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4259 Ergebnisse gefunden für „“

  • Robert Schröder

    Deutscher Synthesizer-Musiker und Komponist im Stile von Klaus Schulze, geboren am 20. Mai 1955 in Aachen. Schröder machte erste musikalischen Erfahrungen als Gitarrist. Nach ersten Versuchen auf dem Gebiet der elektronischen Klangerzeugung wechselte er zum Synthesizer. Er spielte zuerst in Bands, wählte er den Weg des Solo-Musikers. Er begann Geräte elektronisch zu verändern. Er entwickelte und baute zudem selber Geräte zur Musikerzeugung sowie Tonstudio-Equipment und eigene Synthesizer. Für die Sessions seiner ersten Alben "Harmonic Ascendan" (1979), "Floating Music" (1980) und "Mosaique" (1981) holte er Begleitmusiker ins Studio. Die Alben erschien beim Label "Innovative Communication" von Klaus Schulze. Für die ars electronica in Linz fing er 1982 die Radiosignale der Galaxie Cygnus-A im Sternbild Schwan vom damals grössten beweglichen Radioteleskop der Welt ein und wandelte sie durch Verstärkung in den hörbaren Frequenzbereich um. Das "weisse Rauschen" bildete die Grundlage für seine "Musik-Computer-Sinfonie", bzw. die LP "Galaxie Cygnus-A" (Innovative Communication, 1982). Bei dem im Fernsehen übertragenen Event wurden die Musik und die Bilder auf einer Grossbildleinwand miteinander synchronisiert. Sie wurde auf der veröffentlicht. Die LP wurde nie auf CD wiederveröffentlicht, so dass Schröder die Stücke noch einmal neu einspielte und unter dem Titel "Cygnus-A" (Spheric Music, 2010) herausbrachte. Bis dato erschienen von Schröder über 40 Alben. Darunter befanden sich mehrere Serien. "Flavour Of The Past" (Spheric Music, 2015) war eine Compilation. 1986 hatte er als Dreamstar (synth, dm-machine, dm-computer, elect) mit Charly McLion alias Charly Büchel (g, synth) das Projekt Double Fantasy gegründet. Von diesem Projekt erschien das Album "Universal Ave." (Innovative Communication, 1986). Ein zweites Album unter dem Bandnamen Double Fantasy hiess "Food For Fantasy" (Innovative Communication, 1994), war aber eine Aufnahme von Ray Bach vom Projekt Freeze Frame. So kam es wegen des Namens zu einem Rechtsstreit zwischen Schröder und dem Label "Innovative Communication", den Schröder verlor. Deshalb machte Schröder zusammen mit Phil Molto (g) als Food For Fantasy weiter. Molto war ein Pseudonym für Schröder. Von Food For Fantasy kamen die Alben "The Secret Of Dreamin'" (Spheric Music, 2006), "Fruits Of Fantasy" (Spheric Music, 2008), "Fresh Food" (Spheric Music, 2010) und "Cool Vibes" (News-Music, 2013) auf den Markt. 04/23

  • Stan Tracey

    Britischer Jazz-Pianist, Vibraphonist, Komponist, Arrangeur, Ensembleleiter sowie Labelbesitzer, geboren am 30. Dezember 1926 in Tooting, London. Er spielte zuerst Akkordeon und brachte sich dann das Klavierspiel selber bei. Ab 1943 arbeitete er als Musikprofessor in London. Seine ersten Aufnahmen machte er am 2. Januar 1952 als Mitglied der Kenny Baker Swing Group. Später machte er bei Sessions des Jimmy Deuchar Ensembles, der Tonie Crombie Group, von Johnny Grant And His Band und von Nat Gonella And His Jazz Band mit. Die ersten Aufnahmen unter eigenem Namen entstanden im Mai und Juni 1958, als er - als Vibraphonist - mit Kenny Napper (b), Phil Seaman (dm) und teilweise Ike Isaac (g) bzw. mit Johnny Hawksworth (b) und Ronnie Verrell (dm) und teilweise Ray Dempsey (g) "Showcase" (Vogue, 1958) einspielte. Ende Mai 1959 folgten die Aufnahmen zur zweiten LP "Little Klunk" (Vogue, 1959). Darauf ist Tracey, der nun Piano spielte, in Begleitung von Napper und Seaman zu hören. Später wurden diese Aufnahmen unter dem Titel "The 1959 Sessions" (Resteamed, 2022) zusammengefasst. Ab 1961 arbeitete er während acht Jahren als Hauspianist im "Ronnie Scott's Club" in London, wo er Grössen wie Zoot Sims, Sonny Stitt, Rashaan Roland Kirk, Ben Webster, Paul Gonsalves, Tubby Hayes, Wes Montgomery, Don Byas, Al Cohn, Benny Golson, Stan Getz, Anita O'Day, und Sonny Rollins begleitete. Viele dieser Auftritte wurden auf LPs verewigt. Dazu machte Tracey auch Aufnahmen als Mitglied der Bands von Ronnie Scott selber. Er wurde Anfang der 1960er Jahre von Paul Gonsalves, Tubby Hayes und Georgie Fame, der mit der Harry South Big Band auftrat, zu Aufnahmen verpflichtet. Mit Bobby Wellins (ts), Jeff Clyne (b) und Laurie Morgan (dm) tat er sich zum The New Departures Quartet zusammen. Eine gleichnamige LP (Transatlantic, 1964) wurde Ende Juni/Mitte Juli 1964 aufgenommen. Sie wurde 2004 von "Hot House" auf CD wieder veröffentlicht. Am 8. Mai 1965 nahmen Wellins, Clyne und Jacke Dougan (dm) als Stan Tracey Quartet "Under Milk Wood - Jazz Suite Inspired By Dylan Thomas" (Columbia, 1965) auf. Das Album wurde zu einem Klassiker des englischen Jazz und 1975 auf Traceys eigenem "Stream"-Label erstmals wieder veröffentlich. Es war nicht die letzte Aufnahme dieser Suite. Mit Art Themen (ss, ts), Dave Green (b) und Bryan Spring (dm) nahm Tracey "Under Milk Wood" (RCA, 1976) zum zweiten Mal auf, begleitet zudem vom Erzähler Donald Houston. Am 12. Mai 2001 folgte die dritte Version von "Under Milk Wood" (Trio, 2002). Partner bei dieser Liveaufnahme waren dieses Mal Bobby Wellins (ts), der schon auf der Orginalaufnahme mitgemacht hatte, sowie Andrew Cleyndert (b), Clarke Tracey (dm) und Philip Madoc (narr). Ende August 1965 und Mitte Oktober 1965 hatte Tracey mit Rick Laird (b) und Ronnie Stephenson bzw. Bill Eyden (dm) "Laughin' And Scratchin'" (Ronnie Scott's Jazz House, 1997) eingespielt. Offenbar wurden diese Aufnahme erst viel später herausgebracht. Zuvor, im Januar 1965, hatte das Trio mit Stephenson als Drummer Sonny Rollins (ts) im "Ronnie Scott's"-Club in London begleitet. Die Aufnahmen davon erschienen auf den beiden CDs "Live In London Volume 1" (Harkit, 2004) und "Volume 2" (Harkit, 2005). "Live In London Volume 3" (Harkit, 2006) war eine Doppel-CD mit weiteren Aufnahmen dieses Gastspiels von Rollins in London. Am 8. und 9. März 1966 trommelte Tracey die wichtigsten englischen Jazzmusiker jener Epoche zusammen, um mit ihnen und als Stan Tracey Big Band die LP "Alice In Jazz Land" (Columbia, 1966) aufzunehmen. Die Aufnahmen wurden 2007 im Rahmen der "Collector Series" vom Label "Resteamed" wieder veröffentlicht. Im Sommer 1966 war Stan Tracey Mitglied und Arrangeur einer Big Band um die Schlagzeuger Kenny Clare und Ronnie Stephenson. Anfang Oktober 1966 machte er erstmals unbegleitete Aufnahmen, die unter dem Titel "In Person" (Columbia, 1967) erschienen. Bis zur nächsten Soloaufnahme "Alone At Wigmore Hall" (Cadillac, 1975) von Mitte Juni 1974 vergingen fast 18 Jahre. Die dritte Solo-LP "Hello Old Adversary" (Steam, 1979) enstand im Juli 1978 und im Juli 1979. Bis zu seinem Tod veröffentlichte Tracey dazu Dutzende Aufnahmen, die er mit den verschiedensten Ensembles eingespielt hatte. Diese nannten sich Sal Nistico/Stan Tracey Quintet, Stan Tracey And His Orchestra, Stan Tracey Octet, Stan Tracey Orchestra, Gijs Hendriks-Stan Tracey Quartet, Stan Tracey Sextet, Stan Tracey Trio, The Stan Tracey Big Band, The Stan Tracey Big Brass, The Stan Tracey Quartet und The Stan Tracey Quintet. Dazu war er Mitglied des Charlie Watts Orchestras und der Gruppen Gijs Hendriks Construction Company, Keith Tippett's Ark, Kenny Graham And His Satellites oder Kenny Graham's Afro-Cubists. Duoaufnahmen realisierte er mit Keith Tippett, Tony Coe, Evan Parker, Mike Osborne, John Surman, Don Weller, Roy Babbington, Bobby Wellins, Danny Moss, Benjamin Herman, Louis Moholo, Ben Webster und anderen. Insgesamt listet die Datenbank discogs.com für Stan Tracey über 160 Aufnahmen als Musiker auf. Im September 2013 machte Tracey seine letzten Aufnahmen. Zusammen mit Simon Allen (ts), Mark Armstrong (flh, tp), Andrew Cleyndert (b) und Clark Tracey (dm) entstand "The Flying Pig" (Resteamed, 2013). Stan Tracey starb am 6. Dezember 2013 in London an Krebs. Er wurde 86 Jahre alt. 04/23

