 in Lake Charles, Louisiana. Sie wurde als Tochter des Literaturprofessors und Dichters Miller Williams geboren. Dieser arbeitete als Gastprofessor in Mexiko und Chile sowie in verschiedenen Orten im Süden der USA, bevor er eine Professur an der University of Arkansas erhielt. Die Erfahrungen des Reisens prägten Persönlichkeit und Musik von Lucinda Williams stark. Früh schon zeigte sie Interesse an Musik und begann mit 12 Jahren Gitarre zu spielen. Mit 20 Jahren begann Williams öffentlich aufzutreten. Sie spielte in Austin und Houston eine Mischung aus Folk, Rock und Country. 1978 zog sie nach Jackson, Mississippi, wo sie ihr erstes eigenes Album "Ramblin' On My Mind" (Folkways, 1979) aufnahm. Es war dies eine Zusammenstellung verschiedener Country- und Bluessongs. Das zweite Album "Happy Woman Blues" (Folkways, 1980) bestand aus eigenen Songs. Die beiden Alben blieben unbeachtet. In den 1980er Jahren zog Lucinda Williams nach Los Angeles, wo sie beim Independent-Label "Rough Trade" unterschrieb. 1988 erschien dort ihr drittes Album "Lucinda Williams" (Rough Trade), das bei der Wiederveröffentlichung 2014 bis auf Platz 39 der Billboard 200 vorstiess. 1988 blieb dieses Album weitgehend unbeachtet, ebenso wie das folgende Album "Sweet Old World" (Chameleon, 1992). Williams war in den frühen 1990er Jahren vor allem als Songwriterin erfolgreich. Mary Chapin Carpenter nahm 1992 ihren Song "Passionate Kisses" (Columbia, 1993) auf, der zu einem Top-5-Country-Hit wurde und Williams 1994 einen Grammy Award für den besten Country Song einbrachte. Williams war danach vor allem bei Kritikern und Musikinsidern beliebt, aber ihr kommerzieller Erfolg blieb bescheiden. Lucinda Williams hatte den Ruf, perfektionistisch und langsam zu sein, wenn sie im Studio arbeitete. Es brauchte sechs Jahre bis zum nächsten Album "Car Wheels On A Gravel Road" (Mercury, 1998). Damit war sie erstmals in den Country-Charts vertreten, wenn auch nur auf Platz 65. Das Album enthielt unter anderem die Single "Still I Long for Your Kiss", die in Robert Redfords Film "Der Pferdeflüsterer" zu hören war, wodurch das Album viel beachtet und besprochen wurde. Es erhielt den Grammy Award als bestes zeitgenössisches Folk-Album. Für das Musikgenre Americana gilt es als stilprägend, grundlegend und wegweisend. Williams tourte damals mit Bob Dylan durchs Land, der ihre musikalische Entwicklung stark geprägt hatte. Zu jener Zeit war sie oftmals Gast auf den Alben anderer Künstler und Künstlerinnen, so auf solchen von Steve Earle und Chip Taylor. Mit ihrem nächsten Album "Essence" (Mercury, 2001) schaffte sie es bereits auf Platz 28 der Country-Charts. Mit "World Without Tears" (Lost Highway, 2003) auf Platz 18, "West" (Lost Highway, 2007) auf Platz 14 und "Little Honey" (Lost Highway, 2008) auf Platz 9 ging es stetig aufwärts in den Country-Charts. "Live @ The Fillmore" (Lost Highway, 2005) hatte dazwischen ein Livealbum geheissen. "Blessed" (Lost Highway, 2011) und "Down Where the Spirit Meets the Bone" (Highway 20, 2014) erreichten die Top-15 der Country-Charts. "Highway 20" ist ihr eigenes Label. Die Songs auf dem Top-40-Album "The Ghosts of Highway 20" (Highway 20, 2016) bezogen sich auf den Highway 20, der die US-amerikanischen Nordstaaten durchquert. "This Sweet Old World" (Highway 20, 2017) verfehlte die Country-Charts. Zusammen mit Charles Lloyd & The Marvels nahm sie "Vanished Gardens" (Blue Note, 2018) auf. Die Marvels bestanden aus Lloyd (fl, ts, vcl), Bill Frisell (g), Greg Leisz (dobro, pedal steel-g), Reuben Rogers (b) und Eric Harland (dm). Diese ungewöhnliche Aufnahme kam auf Platz 3 der US-Jazz-Charts und auf Platz 2 der US-Traditional Jazz-Charts. Das nächste eigene Album "Good Souls Better Angels" (Highway 20, 2020) landete auf Platz 144 der Billboard 200. Als nächstes war "Stories from a Rock n Roll Heart" (Highway 20, 2023) angesagt. Unter dem Obertitel "Lu's Jukebox" veröffentlichte Lucinda Williams auf ihrem eigenen Label 2021 und 2022 sechs Alben mit Fremdkompositionen. Volume 1 hiess "Runnin' Down a Dream: A Tribute to Tom Petty", gefolgt von "Southern Soul: From Memphis to Muscle Shoals", " Bob's Back Pages: A Night of Bob Dylan Songs", "Funny How Time Slips Away: A Night of 60's Country Classics" und "Have Yourself a Rockin' Little Christmas with Lucinda" (alle 2021). Volume 6 erschien 2022 und hiess "You Are Cordially Invited...A Tribute to the Rolling Stone". 05/23

  • Joe King Carrasco

    Amerikanischer Tex Mex-Sänger, Gitarrist, Songwriter und Bandleader, geboren am 6. Dezember 1953 im Moore County, Texas, als Joseph Charles Teutsch. Innerhalb seines Stils ist er ein Vertreter der "Nuevo wavo". Er verwendet auch Elemente von Rock ’n’ Roll und Garage Rock. Er hielt sich oft in Mexiko auf und liess sich von der Kultur dieses Landes beeinflussten. 1978 gründete er die Band Joe King Carrasco & El Molino. Die Gruppe veröffentlichte ein erstes Album, das wie die Band "Joe King Carrasco And El Molino" (Lisa, 1978) hiess. Es wurde später mehrfach wieder veröffentlicht, darunter auch als Kassette unter dem Titel "Tex-Mex Rock-Roll" (Roir, 1989). "Tlaquepaque" (Anaconda, 2012) hiess später ein zweites Album unter diesem Bandnamen. 1990 gründete er mit Joe King Carrasco & The Crowns eine weitere Band. Diese war eine Zeitlang in den Clubs von New York City die grosse Attraktion. Das erste Album hiess "Joe "King" Carrasco And The Crowns" (Hannibal, 1980). In England erschien es unter dem Titel "Mil Gracias A Todos Nuestros Amigos" (Stiff, 1980). Bis 2016 kamen von dieser Gruppe gesamthaft ein Dutzend Alben, ebenso viele Singles oder EPs und eine Compilation heraus. 2011 hatten sich die Originalmusiker von The Crowns reformiert. Es waren dies neben Carrasco (vcl, g) Kris Cummings (org, acc), Brad Kizer (e-b) und Mike Navarro (dm). Die vier Musiker gingen erstmals seit 30 Jahren wieder auf Tournee und nahmen als Joe King Carrasco y Los Crowns Originales mit "Que Wow" (Anaconda, 2012) noch einmal ein Album auf. Mit "Pachuco Hop" (Anaconda, 2016) folgte dann noch eines. Ab Mitte der 1980er Jahre hatte Joe King Carrasco unter seinem eigenen Namen mehr als ein halbes Dutzend weitere Alben und einige Singles eingespielt. Dazu veröffentlichte er unter Bandnamen wie Joe King Carrasco Y Colectivo Chihuahua oder Joe King Carrasco y Los Side FX. Dazu war Carrasco auch als Filmschauspieler und Regisseur tätig. 05/23

