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  • Chris Thile

    Amerikanischer Mandolinen-, aber auch Banjo- und Bouzoukispieler, Sänger, Komponist und Bandleader, geboren am 20. Februar 1981 in Oceanside, California. Er ist der Enkel des Komponisten Robert Shallenberg (1930–2005). Thile begann als Fünfjähriger mit dem Mandolinenspiel. Achtjährig gründete er unter zusammen mit der gleichaltrigen Sara Watkins (fiddle, vio, vcl) und ihrem 12-jährigen Bruder Sean Watkins (g, mand, vcl) die Progressive Bluegrass-Band Nickel Creek. In einer ersten Phase spielte Chris Thiles Vater Scott Thile als Bassist mit. Das erste Album von Nickel Creek hiess "Little Cowpoke" (Choo Choo, 1993). Nickel Creek gewann für ihr Album "This Side" (Sugar Hill, 2002) einen Grammy für das beste Folkalbum, ging dann aber 2007 auseinander. 2014 erfolgte eine Reunion des Trios. Dazu waren Thile und die beiden Watkins zusammen mit Glen Phillips von Toad The Wet Sprocket als Mutual Admiration Society mit einem gleichnamigen Album (Sugar Hill, 2004) ein Erscheinung getreten. Thile gründete später mit den Punch Brothers eine weitere Newgrass-Band, von der mehrere Aufnahmen heraus kamen. Er hatte ein Jahr nach dem Debutalbum von Nickel Creek mit "Leading Off" (Sugar Hill, 1994) sein erstes Album unter eigenem Namen veröffentlicht. Er war damals 13-jährig. Mit "Stealing Second" (Sugar Hill, 1997) und "Not All Who Wander Are Lost" (Sugar Hill, 2001) folgten zwei weitere Alben. Letzteres tauchte auf Platz 13 der US-Bluegrass-Charts auf. Viele weitere Alben schafften es in die Top-10 oder Top-3 der Bluegrass-Charts. Mit Mike Marshall (mand) entstanden die Duoaufnahmen "Into The Cauldron" (Sugar Hill, 2003) und "Live Duets Mandolins, Mandola And Mandocello" (Sugar Hill, 2006). "Deceiver" (Sugar Hill, 2004) und "How To Grow A Woman From The Ground" (Sugar Hill, 2006) hiessen zwei weitere Alben unter eigenem Namen. Chris Thile arbeitete auch mit anderen Musikern zusammen. Mit Edgar Meyer (b) nahm er die CD "Edgar Meyer & Chris Thile" (Nonesuch, 2008) sowie sechs Jahre später "Bass & Mandolin" (Nonesuch, 2014) auf. In unterschiedlichen Zusammensetzungen nahmen Thile, Mark O'Connor (vio), Frank Vignola (g), Bryan Sutton (g), Jon Burr (b) und Byron House (b) die Stücke der CD "Jam Session" (OMAC, 2010) auf. "The Goat Rodeo Sessions" (Sony Classical, 2011) zeigt Thile zusammen mit dem Klassik-Superstar Yo-Yo Ma (cello) sowie mit Stuart Duncan (fiddle, mand, banjo) und Edgar Meyer (b, p). Zum Teil machte auch Aoife O'Donovan (vcl) mit. Diese CD stand auf Platz 1 der Bluegrass-Charts sowie auf Platz 18 der Billboard 200 und wurde mit einem Grammy für das beste Folk-Album ausgezeichnet. Eine Deluxe-Edition (Sony Classical, 2012) enthielt fünf weitere Tracks sowie eine DVD mit Doku- und Livematerial. Eine aus drei Songs bestehende Radiosession dieser ungewöhnlichen Begegnung wurde unter dem Titel "Tiny Desk Concert" (National Public Radio, 2011) als Free-DL ins Netz gestellt. Die Fortsetzung dieses Erfolgsalbums hiess "Not Our First Goat Rodeo" (Sony Classical, 2020). Auch diese CD stand bei den Bluegrass-Alben ganz oben. Thile war davor auf "Songs Of Joy & Peace" (Sony Classical, 2008) Mitglied von Yo-Yo Ma & Friends gewesen. Seine Zusammenarbeit mit Michael Daves (g, vcl) ist auf dem Album "Sleep With One Eye Open" (Nonesuch, 2011), der 7"-Non-Album-Single "Man In The Middle" (Third Man, 2011) sowie auf der Free-DL-EP "Tiny Desk Concert" (National Public Radio, 2011) dokumentiert. "Bach: Sonatas & Partitas 1" (Nonesuch, 2013) zeigt Thile als Interpreten klassischer Musik. Die CD schaffte es auf Platz 72 der Billboard 200. Die Fortsetzung davon war "Bach Trios" (Nonesuch, 2017) eine Trioaufnahme von Thile mit Yo-Yo Ma (cello) und Edgar Meyer (b). "Thanks For Listening" (Nonesuch, 2017) war wieder einmal eine mit einem Grossaufgebot an Musikerinnen und Musikern eingespielte Bluegrass-Aufnahme. Mit dem Jazzmusiker Brad Mehldau (p, vcl) tat er sich für eine titellose Duo-Doppel-CD (Nonesuch, 2017) zusammen, die bei den Bluegrass-Alben bis auf Platz 1 kletterte. Sein nächstes eigenen Album hiess "Laysongs" (Nonesuch, 2021). 05/23

  • Punch Brothers

    Amerikanische Progressive Bluegrass-Band, gegründet 2006 in Brooklyn, New York City, von Chris Thile (mand, vcl) mit Noam Pikelny (banjo, vcl), Greg Garrison (b, vcl), Chris Eldridge (g, vcl) und Gabe Witcher (fiddle, vcl). Die meisten dieser Musiker geben auch Aufnahmen unter eigenem Namen heraus. Chris Thile war auch Mitglied von Nickel Creek. Das erste Album der Punch Brothers "How To Grow A Woman From The Ground" (Sugar Hill, 2006) entstand noch unter dem Namen von Chris Thile bzw. als Chris Thile & The How To Grow A Band. 2007 wurde die Gruppe in The Tensions Mountain Boys und dann in Punch Brothers umgetauft. Das erste Album unter dem nun definitven Bandnamen war "Punch" (Nonesuch, 2008). Dieses enthielt unter anderem die vierteilige, 40-minütige Suite "The Blind Leaving The Blind". Das Album erreichte Platz 1 bei den Bluegrass-Charts. Danach wurde Greg Garrison durch Paul Kowert (b, vcl) ersetzt. Das zweite Album "Antifogmatic" (Nonesuch, 2010) schaffte es auf Platz 2 der US-Bluegrass-Charts. Die nächsten fünf Aufnahmen standen allesamt ganz oben in den Bluegrass-Charts. Es waren dies die Alben "Who's Feeling Young Now?" (Nonesuch, 2012), "The Phosphorescent Blues" (Nonesuch, 2015) und das mit einem Grammy ausgezeichnete "All Ashore" (Nonesuch, 2018) sowie dazwischen die EPs "Ahoy!" (Nonesuch, 2012) und "The Wireless" (Nonesuch, 2015). Dazu gab die Band weitere Singles und EPs heraus. Das bisher letzte Album "Hell On Church Street" (Nonesuch, 2022) tauchte nicht mehr in den Charts auf. 05/23

