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  • Eric Mingus

    Amerikanischer Sänger und Musiker zwischen Jazz und experimentellen Blues, geboren am 8. Juli 1964 in New York City als Sohn des Jazz-Bassisten und Bandleaders Charles Mingus und seiner dritten Frau Judith Starkey. Er wurde Eric genannt, im Andenken an den zehn Tage vor seiner Geburt verstorbenen Eric Dolphy, der in den Bands von Charles Mingus gespielt hatte. Eric Mingus wuchs in Upstate New York auf, wohin seine Familie zog, als er acht Jahre alt war. Als Jugendlicher beschäftigte er sich mit der Lyrik von Langston Hughes und T. S. Eliot und trat in Theaterstücken auf. Als junger Erwachsener war er Amateurboxer und trainierte bei Floyd Patterson. Nach einem kurzen Studienaufenthalt am Berklee College of Music in Boston, wo er Gesang und Bass studierte, arbeitete er mit Karen Mantler, der Tochter von Michal Mantler und Carla Bley, zusammen.   Mingus wirkte bei den Aufnahmen von Karen Mantlers Alben "My Cat Arnold" (XtraWATT, 1989), "Karen Mantler And Her Cat Arnold Get The Flu" (XtraWATT, 1990) und später bei "Karen Mantler's Pet Project" (Virgin Classics, 2000) mit. Er war Gastsänger der Mingus Dynasty auf "The Next Generation" (Columbia, 1991) und der Mingus Big Band auf "Blues & Politics" (Dreyfus, 1999).   1994 zog er auf Einladung von Ray Davies nach London, wo er ein Duo mit dem Trompeter Jim Dvorak bildete. Dabei entstand das gemeinsame Album "This Isn’t Sex" (Slam, 1999). Sein erstes eigenes Album hiess "Um...Er...Uh..." (Some, 2000), aufgenommen mit Hilfe von Jeff Friedman (g), Donny McCaslin (sax), Kenny Rampton (tp), Mocean Worker (elect) und Ethan Winogrand (dm, perc).   Eric Mingus selber sang und spielte Bass und Gitarre. Der Titel der Aufnahme zielte auf das Album "Mingus Ah Um" (Columbia, 1959) seines Vaters Charles Mingus. Es folgten Aufnahmen für Leader wie Gary Lucas, Jeff Friedman, Sarah Jane Morris und Elliott Sharp.Letzterer hatte Mingus in seine Bands Tectonics und Terraplane geholt und arbeitete auch daneben viel mit ihm zusammen.   "Too Many Bullets... Not Enough Soul" (Some, 2002) war sein nächstes eigenes Album. Elliott Sharp (g, as), Brian Mitchell (key), Graham Haynes (co), Curtis Fowlkes (tb), Sim Cain (dm) und Michael Evans (perc) waren seine Begleiter. "Healin' Howl" (Intuition, 2007) entstand mit Hilfe von Ross Bonadonna (g, as, bars, bcl), Catherine Sikora (ts), Bruce Katz (p, org), Ethan Winogrand (dm) sowie teilweise Brian Mitchell (org).   Mit Sikora (ts, ss) bildete Mingus (vcl, b) das Duo Clockwork Mercury, von dem eine gleichnamige CD-R (Clockwork Mercury Press, 2007) erschien. Mit Elliott Sharp (g), Henry Kaiser (g), Queen Esther (vcl), Glenn Phillips (g), Melvin Gibbs (e-b) und Lance Carter (dm) machte Mingus bei den Aufnahmen zu "Electric Willie - A Tribute To Willie Dixon" (Yellowbird, 2010) mit.   Unter den Namen von Mingus (vcl), David Amram (p), Larry Simon (g) und Groove Bacteria kam "Langston Hughes: The Dream Keeper" (Mode Avant, 2017) heraus. Bei den Aufnahmen mit Gedichten von Langston Hughes waren noch weitere Musikerinnen und Musiker dabei. "Fog of Forgiveness" (Fort Evil Fruit, 2019) war eine auf 100 Stück limitierte Kassette, die offenbar Soloaufnahmen enthielt.       Auch die CD "The Devil's Weight" (Ouch!, 2021) schien im Alleingang entstanden zu sein. Mit Elliott Sharp (div g, div e-b, synth, dm-progr) als Co-Leader sowie mit Don McKenzie (dm, sampl, loops) als Begleiter realisierte Mingus (vcl, div e-b) "Song From A Rogue State" (Zoar, 2022).     "The Zuzax Protocol" (Fort Evil Fruit, 2022) war eine auf 70 Stück limitierte Kassette mit Catherine Sikora (sax). "Dog Water" (Ouch!, 2023) hiess eine weitere Soloaufnahme von Mingus (g, vcl).       07/24

