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4310 Ergebnisse gefunden für „“

  • Feminist Improvising Group

    Erste europäische Free Improv-Formation, die ausschliesslich aus Frauen bestand, gegründet 1977 von Corine Liensol (tp), Cathy Williams (vcl, div instr), Lindsay Cooper (ss, oboe, bassoon), Maggie Nicols (vcl, p) und Georgie Born (cello, e-b). Williams verliess kurz darauf die Gruppe, während Irene Schweizer (p) und Sally Potter (vcl, ts) dazukamen. Später schlossen sich auch Angele Veltmeijer (sax, fl), Annemarie Roelofs (tb) und Françoise Duptey (g) der Gruppe an. Von 1978 bis 1981 tourte FIG als Sextett mit Liensol/Roelofs, Schweizer, Potter, Nicols, Cooper und Born oder als Quintett ohne Liensol/Roelofs durch ganz Europa.   Cooper, Born und Roelofs hatten zuvor in der englischen Art Rock-Gruppe Henry Cow gespielt, wo vor allem Lindsay Cooper festes Mitglied war. Von FIG erschien nur eine label- und titellose Kassette (1979) mit Aufnahmen von Konzerten von 1978 in Kopenhagen, Stockholm und Reykjavík.   Die FIG in der Besetzung Georgie Born, Lindsay Cooper, Maggie Nicols, Sally Potter und Irene Schweizer war zudem mit einem 25:38-minütigen Track von 1974 auf der Doppel-LP "Another Evening At Logos" (Sub Rosa, 2015) vertreten.   Die anderen, ebenfalls in der Logos Foundation im belgischen Gent gemachten Aufnahmen dieser CD stammten von Max Eastley mit dem Logos Ensemble (1979), von Coum mit dem Logos Ensemble (1974) und von Derek Bailey solo (1981).   Später trafen mehrere MusikerInnen von FIG am "Canaille"-Festival vom 17. und 18. Oktober 1986 in der Roten Fabrik in Zürich wieder aufeinander. Es handelte sich um ein Festival, bei dem nur improvisierende Musikerinnen auftraten. Mitschnitte von Auftritten mehrerer Kleinformationen erschienen auf der LP "Canaille" (Intakt, 1988).   Die beteiligten Musikerinnen waren Co Streiff (as), Marriëtte Rouppe van der Voort (as), Maud Sauer (oboe), Lindsay Cooper (basson, elect), Annemarie Roelofs (tb, vio), Maartje Ten Hoorn (vio), Flora St. Loup (vcl), Maggie Nicols (vcl), Marilyn Mazur (p, perc), Elvira Plenar (p), Petra Ilyes (e-b), Joëlle Léandre (b, vcl) und Irène Schweizer (p, dm).   Unter dem Titel "Canaille 91" (1992) wurde ein weiteres Treffen dieses Musikerinnen-Kreises von 1991 in Frankfurt auf einer labellosen CD dokumentiert. Ab Mitte der 1990er Jahre waren Irene Schweizer, Joëlle Léandre und Maggie Nicols als Trio unter dem Namen Les Diaboliques aktiv. Zwischen 1992 und 2009 trafen sich die europäischen Free Improv-Musikerinnen im United Women's Orchestra. Von der alten Garde war nur noch Annemarie Roelofs noch dabei. Daneben bestand die Grossformation aus jüngeren deutschen Musikerinnen.   "United Women's Orchestra" (UWO, 1996), "Blue One" (JHM, 1999) und "Virgo Supercluster" (JHM, 2002) waren drei Alben dieser Frauen-Big Band.                                                                                   08/24

  • Irene Schweizer

    Schweizer Free Jazz-Pianistin geboren am 2. Juni 1941 in Schaffhausen. Ihre Eltern betrieben ein Restaurant, in dem ein Piano und manchmal auch ein Schlagzeug stand. Als 14-jährige spielte sie in einer Dixieland-Gruppe, ehe sie sich in modernere Jazzgefilde begab. Gegen Ende der 1950er Jahre gehörte sie zur Formation The Modern Jazz Preachers. Im Rahmen des Amateur Jazz Festivals Zürich gewann sie 1960 einen Preis. Dazu arbeitete sie als Sekretärin. Nach einem Sprachaufenthalt 1961 in Bournemouth blieb sie zwei Jahre in London und nahm bei Eddie Thompson Klavierunterricht.   Zurück in Zürich gründete sie 1963 mit Uli Trepte (b) und Mani Neumeier (dm) ein Trio, das regelmässig im Zürcher Club "Africana" auftrat. Dort spielten zu jener Zeit auch Dollar Brand, die Blue Notes von Chris McGregor oder Champion Jack Dupree. Aufnahmen des Trios vom 26. Januar 1967 wurden später als "The Early Tapes" (FMP, 1978) herausgebracht.   Das Irene Schweizer Trio mit Manfred Schoof (tp, co) und Barney Wilen (ts, ss) als weitere Musiker, wagte sich damals auch mit den Indern Dewan Motihar (sitar, vcl), Keshay Sathe (tabla) und Kusum Thakur (tambura) ins Studio. Dieses musikalische Experiment erschien unter dem Titel "Jazz Meets India" (Saba, 1967). Gegen Ende der 1960er Jahre begann sie ihr Spiel in Richtung Free Jazz auszuweiten.   Ihr grösster Einfluss war Cecil Taylor, der Irene Schweizers Spiel zeitlebens beeinflusste. 1966 hatte sie den Pianisten zum ersten Mal live gesehen. An einem Jazzfestival in Frankfurt geriet sie in Kontakt mit den damals noch wenig bekannten Peter Brötzmann, Peter Kowald, Manfred Schoof und Albert Mangelsdorff.   Mit Pierre Favre (dm) und Peter Kowald (b) bildete sie zwischen 1968 und 1970 das Pierre Favre Trio. Die Arbeit dieser drei Musiker ist auf den LPs "Santana" (Pip, 1969) mit Trio-Aufnahmen vom Oktober 1968 und "Pierre Favre Quartet" (Wergo, 1970) mit Quartetaufnahmen vom November 1969 mit Evan Parker (ts, ss) als Zuzüger dokumentiert.   Schweizer, Favre, Kowald und Parker waren fünf Monate zuvor bereits Mitglieder einer Grossformation gewesen, mit der Manfred Schoof (tp) die erste europäische Free Jazz-Big Band-Aufnahme "European Echos" (FMP, 1969) eingespielt hatte. 1970 bestand die Pierre Favre Group aus Favre, Schweizer sowie Jürg Grau (tp) und Trevor Watts (as, ss).   In den 1970er Jahren nahm Schweizer regelmässig am Total Music Meeting in Berlin teil und spielte mit Alain Skidmore, Malcolm Griffith, Léon Francioli und Jerry Chardonnens in der European Jazz Unity. Es folgten weitere Konzerte und Tourneen mit Alan Skidmore, Makaya Ntshoko.   Am 30. August 1975 trat sie mit Buschi Niebergall (b), John Tchicai (as, ss, p) und Makaya Ntshoko (dm) am Jazzfestival Willisau auf. Dieser Auftritt erschien als "Willi The Pig" (Willisau Live, 1976) auf einer auf 500 Stück limitierten LP, die später im Rahmen der "Unheard Music Series" von "Atavistic" 2000 wiederveröffentlicht wurde. Ab Anfang der 1970er Jahre begann eine lange Zusammenarbeit mit dem Multiinstrumentalisten Rüdiger Carl (siehe Rüdiger Carl & Irene Schweizer ).   Mit Musikerinnen wie Lindsay Cooper (ss, oboe, basson), Georgie Born (b), Anne-Marie Roeflofs (tb, vio) und Maggie Nicols (vcl) engagierte sich Irene Schweizer ab Mitte der 1970er Jahre stark für die Sache der Frau im (Free) Jazz. Sie war Mitglied der Feminist Improvising Group , die ausschliesslich aus Frauen bestand und zwischen 1977 und 1981 in diversen Besetzungen aktiv war.   1978 war Irene Schweizer mit Born und Roelofs Gast der Art Rock-Gruppe Henry Cow, als diese ihr letztes Album "Western Culture" (Broadcast, 1979) einspielte. Ende der 1980er/Anfang der 1990er Jahre nahm Schweizer auch regelmässig an den "Canaille"-Festivals teil, an denen nur Frauen spielten.   Schweizer ist auf zwei Compilations dieser Festivals zu hören: Auf "Canaille" (Intakt, 1988) mit Aufnahmen vom Oktober 1986 in Zürich fanden sich Quartettaufnahmen mit Marilyn Mazur (dm, perc, p), Anne-Marie Roelofs (tb, vio) und Co Streiff (as) sowie Quintett-Aufnahmen mit Streiff, Mariette Rouppe Van der Voors (as), Maud Sauer (oboe) und Petra Ilyes (e-b).   Dazu kam ein Trio-Track mit Mazur und Joëlle Léandre (b) sowie ein Duostück mit Mazur. Beim "Canaille 91" vom November 1991 in Frankfurt, dokumentiert auf der labellosen CD "Canaille 91" (1992), spielte Schweizer im Duo mit Michèle Buirette (acc) und im Trio mit Maggie Nicols (vcl) und Joëlle Léandre (b).   Das Trio Schweizer, Nicols und Léandre nannte sich später Les Diaboliques und gab mehrere Aufnahmen heraus. Ein Auftritt einer ad hoc-Formation mit John Tchicai (sax), Don Cherry (p-tp), Léon Francioli (b) und Pierre Favre (dm) am Jazzfestival Willisau 1980 wurde später unter dem Titel "Musical Monsters" (Intakt, 2016) auf einer CD zugänglich gemacht.   Anfang Februar 1984 trat sie mit in verschiedenen Kleinformationen am "Taktlos"-Festival in Zürich auf. Die unter dem Titel "Live At Taktlos" (Intakt, 1986) veröffentlichten Mitschnitte zeigen Irene Schweizer im Duo mit George Lewis (tb), im Trio mit Maggie Nicols (vcl) und Günter Sommer (dm, perc) bzw. mit Joelle Léandre (b) und Paul Lovens (dm, perc).   Ergänzt wurde die LP mit einem kurzen Duostück von Maggie Nicols (vcl) und Lindsay Cooper (p) ohne Schweizer. Diese erste Produktion des Labels "Intakt" überhaupt wurde 2005 als CD wiederveröffentlicht. Irene Schweizer war bei der Gründung von "Intakt" mitbeteiligt und konnte deshalb in der Folge einen Grossteil ihrer Aufnahmen dort heraus bringen.   Dies glat auch für "Paris Quartet" (Intakt, 1989) mit Quartett-Aufnahmen, die im April 1985 und April 1987 in Paris mit Joëlle Léandre (b), Yves Robert (tb) und Daunik Lazro (as) live eingespielt wurden. Auf "The Storming Of Winter Palace" (Intakt, 1988) ist Schweizer im Quintett mit George Lewis (tb), Maggie Nicols (vcl), Joëlle Léandre (b) und Günter "Baby" Sommer (dm) zu hören.   In der ersten Hälfte der 1990er Jahre arbeitete Irene Schweizer oft mit dem Komponisten, Bandleader und Bassisten Barry Guy zusammen. Auf "Elsie Joe live" (Maya, 1991) sind Irene Schweizer (p), Conrad Bauer (tb) und Barre Phillips (b) Gäste des Trios Barry Guy (b), Evan Parker (ss, ts) und Paul Lytton (dm, perc).   Im selben Jahr, 1991, schrieb Guy zum 50. Geburstag von Irene Schweizer das Stück "Theoria", das sie zusammen mit dem London Jazz Composers Orchestra aufführte und das vom Label "Intakt" für eine gleichnamige CD (1992) aufgenommen wurde.   1995 war Schweizer mit Marilyn Crispell (p) und Pierre Favre (dm) auf "Double Trouble Two" (Intakt, 1996) erneut Gastsolistin des London Jazz Composers Orchestras. "Radio Rondo/Schaffhausen Concert" (Intakt, 2009) enthielt Solo-Aufnahmen sowie in zwei Dritteln der Aufnahme ein weiteres Werk, das Barry Guy für das LCO mit Irene Schweizer als Solistin geschrieben und aufgeführt hatte.   Als Gast des Jürg Wickihalder European Quartet war sie bei den Aufnahmen von "Jump!" (Intakt, 2011) mit dabei. Wichtige Meilensteine in der Karriere von Irene Schweizer waren die Soloaufnahmen. Die erste Soloaufnahme war "Wilde Señoritas" (FMP, 1977) und kam bei einem Auftritt am 4. November 1976 am Total Music Meeting in Berlin zu Stande. Rund ein Jahr später, im Oktober 1977, wurde ebenfalls in Berlin live und im Studio, die LP "Hexensabbath" (FMP, 1978) eingespielt. Die beiden Solo-LPs wurden 2002 von "FMP" auf einer Doppel-CD wiederveröffentlicht.   Dann vergingen fast 13 Jahre, ehe sie die nächsten Soloaufnahmen einspielen konnte. Zwischen dem 23. und dem 25. Mai 1990 nahm sie in der Alten Kirche in Boswil die beiden CDs "Piano Solo Vol. 1" und "Piano Solo Vol. 2" (beide Intakt, 1992) auf. Am selben Ort entstand am 4. April 1986 "Many And One Direction" (Intakt, 1997).   "Chicago Piano Solo" (Intakt, 2001) dokumentiert den Auftritt von Irene Schweizer vom 16. Februar 2000 im Chicagoer Club "Empty Bottle", während die CD "First Choice: Piano Solo KKL Luzern" (Intakt, 2006) im Oktober 2005 bei einem Auftritt in Luzern entstand.   Vor diesem Auftritt hatte ein Film von Gitta Gsell über Irene Schweizer Premiere, der auch als DVD unter dem Titel "Irene Schweizer" (Intakt, 2006) auf den Markt kam. Bei einem Konzert zu ihrem 70. Geburtstag wurde "To Whom It May Concern: Piano Solo Tonhalle Zurich" (Intakt, 2011) aufgenommen.   Ebenfalls wichtig waren die Duo-Aufnahmen, die sie mit diversen Schlagzeugern machte (siehe Irene Schweizer in Duoaufnahmen ). Ende der 1990er Jahre hatte sie mit Omri Ziegele (sax) die Formation Schweizer Ziegel formiert, der nach mehreren Wechseln Marco Käppeli (dm) und Herbert Kramis (b) angehörten. Ziegele und Schweizer bildeten auch ein Duo.   Ziegele und Schweizer taten sich im Herbst 2005 zudem mit Makaya Ntsotis (dm) zum Where's African Trio zusammen. Von dieser Formation erschien "Can Walk On Sand" (Intakt, 2010).   Weitere Aufnahmen machte Irène Schweizer mit Joe McPhee, Jon Rose, Mario Schiano und dem Ensemble Oggimusica. In der kurzlebigen Band Unexspected Congeniality von Co Streiff  spielte sie Schlagzeug. 2005 gab das "Intakt"-Label mit "Portraits" eine Art Werkschau des Schaffens von Irène Schweizer heraus.   Die Compilation enthielt bereits vorher veröffentlichten Solo-, Duo-und Trio-Aufnahmen. Dazu kam ein bis zu diesem Zeitpunkt unveröffentlichter Trio-Track von Irene Schweizer mit Fred Anderson (ts) und Hamid Drake (dm). Die CD "Live Willisau And Taktlos" (Intakt, 2007) mit Aufnahmen von Auftritten dieses Trios in Willisau und Zürich 2004 erschien erst später.   Schweizer war auch Gastmusikerin beim Trio 3 mit Oliver Lake (as), Reggie Workman (b) und Andrew Cyrille (dm), festgehalten auf der CD "Berne Concert" (Intakt, 2009). Irene Schweizer verstarb am 16. Juli 2024 nach langer Krankheit im Alter von 83 Jahren in Zürich.  08/24

