top of page

Suchergebnisse

4310 Ergebnisse gefunden für „“

  • Stanton Davis

    Amerikanischer Trompeter, Flügelhornspieler, Komponist, Bandleader und Musiklehrer, geboren am 10. November 1945 in New Orleans, Louisiana. Er studierte am Berklee College of Music in Boston (1967–1969) und am New England Conservatory in Boston (1969–1973). Später machte er 1983 einen Master's in Ethnomusicology an der Wesleyan University. Im Raum Boston spielte er mit George Russell, Mercer Ellington, Lester Bowie, Charlie Haden, George Gruntz, Jim Pepper, Bob Stewart, Muhal Richard Abrams, Sam Rivers, Gil Evans, Webster Lewis, Jaki Byard, Max Roach und James Moody.   Mit George Russell kam er Anfang der 1970er Jahre zu ersten Aufnahmen. Ab Mitte der 1970er Jahre hatte Davis Lehraufträge an diversen Universitäten. Zu jener Zeit leitete er mit Ghetto Mysticism eine Jazz Funk-Gruppe, mit der er das Album "Brighter Days" (Outrageous, 1977) aufnahm.   Bei diesen 1975 und 1976 entstandenen Aufnahmen sind neben Davis Leonard Brown (sax, perc), Delmar Brown (p), Alan Pasqua (p, cl), Jerry Harris (b), Vinnie Johnson (dm) und teilweise Lee Genesis (vcl) zu hören. Die Aufnahmen wurden später überarbeitet und zweimal wiederveröffentlicht, zuletzt unter dem Titel "Isis Voyage" (Cultures Of Soul, 2014).   Stanton Davis ist auf Aufnahmen von Clarence Gatemouth Brown zu hören und war Mitglied der Formationen Fred Ho And The Green Monster Big Band, George Russell Orchestra, George Russell's New York Band, Lester Bowie's Brass Fantasy, Liberation Music Orchestra, Muhal Richard Abrams Octet, The George Gruntz Concert Jazz Band und The George Russell Sextet, The Living Time Orchestra.   Daneben spielte er Trompete in Filmsoundtracks sowie Klavier in Fernseh- und Broadwayshows. Er begleitete Al Kooper, die Four Tops, Lou Rawls, David Ruffin, The Dells, Gladys Knight, Stevie Wonder, Marvin Gaye und andere.   Unter eigenem Namen erschien mit "Manhattan Melody" (Enja, 1988) einzig ein Album. Darauf wurde Davis von Dave Mann (as, ss, fl), Mark Dresser (b), Carl Stoermer (program, e-perc) und Vinny Johnson (dm) begleitet.        07/24

  • Woody Shaw

    Amerikanischer Jazz-Trompeter, Flügelhornspieler, Komponist und Bandleader, geboren am 24. Dezember 1944 in Lauringburg, North Carolina, und aufgewachsen in Newark, New Jersey. Sein Vater Woody Shaw senior war als Gospelsänger Mitglied der Diamond Jubilee Singers. Woody junior begann im Alter von neun Jahren mit dem Trompetenspiel. Er studierte klassische Trompete an der Cleveland Junior High School und später an der Juilliard School Of Music, doch sein Interesse galt immer mehr dem Jazz. Als Einflüsse bezeichnete er Louis Armstrong und Harry James, später auch Dizzy Gillespie, Fats Navarro, Clifford Brown, Booker Little, Lee Morgan und Freddie Hubbard, mit dem er Aufnahmen machte.   Seinen ersten Auftritt als Jazzmusiker hatte er im "Coronet"-Club in Brooklyn, New York, mit Willie Bobo. Seinen ersten Studiotermin nahm er im Mai 1963 als Mitglied einer Formation um Eric Dolphy wahr, als Dolphy mit Bobby Hutcherson (vibes), Clifford Jordan (ss), Prince Lasha (fl), Sonny Simmons (as), Huey Simmons (as), Richard Davis oder Eddie Kahn (b) sowie J.C. Moses oder Charles Moffet (dm) Aufnahmen machte.   Diese wurden auf den Alben "Conversations" (FM, 1963) und "Iron Man" (Douglas, 1968) veröffentlicht. "Iron Man" enthielt zudem 1977 realisierte Aufnahmen von Shaw mit Anthony Braxton, Muhal Richard Abrams und anderen. Dolphy lud Shaw nach Europa ein, wo er eine Zeitlang tätig war.   Allerdings starb Dolphy 1964, so dass Woody Shaw in Europa nur noch an Aufnahmesessions mit Nathan Davis und Jef Gilson beteiligt war. Nach seiner Rückkehr in die USA wurde Shaw zweieinhalb Jahre lang Mitglied der Band von Horace Silver. In dieser Zeit zwischen Mitte bis Ende der 1960er Jahre entstand auch Aufnahmen mit anderen Musikern.   Es waren dies Chick Corea, Jackie McLean, Tyrone Washington, Hank Mobley, Booker Ervin, McCoy Tyner, Gary Bartz Ntu Troop, Art Blakey, Andrew Hill, Archie Shepp, Stanley, Cowell, Roy Brooks, Pharoah Sanders, Joe Henderson, Buddy Terry oder Larry Young. Mit letzterem nahm er "Unity" (Blue Note, 1966) auf. Zusätzlich waren noch Joe Henderson (ts) und Elvin Jones (dm) mit dabei.   Die ersten Aufnahmen unter eigenem Namen wurden im Dezember 1965 in New York realisiert, als Shaw mit Joe Henderson (ts), Larry Young (p) oder Herbie Hacock (p), Ron Carter oder Paul Chambers (b) sowie Joe Chambers (dm) Aufnahmen machte, die erst später unter Titeln wie "In The Beginning" (Muse, 1983) oder "Cassandranite" (Muse, 1989) herausgebracht wurden.   Das erste richtige Album war "Blackstone Legacy" (Contemporary, 1971) mit Aufnahmen vom 8. und 9. Dezember 1970 mit Gary Bartz (as, ss), Bennie Maupin (ts, bcl, fl), George Cables (p, e-p), Ron Carter oder Clint Houston (b) und Lenny White (dm).   Danach folgen ab Beginn der 1970er Jahre Aufnahmen mit Joe Zawinul, Walter Bishop jr., Joe Chambers, George Gruntz, Art Blakey, Bobby Hutcherson, Azar Lawrence, Buster Williams, Louis Hayes/Junior Cook, Dexter Gordon, Ben Sidran, Sonny Fortune, Louis Hayes, Lionel Hampton und Woody Herman.   "Song Of Songs" (Contemporary, 1973) hiess ein weiteres eigenes Album mit Emanuel Boyd (fl, ts), Ramon Morris und Bennie Maupin (ts), George Cables (p, e-p), Henry Franklin (b) und Woodrow Theus II (dm). Mitte Dezember 1974 nahm er mit Steve Turre (tb), Azar Lawrence (ts, ss), Onaje Allan Gumbs (p, e-p), Cecil McBee oder Buster Williams (b), Victor Lewis (dm) sowie Guilherme Franco oder Tony Waters (perc) "The Moontrane" (Muse, 1975) auf.   Im November 1975 entstand mit Steve Turre (tb, b-tb), Rene McLean (ss, as), Billy Harper (ts), Joe Bonner(p), Cecil McBee (b), Victor Lewis (dm) sowie Guilherme Franco und Tony Waters (perc) "Love Dance" (Muse, 1976). "Little Red's Fantasy" (Muse, 1978) war eine Quintettaufnahme vom Juni 1976 mit Frank Strozier (as), Ronnie Mathews (p), Stafford James (b) und Eddie Moore (dm).   Bis dato, das heisst über seinen Tod hinaus, wurden von Woody Shaw als Leader unter seinem Namen oder unter Gruppennamen wie The New Woody Shaw Quintet, The Woody Shaw Concert Ensemble, Woody Shaw Quartet, Woody Shaw Quintet oder Louis Hayes/Woody Shaw Quintet fast 60 Alben veröffentlicht. Bei discogs.com besitzt er zudem fast 300 Credits als Musiker.   Shaws Schaffen wurde auf mehreren Compilations aufgezeigt. Das 4-LP/3-CD-Set "The Complete CBS Studio Recordings Of Woody Shaw" (Mosaic, 1992) und das 6-CD-Set "The Complete Columbia Albums Collection" (Columbia und Legacy, 2011) deckten beide die Periode zwischen Ende der 1970er und Anfang der 1980er Jahre ab, als Shaw für dieses Label tätig war.   Gar sieben CDs umfasste "The Complete Muse Sessions" (Mosaic, 2013) mit Material, das Shaw von Mitte der 1970er bis Ende der 1980er Jahre für dieses Label eingespielt hatte. Am 27. Februar 1989 war Shaw in Brooklyn gegen einen Zug der U-Bahn geraten. Dabei verletzte er sich so schwer, dass er am 10. Mai an den Folgen dieses Unfalls starb. Er wurde Jahre 44 alt.                                                                          07/24