  • Charles Mingus bis 1957

    Amerikanischer Bassist, Pianist, Komponist und Bandleader, geboren am 22. April 1922 in Nogalea, Arizona, und aufgewachsen in Watts, California. Als Jugendlicher spielte er Cello und Posaune, entdeckte dann den Kontrabass. Als 16-Jähriger wurde er von Red Callender unterrichtet und als 18-Jähriger trat er erstmals auf. Er spielte in der Band von Lee Young, dem Bruder von Lester Young, bei Louis Armstrong, Alvino Rey und Barney Bigard. Erste Aufnahmen machte Mingus 1945 mit Howard McGhee, Russel Jacquet, Illinois Jacquet, Bob Mosley, Hadda Brooks und Wynonie Harris. Dazu kamen im selben Jahr erste Aufnahmen mit eigenen Gruppen.   Als Charles Mingus Sextet entstanden im Juni 1945 mit Brother Woodman und Maxwell Davis (ts), N.R. Bates (tp), Bob Mosley (p), Roy Porter (dm) sowie teilweise mit Oradell Mitchell oder Everett Pettis (vcl) die beiden Schellack-Schallplatten "Lonesome Woman Blues/Swingin' An Echo" und "The Texas Hop/Baby Take A Chance With Me" (beide Excelsior, 1945).   Es folgten ab 1946 weitere Aufnahmen mit personell anders besetzten Sextett-Formationen sowie als Baron Mingus & His Octet oder als Barron Mingus And His Rhythm. Aufnahmen aus dieser Zeit mit diversen Mitmusikern darunter auch Lee Konitz (as), Lucky Thompson (ts), Earl Hines (p) und Oscar Pettiford (cello) erschienen später als "The Young Rebel" (Swingtime, 1986).   Gleich hiess auch ein 4-CD-Set (Proper, 2004) mit Aufnahmen, die er bis 1953 nicht nur unter eigenem Namen realisiert hatte, sondern auch solche enthielt, bei denen Mingus als Begleiter von Illinois Jacquet, Dinah Washington, Lionel Hampton, Earl Hines, Red Norvo, Billy Taylor, Oscar Pettiford, Charlie Parker, Bud Powell und Miles Davis mitgewirkt hatte.   24 Tracks, die Charles Mingus Mitte/Ende der 1940er Jahre als Leader diverser Gruppen eingespielt hatte und die auf Schellack-Schallplatten herausgekommen waren, wurden später unter dem Titel "West Coast 1945-49" (Uptown, 2011) zu einer Compilation zusammengefasst. Dazu gab's ein Buch.   Eine weitere obskure Compilation hiess "Minor Intrusion" (Membran, 2005), umfasste vier CDs und enthielt Aufnahmen aus diversen Zeitspannen: CD 1 zeigt Mingus zwischen 1946 und 1949, CD 2 im Jahr 1954. Die Tracks auf CD 3 und 4 stammten von 1960. Nach einer Durststrecke Ende der 1940er Jahre ging es ab 1950 so richtig los.   1950/51 war er neben Tal Farlow (g) lange Zeit Mitglied des schlagzeuglosen Trios von Red Norvo (vibes). Er jammte mit Miles Davis und Charlie Parker und gründete 1952 mit Max Roach (dm) das Label "Debut". Erste Aufnahmen erschienen dort noch in Form von Schellack-Schallplatten. Sie stammten vom Charles Mingus Quintet.   Auf "Precognition/Portrait" (Debut, 1952) bestand dieses neben dem Leader aus Lee Konitz (as), Phyllis Pinkerton (p), George Koutzen (cello) und Al Levitt (dm). Für "Paris In Blue/Make Believe" (beide Debut, 1952) versammelte er Paige Brook (as, fl), John Mehegan (p), Jackson Wiley (cello), Max Roach (dm) und Jackie Paris (vcl) um sich.   Auf "Montage/Extrasensory Perception" (Debut, 1952) fand sich je ein Stück dieser beiden Quintett-Formationen. Es war die erste Vinyl-Aufnahme dieses Labels. Die 10"-Single/EP musste wie die Schellackplatten mit 78 Umdrehungen pro Minute abgespielt werden. "Strings & Keys" (Debut, 1953) mit Aufnahmen vom April 1951 war das erste 10"-Album von Mingus bzw. "Debut", eingespielt von Mingus mit Spaulding Givens (p). Einer der sechs Tracks war eine Soloaufnahme von Mingus als Pianist.   Unter dem Titel "Jazz At Massey Hall" (Debut, 1953) erschienen drei weitere 10"-Minialben, alle am 15. Mai 1953 live in Toronto, Kanada, aufgenommen. "Vol. 1 und 3" zeigt The Quintet mit Dizzy Gillespie (tp, vcl), Charlie Parker (as), Bud Powell (p), Charles Mingus (b) und Max Roach (dm).   