  • Rüdiger Carl & Irene Schweizer

    Zu Beginn der 1970er Jahre begann eine lange Zusammenarbeit zwischen dem deutschen Multiinstrumentalisten Rüdiger Carl (ts, cl, bcl, acc, div instr) und der Schweizer Pianistin Irene Schweizer . Am 13. und 14. September 1974 entstand live bei Auftritten in Berlin mit Arjen Gorter (b) und Heinrich Hock (dm) als Begleiter "Goose Pannée" (FMP, 1975). Im April 1974 war das selbe Quartett in Berlin aufgetreten. Aufnahmen davon erschienen später auf der Triple-LP "For Exemple - Workshop Freie Musik 1969 – 1978" (FMP, 1978). Dazwischen erschien die im September 1973 in Zürich mitgeschnittene Quintett-Aufnahme "Ramification" (Ogun, 1975) mit Radu Malfatti (tb), Harry Miller (b) und Paul Lovens (dm) als weitere Musiker neben Carl und Schweizer.   "Messer" (FMP, 1976), entstand bei Konzerten 1975 in Moers und Berlin, und "Tuned Boots" (FMP, 1978) live 1977 und 1978, beide im Trio mit Louis Moholo (dm). "Messer" und die A-Seite von "Tuned Boots" wurden später unter dem Titel "Messer...Plus" (FMP, 2010) auf einer CD wiederveröffentlicht.   Diese CD kam einzeln oder im Rahmen des Sets "FMP im Rückblick – In Retrospect" (FMP, 2010) mit elf anderen Aufnahmen von FMP-Musikern oder –Gruppen zusammen mit einem Buch und einer Dokumentation über die Geschichte dieses Labels heraus.   "The Very Center Of Middle Europe" (Hat Hut, 1978) mit einem Konzertmitschnitt vom Oktober 1978 und "V-Man-Suite" (FMP, 1981) mit Liveaufnahmen vom Oktober 1980 waren Duoaufnahmen von Schweizer und Carl. Es waren die ersten von vielen Duo-Produktionen von Irene Schweizer mit diversen Musikerinnen und Musikern (siehe Irene Schweizer in Duoaufnahmen ).   Mit Johnny Dyani (b) und Han Bennink (dm) bildeten Carl und Schweizer 1981 die Gruppe Irène's Hot Four. Von diesem Quartett erschienen erst viel später auf der Compilation "Book/Virtual COWWS" (FMP, 1998) erstmals Aufnahmen. Auf dieser Triple-CD fanden sich weitere Beispiele von der langen Zusammenarbeit von Irene Schweizer und Rüdiger Carl.   1987 hatten Carl und Schweizer mit Stephan Wittwer (g), Phil Wachsmann (vio) und Jay Oliver (b) das COWWS Quintett gegründet. Die Musiker improvisierten über Konzepte, die Rüdiger Carl entworfen hatte. Noch unter Rüdiger Carls Namen kam die Doppel-LP "Zwei Quintette - Two Compositions By Rüdiger Carl" (FMP, 1988) heraus.   Unter dem Gruppennamen COWWS Quintett erschienen "Seite A Seite A" (FMP, 1991) mit Mayo Thompson (vcl, g, dm-mach) von Red Krayola als Gastmusiker sowie "Grooves 'N' Loopes" (FMP, 1995). Nach Olivers Tod 1993 übernahm Barre Phillips und kurz darauf Arjen Gorter seine Position.   "Virtual COWWS" (FMP, 1998), der auch einzeln veröffentlichte dritte Teil der erwähnten Triple-CD "Book/Virtual COWWS" (FMP, 1998), zeigt COWWS in Aufnahmen vom November 1996 mit Gorter.  Irene Schweizer verstarb am 16. Juli 2024 nach langer Krankheit im Alter von 83 Jahren in Zürich. 08/24