  • Cal Tjader

    Amerikanischer Vibraphonist, Pianist, Schlagzeuger, Bandleader und Komponist, geboren am 16. Juli 1925 in St. Louis, Missouri, aufgewachsen in San Mateo, California, als Callen Radcliffe Tjader, Jr.. Er gilt als einer der wichtigsten Musiker des Latin Jazz, obwohl er nicht lateinamerikanischer Herkunft war. Er bewegte er sich fliessend in Stilen wie Mambo, Salsa, Descarga, Samba, Merengue, Tango, Bossa Nova, Afro-Cuban Jazz, Cha Cha Cha, Soul Jazz, Cool Jazz, Smooth Jazz, Easy Listening und Fusion. Seine Eltern stammten aus Schweden.   Sein Vater war Musikdirektor und Spielleiter eines Varietés. Schon früh wollte Tjader Tänzer werden, was er als Kind sowohl auf der Bühne seiner Eltern, als auch in einigen "Paramount"-Filmen tat. Später entschied er sich jedoch Musiker zu werden. Er hatte angefangen Schlagzeug zu spielen und begann Ende der 1940er Jahre mit kleinen Gruppen in Kalifornien aufzutreten. 1949 wurde er von Paul Desmond in dessen Octet geholt. Danach war er Mitglied des Dave Brubeck Trios und spielte an der Seite von Nick Esposito. Während dieser Zeit entstanden viele Aufnahmen, die wie damals üblich in Form von Schellack-Schallplatten erschienen.   Als Brubeck 1951 wegen eines Tauchunfalls pausieren musste, machte Tjader im September und November 1951 zusammen mit dem damaligen Brubeck-Bassisten Jack Weeks erste eigene Aufnahmen. Bei der ersten Session sass John Marabuto am Piano, bei der zweiten Vince Guaraldi.   Je zwei Titel erschienen 1951 bzw. 1952 auf vier Schellack-Schallplatten beim Label "Galaxy". Die acht Titel wurden schon bald unter dem Titel "The Cal Tjader Trio" (Fantasy, 1953) auf einem 10"-Album zusammengefasst. Nach seinem Engagement bei Brubeck arbeitete Tjader zunächst mit dem Gitarristen Alvino Rey zusammen, bevor er 1953 zur Band von George Shearing stiess.   In dessen Combo machte er seine ersten Aufnahmen am Vibraphon. Tjader und der damalige Shearing-Bassist Al McKibbon überzeugten Shearing, seine Band um lateinamerikanische Perkussionisten zu erweitern. Zudem schleppte McKibbon Tjader bei Aufenthalten in New York City zu Konzerten mit Chico O'Farrill und Machito.   Tjader lernte dabei auch Monto Santamaria und Willie Bobo kennen, die in Tito Puentes Orchester spielten. 1954 gründete Tjader zusammen mit dem Brüderpaar Manuel (p) und Carlos Duran (b) sowie mit Bayardo "Benny" Velarde (timbales, bongos, congas) und Edgard Rosales (congas) Cal Tjader's Modern Mambo Quintet, von dem die LP "Mambo With Tjader" (Fantasy, 1954) erschien.   Mit den Trompetern Al Porcino, Carlos Walp, Dick Collins und John Howell zum Cal Tjader Modern Mambo Orchestra aufgestockt, entstanden die 10"-Schellack-Schallplatten "It Ain't Necessarily So/Mambo Macumba" und "Fascinatin' Rhythm/I Concentrate On You" (beide Fantasy, 1954).   Die vier Titel fanden sich zusammen mit vier Stücken des Cal Tjader Quintets auf dem 10"-Album "Tjader Plays Mambo" (Fantasy, 1955). Vom Cal Tjader Quintet erschienen ab Mitte der 1950er bis Anfang der 1960er Jahre bei "Fantasy" nicht weniger als zehn Alben.   Danach folgten Aufnahmen unter den Gruppenbezeichnungen Cal Tjader-Stan Getz Sextet, Cal Tjader Nonet, Cal Tjader Quartet, Cal Tjader Sextet oder unter seinem eigenen Namen. Gesamthaft kamen so im Laufe seiner Karriere über 80 Alben zusammen.   Sein erfolgreichstes Album war "Soul Sauce" (Verve, 1965) mit einem Dizzy Gillespie-Cover als Titeltrack und Radiohit. Das Album schaffte es mit über 100'000 verkauften Exemplaren in die Top-50 der Billboard 200. Nach fast zehn Jahren bei "Fantasy" hatte Tjader zu "Verve Records" gewechselt, wo er grössere Budget zur Verfügung hatte und mit Creed Taylor als Produzenten arbeiten konnte.   In der "Verve"-Zeit arbeitete Tjader mit Arrangeuren wie Oliver Nelson, Claus Ogerman, Eddie Palmieri, Lalo Schifrin und Don Sebesky sowie mit Musikern wie Willie Bobo, Donald Byrd, Clare Fischer, dem jungen Chick Corea, Jimmy Heath, Kenny Burrell, Hank Jones, Anita O'Day, Armando Peraza, Jerome Richardson und anderen zusammen.   Er mischte auch Jazz mit asiatischen Rhythmen und Tonleitern. Dazwischen gründete er mit Gábor Szabó und Gary McFarland das kurzlebige "Skye"-Label. In den 1970er Jahre kehrte er zu "Verve" zurück, wo er sich in die damals aktuellen Bereiche Jazz Rock bzw. Fusion wagte. Ende der 1970er Jahre arbeitete er für das "Concord"-Unterlabel "Concord Picante".   Dort veröffentlichte er seine letzten Alben. Für "La Onda Va Bien" (Concord Jazz Picante, 1980) bekam er einen Grammy. Cal Tjader starb am 5. Mai 1982 56-jährig in Manila auf den Philippinen. Ende der 1980er Jahre wurde Tjader von den DJs des Acid-Jazz wiederentdeckt. Gesampelt und geloopt erlebte seine Musik eine Renaissance.   Von Tjader erschienen viele Compilations und Reissue-Pakete. Acht seiner frühen Alben kamen unter dem Titel "Eight Classic Albums" (Real Gone, 2012) im Rahmen einer 4-CD-Box noch einmal heraus. Die Fortsetzung davon war "Cal Tjader Vol.2 (Eight Classic Albums)" (Real Gone, 2014).   "Milestones Of A Legend" (Documents und The Intense Media, 2017) erstreckte sich über zehn CDs. Ein weiteres 4-CD-Paket stellte "The Classic Fantasy Collection: 1953-1962" (Enlightentment, 2018) dar. "Four Classic Albums" (Avid Jazz, 2018) war eine Doppel-CD.      07/24