  • Siena Root

    Schwedische Psychedelic/Hard Rock-Band aus Stockholm, bestehend anfänglich aus KG West (g, org), Oskar Lundstöm (vcl, e-p, org), Sam Riffer (e-b, vcl) und Love Forsberg (dm, perc). Die Gruppe spielte zuerst drei Demo-CD-R ein. Das Debutalbum hiess "A New Day Dawning" (Nasoni, 2004), gefolgt von der 7"-Single "Mountain Songs" (Nasoni, 2005) mit dem zweiteiligen Non-Album-Track. Auf dem zweiten, mit Hilfe von weiteren Musikerinnen und Musikern entstandenen Album "Kaleidoscope" (Nasoni, 2006) war Lundström nicht mehr dabei. An seiner Stelle wurde mit Sanya eine Sängerin engagiert. West spielte nun auch Orgel, dazu Sitar und Tambura. Die Band nahm alle ihre Aufnahmen analog auf und veröffentlichte sie deshalb in erster Linie auf Vinyl, obwohl auch CD-Versionen erhältlich sind. Das dritte Album "Far From The Sun" (Transubstance, 2008) entstand in der neuen Besetzung West, Riffer, Love und dem neuen Mitglied Sartez Faraj (vcl, g). "Different Realities" (Transubstance, 2009) enthielt zwei über 20-minütige Tracks, einer mehr akustisch, der andere gewohnt elektrisch. Eine Live-DVD trug den Titel "Kalejdoskop- Live At ROJ" (Root Rock, 2010). Ebenfalls live entstand "Root Jam" (Transubstans, 2011). Darauf war offenbar nur noch das Stammtrio West, Riffer und Love am Werk. "Conveniently Blind" (Transubstans, 2013) hiess eine weitere 7"-Single. Fünf Jahre nach dem letzten Studioalbum erschien auf "Pioneers" (Gaphals, 2014) neues Material. Riffer und Love waren inzwischen von Jonas Åhlén (vcl, g, effects), Matte Gustafsson (g) und Erik Petersson (org, e-p, clavinet) umgeben. Weitere vier Jahre dauerte es bis zum nachfolgenden Album "A Dream Of Lasting Peace" (MIG, 2017). Åhlén war nicht mehr dabei, dafür neu Samuel Björö (vcl). "The Secret Of Our Time" (MIG, 2020) war ein weiteres Album, gefolgt von "Revelation" (Atomic Fire, 2023). 05/23

  • Francisco López

    Spanischer Sound- und Installationskünstler, Komponist, Musiker und Biologe, geboren 1964 in Madrid. Als Basis für seine elektroakustischen Werke verwendet er oftmals Feldaufnahmen aus aller Welt und baut damit klangästhetische, minimalistische Tongebilde auf, die oft auch im leisesten Höhen und Tiefen angesiedelt sind. Teilweise veröffentlichte er auch unbearbeitete Field Recordings. Seine ersten Aufnahmen erschienen ab Mitte der 1980er Jahre in Form von kürzeren oder längeren Kassetten. "Azoic Zone" (Geometrik und Asellus, 1993) hiess die erste Veröffentlichung in Form einer CD. Bis dato veröffentlichte López fast 200 Aufnahmen in allen Längen und Formaten. Unter den Tonträgern befanden sich auch mehrere gemeinsame Aufnahmen mit anderen Musikerinnen und Musikern wie Rafael Flores, Miguel A. Ruiz, Klaus Schuwerk, Michael Northam, John Duncan, Amy Denio, Steve Roden, Andrey Kiritchenko, Michael Gendreau, Richard Francis, Zan Hoffman, Valentina Lacmanović, Slavek Kwi, Joe Colley, Reinier van Houdt und anderen. Dazu kamen mehrere Split-Veröffentlichungen mit Miguel A. Ruiz, Zbigniew Karkowski, Steve Roden, Marc Behrens, Scott Arford, Ilios, Z'ev, Michael Gendreau, Lawrence English, Tomas Phillips, Carlos Villena, Pauline Oliveros, Doug Van Nort, Jonas Braasch, Novi_sad, Maurizio Bianchi, Xabier Erkizia, Aernoudt Jacobs, Luca Sigurtà, Michael Esposito, Domenico Sciajno, Mykel Boyd, GX Jupitter-Larsen und anderen. Unter den Veröffentlichungen fanden sich auch diverse Compilation oder Boxsets. "Nowhere Short Pieces 1983 To 2003" (Blossoming Noise und Gender-Less Kibbutz, 2008) gab auf 10 CD einen umfassenden Überblick über das bisherige Schaffen von López. Fünf CD stark war "Through The Looking-Glass" (Kairos, 2009). Eine der CD enthielt bisher unveröffentlichtes Material. "Presque Tout (Quiet Pieces 1993-2013)" (LINE, 2014) bestand aus sieben Stunden Material, verteilt auf 17 Einzeltracks. Diese wurden als DL oder auf einer Data-DVD angeboten. Stücke, die López ganz am Anfang seiner musikalischen Karriere realisiert hatte, wurden auf der CD-R "1980-82" (Nowhere Worldwide, 2015) veröffentlicht. Sieben Tracks seiner so genannten "Untitled"-Reihe wurden auf der CD "Untitled (2017)" (Auf Abwegen, 2019) heraus gebracht. Diese Serie nimmt den grössten Teil seiner Arbeiten ein. Sie weist und mittlerweise über 400 solcher Tracks von unterschiedlicher Länge auf. Die ersten 20 "Untitled"-Tracks entstanden zwischen 1980 und 1982 und wurden bisher noch nie publiziert. Ab Mitte der 1990er Jahre erschienen Dutzende von "Untitled"-Aufnahmen. Die 18 Teile von "Untitled#381" (2022) waren gesamthaft 24 Stunden lang. Eine weitere umfangreiche Compilation hiess "A Bunch Of Stuff (1980​-​2020) - 40 Years Of Sonogenic Composition" (Nowhere Worldwide, 2020) und enthielt auf einem USB-Stick 138 Tracks mit einer gesamten Spieldauer von über 12 Stunden. 05/23

