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  • Steve Lacy in Trioaufnahmen

    Der amerikanische Sopransaxophonist und Bandleader Steve Lacy nahm im Laufe seiner langen Karriere eine ganze Reihe von Trioeinspielungen auf. Die erste, zugleich auch eine seiner ersten Aufnahmen als Leader, war die im Dezember 1965 in Italien mit Kent Carter (b) und Aldo Romano (dm) realisierte LP "Disposability" (Vik, 1966). Mit Yuji Takahashi p, celesta) und Takehisa Kosugi (vio, vcl, toy-fl, perc) entstand "Distant Voices" (Columbia, 1976).  Bei diesem Aufenthalt von Lacy in Japan entstand auch die Sextett-Aufnahme "The Wire" (Denon, 1977) und die Solo-LP "Solo At Mandara" (Alm, 1975).   Aufnahmen eines Auftritts von Steve Lacy mit Kent Carter (b) und Andrea Centazzo (dm, perc) vom November 1976 in Mailand wurden erst Jahrzehnte später für die beiden CD-R  "October Wind Vol. 1 und 2" (beide Ictus, 2015) ans Tageslicht geholt.   "Trio Live" (Ictus, 1977) hiess eine damals herausgebrachte Liveaufnahme dieses Trios, mitgeschnitten am 5. Dezember 1976 in Udine. Am 4. April 1977 trat dieses Trio erneut in Mailand auf. Der entsprechende Livemitschnitt wurde ebenfalls erst Jahre später als "Lost In June" (Ictus, 2012) angeboten.   Trioaufnahmen vom 14. Dezember 1979 mit seinen festen Bandmitgliedern Steve Potts (as) und Irene Aebi (vcl) erschienen auf der LP "Tips" (Hat Hut, 1981). Zwei Wochen später traf Lacy bei einem Abstecher in seine Heimatstadt New York City auf Ronnie Boykins (b) und Denis Charles (dm). Dabei entstand die Liveaufnahme "Capers" (Hat Hut, 1981), die in Form einer Doppel-LP erschien.   Im Januar 1982 entstand mit Bobby Few (p) und Denis Charles (dm) "The Flame" (Soul Note, 1982). Unter dem Namen der beteiligten Musiker Eric Watson (p), John Lindberg (b) und Steve Lacy erschien "The Amiens Concert" (Label Bleu, 1987) mit Liveaufnahmen vom November 1987. Für "The Window" (Soul Note, 1988) wurde erstmals die Bezeichnung Steve Lacy Trio verwendet.   Begleiter bei diesem Studiotermin von Ende Juli 1987 in Mailand waren seine langjährigen Quintett/Sextett-Begleiter Jean-Jacques Avenel (b) und Oliver Johnson (dm). Für spätere Aufnahmen des Steve Lacy Trios griff Lacy auf John Betsch als Schlagzeugers zurück. Mit ihm und Avenel entstanden im März 1996 teilweise mit Irene Aebi (vcl) "Bye-Ya" (Free Lance, 1996), im November 1997 die Doppel-CD "The Rent" (Cavity Search, 1999) sowie im Januar 1998 und Oktober 2001 "The Holy La" (Free Lance, 2003).   Das Gipfeltreffen der drei Sopransaxoponisten Steve Lacy, Evan Parker und Lol Coxhill vom September 1992 in Berlin wurde auf "Three Blokes" (FMP, 1994) der Nachwelt erhalten. Für "Work" (Sketch, 2003) wurde Lacy im Mai 2002 von Anthony Cox (b) und Daniel Humair (dm) begleitet.                 07/24 siehe auch: Steve Lacy – Teil 1 Steve Lacy – Teil 2 Steve Lacy in Soloaufnahmen Steve Lacy in Duoaufnahmen Steve Lacy Quintet/Steve Lacy Sextet Steve Lacy & Roswell Rudd Steve Lacy & Mal Waldron