  • Joe Locke

    Amerikanischer Jazz-Vibraphonist, Komponist und Bandleader, geboren am 18. März 1959 in Palo Alto, California. Nach zunächst selbst erlernter Improvisationstechnik studierte Locke klassische Perkussion und Komposition an der Eastman School of Music unter John Beck, Gordon Stout, Ted Moore und David Mancini. Als Jazzmusiker konnte er bereits vor Abschluss der Highschool mit Musikern wie Dizzy Gillespie, Pepper Adams und Mongo Santamaría zusammenarbeiten. Erste Aufnahmen machte er 1976 mit John "Spider" Martin. Später spielte war Joe Locke als Begleiter bei Dutzenden von Aufnahmen anderer Leader mit dabei.   Vor allem nach seinem Umzug nach New York City 1981 arbeitete er mit vielen unterschiedlichen Leadern und Gruppen zusammen. Bei der Datenbank discogs.com ist er mit fast 200 Credits als Musiker notiert. Er spielte mit/für Grover Washington Jr., Kenny Barron, Dianne Reeves, Jerry Gonzalez' Fort Apache Band, Eddie Henderson, Hiram Bullock, Bob Berg, Ron Carter, Jimmie Scott, Geoffrey Keezer und Randy Brecker.   Dazu war er Mitglied der Gruppen Bob Rockwell Quartet, Brian Landrus Orchestra, Eddie Henderson Quintet, Gerry Gibbs Sextet, John McLean Clark Sommers Band, Klemens Marktl Sextet, Mingus Big Band, Quartet, Storms/Nocturnes, The Bob Sneider & Joe Locke Film Noir Project, The David Finck Quartet, The New Sound Quartet, Walt Weiskopf Quintet, Yelena Eckemoff Quintet und Eddie Daniels Quintet.   Dazu kamen viele Aufnahmen mit seinem Namen auf dem Cover. Mit Phil Markowitz (p) als Co-Leader des The Joe Locke-Phil Markowitz Quartets sowie mit Eddie Gomez (b) und Keith Copeland (dm) als Mitmusiker wurde live die LP "The Little Presents Live Jazz In Front Of The Silver Screen" (Little, 1983) eingespielt.   "Scenario" (Cadence, 1987), entstand mit Jerry Bergonzi (ts), Andy Laverne (p), Fred Stone (b) und Adam Nussbaum (dm). "Present Tense" (SteepleChase, 1990) war eine Aufnahme des Joe Locke Quintets mit Larry Schneider (ts), Kenny Werner (p), Ron McClure (b) und Ronnie Burrage (dm).   Für das selbe Label und unter dem gleichen Bandnamen, aber mit Mark Ledford (tp, vcl), Johannes Enders (ts), George Cables (p), Jeff Andrews (e-b) und Ronnie Burrage (dm) entstand "Longing" (SteepleChase, 1991). "But Beautiful" (SteepleChase, 1991) war eine Duoaufnahme mit Kenny Barron (p).   Unter seinem eigenen Namen bzw. als Leader oder Co-Leader von Gruppen wie Joe Locke/Geoffrey Keezer Group, Joe Locke Quartet, Joe Locke Quintet, Joe Locke Trio und Joe Locke/David Hazeltine Quartet kamen über 50 Alben heraus.   Er bildete mit Jack Wilkins (g), Michael Formanek und Ed Schuller (b) sowie Ronnie Burrage und George Schuller (dm) die Formation The Mingus Epitaph Rhythm Section und war Mitglied der Mingus Big Band und der New York Connexion. Die Beastie Boys holten Locke für einen Track des Albums "Hello Nasty" (Capitol, 1998) ins Studio. Zudem war er bei den Aufnahmen von "As Time Goes By: The Great American Songbook Vol. 2" (J, 2003) von Rod Stewart mit dabei.                                                         07/24