Auf "Vol. 2" ist nur das Bud Powell Trio mit Mingus und Roach zu hören, ergänzt mit einem vom Sommer 1953 eingespielten Track des Trios Billy Taylor (p), Mingus und  Art Taylor (dm). Mingus spielte die Bass-Parts nachträglich im Studio noch einmal ein, weil er auf den Liveaufnahmen kaum auszumachen war.   Die Aufnahmen kamen mehrfach wieder heraus und wurden später in ihrer ganzen Länge als "The Greatest Jazz Concert Ever" (Prestige, 1973) als Doppel-LP wiederveröffentlicht. Mingus war auch auf anderen "Debut"-Aufnahmen aus jener Zeit zu hören, so auf einer Einspielung einer Formation mit dem Namen Trombone Rapport oder solchen von Teo Macero, Oscar Pettiford, Thad Jones, Ada Moore und Hazel Scott.   Am 30. November 1953 ermöglichte Mingus als Labelbesitzer und Bassist dem jungen und damals noch völlig unbekannten Paul Bley (p) dessen Schallplattendebut. Auf "Introducing Paul Bley" (Debut, 1954) war Art Blakey (dm) der dritte Musiker.   Zudem nahm Mingus damals und später viele Sessions als Sideman wahr, so für Bud Powell, J.J. Johnson, Thad Jones, Theddy Charles, Johnny Mehegan, Jimmy Scott und viele andere. Ab den frühen 1950er Jahre experimentierte Mingus jeweils mit mehreren Musikern im Rahmen von sogenannten Jazz-Workshops.   Am 31. Oktober 1954 ging Mingus mit John LaPorta (as, cl), Teo Macero (ts, bs), George Barrow (ts, bs), Mal Waldron (p), Rudy Nichols (dm) und 30. Januar 1955 mit Macero, Wally Cirillo (p) und Kenny Clarke (dm) ins Studio. Diese beiden Sessions erschienen unter dem Titel "Jazz Composers Workshop" (Savoy, 1956).   Im Dezember 1954 hatte Mingus LaPorta, Macero, Thad Jones (tp), Jackson Wiley (cello) und Clem de Rosa (dm) ins Studio geholt. Die Aufnahmen kamen auf den beiden 10"-Minialben "Jazzical Moods, Vol. 1 und 2" (beide Period, 1955) heraus und wurden unter dem Titel "The Jazz Experiments Of Charles Mingus" (Betlehem, 1956)  auf einer LP zusammengefasst.   Am 9. Juli 1955 kam es zu ersten albumfüllenden Aufnahmen mit Miles Davis. Mingus und Davis wurden auf der LP "Blue Moods" (Debut, 1955) von Britt Woodman (tb), Teddy Charles (vibes) sowie von Elvin Jones (dm) begleitet. Am 23. Dezember des selben Jahres traten Mingus und Roach mit Eddie Bert (tb), George Barrow (ts), Mal Waldron (p) und teilweise Willie Jones (dm) im "Café Bohemia" in New York auf.   Der Auftritt wurde auf den LPs "Mingus At The Bohemia" (Debut, 1956) und "The Charles Mingus Quartet + Max Roach" (Fantasy, 1964) veröffentlicht. Weiteres Material der "Bohemia"-Session fand sich zudem im Rahmen der 12-CD-Box "The Complete Debut Recordings" (Debut, 1990), auf der das gesamte Schaffen von Mingus für sein Label zusammengefasst wurde.   64 der insgesamt 169 Tracks waren vorher nie veröffentlicht worden. Teile davon wurden später auch einzeln auf CDs veröffentlicht. Auch die 7-CD-Box "Leader On Debut" (Debut und Universal, 2013) deckte grosse Teile jener Schaffensphase ab. Mitte der 1950er Jahre wechselte Mingus zu "Atlantic", wo er seine ohnehin schon eigenständige, von Gospel und Blues geprägten Musik weiter entwickeln konnte.     "Pithecanthropus Erectus" (Atlantic, 1956) enthielt Quintettaufnahmen vom 30. Januar 1956 mit Jackie McLean (as), J.R. Monterose (ts), Mal Waldron (p) und Willie Jones (dm). Mehr als ein Jahr vergingen bis zu den Aufnahmen von "The Clown" (Atlantic, 1957).  Bei diesen Aufnahmen vom 12. Februar und 13. März 1957 gehörten Jimmy Knepper (tb), Curtis Porter alias Shafi Hadi (as, ts), Wadde Legge (p) und Dannie Richmond (dm) zu seinen Begleitern.   