  • John Lee Hooker

    Amerikanischer Blues-Sänger, Gitarrist und Songwriter, geboren am 22. August 1917 in Clarksdale, Mississippi. Er war eines von elf Kindern seiner Eltern. Nach deren Trennung heiratete die Mutter 1923 den Baumwollpflücker William Moore aus Shreveport, Louisiana. Moore war in seiner Freizeit Bluesmusiker. Er ermunterte den jungen John Lee dazu, sich neben dem Chorgesang auch für andere Musikrichtungen zu interessieren. Schon in jungen Jahren zog Hooker durch die Südstaaten, um mit seiner Musik seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Im Alter von 14 Jahren machte Hooker, der sein Leben lang weder lesen noch schreiben lernte, in Memphis, Tennessee, Station. Aufgrund seines Alters und seines jugendlichen Erscheinungsbildes hatte es der junge Musiker schwer, in die Clubs zu kommen. Bis auf die Bekanntschaft mit dem Gitarristen Robert Nighthawk war die Zeit in Memphis nicht sehr fruchtbar, so dass er sich weiter Richtung Norden nach Cincinnati, Ohio, aufmachte. Dort schlug er sich ab 1933 mit ein paar Auftritten in Gospelquartetts und Gelegenheitsjobs durch. 1943 heiratete er und zog nach Detroit, Michigan, um. Dort hatte er 1937 in einem Club in der Hastings Street seinen ersten Auftritt. Nach einigen nicht kommerziellen Aufnahmeversuchen spielte er am 3. September 1948 solo im United Sound Studio zehn Titel ein, von denen einige bei "Modern Records" "Sensation" oder anderen Labels auf Schellack-Schallplatten erschienen. Eine davon, "Boogie Chillen" mit "Sally May" als zweiten Song, belegte am 19. Februar 1949 eine Woche lang Platz 1 der Billboard-R&B-Charts und war mit einer Million verkauften Exemplaren der erste Erfolg für John Lee Hooker und für das Detroiter Studio. Die zweite Aufnahmesession mit Hooker fand am 18./19. Februar 1949 statt. "I'm in the Mood/How Can You Do It" (Modern, 1951), aufgenommen am 7. August 1951, stand vier Wochen lang an der Spitze der R&B-Charts und erreichte ebenfalls Millionenseller-Status. Die Schallplatte schaffte es auch auf Platz 30 der Billboard Hot 100, der amerkanischen Pop-Charts. Weitere Nummer-1-Hits hatte Hooker nicht, auch wenn er weitere Singles in die Charts brachte. In den 1960er Jahren war er mit dem Aufkommen des weissen Blues mit mehreren Singles in den britischen Charts vertreten. Die letzte Aufnahmesession bei United Sound fand am 18. Oktober 1954 statt. Von den über 200 Titeln Hookers entstanden die musikhistorisch wichtigsten in den United Sound Studios in Detroit. In den folgenden Jahren wuchs seine Popularität durch zahlreiche Plattenaufnahmen und Tourneen. Nach einem kleinen Hänger feierte er ab Mitte der 1950er Jahre ein Comeback. Mit Jimmy Reed (g), Eddie Taylor (hca), George Washington (e-b) und Tom Whitehead (dm) verfügte er über eine starke Begleitband. Als gegen Ende der 1950er der Blues zunehmend das Interesse der Studenten und Intellektuellen weckte, rückte John Lee Hooker beim jungen weissen Publikum in den Blickpunkt. Nach vielen Singles und EPs konnte Hooker mit "I'm John Lee Hooker" (Vee Jay, 1959) und "The Country Blues Of John Lee Hooker" (Riverside, 1959) seine beiden ersten Alben einspielen. Bsi zu seinem Tod folgten 70 weitere. Mehrere davon konnten sich in den Bilboard 200 platzieren, allerdings nur auf hinteren Plätzen. In den US-Blues-Charts hatte John Lee Hooker mehrere Top-10-Alben. Anfang der 1960er Jahre fand Hooker in der Pop- und Rockwelt immer mehr Beachtung. Er arbeitete schon Mitte der 1960er Jahre mit Van Morrison zusammen. 1967 landete die Rock-Band MC 5 mit Hookers "The Motor City Is Burning" einen Hit. Zusammen mit Canned Heat nahm Hooker "Hooker ’N Heat" (Liberty, 1971) auf. Liveaufnahmen von Hooker und Heat wurden später unter den Titel "Canned Heat & John Lee Hooker Recorded Live At The Fox Venice Theatre" (Rhino, 1981) und "Carnegie Hall 1971" (Cleopatra, 2015) zugänglich gemacht. Gegen Ende der 1970er wurde es still um John Lee Hooker. Er trat zwar noch regelmässig auf und arbeitete an einigen Filmen mit, aber er verschwand fast völlig aus dem Licht der Öffentlichkeit. 1980 wurde er in die Blues Hall of Fame aufgenommen. 1989 zog ihn Who-Gitarrist Pete Townsend für die Aufnahmen seines Rock-Musicals "The Iron Man" (Virgin, 1989) bei, wobei Hooker die Hauptrolle spielte. Mit seinem eigenen Album "The Healer" (Chameleon, 1989) veröffentlichte Hooker ein hocherfolgreiches neues Album. Bei den Aufnahmen wirkten Bonnie Raitt, Charlie Musselwhite, Los Lobos, Canned Heat, Carlos Santana und andere mit. "The Healer" erreichte Platz 62 in den Billboard 200 und blieb 40 Wochen in dieser Hitparade vertreten. Bonnie Raitt und John Lee Hooker erhielten für den Song "I’m in the Mood" einen Grammy in der Kategorie Beste traditionelle Blues-Aufnahme. Auch in Grossbritannien waren vereinzelte Alben in die Charts gekommen, darunter auf Platz 3 das "Don't Look Back" (Virgin, 1997), produziert von Van Morrison, der in vier Songs auch mitsang. Den Titeltrack hatte Morrison und seine Band Them auf deren ersten Album "The Angry Young Man" (Decca, 1965) veröffentlicht. Hooker und Morrison verdienten sich mit dem Album und mit Titelstück je einen Grammy. Einen weiteren Grammy hatte Hooker davor mit "Chill Out" (Virgin, 1995), einem Album, bei dem ebenfalls Van Morrison, Carlos Santana, Charles Brown und Booker T. Jones mitgemacht hatten, geholt. Auch auf späteren Alben arbeitete er mit Van Morrison sowie mit Keith Richards, Johnny Winter, Robert Cray, Charlie Musselwhite, Fabulous Thunderbird, Jimmie Vaughan und John Hammond zusammen. John Lee Hooker starb am 21. Juni 2001, in Los Altos, California, im Schlaf. Er wurde 83 Jahre alt. Fünf Tage zuvor hatte er zum letzten Mal auf der Bühne gestanden. John Lee Hookers Schaffen wurde auf fast 500 Compilations dargestellt. 05/23