  • Jaki Byard

    Amerikanischer Jazz-Pianist, Komponist und Bandleader, geboren am 15. Juni 1922 in Worcester, Massachusetts, als John Arthur Byard, Jr.. Er spielte auch Alt- und Tenorsaxophon, Orgel, Gitarre, Bass und viele andere Instrumente  Er war ein Sohn des Posaunisten John Byard, der in der Band von Miriam "Mamie" Moffitt gespielt hatte. Im Alter von acht Jahren hatte er den ersten Klavierunterricht. Als 16-Jähriger trat Byard erstmals als professioneller Musiker auf. Während des Zweiten Weltkrieges lernte er Earl Bostic kennen, mit dem er später zusammenarbeitete. Ende der 1940er Jahre erhielt er einen Vertrag von "Prestige Records", der es ihm erlaubte, zahlreiche seiner Kompositionen einzuspielen.   Erste Aufnahmen machte er um 1950 als Mitglied einer Gruppe um Charlie Mariano (as), als dieser mit Herb Pomeroy (tp), Byard, Jack Carter (p) und Peter Littman (dm) für "Imperial" im Studio stand. Pomeroy holte ihn später auch in seine eigenen Gruppen und zwar als Saxophonist.   Anfang der 1960er Jahre wurde er von Eric Dolphy und Maynard Ferguson als Sideman engagiert. Im Dezember 1960 spielte er in New York City solo das Album "Blues for Smoke" ein, das allerdings erst viel später (Candid, 1988) auf den Markt gebracht wurde. Im März 1961 entstand mit Ron Carter (b) und Roy Haynes (dm) "Here's Jaki" (New Jazz, 1961).                    Mit Carter und Pete La Roca (dm) entstand als nächstes "Hi-Fly" (New Jazz, 1962). Zwischen seinen ersten eigenen Aufnahmen war er für Don Ellis, Ken McIntyre und für Charles Mingus tätig gewesen. Mingus zog ihn für die Aufnahmen seiner Alben "The Black Saint And The Sinner Lady" (Impulse!, 1963) und "Mingus Mingus Mingus Mingus Mingus" (Impulse!, 1964) bei.   Zudem war Jaki Byard 1964 als Mitglied der Gruppe von Charles Mingus in Europa unterwegs, wo viele Liveaufnahmen mitgeschnitten und im Lauf der Zeit veröffentlicht wurden. Auf seinem nächsten eigenen Album "Out Front!" (Prestige, 1965) waren Carter oder Bob Cranshaw (b) sowie Roy Haynes oder Walter Perkins (dm) seine Begleiter.   Dazu kamen in mehreren Stücken Booker Ervin (ts) und Richard Williams (tp). "Jaki Byard Quartet Live! Vol. 1 und Vol, 2" (Prestige, 1966 bzw. 1967) waren zwei im April 1965 mitgeschnittene Livealben. An der Seite von Byard spielten Joe Farrell (ts), George Tucker (b) und Alan Dawson (dm).   Die beiden LPs wurden später auf einer CD (Prestige, 1992) vereint. Weiteres Material dieses Auftritts wurde erst viel später unter dem Titel "The Last From Lennie's" (Prestige, 2003) zugänglich gemacht. Ergänzt wurde diese CD mit einem bei den Rehearsals mitgeschnittenen Stück sowie einem bereits auf "Vol. 2" veröffentlichten Track.   Bis Ende der 1960er Jahre konnte Byard bei "Prestige" viele weitere Aufnahmen veröffentlichen. Später spielte er auch für andere Labels viele Aufnahmen ein. Allein unter seinem eigenen Namen bzw. als Co-Leader kamen über 30 Alben heraus. Dazu kamen ein halbes Dutzend Alben als Jaki Byard Trio.   Mit den Pianisten Earl Hines, Ran Blake, Tommy Flanagan und Howard Riley tat sich Jaki Byard zu Duoalben zusammen. Auf "Piano Summit" (Philology und Musica Jazz, 1990) mit Aufnahmen von 1965 war er in einem Stück gemeinsam live mit Earl Hines, Teddy Wilson, John Lewis, Lennie Tristano und Bill Evans zu hören. Der Rest bestand aus Trios der einzelnen Pianisten mit diversen Rhythmussections.   Einzig Byard und Hines traten zu zweit bzw. im Quartett mit zwei verschiedenen Rhythmusgruppen auf. Mitte der 1970er Jahre hatte er seine Big Band Jaki Byard And The Apollo Stompers gegründet, von der in Abständen von jeweils mehreren Jahren die Alben "Phantasies" (Soul Note, 1985), "Phantasies II" (Soul Note, 1991) und "My Mother's Eyes" (M & I, 2000) herauskamen.   Er machte zudem Aufnahmen mit Leadern wie Dannie Richmond, Roland Kirk, Sam Rivers, Quincy Jones, Ray Nance, Hank Johnson, Al Cohn & Zoot Sims, Eric Kloss, Phil Woods, Ricky Ford, Clifford Jordan, Sarah Vaughan, Gerry Mulligan & Paul Desmond und Dexter Gordon.   Jaki Byard wurde am 11. Februar 1999 in Boston, Massachusetts, in seiner Wohnung, möglicherweise von einem Einbrecher, erschossen. Er wurde 76 Jahre alt. Bei discogs.com besitzt er 300 Credits als Musiker.                   07/24

  • Carl Grubbs

    Amerikanischer Sopran-, Alt- und Tenorsaxophonist sowie Bandleader, geboren am 27. Juli 1944 in Philadelphia, Pennsylvania. Er ist der Bruder des Sopransaxophonisten Earl Grubbs und Cousin von Naima Coltrane, der ersten Frau von John Coltrane. Von Coltrane erhielt er auch ersten Unterricht. Mit seinem Bruder Earl gründete er Anfang der 1970er Jahre mit The Visitors eine Gruppe zwischen Soul Jazz, Post Bop und Modal Jazz. Auf "Neptune" (Cobblestone, 1972) spielten neben den Grubbs-Brüdern Elmer Gibson oder Sid Simmons (p), Ron Burton (e-p), Edward Crockett oder John Hicks (b), Robert Kenyatta, John Goldsmith oder Sherman Ferguson (perc) sowie Bill Roy oder Richard Lee Wiggins (dm).   Weitere Alben von The Visitors hiessen "In My Youth" (Muse, 1973), "Rebirth" (Muse, 1974) und "Motherland" (Muse, 1976). In den Jahren danach war Grubbs nur noch selten auf Aufnahmen zu hören. Er begleitete Stanley Clarke (1977) und war Mitglied der Gruppen Space Ship Love (1987) und The Julius Hemphill Sextet (1991).   Mit "Reflections" (B&C, 2001) konnte er wieder einmal eine Schallplatte unter seinem eigenen Namen vorlegen. Elmer Gibson (p), Chris Sullivan (b), Webb Thomas (dm) und Orlando Cotto (perc) waren dabei seine Begleiter. Mit dem Carl Grubbs Quartet präsentierte er nur ein Jahr später eine weitere Gruppe.   Mit Odean Pope (ts), Chris Sullivan (b) und Newman Taylor Baker (dm) entstand "Stepping Around The Giant" (CIMP/Cadence, 2002). Für "Brother Soul" (CIMP/Cadence, 2006) griff er auf Salim Washington (ts oboe, fl), Steve Neil (b, african harp, thumb-p) und Ronnie Burrage (dm) zurück.     Zehn Jahre später tauchte er mit dem Carl Grubbs Jazz/String Ensemble und dem Album "Inner Harbor Suite Revisited - A Tribute To Baltimore" (B&C, 2016) wieder auf. Das Ensemble bestand aus Eric Byrd (p) Cleveland Chandler und Samuel Thompson (vio), Daphne Benichou (viola), Kenneth Law (cello), Charlie Himel (b), Eric Kennedy (perc) und John Lamkin III (dm).              Carl Grubbs starb am 5. Januar 2024 in Baltimore, Maryland im Alter von 79 Jahren.                                                                        07/24