Es war die erste Aufnahme von Mingus mit Dannie Richmond , der fortan fast ununterbrochen bis ans Lebensende von Mingus beim Bassisten beschäftigt war. Am 9. Juli 1957 lud Mingus den mittellosen Hampton Hawes (p) zusammen mit Dannie Richmond (dm) spontan zu einer Triosession ein, die als "Mingus Three" (Jubilee, 1957) erschien.   Nur wenige Tage später, am 18. Juli 1957 sowie am 6. August 1957, entstand die erst später veröffentlichte LP "Tijuana Moods" (RCA Bluebird, 1962), auf der Mingus Eindrücke von einer Reise in die gleichnamige mexikanische Grenzstadt verarbeitete. Bei den dannzumal revolutionären Aufnahmen wurde Mingus von Clarence "Gene" Shaw (tp), Jimmy Knepper (tb), Curtis Porter alias Shafti Hadi (as, ts), Bill Triglia (p), Dannie Richmond (dm), Frankie Dunlop (perc), Ysabel Morel (castinets) und Lonnie Elder (vcl) begleitet.   Im August und Oktober 1957 entstanden mit der Stammformation Shaw, Knepper, Porter/Hadi und Richmond zwei weitere Aufnahmen: Auf "East Coasting" (Bethlehem, 1957) war Bill Evans der Pianist und auf "A Modern Jazz Symposium Of Music And Poetry" (Bethlehem, 1957) waren Bob Hammer und Horace Parlan (p) sowie Melvin Stewart (vcl) als weitere Musiker zu hören.                                           07/24   Siehe auch: Charles Mingus von 1958 bis zur Europatournee 1964 und Charles Mingus ab Ende 1964

  • Charles Mingus ab Ende 1964

    Am 20. September 1964 trat der amerikanische Jazz-Bassist und Bandleader Charles Mingus mit John Handy (ts), Charles McPherson (as), Lonnie Hillyer (tp), Jaki Byard (p) und Dannie Richmond (dm) am Montery Festival auf, wo – zum Teil mit sechs weiteren Bläsern - "Mingus At Monterey" (Jazz Workshop, 1965) aufgenommen wurde. Mit dem selben Quintett entstand im Mai 1965 "My Favorite Quintet, Vol. 1: Tyrone Guthrie Theater" (Jazz Workshop, 1965). Mit fast den selben Musikern, aber in Oktettbesetzung, nahm er im 25. Dezember 1965 das Doppelalbum "Music Written For Monterey, 1965 - Not Heard ... Played In It's Entirety, At UCLA" (East Coasting, 1966) auf. Wie der Titel sagt, sollte dieses Werk am Monterey Festival 1965 aufgeführt werden. Mingus brach die Aufführung damals nach einer halben Stunde ab.   Er führte seine Werk eine Woche später in der Universität von Los Angeles auf. Das war die letzte Aufnahme von Mingus während mehr als fünf Jahren. Konzertaufnahmen aus den Jahren 1964/65 wurden später unter dem Titel "The Jazz Workshop Concerts 1964-65 (Town Hall, Amsterdam, Monterey '64, Monterey '65 & Minneapolis)" (Mosaic, 2012) im Rahmen einer 7-CD-Box herausgebracht.   Zwischen 1966 und 1969 machte Mingus keine eigenen Aufnahmen und auch nur sehr wenig Aufnahmen für andere Musiker. Am 31. März 1970 trat er im Club "Slug's" in New York City mit Jimmy Vass (as), Charles McPherson (as, fl), Bill Hardman (tp) und Dannie Richmond (dm) auf. Der Mitschnitt davon erschien später auf zwei Bootleg-Alben.   Ende Oktober und Anfang November 1970 war Mingus wieder in Europa unterwegs, wo erneut viele Konzerte mitgeschnitten wurden. Sein Comeback im Studio realisierte er dazwischen am 31. Oktober 1970 in Paris, als er mit den unbekannten Eddie Preston (tp) und Bobby Jones (ts) sowie mit seinen alten Weggefährten Charles McPherson (as), Jaki Byard (p) und Dannie Richmond (dm) mehrere Aufnahmen einspielte.   Aufnahmen der Sessions erschienen auf den Einzel-LPs "Pithycanthropus Erectus" und "Blue Bird" (beide America, 1971) bzw. auf der Doppel-LP "Reincarnation Of A Lovebird" (Prestige, 1974). Später wurde die ganze Session auf der Doppel-CD "The Complete America Session 1970" (Sue Mingus/ Sunnyside, 2007) veröffentlicht.   Für die nächsten Aufnahmen experimentierte Mingus mit grösseren Formationen, ja sogar mit Orchestern. Anfang 1971 nahm er mit einem Sextett, bestehend aus Preston, Jones und japanischen Musikern sowie ergänzt durch das New Herd Orchestra unter Toshiyuki Miyama "Charles Mingus With Orchestra" (Nippon Columbia, 1971) auf.   