  • Black Eyes

    Amerikanische Post Punk-Band, gegründet 2001 in Washington, D.C. von Daniel Martin-McCormick (g, vcl), Hugh McElroy (e-b, key, vcl), Jacob Long (e-b, g, vcl), Dan Caldas (dm, e-b, vcl) und Mike Kanin (dm, vcl). Die Band setzte gleichzeitig zwei Leadsänger und zwei Schlagzeuger ein und erweiterte ihre Musik durch Bläser- und Synthesizerklänge. Die Gruppe veröffentlichte mit "Some Boys/Shut Up, I Never" (Ruffian, 2002) eine 7"-Single und teilte sich mit Early Humans die 7"-Split-Single "Have Been Murdered Again/Ranil Talk To The Tigers" (Planaria, 2002). Keiner der drei dabei veröffentlichten Songs wurde für das erste Album "Black Eyes" (Dischord, 2003) übernommen. Kurz bevor das zweite Album "Cough" (Dischord, 2004) erschien, löste sich die Band auf. 2022 reformierte sich die Gruppe für Auftritte. Zudem erschienen via Bandcamp die Demotracks der beiden Alben auf je einem DL-Album sowie die beiden Konzertmitschnitte "Live in San Francisco 5-23-2003" und "Live in Amsterdam 11-05-2003), ebenfalls in Form von DL-Alben. 04/23

  • Miles Davis zwischen den beiden klassischen Quintett-Formationen

    Nach seiner Zeit bei "Prestige" und nach seinem ersten "Columbia"-Album "'Round Midnight" (1957) drängte das neue Label Davis dazu, den Faden der "Birth Of The Cool"-Aufnahmen erneut aufzunehmen. Auf "Miles Ahead" (Columbia, 1957) arbeitete er deshalb wieder mit Gil Evans zusammen. Im Studio standen an diversen Tagen im Mai und August 1957 unter der Leitung von Davis und Evans nicht weniger als 20 Musiker, darunter mit Lee Konitz (as), Wynton Kelly (p) Paul Chambers (b) und Art Taylor (dm) nur wenige bekannte Namen. "Miles Ahead" war der Auftakt zu einer Art Third Steam-Trilogie. Diese wurde mit "Porgy and Bess" (Columbia, 1959) fortgesetzt. Im Juli und August 1958 wurden erneut rund 20 Musiker versammelt. Abgeschlossen wurde die Trilogie mit "Sketches of Spain" (Columbia, 1960) mit dem Adagio des "Concierto de Aranjuez"von Joaquín Rodrigo als Kernstück. Bei den Aufnahmesessions vom November 1959 und März 1960 waren mehr als 20 Musiker beteiligt. Von "Sketches Of Spain" wurden bis dato fast eine Million Exemplare verkauft. Beim Erscheinen stiess das Album bis auf Platz 13 der US-Jazz-Alben 200 vor. Einige spätere Alben schafften es dann sogar in die Billboard 200, wenn auch auf Plätze in hinteren Bereichen. Für "Quiet Nights" (Columbia, 1963) taten sich Miles Davis und Gil Evans im Juli und November 1962 ein weiteres Mal zusammen. Die Stücke wurden in unterschiedlich grossen Besetzungen mit vielen Musikern, die schon bei den anderen drei Aufnahmen mitgewirkt hatten, eingespielt. Ein Track entstand im Quintett mit George Coleman (ts), Victor Feldman (p), Ron Carter (b) und Frank Butler (dm), einer Vorgängerformation seines zweiten klassischen Quintetts. "Quiet Nights" enthielt lediglich 33 Minuten Musik, 27 Minuten von Orchestermusik. Die CD-Wiederveröffentlichtung von 1997 enthielt zusätzlich ein weiteres, knapp 13-minütiges Stück. Diese Mini-Suite hatte Gil Evans für ein Bühnenstück, dessen Musik vom Miles Davis Quintet sowie vier Blech- und drei Holzbläsern und einem Harfenspieler gespielt wurden. Alle vier gemeinsamen LPs von Miles Davis mit Gil Evans sowie einige Alternate Takes, Aufnahmen von Rehearsals sowie teilweise bislang unveröffentlichtes Material wurden in Form der 6-CD-Box "Miles Davis & Gil Evans - The Complete Columbia Recordings" (Columbia, 1997) zusammengefasst. Nicht dabei in diesem Set sind jene gemeinsamen Liveaufnahmen vom 19. Mai 1961, die als "At Carnegie Hall" (Columbia, 1962) und "Live Miles: More Music From The Legendary Carnegie Hall Concert" (Columbia, 1987) erschienen waren. Neben der Big Band enthalten diese LPs auch Aufnahmen des neuen Quintetts mit Hank Mobley (ts), Wynton Kelly (p), Paul Chambers (b) und Jimmy Cobb (dm). Zudem hatte Miles Davis im Frühling 1958 mit dem Umbau seines bisherigen Quintetts in andere Gruppen mit wechselndem Lineup begonnen. Für "Milestones" (Columbia, 1958) fügte er im April 1958 zur klassischen Quintettbesetzung Julian "Cannonball" Adderly (as) als zweiten Saxofonisten hinzu. "Jazz Track" (Columbia, 1959) hiess eine Mischung aus bereits veröffentlichten und neuen Aufnahmen. Bei den bereits veröffentlichten Aufnahmen handelte es sich um den in Frankreich auf einem 10"-Album herausgebrachten Soundtrack zum Film "Ascenseur pour l'échafaud" (Fontana, 1958), den Davis im Dezember 1957 mit Barney Wilen (ts), René Urtreger (p), Pierre Michelot (b) und Kenny Clarke (dm) aufgenommen hatte. Die neuen Aufnahmen stammten vom Mai 1958 und zeigten Davis in Begleitung von Julian "Cannonball" Adderley (as), John Coltrane (ts), Bill Evans (p), Paul Chambers (b) und Jimmy Cobb (dm). Es handelte sich mehr oder weniger um die selben Formation, mit der er im März und April 1959 sein wohl bekanntestes Album "Kind Of Blue" (Columbia, 1959) realisierte. Lediglich für ein Stück holte er an Stelle von Bill Evans mit Wynton Kelly einen anderen Pianisten dazu. Es war auch seine letzte offizielle LP mit Coltrane. Das Album wurde bis dato allein in den USA über 5 Millionen Mal verkauft, dazu mehrere 100'000 Mal im Rest der Welt. Das Album wurde dutzende Male wieder veröffentlicht. Dazu wurden die Aufnahmen mit Bonus-Tracks und Live-Material zu einer Doppel-CD (Sony, 2008) aufgeblasen und zusammen mit einer DVD, einem Buch, einer LP und Memorabilia als Set verkauft. Auf den erwähnten Liveaufnahmen von Miles Davis und Gil Evans vom 19. Mai 1961 hatte Miles Davis auch sein neues Quintett mit Hank Mobley (ts), Wynton Kelly (p) und Paul Chambers (b) und Jimmy Cobb (dm) auftreten lassen. Rund einen Monat zuvor waren zwei Auftritte dieser Nachfolgegruppe für das Davis/Coltrane-Quintett für die Doppel-LPs "In Person: Friday Night At The Blackhawk" bzw. "In Person: Saturday Night At The Blackhawk" (beide Columbia, 1961) mitgeschnitten worden. 2003 wurden die beiden Aufnahmen mit weiterem, bis zu diesem Zeitpunkt unveröffentlichtem Material dieser Konzerte angereichert und in Form von zwei Doppel-CDs bzw. als 4-CD-Box-Set neu herausgegeben. Diese Gruppe bildete aber nur ein Intermezzo zum neuen Quintett, das rund drei Jahre später als zweites klassisches Miles Davis Quintet (Miles Davis Quintet-2) in die Geschichte einang. Im März 1961 nahm er mit dem damaligen Quintett, ergänzt teilweise durch John Coltrane (ts) oder mit Philly Joe Jones an Stelle von Cobb "Someday My Prince Will Come" (Columbia, 1961) auf. Die LP war auf Platz 116 das erste von mehreren Alben von Miles Davis in den Billboard 200. Ende 1962/Anfang 1963 legte Miles Davis mit der Verpflichtung von Herbie Hancock (p), Ron Carter (b) und Tony Williams (dm) den Grundstein zum zweiten klassischen Quintett (siehe Miles Davis Quintet-2). Der Name des Saxophonisten wechselte vorerst. 04/23