  • Irene Schweizer in Duoaufnahmen

    Eine Spezialität der Schweizer Free Jazz-Pianistin Irene Schweizer waren ihre Duoaufnahmen oder -Konzerte. Ihr erster Duopartner war der deutsche Multiinstrumentalist Rüdiger Carl, mit dem Irene Schweizer auch in anderen Gruppengrössen eng zusammenarbeitete (siehe Rüdiger Carl & Irene Schweizer ). Die beiden Duoeinspielungen mit Carl hiessen "The Very Center Of Middle Europe" (Hat Hut, 1978) mit einem Konzertmitschnitt vom Oktober 1978 und "V-Man-Suite" (FMP, 1981) mit Liveaufnahmen vom Oktober 1980. Ab Mitte der 1980er Jahre entstand eine ganze Serie von Liveaufnahmen mit Schlagzeugern. Ihr erster diesbezüglicher Parner war Louis Moholo, mit dem sie am 8. November 1986 in Zürich auftrat.   "Irene Schweizer & Louis Moholo" (Intakt, 1987) wurde 1996 auf CD wieder veröffentlicht. Mit Günter Sommer trat sie im Februar 1987 in Zürich auf. "Irene Schweizer & Günter Sommer" (Intakt, 1988) wurde 1996 neu aufgelegt. Andrew Cyrille war ihr Parner im September 1988 in Willisau.   Dieser Livemitschnitt kam als "Irene Schweizer & Andrew Cyrille" (Intakt, 1989) heraus und wurde 1996 auf CD noch einmal aufgelegt. Ein Konzert mit Pierre Favre vom Februar 1990 erschien als "Irene Schweizer & Pierre Favre" (Intakt, 1992) und ein Auftritt mit Han Bennink vom Januar 1995 wurde als "Irene Schweizer & Han Bennink" (Intakt, 1996) herausgebracht.   Später nahmen Schweizer und Bennink "Welcome Back" (Intakt, 2015) auf. Daneben kam es zu weiteren Duo-Begegnungen mit Schlagzeugern. Am 5. Juni 1990 trat sie in Mannheim mit dem alten Weggefährten Mani Neumeier auf. "European Masters Of Improvisations" (Captain Trip, 1997) hiess das Live-Dokument.   "Ulrichsberg" (Intakt, 2003) und "Live In Zurich" (Intakt, 2013) zeigte Irene Schweizer zwei weitere Male mit Pierre Favre. "Live!" (Intakt, 2017) war eine Duoaufnahme mit Joey Baron und "Celebration" (Intakt, 2021) eine mit Hamid Drake.   Dazu kamen Duoaufnahmen von Schweizer mit anderen Musikern und Musikerinnen. Mit Joëlle Léandre (b) entstand im Dezember 1986 bei einem Studio-Konzert in Berlin "Cordial Gratin" (FMP, 1987). Schon 1983 hatte Joëlle Léandre Irene Schweizer für einen Track ihrer LP "Les Douze Sons" (Nato, 1984) eingeladen.   Ebenfalls für einen Track hatte Peter Kowald (b) die Pianistin im Dezember 1986 ins Studio geholt. Die Aufnahmen erschienen auf Kowalds LP "Duos Europa" (FMP, 1991). "Overlapping Hands: Eight Sements" (FMP, 1991) zeigt Auftritte der beiden Pianistinnen Irene Schweizer und Marilyn Crispell (p) in Berlin von Ende Juni 1990.   Auf "Propinquity/Zwischenzeitstück/Aria" (Intakt, 1999), einer Doppel-CD, war Schweizer im Duo mit einem anderen Pianisten, mit Urs Voerkel zu hören. Mit Urs Voerkel und Philippe Micol (sax) trat sie auch im Trio auf. "Twin Lines" (Intakt, 2002) war eine Duo-CD mit Co Streiff (as).   Mit Omri Ziegele (as), mit dem sie den Kern der Gruppe Schweizer Holz bildete, nahm sie die Duo-CD "Where's Africa" (Intakt, 2005) auf. Diese CD entstand als Folge von Auftritten, welche die beiden Musiker ab 1997 jeweils am Mittwoch im Café Casablanca an der Zürcher Langstrasse absolviert hatten. Mit Jürg Wickihalder (ts, ss) realisierte sie "Spring" (Intakt, 2014).                                                                      08/24

  • Mal Waldron

    Amerikanischer Jazz-Pianist und Bandleader, geboren am 16. August 1925 in New York City. Nach dem Studium des klassischen Klavierspiels und einem Bachelor in Komposition am Queens College, begann er Jazz zu spielen.   Zuerst war er Altsaxophonist, wechselte dann aber zum Klavier, da ihm die Pianisten seiner Umgebung zu schlecht waren. Sein Klavierspiel war durch repetitive, perkussive Muster geprägt. Erste Aufnahmen machte er am 30. März 1949 in einem New Yorker Studio, doch die beiden Solo-Tracks blieben unveröffentlicht. Von 1950 bis 1953 gehörte er der Band von Ike Quebec an und machte Aufnahmen mit dessen Kansas Fields Quartet. Dazu stand er für Vanessa Dillard und Buddy Tates The Wanderers im Studio. Von 1954 bis 1957 spielte er mit Charles Mingus, Teo Macero, Jackie McLean und Teddy Charles.   Als Hauspianist des Labels "Prestige Records" arbeitete Mal Waldron unter anderem für John Coltrane, Gene Ammons, Jackie McLean, Ray Draper, Paul Quinichette, Webster Young und Kenny Burrell. Während seiner "Prestige"-Zeit konnte er auch erste Aufnahmen mit einer eigenen Gruppe machen.   Am 9. November 1956 entstand mit Gigi Gryce (as), Idrees Sulieman (tp), Julian Euell (b) und Arthur Edgehill (dm) "Mal-1" (Prestige, 1957). "Mal/2" (Prestige, 1957) nannte sich das zweite Album von Waldron als Leader, aufgenommen teilweise am 19. April 1957 mit Hilfe von Jackie McLean (as), John Coltrane (ts), Bill Hardman (tp), Julian Euell (b) und Art Taylor (dm).   Am 17. Mai 1957 folgte eine weitere Session für dieses Album mit John Coltrane (ts), Sahib Shihab (bars, as), Idrees Sulieman (tp), Julian Euell (b) und Ed Thigpen (dm). 1958/1959 begleitete er die Sängerin Billie Holiday. In den Jahren darauf machte er Aufnahmen mit Abbey Lincoln und Max Roach sowie mit Eric Dolphy, Charles Mingus, Booker Ervin und vielen anderen.   Eine weitere Session fand am 31. Januar 1958 statt, als er mit Art Farmer (tp), Eric Dixon (fl), Calo Scott (cello), Julian Euell (b), Elvin Jones (dm) und teilweise Elaine Waldron (vcl), das Album "Mal/3: Sounds" (Prestige, 1958) einspielte. "Mal/4: Trio" (New Jazz, 1958) hiess eine Trio-Session vom 26. September 1958 mit Addison Farmer (b) und Kenny Dennis (dm).   "Wheelin' & Dealin'" (Prestige, 1958) bestand aus Aufnahmen vom 20. September 1957 mit Coltrane, Frank Wess und Paul Quinichette (ts), Doug Watkins (b) und Art Taylor (dm). Obwohl die Aufnahme unter den Namen der Musiker herauskam, handelt es sich um eine LP der Prestige All-Stars.   Unter dem Namen von Herbie Mann (fl), Charlie Rouse (ts), Kenny Burrell (g) und Waldron erschien "Just Wailin'" (New Jazz, 1958) mit Aufnahmen vom 14. Februar 1958. Weitere Musiker bei dieser Session waren George Joyner (b) und Arthur Taylor (dm). "Impressions" (Prestige, 1959) hiess die erste Aufnahme als Mal Waldron Trio (siehe Mal Waldron in Trioaufnahmen ).   Von dieser Formation folgten in unterschiedlichen Besetzungen fast zwei Dutzend weitere Einspielungen. Auch unter Waldrons Namen kamen weitere Trioaufnahmen heraus. Am 17. Oktober 1958 war Mal Waldron Gast seiner Session von Steve Lacy (ss), als dieser mit Buell Neidlinger (b) und Elvin Jones (dm) für die LP "Reflections" (New Jazz, 1959) lauter Monk-Stücke aufnahm.   Es war dies der Beginn einer langen Zusammenarbeit von Lacy und Waldron (siehe Steve Lacy & Mal Waldron ). Eine weitere Aufnahme mit vier Leadern war am 14. April 1957 "Coolin'" (New Jazz, 1959) gewesen, eingespielt von Teddy Charles (vibes), Idrees Sulieman (tp), John Jenkins (as) und Waldron mit Addison Farmer (b) und Jerry Segal (dm) als Begleiter.   Bei Aufnahmen am 24. Februar 1959 mit Jackie McLean (as), Julian Euell (b) und Al Dreares (dm) wurde "Left Alone" (Bethlehem, 1960) verewigt. Teilweise unter dem Gruppennamen Music Minus One erschienen auf einem Label, das ebenfalls "Music Minus One" hiess, mehrere Aufnahmen, die 1960 entstanden und bei denen Waldron in diversen Besetzungen vom Trio bis zum Quintett zu hören war.   "The Quest" (New Jazz, 1962) hiess eine Aufnahme des Mal Waldron Sextets vom 27. Juni 1961 mit Eric Dolphy (as, bcl), Booker Ervin (ts), Ron Carter (cello), Joe Benjamin (b) und Charlie Persip (dm).   Am 16. Juli 1961 bildete Mal Waldron mit Booker Little (tp), Eric Dolphy (as, bcl, fl), Richard Davis (b) und Ed Blackwell (dm) das Eric Dolphy-Booker Little Quintet, das im New Yorker Club "Five Spot" auftrat. Die Mitschnitte erschienen unter Eric Dolphys Namen als "At The Five Spot, Volume 1" (Prestige, 1961) und "At The Five Spot Volume 2" (Prestige, 1963).   Weiteres Material kam als "Memorial Album Recorded Live At The Five Spot" (Prestige, 1965) heraus. Im Oktober 1986 realisierten Terence Blanchard (tp) und Donald Harrison (as, bcl) mit der Original-Rhythmusgruppe Waldron, Davis und Blackwell im "Sweet Basil" unter dem Titel "Eric Dolphy & Booker Little Remembered Live At Sweet Basil Vol. 1 und 2" (Paddle Wheel und King, 1987) ein Remake dieser Aufnahmen.   Anfang der 1960er Jahre war Waldron in mehreren Formationen um Max Roach tätig und spielte mit Elvin Jones und Gene Ammons. Durch den starken wirtschaftlichen Druck, dem Jazzmusiker damals oft ausgesetzt waren, erlitt er 1963 einen Nervenzusammenbruch. Nach einem Jahr in der Klinik musste er einen grossen Teil seines Klavierspiels wieder neu erlernen.   Ab 1965 lebte er in Europa. Von 1967 bis in die 1990er Jahre wohnte er in München, später zog er nach Brüssel. Die erste Aufnahme in Europa waren Soloaufnahmen, die am 1. März 1966 in Mailand entstanden und unter dem Titel "All Alone" (GTA, 1966) erschienen.   Er begleitete Dusko Gojkovic, Benny Bailey, Johnny Griffin, Nathan Davis und wurde von der deutschen Psychedelic-Rockband Embryo ins Studio geholt. Bis zu seinem Tod gab er Dutzende von weiteren eigenen Aufnahmen heraus. Er wirkte als Co-Leader bzw. Sideman an vielen Sessions mit. Discogs.com listet für Waldron über 650 Einträge als Musiker auf.   Allein unter seinem Namen oder mit seinen Gruppen Mal Waldron - Nicolas Simion Duo, Mal Waldron Quartet, Mal Waldron Quintet, Mal Waldron Septet, Mal Waldron Trio, Mal Waldron's All Stars und The Mal Waldron Sextet veröffentlichte er fast 200 Alben. Mal Waldron starb am 2. Dezember 2002 77-jährig in Brüssel.   Vor und nach seinem Tod erschienen viele Compilations oder Reissue-Pakete. Unter dem Titel "Seven Classic Albums" (Real Gone, 2013) wurden sieben Alben aus der "Prestige/New Jazz"-Zeit von Ende der 1950er Jahre auf vier CDs zusammengefasst.   "The Complete Remastered Recordings On Black Saint & Soul Note ‎ (Soul Note und Black Saint, 2012) bestand aus vier, "The Complete Remastered Recordings On Black Saint & Soul Note. Volume 2" (Soul Note und Black Saint, 2016) aus elf CDs.                          Je acht Alben von Mal Waldron wurden unter den Titeln "The Recordings 1956-1957" und "The Recordings 1957-1961" (beide Enlightenment, 2016) zu zwei 4-CD-Boxes zusammengestellt.    07/24