Am Newport Festival trat er am 3. Juli 1971 mit einem Sextett, bestehend aus Charles McPherson (as), Bobby Jones (ts), Lonnie Hillyer (tp), John Foster (p) und Virgil Day (dm), auf. Am 23. September 1971 sowie bei weiteren Sessions im Herbst 1971 entstand mit einer kleinen Big Band sowie mit einem Orchester "Let My Children Hear Music" (Columbia, 1972).   "Live At The Jazz Workshop, Boston, October 11th, 1971" (Hit Hat, 2015) enthielt eine Radioaufnahme mit Hamiett Bluiett (bars), Joe Gardner (tp), John Foster (p) und Roy Brooks (dm) als Sideman. Am 4. Februar 1972, bei einem Konzert, das als "Charles Mingus And Friends In Concert" (Columbia, 1973) auf einer Doppel-LP veröffentlicht wurde, unterstützte ihn eine ganze Big Band.   Im Sommer 1972 spielte er mit Charles McPherson (as), Bobby Jones (ts, cl), John Foster (p) und Roy Brooks (dm) an verschiedenen Orten in Europa, wo erneut mehrere Konzerte für Schallplatten mitgeschnitten wurden. Darunter befanden sich auch jene Aufnahmen, die später unter dem Titel "The Lost Album From Ronnie Scott's" (Resonance, 2022) auf einer Triple-CD herausgebracht wurden.   Am 23. Januar 1973 präsentierte er in Boston ein Sextett mit Joe Gardner (tp), John Stubblefield (ts), Don Pullen (p), und C. Scoby Stroman (dm). Ein Mitschnitt davon erschien unter dem Titel "Jazz Workshop 1973" (Blue Mark, 2006) als Bootleg.   Aufnahmen vom 13. Februar 1973 mit Roy Brooks (dm) an Stelle von Stroman wurden später unter dem Titel "Jazz In Detroit/Strata Concert Gallery/46 Selden" (Sue Mingus Music und diverse Labels, 2018) in Form eines 5-LP- oder eines 5-CD-Sets bzw. als DL zugänglich gemacht   Ende Oktober 1973 hatte Mingus seine Band wieder einmal umformiert. Neu wurde das Quintett durch George Adams (ts, fl), Ronald Hampton (tp), Don Pullen (p) sowie Mingus und dem zurückgekehrten Dannie Richmond gebildet. Mit Honey Gordon und Doug Hammond waren auf "Mingus Moves" (Atlantic, 1974) auch eine Sängerin und ein Sänger zu hören.   Auf "Mingus At Carnegie Hall" (Atlantic, 1974) vom 19. Januar 1974 war ein Nonett mit Jon Faddis (tp), Charles McPherson (as), John Handy (as, ts), George Adams (ts), Rahsaan Roland Kirk (ts, str), Hamiet Bluiett (bars), Don Pullen (p) und Dannie Richmond (dm) im Einsatz.   Auf den beiden "Atlantic"-Alben sowie danach waren mit Adams, Pullen und Richmond jeweils drei Viertel des späteren George Adams/Don Pullen Quartets in die Mingus-Gruppen integriert. Auf "Changes One" (Atlantic, 1975) bestand die Gruppe aus George Adams (ts), Jack Waltrath (tp), Don Pullen (p), Mingus und Dannie Richmond (dm).   Auf dem Schwesteralbum und "Changes Two" (Atlantic, 1975) stiessen zu diesem Quintett noch Marcus Belgrave (tp) und Jackie Paris (vcl) dazu. Beide "Changes"-Alben waren Ende Dezember 1974 entstanden und wurden gleichzeitig auch als Doppel-LP angeboten.   Nach weiteren Tourneen im Sommer/Herbst 1975 durch Europa und Konzerten 1976 in den USA, Japan und Europa kam es erst am 9. und 10. März 1977 zu den nächsten Aufnahmen. In Nonett-, Tentett- und Orchesterstärke wurden "Three Or Four Shades Of Blues" (Atlantic, 1977) und "Cumbia And Jazz Fusion" (Atlantic, 1978) aufgenommen.   Am 6. November 1977 machte der schwerkranke Mingus im Rahmen der Serie "Lionel Hampton Presents The Music Of Charles Mingus" (Who's Who In Jazz, 1977) seine letzten Aufnahmen als Musiker. Die LP mit unter anderem Hampton (vibes) und Gerry Mulligan (bars, ss) erschien auf dem Label von Hampton.   Am 18., 19. und 23. Januar 1978 spielte eine fast 30-köpfige Band Werke für die beiden Alben "Me, Myself An Eye" (Atlantic, 1979) und "Something Like A Bird" (Atlantic, 1980) ein. Mingus überwachte die Arbeiten an den Rollstuhl gefesselt, spielte aber nicht mehr mit. Am 5. Januar 1979 verstarb er in Cuernavaca, Mexiko, im Alter von 56 Jahren.   