  • Steve Lacy – Teil 2

    Ende der 1960er Jahre schlug der amerikanische Sopransaxophonist und Bandleader Steve Lacy seine Zelte für Jahrzehnte in Paris auf. Dort nahm er am 23. September 1969 mit Michel Graillier (p), Jean-François Jenny-Clark (b) und Aldo Romano (dm) die Monk-Hommage "Epistrophy" (BYG, 1969) auf. Fortan leitete er eine feste Gruppe zwischen Quartett - und Sextett-Grösse, die unter diversen Bandnamen auftrat. Das erste feste Lineup bestand neben Lacy aus Ambrose Jackson (tp), Irene Aebi (cello), Kent Carter (b) und Jerome Cooper (dm). Live entstand in dieser Besetzung am 4. Januar 1971 "Wordless" (Futura, 1971). "Lapsis" (Saravah, 1971) hiess seine erste unbegleitete Soloaufnahme. Die Aufnahmen dazu waren am 9. und 10. September 1971 in einem Studio in Paris über die Bühne gegangen. Im Laufe der Jahre veröffentlichte Lacy eine ganze Reihe von weiteren Soloeinspielungen (siehe Steve Lacy in Soloaufnahmen ).   In die Zeit Anfang der 1970er Jahre fallen auch die ersten Aufnahmen der langlebigen und stark dokumentierten Gruppe Steve Lacy Quintet. Deren Kern bestand anfänglich aus Steve Lacy (ss), Steve Potts (as, ss) und Irene Aebi (cello, vcl). Kent Carter und später Jean-Jacques Avenel waren die Bassisten, Noel McGhie, Kenneth Tyler, Oliver Johnson und John Betsch die Schlagzeuger.   "Scraps" (Saravah, 1974) und "Flakes" (RCA, 1975) hiessen die beiden ersten Aufnahmen, die unter dem Gruppennamen Steve Lacy Sextett erschienen. Es handelte sich um nichts anderes, als eine erweiterte Version des Steve Lacy Quintets, hier in der Anfangsphase mit Michael Smith (p, org).   Unter den Gruppennamen Steve Lacy Quintet, Steve Lacy Sextet, Steve Lacy 6, Steve Lacy Double Sextet oder Steve Lacy Five (siehe Steve Lacy Quintet/Steve Lacy Sextet ) erschien eine Reihe von weiteren Aufnahmen, die meisten basiernd auf dem Quintett. Neben diesen Ensembleaufnahmen veröffentlichte Lacy ab Mitte der 1970er Jahre weitere Alben mit kleineren oder ad hoc zusammengesetzten Formationen.   Mit Franz Koglmann (tp, flh) als Co-Leader sowie mit Gerd Geier (elect), Toni Michlmayr (b) und Muhammad Malli (dm) war "Flaps" (Pipe, 1973) entstanden. Am 30. Juli 1973 kam es im Londoner "100 Club" zu einem Zusammentreffen von Lacy, Potts und Carter mit Derek Bailey (g) und John Stevens (dm). Aufnahmen davon wurden auf der LP "The Crust" (Emanem, 1975) veröffentlicht.   Im Dezember 1974 traten Steve Lacy und Steve Potts mit Bailey, Trevor Watts (as), Evan Parker (ts, bs, ss) und Michel Waisvisz (elect) in diversen Zusammensetzungen in London auf. Der Mitschnitt davon erschien unter dem Titel "Saxophone Special" (Emanem, 1975). Acht Tracks von "The Crust" und "Saxophone Special" sowie ein bislang unveröffentlichtes Stück des zweiten Auftritts wurden später auf "Saxophone Special +" (Emanem, 1998) auf einer CD zusammengefasst.   Später war Steve Lacy Mitglied mehrerer Companys von Derek Bailey (g).  Bei "Clangs" handelte es sich um eine Suite, die 1992 mit seinem Double Sextet für eine CD (hat ART, 1993) aufgenommen hatte. "Clangs" (Ictus, 1976) hiessen auch Duoaufnahmen von Lacy mit Andrea Centazzo (dm, perc). Steve Lacy tat sich im Laufe der Jahre oftmals mit anderen Musikern und Musikerinnen für Duo-Produktionen zusammen (siehe Steve Lacy in Duoaufnahmen ).   "Raps" (Adelphi, 1977) war eine Quartettaufnahme vom Januar 1977 mit Potts, Ron Miller (b) und Oliver Johnson (dm). Im Mai 1977 machte Lacy in Rom nicht nur Soloaufnahmen, sondern traf in einem Studio auch auf die Musica Elettronica Viva-Mitglieder Alvin Curran (flh, synth, perc) und Frederic Rzewski (p).   Das Ergebnis beider Sessions ist auf der LP "Threads" (Horo, 1977) festgehalten. Ein halbes Jahr später luden Curran, Rzewski und Richard Teitelbaum (synth) neben Lacy auch Karl Berger (vibes, p) und Garrett List (tb) für Aufnahmen ein, die als "United Patchwork" (Horo, 1978) auf einer Doppel-LP als Aufnahme von Musica Elettronica Viva auf den Markt kamen.   1989 und 1995 kam es zu einem Wiedersehen zwischen Lacy und Rzewski. Mit Irene Aebi (vcl) entstand "Rushes-10 Songs From Russia" (New Sound Planet und Nueva, 1990) und "Packet" (New Albion, 1995). Von 1974 stammen die Aufnahmen zu "Lumps" (ICP, 1978), die Lacy in Holland mit Michel Waisvisz (synth), Marten Altena (b) und Han Bennink (dm, perc, objects) realisiert.   "Points" (Chant du Monde, 1978) waren Quartettaufnahmen vom Februar 1978 in der Besetzung Lacy, Potts, Carter und Johnson, also in der Quintettbesetzung ohne Aebi. Ausserhalb seiner normalen Gruppe spielte Lacy mit Kenny Davern (cl, ss), Steve Swallow (e-b) und Paul Motian (dm) "Unexpected" (Kharma, 1978) ein.   1979 nahm Lacy mit Steve Potts (as), Irene Aebi (vcl, vio, cello, Kent Carter (cello, b), Jean-Jacques Avenel (zither, kora, perc), Takashi Kako (key) und Oliver Johnson (dm) sowie teilweise mit Lawrence "Butch" Morris (co) als Steve Lacy & Cie. die LP "The Owl" (Saravah, 1979) auf.   Mit George Lewis (tb), Misha Mengelberg (p), Arjen Gorter (b) und Han Bennink (dm) als Mitmusiker machte Lacy bei der Herbie Nicols-Hommage "Change Of Season" (Soul Note, 1985) mit. 1987 trafen Lacy, Mengelberg, Bennink und Lewis in Holland auf Ernst Reijseger (cello), um "Dutch Masters" (Soul Note, 1991) aufzunehmen.   