  • Lightnin' Hopkins

    Amerikanischer Country Blues-Sänger/Songwriter, Gitarrist sowie Pianist, geboren am 15. März 1912 in Centerville, Texas, als Sam John Hopkins. Achtjährig hatte er bei einem Kirchen-Picknick in Buffalo, Texas, eine Begegnung mit Blind Lemon Jefferson, die ihn stark beeindruckte. Später lernte er bei seinen Cousins Alger "Texas" Alexander und Frankie Lee Sims das Gitarrenspiel. In jener Zeit begleitete er sein Vorbild Blind Lemon Jefferson, der sonst keine Mitmusiker duldete. Ende der 1930er Jahre musste Hopkins in der Houston County Prison Farm eine Strafe absitzen, Der Versuch, danach zusammen mit Alger "Texas" Alexander in Houston als Musiker Fuss zu fassen, misslang. Anfang der 1940er Jahre kehrte er nach Centerville zurück, um auf einer Farm zu arbeiten. Bei einem zweiten Aufenthalt in Houston wurde er 1946 von Lola Anne Cullum von "Aladdin Records" entdeckt. Sie überredete ihn nach Los Angeles zu kommen, wo er den Pianisten Wilson Smith begleitete. Das Duo spielte bei seiner ersten Session im November 1946 als Lightnin' Hopkins und Thunder Smith 12 Stücke ein. Hopkins nahm 1947 auch solo mehrere Stücke für "Aladdin" auf, ehe er nach Houston zurückging und dort Aufnahmen für "Gold Star Records" machte. Ende der 1940er, Anfang der 1950er Jahre trat Hopkins selten ausserhalb von Texas auf. Dafür nahm er während seiner ganzen Karriere zwischen 800 und 1000 Songs auf. Mit dem Aufkommen der Vinyl-Schallplatten erschienen von Hopkins Dutzende von LPs. 1959 versuchte Mack McCormick Hopkins in der Folk-Revival-Szene zu etablieren und liess ihn am 14. Oktober 1960 zusammen mit Pete Seeger und Joan Baez in der New Yorker "Carnegie Hall" auftreten. 1968 spielte Hopkins zusammen mit der Psychedelic Rock-Band 13th Floor Elevators das Album "Free Form Patterns" (International Artists, 1968) ein. In jener Zeit entstanden pro Jahr bis zu zwei neue Alben. Er spielte mehr Alben und Songs ein, als jeder andere Bluesmusiker. Entsprechend gross ist auch der Output von Compilations, die aus diesem Material zusammengestellt wurden. Darunter befanden sich auch mehrere Boxsets. Mehrere CD umfassten "From The Vaults Of Everest Records" (Collectables, 2000), "All The Classics 1946–1951" (JSP, 2003), "Lightnin' Special (Volume 2 Of The Collected Works)" (JSP, 2007), "Bluesville Story 1960-1962" (Not Now, 2013), "Acoustic Years 1959-1960" (JSP, 2014), "Eight Classic Albums" (Real Gone, 2014) und "Twelve Classic Albums" (Reel To Reel, 2020). Hopkins starb am 30. Januar 1982 in Houston, Texas, 69-jährig an Krebs. 05/23

  • Buddy Guy

    Amerikanischer Bluesgitarrist, Bassist, Sänger und Songschreiber, geboren am 30. Juli 1936 in Lettsworth, Louisiana als George Guy. Seine Karriere als Profimusiker begann er Anfang der 1950er Jahren in der Umgebung von Baton Rouge. Seine Vorbilder waren T-Bone Walker, Lightnin' Hopkins, Eddie "Guitar Slim" Jones und Otis "Lightnin' Slim" Hicks. 1957 zog er wie viele andere Bluesmusiker aus dem Süden der USA in die damalige Blues-Hochburg Chicago, wo er im Rahmen eines "Blues Contests" Magic Sam, Junior Wells und Otis Rush schlug und Bekanntschaft mit Muddy Waters machte. Der Sieg brachte ihm zudem einen Vertrag mit "Artistic Records" ein. Dort erschienen mit "Sit And Cry (The Blues)/Try To Quit You Baby" (1958) sowie " You Sure Can't Do/This Is The End" (1959) zwei 7"-Singles, ehe die Firma bankrott ging. 1960 wechselte er dank Willie Dixon zu "Chess Records", wo ein gefragter Session-Gitarrist war und von Muddy Waters, Willie Dixon, Little Walter, Sonny Boy Williamson, Koko Taylor, Arthur Crudup oder Lonnie Johnson ins Studio geholt wurde. Dabei wurde er neben Willie Dixon (b) und Clifton James (dm) zu den Aufnahmen von Muddy Waters (g, vcl) beigezogen, die später unter dem Titel "Folk Singer" (Chess, 1964) auf den Markt kamen. Daneben konnte er selber Aufnahmen unter eigenem Namen machen, die später auf den Compilations "I Left My Blues In San Francisco" (Chess, 1968), "I Was Walking Through The Woods" (Chess, 1970), "Buddy Guy" (Chess, 1983), "Chess Masters" (Chess, 1984) und auf der Doppel-CD "The Complete Chess Studio Recordings" (Chess, 1997) erschienen. Letztere enthielt sämtliche 43 Songs, die Guy für "Chess" eingespielt hatte sowie einige Alternate-Tracks. Seine erfolgreichste Single war "Stone Crazy", die 1962 Platz 12 der R&B-Charts erreicht hatte. 1965 absolvierte er eine Tournee durch England. Dabei sah er viele junge, englische Gitarristen, die im Rahmen des weissen Blues-Rock-Booms schwarzen Vorbildern nacheiferten. Bei seiner Rückkehr in die USA wollte er rockigere Aufnahmen machen, was ihm von "Chess" verwehrt wurde. Deshalb wechselte er 1967 zu "Vanguard", wo ihm sein Wunsch erfüllt wurde. Der rockigere Sound machte Guy einem breiteren Publikum bekannt. So konnte er bei einer Tournee im Jahre 1970 als Opener für die Rolling Stones auftreten. Später gaben Superstars wie Eric Clapton oder Jimi Hendrix zu, dass sie stark von Buddy Guy beeinflusst worden waren. Bei "Vanguard" entstanden Aufnahmen wie "A Man And The Blues" (1967), "Coming At You" (1968), "This Is Buddy Guy!" (1968), "The Blues To-Dday" (1986), "Hot And Cool" (1969), "Hold That Plane!" (1972). Später esrchien mit "My Time After Awhile" (1992) ein weiteres "Vanguard"-Album unter eigenem Namen. Guys Schaffen während der "Vanguard"-Zeit wurde später auf den Compilations "As Good As It Gets" (1998) und auf der 3-CD-Box "The Complete Vanguard Recordings" (2000) zusammengefasst. Zusammen mit dem Mundharmonikaspieler Junior Wells bildete Buddy Guy während Jahren ein Duo, welches später John Belushi und Dan Aykroyd als Vorbild für den Film "Blues Brothers" diente. Die erste gemeinsame Aufnahme war die unter Wells Namen erschienene LP "Hoodoo Man Blues"-Album (Delmark, 1965). Mit Junior Mance als dritten Co-Leader nahmen Guy und Wells "Buddy And The Juniors" (Blue Thumb, 1969) auf. Vom Duo Buddy Guy/Junior Wells erschienen viele weitere Alben. Nach seiner "Vanguard"-Zeit war er für verschiedene Labels tätig und nahm eine Vielzahl von Alben auf. Im Juni 1989 hatte Guy in Chicago mit "Legends" seinen eigenen Blues-Club eröffent. Ein Jahr später trat er an der Seite von Eric Clapton in der Londoner Royal Albert Hall auf. Mit Clapton, Jeff Beck oder Mark Knopfler (g) spielte er "Damn Right, I've Got The Blues" (Silvertone, 1991) ein. Zudem war er auf dem Album bzw. der DVD "Checkerboard Lounge" (Eagle Rock, 2012) zu sehen und zu hören, welche die Rolling Stones 1981 als Gäste bei einem Auftritt von Muddy Waters zeigen. Von Buddy Guy erschienen an die 60 Alben und über 80 Compilations. 2015 wurde er mit dem Grammy Lifetime Achievement Award ausgezeichnet. 05/23