  • Miles Davis Quintet-1

    Der amerikanische Trompeter und Bandleader Miles Davis leitete im Verlaufe seiner Karriere mehrere Quartett-, Quintett- und Sextett-Formationen. Nur wenige blieben über mehrere Jahre fest zusammen, darunter das erste seiner beiden klassischen Quintette. Es existierte von 1955 bis 1958 und spielte dabei mehrere wichtige Schallplatten ein. Nach seinem Auftritt am Newport Jazz Festival 1955 wurde Miles Davis von "Columbia Records" angefragt, ob er nicht eine feste Band auf die Beine stellen möchte. Aus diesem Grund versammelte er mit Sonny Rollins (ts), Red Garland (p), Paul Chambers (b) und Philly Joe Jones (dm) vier Musiker um sich. Rollins verliess die Band im Herbst, weil er seine Heroin-Abhängigkeit in Griff kriegen wollte. Als Ersatz holte Miles John Coltrane (ts) dazu. Diese Gruppe stand erstmals am 26. Oktober 1955 im Studio, um Teile von "'Round About Midnight" (Columbia, 1957) aufzunehmen. Der Rest dieser LP entstand bei zwei weiteren Sessions am 5. Juni und 10. September 1956. Dazwischen wurde bei einer weiteren Session am 16. November 1955 im Studio, "Miles" (Prestige, 1956) realisiert. Am 26. Oktober 1956 entstand mit "Cookin' With The Miles Davis Quintet" (Prestige, 1957) das erste von vier Alben, die sozusagen eine Serie bildeten. Die drei anderen hiessen "Relaxin' With The Miles Davis Quintet" (Prestige, 1958), "Workin' With The Miles Davis Quintet" (Prestige, 1960) und "Steamin' With The Miles Davis Quintet" (Prestige, 1961). Sie wurden nach "Cookin'" veröffentlicht, enthielten jedoch neben Material vom 26. Oktober 1956 auch solches von einer Session vom 11. Mai 1956. Mit diesen vier Aufnahmen entledigte sich Miles mit einem Schlag aus seinen Vertrag mit "Prestige", denn inzwischen hatte "Columbia" den Trompeter unter Vertrag genommen. Nach diesen vier Alben musste Coltrane das Quintett wegen seiner Heroin-Sucht verlassen. Er arbeitete mit Thelonious Monk, machte Aufnahmen unter seinem eigenen Namen. Anfang Anfang 1958 kehrte er wieder kurz zu Miles Davis zurück. Das mit Julian "Cannonball" Adderley (as) zum Sextett aufgestockte ehemalige Quintett nahm am 4. Februar und 4. März 1958 "Milestones" (Columbia, 1958) auf. Wie schon davor unterwarf Miles Davis seine Gruppen immer wieder Veränderungen, indem er neue Leute dazuholte. Damit war auch das erste klassische Miles Davis Quintet Geschichte. Auf "Kind Of Blue" (Columbia, 1959), seiner wichtigsten Schallplatte in jenen Jahren, waren vom ersten klassische Quintett nur noch Coltrane und Chambers übrig geblieben. Im April 1960 verliess Coltrane Miles Davis ein zweites Mal. Die vier Alben wurden später unter dem Titel "The Legendary Prestige Quintet Sessions" (Prestige, 2006) auf 3 CD wieder veröffentlicht, nachdem sie davor einzeln oder zu zweit mehrfach neu aufgelegt worden waren. Das Material erschien gemeinsam unter dem Titel "Essential Albums" (Prestige, 2011) im Rahmen eines 4-CD-Sets. Alle fünf Alben für "Prestige" kamen ebenfalls unter dem Titel "The Legendary Prestige Quintet Sessions" (Craft, 2019) noch einmal heraus. Es handelte sich um ein 6-LP-Set mit Aufnahmen von Radio- oder TV-Auftritten des Quintetts von 1955, 1956 und 1958. Von diesem ersten Miles Davis Quintet erschienen im Laufe der Jahre viele weitere, inoffizielle Aufnahmen in Form von Livemitschnitten. Das Material dieses Quintetts bildete auch Teile von vielen anderen Compilations über das Schaffen von Miles Davis, beispielsweise des 8-CD-Sets "Chronicle - The Complete Prestige Recordings 1961-1956" (Prestige, 1987). 04/23