Eine weitere Herbie Nichols-Hommage, bei der Lacy als Mitglied des ICP Orchestras mitmachte, war "Extension Red, White & Blue" (ICP, 1985). Unter Masahiko Togashis Namen erschien "Bura Bura" (Alfa, 1986). Neben dem japanischen Schlagzeuger und Steve Lacy waren auf dieser LP Don Cherry (p-tp, p, vcl) und Dave Holland (b) am Werk.   Mit Masahiko Togashi machte Lacy im Laufe der Jahre viele weitere Aufnahmen. Mit seinem ehemaligen Cecil Taylor-Weggefährten Charles Taylor (bars) sowie mit seiner regulären Rhythmusgruppe Avenel/Johnson nahm er im Juni 1986 "One Fell Swoop" (Silkheart, 1987) auf.   "Explorations" (Jazzpoint, 1987) zeigt Lacy im Duo mit Shiv Shankar Ray (tabla) sowie im Trio mit zusätzlich Subroto Roy Chowdhury (sitar). Die beiden Inder steuerten zur LP einen weiteren Duotrack bei.   Als Steve Lacy Four spielten Lacy, Potts, Avenel und Johnson bei einem Auftritt im Februar 1986 "Morning Joy: Live At Sunset Paris" (hat ART, 1989) ein. Ohne Aebi und Few bzw. als Steve Lacy Quartet nahmen Lacy, Potts, Avenel und Betsch im Februar 1993 "Revenue" (Soul Note, 1995) auf.   Mit Ned Rothenberg (as), Roy Nathanson (ts) und Eric Sleichim (bars) spielte Lacy (ss) unter dem Gruppennamen Antonyms 1 "Established Mode Of Speech" (Sub Rosa, 1993) ein. 1998 wurde in Genf seine Oper "The Cry", basierend auf Texten der indischen Schriftstellerin Taslima Nasrin, uraufgeführt. "The Cry" ist eine Oper für sieben Musiker in zwölf Gesängen.   Der Mitschnitt einer Aufführung vom 8. März 1988 in Genf erschien auf einer Doppel-CD (Soul Note, 1999). Mitwirkende waren neben Lacy, Aebi und Avenel Tina Wrase (ss, sops, bcl), Petia Kaufman (hapischord), Cathrin Pfeifer (acc) und Daniel "Topo" Gioia (perc).   Aus früherer Zeit stammten die Aufnahme, die auf der auf 399 Stück limitierten LP "Sideways" (Roaratorio, 2000) zugänglich gemacht wurden. Die A-Seite enthielt in Rom eingespielte Duo- und Trioaufnahmen von Lacy und Richard Teitelbaum (synth) teilweise mit Irene Aebi (vcl) von 1968.   Die B-Seite zeigt Lacy im April 1977 in Berlin beim Zusammenspiel mit Michel Waisvisz (synth) und Han Bennink (dm). Auf der im Dezember 2001 realisierten CD "The Beat Suite" (Sunnyside, 2003) rezitiert Irene Aebi Texte von Burroughs, Ginsberg und Kerouac, begleitet von Lacy, George Lewis (tb), Jean-Jacques Avenel (b) und John Betsch (dm).    Nach 30 Jahren Aufenthalt in Paris kehrte Lacy 2002 nach Boston zurück, wo er auch als Lehrer wirkte. "Lift The Bandstand" hiess ein Film von Peter Bull, in dem Lacy in Aufnahmen von 1983 zu sehen und zu hören ist. Der Film kam 2004 als DVD (EforFilms, 2004) heraus.   Steve Lacy starb am 4. Juni 2004 in Boston, Massachusetts, 69-jährig an Krebs. Auch nach seinem Tod riss der Strom an Veröffentlichungen nicht ab. Es waren dies Compilations oder Wiederveröffentlichungspakete sowie weitere bisher unbekannte oder bekannte Aufnahmen des Musikers.   Auf der CD "New Jazz Meeting Baden-Baden 2002" (hatOLOGY, 2006) wurden jene Tracks zusammengefasst, bei denen Steve Lacy mitbeteiligt gewesen war. Es handelte sich um Duo- oder Triotracks mit Berhard Lang (elect), Philip Jeck (tt), Peter Herbert (b) und/oder Wolfgang Reisinger (dm).   Zwei der sechs Stücke waren zuvor schon auf der Doppel-CD "–New Jazz Meeting Baden-Baden 2002" (hatOLOGY, 2003) erschienen, die auch Teil dieser Live- und Studiosessions ohne Lacy enthielten.   Unter dem Titel "The Complete Remastered Recordings On Black Saint & Soul Note. Solos Duos Trios." (Soul Note und Black Saint, 2011) wurden die Solo-Aufnahmen "Only Monk" und "More Monk", die Duo-Aufnahmen "Sempre Amore", "Communique" und "The Flame" sowie die die Trio-Aufnahme "The Window" im Rahmen eines 6-CD-Sets wiederveröffentlicht.   Später wurden weitere Aufnahmen, die Lacy im Laufe der Jahre in diversen Besetzungsgrössen für die italienischen Schwesterlabel "Black Saint" bzw. "Soul Note eingespielt hatte, unter dem Titel "The Complete Remastered Recordings" (Black Saint/Soul Note, 2014) in Form eines 10-CD-Sets gemeinsam noch einmal neu aufgelegt.   "Six Classic Albums" (Real Gone Jazz, 2016) bestand auf vier CDs aus Alben von Ende der 1950er/Anfang der 1960er Jahre. Darunter befanden sich auch Aufnahmen von Lacy mit Gil Evans und Cecil Taylor. Unter dem Titel "The Classic Albums" (Enlightenment, 2024) wurden auf vier CDs seine frühen Alben von "Soprano Sax" von 1958 bis "The Forest And The Zoo" von 1967) wiederveröffentlicht.   Weitere Aufnahmen machte Steve Lacy mit Kenny Burrell, Gary Bruton, Bobby Hackett, Giorgio Gaslini, Alan Silva und dessen Celestial Communication Orchestra, Franz Koglmann, Maria Monti, dem Riccardo Fassi Trio, dem Globe Unity Orchestra, David McNeil, der Gruppe Area, Max Roach, Jay Oliver, Didier Levallet, dem ICP Orchestra, Tchangodei, Helen Merrill, Tiziana Ghiglioni, Ulrich Gumpert, Eric Watson, Giancarlo Locatelli, Ran Blake und vielen anderen.      09/24 siehe auch: Steve Lacy – Teil 1 Steve Lacy in Trioaufnahmen Steve Lacy & Roswell Rudd Steve Lacy & Mal Waldron