  • Mal Waldron in Trioaufnahmen

    Vom amerikanischen Pianist und Bandleader Mal Waldron erschienen im Laufe der Jahre viele Trioaufnahmen. Die erste hiess "Mal/4: Trio" (New Jazz, 1958) und war am 26. September 1958 mit Addison Farmer (b) und Kenny Dennis (dm) realisiert worden. "Impressions" (Prestige, 1959) mit Aufnahmen vom 20. März 1959 mit Addison Farmer (b) und Albert Heath (dm) war das erste Album als Mal Waldron Trio. Für "Moonglow & Stardust: Backgrounds To Your Favorite Songs For Singing And Playing" (Music Minus One, 1960) griff Waldron auf Wendell Marshall (b) und Charlie Persip (dm) zurück, für "The Blues Minus You - Ten Shades Of Blue" (Music Minus One, 1960) auf Marshall und Charlie Perry (dm).   Auf "For Singers 'N Swingers - Sing Or Play With The Mal Waldron Trio" (Music Minus One, 1960) und später auf "Sing Or Play The Music Of Jimmy McHugh" (Music Minus One, 1967) war Waldron in Begleitung von George Duvivier (b) und Ed Shaughnessy (dm) zu hören. Auf "Sing Or Play The Music Of Duke Ellington" (Music Minus One, 1960) liess er sich von Addison Farmer (b) und Ed Shaughnessy (dm) begleiten.   Mit George Tucker (b) und Al Dreares (dm) nahm er "Les Nuits De La Negritude – Quiet Temple" (Powertree, 1965) auf. Die Aufnahmen wurden unter dem Titel "Modal-Air" (Naked Lunch, 2022) wieder veröffentlicht. Eine italienische Produktion stellte die LP "Mal Waldron Trio" (Karim, 1966) mit Giovanni Tommaso (b) und Pepito Pignatelli (dm) dar.   In Frankreich entstand mit Patrice Caratini (b) und Guy Hayat (dm) "Blood And Guts" (Futura, 1970), mit Yasuo Arakawa (b) und Takeshi Inomata (dm) "Tokyo Bound" (Victor, 1970) sowie mit Isla Eckinger (b) und Fred Braceful (dm) "Spanish Bitch" (Globe, 1970).   "Free At Last" (ECM, 1970) mit Eckinger und Clarence Becton (dm) war die erste Aufnahme des späteren Avantgarde-Labels "ECM" überhaupt. Für "Black Glory" (Enja, 1971) liess sich Waldron von Jimmy Woode (b) und Pierre Favre (dm) begleiten. Auch für "Enja" war dies die erste Aufnahme.   "First Encounter" (Victor, 1971) zeigt Waldron mit Gary Peacock (b) und Hiroshi Murakami (dm);  "Number Nineteen" (Trio und Freedom, 1979) in Aufnahmen von 1971 mit Dick Van Der Capellen (b) und Martin Van Duynhoven (dm); "A Touch Of Blues" (Enja, 1972) mit Jimmy Woode (b) und Allen Blairman (dm) und "The Whirling Dervish" (America, 1972) mit Peter Warren oder Kent Carter (b) und Noel McGhie (dm).   "A Little Bit Of Miles" (Trio und Freedom, 1974) war eine LP mit Henk Haverhoek (b) und Pierre Courbois (dm). In Frankreich entstand mit Patrice Caratini (b) und Franco Manzecchi (dm) "Ursula" (Musica, 1978). "Mal 81" und "News: Run About Mal" (beide Progressive, 1981) enthielten Aufnahmen vom Juni 1981 mit George Mraz (b) und Al Foster (dm).   Diese beiden LP wurden später in Form einer Doppel-CD (Progressive, 2015) gemeinsam wieder veröffentlicht. "Set Me Free" (Affinity, 1984) wurde mit Barre Phillips (b) und Philly "Joe" Jones (dm) eingespielt. "Breaking New Ground" (Eastwind, 1984) enthielten Trioaufnahmen vom Juni 1983 mit Reggie Workman (b) und Ed Blackwell (dm).   Im Dezember 1983 entstand mit den selben Begleitern "Mal Waldron Plays Eric Satie" (Baybridge, 1984) und einen Tag später "You And The Night And The Music" (King und Paddle Wheel, 1984). "Three For Freedom" (Volcanic, 2005) hiess eine erst später herausgebrachte Trioaufnahme vom 12. und 15. März 1987 mit Archie Shepp (ts, ss) und Tchangodei (p).   "Mal, Dance And Soul" (Tutu, 1988) kam mit Ed Schuller (b) und John Betsch (dm) zu Stande. Für "Movie Themes From France" (Timeless, 1990) holte Barney Wilen (ts) das Mal Waldron Trio mit Stafford James (b) und Eddie Moore (dm) als Begleitband dazu.   Mit Paulo Cardoso (b) und John Betsch (dm) nahm Waldron "No More Tears (For Lady Day)" (Alfa, 1989) und "Spring In Prague" (Alfa Jazz, 1990) auf. Mit dem selben Mal Waldron Trio im Rücken spielte Charlie Mariano "Autumn Dreams" (Alfa, 1991) und  "New Horizon ~ Dedicated To A Changing Europe" (Alfa, 1992) ein.   Mit Leonard Jones (b) und Sangoma Everett (dm) entstand "Our Colline's A Treasure" (Soul Note, 1991). "Smoke Gets In Your Eyes" (Alfa, 1991) mit  Paulo Cardoso oder Stafford James (b) sowie John Betsch oder Eddie Moore (dm) war Teil der "Plays Standards Best Collection".   Im Trio mit Cristina Mazza (as) und Reggie Workman (b) wurde "Where Are You?" (Il Posto, 1991) aufgenommen, mit Tiziana Ghiglioni (vcl) und Enrico Rava (tp, flh) "I'll Be Around" (Soul Note, 1991). Im August 1995 spielte er in Japan mit Toru Tenda (fl) und Jeanne Lee (vcl) "Maturity 4: White Road, Black Rain" (Black, 1995) ein.   Unter dem Obertitel "Maturity" erschienen weitere Aufnahmen von Waldron in anderen Besetzungsgrössen. Im August 1997 entstand unter dem Gruppennamen Mal Waldron Trio Plus Guests live in Holland mit Steve Coleman (as), Joe Henderson (ts), Jeanne Lee oder Abbey Lincoln (vcl) sowie mit Reggie Workman (b) und Andrew Cyrille (dm) "Soul Eyes" (BMG, 1997).   Die Doppel-CD "Complete Trio Recordings 1958-1960" (Fresh Sound, 2013) deckte einen kleinen Teil seines Schaffens mit Trios ab.    07/24