  • Jack Walrath

    Amerikanischer Jazz-Trompeter, Flügelhornspieler, Komponist und Bandleader, geboren am 5. Mai 1946 in Stuart, Florida. Er begann im Alter von neun Jahren Trompete zu spielen. Zwischen 1964 und 1968 studierte er am Berklee College of Music in Boston. Während dieser Zeit spielte er mit Rahsaan Roland Kirk, Clark Terry, Sam Rivers, Freddie Hubbard und Miroslav Vitous. 1968 ging er mit der Fusionband Change auf Tournee. Er spielte im Motown Orchestra und in Latin-Bands. Zwischen 1969 und 1971 leitete er mit Glenn Ferris die Gruppe Revival. Danach spielte er bei Ray Charles und gründete ein eigenes Quintett. 1973 spielte er bei Paul Jeffrey.   Danach war an den letzten Aufnahmen von Charles Mingus beteiligt. Nach Mingus Tod 1979 leitete er ab 1989 die Nachfolgeband Mingus Dynasty und war Mitglied der Mingus Big Band. Später war er bei Gunther Schullers Einspielung des Mingus-Werkes "Epitaph" (Columbia, 1990) mit dabei. Auch der langjährige Mingus-Begleiter Dannie Richmond zog Walrath für Aufnahmen bei.   "Demons In Pursuit" (Gatemouth, 1979) war seine erste Aufnahme als Leader. Begleitet wurde er von Jim McNeely (p, org), John Scofield (g), Ray Drummond (b) und Dannie Richmond (dm). Eine eigene Gruppe hiess Anfang der 1980er Jahre The Jack Walrath Group.   Sie bestand auf der ersten Aufnahme "Revenge Of The Fat People" (Stash, 1982) aus Ricky Ford (ts), Michael Cochrane (p), Cameron Brown (b) und Mike Clark (dm). Auf dem zweiten Album dieser Formation mit dem Titel "A Plea For Sanity" (Stash, 1983) war nur noch ein Trio mit Walrath, Cochrane und Anthony Cox (b) am Werk.   Weitere Aufnahmen der Jack Walrath Group von 1981 und 1982 sowohl von der Quintett- als auch von der Trio-Version wurden nachträglich als "Hi Jinx" (Stash, 1994) veröffentlicht. Jack Walrath Quintett hiess zur selben Zeit eine andere, zum Teil ähnlich besetzte Gruppe.   Der Mitschnitt eines Auftritts mit Glenn Ferris (tb), Michael Cochrane (p), Anthony Cox (b) und Jimmy Madison (dm) vom Juli 1982 in Kopenhagen wurde unter dem Titel "In Europe" (SteepleChase, 1983) veröffentlicht. Vom Jack Walrath Quintett mit Mike Clark (dm) an Stelle von Madison erschienen zwei weitere, im Juli 1983 mitgeschnittene Liveaufnahmen. Es waren dies "At Umbria Jazz Festival Vol. 1  und 2" (beide Red, 1985).         Für die Aufnahmen des Grammy-nominierten Albums "Master Of Suspense" (Blue Note, 1987) holte er Kenny Garrett (as), Carter Jefferson (ts), Steve Turre (tb), James Williams (p), Anthony Cox (b) und Ronnie Burrage (dm) ins Studio. Für zwei Stücke wurde der Countrysänger/Gitarrist Willie Nelson eingeladen.   Später nannte er eine völlig anders besetzte Funk Jazz-Gruppe mit David Fiuczynski (g), Don Pullen (org), Michael Formanek (b) und Cecil Brooks III (dm) Jack Walrath And The Masters Of Suspense. Von dieser kamen insgesamt fünf Alben heraus. Unter Walrath Namen oder sowie unter diversen Gruppennamen erschienen über 30 Alben.   Jack Walrath waren zudem Mitglied der Gruppen Saheb Sarbib And His Multinational Big Band, Manhattan New Music Project, Mike Clark Group, Sam Rivers' Rivbea All-Star Orchestra, Satoko Fujii Orchestra New York, The George Gruntz Concert Jazz Band, The Jazz Tribe, The Muhal Richard Abrams Orchestra und The New York Composers Orchestra.                    07/24

  • Ricky Ford

    Amerikanischer Jazz-Saxophonist und Bandleader, geboren am 4. März 1954 in Boston, Massachusetts, als Richard Allen Ford. Er studierte am New England Conservatory of Music. 1974 nahm er mit dem dortigen New England Conservatory Ragtime Ensemble unter Gunther Schuller Werke von Scott Joplin auf. Er tourte bis 1976 mit dem Duke Ellington Orchestra unter Mercer Ellington. Darauf arbeitete er mit Charles Mingus, war von 1978 bis 1981 Mitglied des Quintetts von Dannie Richmond, machte bei der Mingus Dynasty mit und trat mit Lionel Hampton, Amina Claudine Myers und Abdullah Ibrahim auf.   Dazu spielte er vor allem unter seinem Namen sowie unter Bandnamen wie Ricky Ford Quartet, Ricky Ford Quintet und Ricky Ford Sextet rund zwei Dutzend Alben ein. Das erste hiess "Loxodonta Africana" (New World, 1977) und zeigte Ford mit Charles Sullivan und Oliver Beener (tp), Bob Neloms (p), Richard Davis (b) sowie Dannie Richmond (dm) an seiner Seite.   "Manhattan Plaza" (Muse, 1979) war das erste von zehn Alben, die bis 1989 für dieses Label entstanden. Seine Begleiter auf diesem Album waren Oliver Beener (tp), Jaki Byard (p), David Friesen (b) und Dannie Richmond (dm). Für "Flying Colors" (Muse, 1980) holte Ford John Hicks (p), Walter Booker (b) und Jimmy Cobb (dm) dazu.   Auf "Tenor For The Times" (Muse, 1981) liess sich Ford von Albert Dailey (p), Rufus Reid (b), Jimmy Cobb (dm) sowie in einem Stück von Jack Walrath (tp) begleiten. Mit Red Rodney (tp, flh) und Richie Cole (as) als Co-Leader sowie mit Turk Mauro (ts, bars), Roland Hanna (key), George Duvivier (b) und Grady Tate (dm) wurde "The 3 R's" (Muse, 1982) realisiert.   Nach den zehn Alben für "Muse" folgten bis zu Beginn der 2000er Jahre solche für "Candid", "Concord" und andere Labels. Ende der 1980er Jahre war er Artist-in-Residence an der Brandeis University gewesen und liess sich in den 1990er Jahren in Paris nieder. Dann unterrichtete er von 2000 bis 2006 in der Türkei.   Während seiner Karriere war Ford zudem Mitglied der Gruppen Amina Claudine Myers Sextet, Richard Davis And Friends, Dannie Richmond Quintet, Ekaya, Lionel Hampton And His Orchestra, Mal Waldron Quintet, McCoy Tyner Big Band, Ran Blake Quartet, Richard Davis Quartet, Steve Lacy Octet, SwingTime, The 360 Degree Music Experience, The Candid Jazz Masters und The Jack Walrath Group.            07/24