  • Steve Lacy Quintet/Steve Lacy Sextet

    Eine vom amerikanischen Sopransaxophonisten Steve Lacy oft genutzte Ensemblegrösse war diejenige des Quintetts bzw. später des Sextetts. Der Gruppennamen Steve Lacy Quintet tauchte zum ersten Mal auf der LP "Mal Waldron With The Steve Lacy Quintet" (America, 1972) auf. Es handelte sich um Aufnahmen vom Mai 1972 von Mal Waldron (p) mit Lacy, Irene Aebi (cello, vcl), Kent Carter (b) und Noel McGhie (dm). Das eigentliche Steve Lacy Quintet bestand aber zu jener Zeit aus Steve Potts (as, ss) an Stelle von Waldron. Mit Potts entstand nämlich ebenfalls im Mai 1972 die LP "The Gap" (America, 1972). Zwei, drei Monate davor hatte das Lacy Quintet mit Potts bei einem Auftritt in Portugal jene Stücke gespielt, die auf der LP "Estilhaços" (Guilda Da Música, 1972) veröffentlicht wurden.    Die frühesten Aufnahmen des damaligen Quintetts überhaupt stammten von einem Auftritt am 24. Oktober 1971 in Ghent und kamen erst mit einer Verspätung von 33 Jahren auf der CD "Gravensteen Ghent 1971" (Naked, 2004) heraus. Studio-Quintettaufnahmen von Lacy, Potts, Aebi und Carter sowie mit Oliver Johnson (dm) neu an Stelle von McGhie vom 26. Januar 1973 bekamen den Titel "The Woe".   Es handelte sich um eine Komposition für Quintett, Stimme und zwei Kassettenrekorder, auf denen Kriegsgeräusche abgespielt wurden. "The Woe" wurde erstmals als B-Seite der LP "Crops & The Woe" (Quark, 1979) veröffentlicht. Die A-Seite bestand aus weiteren Solo-Liveaufnahmen von einem Auftritt von Lacy von 1972 in Avignon, die den Titel "Solo-Théâtre Du Chêne Noir" (Emanem, 1974) getragen hatten.   Später war "The Woe" Teil der CD "Weal & Woe" (Emanem, 1995). Hier wurde die Schallplatte mit den ursprünglichen acht Titeln der "Solo-Théâtre Du Chêne Noir"-Soloaufnahmen gekoppelt. Von einem Quintettauftritt am 26. Februar 1975 stammten die Aufnahmen auf der nachträglich veröffentlichte CD "Esteem: Live In Paris, 1975" (Atavistic, 2006). Schlagzeuger auf dieser Aufnahme war Kenneth Tyler, der für Oliver Johnson einsprang. Eine erweiterte Version des Steve Lacy Quintets war Mitte Mai 1975 für die Aufnahmen von "Dreams" (Saravah, 1975) im Studio. Zum Quintett Lacy, Potts, Aeby, Carter und Tyler gesellten sich Derek Bailey, Jean-Jacques Avenel als zweiter Bassist sowie teilweise Jack Treese und Boulou Ferré als zweiter und dritter Gitarrist.    Weitere Aufnahmen unter dem Gruppennamen Steve Lacy Quintet waren live am 11. April 1977 am Workshop Freie Musik in Berlin entstanden. Am Schlagzeug sass wieder Oliver Johnson. Der Mitschnitt wurde als "Follies" (FMP, 1978) herausgebracht. Zwei längere Tracks dieser LP wurden später mit Soloaufnahmen von Lacy vom April und November 1975 auf der CD "In Berlin" (FMP, 2011) zusammengefasst.   Liveaufnahmen vom August 1977 in Willisau und vom Februar 1978 in Paris erschienen auf der Doppel-LP "Stamps" (Hat Hut, 1979). Studioaufnahmen vom 24. und 25. Mai 1979 wurden unter dem Titel "Troubles" (Black Saint, 1979) zugänglich gemacht. Am 23. Januar 1979 waren bei einem Auftritt in Basel Aufnahmen gemacht worden, die sechs Jahre später den Weg auf die Doppel-LP "The Way" (Hat Hut, 1985) fanden.   Das Quintett, das auch damals in der langlebigen Besetzung mit Lacy, Potts, Aebi, Carter und Johnson spielte, wurde dabei als Steve Lacy Five betitelt. Zwischen den Aufnahmen und der Veröffentlichung von "The Way" waren Lacy und seine Gruppe mit Jean-Jacques Avenel an Stelle von Kent Carter am 12. Februar 1983 in Zürich aufgetreten.   Der Mitschnitt erschien auf der Doppel-LP "Blinks" (Hat Hut, 1984) bzw. unter der Gruppenbezeichnung Steve Lacy Two, Five & Six. Die Duoaufnahmen stammten von Lacy mit Potts, während bei den Sextettaufnahmen Bobby Few (p) Einsitz nahm. Aus dem Steve Lacy Quintet wurde dazwischen auch das Steve Lacy Sextet, und zwar vorerst mit Michael Smith (p, org) als sechster Musiker.   Mit ihm sowie mit dem damaligen Quintett Lacy, Potts, Aebi, Carter und Tyler entstanden "Scraps" (Saravah, 1974) mit Aufnahmen vom Februar 1974 und "Flakes" (RCA, 1975) mit Aufnahmen vom Mai 1974. "The Wire" (Denon Jazz, 1977) war eine weitere Aufnahme, die unter dem Gruppennamen Steve Lacy Sextett erschien, entstand im Juni 1975 mit Hilfe von japanischen Musikern.   Die fünf zwischen 1969 und 1977 entstandenen Ensemble-Aufnahmen für das Label "Saravah" wurden unter dem Titel "Scratching The Seventies/Dreams" (Saravah, 1997) auf drei CD in ihrer Gesamtheit wieder veröffentlicht.    Es handelte sich um die LPs "Roba" (1969), "Lapis" (1971), "Scraps" (1974), "Dreams" (1975) und "The Owl" (1979). "Songs" (hat ART, 1981) enthielt auf einer LP und einer 7"-EP Aufnahmen von Ende Januar 1981 mit dem damaligen Sextett Lacy, Potts, Aebi, Bobby Few (p), Avenel und Johnson mit dem Poeten und Maler Brion Gysin als Rezitator.   Liveaufnahmen des Sextetts vom Dezember 1980 (Pruntrut) und Studioaufnahmen vom April 1981 (Paris) wurden auf der Doppel-LP "Ballets" (Hat Hut, 1982) zusammengefasst. Für die Doppel-LP "Prospectus" (Hat Hut, 1984) wurde das Sextett im November 1983 durch George Lewis (tb) zum Septett aufgestockt. Für einzelne Tracks wurden noch Cyrille Few und Sherry Margolin (perc) beigezogen.   Die CD-Wiederveröffentlichung dieser Aufnahmen erschien als "Clichés" (hATOLOGY, 1999).  Bei zwei Studioterminen im November 1984 in Paris und im Januar 1985 in der Schweiz wurden die Aufnahmen der Doppel-LP "Futurities" (Hat Hut, 1985) realisiert. Am Werk war eine Gruppe, die sich Steve Lacy Nine nannte und eine erweiterte Version des Quintetts/Sextetts darstellte.   Neben Lacy, Potts, Aebi, Avenel und Johnson wurden Jef Gardner (p) an Stelle von Bobby Few, sowie Barry Wedgle (g), Gyde Knebusch (harp) und erneut George Lewis (tb) ins Studio geholt. Im Juni 1985 nahm das reguläre Sextett mit Few "The Condor" (Soul Note, 1986) auf. Im Juli 1986 spielte das Sextett die stark von Aebis Gesang geprägte LP "The Gleam" (Silkheart, 1987) ein.   "Momentum" (Novus, 1987) enthielt Sextettaufnahmen vom Mai 1987, "The Door" (Novus, 1989) solche vom Juli 1988, in einem Track mit Sam Woodyard (dm) an Stelle von Johnson. Mit Betsch anstelle von Johnson sowie zusätzlich mit La Velle (vcl), Sam Kelly (perc) und Glenn Ferris (tb) nahm das Lacy-Sextett im Juni 1989 "Anthem" (Novus, 1990) auf.   Schweizer und österreichische Musiker ergänzten das Lacy-Sextett im November 1990 für "Itinerary" (Hat Hut, 1991) zu einem 16köpfigen Ensemble. "Live At Sweet Basil" (Novus und RCA, 1992) zeigt das Sextett bei einem Auftritt vom Juli 1991 in New York City. Als Steve Lacy 6 entstand im September 1992 "We See (Thelonious Monk Songbook)" (Hat Art, 1993).   Bei dieser Gruppe handelte es sich um eine leicht veränderte Variante des Sextetts mit Lacy, Potts, Avenel und Betsch sowie mit Hans Kennel (tp, flh) und Sonhando Estwick (vibes). Letztere beiden Musiker bildeten zusammen mit Glenn Ferris (tb), Eric Watson (p), Sam Kelly (perc) und Nicholas Isherwood (vcl) sowie mit dem normalen Steve Lacy Sextett das Steve Lacy Double Sextet, von dem "Clangs" (hat ART, 1993) mit Aufnahmen vom März 1992 erschien.   Auch für "Vespers" (Soul Note, 1993) erfuhr das Sextett bei Aufnahmen im Juli 1993 eine Aufstockung zum Steve Lacy Octet durch Tom Varner (frh) und Ricky Ford (ts). Die teilweise solo, teilweise mit dem Sextett aufgenommene Doppel-CD "Findings" (CMAP und Outre Mesure, 1994) diente als Beilage zu Lacy Lehrbuch " My Experience "With The Soprano Saxophone".   Der langjährige Lacy-Begleiter Oliver Johnson starb am 6. März 2002 in Paris. "The Sun" (Emanem, 2012) bestand aus teilweise schon veröffentlichten Aufnahmen von 1967, 1968 und 1973 des Quintetts Lacy, Potts, Aebi, Carter und Romano bzw. Johnson mit Gasten wie Richard Teitelbaum (synth), Enrico Rava (tp) und/oder Karl Berger (vibes).    Sein zweitletztes Konzert, das er kurz vor seinem Tod in Boston gegeben hatte, wurde später unter dem Titel "Last Tour" (Eminem, 2015) auf einer CD veröffentlicht. Das Steve Lacy Quintett bestand am 12. März 2004 neben dem Leader aus Irene Aebi (vcl), George Lewis (tb), Jean-Jacques Avenel (b) und John Betsch (dm).                                     07/24 siehe auch: Steve Lacy – Teil 1 Steve Lacy – Teil 2 Steve Lacy in Soloaufnahmen Steve Lacy in Duoaufnahmen Steve Lacy in Trioaufnahmen Steve Lacy & Roswell Rudd Steve Lacy & Mal Waldron