  • Charles Tolliver

    Amerikanischer Jazz-Trompeter, Komponist und Mitgründer des Labels "Strata East", geboren am 6. März 1942 in Jacksonville, Florida, aufgewachsen in Harlem, New York City. Mit acht Jahren bekam er von seiner Grossmutter ein Kornett geschenkt. Er studierte Pharmazie in Washington, D.C.. 1960 spielte er gemeinsam mit Gary Bartz in der Band von Max Roach, danach in der Band von Jackie McLean. In beiden Fällen machte er bei Aufnahmen mit. McLean übernahm auch Stücke von Tolliver. Später in den 1960er und in den 1970er Jahren spielte er und machte Aufnahmen mit Booker Ervin, Roy Ayers, Gerald Wilson, Horace Silver, Gary Bartz, McCoy Tyner, Andrew Hill, Oliver Nelson, Louis Hayes und anderen. Ende der 1960er Jahre stellte er die erste Ausgabe seiner langlebigen Band Music Inc vor. Beginnend mit dem Album "The Ringer" (Arista, Freedom, 1969) kamen von dieser Formation ein Dutzend Alben oder Compilations heraus. Parallel zu den Music Inc-Aufnahmen veröffentlichte Tolliver auch Aufnahmen mit anderen Gruppen. "Charles Tolliver And His All Stars" (Polydor und Black Lion, 1971) zeigt ihn zusammen mit Herbie Hancock (p), Ron Carter (b), Joe Chambers (dm) und teilweise Gary Bartz (as). Diese Aufnahmen wurden später unter dem Titel "Paper Man" (Arista und Freedom, 1975) wieder veröffentlicht. "The New Breed" (ABC Impulse!, 1978) war eine Split-Doppel-LP, die sich das Charles Tolliver Quintet mit der Cecil Taylor Unit, dem Grachan Moncur Quartet und dem Archie Shepp Quartet teilte. Das Charles Tolliver Quintet bestand aus James Spaulding (as), Bobby Hutcherson (vibes), Cecil McBee (b) und Billy Higgins (dm) und machte sonst keine weiteren Aufnahmen mehr. Am 21. und 22. Juli 1988 trat Tolliver in Berlin auf, wo mit Alain Jean-Marie (p), Ugonna Okegwo (b) und Ralph van Ducan (dm) zwei LPs unter dem Titel "Live In Berlin, At The Quasimodo, Vol. 1 und 2" (Strata East, 1990 bzw. 1992) entstanden. Dann verschwand Tolliver jahrelang von der Bildfläche. Mitte der 2000er Jahre feierte er ein Comeback mit "With Love" (Blue Note 2006), einer Aufnahme mit seiner eigenen Big Band. Dieser gehörten auch seine alten Weggefährten Stanley Cowell und Cecil McBee (b) an. Später folgte mit "Emperor March. Live At The Blue Note" (Half Note, 2009) ein zweites Big Band-Album mit Aufnahmen vom Juli 2008. Auf "Mosaic Select" (Mosaic, 2011) wurden unter dem Gruppennamen Charles Tolliver Big Band die in Big Band-Stärke aufgenommenen Music Inc-Aufnahmen "Music Inc." von 1971 und "Impact" von 1976 mit bisher unveröffentlichten Liveaufnahmen vom Februar 1979, mitgeschnitten in Hamburg, auf einer Triple-CD vereint. Mit "Connect" (Gearbox, 2020) legte Tolliver 14 Jahre nach seiner letzten aktuelle Aufnahme wieder einmal ein neues Album vor. Begleitet wurde er von Jesse Davis (as), Buster Williams (b), Lenny White (dm) sowie in zwei der vier Tracks von Binker Golding (ts). Auf dem mit Stanley Cowell mitgegründeten "Strata-East"-Label von Tolliver erschienen auch Aufnahmen anderer Musiker und Gruppen wie The Heath Brothers, Cecil McBee, Charlie Rouse, Charles Brackeen, Clifford Jordan, Pharoah Sanders, Cecil Payne, Billy Harper, John Hicks und anderen. Am erfolgreichsten war das Label mit den Aufnahmen von Gil Scott-Heron. Der Gewinn aus den Schallplattenverkäufen wurde in der Anfangszeit zu 90 Prozent an die Musiker weitergeleitet, die auch die Rechte an ihrer Musik besassen. Als Indie-Label hatte "Strata-East" eine Vorbildfunktion in die 1970er Jahren. 05/23