  • Jim Pepper

    Amerikanischer Jazz-Tenorsaxophonist, Bandleader und Sänger mit indianischen Wurzeln, geboren am 18. Juni 1941 in Salem, Oregon, als James Gilbert Pepper II. Sein Vater Gilbert, ein Kaw-Indianer, war Bäcker, Musiker und ein oftmals ausgezeichneter Preistänzer bei Powwows. Seine Mutter Floy, eine Muskogee, arbeitete als Lehrerin. Mit 15 Jahren lernte Jim Pepper autodidaktisch und mit Hilfe seines Vaters Das Spielen des Tenorsaxophons. 1964 zog er nach New York City, um Jazzmusiker zu werden, nachdem er bereits zuvor in Kalifornien mit Pharoah Sanders gespielt hatte.   Mit dem Gitarristen Larry Coryell gründete er die Band The Free Spirits, die – als Vorläufer des Jazz-Rock – mit Jazzimprovisationen über Rock- oder R&B-Rhythmen experimentierte. Von dieser Gruppe erschien das Album "Out Of Sight And Sound" (ABC, 1967) sowie später "Live At The Scene February 22nd 1967" (Sunbeam, 2011).   Bestärkt von Ornette Coleman und Don Cherry begann Pepper traditionelle Indianermusik mit Jazz zu kombinieren. Auf "Pepper's Pow Wow" (Embryo, 1971) nahm er unter anderem mit Hilfe von Larry Coryell (g) und Billy Cobham (dm) indianische Songs auf.   Darunter befand sich eine Version des traditionellen Peyotekult-Gesangs "Witchi-Tai-To". Das Stück wurde später auch von anderen Musikern und Band übernommen und war Titelstück eines Albums (ECM, 1974) des Jan Garbarek-Bobo Stenson Quartets.   Das erste Album von Pepper war nicht mehr als ein Achtungserfolg, so dass er sich vom Musikgeschäft zurückzog und in Alaska Berufsfischer wurde. Erst 1979 kehrte Pepper durch die Initiative von Don Cherry in die Jazzszene zurück. Er tourte mit Cherry durch Westafrika, spielte im Liberation Music Orchestra von Charlie Haden und in den Bands der Schlagzeuger Bob Moses und Paul Motian.   Auf seinem zweiten eigenen Album "Comin’ & Goin’" (Europa, 1984) konnte Pepper das Konzept von "Pow Wow" verbessert umsetzen und unter anderem mit Don Cherry (p-tp), Naná Vasconcelos (perc), Collin Walcott (tabla) und John Scofield (g) indianische Stücke in einen zeitgenössischen Jazzkontext so adaptieren, dass ihre Spiritualität erhalten blieb.   Pepper unterstützte das American Indian Movement und spielte, sang und tanzte auch auf traditionellen Powwows. Bis zu seinem Tod am 10. Februar 1992, 51-jährig in Portland, Oregon, erschienen unter seinem eigenen Namen oder als Jim Pepper Trio mehr als ein Dutzend weitere Alben.   Das Schaffen Peppers zeichnet der Dokumentarfilm "Pepper’s Pow Wow" (1995) von Sandra Sunrising Osawa nach. 2005 ehrte die parlamentarische Versammlung des Staates Oregon Jim Pepper und sein musikalisches Erbe.                                                          07/24

  • Jimmy Kneppper

    Amerikanischer Jazz-Posaunist und Bandledaer, geboren am 22. November 1927 in Los Angeles, California, als James M. Knepper. Er lernte schon als Kind Posaune zu spielen und trat mit kleinen Tanzkapellen auf. Ende der 1940er und Anfang der 1950er Jahre war er Mitglied der Bands von Freddie Slack, Roy Porter, Charlie Spivak, Charlie Barnet, Woody Herman, Claude Thornhill, Charlie Parker und Stan Kenton. Von 1957 bis 1962 arbeitete er mit den verschiedenen Gruppen von Charles Mingus. Sein erstes Album als Sideman des Bassisten war "The Clown" (Atlantic, 1957), gleichzeitig auch das erste Album, auf dem der Mingus-Dauerbegleiter Dannie Richmond (dm) seinen Einstand gab. Später war Knepper auch Mitglied der Mingus Dynasty.   Im gleichen Jahr wie "The Clown" erschien mit "A Swinging Introduction To Jimmy Knepper" (Bethlehem, 1957) sein erstes Album als Leader. Seine Begleiter waren Gene Quill (sax), Gene Roland (tp), Bill Evans oder Bob Hammer (p), Teddy Kotick (b) und Dannie Richmond (dm).   Mit Tony Scott (cl) als Co-Leader sowie mit Sahib Shihab (bars), Clark Terry (tp), Bill Evans (p), Milt Hinton und Henry Grimes (b) sowie Paul Motian (dm) entstand "Free Blown Jazz" (Carlton, 1959). "The Pepper-Knepper Quintet" (MetroJazz, 1959) war ein Album einer gleichnamigen Gruppe mit Pepper Adams (bars) als Co-Leader sowie mit Wynton Kelly (p, org), Doug Watkins (b) und Elvin Jones (dm).   Danach erschienen fast 20 Jahre lang keine Aufnahmen mehr von Knepper als Leader. Neben seiner Arbeit für Mingus war er in jenen Jahren auch für Gil Evans, Kai Winding, Dizzy Gillespie, Clark Terry, Benny Goodman, Herbie Mann, Kenny Burrell, Al Kooper, Mose Allison, Astrud Gilberto, Gary Burton & Larry Coryell, Lee Konitz und andere tätig.   Dazu war er Mitglied des Jazz Composer's Orchestra und des Thad Jones/Mel Lewis Orchestras. Als Mitglied des Gil Evans Orchestras war er 1961 bei einen Auftritt von Miles Davis mit dabei, der erst später auf der LP "Miles Davis At Carnegie Hall" (Columbia, 1969) verewigt wurde.   Ab 1977 bis vor seinem Tod veröffentlichte Knepper mehrere weitere Alben als Leader. Unter seinem Namen bzw. unter Bandnamen wie Jimmy Knepper Quintet, Jimmy Knepper Sextet und The Pepper-Knepper Quintet erschienen gesamthaft über 20 Alben. Bei discogs.com besitzt Knepper über 350 Einträge als Musiker.   Knepper war wesentlich an der Herausgabe der Komplett-Sammlung der Charlie-Parker-Transkriptionen von Dean Benedetti auf "Mosaic Records" im Jahr 1990 beteiligt. Er starb am 14. Juni 2003 75-jährig in Triadelphia, West Virginia.                                      07/24