  • Roswell Rudd

    Amerikanischer Jazz/Free Jazz-Posaunist, geboren am 17. November 1935 in Sharon, Connecticut. Er spielte zuerst Dixieland im Kreis um Eddie Condon und in einer Formation mit dem Namen Eli's Chosen Six. Er zog dann nach New York, wo er 1960/1961 mit Cecil Taylor (p) als Leader mehrere Aufnahmen machte. Diese Aufnahmen wurden später zur 3-CD-Box "The Complete Candid Recordings Of Cecil Taylor And Buell Neidlinger" (Mosaic, 1989) zusammengefasst. Als Mitglied des Steve Lacy Quartets nahm Rudd 1963 zusammen mit Henry Grimes (b) und Dennis Charles (dm) "School Days" (Emanem, 1975) auf. Für die Aufnahmen hatte sich allerdings vorerst kein Label interessiert.   Sie wurden später mehrfach wiederveröffentlicht. Lacy und Rudd spielten in der Folge mehrmals zusammen (siehe Steve Lacy & Roswell Rudd ). Daneben erschienen von Roswell Rudd viele Aufnahme als Sideman und später als alleiniger Leader ohne Lacy. Rudd war auf "New York Eye And Ear Control" (ESP, 1966) an der Seite von Albert Ayler (ts), John Tchicai (as), Gary Peacock (b) und Sunny Murray (dm) zu hören.   Mit John Tchicai (as) gründete Rudd 1964 das New York Art Quartet , das mit diversen Bassisten und Schlagzeugern spielte. 1965 und 1966 kam Rudd zu den ersten Aufnahmen unter eigenem Namen. Auf der in Holland entstandenen und erst später veröffentlichten LP "Roswell Rudd" (America, 1971) wurde er am 11. Februar 1965 in Hilversum von John Tchicai (as), Finn Van Eyben (b) und Louis Moholo (dm) begleitet.   Auf "Everywhere" (Impulse!, 1967) waren es am 8. Juli 1966 Giuseppi Logan (fl, bcl), Robin Kenyatta (as), Lewis Worrell (b), Charlie Haden (b) und Beaver Harris (dm). Die selbe Besetzung spielte 1966 vier Nummern ein, die später teilweise auf "Mixed" (Impulse!, 1998) wiederveröffentlicht wurden. Der zweite Teil der CD bestand aus Cecil Taylor-Aufnahmen von 1961, bei denen Rudd ebenfalls dabei gewesen war.   Roswell Rudd war ab 1965 Mitglied des Jazz Composer's Orchestra , das damals unter der Leitung von Carla Bley unter anderem die Jazzoper "Escalator Over The Hill" (JCOA, 1972) einspielte. Zu jener Zeit schrieb Rudd für das JCO das Werk "Numatik Swing Band", das im Juli 1973 aufgeführt wurde.   Der Konzertmitschnitt erschien auch als Schallplatte (JCOA, 1973). Rudd war später auch Mitglied von Gruppen um Carla Bley. In der zweiten Hälfte der 1960er Jahre war Rudd festes Mitglied der Gruppen von Archie Shepp. Er ging mit Robin Kenyatta, Gato Barbieri und dem Liberation Music Orchestra von Charlie Haden ins Studio.   Anfang der 1970er Jahre betrieb Rudd musikethnologische Forschungen über den Zusammenhang der einzelnen Volksmusiken. So kam er erst wieder im März 1974 zu Aufnahmen unter eigenem Namen. Auf "Flexible Flyer" (Arista/Freedom, 1975) wurde er von Sheila Jordan (vcl), Hod O'Brien (p), Arild Andersen (b) und Barry Altschul (dm) begleitet.   Mitte der 1970er Jahre begann eine intensive Zusammenarbeit mit Enrico Rava (tp, flh). Die beiden spielten zusammen mit sardischen Vokalisten sowie Don Moye (dm) und anderen als Gäste auf dem Album "New Village On The Left" (Black Saint, 1976) von Marcello Mellis (b) mit.   Im Mai 1976 nahm Rudd als Leader mit Rava, Dave Burrell (p), Stafford James (b) und Harold White "Inside Job" (Arista/Freedom, 1976) auf. Mit Rava als Leader sowie Jean-François Jenny-Clarke (b) und Aldo Romano (dm) als Begleiter entstand im März 1978 die LP "Enrico Rava Quartet" (ECM, 1978).   Bis zu seinem Tod 82-jährig am  21. Dezember 2017 in Kerhonkson, New York, wirkte Rudd an rund 50 Aufnahmen als Leader oder Co-Leader mit. Seine Gruppen hiessen Riccardo Fassi Roswell Rudd 4tet, Roswell Rudd - Giorgio Gaslini Duo, Roswell Rudd Quartet, Roswell Rudd Quintet, Roswell Rudd Sextet, Roswell Rudd Trio und Steve Lacy-Roswell Rudd Quartet.   Dazu war er Mitglied der Gruppen Archie Shepp Quintet, Eli's Chosen Six, Elton Dean's Newsense, Enrico Rava Quartet, Laboratorio Della Quercia, Cecil Taylor All Stars, Liberation Music Orchestra, Steve Swell Quartet, The Archie Shepp Group, The Carla Bley Band, The Cecil Taylor Unit und The Nexus Orchestra 2001.                             07/24

  • Steve Lacy & Mal Waldron

    Der am 23. Juli 1934 in New York City geborene Sopransaxophonist Steve Lacy und der am 16. August 1925 ebenfalls in New York City geborene Pianist Mal Waldron arbeiteten lange erfolgreich zusammen. Die erste Begegnung von Lacy und Waldron fand am 17. Oktober 1958 statt. Bei den Aufnahmen von Lacys zweiter eigener LP "Reflections" (New Jazz, 1959) wurden die beiden Nusiker von Buell Neidlinger (b) und Elvin Jones (dm) begleitet. Die nächsten gemeinsamen Aufnahmen folgten erst am 30. November 1971 in Paris, als Lacy und Waldron mit Kent Carter (b) und Noel McGhie (dm) "Journey Without End" (Victor, 1972) einspielten. Im Mai 1972 wurde zusätzlich mit Steve Potts (as, ss) und Irene Aebi (cello) "Mal Waldron With The Steve Lacy Quintet" (America, 1972) aufgenommen. Am 4. Mai 1974 war Lacy seinerseits Gast des Mal Waldrons Quintets, das am "East-West-Festival" in Nürnberg "Hard Talk" (Enja, 1974) aufnahm. Mitmusiker waren Manfred Schoof (co), Isla Eckinger (b) und Allen Blairman (dm). Erneut mit Schoof sowie mit Jimmy Woode (b) und Makaya Ntshoko (dm) als Rhythmusgruppe wurde am 12. Februar 1976 als Mal Waldron Quintett "One-Upmanship" (Enja, 1977) realisiert. Bei "Moods" (Enja, 1978) spielten am 6. Mai 1978 im Mal Waldron Sextett neben Waldron, Lacy und Ntshoko auch Terumasa Hino (tp), Hermann Breuer (tb) und Cameron Brown (b). Der Grossteil der Aufnahmen auf dieser LP bestanden aber aus Solo-Aufnahmen von Mal Waldron, die zwei Tage später aufgezeichnet wurden. Zwischen dem 10. und 15. August 1981 traten Lacy und Waldron im "Dreher" in Paris auf. Davon erschienen die Konzertmitschnitte "Snake-Out" (Hat Musics, 1982) und "Herbe de l'oubli" (Hat Musics, 1983). Nur wenige Jahre später wurden die beiden LPs zu einer Doppel-LP (Hat Art, 1985) zusammengefasst. Später kam mit "Let's Call This" (Hat Art, 1986) ein weiteres Doppelalbum mit Konzertaufnahmen von diesem Engagement in Paris auf den Markt. Teilweise ist darauf auch Enrico Rava (tp) zu hören.   Auf den beiden Doppel-CD "Live At Dreher, Paris 1981: Round Midnight Vol. 1" und "Live At Dreher Paris 1981 - The Peak, Vol. 2" (beide hat ART, 1996) fand sich unveröffentlichtes Material mit bereits früher veröffentlichten Stücken dieser Konzerte. Das gesamte Material der Dreher-Auftritte wurde in Form der 4-CD-Box "Live At Dreher Paris, 1981" (hATOLOGY, 2003) vereint. Mal Waldron war neben Muhal Richard Abrams, Barry Harris und Anthony Davis einer von vier Pianisten, die am 1. November 1981 bei einem Tribute-Konzert für Thelonious Monk in Wollman Auditorium der Columbia University in New York City auftraten. Bei den Auftritten wurden die Pianisten jeweils von Steve Lacy (ss), Don Cherry (tp), Charlie Rouse (ts), Rosewell Rudd (tb) und Richard Davis (b) begleitet.   Bei den Konzerten von Harris und Waldron sass Ed Blackwell an den Drums, bei jenen von Davis und Abrams war es Ben Riley. Ein Mitschnitt der auf zwei Konzerte verteilten vier Sets wurden als "Interpretations Of Monk" (DIW, 1994) im Rahmen der "Live From Soundscape"-Reihe als 4-CD-Box auf den Markt gebracht.   "At The Bimhuis 1982" (Daybreak und Challenge, 2006) und "Live In Berlin" (Jazzwerkstatt, 2007) mit dem Mitschnitt eines Konzertes vom 15. Juni 1984 in Berlin hiessen zwei weitere, erst später veröffentlichte gemeinsame Aufnahmen der beiden Musiker aus den 1980er Jahren. Am 17. Februar 1986 trafen Waldron und Lacy in Mailand zu Studioaufnahmen, die den Titel "Sempre Amore" (Soul Note, 1987) bekamen.   Am 28. und 29. August 1987 traten Waldron, Lacy, Reggie Workman (b) und Eddie Moore (b) in New York City auf. Der Livemitschnitt erschien unter dem Gruppennamen The Super Quartet Of Mal Waldron Featuring Steve Lacy bzw. unter dem Titel "Live At Sweet Basil" (Paddle Wheel, 1987). Im August/September 1988 waren Lacy und Waldron mit anderen Musikern als Begleiter der Sängerin Tiziana Simona im Studio.   Dann folgten von Waldron und Lacy eine Reihe von weitere Duoaufnahmen. "Hot House" (Novus, BMG und RCA, 1991) entstand am 12. und 13. Juli 1990 im Studio. "Live At Jazz In'It - I Remember Thelonious" (Nel Jazz, 1996) stammt von einem Duoauftritt an einem Festival im italienischen Vignola am 28. Juni 1992. "Communique" (Soul Note, 1997) wurde am 8. und 9. März 1994 im Studio aufgenommen.   Der Mitschnitt eines Duo-Auftrittes von Lacy und Waldron vom 1. November 1992 in Japan erschienen als "Japan Dream: At The Egg Farm" (Egg Farm, 1993). Die Doppel-CD "The Mighty Warriors: Live In Antwerp" (Elemental, 2024) bestand aus Quartettaufnahmen vom September 1995 mit Reggie Workman (b) und Andrew Cyrille (dm).   "Let's Call This - Esteem" (Slam, 1993) enthielt Duoaufnahmen vom 16. Oktober 2000, mitgeschnitten in Osford, England. "One More Time" (Sketch, 2002) war am 29. und 30. Januar 2002 in Paris die letzte musikalische Begegnung der beiden Musiker, sekundiert von Jean-Jacques Avenel (b).   Mal Waldron starb noch im selben Jahr, am 2. Dezember 2002 im Alter von 77 Jahren in Brüssel. Steve Lacy starb am 4. Juni 2004 69-jährig in Boston.   07/24