  • Music Inc

    Amerikanische Post Bop-Formation, gegründet Ende der 1960er Jahre vom Trompeter Charles Tolliver. Auf dem ersten Album "The Ringer" (Arista/Freedom, 1969) bestand die Gruppe neben Tolliver aus Stanley Cowell (p), Steve Novosel (b) und Jimmy Hopps (dm). Für "Music Inc." (Strata-East, 1971) holte Tollvier erneut Cowell und Hopps sowie Cecil McBee (b) als Stammmusiker dazu. Mit 13 Bläsern wurde daraus eine Big Band. "Impact" (Enja, 1972) kam sowohl unter dem Gruppennamen Music Inc als auch unter den Namen der beteiligten Musiker Charles Tolliver (tp), Stanley Cowell (p), Ron Mathewson (b) und Alvin Queen (dm) auf den Markt. "Live At Slugs' Volume 1" (Strata-East und Trio, 1972) und "Live At Slugs' Volume II" (Strata-East, 1973) zeigt das Quartett Tolliver, Cowell, McBee und Hopps in Liveaufnahmen, die am 1. Mai 1970 im New Yorker Club "Slug's Saloon" mitgeschnitten worden waren. Die Aufnahmen wurden mit Ausnahme eines Tracks der ersten LP später auf der CD "Live At Historic Slugs'" (Strata-East , 1992) zusammengefasst. Die CD "Live At Slugs' Vol.1 & 2" (Strata-East, 2003) enthielt sämtliche Stücke, die auf den beiden LP veröffentlicht worden waren. Auf der Doppel-LP "Live At The Loosdrecht Jazz Festival" (Strata-East, 1973) wurde ein Auftritt des Quartetts Tolliver, John Hicks (p), Reggie Workman (b) und Alvin Queen (dm) am 9. August 1972 bei einem Festival in den Niederlanden festgehalten. Eine weitere Liveaufnahme von Music Inc hiess "Live In Tokyo" (Strata-East, 1974) und bestand auf Aufnahmen, die am 7. Dezember 1973 in Tokio aufgenommen worden waren. Tolliver und Cowell wurden damals von Clint Houston (b) und Clifford Barbaro (dm) belgietet. Die "Live At Slug's"- und "Live In Tokyo"-Aufnahmen wurden mit unveröffentlichtem Material der beiden Auftritte auf der Triple-CD "Mosaic Select" (Mosaic, 2005) zusammengefasst. "Impact" (Strata-East, 1976) hiess wie schon früher einmal ein Album der Music Inc. In diesem Fall handelte es sich aber mit eine Aufnahme, bei der das Stammduo Tolliver und Cowell von den Bassisten Cecil McBee, Clint Houston oder Reggie Workman sowie von Bläsern, Streichern und Perkussionisten begleitet wurde. "New Tolliver" (Baystate, 1978) hiess eine zunächst nur in Japan veröffentlichte LP mit Aufnahmen von 1977. Music Inc bestand damals aus Tolliver, Nathan Page (g), Steve Novosel (b) und Alvin Queen (dm). Später kamen die Aufnahmen auf Tollivers eigenem Label auch unter dem Titel "Compassion" (Strata-East, 1980) heraus. Charles Tolliver veröffentlichte auch Aufnahmen unter seinem eigenen Namen oder unter Gruppenbezeichnungen wie Charles Tolliver And His All Stars, Charles Tolliver Big Band oder The Charles Tolliver Quintet. Auf einer anderen Compilation mit dem Titel "Mosaic Select" (Mosaic, 2011) wurden unter dem Gruppennamen Charles Tolliver Big Band die Music Inc-Big Band Aufnahmen "Music Inc." von 1971 und "Impact" von 1976 mit bisher unveröffentlichten Liveaufnahmen vom Februar 1979, mitgeschnitten in Hamburg, auf einer Triple-CD vereint. 05/23

  • Groupe de Recherches Musicales (GRM)

    Französisches Institut bzw. Komponisten-Gruppe zur Erforschung der elektroakustischen Musik, gegründet 1958 in Paris vom Komponisten Pierre Schaefer. Es handelte sich um die Nachfolgeorganisation des 1944 ebenfalls von Schaefer gegründeten Studio d'Essai und der 1951 aus der Taufe gehobenen Groupe de recherche de musique concrète (GRMC). Die GRM war eine von vielen theoretische, und zugleich experimentell arbeitenden Gruppen, die unter dem Dach von Schaeffers Service de la Recherche beim französischen Rundfunk ORTF gebündelt waren. Ziel der GRM war es, eine Plattform zu entwickeln, die der Forschung auf den Gebieten der audiovisuellen Kommunikation, der Musik sowie anderer hörbarer oder auch medialer Phänomene dient. Bis heute sind viele bekannnte Komponisten und Komponistinnen der Musique concrète mit der Gruppe verbunden. Zu ihren Mitgliedern neben Schaeffer zählten/Zählen Jean-François Allouis, Bernard Baschet, François Bayle, François Bonnet, Edgardo Canton, Michel Chion, Robert Cahen, Philippe Carson, Henri Chiarucci, Robert Cohen-Solal, Francis Coupigny, François Delalande, François Donato, Denis Dufour, Bernard Durr, Emmanuel Favreau und Luc Ferrari. Weitere Mitglieder waren Pierre-Alain Jaffrennou, Yann Geslin, Jacques Lejeune, Diego Losa, François-Bernard Mâche, Bénédict Mailliard, Ivo Malec, Philippe Mion, Bernard Parmegiani, Michel Philippot, Francis Régnier, Guy Reibel, Jean Schwarz, Daniel Teruggi, Jack Vidal, Hugues Vinet, Iannis Xenakis und Christian Zanési. Auch Komponistinnen wie Sophie Brunet, Mireille Chamass-Kyrou, Françoise Barrière, Beatriz Ferreyra, Évelyne Gayou, Éliane Radigue, Christine Groult, Michèle Bokanowski, Elżbieta Sikora, Joanna Bruzdowicz, Micheline Coulombe Saint-Marcoux oder Annette Vande Gorne machten bei der GRM mit. Bekannte Gastmusiker waren Claude Ballif, Jean-Michel Jarre oder Lionel Marchetti. Mit der GRM waren mehrere Labels verbunden. Unter dem Dach von "INA", dem Label des französischen Radios und des französischen Fernsehens, wurden GRM-Aufnahmen auf Unterlabels wie "INA-GRM", "Collection GRM", "L'Acousmathèque", "Présences Électronique", "Série Gramme" und "Studios INA-GRM" heraus gebracht. Auf "INA-GRM" erschienen einige umfangreiche Boxsets. Diese zeigten unter dem Obertitel "L'Œuvre Musicale" einerseits das Schaffen einzelner GRM-Mitglieder auf. Dasjenige von Bernard Parmegiani wurde 2008 auf 12 CDs aufgezeigt, dasjenige von Luc Ferrari 2009 auf 10 CDs und jenes von François Bayle unter dem Titel "50 Ans D'Acousmatique" 2012 auf 15 CDs. "Archives GRM" (INA-GRM, 2004) hiess ein 5-CD-Set, das einen Überblick über das Schaffen von vielen GRM-Komponistinnen und Komponisten gab. Unter dem Labelnamen "Recollection GRM" begannen der österreichische Experimental-Musiker Peter Rehberg von den Wiener Labels "Mego" bzw. "Editions Mego" zusammen mit den GRM-Mitgliedern Christian Zanési und François Bonnet ab 2012 Archivaufnahmen der GRM neu aufzulegen. Bis dato und auch nach dem Tod von Rehberg am 23. Juli 2021 erschienen 23 Aufnahmen auf Vinyl bzw. als DL. 05/23