Kurz vor seinem Tod hatte Mingus die Singer/Songwriterin Joni Mitchell um Mithilfe bei der musikalischen Umsetzung von T.S. Eliot's Theaterstück "Four Quartets" gebeten. Mitchell willigte ein, schrieb aber inspiriert vom Geist dieses Musikers gleichzeitig sechs neue Kompositionen, die sie auf dem Album "Mingus" (Asylum, 1979) verewigte.   Als Mitmusiker wirkten Herbie Hancock (p), Wayne Shorter (as), Jaco Pastorius (e-b, b, arr), Don Alias und Emil Richards (perc) sowie Peter Erskine (dm) mit. Mitchell schuf für diese LP auch Texte zu einigen Mingus-Tunes wie "Goodbye Pork Pie Hat". Zudem ist auch Mingus' Stimme zu hören.   Inspiriert von Mitchell's Umsetzung von Mingus-Werken liess Produzent Hal Willner später Musiker wie Leonard Cohen, Diamanda Galas, Chuck D, Henry Rollins und die beiden Stones Keith Richards und Charlie Watts Mingus-Stücke für die Tribut-CD "Weird Nightmare: Meditations On Mingus" (Warner, 1993) aufnehmen.   Von Mingus erschienen neben den erwähnten Dutzende von weiteren Compilations sowie Dutzende von Liveaufnahmen. "Kind Of Mingus" (House Of Jazz und T2 Entertainment, 2009) enthielt Material der 1964er Tournee sowie solches aus der zweiten Hälfte der 1950er Jahre. "The Jazz Workshop Concerts 1964–65" (Mosaic, 2012) verteilte sich auf sieben CDs.   Zehn CDs enthielt "Sixteen Classic Albums" (Real Gone Jazz, 2013). "Complete Albums Collection 1953-1957", "Complete Albums Collection 1957-1960" und "Complete Albums Collection 1960-1963" (alle Enlightenment, 2016) bestanden je aus vier CDs.  Unter dem Titel "Timeless Classic Albums" (Vinylogy, 2017) wurden fünf Alben auf fünf CD wieder veröffentlicht.   "Milestones Of A Legend" (Documents, 2017) war zehn CDs stark. "The Rare Albums Collection" (Enlightenment, 2019) enthielt auf vier CDs acht weniger bekannte Alben von Mingus, eingespielt zwischen 1952 und 1964.  Sechs CDs umfasste "Ten Classic Albums" (Reel To Reel, 2019). Das Material bestand aus den Ende der 1950er, Anfang der 1960er Jahre eingespielten Alben.     Unter dem Titel "Timeless Classic Albums" (DOL, 2019) wurden auf fünf CDs ebensoviele Alben aus den frühen 1960er Jahren vereint. "Changes: The Complete 1970s Atlantic Studio Recordings" (Atlantic, 2023) umfasste acht LPs.                                                          07/24   Siehe auch: Charles Mingus bis 1957 und Charles Mingus von 1958 bis zur Europatournee 1964

  • George Adams/Don Pullen Quartet

    Amerikanisches Jazz-Quartett, gegründet 1979 in New York City von den beiden langjährigen musikalischen Partnern George Adams (ts) und Don Pullen (p). Ihre Mitmusiker waren Cameron Brown (b) und Dannie Richmond (dm). Die beiden Co-Leader hatten schon in jüngeren Jahren in Atlanta, Georgia, zusammen gespielt. Adams gehörte Mitte der 1970er Jahre in New York zur Gruppe von Charles Mingus und empfahl Pullen an Mingus weiter. Adams und Pullen spielten gemeinsam auf den Mingus-Alben "Mingus Moves" (Atlantic, 1974), "Mingus At Carnegie Hall" (Atlantic, 1975) und "Changes One/Changes Two" (Atlantic, 1975). Noch vor der Gründung des George Adams/Don Pullen Quartets entstanden im März und Juli 1975 in Rom mit David Williams (b) und Dannie Richmond (dm) zwei Quartett-LPs für "Horo", welche unter dem Titel "Jazz A Confronto 21" (Horo, 1975) unter dem Namen von Pullen bzw. als "Jazz A Confronto 22" (Horo, 1975) unter dem Namen von Adams herauskamen. Mit Ausnahme eines Stückes wurden die beiden LPs später unter dem Titel "The First Recordings" (A Recordings, 2012) auf einer CD zusammengefasst. Bei den Sessions wurden von diesem Musikerkreis weitere Aufnahmen gemacht. Ebenfalls "Jazz A Confronto" (Horo, 1976) hiess eine LP, die unter dem Namen von Dannie Richmond erschien und den Schlagzeuger in Begleitung von Pullen, Adams, Jack Walrath (tp), Irio de Paula (g), David Friesen (b) und Alfonso Vielra (perc) zeigte. "Suite For Swingers" (Horo, 1976) erschien unter dem Namen von George Adams und zeigte in in Begleitung von Pullen, Friesen, Richmond und Vielra. Ab 1979 folgte eine ganze Reihe von Aufnahmen unter dem Namen George Adams/Don Pullen Quartet. Bei Sessions am 2. und 3. November 1979 in Mailand nahm das Quartett auf einen Schlag die drei LPs "Don't Loose Control" (Soul Note, 1980) sowie "All That Funk" und "More Funk" (beide auf Palcoscenico, 1980) auf. Dann folgten mehrere Aufnahmen für das holländische "Timeless"-Label. Die erste war "Earth Beames" (Timeless, 1981) und wurde im August 1980 aufgenommen, gefolgt von "Life Line" (Timeless, 1981) mit Aufnahmen vom April 1981. "Melodic Excursions" (Timeless, 1983) war eine Duo-LP der beiden Co-Leader, eingespielt im Juni 1982 in New York. Im April 1983 nahm das Quartett in Holland "City Gates" (Timeless, 1984) auf. "Live At The Village Vanguard, Volume I und II" (Soul Note, 1983 bzw. 1984) hiessen zwei Alben, die den Auftritt des Quartetts vom 19. August 1983 in diesem New Yorker Jazzclub dokumentieren. Weitere Aufnahmen waren "Decisions" (Timeless, 1984) sowie "Live At The Montmartre" (Timeless, 1986) mit Liveaufnahmen mit John Scofield (g) als Gastmusiker. Danach folgten "Breakthrough" (Blue Note, 1986) und "Song Everlasting" (Blue Note, 1987). "Jazzbühne Berlin" (Repertoire, 1991) enthielt den Mitschnitt eines Konzerts vom Juni 1988 mit Lewis Nash (dm) anstelle von Richmond. Dannie Richmand starb am 15. März 1988, George Adams am 14. November 1992, Don Pullen am 22. April 1995. Die 5-CD Box "The Complete Remastered Recordings On Black Saint & Soul Note" (Black Saint und Soul Note, 2012) enthielt die Alben "Don't Lose Control" und "Live At The Village Vanguard Vol. 1 & 2" des Adams/Pullen Quartets. Dazu kamen die von George Adams mit Dannie Richmond (dm) als Co-Leader sowie mit anderen Musikern eingespielten Aufnahmen "Hand To Hand" (Soul Note, 1980) und "Gentlemen's Agreement" (Soul Note, 1983). 07/24

  • Dannie Richmond

    Amerikanischer Jazz-Schlagzeuger und Bandleader, geboren am 15. Dezember 1935 in New York City, als Charles Daniel Richmond. Er wuchs in Greensboro, North Carolina, auf. Er spielte zuerst Tenorsax in Rhythm & Blues-Bands, wie bei Paul Williams oder bei The Clovers. Danach kehrte er nach New York City zurück, um dort am Music Center Conservatory zu studieren. Ab 1955 spielte er Schlagzeug. Nach nur einem halben Jahr wurde er durch Vermittlung von Lou Donaldson Mitglied in der Band des Bassisten Charles Mingus, mit dem er bis zu dessen Tod verbunden war.   Die erste Aufnahme mit Mingus hiess "The Clown" (Atlantic, 1957). Die übrigen Musiker waren Curtis Porter/Shafi Hadi (as, ts), Jimmy Knepper (tb) und Wadde Legge (p). Diese Gruppe hiess Charles Mingus Jazz Workshop.   Richmond war auch Mitglied der Gruppen Charles Mingus And His Jazz Group, Charles Mingus Octet, Charles Mingus Sextet, The Charles Mingus Group, The Charles Mingus Quartet, The Charles Mingus Quintet und spielte auf den vielen Alben, die unter Mingus' eigenem Namen erschienen.   Während einer mehrjährigen Schaffenspause von Mingus begleitete er unter anderem den Soulsänger Johnnie Taylor. 1972 und 1973 trennte er sich vorübergehend von Mingus, um bei Joe Cocker, der Mark-Almond-Band, Bert Jansch und Elton John zu arbeiten. Ab Ende 1973 arbeitete er wieder mit Mingus zusammen. Nach Mingus Tod 1979 macht er bei der Mingus Dynasty und The Last Mingus Band mit.   