  • Miles Davis: Akustische Phase bis 1968

    Amerikanischer Trompeter, Flügelhornspieler, Komponist, Arrangeur, Bandleader und Keyboarder, geboren am 26. Mai 1926 in Alton, Illinois und aufgewachsen in East St. Louis. Er stammte aus einer wohlhabenden Zahnarzt-Familie und erhielt schon früh musikalischen Unterricht. Mit neun oder zehn Jahren erhielt er seine erste Trompete und genoss Privatstunden. Er machte in der High School Band mit, wurde Mitglied in einer lokalen Rhythm'n'Blues-Gruppe und noch als Schüler Mitglied der Blue Devils von Eddie Randall. Miles war mit Clark Terry befreundet und traf erstmals auf Dizzy Gillespie und Charlie Parker, als diese mit der Billy Eckstein Band in St. Louis ein Konzert gaben. Im September 1944 schickte ihn sein Vater an die Julliard School Of Music nach New York, die er rasch wieder verliess. Stattdessen hing er in den kleinen Clubs der 52nd Street herum, wo eine Musikerclique um Charlie Parker daran war, den Jazz neu zu definieren. Kaum 19-jährig, wurde Miles Davis von Charlie Parker in dessen Band geholt. Erste Aufnahmen mit Parker kamen unter dem Bandnamen Charlie Parker's Re-Boppers heraus. Mit Hene Gates (p), Curly Russell (b) und Max Roach (dm) nahm am 26. November 1945 "Billies Bounce/Now's The Time" (Savoy, 1945) auf. Die beiden Titel erschienen im damals üblichen Schellack-Format. Im April 1945 war Miles schon zu Aufnahmen des Sängers und Tänzers Rubberlegs Williams beigezogen worden. 1946 bildeten Parker und er mit Lucky Thompson (ts), Arvin Garrison (g), Dodo Marmarosa (p), Vic McMillan (b) und Arvin Porter (dm) das Charlie Parker Septet, das in jenem Jahr für das Label "Dial" mehrere Titel einspielte. Er ging um 1946/47 auch mit Coleman Hawkins, Billy Eckstine, Benny Carter, Illinois Jacquet, Earl Coleman, Ann Baker und Charles Mingus ins Studio. Dazu traten Parker und Miles mit Joe Albany (p), Addison Farmer (b) und Chuck Thompson (dm) im März 1946 als Charlie Parker Quintet auf. Aufnahmen eines Auftritts in Los Angeles kamen auf "Spotlite" heraus. Miles Davis wurde schnell zu einem der wichtigen Trompeter des Bebops, obwohl er mit seiner coolen Spielweise eine Art Gegenstück zum expressiven Dizzy Gillespie bildete. Schon während seiner Zeit bei Parker konnte er erste eigene Aufnahmen realisieren. Als Miles Davis All Stars nahm er am 14. August 1947 mit Charlie Parker (as), John Lewis (p), Nelson Boyd (b) und Max Roach (dm) für "Savoy" vier Titel auf. Danach war er mit Duke Jordan (p), Tommy Potter (b) und Max Roach (dm) Mitglied des Charlie Parker Quintets, das 1947/1948 bei Aufnahmen teilweise durch J.J. Johnson (tb) oder Kenny Pancho Hagood (vcl) erweitert wurde. Bei den letzten Aufnahmen mit dem Charlie Parker Quintet bestand dieses noch aus Tadd Dameron (p), Curly Russell (b) und Max Roach (dm). Danach stellte Miles aus dem Kreis der Musiker um den Komponisten, Arrangeur und Big Band-Leader Gil Evans sowie den Big Band-Leader Claude Thornhill seine erste eigene Gruppe zusammen, um die bei Parker erworbenen Kenntnisse mit eigenen Theorien umzusetzen. Im September 1948 trat Miles an der Spitze eines Nonetts während zwei Wochen lang zusammen mit dem Count Basie Orchestra im "Royal Roost" in New York City auf. Die Arrangements für die Gruppe mit Lee Konitz (as), Gerry Mulligan (bars), Junior Collins (frh), Mike Zwerin (tb), John Barber (tuba), John Lewis (p), Al McKibbon (b), Max Roach (dm) und teilweise Kenny Pancho Hagood (vcl) stammten von Gerry Mulligan, Gil Evans, John Lewis und John Carisi. Obwohl das Miles Davis Nonet nach dem "Royal Roost"-Engagement nur noch ein einwöchiges Gastspiel im "Clique Club" wahrnehmen konnte, konnte die Gruppe im Januar und April 1949 und im März 1950 mehrere Studiosessions absolvieren. Dabei mehrere Titel, von denen einige zuerst teilweise als Singles/EPs veröffentlicht wurden. Elf Titel wurden später unter dem Titel "The Birth Of The Cool" (Capitol, 1957) auf einer LP zusammengefasst. Eine CD-Version (Capitol, 1989) enthielt zwölf Titel. Unter dem Titel "The Complete Birth Of The Cool" (Capitol, 1998) kamen die Studioufnahmen von 1949 und 1950 zusammen mit Liveaufnahmen des Orchesters vom September 1948 im New Yorker Club "Royal Roost" auf den Markt. Die Liveaufnahmen von 1948 waren davor schon unter dem Titel "Pre-Birth Of The Cool" (Durium, 1974) bzw. unter dem Bandnamen Miles Davis & His Tuba Band erstmals von einem italienischen Label auf den Markt gebracht worden. Die erste Wiederveröffentlichung mit dem Titel The Real Birth Of The Cool" (Bandstand, 1989) kam ebenfalls in Italien heraus. Bei den Studioaufnahmen 1949/1950 standen jeweils personell unterschiedlich besetzte Gruppen im Studio. Am 21. Januar 1949 bestand die Gruppe neben Miles wie fast bei den "Royal Roots"-Auftriten aus Lee Konitz (as), Gerry Mulligan (bars), Junior Collins (frh), Kai Winding (tb), Bill Barber (tuba), Al Haig (p), Joe Shulman (b) und Max Roach (dm). Am 22. April 1949 umgab sich Miles Davis mit Konitz, Mulligan, Sandy Siegelstein (frh), J. J. Johnson (tb), Barber, John Lewis (p), Nelson Boyd (b) und Kenny Clarke (dm). Am 9. März 1950 stand Miles Davis mit Konitz, Mulligan, Gunther Schuller (frh), Johnson, Barber, Lewis, Al McKibbon (b) und Max Roach (dm) im Studio. Für einen Track wurde Kenny Hagood (vcl) beigezogen. Inspiriert wurde dieser Musikerkreis, vor allem Gil Evans, von Claude Thornhill, der schon damals mit allerlei jazzfremden Blasinstrumenten neue Sounds hervorbrachte. Lee Konitz, Gerry Mulligan und Gil Evans stammten zudem aus der Band von Thornhill. 1949/1950 spielte Davis weiter bei Charlie Parker und zudem in Bands von Tadd Dameron, für Sarah Vaughan und All-Star-Gruppen. 1950/1951 leitete er weitere eigene Gruppen, die vorerst meist als Sextett daherkamen. Diesen gehörten Stan Getz, Sonny Rollins, Eddie "Lockjaw" Davis oder Big Nick Nicholas (ts), Jackie McLean (as), J.J. Johnson oder Bennie Green (tb), Tadd Dameron, Billy Taylor, Walter Bishop, Kenny Drew oder John Lewis (p), Charles Mingus, Gene Ramey, Tommy Potter oder Percy Heath (b) sowie Roy Haynes oder Art Blakey (dm) oder andere an. Teile der vielen Aufnahmen dieser unterschiedlichen Sextettformation kamen erst später heraus. Einzig eine Session vom 5. Oktober 1951 mit Sonny Rollins (ts), Walter Bishop Jr. (p), Tommy Potter (b), Art Blakey (dm) und teilweise Jackie McLean (as) kam in Form des 10"-Albums "The New Sounds" (Prestige, 1951) heraus. Es war das erste veröffentlichte Album von Miles Davis. Er war in jenen Jahren zudem Mitglied des Sonny Rollins Quartets, des Lee Konitz Sextet. Das erst zwei Jahre nach dem Aufnahmen veröffentlichte 10"-Album "Blue Period" (Prestige, 1953) bestand aus Aufnahmen vom 17. Januar und 5. Oktober 1951 in Sextett- oder Quintettstärke mit Rollins und weiteren Musikern, mit denen er in jener Zeit oft zusammenarbeitete. Am 9. Mai 1952 nahm er mit Gil Coggins (p), Oscar Pettiford (b), Kenny Clarke (dm) sowie teilweise Jackie McLean (as) und J.J. Johnson (tb) mit "Young Man With A Horn" (Blue Note, 1953) auf. Diese Aufnahmen wurden später mit sechs Tracks vom 20. April 1953 als "Miles Davis Volume 1" (Blue Note, 1955) in Form einer LP wieder veröffentlicht. Die sechs zusätzlichen Tracks waren davor auf dem 10"-Album "Miles Davis Volume 2" (Blue Note, 1953) herausgebracht worden. Dabei war Davis von Jimmy Heath (ts), J.J. Johnson (tb), Gil Coggins (p), Percy Heath (b) und Art Blakey (dm) begleitet worden. "Miles Davis Volume 3" (Blue Note, 1954) entstand am 6. März 1954 in der Quartett-Besetzung Davis Horace Silver (p), Percy Heath (b) und Art Blakey (dm). Einige Tracks aller drei Volumes wurden wieder unter dem Titel "Miles Davis Volume 2" (Blue Note, 1956) auf einer LP vereint. Dazwischen hatte Davis am 19. Februar 1953 mit Al Cohn und Zoot Sims (ts), Sonny Truitt (tb), John Lewis (p), Leonard Gaskin (b) und Kenny Clarke (dm) das 10"-Album "The Compositions of Al Cohn" (Prestige, 1953) aufgenommen. Mit "Miles Davis Quartet", "Miles Davis All Star Sextet", "Miles Davis Quintet" und "Miles Davis with Sonny Rollins" (alle Prestige, 1954) sowie "Miles Davis All Stars, Volume 1" und "Miles Davis All Stars, Volume 2" (beide Prestige, 1954) erschienen in schneller Folge sechs weitere 10"-Alben mit Aufnahmen, die zwischen dem 15. März 1954 und dem 24. Dezember 1954 absolviert worden waren. "The Musing Of Miles" (Prestige, 1955) mit Aufnahmen vom 7. Juni 1955 mit Red Garland (p), Oscar Pettiford (b) und Philly Joe Jones (dm) war die erste Session, bei der Miles Davis ein richtiges Album in Form einer damals neu aufkommenden LP einspielte. Einen Monat danach war er mit Britt Woodman (tb), Teddy Charles (vibes) Charles Mingus (b) und Elvin Jones (dm) für "Blue Moods" (Debut, 1955) im Studio. Das auf dem Label von Mingus erschienene Album war zwar nur knapp 27 Minuten lang, wurde aber in Form einer LP veröffentlicht. "Dig" (Prestige, 1956) enthielt Aufnahmen vom 5. Oktober 1951 und war eine Compilation mit Material der 10"-Alben "The New Sounds" und "Blue Period", die 1951 bzw. 1953 erschienen waren. "Miles Davis and Horns" mit Aufnahmen von 1951 und 1953, "Blue Haze" mit Aufnahmen von 1953 und 1954, "Quintet/Sextet" mit Aufnahmen von 1955 und "Collectors' Items"mit Aufnamen von 1953 und 1956 hiessen fünf Alben, die "Prestige" innerhalb des Jahres 1956 veröffentlichte. Miles Davis hatte sie in verschiedenen Bandgrössen und mit vielen Musikern eingespielt. Das galt auch für "Bag's Groove" (Prestige, 1957) mit Aufnahmen von 1954 und "Miles Davis and the Modern Jazz Giants" (Prestige, 1959) mit Aufnahmen von 1954. Mit "Miles: The New Miles Davis Quintet" (Prestige, 1956) mit Aufnahmen vom 16. November 1955 hatte für Miles Davis ein neues Kapitel begonnen. Darauf präsentierte er erstmals sein erstes klassisches Miles Davis Quintet, das aus John Coltrane (ts), Red Garland (p), Paul Chambers (b) und Philly Joe Jones (dm) bestand. Dieses Quintett (Miles Davis Quintet-1) blieb bis 1958 in dieser Form zusammen und gab bei "Prestige" vier und bei "Columbia" ein Album heraus. 04/23