  • Otis Spann

    Amerikanischer Bluessänger und Pianist, geboren je nach Quelle am 21. März 1924 in Belzoni oder am 21. März 1930 in Jackson, Mississippi. Sein Vater soll der Pianist Friday Ford gewesen sein. Seine Mutter hiess Josephine Erby und war eine Gitarristin, die für Memphis Minnie und Bessie Smith arbeitete. Sein Stiefvater Frank Houston Spann war Prediger und Musiker. Er brachte dem jungen Otis Spann mit Friday Ford und Little Brother Montgomery das Klavierspielen bei. Als Spann 14-jährig war, spielte er bereits in Bands in der Umgebung von Jackson. 1946 zog er nach Chicago, wo er von Big Maceo Merriweather unter die Fittche genommen wurde. Spann trat solo auf oder zusammen mit dem Gitarristen Morris Pejoe. Ende 1952 wurde Spann Nachfolger von Merriweather in der Band von Muddy Waters. Mit Waters stand er am 24. September 1953 auch erstmals in einem Aufnahmestudio. Spann blieb bis 1968 bei Waters. Er arbeitete viel für andere Musiker und trat als Solokünstler auf. Mit "It Must Have Been The Devil/Five Spot" (Checker, 1954) konnte er erste eigene Aufnahmen realisieren. Die beiden Titel erschienen sowohl auf einer Schellack-Schapllatte, als auch auf einer 7"-Single. Bei den Aufnahmen von "Five Spot" wirkte B.B. King (g) mit. Nach weiteren Einzeltracks stand er am 23. August 1960 in New York mit Robert Lockwood Jr. (g, vcl) in einem Studio, um sein erstes Album "Otis Spann Is The Blues" (Candid, 1960) einzuspielen. Weitere Tracks dieser Aufnahmesession, teilweise mit St. Louis Jimmy (vcl), erschienen später unter dem Titel "Walking The Blues" (Barnaby und CBS, 1972). Seine erste Session als Leader wurde später auf der Doppel-CD "The Hard Way - The August 23, 1960 New York Studio Masters" (Soul Jam, 2015) dokumentiert. 1963 tourte er als Teil des American Folk Blues Festivals durch Europa. Es folgten 30 weitere Alben, die bei verschiedenen Labels teilweise unter Otis Spanns Namen erschienen oder die in Zusammenarbeit mit anderen Musikern und Gruppen entstanden waren. Auf "The Bottom Of The Blues" (Bluesway, 1968) und später auf anderen Alben war auch seine Frau Lucille Spann (vcl) zu hören. Schon früh machte Otis Spann auch Aufnahmen für englische Labels wie "Decca" und "Blue Horizon". Mit Fleetwood Mac als Begleitband nahm er in London sein Album "The Biggest Thing Since Colossus" (Blue Horizon, 1969) auf. Mit Willie Dixon, Shakey Horton, J.T. Brown, Guitar Buddy, Honey Boy Edwards und S.P. Leary war er Gast von Fleetwood Mac, als in Chicago die beiden LP "Blues Jam In Chicago-Volume One und Two" (Blue Horizon, 1969 bzw. 1970) entstanden. Zur selben Zeit wie die ersten Aufnahmen mit Fleetwood Mac war Spann auch mit von der Partie, als Muddy Waters im April mit Mike Bloomfield (g), Paul Butterfield (hca), Donald "Duck" Dunn (e-b) sowie Sam Lay oder Buddy Miles (dm) die Doppel-LP "Fathers And Sons" (Chess, 1969) aufnahm. In einzelnen Tracks waren zudem Paul Asbell (g), Phil Upchurch (e-b) oder Jeff Carp (hca) mit dabei. Eine andere solche Begegnung war "Super Black Blues" (Flying Dutchman, 1969) und zeigte die Super Black Bluesband mit den Gästen Otis Spann (vcl, p), T-Bone Walker (vcl, g) und Big Joe Turner (vcl). Auf "Southside Blues Jam" (BYG, 1971) trafen Spann, Junior Wells (hca) und Buddy Guy (g) mit Begleitmusikern aufeinander. Otis Spann starb am 24. April 1970 40- oder 46-jährig an Leberkrebs in Chicago, Illinois. Seine letzten Aufnahmen und wohl sein letzter Auftritt wurde später auf der CD "Last Call - Live At The Boston Teaparty - April 2nd, 1970" (Mr. Cat Music, 2000) dokumentiert. Nach seinem Tod erschienen mehrere weitere Aufnahmen, darunter Dutzende von Compilations. "The Complete Candid Otis Spann/Lightnin' Hopkins Sessions" (Mosaic, 1992) mit Sessions der beiden Musiker von 1960 teilte sich Spann mit Lightnin' Hopkins. Die Stücke von Spann nahmen vier der fünf LP bzw. zwei der drei CD dieses Sets ein. Andere Compilation waren "Down To Earth: The Bluesway Recordings" (MCA, 1995), "Best Of The Vanguard Years" (Ace, 1999), "Good Morning Mr. Blues" (Analogue, 2000) und "I Wanna Go Home" (Hightone, 2003). "Complete Blue Horizon Sessions" (Blue Horizon, 2006) enthielt in Form einer Doppel-CD 28 Tracks, davon 16 vorher unveröffentlichte, welche Spann für das britische Blues-Label von Mike Vernon eingespielt hatte. Aufnahmen aus den Jahren 1956 bis 1960 wurden auf der Doppel-CD "Ebony And Ivory Blues" (Music Avenue und Blues Boulevard, 2012) vereint. Otis Spann ist auf rund 200 Aufnahmen zu hören. Neben seiner Arbeit bei Muddy Waters begleitete er auch Bo Diddley, Sonny Boy Williamson, Howlin' Wolf, Eric Clapton, Johnny Young, Johnny Shines, Floyd Jones, Buddy Guy, Little Walter, Junior Wells, Jimmy Rogers, Billy Boy Arnold, Willie Dixon, Big Mama Thornton, John Lee Hooker, Magic Sam und andere. 05/23

  • Sonny Boy Williamson I

    Amerikanischer Blues-Mundharmonikaspieler und -Sänger, geboren am 30. März 1914 in der Nähe von Jackson, Tennessee, als John Lee Curtis Williamson. Er ist nicht zu verwechseln mit dem anderen, um 1912 im Bundesstaat Mississippi geborenen Sonny Boy Williamson alias Alex "Rice" Miller, der ebenfalls Mundharmonika spielte. Der jüngere Sonny Boy Williamson spielte in seinen Jugendjahren mit Yank Rachell und Sleepy John Estes und liess sich 1934 in Chicago nieder. Erste Aufnahmen machte er am 4. und 5. Mai 1937 in Aurora, Illinois, für das Label "Bluebird". Dabei wurden mehrere Songs aufgenommen, auf denen neben Sonny Boy Williamson (vcl, hca) Joe Williams (b) und Robert Lee McCoy (g, vcl) zu hören waren. Deshalb erschienen einige der Titel unter dem Namen von Joe Williams oder McCoy. Bei einer weiteren Aufnahmesession am 11. November 1937, ebenfalls in Aurora, Illinois, entstanden unter Sonny Boy Williamsons Namen wiederum fast mehrere Songs, dazu weitere Titel, auf denen Williamson als Begleiter von Henry Townsend oder Robert Lee McCoy wirkte. Bis 1942 konnte Sonny Boy Williamson für "Bluebird" jedes Jahr mehrere Songs einspielen und veröffentlichen. Danach folgte in den Kriegsjahren eine Pause bis 1944, ehe die nächsten Aufnahmen folgten. Ab 1945 ging er für "Columbia" und "RCA Victor" ins Studio, teilweise als Begleiter von der Gitarristen/Sänger Big Joe Willams und Yank Rachell. Seine letzte Session absolvierte Williamson am 18. Dezember 1947 in Chicago als Begleiter von Big Joe Williams. Am 1. Juni 1948 wurde Williamson bei einem Überfall in der South Side von Chicago erschossen. Sein Mundharmonika-Spiel beeinflusste viele Musiker wie Billy Boy Arnold, Junior Wells, Sonny Terry, Little Walter, Snooky Pryor und andere. Sein Schaffen wurde ab Mitte der 1950er Jahre auf mehreren Vinyl- und CD-Compilations dokumentiert. 1991 erschien bei "Document Records" die aus fünf Einzel-CD bestehende Reihe Complete Recorded Works In Chronological Order" mit den Einzelteilen "Volume 1 (5 May 1937 to 17 June 1938)", "Volume 2 (17 June 1938 to 21 July 1939)", "Volume 3 (21 July 1939 to 4 April 1941", "Volume 4 (4 April 1941 to 2 July 1945)" und "Volume 5 (19 October 1945 to 12 November 1947)". Weitere umfangreiche Sammlungen von Songs stellten die 4-CD-Sets "Million Year Blues" (Membran, 2005) und "The Original Sonny Boy Williamson Volume 1" (JSP, 2007), "The Later Years 1939 – 1947" (JSP, 2008). Dazwischen war das 3-CD-Set "Father Of Blues Harmonica" (Golden Stars, 2006) erschienen. 05/23