  • Fenn O'Berg

    Experimental-Trio, bestehend aus den Österreichern Christian Fennesz (g, elect) und Peter Rehberg (elect) sowie aus dem US-Amerikaner Jim O'Rourke (g, elect). "The Magic Sound Of Fenn O'Berg" (Mego, 1999) enthielt Teile von Konzerten von 1998 in Berlin, Hamburg und Paris sowie von 1999 in Tokio und Wien. Drei Jahre später kamen die drei Musiker für die Aufnahmen des zweiten Albums "The Return Of Fenn O'Berg" (Mego, 2002) erneut zusammen. Diese beiden ersten Alben erschienen unter den Namen der drei Musiker. Sie wurden später unter dem Titel "Magic & Return" (Editions Mego, 2009) zusammen mit Bonus-Tracks als Doppel-CD wieder veröffentlicht. Nach fast achtjährigem Unterbruch erschien mit "In Stereo" (Editions Mego, 2010) wieder neues Material dieses Trios. Die Doppel-LP-Version enthielt einen zusätzlichen Track. "Live In Japan" Part One und Part Two" (beide Editions Mego, 2010) hiessen zwei LPs mit je zwei seitenfüllenden Tracks, mitgeschnitten bei Auftritten 2009 in Japan. Dort erschienen die Aufnahmen in Form einer CD (P-Vine, 2010). "In Hell" (Editions Mego, 2012) bestand aus weiteren Liveaufnahmen von 2010, als das Trio erneut in Japan auftrat. Seither erschien von dieser Formation keine neue Aufnahme mehr. Christian Fennesz, Peter Rehberg und Jim O'Rourke veröffentlichen unter ihren Namen eine ganze Reihe von Aufnahmen und waren Mitglieder unzähliger Formationen. Sie arbeiteten auch jeweils zu zweit mehrfach miteinander. Peter Rehberg starb am 22. Juli 2021 im Alter von 53 Jahren nach einem Herzinfarkt. 05/23