  • Miles Davis: Bootleg Serie

    2011 begannen "Columbia", das langjährige Label von Miles Davis, sowie das für Wiederveröffentlichtungen geschaffene "Columbia"-Unterlabel "Legacy" im Rahmen der so genannten "Bootleg Series" Livematerial zu veröffentlichen. Volume 1 "Live In Europe 1967" (2011) und Volume 2 "Live In Europe 1969" (2013) bestanden aus Liveaufnahmen des zweiten Miles Davis Quintets (Miles Davis Quintet-2). 1967 bestand dieses aus Wayne Shorter (ts, ss), Herbie Hancock (p), Ron Carter (b) und Tony Williams (dm). Die auf 3 CD verteilten Aufnahmen von Konzerten 1967 in Europa zeigten das Quintet am 28. Oktober in Antwerpen; am 2. November in Kopenhagen sowie am 6. November in Paris. Das Triple-CD-Set wurde ergänzt durch zwei DVD mit Konzertaufnahmen vom 7. November in Karlsruhe und vom 31. Oktober in Stockholm. Von diesen Aufnahmen erschien gleichzeitig auch eine Version in Form von 5 LPs. Auf den drei CD mit Aufnahmen von 1969 sind Miles Davis, Wayne Shorter (ts, ss), Chick Corea (e-p), Dave Holland (b) und Jack deJohnette (dm) bei Auftritten am 25. und 26. Juli am Festival von Antibes sowie am 5. November in Stockholm zu verfolgen. Eine DVD zeigt das Quintett am 7. November 1969 bei den Berliner Jazztagen. Mehrere Ausschnitte von Konzerten, die Miles Davis mit seiner Band 1970 im Fillmore East in New York und Fillmore West in San Francisco absolvierte, wurde als Volume 3 der Serie unter dem Titel "At The Fillmore 1970 (2014) auf 4 CD zusammengefasst. Die Aufnahmen vom Fillmore East stammen von den Konzerten zwischen dem 17. und 20. Juni 1970 und waren bereits damals auf der Doppel-LP "Miles Davis At Fillmore" (Columbia, 1970) zugänglich gemacht worden. Noch unveröffentlicht waren bis dahin die Liveaufnahmen vom 11. April 1970 von einem Auftritt im Fillmore West. Bei diesen Auftritten war die Miles Davis Band mit Steve Grossman (ss, ts), Chick Corea (e-p), Keith Jarrett (org), Dave Holland (b), Airto Moreira (perc, fl, vcl) und Jack deJohnette (dm) besetzt. Volume 4 der Serie trug den Titel "At Newport 1955-1975" (2015). Das 4-CD-Set enthielt Mitschnitte von nicht weniger als acht Auftritten in diesen 20 Jahren, allerdings nicht alle in Newport, wie es der Titel suggerierte. Die frühesten Aufnahmen dieses Sets sind vom 17. Juli 1955 datiert. Miles trat damals mit Zoot Sims (ts), Gerry Mulligan (bars), Thelonious Monk (p), Percy Heath (b) und Connie Kay (dm) in Newport auf. "Columbia"-Produzent George Avakian verfolgte den Auftritt und überredete ihn eine feste Gruppe zu gründen. Dies mündete in das erste Miles Davis Quintet (Miles Davis Quintet-1) mit John Coltrane (ts), Red Garland (p), Paul Chambers (b) und "Philly" Joe Jones (dm). Am 3. Juli 1958 stand Miles Davis mit John Coltrane (ts), Cannonball Adderley (as), Bill Evans (p), Paul Chambers (b) und Jimmy Cobb (dm) in Newport, Rhode Island, auf der Bühne. Acht Jahre und einen Tag später, am 4. Juli 1966, präsentierte er mit Wayne Shorter (ts), Herbie Hancock (p), Ron Carter (b) und Tony Williams (dm) sein zweites Quintett, mit dem er auch im Jahr darauf, am 2. Juli 1967, am Newport Festival auftrat. Am 5. Juli 1969 stand Miles Davis in Newport mit Chick Corea (e-p), Dave Holland (b) und Jack deJohnette (dm) auf der Bühne. Der Rest der Aufnahmen stammte von Konzerten der MD Ensembles, die unter dem Banner "Newport Festival" an anderen Orten stattfanden. Am 1. November 1973 gastierte das Newport Jazz Festival in der Philharmonie in Berlin. Davis, der sich damals seit rund fünf Jahren in seiner elektrischen Phase befand, hatte Dave Liebman (ss, ts, fl), Pete Cosey und Reggie Lucas (g), Michael Henderson (e-b), James Mtume und Al Foster (dm) als Musiker um sich versammelt. Als am 1. Juli 1975 das Newport Festival in der Avery Fisher Hall in New York City stattfand, trat MD erneut mit einer elektrischen Band auf. Von diesem Auftritt schaffte es nur ein rund siebenminütiges Stück in dieses Boxset. CD 4 dokumentiert den Auftritt von MD am 22. OKtober 1971 in der Stadthalle Dietikon in der Schweiz. Gary Bartz (as, ss), Keith Jarrett (e-p, org), Michael Henderson (e-b), James Mtume und Don Alias (perc) sowie Leon Ndugu Chancler (dm) bildeten damals die Band. Volume 5 war mit "Freedom Jazz Dance (2016) betitelt. Es handelte sich um drei CD mit Outtakes, Tracks und Studiogespräche von Sessions in den Jahren 1966 und 1967, also aus der Zeit des zweiten Miles Davis Quintets. Auf Volume 6 mit dem Titel "Miles Davis & John Coltrane" (2018) wurden die letzten gemeinsamen Aufnahmen von MD und John Coltrane dokumentiert. Coltrane stand damals vor den Aufnahmen seiner wichtigen LP "My Favorite Things" (Atlantic, 1961). Im Früling 1960 ging Coltrane nur deshalb widerwillig mit Davis auf eine Europa-Tournee, weil er am Schreiben des Materials, das Davis damals spielte, mitbeteiligt gewesen war. Die 3-CD-Box enthält Aufnahmen mit Coltrane, Wynton Kelly (p), Paul Chambers (b) und Jimmy Cobb (dm) vom 21. März im Olympia in Paris und vom 24. März im Tivoli in Kopenhagen. Volume 7 nannte sich "That's What Happened 1982-1985" (2022) und enthielt auf 3 CD bisher unveröffentlichte Aufnahmen seiner Gruppe mit unter anderem Bob Berg oder Bill Evans (ss), John Scofield oder Mike Stern (g) Marcus Miller (e-b), Al Foster (dm) und Mino Cinelu (perc). CD 3 wurde auch einzel als LP unter dem Titel "Miles Davis Live - What It Is: Montreal 7/7/83" (2022) angeboten. 04/23

  • Oscar Peterson