  • Sonny Boy Williamson II

    Amerikanischer Bluessänger und Mundharmonikaspieler, geboren höchstwahrscheinlich am 5. Dezember 1912 in Greenwood oder in Glendora, Mississippi, als Alex oder Aleck Ford. Andere Quellen sprechen von 1897, 1899, 1907 oder 1909 als Geburtsjahr. Er ist nicht zu verwechseln mit dem anderen, 1914 im Bundesstaat Tennessee geborenen Sonny Boy Williamson I alias John Lee Curtis Williamson, der ebenfalls Mundharmonika spielte. Der ältere Williamson war der unehliche Sohn von Millie Ford und übernahm später den Nachnamen seines Vaters Jim Miller. Er nannte sich deshalb auch Aleck Miller, "Rice" Miller, Little Boy Blue oder Little Willie. In den 1920er Jahre brachte er sich das Mundharmonikaspiel bei. Erste Aufnahmen soll er um 1929 für Ralph Lembo in Itta Bena gemacht haben. Um 1930 heiratete er Marx Burnett, die Schwester von Chester Burnett, der sich später Howlin' Wolf nannte. Zu jener Zeit tourte er durch den amerikanischen Süden und spielte mit Burnett, Elmore James, Willie Love, Robert Jackson und Robert Lockwood Jr.. Vor allem mit letzterem bildete er während Jahren ein Duo. Zwischen 1941 und 1944 spielten diese beiden Musiker täglich live für den Radiosender KFFA. Zu jener Zeit nannte er sich zum ersten Mal Sonny Boy Williamson. Zu jener Zeit war auch John Lee Curtis Williamson als Sonny Boy Williamson unterwegs. Wer wem den Namen gestohlen hat, konnte nie eruiert werden. Das Ganze führte vorerst zu keinen Verwechslungen, da Miller zu Lebzeiten des anderen Sonny Boy Williamson noch keine Aufnahmen machte. Rice Miller wurde deshalb auch Sonny Boy Williamson II genannt. Die ersten, erhalten gebliebenen Aufnahmen entstanden zwischen 1951 und 1955 für die "Diamond Record Company" in Jackson, Mississippi. Sie erschienen damals auf Schellack-Platten beim Label "Trumpet". Die Tracks erschienen später auch auf mehreren LPs. Auf "King Biscuit Time" (Arhoolie, 1966) wurden 16 dieser "Trumpet"-Songs anderen Aufnahmen gegenüber gestellt, welche Sonny Boy kurz vor seinem Tod 1965 gemacht hatte. Vorher unveröffentliche Songs aus der "Trumpet"-Periode, aufgenommen 1953/1954, kamen unter dem Titel "Clowin' With The World" (Trumpet Acoustic Archives, 1989) erstmals heraus. Den gleichen Weg nahmen Songs aus der "Trumpet"-Zeit, diee Sonny Boy zwischen 1951 und 1954 teilweise zusammen mit Arthur "Big Boy" Crudup (g, vcl) eingespielt hatte. Sie erschienen als "Goin' In Your Direction" (Trumpet Acoustic Archives, 1991). Ein Grossteil dieser Aufnahmen kam auch unter dem Titel "Boppin' With Sonny" (Blue Moon, 1991) auf den Markt. Die gleichen Titel wie auf "Boppin'" sowie einige zusätzliche Tracks wurden unter dem Titel "From The Bottom" (Collectables, 1991) als Teil 5 der Serie "Trumpet Masters" veröffentlicht. "Don't Make A Mistake" (Blues Ball, 1979) umfasste Songs aus den Jahren 1952 bis 1963. "Sonny Boy's Rhythm, King Biscuit Time, Vol. 2" (P-Vine, 1990) war eine japanische Produktion, bestehend aus ebenfalls "Trumpet-Songs. Die Doppel-LP "The Trumpet Singles On Shellac 1951-1958" (Doxy, 2013) und die LP "The Trumplet Singles 1947-1955" (Jambalaya, 2015) hiessen später weitere Compilations mit Aufnahmen aus jener Zeit. Zwischen 1955 und 1964 nahm er für das Chicagoer Label "Chess" bzw. für das Unterlabel "Checker" eine ganze Reihe von Singles auf. Die aus vier LP bestehende Sammlung "The Checker Box" (Chess und P-Vine, 1985) deckte die Zeit für "Chess" bzw. "Checker" vollständig ab. Alle "Chess"-Aufnahmen sowie mehrere Alternative Takes wurden später auch auf der 4-CD-Box "The Chess Years" (Charly, 1991) zusammengefasst. "Down And Out Blues" (Checker, 1959) war die erste von zwei LPs, die zu Lebzeiten von Sonny Boy veröffentlicht wurden. Es handelte sich um eine Sammlung von Singles, die er mit Musikern wie Willie Dixon (b), Fred Below (dm), Lafayette Leake (p), Otis Spann (p), Robert Lockwood (g), Eugene Pierson (g), Luther Tucker (g), Jimmy Rogers (g) und Muddy Waters (g) aufgenommen hatte. Nach seinem Tod erschienen weitere Sammlungen von seinen "Chess/Checker"-Aufnahmen wie "The Real Folk Blues" alias "In Memorium" (Checker, 1966) und "More Real Folk Blues" (Checker, 1966). "Bummer Road" (Chess, 1969) und "One Way Out" (Chess, 1975) kamen als Teil der "Chess Vintage Series" heraus. Alle diese LPs wurden ab 1987 von "MCA" im Rahmen der "The Original Chess Masters"-Serie als CD wieder veröffentlicht. 1963 und 1964 befand sich Sonny Boy Williamson zusammen mit anderen Bluesern im Rahmen des alljährlichen "American Folk Blues Festivals" in Europa. Diese Tourneen trugen dazu bei, dass viele englische Musiker den Blues für sich entdeckten. Bei der 63er-Tournee trat Sonny Boy mit Matt Murphy (g), Otis Spann (p), Willie Dixon (b) und Billie Stepney (dm) auf. Bei der 64er-Tournee wurde er von Hubert Sumlin (g), Dixon und Clifton James (dm) und begleitet. Von den Auftritten der Musikerinnen und Musiker wurde jedes Jahr eine Compilation veröffentlicht. Viele der dabei mitgeschnittenen Stücke wurden später 5-CD-Box "American Folk Blues Festival" (Evidence, 1995) noch einmal heraus gebracht. Auch Sonny Boys Aktivitäten rund um die Tournee von 1963 sind gut auf Schallplatten dokumentiert. Sein Auftritt vom Oktober 1963 in Oberhausen wurde viel später als "The Unissued Blues Festival 1963" (Red Lightnin, 1999) veröffentlicht. Ebenfalls anlässlich der Tournee von 1963 hatte Sonny Boy Williamson in Kopenhagen für das dänische Label "Storyville" Aufnahmen gemacht. Diese kamen auf den LPs "A Portrait In Blues" und "The Blues Of Sonny Boy Williamson" (beide Storyville, 1963) sowie zusammengefasst als "Keep It To Ourselves - The Best Of Storyville Recordings" (Alligator, 1990) auf einer CD auf den Markt. Weiteres Material dieser Sessions kam auch auf anderen Labels heraus. Bei einem Auftritt mit Memphis Slim (p) am 1. Dezember 1963 in der "Blue Bar" in Paris wurde die LP "In Paris" (GNP Crescendo, 1973) mitgeschnitten. In England, wo Sonny Boy und seine Musikerkollegen gegen Ende 1963 auf Tournee waren, kam es zu mehreren Begegnungen mit einem Teil der damaligen weissen Blues-Szene. Am 8. und 9. Dezember 1963 trat Sonny Boy mit den Yardbirds im "Crawdaddy Club" in Richmond bei London. Die Yardbirds spielten in der Besetzung Eric Clapton (g), Keith Relf (vcl, hca), Chris Dreja (g), Paul Samwell-Smith (e-b) und Jim McCarty (dm). Am 30. Dezember 1963 kam es im "Club A Gogo" in Newcastle upon Tyne zu einem musikalischen Treffen mit The Animals. Diese bestanden aus Eric Burdon (vcl), Hilton Valentine (g), Alan Price (org, p), Chas Chandler (e-b) und John Steel (dm). Die Tondokumente davon erschienen später auf diversen Schallplatten. Ende Januar 1965 kam es zur dritten Begegnung von Sonny Boy mit englischen Rock- und Jazzmusikern. Im Rahmen einer Studiosession traf er am 29. Januar 1965, an seinem letzten Tag, bevor sein Visum auslief und er Europa verlassen musste, auf eine Gruppe mit Brian Auger (org), Jimmy Page (g), Ricky Brown (e-b), Mick Waller (dm), Alan Skidmore (ts) und Joe Harriott (as). Diese Tracks erschienen als "Don't Send Me No Flowers" (Marmalade, 1968) bzw. als "Jam Session" (Charly, 1975). Auf der CD-Wiederveröffentlichung von 1991 ist Sonny Boy Williamson auch ein zweites Mal in Begleitung der Yardbirds zu hören und zwar in einem Konzert vom 28. Februar 1964. Die Session mit Auger, Page und Co. war die zweitletzte von Sonny Boy. Die letzten Aufnahmen machte er im Mai 1965 in Form einer Radio-Session, die zusammen mit frühen "Trumpet"-Aufnahmen auf der oben erwähnten LP/CD "King Biscuit Time" (Arhoolie, 1966) herauskam. Sonny Boy Williamson starb am 25. Mai 1965 in Helena, Arkansas, 52-jährig nachdem er beim Auftritt am Tag zuvor oft Blut gehustet hatte. Von Sonny Boy Williams II kamen rund zwei Dutzend Alben und an die 100 Compilations heraus. 05/23