  • Peter Rehberg

    Österreichischer Experimentalmusiker zwischen Drone, Noise, Electronic und Techno, geboren 1968 in London, aufgewachsen in St. Albans als Sohn eines Österreichers. 1987 zog er nach Wien und wurde dort bald Mitglied der Szene. Rehberg war zuerst als DJ tätig und legte anfangs der 1990er Jahre vor allem experimentelle Ambient-Sounds auf. Peterlicker hiess 1989/1990 ein Industrial-Projekt, das 2010 wiederbelebt wurde. Es bestand neben Rehberg (elect) aus Franz Hergovich (vcl), Christian Schachinger (g) und Gregor Weissegger (e-b, elect). "Last Slave" (Editions Mego, 2010) hiess eine erste Aufnahme in Form einer Kassette mit zwei je rund 10 Minuten langen Tracks. "Nicht" (Editions Mego, 2011) erschien in Form einer LP. 1994 stiess er zum "Mego"-Label, das kurz zuvor von Ramon Bauer, Andi Pieper und Peter Meininger gegründet worden war. Er war einer der ersten, der den Laptop als Instrument einsetzte. Mit Bauer und Pieper, die im Duo als General Magic auftraten, spielte Rehberg als General Magic & Pita mit der 12"-EP "Fridge Trax" (Mego, 1995) ein. Es war die erste Aufnahme, die das Label "Mego" veröffentlichte. Der Legende nach entstand die Musik, indem die drei Musiker Geräusche von diversen Kühlschränken sampelten und diese im Studio bearbeiteten. Diese EP enthielt vier Tracks, deren Titel, wie auch die Stücke auf der zweiten gemeinsamen Veröffentlichung, dem Album "Live And Final Fridge" (Source, 1995), mit "Fridge" endeten. Diese LP enthielt 6 Tracks, die live am Interference Festival im Juli 1995 in Berlin aufgezeichnet worden waren. Die CD-Version bestand aus drei weiteren, im September 1995 in Studios in Berlin und Wien eingespielten Stücke. Viele von Rehbergs Aufnahmen erschienen unter dem Projektnamen Pita. Rehberg und Bauer bildeten ein Duo, dass diverse gemeinsame Aufnahmen herausgab. Für das Label "Touch" wurden "Fasst" (1997), "Ballt" (1999) und "Passt" (2001) eingespielt. Dazu kamen zwei weitere Veröffentlichungen, wie eine titellose 10"-EP (Korm Plastics, 1997). Die Aufgabe, die das Label den Musikern dazu gestellt hatte, bestand darin, mit den ersten erhältlichen Korg-Sythesizern Musik zu machen. Eine weitere Veröffentlichung von Rehberg und Bauer kam in Form der 12"-EP "7"/10"/12" (Raft Recordings, 2001) daher und enthielt zwei Duo-Tracks. Jener von Rehberg mit Fennesz hiess "Live @ These" und wurde im Mai 1998 live im "These Record"-Shop in London aufgezeichnet. Sie nahm die B-Seite ein und musste mit LP-Tempo abgespielt werden. Der Track von Rehberg mit Bauer hiess "Spät Fridge", stammte von 1997 und sollte eigentlich auf der "Domestic Appilances"-Compilation des "Cheese"-Labels veröffentlicht werden, was dann aber nicht geschah. Das Stück wurde auf die andere Seite der EP in der Grösse einer 7"-Single gepresst und musste mit dem entsprechenden Tempo abgespielt werden. Le Zappelot nannte sich ein Projekt von Pita und Bauer mit dem Ex-Minimal Compact-Mitglied Samy Birnbach alias DJ Morpheus. Im April 1995 entstand in Wien die 7"-Single "Erika Goes To Leopoldau/Life Is Cheap" (Syntactic, 1995). Unter dem eigenen Namen veröffentlichte Peter Rehberg ebenfalls einige Aufnahmen. Bei mehreren der Projekte arbeitete er mit Christian Fennesz (g) zusammen. Die LP "Di-n" (Ash International, 1998) war nur einseitig bespielt und kam in limitierter Stückzahl heraus. Sie zeigt einen Auftritt von Rehberg und Fennesz mit Mike Harding im Januar 1998 in einer Gallerie in Den Haag, Holland. Fenn O'Berg nannte sich ein Trio mit Christian Fennesz (g, elect), Jim O'Rouke (g, elect) und Peter Rehberg (elect). Mit Fennesz, Keith Rowe (g, elect) von AMM, Pimmon alias Paul Gough (comp) und Oren Ambarchi (g, elect) entstand anlässlich einer Australien-Tournee 1999 die Studio-CD "Afternoon Tea" (Ritornell, 2000). Fennesz und Peter Rehberg taten sich am Amplify Festival 2004 in Köln mit Otomo Yoshihide (tt, elect) und Sachiko M (sine wave sampl) zu einem Quartett zusammen. Dabei wurde eine titellose CD-EP aufgenommen, welche noch im selben Jahr im Rahmen der "ErstLive"-Serie erschien. "Fremdkörper" (Mosz, 2005) enthielt eine Tanzchoreographie von Chris Haring. Der 34:32-minütige DL-Track "Paris Qui Dort" (Touch, 2005) bestand aus einem live im Pariser Centre Pompidou aufgezeichneten Soundtrack zum gleichnamigen Stummfilm von René Clair von 1923. Ein weiterer DL-Track in der "Touch Radio"-Serie hiess "Live At Vila Nova De Foz Côa, May 29th 1999" (Touch, 2006) und entstand zusammen mit João Paulo Feliciano (live mix) und Rafael Toral (synth). Das Stück war 61:53 Minuten lang. Im Rahmen der Serie "Kapotte Muziek" bearbeitete Rehberg Klänge. Diese fasste er zu einem rund 17 Minuten langen Track zusammen, der unter dem Titel "Kapotte Muziek By Peter Rehberg" (Korm Plastics, 2006) auf einer CD-EP erschien. Eine Sammlung von Werken von Rehberg für Theater-Produktionen von Gisèle Vienne wurde unter dem Titel "Work Für GV 2004-2008" (Editions Mego, 2008) herausgebracht. Mit Mark Fell von Blir, Shirt Trax und Snd realisierte er die aus zwei längeren Tracks bestehende 12"-EP "Kubu/Zikir" (Editions Mego, 2011). Mit Gisèle Vienne, Dennis Cooper und Jonathan Capdevielle tat er sich für den knapp einstündigen Track "Jerk//Through Their Tears" (Dis Voir, 2011) zusammen. Dann erschienen lange keine Aufnahmen mehr unter eigenem Namen. Die nächste war "Piece For Amplify2020 Quarantine Parts I & II" (Amplify 2020, 2020), ein 32:24-minütiger DL-Track. Peter Rehberg starb am 22. Juli 2021 im Alter von 53 Jahren nach einem Herzinfarkt. Nachträglich erschien "At GRM" (Portraits GRM, 2022) mit zwei Live-Tracks, die er bei Festivals der Groupe de Recherches musicales 2009 bzw. 2016 aufgeführt hatte. Dazu machte Rehberg bei diversen Projekten mit. Zusammen mit Stephen O'Malley von Sun O))) trat er unter dem Namen KTL auf. Mit Christian Fennesz (g, elect) sowie mit Keith Rowe (g, elect) von AMM gründete Peter Rehberg 1997 das aus führenden europäischen Elektronik-Musikern zusammen gesetzte Music In Movement Electronic Orchestra (MIMEO), das mehrere Aufnahmen veröffentlichte. Ein weiteres, allerdings einmaliges Electronica-Grossorchester war das Senssurround Orchestra. Es bestand neben Rehberg aus Musikern wie Masami Akita alias Merzbow, K.K. Null, Ami Yoshida, Dror Feiler, Zbigniew Karkowski und vielen anderen. Bei Auftritten in Tokyo, Berlin und London wurde im Rahmen der "Mort aux vaches"-Serie des Labels "Staalplaat" die CD "Meltdown Of Control" (2000) mitgeschnitten. Karkowski und Rehberg traten im Duo unter dem Namen POP (Product Of Power) auf und veröffentlichten die LP "Album" (Tochnit Aleph, 2001) und die CD-R "Work Hard Play Harder" (Absurd, 2003). Letztere Aufnahme enthielt einen rund 20-minütigen Duo-Track sowie zwei kürzere Remix-Versionen von Karkowski bzw. Rehberg. Mit Rosy Parlane alias Paul Douglas (laptop) gab Rehberg unter dem Namen Rosenberg eine gemeinsame 7"-Single (Bottrop-Boy, 2001) heraus. Auf zwei Alben wurde die Zusammenarbeit mit der französischen Tanzgruppe DACM dokumentiert. Sie hiesen "Showroom Dummies" (Mego, 2002) und "Stéréotypie" (Asphodel, 2004), letztere auf zwei Tracks mit Tujiko Noriko (vcl). R/S nannte sich ein Duo mit Marcus Schmickler, von dem die Alben "One: Snow Mud Rain" (Erstwhile, 2007) und "USA" (Pan, 2011) herauskamen. Als Shampoo Boy veröffentlichten Christian Schachinger, Christina Nemec und Peter Rehberg die Alben "Licht" (Blackest Ever Black, 2013) und "Crack" (Blackest Ever Black, 2015), die 12"-EP "Nebel/Nadel" (Substance, 2014) sowie die Kassette "Harzer Ecke Elsen" (Blackest Ever Black, 2016). Als NPVR gaben Rehberg und Nik Colk Void die LP "33 33" ‎(Editions Mego, 2017) heraus. 05/23