  • Steve Lacy & Roswell Rudd

    Der amerikanische Sopransaxophonist und Bandleader Steve Lacy war einer der glühendsten Verehrer des Pianisten Thelonious Monk und dessen Musik. Er wurde zum besten Kenner der Monk-Stücke und wurde es nie müde, Kompositionen von Monk immer wieder mit seinen Ensembles oder solo (siehe Steve Lacy in Soloaufnahmen ) zu interpretieren. Auch in seinen gemeinsamen Gruppen mit dem Posaunisten Roswell Rudd spielte Steve Lacy fast ausschliesslich Monk-Kompositionen. Eine erste Gruppe leiteten Lacy und Rudd zwischen 1961 und 1964. Weitere Mitmusiker waren Henry Grimes (b) und Denis Charles (dm). Dieses Quartett liess im März 1963 im "Phase Two Coffee House" in New York City mehrere Tracks für eine Schallplatte mitschneiden. Für die Aufnahmen interessierte sich allerdings vorerst kein Label.    Sie kamen erst 12 Jahre später unter dem Titel "School Days-A 1963 Live Session Released For The First Time" (Emanem, 1975) erstmals heraus, ehe sie im Laufe der Jahre mehrfach wiederveröffentlicht wurden. Eine weitere Ausgabe des Lacy/Rudd Quartets gab es Mitte der 1970er Jahre als die beiden Musiker am 11. und 14. März 1976 zusammen mit Kent Carter (b) und Beaver Harris (dm) "Trickles" (Black Saint, 1976) einspielten. Von Ende März des selben Jahr stammt auch der Grossteil der Aufnahmen von "Blown Bone" (Philips, 1979), einer japanischen LP-Produktion, die unter Rudds Namen erschien. Darauf sind Lacy und Rudd in Begleitung diverser Musiker zu hören. In einer ersten Session spielten Lacy und Rudd mit Kenny Davern (cl, ss), Tyrone Washington (ts), Wilbur Little (b) und Paul Motian (dm) sowie in je einem Track mit Louisiana Red (g, vcl) bzw. Jordan Steckel (bata dm).   Das Quartett Lacy, Rudd, Little und Motian machte damals auch Quintettaufnahmen mit Enrico Rava bzw. spielte zwei Sextett-Tracks mit zusätzlich Sheila Jordan (vcl) ein. Die Wiederveröffentlichung von "Blown Bone" (Emanem, 2006) auf CD enthielt zudem einen Track vom September 1967 von Rudd mit anderen Musikern ohne Lacy. Danach trafen sich Lacy und Rudd 1982 wieder, als sie mit Misha Mengelberg (p), Ken Carter (b) und Han Bennink (dm) "Regeneration" (Soul Note, 1983) einspielten.    Rudd und Lacy waren auch Co-Leader auf  "Monk's Dream" (Verve, 1999) mit Jean-Jacques Avenel (b) und John Betsch (dm) als Begleiter. In zwei Tracks war Irene Aebi (vcl) zu hören. Weitere Aufnahmen des Lacy/Rudd Quartetts mit Avenel/Betsch, die zwischen April 1999 und August 2002 entstanden waren, wurden auf der Doppel-CD "Early And Late" (Cuneiform, 2007) zusammengefasst.   Weitere rund 20 Minuten dieser Veröffentlichung bestanden aus Studioaufnahmen von 1962 von Lacy und Rudd mit Bob Cunningham (b) und Denis Charles (dm).  Lacy und Rudd hatten dazwischen auch bei einem grossen Monk-Tribute-Konzert mitgemacht, das am 1. November 1981 im "Wollman Auditorium" der Columbia University in New York City stattfand.   Die Rolle von Thelonious Monk übernahmen die Pianisten Muhal Richard Abrams, Barry Harris, Anthony Davis und Mal Waldron. Bei den Auftritten wurden sie jeweils von Lacy, Rudd, Don Cherry (tp), Charlie Rouse (ts) und Richard Davis (b) begleitet. Bei den Konzerten von Barry Harris und Waldron sass Ed Blackwell an den Drums, bei jenen von Davis und Abrams war es Ben Riley. Ein Mitschnitt der auf zwei Konzerte verteilten vier Sets wurdeunter dem Titel "Interpretations Of Monk" (DIW, 1994) im Rahmen der "Live From Soundscape"-Reihe als 4-CD-Box veröffentlicht.  Der am 23. Juli 1934 in New York City geborene Steve Lacy starb am 4. Juni 2004 in Boston, Massachusetts, 69-jährig an Krebs.  Der am 17. November 1935 in Sharon, Connecticut, auf die Welt gekommene Roswell Rudd verliess diese Welt am 21. Dezember 2017 im Alter von 82 Jahren in Kerhonkson, New York.                                               07/24

  • Steve Lacy in Duoaufnahmen

    Vom amerikanischen Sopransaxophonisten Steve Lacy kamen im Laufe der Jahre viele Duoaufnahmen heraus. Solche von einem Auftritt am 20. Februar 1976 in Udine mit Andrea Centazzo (dm, perc) wurden unter dem Titel "Clangs" (Ictus, 1976) zugänglich gemacht. "Clangs" waren später auch Solo- und Sextettaufnahmen von Lacy betitelt. Weitere Duoaufnahmen von 1976 und 1984 mit Centazzo wurden erstmals auf der CD "Tao" (Ictus, 2006) herausgebracht. Weiteres Material der Sessions für diese beiden Alben mit Centazzo wurde später unter dem Titel "Scraps" (Ictus, 2020) auf einer CD-R zugänglich gemacht.   Am 1. September 1976 stand Lacy in Oslo mit Michael Smith (p) im Studio, um "Sidelines" (IAI, 1977) aufzunehmen. "Shots" (Musica, 1977) zeigt Lacy im Oktober 1977 in einem Studio in Paris zusammen mit Masa Kwate (trad perc). In einem Track wurde das Duo von Irene Aebi (vio, vcl) begleitet. Bei einem Soloauftritt von Steve Lacy im Juni 1977 in Basel, der auf der LP "Clinkers" (Hat Hut, 1978) dokumentiert wurde, stand auch Joe McPhee für einige Zeit auf die Bühne. Diese Duoaufnahmen wurden erst viel später unter dem Titel "The Rest" (Roaratorio, 2013) auf einer einseitig bespielten LP veröffentlicht.   Auf "Catch" (Horo, 1978) war er in Studioaufnahmen vom September 1977 mit Kent Carter (b) zu hören. Duoaufnahmen mit Maarten Altena (b) erschienen als "High, Low And Order" (Claxon, 1979), solche mit Walter Zuber Armstrong (b, bcl) auf "Duet" (World Artists, 1979) und "Call Notes" (World Artists, 1980). Mit seinem langjährigen musikalischen Partner, dem Pianisten Mal Waldron, entstanden nach vielen Ensembleaufnahmen ab 1981 auch mehrere Duoeinspielungen (siehe Steve Lacy & Mal Waldron ).   Liveaufnahmen vom 25. Juni 1983 mit Derek Bailey (g) erschienen erst 16 Jahre später unter dem Titel "Outcome" (Potlatch, 1999). Mit Tchangodei (p) als Duopartner realisierte Lacy "The Wasp (Duo Live)" (Volcanic, 1984). Im Juli 1985 kam es in Berlin zu einer Duo-Begegnung mit Evan Parker (ss), die in die Duoaufnahme "Chirps" (FMP, 1986) mündete.   Für "Deadline" (Sound Aspects, 1987) hatte sich Steve Lacy im März 1985 mit Ulrich Gumpert (p) zusammengetan. Im Oktober 1985 war er in Rom mit Martin Joseph (p) aufgetreten. Der Mitschnitt wurde erst viel später unter dem Titel "Coastline" (Eargong, 2023) veröffentlicht. Ein Duoauftritt mit seinem langjährigen Mitmusiker Steve Potts (as) vom Oktober 1987 wurde auf "Live In Budapest" (West Wind und ITM, 1988) festgehalten.   "Flim Flam" (hat ART 1991) war später eine zweite Liveaufnahme dieses Duos mit Aufnahmen vom Dezember 1986 von einem Konzert in Bern. 1987 stand er in Paris in einem Studio, wo er mit dem sonst aus Orchesterleiter und Komponisten tätigen Gil Evans (p) "Paris Blues" (Owl, 1988) einspielte.   "Image" (Ah Um, 1989) zeigt Lacy im Oktober 1987 in Duoaufnahmen mit Steve Argüelles (dm). Im Dezember 1991 nahm er mit  Eric Watson (p) "Spirit Of Mingus" (Free Lance, 1992) auf. Auf "Five Facings" (FMP, 1996) sind 1996 beim Workshop Freie Musik in Berlin aufgezeichnete Duos von Lacy mit den Pianistinnen bzw. Pianisten Marilyn Crispell, Misha Mengelberg, Ulrich Gumpert, Fred Van Hove und Vladimir Miller verewigt.   Auf "Duets-Associates" (Musica Jazz und Felmay, 1996) wurden Duos, die zwischen 1982 und 1994  mit Masahiko Togashi (dm, perc), Steve Potts (as, ss), Mal Waldron, Bobby Few oder Ulrich Gumpert (p), Irène Aebi (vcl), Roswell Rudd oder George Lewis (tb), Derek Bailey (g) bzw. Muhammad Ali (dm) entstanden waren, aufgeführt.   Vor seiner Rückkehr in die USA entstand bei einer Abschiedstournee durch Europa am 28. Juli 2002 in Brüssel live mit Joëlle Léandre (b) die Duoaufnahme "One More Time" (Leo, 2005). Ebenfalls bei dieser Tournee in Brüssel, Ghent und Antwerpen waren die Aufnahmen von "Leaves Blossoms" (Naked Music, 2005) mitgeschnitten worden.   Sie zeigen Steve Lacy solo oder in Duos mit Irene Aebi (vcl), Frederic Rzewski (p), Joëlle Léandre (b), Fred Van Hove (acc) oder Michail Bezverhny (vio). Von 2003 stammten die Aufnahmen auf "Recessional (For Oliver Johnson)" (Mode Avant, 2006). Es war eine Duo-CD mit einem 38:53-minütigen Track, den Lacy zusammen mit John Heward (dm, bells, kalimba) live in Montreal aufgeführt hatte. Es handelte sich um eine Hommage an Olivier Johnson, den 2002 verstorbenen, langjährigen Drummer von Steve Lacy. 07/24 siehe auch: Steve Lacy – Teil 1 Steve Lacy – Teil 2 Steve Lacy in Soloaufnahmen Steve Lacy in Trioaufnahmen Steve Lacy Quintet/Steve Lacy Sextet Steve Lacy & Roswell Rudd