  • Charles Mingus von 1958 bis zur Europatournee 1964

    1958 nahm der amerikanische Jazz-Bassist und Bandleader Mingus lediglich den Soundtrack zum Film "Shadows" auf. Am 16. Januar 1959 ging er mit John Handy (as) Booker Ervin (ts), Richard Wynands (p) und Dannie Richmond (dm) ins Studio. Die Aufnahmen erschienen als "Jazz Portraits" (UA, 1959).  Mit "Blues & Roots" (Atlantic, 1960) lieferte er am 4. Februar 1959 - umrahmt von einer grösseren Formation - wieder einmal eine LP für "Atlantic" ab. Das Lineup bestand aus Jimmy Knepper und Willie Dennis (tb), John Handy und Jackie McLean (as), Booker Ervin (ts), Pepper Adams (bs), Horace Parlan oder Mal Waldron (p) sowie Dannie Richmond (dm).   Mit fast den selben Leuten – mit Jimmy Knepper oder Willie Dennis (tb), John Handy (as, cl), Booker Ervin (ts), Curtis Porter (ts, as), Horace Parlan (p) und Dannie Richmond (dm) - entstand am 5. und 12. Mai 1959 "Ah Um" (Columbia, 1959). Für "Mingus Dynasty" (Columbia, 1960) versammelte Mingus am 1. November 1959 eine sieben- und eine neunköpfige Formation um sich, in denen die Musiker teilweise identisch waren.   Mingus Dynasty war später auch der Name jener Band, mit der Sue Mingus nach dem Tod ihres Mannes das Erbe des Bassisten weiterführte. Weitere Aufnahmen der "Ah Um"- und der "Dynasty"-Sessions wurden später auf der Doppel-LP "Nostalgia In Times Squares-The Immortal 1959 Sessions" (Columbia, 1979) veröffentlicht.   Das für "Columbia" eingespielte Material wurde später in chronologischer Reihenfolge unter dem Titel "The Complete 1959 CBS Charles Mingus Sessions" (Mosaic, 1993) in Form eines 4-LP-Sets veröffentlicht. Nahezu das selbe Material wurde fünf Jahre später als "The Complete 1959 Columbia Recordings" (Columbia, 1998) auf einer Triple-CD zusammengefasst.   Dabei wurden die beiden "Columbia"-Alben in ihrer Original-Form, das heisst mit allen auf den LP-Versionen weggelassenen Solis, rekonstruiert. Dazu kam auch Outtake-Material dieser Sessions. Auf "Pre Bird" (Mercury, 1960) arbeitete Chrles Mingus im Geiste von Duke Ellington mit grösseren Besetzungen.   Bei diesen Aufnahmen vom 24. und 25. Mai 1960 mit dem Gunther Schuller Orchestra oder mit einem Nonett spielte Mingus unter anderem mit Slide Hampton (tb), Clark Terry (tp), Yusef Lateef (fl, ts), Paul Bley (p) und - erstmals - auch mit Eric Dolphy (fl, as, bcl). Dolphy gehörte fortan zu den festen musikalischen Begleitern von Mingus.   Er war auf "Mingus At Antibes" (Atlantic, 1976) zu hören, einem Mitschnitt eines Konzertes vom 14. Juli 1960 in Antibes, wo Mingus, Dolphy und Richmond mit Ted Curson (tp) und mit Bud Powell (p) als Gastmusiker auftraten. Die Doppel-LP erschien erst viel später.   Das Stammquartett spielte am 20. Oktober 1960 "Charles Mingus Presents Charles Mingus" (Candid, 1961) ein und bildete das Gerüst bei den Tentett-Aufnahmen von "Mingus" (Candid, 1961), ebenfalls aufgenommen am 20. Oktober 1960. Ein Stück einer fast identischen Besetzung stammte vom 11. November 1960.   Die 4-LP-Box/3-CD "The Complete Candid Recordings" (Mosaic, 1985) enthielt neben den beiden Mingus-LPs für dieses Label weitere Aufnahmen. Es war dies vor allem die Aufnahme "Newport Rebels" (Candid, 1961), die ebenfalls am 11. November 1960 entstanden war. Mingus spielte damals mit Roy Eldridge (tp), Jimmy Knepper (tb), Eric Dolphy (as), Tommy Flanagan (p) und Jo Jones (dm). Der Rest der LP wird von Formationen um Max Roach bestritten.   Weitere Aufnahmen dieser Formation erschienen später auf der LP "The Eldridge Session" (Doxy, 2016). Am 6. November 1961 machte Mingus mit "Oh Yeah" (Atlantic, 1962) die letzten Aufnahmen für "Atlantic". Begleitet wurde er dabei von Jimmy Knepper (tb), Booker Ervin (ts) Rahsaan Roland Kirk (ts, fl, manzello, strich), Doug Watkins (b) und Dannie Richmond (dm). Mingus selber trat als Pianist auf.   Weitere Tracks aus der "Oh Yeah"-Session sowie ein Stück von der "The Clown"-Session von 1957 erschienen kurz darauf als "Tonight At Noon" (Atlantic, 1964). Eine Compilation der Zeit für "Atlantic" war das 3-LP-Set "Passions Of A Man: An Anthology Of His Atlantic Recordings" (Atlantic, 1979), das später unter dem Titel "Passions Of A Man: The Complete Atlantic Recordings 1956-1961" (Rhino, 1997) sogar als 6-CD-Set daherkam.   Radio-Workshops mit seinen Jazz Workshop All Stars vom 21. Oktober 1961 sowie vom 24. und 31. März, 12. Mai, 19. und 26. Oktober 1962 wurden später unter dem Titel "The Complete 1961-1962 Birdland Broadcasts" (Rare Live Recordings) zu einem 3-CD-Set (RLR, 2010) zusammengefasst.   Dazu kam eine Session vom 5. Mai 1962 mit seinen Oh Yeah All Stars. 1962 wurde für Mingus zu einem bedeutsamen Jahr. Im September wurden er und Max Roach (dm) von Duke Ellington (p) für die Trioaufnahmen "Money Jungle" (UA, 1962) verpflichtet. Knapp einen Monat später, am 12. Oktober 1962, organisierte Mingus sein berühmtes Town Hall Concert.   Während Charles Mingus vorhatte, eine öffentliche Aufnahmesitzung durchzuführen, wurde die Sache von der Plattenfirma "United Artists" als Konzert verkauft. Das Konzert verlief organisatorisch so chaotisch ab, dass Mingus den Besuchern riet, ihr Geld an der Kasse zurück zu verlangen.   Zudem gerieten auch Mingus und Knepper aneinander. Dieser Streit endete später vor Gericht. Dennoch spielte das unter anderem mit Charlie Mariano (as), Zoot Sims (ts), Eric Dolphy (as, fl bcl) oder Jaki Byard (p) prominent besetzte Orchester einige Takes ein, die teilweise auf "Town Hall Concert" (UA, 1962) erschienen. "Blue Note" brachte die gesamten Aufnahmen erst 1994 auf einer CD als "The Complete Town Hall Concert" heraus.   In der Town Hall wurden auch Fragemente von Mingus' Mangum Opus "Epitaph" aufgeführt. Die gesamte Version dieser Grosskomposition wurde erst nach Mingus Tod vollumfänglich von einem Grossorchester unter Gunter Schuller eingespielt und auf einer Doppel-CD (Columbia, 1990) veröffentlicht.   Ab 1963 stand Mingus bei "Impulse!" unter Vertrag. Als erstes erschien "The Black Saint And The Sinner Lady" (Impulse!, 1963), eingespielt am 20. Januar 1963 mit einem elfköpfigen Ensemble, deren Mitglieder auch beim "Town Hall Concert" mitgemacht hatten.   Bei der selben Session sowie genau acht Monate später, am 20. September 1963, wurde "Mingus, Mingus, Mingus, Mingus, Mingus" (Impulse!, 1963) aufgenommen. Dazwischen, am 30. Juni 1963, ging Mingus als Solopianist ins Studio, um die LP "Mingus Plays Piano - Spontaneous Compositions And Improvisations" (Impulse!, 1964) aufzunehmen.   1964 stellte Mingus mit Dolphy, Clifford Jordan (ts) Johnny Coles (tp), Jaki Byard (p) und Dannie Richmond (dm) ein neues Sextett zusammen. Vor einer grösseren Europatournee trat diese Gruppe am 18. März 1964 in der Cornell University im Staat New York auf, wo die erst viel später veröffentlichte Doppel-CD "Cornell 1964" (Blue Note, 2007) mitgeschnitten wurde.   Am 4. April 1964 traten die selben Musiker bei einem Benefizkonzert in der Town Hall in NYC auf, wo die Stücke der LP "Town Hall Concert" (Jazz Workshop, 1971) aufgezeichnet wurden. Dann ging das Sextett auf die Europatournee, die im Laufe der Jahre auf verschiedenen CDs und LPs ausführlich dokumentiert wurde.   Bei einem Grossteil dieser Liveaufnahmen handelte es sich um Bootlegs. Johnny Coles brach schon kurz nach den ersten Auftritten zusammen und musste in Paris in ein Spital gebracht werden. Fortan spielte die Mingus- Gruppe in Quintettbesetzung,   Nach seiner Rückkehr von dieser Europatournee ohne den erkrankten Cole und ohne Dolphy, der in Europa blieb und dort noch im Sommer 1964 verstarb, stellte Mingus für ein Engagement im "Jazz Workshop" in San Francisco mit John Handy (as), Clifford Jordan (ts), Jane Getz (p) und seinem Dauerbegleiter Dannie Richmond (dm) ein neues Quintett zusammen.   Konzertaufnahmen vom 2. und 3. Juni 1964 wurden erst zwei Jahre später als "Right Now - Live At The Jazz Workshop" (Fantasy, 1966) veröffentlicht. Am 8. Juli 1964 kam sein Sohn Eric Mingus auf die Welt. Den Vornamen erhielt er im Andenken an den kurz davor verstorbenen Mingus-Mitmusiker Eric Dolphy. Eric Mingus schlug später eine Karriere als Sänger und Musiker ein.                                             07/24   Siehe auch: Charles Mingus bis 1957 und Charles Mingus ab Ende 1964