  • Perry Robinson

    Amerikanischer Klarinettist, Komponist und Bandleader zwischen Free Jazz und Klezmer-Musik, geboren am 17. September 1938 in New York City und aufgewachsen teilweise in Los Angeles. Sein Vater war der Komponist und Singer/Songwriter Earl Robinson , der bei Hanns Eisler und Aaron Copland studiert hatte. Dessen Lieder wurden unter anderem von Joan Baez und Frank Sinatra gesungen. Zudem war Earl Robinson als Komponist für "Warner Brothers" und "MGM" tätig und arbeitete mit Pete Seeger, Leadbelly und Woody Guthrie zusammen. Weil er bekennender Kommunist war, war sein Gastspiel in der Filmmetropole Hollywood nur von kurzer Dauer.   Perry Robinson hatte neunjährig mit dem Klarinettenspiel begonnen und fand via Benny Goodman zum Jazz. 1950 kehrte er mit seiner Familie nach New York City zurück. An der New Music And Arts High School traf er Pete LaRoca und lernte die Bebop-Szene rund um Minton's Playhouse kennen.   Sein damals grösster Einfluss war Tony Scott. Zu jener Zeit entschied er sich auf für die französische Methode des Klarinettenspiels, die sogenannte "double embouchure", bei der beide Lippen das Mundstück berühren. 1959 stellte er mit Jon Mayer (p), Chuck Israels (b) und Arnie Wise (dm) eine erste Band zusammen.   Im selben Jahr begann er an der Lenox Jazz School in Tanglewood, Massachusetts, zu studieren, wo unter anderen Max Roach, Bill Russo, Bill Evans, Kenny Dorham, Gunther Schuller, Jim Hall und die Mitglieder des Modern Jazz Quartets zum Lehrkörper gehörten.  Anfang der 1960er Jahre kam Robinson zu ersten Aufnahmen.   Mit Kenny Barron (p), Henry Grimes (b) und Paul Motian (dm) entstand als Perry Robinson 4 "Funk Dumpling" (Savoy, 1962). Später zog er mit seinem Quartett nach Europa. In Madrid begann er - angeregt von Ornette Coleman und Don Cherry, die ebenfalls zu den Lenox-Absolventen und -Lehrern gehörten - freier zu spielen. Darauf verlor er und seine Band den Job, den sie in einem Club hatte.   Er lernte den blinden Pianisten Tete Montoliu kennen und spielte eine Zeitlang mit ihm. Später spielte er in Helsinki mit Archie Shepp (ts) und Bill Dixon (tp). Zwischen 1965 und 1968 bildete Robinson mit David Izenzon (b) und Randy Kaye (dm) das Uni Trio. Aufnahmen vom Januar 1968 fanden erst später den Weg auf die einseitig bespielte LP "Uni Trio" (Sagittarius A-Star, 2013).   Ab Ende der 1960er Jahre war Robinson bei Aufnahmen von Bunky & Jake, dem Liberation Music Orchestra von Charlie Haden, dem Jazz Composer's Orchestra von Carla Bley, der Bley-Peacock Synthesizer Show, Roswell Rudd und anderer beteiligt. Mehrmals wurde er von Gunter Hampel für Aufnahmen beigezogen und war lange festes Mitglied von Hamels Galaxie Dream Band.   1973/74 schloss er sich Darius Brubeck bzw. der Gruppe Two Generations of Brubeck mit Darius, Dave und Chris Brubeck an. The Composers Collective nannte sich eine Gruppe, bei der neben Perry Robinson Mark Whitecage (ts, as), John Fischer (p), Mario Pavone (b) und Laurence Cook (dm) mitmachten. "Poum!" (Composers Collective, 1974) hiess eine Aufnahme dieses Quintetts.   Daraus entwickelte sich die Gruppe INTERface mit Whitecage, Fischer und Robinson als Kern. INTERface existierte von 1974 mit Unterbrüchen bis 1995 und veröffentlichte mehrere Aufnahmen. Im Laufe der Jahre folgten diverse weitere Aufnahmen als Co-Leader oder als Leader.   Mit den Klarinettisten Mark Whitcage, Mike Morgenstern sowie mit Dave LaLama (p, synth), Michael Fleming (b) und Walter Perkins (dm) tat er sich zu Licorice Factory zusammen, um eine gleichnamige LP (Jazzmania, 1985) aufzunehmen. Er war Mitglied/Zuzüger mehrerer Klarinetten-Gruppen wie Clarinet Summit Live, Clarinet Choir, Crystal Clarinets, William Parker Clarinet Trio und German Clarinet Duo.   "Nightmare Island: Live At The „Leverkusener Jazztage" (West Wind, 1989) zeigt Robinson mit Simon Nabatov (p), Ed Schuller (b) und Ernst Bier (dm). Diese Formation nannte sich danach Perry Robinson Quartet und spielte mit "Call To The Stars" (West Wind, 1990), "Still Travelling" (West Wind, 2003) und "Angelology" (Phonector, 2006) drei weitere Aufnahmen ein.   Auf "Still Travelling" war Christoph Adams (p, vcl) an Stelle von Nabatov zu hören. Als Perry Robinson Trio hatten Robinson, Schuller und Bier "Childrens's Song" (Konnex, 2005) und "From A To Z" (Jazzwerkstatt, 2010) eingespielt. Der Komponist Gary Schneider schrieb für Robinson ein Klarinetten-Konzert, das er 1985 mit dem Hoboken Chamber Orchestra uraufführte. Bisher existiert keine Aufnahme dieses mehrfach aufgeführten Concertos.   Unter seinem Namen, als Co-Leader oder als Leiter seiner Gruppen Muruga-Robinson Ensemble, Perry Robinson 4, Perry Robinson Quartet und Perry Robinson Trio kamen im Verlaufe der Jahre über 30 Alben zusammen.   Weitere Aufnahmen machte Robinson mit Jake & The Family Jewels, Bobby Naughton Unit, John Hammond, dem Poeten Allen Ginsberg, Jeanne Lee, Grachan Moncur III, Theo Jörgensmann, Dan Rose, Marty Cook & The New York Sound Explosion, John Fischer, Annette Peacock, Klezmokum (sd), Klez-Edge, Lou Grassi, Anthony Braxton, Ray Anderson, Steve Swell, Patrick Favre, Dom Minasi, Anat Fort, Jacques Coursil, Jimmy Bennington und anderen.   2002 erschien seine Autobiografie "The Traveler". Perry Robinson starb am 2. Dezember 2018 Jersey City, New Jersey. Er wurde 80 Jahre alt. Danach erschienen weitere Aufnahmen.                07/24

  • INTERface

    Amerikanische Free Improv/Free Jazz-Formation, gegründet 1974 in New York City. INTERface entstand aus einer anderen Gruppe, die sich The Composers Collective genannt hatte. Sie bestand aus Perry Robinson (cl), Mark Whitecage (ts, as), John Fischer (p), Mario Pavone (b) und Laurence Cook (dm). "Poum!" (Composers Collective, 1974) hiess die einzige Aufnahme dieses Quintetts. Robinson, Whitecage und Fischer bildeten danach den Kern von INTERface. Auf der ersten, gleichnamigen Aufnahme (NY Composers Collective, 1976) kamen noch Rick Kilburn (b) und Armen Halburian (dm, perc) als weitere Musiker dazu.   In einem der zehn Tracks waren zusätzlich noch Jay Clayton (vcl), John Shea (b) und Laurence Cook (dm) zu hören. Auf der zweiten LP "Live At Environ" (ReEntry, 1977) bestand die Gruppe aus Robinson, Whitecage, Fischer, Kilburn sowie Charles Tyler (sax) und Philip Wilson (dm).   Danach schrumpfte die Gruppe zu einem Quartett mit Whitecage, Fischer, Kilburn und Wilson. Von diesem Lineup erschien "This Time" (ReEntry, 1978). Mit Marion Brown (as) als Gast entstand "Glimpses" (ReEntry, 1979). Neben Wilson sassen auch Booby Meyer und Thomas Whaley am Schlagzeug.   Nachträglich erschien "Environ Days" (Konnex, 1991) mit elf Tracks. Fünf davon wurden erstmals veröffentlicht.  Es handelte sich um zwei Solostücke von Perry Robinson, zwei Triotracks von Fischer mit Arthur Blythe (as) und Lester Bowie (tp) und eine kollektive Improvisation.   Bei dieser machten mit wenigen Ausnahmen sämtliche Musiker mit, die je mit INTERface zu tun hatten, also auch Marion Brown, Charles Tyler, Blythe und Bowie. "Live At The BIM" (ReEntry, 1997) war sechs Jahre später eine damals aktuelle Liveaufnahme des Trios Fisher, Blythe und Wilber Morris (b) alias Another INTERface, mitgeschnitten im Bimhuis in Amsterdam.      07/24