  • Robert Shallenberg

    Amerikanischer Komponist, geboren 1930 im Bundesstaat Oklahoma. Er spielte zuerst Klarinette in einer Jazz-Bigband und studierte danach Komposition bei Milton Babbitt und Kenneth Gaburo. 1962 wurde er Assistenzprofessor an der Illinois Wesleyan University und setzte gleichzeitig seine Studien an der University Of Illinois in Urbana-Champaign fort. Dort doktorierte er über die 12-Ton-Musik von Arnold Schönberg. Zwischen 1963 und 1968 war er der erste Leiter der University of Iowa Electronic Music Studios. Im Anschluss daran war er an der Indiana University stellvertretender Direktor des Iannis Xenakis' Centers For Mathematical and Automated Music (CMAM). Er schrieb mehrere Werke für Streichquartett oder kleine Orchester. Auf archive.org können 19 kürzere Stücke heruntergeladen oder angehört werden. Auf Schallplatten war er kaum vertreten. Einzig auf einer LP (Ars Nova Ars Antiqua, 1969) mit neuen Choralwerken dirigiert von Kenneth Gaburo, findet sich das kurze Werk "Lilacs". Die anderen Vokalwerke stammten von Ives, Nono, Webern, Johnston, Oliveros und Messiaen. Robert Shallenberg starb 2005. Er ist der Vater der Audiobücher-Produzentin Kara Shallenberg und Grossvater des Mandolinenspieler Chris Thile. 05/23

  • Howlin' Wolf

    Amerikanischer Bluesgitarrist, Mundharmonikaspieler, Sänger und Songschreiber, geboren am 10. Juni 1910 in der Nähe von West Point, Mississippi, als Chester Arthur Burnett. Seine Vornamen erhielt er nach einem amerikanischen Präsidenten des 19. Jahrhunderts. Nachdem sich seine Eltern getrennt hatten, übergab ihn seine Mutter an seinen Onkel Will. Im Alter von 13 Jahren verliess er seinen Heimatort und ging ins Mississippi-Delta zu seinem Vater, der auf der Young and Morrow Plantage in der Nähe von Ruleville lebte. Bereits als Kind erhielt er den Spitznamen Howlin’ Wolf Sein Vorbild war Charley Patton. Dieser erteilte ihm den ersten Gitarrenunterricht, da Patton auf der nahen Dockerey Plantage arbeitete. Den ersten Mundharmonikaunterricht bekam Howlin' Wolf von Sonny Boy Williamson II, der seiner Stiefschwester den Hof machte und sie heiratete. 1935 zog er mit seinem Schwager und Robert Lockwood Jr. durch die Südstaaten und trat in Jukebox-Kneipen auf. 1948 gründete er mit Little Junior Parker, James Cotton, Matt Murphy, Pat Hare und Willie Johnson seine erste Bluesband. 1951 nahm er in den "Sun Studios" in Memphis mit dem späteren Elvis Presley-Entdecker Sam Phillips als Produzenten die Schellack-Schallplatte "How Many More Years/Moanin' At Midnight (Chess, 1951) auf. Die A-Seite erreichte Platz 4 und die B-Seite Platz 10 der R&B-Charts. Begleitet wurde er dabei von Willie Johnson (g), Ike Turner (p) und Willie Steele (dm). Ike Turner war es auch, der Howlin' Wolf entdeckt und an Phillips vermittelt hatte. Es folgten weitere Singles für die Labels "Chess" von Leonard und Phil Chess sowie "RPM" und "Modern" von Joe und Jules Bihari. 1953 liess er sich in Chicago nieder, wo er sein restliches Leben verbrachte. Bis zu seinem Tod veröffentlichte er für "Chess" Dutzende weitere Singles, von denen einige in die R&B-Charts kamen. Seine bekanntesten Stücke waren "Evil", "Spoonful", "I Ain’t Superstitious", "Back Door Man", "Smokestack Lightnin’", "Wang Dang Doodle", "Little Red Rooster", "I Asked for Water" und "Going Back Home". Viele seiner bekannten Stücke stammten von Willie Dixon und wurden später von Rockbands gespielt. Mit dem Aufkommen von Vinyl kamen auch erste Alben auf den Markt. "Moanin' In The Moonlight" (Chess, 1959) bestand aus Material, das in den Jahren 1951 bis 1958 auf Singles herausgebracht worden war. Auf dem zweiten Album "Howlin' Wolf" (Chess, 1962) wurden Single-Tracks aus den Jahren 1957 bis 1962 zusammengefasst. Stücke, die er für "RPM" und "Modern" Anfang der 1950er Jahre eingespielt hatte, wurde unter dem Titel "Howling Wolf Sings The Blues" (Crown, 1962) zu einer LP zusammengefasst. Zwei weitere Compilations von bereits auf Singles veröffentlichtem Material hiessen "The Real Folk Blues" (Chess, 1965) und "More Real Folk Blues" (Chess, 1967). Mit Muddy Waters (vcl, g) und Bo Diddley (vcl, g) als Co-Leader sowie mit Hubert Sumlin (g), Otis Spann (p), Buddy Guy (e-b), Frank Kirkland (dm) und Cookie Vee (vcl) als Begleiter entstand mit "The Super Super Blues Band" (Checker, 1967) das erste Album, das nicht aus vorher schon herausgebrachten Songs bestand. Von Howlin' Wolf kamen gesamthaft über zwei Dutzend Alben heraus. Im Mai 1970 ging er in London mit Eric Clapton (g), Hubert Sumlin (g), Steve Winwood oder Ian Stewart (p), Phil Upchurch oder Klaus Voormann (e–b), Charlie Watts oder Ringo Starr (dm) sowie Bläsern und weiteren Musikern ins Studio. Diese Aufnahmen wurden unter dem Titel "The London Howlin' Wolf Sessions" (Chess und Rolling Stones, 1971) veröffentlicht. Die LP "London Revisited" (Chess, 1974) enthielt Outtakes der beiden "London Sessions"-LPs von Muddy Waters bzw. Howlin' Wolf. Seinen letzten Auftritt hatte er im November 1975 im Chicago Amphitheater, zusammen mit B. B. King, Albert King, O. V. Wright und Luther Allison. Während des Konzerts kroch er während des Stücks "Crawling King Snake" über die Bühne und erhielt danach über fünf Minuten Standing Ovations. Hinter der Bühne wartete ein mehrköpfiges Ärzteteam, um ihn nach dem Auftritt zu versorgen. Zwei Monate später verstarb er am am 10. Januar 1976 im Alter von 65 Jahren bei einer Herzoperation in Hines, Illinois. Das Schaffen von Howlin' Wolf wurde auf über 200 Compilations zusammengefasst. Darunter befanden sich mehrere Boxsets. Jedes Jahr findet in West Point, Mississippi, zur Erinnerung an ihn das Howlin’ Wolf Memorial Blues Festival statt. Im Film "Cadillac Records" wurde Howlin’ Wolf von dem britischen Schauspieler Eamonn Walker dargestellt. 05/23