  • Steve Lacy in Soloaufnahmen

    Schon früh in seiner Karriere trat der amerikanische Sopransaxophonist Steve Lacy ohne Begleitung auf oder ging solo ins Studio. "Lapsis" (Saravah, 1971) hiess seine erste unbegleitete Soloaufnahme, datiert vom 9. und 10. September 1971 und realisiert in einem Studio in Paris. Im Laufe der Jahre veröffentlichte Lacy eine ganze Reihe von weiteren Soloeinspielungen. Die zweite Solo-LP "Solo-Théâtre Du Chêne Noir" (Emanem, 1974) stammte von Auftritten am 7. und 8. August 1972 in Avignon. Die acht Solotracks wurden zusammen mit Quintett-Studioaufnahmen vom 26. Januar 1973 in der Besetzung Lacy, Steve Potts (as), Irene Aebi (cello, vcl), Kent Carter (b) und Oliver Johnson (dm), betitelt als "The Woe", unter dem Titel "Weal & Woe" (Emanem, 1995) auf CD wiederveröffentlicht. Diese Quintett-Aufnahmen waren zuvor mit Aufnahmen eines Soloauftritts von Lacy vom 24. März 1976 in einer Kirche in Montreal unter dem Titel "Crops & The Woe" (Quark, 1979) erstmals veröffentlicht worden. Ein weiteres Mal wurden die "Solo-Théâtre Du Chêne Noir"-Stücke unter dem Titel "Avignon And After Volume 1" (Emanem, 2012) zusammen mit weiterem Material dieses Auftritts sowie mit Soloaufnahmen, die 1974 in Berlin entstanden waren, neu aufgelegt.   Bei letzterem Material handelt es sich um die Suite "Clangs", die Lacy 1976 auch live im Duo mit Andrea Centazzo (dm, perc) für eine LP (Ictus, 1976) sowie 1992 mit seinem Double Sextet für eine CD (hat ART, 1993) aufgenommen hatte. Auf "Avignon and After Volume 2" (Emanem, 2014) wurden bisher unveröffentlichte Soloaufnahmen zugänglich gemacht.   Es handelte sich um solche, die vom erwähnten Auftritt in Avignon (1972) sowie von weiteren Aufnahmeterminen (live oder Studio) in Avignon (1974), Paris (1975), Edmonton (1976) und Köln (1977) stammten. "Solo At Mandara" (Alm, 1975) bestand aus Studioaufnahmen vom 8. Juni 1975, die Lacy in Tokio absolviert hatte. Bei seinem Japanaufenthalt spielte Steve Lacy mit japanischen Musikern auch zwei Trio- und ein Sextettalbum ein.   "Stabs/Solo In Berlin" (FMP, 1976) enthielt Studioaufnahmen vom April 1975 und Liveaufnahmen vom November 1975, beide in Berlin realisiert. Diese Solo-LP wurde später mit zwei längeren Livetracks des Steve Lacy Quintets von einem Auftritt am 11. April 1977 in Berlin kombiniert und zur CD "In Berlin" (FMP, 2011) zusammengefasst.   Der teilweise auf "Crops & The Woe" (Quark, 1979) veröffentlichte Montreal-Solo-Livemitschnitt von 1976 wurde in seiner ganzen Länge, das heisst mit neun weiteren Stücke ergänzt, auch separat unter dem Titel "Hooky" (Emanem, 2000) zugänglich gemacht. Im September 1975 waren in Como jene Aufnahmen aufgezeichnet worden, die unter dem Titel "Axieme Vol. 1 und 2" (beide Red, 1977) auf zwei LPs erschienen. "Straws" (Cramps, 1977) war im November 1976 in einem Studio in Rom entstanden.   Bei einem Soloauftritt im Juni 1977 in Basel wurde "Clinkers" (Hat Hut, 1978) mitgeschnitten. An diesem Konzertabend stand auch Joe McPhee für einige Zeit auf die Bühne. Diese Duoaufnahmen wurden erst viel später unter dem Titel "The Rest" (Roaratorio, 2013) auf einer einseitig bespielten LP öffentlich gemacht. Bei einem Soloauftritt am 16. Juni 1975 in Japan entstand "Torments-Solo In Kyoto" (Morgue, 1979). Im selben Jahr erschien "Eronel" (Horo, 1979) mit Solo-Studioaaufnahmen vom Februar 1979. Im Mai 1986 nahm Lacy in Japan die auf 99 Exemplare limitierte LP "Solo" (Egg Farm, 1986) auf. "Outings" (Ismez, 1986) zeigt Lacy im April und Juni 1986 in einem Studio in Rom. Eine weitere unbegleitete Aufnahme stellte "Hocus-Pocus" (Les Disques du Crepuscule, 1986) dar. Sie war im Dezember 1985 in Belgien aufgezeichnet worden. Schon im Juli 1985 hatte Lacy in Mailand "Only Monk" (Soul Note, 1987) in den Kasten gebracht. Für "The Kiss" (Lunatic, 1987) stand Lacy im Mai 1986 allein vor einem Publikum in Japan. "More Monk" (Soul Note, 1991) mit Aufnahmen vom April 1989 war die Fortsetzung von "Only Monk".  Die Aufnahmen von "Solo" (In Situ, 1989) waren Jahre vor dem Erscheinen im Dezember 1985 bei einem Auftritt in einer Pariser Gallerie aufgezeichnet worden. Solostücke von 1993, teilweise mit Irene Aebi, die Texte rezitierte, erschienen als "The Joan Miro Foundation Concert" (Edicions Nova Era, 1999).   Bei Auftritten im April 1995 in Portland, Oregon, wurden die Soloaufnahmen auf der CD "Actuality" (Cavity Search, 1995) mitgeschnitten. Im September 1995 nahm Lacy in Japan die Doppel-CD "Blues For Aida" (Egg Farm, 1995) auf. "5 X Monk, 5 X Lacy" (Silkheart, 1997) war eine schwedische Produktion mit Liveaufnahmen eines Auftritts im März 1994 in Stockholm. "Solo: Live At Unity Temple" (Wobbly Rail, 1998) zeigt Lacy bei einem Auftritt im November 1997 in Chicago.   Bei sich zu Hause in Paris entstanden im Februar und April 1998 die Soloaufnahmen auf "Sands" (Tzadik, 1998), die im Rahmen der "Radical Jewish Culture"-Serie dieses Labels erschienen. Steve Lacys erster Soloauftritt in New York vom Mai 1976 wurde damals mit primitivsten Mitteln aufgezeichnet und kam erst 2000 als "Snips: Live At Environ" (Jazz Magnet, 2000) auf einer Doppel-CD heraus.   "Best Wishes: Live At The Labirinti Sonori Festival 2001" (Labirinti Sonori, 2001) zeigt Lacy bei einem Konzert im August 2001 in Italien. "10 Of Dukes + 6 Originals" (Senators, 2002) war im Oktober 2000 live in Japan entstanden. Unter dem Titel "Live At Jazzwerkstatt Peitz" (Jazzwerkstatt, 2006) wurden Soloaufnahmen veröffentlicht, die Lacy im Februar 1981 in der damaligen DDR gespielt hatte.   Ebenfalls im Nachhinein erschien "November" (Intakt, 2010) mit Aufnahmen vom "Unerhört"-Festival 2003 in Zürich. Die Doppel-CD "Cycles (1976-80)" (Emanem, 2014) enthielt Soloaufnahmen aus den Jahren 1976 bis 1980. Davon waren bis zu diesem Zeitpunkt nur rund 38 Minuten unter dem Titel "Hedges" zusammen mit Sextettaufnahmen von 1981 auf der Doppel-LP "Ballets" (Hat Hut, 1982) veröffentlicht worden.  07/24 siehe auch: Steve Lacy – Teil 1 Steve Lacy – Teil 2 Steve Lacy in Duoaufnahmen Steve Lacy in Trioaufnahmen Steve Lacy Quintet/Steve Lacy Sextet Steve Lacy & Roswell Rudd Steve Lacy & Mal Waldron