    Kanadischer Jazzpianist, Komponist und Bandleader, geboren am 15. August 1925 in Montréal. Seine aus der Karibik eingewanderten Eltern und seine Geschwister spielten in einer Familienband. Oscar spielte mit fünf Jahren zuerst Trompete, wechselte wegen einer Tuberkulose-Erkrankung mit sechs Jahren zum Klavier. Ein Sieg in einem Amateur-Wettbewerb machte ihn schon mit 14 Jahren so populär, dass er eine eigene lokale Radioshow bekam. 1944 wurde Peterson Mitglied des Johnny Holmes Orchestra, wo er das Komponieren und Arrangieren lernte. Drei Jahre später gründete er mit Bert Brown (b) und Frank Gariepy (dm) sein erstes Trio. Dessen Auftritte in der Alberta Lounge in Montreal wurden regelmässig von einer lokalen Radiostation übertragen. Vermutlich bei einer dieser Sendungen oder in einem Studio wurden von diesem Trio am 30. April 1945 erste Aufnahmen gemacht. Weitere folgten am 17. August 1945 mit Armand Samson (g), Bert Brown (b) und Roland Verdon (dm). Am 3. April und am 23. Juli 1946 kamen weitere Sessions mit Samson, Brown und Russ Dufort (dm) hinzu. Diese frühen Aufnahmen wurden später unter dem Titel "I Got Rhythm (Oscar Peterson Trio Vol. 1)" (RCA, 1976) erstmals zusammengefasst und später auch unter anderen Titeln mehrfach wieder veröffentlicht. Der zweite Teil mit frühen Aufnahmen hiess "Rockin' In Rhythm Trio Vol. 2 1947 – 49" (RCA, 1976) und umfasste Stücke von vier Sessions. Die erste fand am 17. April 1947 mit Albert King (b) und Mark "Wilkie" Wilkinson (dm) statt. Am 15. Dezember 1947 und am 1. März 1949 spielte er mit Auston Roberts (b) und Clarence Jones (dm). Weitere vier Stücke stammten von einer Session am 14. November 1949 mit Ben Johnson (g) und Auston Roberts (b). 1949 entdeckte ihn Norman Granz und präsentierte ihn im Rahmen seiner "Jazz At The Philharmonic"-Tournee als Überraschungsgast in der Carnegie Hall in New York City. Aufnahmen dieses Auftritts vom 18. September 1949 mit Ray Brown (b) und Buddy Rich (dm) kamen auf dem 10"-Album "Oscar Peterson At Carnegie" (Mercury, 1951) und zusammen mit weiteren Stücken aus jener Zeit im Rahmen des 3-CD-Sets "Debut: The Clef/Mercury Duo Recordings 1949-1951" (Hip-O Select, 2009) heraus. Der Rest der Aufnahmen bestand aus Duostücken mit den Bassisten Ray Brown oder Major Holley von 1950 und 1951 sowie aus weiteren Aufnahmen des JATP-Konzerts vom September 1949. 1952 gründete Peterson mit Ray Brown (b) und Barney Kessel (g) ein neues Trio das auf der LP "An Oscar For Peterson "(ARS, 1956) dokumentiert wurde. Die Aufnahmen waren auch Teil des 7-CD-Sets "The Complete Clef/Mercury Recordings Of Oscar Peterson Trio" (Mosaic, 2008), das Peterson 1952 bzw. 1953 auch im Trio mit Brown und Irving Ashby (g) oder im Quartett mit Brown, Kessel und Alvin Stoller (dm) zeigte. Mit J. C. Heard (dm) zum Quartett erweitert begleitete das Oscar Peterson Trio am 4. August 1952 Lester Young (as). Zuerst wurden die Aufnahmen auf den beiden 10"-Alben "Lester Young With The Oscar Peterson Trio #1 und #2" (beide Norgran, 1954) veröffentlicht, ehe sie auf der LP "The President Plays With The Oscar Peterson Trio" (Norgran, 1956) zusammengefasst wurden. Barney Kessel wurde 1953 durch Herb Ellis (g) ersetzt. Dessen Platz nahm ab 1958 mit Ed Thigpen wieder einen Schlagzeuger ein, der bis 1965 blieb. Mitte der 1970er Jahre verliess Ray Brown das Oscar Peterson Trio. An seine Stelle rückte der dänische Bassist Niels-Henning Ørsted Pedersen. Das Oscar Peterson Trio wurde seine erfolgreichste Gruppe. Mit dieser Formation begleitete Peterson auch Solisten wie Roy Eldrige, Stan Getz, Sonny Stitt, Milt Jackson, Bill Henderson, Gerry Mulligan, Harry Edison, Coleman Hawkins, Ella Fitzgerald und viele andere. Vom Oscar Peterson Trio erschienen über 100 Alben und über 50 Compilatons. Ab Mitte der 1950er Jahre war Peterson als Leader oder als Mitglied von Bands zudem an vielen Aufnahmen und Konzerten von Jazz-Grössen wie Ella Fitzgerald, Billie Holiday, Carmen McRae, Louis Armstrong, Lester Young, Count Basie, Charlie Parker, Quincy Jones, Stan Getz, Coleman Hawkins, Dizzy Gillespie, Roy Eldridge, Clark Terry, Freddie Hubbard und dem Modern Jazz Quartet beteiligt. Parallel dazu trat er ab Ende der 1960er Jahre viel solo auf. 1984 komponierte Peterson für den Sender BBC eine Vertonung der Leidensgeschichte Jesu, die "Easter Suite" in neun Sätzen. Sie gilt als ein wenig bekanntes Meisterwerk von Peterson, da sie zunächst nur einmal – im BBC-Fernsehen – mit Peterson am Klavier aufgeführt wurde. Petersons Schaffen ist unübersehbar. Die Datenbank discogs.com listet für ihn über 1300 Credits als Musiker und fast 500 als Komponist oder Arrangeur auf. Allein unter seinem Namen erschienen je 250 Alben und Compilations. Dazu kamen Aufnahmen mit seinen vielen Gruppen. Diese waren neben seinem Trio die Formationen Oscar Peterson/ Stéphane Grappelli Quartet, Oscar Peterson & Friends, Oscar Peterson Duo, Oscar Peterson Group, The Oscar Peterson Big 4, The Oscar Peterson Big 6, The Oscar Peterson Four und The Oscar Peterson Quartet, von denen total zwei Dutzend weitere Alben herauskamen. Er bekam zwischen 1975 und 1991 sieben Grammys. Während eines Auftritts im New Yorker Club "Blue-Note" erlitt er 1993 einen Schlaganfall, von dem er sich in den nächsten Jahren so weit erholte, dass er wieder Konzerte geben konnte. Oscar Peterson starb am 23. Dezember 2007 im Alter von 82 Jahren in Mississauga, Ontario. Er wird als einer der erfolgreichsten Jazz-Pianisten aller Zeiten angesehen. In seiner 65-jährigen Karriere spielte er Tausende von Konzerten. 04/23