  • Earl Robinson

    Amerikanischer Komponist, Arrangeur, Musiker und Folk-Singer/Songwriter, geboren am 2. Juli 1910 in Seattle, Washington. Er lernte als Kind Violine, Bratsche und Klavier zu spielen und studierte Komposition an der University of Washington, wo er 1933 seinen Bachelor of Music und die Lehrerlaubnis erwarb. 1934 zog er nach New York City um, wo er bei Hanns Eisler und Aaron Copland studierte. Er gehörte in der Zeit der Grossen Depression zu den Mitarbeitern des Federal Theater Workshops und wirkte damals in der antifaschistischen Bewegung mit. Zudem war er musikalischer Leiter des von den Kommunisten betriebenen Sommerlagers Camp Unity im Hinterland von New York. Er war auch Mitglied der Kommunistischen Partei der USA. In den 1940er Jahren schrieb er Filmmusik in Hollywood. Er wurde jedoch wegen seiner politischen Einstellung in der McCarthy-Ära auf die Schwarze Liste gesetzt. Da er in Hollywood nicht mehr arbeiten konnte, zog er zurück nach New York City. Zu Robinsons musikalischen Einflüssen gehören der Sänger Paul Robeson, der Blues-Singer/Songwriter Leadbelly und die amerikanische Folk Music. Er komponierte die "Kantate Ballad for Americans", die zu einem Markenzeichen von Paul Robeson wurde. Sie wurde auch von Bing Crosby eingespielt. Weitere von Robinson komponierte Lieder sind "The House I Live In", der 1945 ein Hit von Frank Sinatra wurde, oder "Joe Hill", gesungen von Joan Baez.   Zu seinen Spätwerken gehören ein Banjokonzert und ein Klavierkonzert mit dem Titel "The New Human". Während mehrerer Jahre lehrte Earl Robinson Musik an der Elisabeth Irwin High School in New York City, wo er das Orchester und den Chor leitete.   Seine auf der Präambel der Verfassung der Vereinten Nationen basierende Kantate wurde 1962 oder 1963 in New York Vom Chor der Elisabeth Irwin High School und vom Greenwich Village Symphony Orchestra uraufgeführt. Der Jazz-Klarinettist Perry Robinson (1938-2018) war sein Sohn.   Von Earl Robinson erschienen mehrere Aufnahmen. "Sandhog" (Vanguard, 1954) war eine Art Folk-Oper in drei Akten mit Robinson (vcl, p) und Waldo Salt (narr). "The Old Chisholm Trail/Americana" (Mercury, 1955) war eine Split-LP, die sich Robinson mit Tony Kraber teilte.   Eigene Songs bzw. Aufnahmen kamen auf den LPs "A Walk In The Sun - And Other Songs And Ballads" (Folkways, 1957) und "Earl Robinson Sings" (Folkways, 1963) heraus. "Das andere Amerika" (Eterna, 1966) hiess eine in Ost-Berlin aufgenommene LP. Die A-Seite stammte von Paul Robeson (vcl, p), die B-Seite von Earl Robinson (vcl, p, g).   Später erschien mit "Ein Porträt" (Eterna, 1974) eine weitere DDR-Produktion, die ganz Earl Robinson gewidmet war. Dazwischen war "Strange, Unusual Evening: A Santa Barbara Story" ‎(UAW, 1970) erschienen. Danach folgte das mit grosser Besetzung eingespielte Album "Alive And Well" (Aspen, 1986).   Auf "Songs Of The Working People: From The American Revolution To The Civil War" (Flying Fish, 1987) war Robinson je nach Song im Duo, Trio oder Quartett mit Pete Seeger, Chester Washington, Ronnie Gilbert, Tommy Makem, Odetta, Alan Lomax, Lorin Grean, Mama Pat, Michelle Bayard, Steve Stanne und/oder Bill Griffin zu hören. Earl Robinson starb am 20. Juli 1991, 81-jährig bei einem Autounfall in seiner Heimatstadt Seattle, Washington.                                  07/24

  • Ken McIntyre

    Amerikanischer Jazz-Altsaxophonist, Flötist, Bassklarinettist,  Oboenspieler, Mulitinstrumentalist, Komponist und Bandleader, geboren am 7. September 1931 in Boston, Massachusetts, als Kenneth Arthur McIntyre oder Makanda Ken McIntyre. Nach seiner zweijährigen Armeezeit schloss McIntyre seine Studien 1958 mit dem Bachelor in Musik-Komposition am Konservatorium von Boston ab. 1975 erwarb er einen Doktortitel an der University of Massachusetts in Amherst. Sein erstes Album unter eigenem Namen hiess "Stone Blues" (New Jazz, 1961). Darauf ist McIntyre zusammen mit John Mancebo Lewis (tb), Dizzy Sal (p), Paul Morrison (b) und Bobby Ward (dm) zu hören.   Zu Beginn der 1960er Jahre arbeitete er unter anderem mit Eric Dolphy (as, fl, bcl) zusammen, der auf dem Cover von McIntyres zweiten Album "Looking Ahead" (New Jazz, 1961) neben dem Leader gross aufgeführt war. Weitere Musiker, die bei dieser Aufnahme mitwirkten, waren Walter Bishop Jr. (p), Sam Jones (b) und Arthur Taylor (dm).   Die eigenen LPs "Stone Blues" und "Looking Ahead" sowie "Honi Gordon Sings" (Prestige, 1962), einem Album der Sängerin Honi Gordon, bei dem McIntyre ebenfalls mitgewirkt hatte, wurden später auf einer Doppel-CD (Fresh Sound, 2014) wiederveröffentlicht.   Für "Year Of The Iron Sheep" (UA, 1962) holte McIntyre John M. Lewis (tb), Ed Stoute oder Jaki Byard (p), Ahmad Abdul-Malik und Ron Carter (b) sowie Ben Riley, Lou Hayes und/oder Warren Smith (dm) ins Studio. "Way, 'Way Out" (UA, 1963) entstand mit Bob Cunningham (b) und Edgar Bateman (dm) sowie mit Streichern unter der Leitung des Violinisten Selwart Clarke.   Die beiden "UA"-Alben wurden später mit bisher unveröffentlichtem Material aus jener Zeit unter dem Titel "The Complete United Artists Sessions" (Blue Note, 1997) auf einer Doppel-CD noch einmal aufgelegt. Am 19. Mai 1966 gehörte er neben dem Stammtrio Jimmy Lyons (as), Alan Silva (b) und Andrew Cyrille (dm) sowie Eddie Gale Stevens jr. (tp) und Henry Grimes (b) zu jenen Musikern, mit denen Cecil Taylor "Unit Structures" (Blue Note, 1966) aufnahm.   Nach den "UA"-Aufnahmen war er vor allem als Musikpädagoge tätig. 1971 gründete McIntyre das erste afroamerikanische Musikprogramm am State University of New York College in Old Westbury, wo er 24 Jahre lang unterrichtete. Zudem war er an der Wesleyan University, am Smith College, an der Central State University und an der New School for Jazz and Contemporary Music tätig.   Dazwischen entstanden weitere Aufnahmen. In Europa nahm er mit Kenny Drew (p), Bo Stief (b) und Alex Riel (dm) "Hindsight" (SteepleChase, 1974) auf. Mit Jaki Byard (p), Reggie Workman (b) und Andrei Strobert (dm) folgte "Home" (SteepleChase, 1975). An Stelle von Workman spielte auf "Open Horizon" (Inner City, 1976) Buster Williams (b).   Mit Terumasa Hino (tp, flh), Richard Harper (p), Alonzo Gardner (b), Andy Vega (perc) und Andrei Strobert (dm) entstand als Ken McIntyre Sextet "Introducing The Vibrations" (SteepleChase, 1977). Auf "Chasing The Sun" (SteeleChase, 1979) agierte McIntyre nur noch im Trio mit Hakim Jami (b) und Beaver Harris (dm).   "A New Beginning" (Passin' Thru, 2001) zeigte McIntyre mehr als 20 Jahre später mit Joanne Brackeen (p), Wilber Morris (b) und Charlie Persip (dm). "In The Wind (The Woodwind Quartets)" (Passin' Thru, 2004) entstand solo im Overdub-Verfahren. McIntyre spielte dabei verschiedene Flöten, Klarinetten, Saxophone sowie Oboe, Fagott und Englischhorn.   Dazwischen war McIntyre auch auf den "Wildflower"-Aufnahmen mit Loft Jazz vertreten. Auf "Wildflowers 1: The New York Loft Jazz Sessions" und "Wildflowers 2: The New York Loft Jazz Sessions" (beide Douglas, 1977) ist er je in einem Stück als Leader eines Quartetts mit Richard Harper (p), Andy Vega (perc) und Andrei Strobert (dm) zu hören.                   McIntyre spielte auch mit der Beaver Harris 360° Music Experience, Nat Adderley, Ron Carter, Eric Dolphy, Michael Mantler & Carla Bley, David Murray, Craig Harris, dem Ethnic Heritage Ensemble, des Jazz Composers Orchestra, des Bill Dixon 7-Tettes und Charlie Hadens Liberation Music Orchestra.   Er schrieb über 400 Kompositionen und etwa 200 Arrangements. Dazu forschte er als Jazzforscher über die Wurzeln der afroamerikanischen Musikkulturen in der Karibik und in Afrika, über Blues, Jazz und Calypso. Seine Sammlung befindet sich in der Library of Congress. Er setzte sich 1996 zur Ruhe und starb am 13. Juni 2001 71-jährig New York City.       07/24