  • Mingus Dynasty

    Amerikanische Jazz-Big Band, gegründet Ende 1979 in New York City, wenige Monate nach dem Tod von Charles Mingus , von dessen Witwe Sue Mingus. In dieser Band, so das Ziel, sollten ehemalige Mingus-Musiker und neue Talente die Musik des Bassisten, Komponisten und Bandleaders in Ehren halten. Den Namen bekam das Orchester von der LP "Mingus Dynasty" (Columbia, 1960), die Mingus im November 1959 mit John Handy (as), Benny Golson (ts), Booker Ervin (ts), Jerome Richardson (fl, bars), Don Ellis und/oder Dick Williams (tp), Jimmy Knepper (tb), Roland Hanna (p), Theodore Cohen (vibes), Maurice Brown oder Seymour Barab (cello) und Dannie Richmond (dm) aufgenommen hatte.   Einige dieser Musiker waren auch bei den Aufnahmen zum ersten  Album der Mingus Dynasty dabei, das "Chair In The Sky" (Elektra, 1979) hiess. Es entstand in der Besetzung  Joe Farrell (ts), John Handy (as), Jimmy Owens (tp, fl), Jimmy Knepper (tb), Don Pullen (p), Charlie Haden (b) und Dannie Richmond (dm).   Bei Mingus Dinasty spielten später und in stets wechselnden Besetzungen Musiker wie Aladár Pege, Alex Sipiagin, Billy Hart, Boris Kozlov, Craig Handy, Donald Edwards, Frank Lacy, George Adams, Hugh Lawson, Kenny Rampton, Kenny Washington, Mike Richmond, Orrin Evans, Randy Brecker, Reggie Johnson, Richard Davis, Seamus Blake, Ted Curson und andere, zudem auch der Mingus-Sohn und Sänger Eric Mingus .   Von der Mingus Dynasty erschienen weitere Alben wie "Live At Montreux" (Atlantic, 1981) mit Liveaufnahmen vom Juli 1980; "Reincarnation" (Soul Note, 1982); "Mingus' Sound Of Love" (Soul Note, 1988), "Live At The Village Vanguard" (Storyville, 1989) und "The Next Generation" (Columbia, 1991). Eine besondere Stellung unter den Post-Mingus-Aufnahmen nimmt die Doppel-CD "Epitaph" (Columbia, 1990) ein. Es handelte sich um eine grossorchestrale Suite, deren Noten von Andrew Homzy im Nachlass von Mingus gefunden wurden.   Die Suite wurde von Gunther Schuller und Homzy rekonstruiert und am 3. Juni 1989 vom selben Ensemble, das auch die Studioaufnahmen realisierte, uraufgeführt. Teile des Manuskriptes waren voll widersprüchlicher Instruktionen. Schuller hatte davor sich an die mühsame Restaurierung und Ergänzung der Aufzeichnungen gemacht.   Dazu befragte er auch die mitwirkenden Musiker, die zum Teil schon 1962 mit dem Bandleader gespielt hatten. Ab 1991 nannte sich die Gruppe dann Mingus Big Band. Die Musiker, darunter viele, die schon bei der Mingus Dynasty mitgemacht hatten, trafen sich fortan jeden Montag im "Time Spot Café" in New York City zu öffentlichen Proben.   Zu den neuen Musikern gehörten Phillip Harper, Ryan Kisor, Frank Lacy, Robin Eubanks, Gary Bartz, Steve Slagle, Seamus Blake, John Stubblefield, Ronnie Cuber, Mark Shim, Kenny Drew jr., John Hicks, Dave Kikowski, Craig Handy oder Chris Potter.   Von dieser Grossformation erschienen "Live At The Theatre Boulogne-Billancourt Paris Vol. 1 und 2" (Soul Note, 1989 bzw. 1993), "Mingus Big Band 93 - Nostalgia In Times Square" (Dreyfus, 1993), "Gunslinging Birds" (Dreyfus, 1995), "Live In Time" (Dreyfus, 1996), "!Que Viva Mingus!" (Dreyfus, 1997), "Blues & Politics" (Dreyfus, 1999) und "Tonight At Noon: Three Or Four Shades Of Love" (Dreyfus, 2002).   "The Essential Mingus Big Band" (Dreyfus, 2001) stellte eine Compilation dar. "I Am Three" (Sue Mingus und Sunnyside, 2005) enthielt Stücke der Mingus Big Band, des Mingus Orchestras und der Mingus Dynasty. Der Mitschnitt eines Auftritts der Mingus Big Band in Japan kam unter dem Titel "Live In Tokyo" (Sue Mingus und Sunnyside, 2005) heraus.   Im Abstand von jeweils fünf Jahren folgten "Live At Jazz Standard" (Sue Mingus, 2010) und "Mingus Sings" (Sunnyside, 2015), letztere mit Ku-Umba Frank Lacy als Sänger. Die Aufnahmen für das Label "Soul Note" wurden später unter dem Titel "The Complete Recordings On Black Saint & Soul Note" (Black Saint und Soul Note, 2015) im Rahmen einer 4-CD-Box zusammen wiederveröffentlicht.              07/24

bottom of page