  • Salt 'N' Pepa

    Amerikanische All-Girls Hip Hop-Gruppe, gegründet 1985 in Queens, New York Ciry, von Cheryl James alias Salt aus Brooklyn und Sandra Denton alias Pepa aus Queens. Die beiden Frauen hatten sich als Schülerinnen des Queensborough Community College kennengelernt. Sie nannten sich zuerst Super Nature und nahmen mit Hurby, The Love Bug die Maxisingle "The Show Stoppa (Is Stupid Fresh)" (Pop Art und Quazar, 1985) auf. Die Single enthielt eine Vokal- und eine Instrumental-Version dieses Tracks sowie eine Remix-Fassung. Sie landete auf Platz 46 der US-R&B-Charts. James und Denton wurden danach von "Next Plateau Records" unter Vertrag genommen, tauften sich in Salt 'N' Pepa um und zogen als dritte Kraft zuerst kurz Latoya Hanson dann Deidra Roper alias DJ Spinderella bei. Das erste Album hiess "Hot, Cool & Vicious" (Next Plateau, 1986) und verkaufte sich in den USA über eine Million Mal. Damit landete Salt 'N' Pepa auf Platz 26 der Billboard 200 und auf Platz 7 der US-R&B/Hip Hop-Charts. Das Album enthielt mehrere Hitsingles, darunter mit "Push It" (Next Plateau, 1987) einen Top-20-Hit in den Billboard Hot 100. Das zweite Album "A Salt With A Deadly Pepa" (Next Plateau, 1988) erreichte in den USA wiederum Gold-Status, erreichte Platz 38 in den Billboard 200 und Platz 19 in Grossbritannien. Ebenfalls bis auf Platz 38 der Billboard 200 schaffte Album Nummer drei mit dem Titel "Blacks' Magic" (Next Plateau, 1990). Das Album enthielt vier Top-50-Titel in den Billboard Hot 100, darunter als erfolgreichsten "Let's Talk About Sex" auf Platz 13. Der selbe Titel kam in Grossbritannien gar auf Platz 2. "A Blitz of Salt-n-Pepa Hits: The Hits Remixed" (Next Plateau, 1990) enthielt Remixes der ersten Hits, bearbeitet von Cameron Paul, Blacksmith, Ben Liebrand, Hurby Luv Bug, DJ Mark & The 45 King und Steevee-O. In leicht abgeänderter Form erschien dieses Album auch unter dem Titel "Rapped in Remixes: The Greatest Hits Remixed" (Next Plateau, 1992). "Very Necessary" (Next Plateau, 1993) war danach mit Platz 4 bei den Billboard 200 und Platz 6 bei den R&B/Hip Hop-Alben das erfolgreichste Album der Band. Dazu enthielt das Album mit "Shoop" (Platz 4) und "Whatta Man" (Platz 3) zwei Top-5-Singles in den Billboard Hot 100. "Whatta Man" basierte auf Samples von "What a Man", einem kleinen Hit der Soulsängerin Linda Lyndell. Für die Aufnahme dieser Single tat sich Salt 'N' Pepa mit der amerikansichen R&B-Vokalgruppe En Vogue zusammen. Für "None Of Your", eine andere Singleauskoppelung, bekam die Band einen Grammy. Mit letzten Album "Brand New" (Red Ant, 1997) konnte Salt 'N' Pepa nur noch an den Erfolg der drei Alben vor "Very Necessary" anknüpfen. Das Album kam bis auf Platz 37 der Billboard 200. 2002 lösten sich Salt 'N' Pepa auf. 2005 kam es zu einer Reunion und in der Folge zu mehreren Auftritten, ohne dass neue Aufnahmen herauskamen. DJ Spinderella verliess die Band 2019. Von Salt 'N' Pepa erschien eine Reihe von Compilations wie "The Greatest Hits" (London, 1991), "The Best Of Salt-n-Pepa" (London, 1999), "20th Century Masters: The Millennium Collection" (Next Plateau, 2008) und "Icon" (Island, 2011). 04/23