  • Muddy Waters

    Amerikanischer Bluessänger, Gitarrist und Songschreiber, geboren am 4. April 1913 als McKinley Morganfield auf der Stovall-Farm in der Nähe von Rolling Fork, Mississippi. Den Namen Muddy Waters erhielt er von seiner Grossmutter in Clarksdale, bei er nach dem Tod seiner Mutter 1918 aufwuchs. Als Jugendlicher brachte er sich das Spiel auf der Mundharmonika bei. Ab 1930 trat er mit Scott Bowhandle (g), Son Simms (fiddle) und Louis Ford (mand) auf Partys und in Juke Joints auf. 1932 kaufte er sich seine erste Gitarre. Beeinflusst von Son House und Robert Johnson, entwickelte er eine Bottleneck-Technik. Erste Aufnahmen machte Muddy Waters 1941, als er noch auf Stovall arbeitete, für den Volkskundler Alan Lomax. Dieser war im Mississippi-Delta unterwegs, um für die Library Of Congress und die Fisk University von Nashville Aufnahmen mit dortigen Bluesmusikern zu machen. Dabei spielte Waters mit "Country Blues" und "Be’s Troubled" zwei Titel ein, die auf einer nicht für den Handel bestimmen Schellack-Schallplatte veröffentlicht wurden. 1942 bannte Alan Lomax erneut mit Hilfe eines mobilen Studios Songs von Waters auf Band. Er war dabei mit dem Gitarristen Charles Berry oder als Mitglied der Son Simms Four zu hören. Bei diesen Sessions wurde auch Musik von Son House, Honeyboy Edwards, Willie Brown, Son Sims und Fiddling Joe Martin dokumentiert. Die gesamten Aufnahmen mit Muddy Waters von 1941/1942 wurden später unter dem Titel "The Complete Plantation Recordings (The Historic 1941-42 Library Of Congress Field Recordings)" (Chess, 1993) auf einer CD zugänglich gemacht. Teile davon waren davor auf der LP "Down On Stovall's Plantation" (Testament, 1966) herausgebracht worden. 1943 war Waters nach einem Streit mit einem Aufseher nordwärts nach Chicago gezogen, wo er sich vorerst mit diversen Jobs über Wasser hielt. In Chicago wechselte Waters von der akustischen zur elektrischen Gitarre. Dennoch war sein Spiel durch den Gebrauch eines Bottleneck weiterhin stark von der Delta-Tradition beeinflusst. Waters machte sich in Chicago mit der Zeit einen Namen. Aufnahmen für "Columbia" von 1946 wurden nicht veröffentlicht. Statt dessen fand Waters beim Label der Gebrüder Chess eine langjährige Bleibe. Zuerst liess er sich nur von einem Bassisten begleiten, später formierte er um sich herum eine Band, die zum Who's Who der Chicagoer Blues-Szene wurde. Am längsten spielte Otis Spann (p) an seiner Seite. Er wurde später durch Pinetop Perkins abgelöst. Auch Jimmy Rogers und Buddy Guy (g) spielten bei Waters. Auf dem Posten des Mundharmonikaspielers waren Little Walter, Big Walter Horton, James Cotton oder Junior Wells bei Waters tätig. In der Zeit um Ende der 1950er/Anfang der 1960er Jahre hatte Waters mehrere Hits. Darunter stachen vor allem "I'm Your Hoochie Coochie Man" und "Got My Mojo Working" heraus, die zum Markenzeichen von Muddy Waters wurden. Just in jener Zeit, als der Rock'n'Roll begann, den Blues abzulösen, kam auch die Umstellung von den Schellack-Schallplatten auf Vinyl bzw. das Aufkommen des neuen LP-Formats. Muddy Waters erste LP war die Compilation "The Best of Muddy Waters" (Chess, 1957), gefolgt von "Sings Big Bill Broonzy" (Chess, 1960) sowie der Liveaufnahme "At Newport, 1960" (Chess, 1960). Mit der nächsten LP "Folk Singer" (Chess, 1964) kehrte Waters zu seinen akustischen Wurzeln zurück. Dazu kam es, weil "Chess" den in den USA damals aufkommenden Folk-Boom auch für sich nützen wollte. Waters spielte zu jener Zeit auch im Rahmen des American Folk Blues Festivals in Europa vorwiegend akustische Sets. 1958 war Muddy Waters auf Einladung von Chris Barber erstmals in Europa aufgetreten. Zu seiner grossen Überraschung war seine Musik dort - beim vorwiegend weissen Publikum - schon bekannt. Als Waters 1960 ein zweites Mal in Europa auftrat, gab er dem anlaufenden Blues-Boom zusätzlichen Schub. Ähnlich wie Paul Butterfield, Nick Gravenites, Elvin Bishop oder Mike Bloomfield in Chicago, brachte Waters weisse, junge Musiker auf den Geschmack. Besonders angetan von der Musik von Muddy Waters waren die beiden Schulfreunde Mick Jagger und Keith Richards. In ihrer Bands spielten diese beiden Nachwuchsmusiker zuerst Covers von Muddy Waters. Als sie zu ihrem ersten Engagement kamen und sie einen Bandnamen angeben mussten, nannten sie sich - abgeleitet vom Muddy Waters-Hit "Rollin' Stone" einfach The Rolling Stones. Auch das Musikmagazin "Rolling Stone" und der Dylan-Song "Like A Rolling Stone" haben ihren Ursprung in diesem Song. Auch andere Bands wie Led Zeppelin holten ihre Inspiration von Titeln von Waters. Selbst Angus Young von AC/DC nannte Muddy Waters als grossen Einfluss. Überhaupt trat die Adaption des Blues durch die weissen Musiker den grössten Teil der Rockmusik los. Als Bindeglied zwischen Muddy Waters und dem Rock standen Musiker wie John Mayall, Alexis Korner, Georgie Fame oder Graham Bond. Neben Auftritten im Rahmen der American Folk Blues-Tournee kam es auch zu Studiosessions mit englischen Bluesmusikern. Sonny Boy Williamson spielte mit den Yardbirds und ihrem damals unbekannten Gitarristen Eric Clapton oder mit den Animals mit ihrem Sänger Eric Burdon, während Howlin' Wolf auf Eric Clapton, Ringo Starr, Steve Winwood sowie den Stones Bill Wyman und Charlie Watts traf. Waters erste Aufnahmen mit weissen Musikern waren Studio- und Live-Sessions, die auf der Doppel-LP "Fathers And Sons" (Chess, 1969) veröffentlicht wurden. Darauf sind neben Waters (g, vcl) und seinem Pianisten Otis Spann Michael Bloomfield (g), Paul Butterfield (hca), Donald "Duck" Dunn (e-b) und Sam Lay (dm) zu hören. Nach Studioaufnahmen am 21., 22. und 23. April 1969, trat diese Band am 24. April 1969 in Chicago als Super Cosmic Joy-Scout Jamboree öffentlich auf. Im Studio hatten bei einzelnen Tracks auch noch Jeff Carp (hca), Paul Asbell (g) und Phil Upchurch (g) ausgeholfen. Live machte bei einem Track Buddy Miles (dm) mit. 1971 kam es dann gleich wie bei Howlin' Wolf in London zu Sessions mit einigen Rock-Musikern. Auf der LP "The Muddy Waters London Sessions" (Chess, 1972) wurde er von Carey Bell (hca), Rory Gallagher (g), Rick Grech (e-b), Mitch Mitchell (dm), Steve Winwood (key), Garnett Brown (tb), Sammy Lawhorn (g), Joe Newman (tp), Seldon Powell (sax), George Fortune (key) und Rosetta Hightower (vcl) begleitet. Die LP "London Revisited" (Chess, 1974) enthielt Outtakes der beiden "London Sessions"-LPs von Muddy Waters bzw. Howlin' Wolf. Die LP "The Real Folk Blues" (Chess, 1966) war alles andere als die Fortsetzung von "Folk Singer" gewesen, sondern enthielt vorwiegend elektrisches Material, welches zwischen 1947 und 1964 in Form von Singles erschienen waren. Nach weiteren Alben machte Waters auf Drängen von "Chess" Anleihen an den Zeitgeist und veröffentlichte mit "Electric Mud" (Cadet/Concept, 1968) und mit "After The Rain (Cadet/Concept, 1969) zwei eher experimentelle Bluesalben, bei denen unter anderen auch der Miles Davis-Gitarrist Pete Cosey mitmachte. Das letzte offizielle Album für "Chess Records" war "The Muddy Waters Woodstock Album (Chess, 1974), eingespielt mit Hilfe von Levon Helm (dm) und Garth Hudson (key) von The Band, Paul Butterfield (hca), Pinetop Perkins (p) und Bob Margolin (g, vcl) kurz nachdem Muddy Waters Anfang Februar 1975 beim Abschlusskonzert von The Band - erschienen auf "The Last Waltz" (Capitol, 1978) - aufgetreten war. Nach dem Ende der langjährigen Beziehung zu "Chess" kam Waters bei "Epic" unter, wo er unter der Aufsicht von Johnny Winter mit "Hard Again" (1976), "I'm Ready" (1978) sowie mit "King Bee" (1981) drei weitere Alben einspielte. Waters, Winter und James Cotton (hca, vcl) gingen im März 1977 auch gemeinsam auf Tournee, begleitet von Bob Margonlin (g, vcl), Pinetop Perkins (p, vcl), Charles Calmese (b) und Willie "Big Eyes" Smith (dm). Dabei wurde "Breakin' It Up, Breakin' It Down" (Epic, 1978) und die erste später veröffentlichte Aufnahme "Boston Music Hall 1977" (Echoes, 2015) mitgeschnitten. Am 22. November 1981 trat Waters zusammen mit den Rolling Stones in Chicago auf. Dabei wurde "Live At The Checkerboard Lounge Chicago 1981" (Eagel, 2012) mitgeschnitten. Muddy Waters starb am 30. April 1983 70-jährig in Westmont, Illinois, an Lungenkrebs. Von Muddy Waters erschienen laut discogs.com an die 60 Alben und fast 100 Compilations oder Reissue-Pakete. 05/23