  • Pita

    Electronic/Noise-Projekt des Österreichers Peter Rehberg, der auch unter eigenem Namen Aufnahmen herausbrachte und Mitglied mehrerer Formationen war. Erste Pita-Aufnahmen erschienen unter der Gruppenbezeichnung General Magic & Pita. Es waren dies die 12"-EP "Fridge Trax" (Mego, 1995) und die Live-LP "Live And Final Fridge" (Source, 1995), beide mit Titeln, die jeweils mit dem Wort Fridge beginnen. Die CD-Version (Source, 1996) des Livealbums hatte drei zusätzliche Tracks, die im Studio eingespielt worden waren. Bei General Magic handelte es sich um das Duo Ramon Bauer und Andi Pieper, die beide zusammen mit Rehberg/Pita das "Mego"- bzw. "Editions Mego"-Label führten. Sämtliche 13 "Fridge"-Tracks wurden später zur Doppel-LP "Fridge Trax Plus" (Editions Mego, 2015) zusammengefasst. 1995 machte Pita neben Put Put, Koji Marutani, Bruce Gilbert, Daniel Menche, Drome, CM Von Hausswolff, René Hassinger, Steve Williams, Ryoji Ikeda, Koji Marutani, Edvard Graham Lewis, S.E.T.I., Gescom, Quest, Robert Hampson und Resolution bei einem interessanten Projekt mit. Dabei galt es, Klänge die auf der LP "Mesmer" (Ash International, 1995) veröffentlicht worden waren, zu einem neuen, eigenständigen Track zusammenzufügen. Bei diesen Klängen handelte es sich um repetitive Frequenzen, die der Arzt und Heiler Franz bzw. Friedrich Anton Mesmer (1734-1815), der Begründer der Lehre vom animalischen Magnetismus, für seine Heilungen verwendet hatte. Sämtliche Tracks wurden auf der Doppel-CD "Mesmer Variations" (Ash International, 1995) veröffentlicht. 15 Jahre später veröffentlichte Pita seinen, rund 21-minütigen Track auf der Kassette "Mesmer" (The Tapeworm, 2010) noch einmal. Die B-Seite der Kassette bestand aus einer verwetterten Dubplate-Version dieses Tracks, den Pita 1996 für seine DJ-Tätigkeiten abgezogen hatte. "Seven Tons For Free" (Mego, 1996) hiess das erste Pita-Studioalbum. Ein Track entstand gemeinsam mit Christian Fennesz (g). Aus Anlass des 10-jährigen Bestehens der Radiosendung "Kunstradio" von Ö1 mixte Pita Tracks von Künstlerinnen und Künstlern wie Andrea Sodomka, sha., Josef Klammer, Arsenije Jovanovic, Liesl Ujvary, Gerhard Rühm, Georg Jappe, Bill Fontana, Katharina Riese, Robert Adrian und Rupert Huber zur Mini-CD "ri.ci.cle" (Kunstradio, 1997) zusammen. Die CD "Three Compositions For Machines" (Staalplaat, 1997) bestand aus drei längeren Trio-Tracks von Pita mit Mika Vainio von Pan Sonic und Charlemagne Palestine. Dazu kam ein Duo-Bonustrack von Vainio und Rehberg. "Get Out" (Mego, 1999), "Get Down" (Mego, 2002), "Get Off" (Häpna, 2004), "Get In" (Editions Mego, 2016) und "Get On" (Editions Mego, 2019) hiess eine Serie von Pita-Soloalben. Im Rahmen der "Invalid Object"-Serie des Labels nahm Pita die Mini-CD "(Break)" (Fällt, 2000) auf, die in einer Auflage von nur 250 Stück herauskam. Mit Kevin Drumm teilte sich Pita eine Split-LP (BOXmedia, 2001) mit zwei Tracks von Drumm und drei Tracks von Pita. "Early Works 92-84" (Alku, 2003) war eine belgische Mini-CD-R mit frühen Aufnahmen von Pita. "Live At CBGB's" (Slapart, 2002) und "AU Versions" (Falsch, 2004) waren zwei je rund 20 Minuten lange DL-Files, das erste bestehend aus einem Track, das zwei aus acht Stücken. Nur in Form einer LP erschien "A Bas la Culture" (No Fun, 2007) und zwar in einer Auflage von 300 Stück. "Colchester" (Editions Mego, 2008) enthielt eine kürzere Liveaufnahme von Pita mit Z'ev (perc) von 2006, aufgesplittet in 11 Teile. "Talking Head-Baltimore + Contemporary Gallery-Detroit" (Raw Special Effects, 2010) nannte sich eine Kassette mit Live-Material aus den Jahren 2000 und 2005 von Auftritten in den USA. Eine DVD mit drei 40-minütigen Tracks hiess "CinemaSessions #3 – Inferno" (Verlag Filmarchiv Austria, 2012). Weiteres Livematerial wurde auf den DL-Files "20190402 Variform Spring Series @ Disjecta, Portland, OR", "20190405 Elysium, Austin, TX", "20190331 Deep Blue, Vancouver BC" (alle 2019) und "20200219 Quai De Bourbon, Paris, FR" (2020) zu Gehör gebracht. Peter Rehberg starb am 22. Juli 2021 im Alter von 53 Jahren nach einem Herzinfarkt. Nachträglich erschien "Pita/Friedl" (Karlrecords, 2022), eine Duo-LP mit Reinhold Friedl (inside-p) von Zeitkratzer. 05/23