  • Kalaparusha Maurice McIntyre

    Amerikanischer Tenorsaxophonist, Klarinettist, Multiinstrumentalist und Bandleader, geboren am 24. März 1936 in Clarksville, Arkansas. Seine Familie zog schon bald nach Chicago, wo er an der 58. Strasse in der Southside aufwuchs. Er begann im Alter von sieben Jahren Schlagzeug zu spielten, ehe er auf das Saxophon wechselte. Er besuchte das Chicago College of Music. Roscoe Mitchell führte Kalaparusha in den AACM-Kreis ein, wo er auf den ersten "Delmark"-Aufnahmen dieses Musikerkreises mitmachte. So spielte er auf "Sound" (Delmark, 1966) von Roscoe Mitchell und auf "Levels and Degrees Of Light" (Delmark, 1968) von Muhal Richard Abrams.   Er war auch kurze Zeit Mitglied des Ethnic Heritage Ensembles und spielte auf "Delmark"-Aufnahmen von George Freeman, J.B. Hutto, und Little Milton. Schon bald konnte MyIntyre mit "Humility In The Light Of Creator" (Delmark, 1969) seine erste eigene Aufnahme realisieren.   Das Album entstand mit Hilfe von John Stubblefield (ss), Leo Smith (tp, flh), George Hines (vcl), Amina Claudine Myers (p), Mchaka Uba und Malachi Favors (b) sowie Ajaramu und Thurman Barker (dm). Seine zweite Aufnahme war "Forces And Feelings" (Delmark, 1972), aufgenommen mit Sarnie Garrett (g), Rita Omolokun (vcl), Fred Hopkins (b) und Wesley Tyus (dm).   Ende der 1970er Jahre zog er nach New York City, wo er Mitglied des Jazz Composer's Orchestra war, als dieses unter der Leitung von Leroy Jenkins "For Players Only" (JCOA, 1975) einspielte. Er war Gast in Sam Rivers' Studio Rivbea. Dort entstanden die später veröffentlichten Aufnahmen auf der CD "Rivbea Live! Series, Volume 1, Live From Studio Rivbea July 12th 1975" (NoBussiness, 2024).   Seine Begleiter waren Malachi Thompson (tp), Milton Suggs (e-b) und Alvin Fielder (dm). Dazu lehrte er in Karl Berger's Creative Studio, wo die LP "Kalaparusha" (Trio, 1975) mit Karl Berger (vibes, p), Ingrid Berger (vcl), Tom Schmidt (b) und Jack DeJohnette (dm) oder Jumma Santos (dm, perc) enstand.   "Positions 3 6 9" (Kharma, 1978) war eine Doppel-Live-LP, die er mit Frank Lowe (ts, perc) und Jerome Cooper (dm, perc) am 25. April 1975 in New York eingespielt hatte. Auf der LP "Wildflowers 1: The New York Loft Jazz Sessions" (Douglas, 1977) war Kalaparusha in einem Track im Trio mit Chris White (b, e-b) und Jumma Santos (dm) zu hören.   "Kwanza" (Baystate, 1977) war eine japanische Produktion, eingespielt mit Malachi Thompson (tp), Hakim Jami (b), John Betsch (dm) und Juma Sultan (perc). Diese LP wurde erst viel später als CD (Baystate, 2009) erstmals auch in der westlichen Welt herausgebracht.   "Peace and Blessings" (Black Saint, 1980) nannte sich eine Aufnahme des Kalaparusha Maurice McIntyre Quartets mit Longineu Parson (tp, flh, fl, sops, recorders), Leonard Jones (b) und King Mock (dm), während "Ram's Run" (Cadence Jazz, 1982) mit Julius Hemphill (as), Malachi Thompson (tp) und J.R. Mitchell (dm) entstand, und zwar als Liveaufnahme, mitgeschnitten am 6. März 1981 in New York.   Dann wurde es mehrere Jahre still um McIntyre. Mitte der 1990er Jahre wurde bekannt, dass McIntyre verarmt als Obdachloser in New York ein Dasein fristet. Im Juni 1998 konnte er nach 18-jähriger Pause erstmals wieder Aufnahmen machen.   Mit Michael Logan (b) und Pheeroan AkLaff (dm) nahm er "Dream Of..." (CIMP/Cadence, 1998) auf. Für "Bright Moments: Return Of The Lost Tribe" (Delmark, 1998) versammelten sich alte AACM-Kämpfer wie Kahil El'Zabar (vcl, dm, perc), Joseph Jarman (spoken word, as, fl), Adegoke Steve Colson (p), Malachi Favors (b) und McIntyre (ts). Danach folgten vier Aufnahmen, die mit seiner neuen Begleitgruppe The Light.   Diese bestand aus Jesse Dulman (tuba) und Ravish Momin (dm). Es waren dies "South Eastern" (CIMP/Cadence, 2002), "The Moment" (Entropy, 2003), "Morning Song" (Delmark, 2004) sowie "Paths To Glory" (CIMP/Cadence, 2004). Auf letzterer Aufnahme macht zusätzlich noch Adam Lane (b) mit.   Auf "Extremes" (CIMP/Cadence, 2007) präsentierte er mit Will Connell (as, bcl), Michael Logan (b) und Warren Smith (dm) ein neues Quartett. Mit Radu Ben Judah als zweiten Bassisten an Stelle von Connell spielte dieses Quartett auch "Musical Blessing" (CIMP/Cadence, 2013) ein.   Dazwischen hatte Maurice McIntyre auf weiteren Schallplattenaufnahmen mitgemacht, so auf "Realities: Old & New" (CIMP/Cadence, 2000) von Luther Thomas (as) mit Mads Thorsen (g), Brian Smith (b) und Ronnie Burrage (dm). Kalaparusha starb am 9. November 2013 77-jährig im Stadtteil Bronx, New York City.                                                07/24

  • David Schnitter

    Amerikanischer Jazz-Tenorsaxophonist, Komponist und Bandleader, geboren am 19. März 1948 in Newark, New Jersey. Er spielte zuerst Klarinette und wechselte im Alter von 15 Jahren zum Tenorsax. In New York City war er zuerst Mitglied der Band von Ted Dunbar, ehe er von 1974 bis 1979 den Jazz Messengers von Art Blakey angehörte. Danach spielte er von 1979 bis 1981 an der Seite von Freddie Hubbard und arbeitete für Frank Foster, Charles Earland, Sonny Stitt und Groove Holmes. Aufnahmen machte er zudem mit Red Rodney, Johnny Lytle, Richard Holmes. Ab der zweiten Hälfte der 1970er Jahre konnte er erste Aufnahmen unter eigenem Namen aufnehmen.   "Invitation" (Muse, 1976) wurde mit Mickey Tucker (p), James Leary (b) und Ed Marshall (dm) eingespielt. Auf "Goliath" (Muse, 1978) waren Claudio Roditi (tp), Hubert Evans (key), Cecil McBee (b) und Eddie Moore (dm) die Begleiter. "Thundering" (Muse, 1979) nahm Schnitter mit Ted Dunbar (g), Kenny Barron (p), Cecil McBee (b), Billy Hart (dm) und Guilhermo Franco (perc) auf.   Auf "Glowings" (Muse, 1981) war Schnitter mit Claudio Roditi (tp, flh), Albert Dailey oder Kenny Barron (p), Ted Dunbar (g), Mark Helias oder Cecil McBee (b), Ed Blackwell oder Billy Hart (dm) und Guilhermo Franco (perc) zu hören. Die 1980 Jahre verbrachte er in Europa und kehrte erst 1990 wieder nach New York zurück, wo er als Musiklehrer arbeitete.   In dieser Zeit war er nur als Sideman auf Aufnahmen von John Shaw, Juan Jose Quesada, Peor Impossible und Ximo Tebar auszumachen. Dazu kamen immer wieder Aufnahmen von Art Blakey heraus, die in den 1970er entstanden waren. Mitte der 1990er Jahre war er auch in den USA wieder verstärkt tätig.   Dann dauerte es wieder Jahre, bis er Anfang der 2000er Jahre als Mitglied des Edgar van Asselt Quartets in Erscheinung trat. Erst dann konnte er weitere Aufnahmen unter eigenem Namen realisieren. Auf "Sketch" (Omix, 2004) wurde er von James Zollar (tp), Thomas Bramerie (b) und Jimmy Madison (dm) begleitet. Unter den Namen von Jon Gordon (as), Rich Perry und David Schnitter (ts), Michael Weiss (p), Jay Anderson (b) sowie Joe Farnsworth (dm) kam "SteepleChase Jam Session Volume 24" (SteepleChase, 2007) heraus.     Mit Dominic Duval (b) und Newman Taylor Baker (dm) entstand "The Spirit Of Things" (CIMP/Cadence, 2008). "Live At Smalls" (SmallsLIVE, 2012) zeigt Schnitter in Begleitung von Marti Mabin (vcl), Spike Wilner (p), Ugonna Okegwo (b) und Anthony Pinciotti (dm). Als David Schnitter Quartet spielte er mit Herb Robertson (tp, mellophone), Ratzo B. Harris (b) und Jay Rosen (dm) "Nursery Rhymes For The 21st Century" (CIMP/Cadence, 2013) ein.   Weitere Aufnahmen machte Schnitter mit Bands oder Leadern wie Daniele Gorgone 4te, Craig Wuepper, The Rongetz Foundation, Michael Jefry Stevens Quartet, Richard Boulger, Johnny Lyttle, Black Renaissance und anderen. Seit 2013 erschienen keine weiteren Aufnahmen von ihm als Leader oder Sideman.                                                   07/24