  • Sara Watkins

    Amerikanische Folk- und Bluegrass-Fiddlespielerin, Sängerin und Songschreiberin, geboren am 8. Juni 1981 in Vista, California. 1989 tat sich die damals Achtjährige mit dem ebenso alten Chris Thile (mand) und ihrem zwölfjährigen Bruder Sean Watkins (g, vcl) unter der Leitung von Thiles Vater Scott Thile (b) zur erfolgreichen Newgrass-Band Nickel Creek zusammen. Die Band brachte mehrere erfolgreiche Alben heraus und bekam für "This Side" (Sugar Hill, 2002) einen Grammy für das beste Folkalbum. Mutual Admiration Society hiess ein Quartett, bestehend aus Sara Watkins, Sean Watkins und Chris Thile von Nickel Creek sowie Glen Phillips (vcl, g) von Toad The Wet Sprocket. Von dieser Gruppe erschien ein gleichnamiges Album (Sugar Hill, 2004). Eine andere Gruppe in diesem Umfeld hiess Works Progress Administration. Mit Hilfe vieler befreundeter Musikerinnen und Musiker entstand ihr Debutalbum "Sara Watkins" (Nonesuch, 2009). Einer der Mitmusiker war John Paul Jones (org, p, e-p, b, e-b, mand) von Led Zeppelin, der das Album auch produzierte. Ähnlich entstand ihr zweites Album "Sun Midnight Sun" (Nonesuch, 2012) mit unter anderem Jackson Browne und Fiona Apple (vcl) als prominenteste Mitmusikernnen bzw. Mitmusiker. 2012 und 2013 ging sie als Opener für Jackson Browne auf Tournee. Die Free DL-EP "Jun 15, 2012 - New Monkey Studio, Van Nuys, CA" (Daytrotter, 2012) zeigt Watkins bei einer Radiosession. Zum Record Store Day 2012 erschien die 7"-Single "You're The One I Love" (Nonesuch und Warner, 2012) mit dem Titeltrack in der Original-Version der Everly Brothers und einer Version von Watkins mit Fiona Apple. Von 2014 an tat sie sich mit den Singer/Songwriterinnen Aoife O'Donovan (vcl, g, p, synth) und Sarah Jarosz (vcl, mand, banjo, g) zum Bluegrass/Folk-Trio I'm With Her zusammen. Mit Benmont Tench (vcl), Fiona Apple (vcl), Greg Leisz (vcl, dobro, pedal steel-g, Sara Watkins, Sean Watkins (vcl, g, b), Sebastian Steinberg (b, g, vcl) und Don Heffington (dm, vcl) bildete sie die Formation Watkins Family Hour. Von dieser erschien ein gleichnamiges Album (Family Hour und Thirty Tigers, 2015) sowie später "Brother Sister" (Family Hour und Thirty Tigers, 2020) und " Watkins Family Hour Vol. II" (Family Hour, 2022). Mit "Young In All The Wrong Ways" (New West, 2016) legte Sara Watkins dazwischen ihr drittes eigenes Album vor, gefolgt von "Under The Pepper Tree" (New West, 2021). 05/23

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