  • KTL

    Drone/Doom/Noise-Projekt des Österreichers Peter Rehberg alias Pita und des US-Amerikaners Stephen O'Malley von Sun O))), Lotus Eaters, Aethenor, Sarin, Khantate, Ginnungagap, Caveman Skillz, Drone Slut, MK Ultra Blizzard und Soma. Als erstes nahmen die beiden Musiker die CD "KTL" (Editions Mego, 2006) auf. Darauf spielten Peter Rehberg und Stephen O'Malley die Musik zur Performance "Kindertotenlieder" von Gisèle Vienne und Dennis Cooper, basierend auf den Kindertotenliedern des Dichters Friedrich Richter (1788-1866), der selber zwei Kinder innerhalb von 16 Tagen verlor. Diese Gedichte inspirierten später auch Gustav Mahler zu einem fünfteiligen Lieder-Zyklus. Die KTL-Aufnahmen waren später auch als Doppel-LP (Aurora Borealis, 2007) erhätlich. Mit "KTL 2" (Editions Mego und Thrill Jockey, 2007) erschien ein zweites Album. "Eine eisenere Faust in einem Samthandschuh" (Editions Mego, 2007) stellte eine CD-R dar, die einen kürzeren (2') und einen längeren Track (52') aufwies. Auf letzterem machte als dritter Musiker Russell Haswell (elect) mit, während der kürzere Track einen Remix von Florian Hecker darstellte. Diese CD-R war nur anlässlich der KTL-Tournee durch Japan im September 2007 erhältlich. "KTL 3" (Rather, 2007) war eine einseitig bespielte 12"-EP mit zwei neuen Tracks. "Live In Krems April 07" (Editions Mego, 2007) hiess eine auf 500 Stück limitierte LP, während von der CD-R "IKKI" (Editions Mego, 2008) nur 200 Stück gebrannt wurden. "IV Paris Demos" (Editions Mego, 2008) erschien in Form einer Mini-CD-R, gefolgt von offiellen Album "IV" (Editions Mego, 2008), auf dem Atsuo (dm, perc) in zwei Tracks zu hören war. Für den japanischen Markt wurden zwei Versionen von "IV" vorgelegt: Eine Doppel-12"-EP mit einer 7"-Single (Inoxia, 2009) oder ein CD/Mini-CD-R-Set mit dem Demos (Daymare, 2009). Bei "The Phantom Carriage: KTL Edition" (Tartan Video, 2008) handelte es sich um eine DVD-V mit dem Stummfilm "Körkarlen" von Victor Sjöström. Drei Jahre nach "IV" erschien auf "V" (Editions Mego, 2012) wieder einmal neues Material. Eine japanische Doppel-CD-Version (Daymare, 2012) erschien mit einem Mitschnitt eines Konzertes vom 5. Dezember 2011 in Madeira als Bonus-Disc. Ab Anfang 2007 waren sämtliche Mitschnitte der KTL-Konzerte von 2007/2008 als Gratis-Podcasts bei "KTL Live Archive" erhältlich. Bis Mai 2008 kamen so laut discogs.com 38 Liveaufnahmen zusammen. 66 Livemitschnitte, alle zwischen 40 und 70 Minuten lang und alle aus nur je einem Stück bestehend, wurden unter dem Titel "KTL Live Archive" (Editions Mego, 2016) als DL-Set angeboten. "Live Archive" (Dead Accents) hiess ab 2015 zudem eine bis 2020 auf zwölf Teile angewachsene Kassetten-Serie. Auf der LP "The Pyre: Versions Distilled To Stereo" (Shelter Press, 2018) fanden sich dann wieder einmal neue Aufnahmen des Duos. Das nächste Album hiess "VII" (Editions Mego, 2020). Auf der Bandcamp-Seite von KTL finden sich noch mehr Aufnahmen. Peter Rehberg starb am 22. Juli 2021 im Alter von 53 Jahren nach einem Herzinfarkt. 05/23

  • Music In Movement Electronic Orchestra (MIMEO)

    1997 gegründete Grossformation, die aus einigen der wichtigsten europäischen Improvisatoren der elektronischen Musik besteht. Das MIMEO wurde vor allem von Keith Rowe (g, elect) von AMM sowie von Peter Rehberg (comp) und Christian Fennesz (comp, sampl, g) geleitet. Ihm gehören ferner Thomas Lehn (analog-synth), Cor Fuhler (key, elect), Jêrome Noetinger (elect, tapes), Gert Jan Prins (elect, radio), Phil Durrant (vio, elect), Richard Barrett (comp, sampl), Justin Bennett (synth) und Yannis Kyriakides (vio, elect) an. In dieser Besetzung entstand 1997 im Hinblick auf das Jack Pohl-Festival vom Dezember 1998 in Köln bei Auftritten in Nickelsdorf (2 Tracks), Den Haag (3 Tracks) und Wuppertal (1 Track) die CD-R "Queue" (Grob, 1998). Davon wurden nur 100 Stück gepresst. Die selben 6 Tracks kamen später unter dem selben Titel (Perdition Plastics, 1999) auch offiziell auf den Markt. Beim erwähnten Kölner Festival entstand die Doppel-CD "Electric Chair & Table" (Grob, 2000). Das MIMEO trat damals mit insgesamt 12 Musikerinnen und Musikern auf. Anstelle von Barrett, Bennett und Kyriakides waren neu Kaffe Matthews (comp), Marcus Schmickler (synth), Raphael Toral (g, elect) und Markus Wettstein (amplified objects) dabei. "Electric Chair" wurde von Marcus Schmickler editiert, "Table" von Rafael Toral. Am 30./31. Mai 2000 spielte das Orchester am Festival von Vand'ouevre ununterbrochen während 24 Stunden. Dabei schafften es einzig Kaffe Matthews, Jérome Noetinger und Phil Durrant, während der ganzen Konzertdauer auf der Bühne zu bleiben. Am Angelica Fesitval 2001 in Bologna wurde "The Hands Of Caravaggio" (Erstwhile, 2002) mitgeschnitten, eine Aufnahme, bei der AMM-Mitglied John Tillbury (p) als Gastmusiker mitwirkte. Wiederum trat das MIMEO in 12er Besetzung auf, jedoch mit Kevin Drumm (g, analog-synth) anstelle von Christian Fennesz. Die 3-CD-Box "Lifting Concrete Lightly" (Serpentine Gallery, 2004) entstand im September 2003 bei Auftritten in einem Glas-Pavillon, der im Garten der Serpentine Gallery im Londoner Hyde Park aufgestellt worden war. Das auf einer Plattform 1,5 Meter über dem Boden stehende Gebäude wurde von Oscar Niemeyer, dem Architekten von Brasilia, entworfen. Unter der Leitung von Kaffe Matthews bestand das MIMEO damals nur gerade aus Durrant, Fuhler, Lehn, Noethinger, Prins, Rehberg, Rowe, Schmickler und Toral. Als zusätzliche Klangquellen dienten Mikrofone, die rund um das Gebäude aufgestellt wurde. Ähnliches hatte 1965 schon John Cage für "Variations IV" realisiert. "Sight" (Canthor, 2007) enthielt 5 Tracks, die vom amerikanischen Maler Cy Twombly inspiriert waren. Das MIMEO spielte diese Aufnahme in einer 11er-Besetzung ein, mit zusätzlich Christian Fennesz gegenüber der vorhergegangenen Aufnahme. Alle 11 Musikerinnen und Musiker steuerten fünf Minuten Musik auf einer CD-R bei. Diese Tracks wurden von Schmickler zu einem Ganzen verarbeitet. Dann vergingen vier Jahre, bis mit der Doppel-LP "Wigry" (Monotype, 2011) ein neues Album erschien. Allerdings handelte es sich um Aufnahmen aus dem Jahre 2009 in einer Tentettbesetzung mit Christian Fennesz, Kaffe Matthews, Peter Rehberg, Gert-Jan Prins, Marcus Schmickler, Rafael Toral, Keith Rowe, Cor Fuhler, Thomas Lehn und Phil Durrant. Seither veröffentlichte MIMEO keine weiteren Aufnahmen mehr. Peter Rehberg starb am 22. Juli 2021 im Alter von 53 Jahren nach einem Herzinfarkt. 05/23

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