  • Davey Schildkraut

    Amerikanischer Jazz-Altsaxophonist, geboren am 7. Januar 1925 in New York City. Er spielte ab 1941 bei Louis Prima, ab 1946 mehrere Male mit Buddy Rich und 1947 mit Anita O’Day. Mit der Stan Kenton-Band tourte er 1953 durch Europa. Dann folgten Engagements bei Pete Rugolo (1954), Oscar Pettiford (1954), George Handy (1955), Ralph Burns und wieder bei Stan Kenton (1959). Dazwischen hatte ihn Miles Davis am 29. April 1954 mit Horace Silver (p), Percy Heath (b) und Kenny Clarke (dm) für die zwei Tracks seines 10"-Minisalbums "Miles Davis Quintet" (Prestige, 1954) verpflichtet.   Die beiden Titel sowie ein dritter mit Schildkraut wurden später mit zwei Nummer des Miles Davis Sextets' zur LP "Walkin'" (Prestige, 1957) vereint. Zu Beginn der 1960er Jahre leitete er in New York City ein Quartett und arbeitete dort für Eddie Bert, Tony Aless, Ralph Burns, George Handy, Kenton, Tito Puente und Johnny Richards.   Unter dem Titel "Bebop Is Where It's At Vol. 1 und 2" (beide Honey Dew, 1977) wurden je zwei Stücke des Davey Schildkraut Quintets und des Tony Fruscella Quintets auf einer LP angeboten. Schildkrauts Begleiter auf diesen Liveaufnahmen von 1961 waren Don Joseph (tp),  Bill Triglia (p), Curley Russell (b), Earl Walker (dm) und Jackie Paris (vcl).   Am 12. August 1979 ging Schildkraut für seine einzige Aufnahme als Leader in ein Studio. Mit Bill Triglia (p), Jeff Fuller (b) und Frank Bennett (dm) entstand "Last Date" (Endgame, 2000). Davey Schildkraut war rund zwei Jahre vor der Veröffentlichung am 1. Januar 1998 in New York City kurz nach seinem 73. Geburtstag verstorben.                     07/24

  • Donald Lambert

    Amerikanischer Stride-Pianist und Arrangeur, geboren am 12. Februar 1904 in Princeton, New Jersey. Er trug die Übernamen "Jersey Rocket", "Muffin", "The Lamb of God" und "The Lamb". Lambert war Linkshänder und lernte das Klavierspiel von seiner Mutter, konnte aber nie nach Noten spielen. In der Nachtclubszene von Harlem in den 1920er Jahren war er bekannt für die Griff-Schnelligkeit seiner linken Hand. Er trat bei so genannten Cutting Contests gegen Eubie Blake und Willie "The Lion" Smith an und soll auch Art Tatum einige Male herausgefordert haben.   Lambert war von Paul Seminole (1904–1932) beeinflusst, mit dem er im Duo auftrat. 1941 spielte er für das Label "Bluebird" vier Titel ein. Dabei interpretierte er Richard Wagners "Chor der Pilger" aus "Tannhäuser", "Anitra's Dance" von Edvard Grieg, Gaetano Donizettis Sextet aus "Lucia di Lammermoor" und Jules Massenets "Élégie".   Erst in den Jahren kurz vor seinem Tod war er mehrfach im Studio. Dabei entstanden die Tracks der Alben "Giant Stride - Donald Lambert At The Piano" (Solo Art, 1962), "Meet The Lamb" (IAJRC, 1976), "Harlem Stride Classics" (Pumpkin, 1977) und "Recorded 1959-1961" (Storyville, 2003).   "Classics In Stride" (Pumpkin, 1980) war eine weitere LP ohne Angaben über das Aufnahmedatum. Darauf finden sich mindestens zwei der Interpretationen von klassischen Werken, die er 1941 realisiert hatte. Donald Lambert starb am 8. Mai 1962 in seiner Geburtsstadt Princeton, New Jersey. Er wurde 58 Jahre alt.           07/24

  • Ernie Henry

    Amerikanischer Jazz-Altsaxophonist und Bandleader, geboren am 3. September 1926 in Brooklyn, New York City, als Ernest Albert Henry. Henry wurde 1947 von Tadd Dameron entdeckt und in seine Band geholt, die damals im "Famous Door" an der 52nd Strasse spielte. Später arbeitete er für Fats Navarro, Charlie Ventura, George Auld, Max Roach, Kenny Dorham, Dizzy Gillespie (1948-1949, 1957), Illinois Jacquet (1950-1951), James Moody, John Lewis und Thelonious Monk (1956-1957). Eigene Aufnahmen erschienen zu Lebzeiten nur wenige.   "Presenting Ernie Henry" (Riverside, 1956) mit Aufnahmen vom August 1956 zeigen Henry in Gesellschaft von Kenny Dorham (tp), Kenny Drew (p), Wilbur Ware (b) und Art Taylor (dm). Auf "Seven Standards And A Blues" (Riverside,1957) bestand seine Gruppe am 30. September 1957 aus Wynton Kelly (p), Wilbur Ware (b) und "Philly" Joe Jones (dm).   Nach seinem Tod erschien "Last Chorus" (Riverside, 1958). Es war dies eine Compilation mit Stücken aus den vorangegangenen Alben von Henry für dieses Label, drei bis dahin offenbar nicht veröffentlichten Oktett-Stücken vom September 1957 sowie je einem Track des Kenny Dorham Quartets und der Thelonious Monk Group, bei denen Henry mitgewirkt hatte.   "Cruisin' The Rhythm Sections" (Jazzland, 1960), "The Last Sessions" (Fresh Sound,  2011) und "Presenting Ernie Henry With Kenny Dorham" (Fresh Sound, 2011) waren später drei weitere Compilations. Ernie Henry war am 29. Dezember 1957 in New York City, Stunden nach einem Konzert mit Dizzy Gillespie an einer Überdosis Drogen verstorben. Er wurde 31 Jahre alt.                  07/24

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