  • Steve Lacy - Teil 1

    Amerikanischer Sopransaxophonist, Komponist und Bandleader, geboren am 23. Juli 1934 in New York City als Steven Norman Lackritz. Er spielte ab den 1950er Jahren Sopransaxophon. Dieses Instrument wurde allerdings erst in den 1960er Jahren von ihm und von John Coltrane im modernen Jazz salonfähig gemacht. Erste Engagements als Berufsmusiker hatte er zwischen 1954 und 1956 als Sideman für Henry "Red" Allen, Rex Stewart, Dick Sutton, Tom Stewart, Joe Puma und Withney Mitchell. Ein Teil der Aufnahmen aus jener Zeit wurden kurz nach Lacys Tod unter dem Titel "Early Years 1954-1956: The Legendary Pioneer Of Modern Soprano Sax" (Fresh Sound, 2004) zusammengefasst. Auf dieser Doppel-CD ist Lacy (ss, cl) in verschiedenen Formationen zu hören. Ein Teil von CD 1 besteht aus Aufnahmen vom 8. August 1954 in New York mit Dick Sutton (tp), Rai Anderson (tb), Don Sitterlex (bars), Mark Trail (b) und Bill DeHay (dm). Der zweite Teil von CD 1 zeigt Lacy in Aufnahmen vom 24. November 1954 mit John Welch (tb), Frank Caputo (bars) und der selben Rhythmussection mit Sutton, Trail und DeHay.   Auf CD 2 finden sich Aufnahmen von 1956. Die erste Session stammt vom Februar und zeigt Lacy mit Tom Stewart (th), Dave McKenna (p), Whitney Mitchell (b) und Al Levitt (dm). Ebenfalls im Februar 1956 entstanden Aufnahmen mit Stewart, Mitchell, Levitt oder Bill Bradley (dm) sowie Herbie Mann (fl, ts) und Joe Puma (g).   Im April 1956 spielte Lacy mit Stewart, Puma, Mitchell sowie Don Stratton (tp) und Gus Johnson oder Osie Johnson (dm) Arrangements von Neal Hefti. Im Juni 1956 machte Lacy Aufnahmen mit Stewart, Mann, Puma, Mitchell und Herb Wasserman (dm). Weitere Aufnahmen von 1956 erschienen auf "The Whitey Mitchell Sessions" (Lone Hill Jazz, 2004). Auf einem Teil der Aufnahmen war Tom Stewart Leader der damaligen Band. Ebenfalls 1956 wagte sich Lacy als Mitglied des ersten Cecil Taylor Quartets erstmals auch in modernere Gefilde des Jazz vor. Mit Taylor (p), Buell Neidlinger (b) und Denis Charles (dm) entstand unter Taylors Namen "Jazz Advance" (Transition, 1957) mit.   Die nächsten Aufnahmen dieses Quartetts stammten vom einem Auftritt am Newport Jazz Festival am 6. Juli 1957 und erschienen - gemeinsam mit solchen des Gigi Gryce/Donald Byrd Jazz Laboratory - auf "At Newport" (Verve, 1957). Bei den nachfolgenden Aufnahmen des Cecil Taylor Quartets im Juni 1958 war Lacy nicht mehr dabei. Vorerst spielte an seiner Stelle Earl Griffith (vibes).   Dennoch kreuzten sich Taylor und Lacys Wege später noch einmal. Am 9. und 10. Januar 1961 machten Taylor und Neidlinger in unterschiedlich zusammengesetzten Gruppen mit Lacy, Archie Shepp (ts), Roswell Rudd (tb), Clark Terry (tp), Charles Davis (bars) sowie Denis Charles oder Billy Higgins (dm) Aufnahmen, die erst später unter dem Titel "Cecil Taylor All Stars Featuring Buell Neidlinger" (Candid, 1971) erschienen.   Teils mit weiterem Material ergänzt wurde diese Stücke im Laufe der Jahre unter verschiedenen Titeln wiederveröffentlicht. Sie wurden mit weiteren Aufnahmen des selben Musikerkreises ohne Lacy von 1960/1961 im Rahmen der 6-LP- bzw. 4-CD-Box "The Complete Candid Recordings Of Cecil Taylor And Buell Neidlinger" (Mosaic, 1989) zusammengefasst.   1957 hatte Lacys Zusammenarbeit mit Bandleader Gil Evans begonnen. Lacy war Mitglied eines Tentetts von Evans, das im Herbst 1957 "Gil Evans & Ten" (Prestige, 1957) aufnahm.  Später war Lacy Mitglied der Gil Evans-Grossorchester, die "Great Jazz Standards" (World Pacific, 1959) und "The Individualism Of Gil Evans" (Verve, 1964) einspielten.   "Guitar Forms" (Verve, 1965) erschien unter dem Namen von Kenny Burrell. Der Gitarrist wurde aber dabei vom Gil Evans Orchestra begleitet, dem Lacy teilweise angehörte. 1978 kam es in Rom zu einem Wiedersehen, als Gil Evans Lacy mit Arthur Blythe (as), Earl McIntyre (tb), Lew Soloff (tp), Peter Levin (key), Don Pate (b) und Noel McGuee (dm) für die Ensembleaufnahme "Parabola" (Horo, 1979) verpflichtete.   1987 holte Gil Evans Lacy für Aufnahmen mit Helen Merrill ins Studio, die als "Helen Merrill/Gil Evans" (Emarcy, 1988) erschienen. Im selben Jahr kam es in Paris zu einer Duoaufnahme mit Evans. Sie erschien als "Paris Blues" (Owl, 1988).   Von Steve Lacy kamen im Laufe der Jahre viele weitere Duoaufnahmen mit anderen Musikern heraus (siehe Steve Lacy in Duoaufnahmen ). 1981 war Lacy Gast bei einer Europa-Tournee der Gil Evans Big Band, die bei dieser Gelegenheit "Lunar Eclypse" (New Tone, 1993) mitschneiden liess.   Steve Lacys erste Aufnahme unter eigenem Namen war am 1. November 1957 entstanden, als er mit Hilfe von Wynton Kelly (p), Buell Neidlinger (b) und Denis Charles (dm) "Soprano Sax" (Prestige, 1958) aufnahm. Ein Jahr später folgte mit Neidlinger, Elvin Jones (dm) und seinem späteren, langjährigen Weggefährten Mal Waldron (p) "Reflections" (New Jazz, 1959), eine LP, die aus lauter Monk-Stücken bestand.   Mit Mal Waldron (siehe Steve Lacy & Mal Waldron) entwickelte sich im Laufe der Jahre eine enge musikalische Zusammenarbeit mit einer ganzen Reihe von gemeinsamen Aufnahmen. Für "The Straight Horn Of Steve Lacy" (Candid, 1960) verpflichtete Steve Lacy Charles Davis (bars), John Ore (b) und Roy Haynes (dm) als Begleiter.   Bei "Evidence" (New Jazz, 1962) ein Jahr später waren es Don Cherry (tp), Carl Brown (b) und Billy Higgins (dm). Die frühen Alben "Soprano Sax", "Reflections", "The Straight Horn Of Steve Lacy" und "Evidence" wurden später auf der Doppel-CD "Four Classic Albums" (Avid, 2016) gemeinsam wieder veröffentlicht.   1963 wurde ein ganz besonderes Jahr für Lacy. Zuerst holte ihn Miles Davis für "Quiet Nights" (Columbia, 1963) in seine von Gil Evans geleitete Big Band und wenig später auch Thelonious Monk, dessen Auftritt mit Big Band und Quartett (ohne Lacy) in der Philharmonic Hall in New York auf "Big Band And Quartet In Concert" (Columbia, 1964) erschien.   Es blieb dies das einzige, dokumentierte Zusammentreffen zwischen Monk und Lacy. Steve Lacy wurde aber zum glühendsten Verfechter der musikalischen Konzeption von Monk, dessen Erbe er später vertrat. Er war der beste Kenner der Monk-Stücke und wurde es nie müde, Kompositionen von Monk immer und immer wieder mit seinen Ensembles oder solo zu interpretieren.   Auch in gemeinsamen Gruppen mit dem Posaunisten Roswell Rudd spielte Lacy (siehe Steve Lacy & Roswell Rudd ) fast ausschliesslich Monk-Kompositionen. Im Zuge der October Revolution In Jazz war Lacy Mitte der 1960er Jahre in den New Yorker Avantgarde-Zirkel geraten.   Lacy war Mitglied des prominent besetzten Jazz Composer's Orchestra und bei den Aufnahmen der ersten Alben "Communication" (Fontana, 1966) und "The Jazz Composer's Orchestra" (JCOA, 1968) mit dabei. Danach war Lacy aber vor allem in Europa tätig, wo er auch seinen Wohnsitz aufgeschlagen hatte und für eigene Gruppen europäische Musiker um sich scharte.   In Italien nahm er im Dezember 1965 mit Kent Carter (b) und Aldo Romano (dm) "Disposability" (Vik, 1966). Später folgten viele weitere Trioaufnahmen mit anderen Musikern (siehe Steve Lacy in Trioaufnahmen ). Mit Enrico Rava (tp) als vierter Musikern nahmen Lacy, Carter und Romano im Februar 1966 "Sortie" (GTA, 1966) auf.   Letztere beiden Alben sowie weitere Aufnahmen aus der Zeit von 1965 bis 1972, die mit unterschiedlich besetzten Gruppen in Rom, Paris, New York und Mailand entstanden waren, wurden Jahre später auf der Doppel-CD "Free For A Minute" (Emanem, 2017) zusammengefasst.   1965/66 gehörte Lacy zusammen mit Carla Bley (p), Michael Mantler (tp), Kent Carter (b) und Aldo Romano (dm) den Jazz Realities an. Diese Gruppe nahm 1966 in Holland eine gleichnamige LP (Fontana, 1966) auf.  Im Herbst 1966 liess sich Lacy für einige Zeit in Buenos Aires nieder, wo mit Enrico Rava (tp), Johnny Dyani (b) und Louis Moholo (dm) "The Forest And The Zoo" (ESP, 1967) realisierte.   Zurück in Italien spielte er am 15. Juni 1969 live in einer Gallerie in Rom mit Rava, Claudio Volonte (cl), Italo Toni (tb), Carlo Colnaghi (dm) und seiner späteren Ehefrau Irene Aebi (cello) als Steve Lacy Gang "Roba" (Saravah, 1969) ein. Im September 1969 folgte mit Marcello Melis (b) und Jacques Thollot (dm) an Stelle von Rava und Colnaghi "Moon" (BYG, 1971). 07/24 siehe auch: Steve Lacy – Teil 2 Steve Lacy in Soloaufnahmen Steve Lacy Quintet/Steve Lacy Sextet

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