  • Harry Pussy

    Amerikanische Noise Rock-Band, gegründet 1992 in Miami, Florida, von Bill Orcutt (g, vcl) und Adris Hoyos (dm, vcl). Erste Aufnahmen erschienen 1993 in Form von drei 7"-EPs, die alle nur titellose Stücke aufwiesen. Noch im selben Jahr erschien mit "Harry Pussy" (Siltbreeze, 1993) ein erstes Album. Dieses wurde auch unter dem Titel "In Case Of An Emergency You Can Shit On A Puerto Rican Whore" bekannt. Viele der Songs aus der Anfangszeit sowie weiteres Matereial aus den Jahren 1992 bis 1995 wurde unter dem Titel "What Was Music?" (Siltbreeze, 1996) zu einer Compilation zusammengebaut, die 32 Stücke aufwies. Zugleich war "Ride A Dove" (Siltbreeze, 1996) ein zweites Album. Inzwischen war Harry Pussy ein Trio mit Mark Feehan (g) als weiteres Mitglied. "Live Fuck Love Songs" (Infinite Egg, 1997) und "Live At Salon Zwerge, Chicago 4-16-97" (Blackbean And Placenta Tape Club, 1998) hiessen zwei Live-LPs, letztere war allerdings nur einseitig bespielbar. Von "Live Fuck Love Songs" erschien auch eine VHS-Kassetten-Version (Hell's Half Halo, 1998). Weitere Liveaufnahmen des Trios wurden später auf der LP "A Real New England Fuck Up" (Palilalia, 2017) zugänglich gemacht. Dazu erschienen immer wieder 7"-Veröffentlichungen. Wieder im Duo nahmen Orcutt und Hoyos die Doppel-LP "Let's Build A Pussy" (Blackbean And Placenta Tape Club, 1998) mit vier, je seitenfüllenden Tracks auf. Die Aufnahmen wurden später in der selben Form (Editions Mego, 2012) auf einem europäischen Label wieder veröffentlicht. "Live" (Cherry Smash, 1998) war eine weitere Liveaufnahme in Form einer 10"-EP mit nicht weniger als 13 Tracks. 1997 löste sich Harry Pussy auf. Nachträglich erschien die Compilation "You'll Never Play This Town Again" (Load, 2008) mit 42 Tracks, darunter auch solchen in verschiedenen Versionen. Die CD-R "Live In Austin, TX" (Sister Skull, 2008) zeigt die Band mit Dan Hofer (g) als dritten Mann bei einem Auftritt am 5. April 1997. Mit "One Plus One" (Palilalia, 2012) erschienen auf einer Doppel-LP nachträglich bereits bekannte sowie auch noch unveröffentlichte Aufnahmen des Duos Orcutt/Hoyos aus den Jahren 1992 und 1993. "Superstar" (Palilalia, 2021) war eine Sammlung von 33 Stücken von 1993, von Orcutt und Hoyos, teilweise mit Ian Steinberg (vcl, acc). Mehrere der Tracks wurden dabei erstmals veröffentlicht, andere stammten von 7"-Veröffentlichungen oder von der Compilation "What Was Music?" von 1992. Bill Orcutt machte sich danach als Gitarrist zwischen Free Improv und American Primitive Music einen Namen. Er veröffentlichte Dutzende von Aufnahmen. Adris Hoyos war nach ihrem Wirken bei Harry Pussy bei Bands wie Monostadt 3 und The Motor Of History tätig. Mit Graham Lambkin machte sie Aufnahmen als Elklink und Transmission. 04/23

  • Egyptian Lover

    Amerikanisches Hip Hop/Electro-Fusionprojekt des Produzenten Greg Broussard aus Los Angeles, California. Er trat Mitte der 1980er Jahre in der Electro-Szene auf, als diese in New York und Miami bereits voll am Blühen war. Die früheren Tracks waren seine experimentelleren Stücke. Später streute er vermehrt Gesangs- und Melodieelemente in seine Musik ein. Ein Grossteil der Tracks seiner frühen Maxissingles und 12"-EPs "Egypt, Egypt" (Freak Beat, 1984), "Computer Love (Sweet Dreams)" (Freak Beat, 1985), "Dubb Girls" (Egyptian Empire, 1985), "Dance" (Egyptian Empire, 1985) und "Girls" (Egyptian Empire, 1985) fanden sich auf dem ersten Album "On The Nile" (Egyptian Empire, 1984). Von jeweils vielen weiteren Singles und EP begleitet, erschienen weitere Alben wie "One Track Mind" (Egyptian Empire, 1986), "Filthy" (NuBeat, 1988), "Get Into It" (Egyptian Empir, 1990). Compilations stellten "King Of Ecstasy (His Greatest Hits Album)" (Egyptian Empire, 1989) und "Pyramix" (Egyptian Empire, 1993) dar. Nach "Back From The Tomb" (Egyptian Empire, 1994) kamen von Egyptian Lover mehr als zehn Jahre keine weiteren Alben oder Singles mehr heraus. Mit dem Album "Platinum Pyramids" (Egyptian Empire, 2006) und weiteren Singles meldete sich Broussard zurück. Dann vergingen erneut neun Jahre bis zum nächsten Album "1984" (Egyptian Empire, 2015). "Egyptian Lover 1983-1988" (Stones Throw, 2016) hiess eine Compilation mit Material aus der Anfangszeit. Drei Jahre nach "1984" folgte "1985" (Egyptian Empire, 2018) und weitere zwei Jahre später "1986" (Egyptian Empire, 2020). In DL-Form veröffentlichte er "Instrumentals And Demos" (2018) und "Pyramix Party" (2020). Letztere Aufnahme enthielt zwei um die je einstüündige Mixes. "7" Box Set Collectors Edition" (Egyptian Empire, 2021) war ein auf 250 Stück limitiertes Set mit 12 7"-Singles. 04/23

  • Brantley Gilbert

    Amerikanischer Country/Country Rock-Singer/Songwriter, geboren am 20. Januar 1985 in Jefferson, Georgia. Mit 19 Jahren hatte er einen schweren Autounfall, als er mit einem Truck betrunken von der Strasse abkam. Das Ereignis und seine Verarbeitung bildete den Anfang seiner Musikkarriere. Zuerst trat er als Solomusiker mit selbst geschriebenen Songs auf und gründete eine eigene Band. Gilbert liess sich danach als Songwriter in Nashville nieder, schrieb unter anderem für Jason Aldean und Colt Ford, trat auch selber auf und konnte mit "Modern Day Prodigal Son" (Average Joe's, 2009) ein erstes eigenes Album einspielen. Damit landete Gilbert auf Platz 58 bei den US-Country-Alben, aber auf Platz 38 bei den Billboard 200. Mit dem Zweitling "Halfway To Heaven" (Average Joe's, 2010) startete Gilbert voll durch. Das Album verkaufte sich über eine Million Mal und erreichte Platz 2 bei den US-Country-Alben sowie Platz 4 bei den Billboard 200. Mit "Country Must Be Country Wide" und "You Don't Know Her Like I Do" enthielt das Album zudem zwei Nummer-1-Singles, die sich ebenfalls je eine Million Mal verkauften. Bis zum dritten Album "Just As I Am" (Valory, 2014) vergingen drei Jahre. Es war Gilberts erste Nummer-1 bei den Country-Alben. Bei den Billboard 200 war die CD auf Platz 2 anzutreffen. Mit "Bottoms Up" enthielt das Album zudem eine weitere Nummer-1-Country-Single, die sich 1,7 Millionen Mal verkaufte. "Read Me My Rights" (Valory, 2015) war eine Compilation. "The Devil Don't Sleep" (Valory, 2017) war ein weiteres Nummer-1-Album in den Country-Charts. Es erreichte wie das Album davor Platz 2 bei den Billboard 200. Auch "Fire & Brimstone" (Valory, 2019) landete auf Platz 1 der Country-Charts sowie in den Top-10 der Billboard 200. Mit "So Help Me God" (Valory, 2022) konnte Gilbert nicht mehr an die früheren Erfolge anknüpfen. Es reichte nur noch zu Platz 35 in den Country-Charts. 04/23

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