Weitere Aufnahmen machte Richmond ab Mitte/Ende der 1950er Jahre an der Seite von Leadern oder Co-Leadern wie John Jenkins, Kenny Burrell, Sahib Shihab, Herbie Mann, Jimmy Knepper, Chet Baker, Hebie Nichols, Zoot Sims, Clifford Jordan, Bobby Timmons, Booker Ervin, Ted Curson, Pepper Adams und anderen.   Erste Aufnahmen als Leader entstanden unter dem Bandnamen Dannie Richmond's "In" Crowd  bzw. unter dem Titel"In" Jazz For The Culture Set" (Impulse!, 1965). Seine Mitmusiker waren Jaki Byard (p) und Cecil McBee (b). Dazu kamen in drei der neun Stücke Jimmy Raney (g) sowie Victor Pantoja und Willie Bobo (perc). In fünf anderen Tracks wirkte zusätzlich zum Trio Toots Thielemans (g, hca) mit.   Mitte der 1970er Jahre begann er mit Don Pullen und George Adams zu arbeiten. Mit Cameron Brown (b) bildete er während einiger Zeit die Rhythmusgruppe des George Adams/Don-Pullen-Quartets . Auf der italienischen Produktion "Jazz A Confronto 25" (Horo, 1976) war er wieder einmal als Leader zu hören mit George Adams (ts) und Don Pullen (p) für einmal als Sideman.   Dazu kamen Jack Walrath (tp), Irio De Paula (g), David Friesen (b) und Afonso Vieira (perc). Mit George Adams (ts, fl) als Co-Leader und mit Jimmy Knepper (tb), Hugh Lawson (p) und Mike Richmond (b) nahm er "Hand To Hand" (Soul Note, 1980) und "Gentlemen's Agreement" (Soul Note, 1983) auf.   "Ode To Mingus" (Soul Note, 1980) hiess nach Mingus' Tod ein Album des Dannie Richmond Quartets mit Bill Saxton (ts), Danny Mixon (p) und Mike Richmond (b). Ab jenem Jahr kamen auch mehrere Alben des Dannie Richmond Quintets heraus. Die beiden ersten hiessen "Dannie Richmond Quintet" (Gatemouth, 1980) und "Dionysius" (Red, 1983).   Seine Mitmusiker waren Ricky Ford (ts, ss), Jack Walrath (tp, flh), Bobo Neloms (p) und Cameron Brown (b). Liveaufnahmen des Quintetts von 1981 mit  Kenny Garrett (as) an Stelle von Ford wurden zehn Jahre später unter dem Titel "Three Or Four Shades Of Dannie Richmond Quintet" (Tutu, 1991) veröffentlicht.   Dazu kamen einige Aufnahmen von Richmond als Co-Leader. Dannie Richmond starb am 15. März 1988 56-jährig in Harlem, New York City. Bei discogs.com besitzt er fast 400 Credits als Musiker.               07/24

  • Victor Feldman

    Britischer Jazzmusiker und Bandleader, geboren am 7. April 1934 in London als Victor Stanley Feldman. Er war Vibraphonist, Pianist und Schlagzeuger. Feldman war ein musikalisches Wunderkind. Er trat im Alter von sieben Jahren als Pianist  auf und spielte als Zehnjähriger in der Glenn Millers Army Air Force Band. Feldman besuchte früh Kurse am Royal College of Music und debütierte mit 14 Jahren als Bandleader. Ab Ende der 1940er Jahre konnte er erste Aufnahme unser einem Namen einspielen. Mit seinem Victor Feldman Quartet, bestehend aus Johnny Dankworth (cl), Eddie Thompson (p) und Bert Howard (b), entstanden erste Schellack-Aufnahmen für das Label "Esquire".   Eine davon wurde vom Label "Cupol" ein Jahr später auch als Aufnahme des John Dankworth Quartets verkauft. Er spielte im Ralph Sharon Sextet, Tommy Pollard's Downbeat Five, in den Melody Maker All-Stars, The Ronnie Scott Boptet und hatte mit dem Victor Feldman Trio, dem Victor Feldman Modern Jazz Septet und der Victor Feldman Big Band weitere eigene Bands.   Nach einer Tournee mit Woody Herman und dessen Swingin' Herd übersiedelte er 1957 an die amerikanische Westküste, wo er in den Kreis der Westcoast Jazz-Musiker wie Howard Rumsey und Shelly Manne geriet. Mit Scott LaFaro (b) und Stan Levey (dm) konnte er in den USA sein erstes Album "The Arrival Of Victor Feldman" (Contemporary, 1958) einspielten.   Die im selben Jahr erschienene LP "Suite Sixteen" (Contemporary, 1958) gab den amerikanischen Jazzfans einen Überblick über sein bisheriges Schaffen in Grossbritannien. Ab Ende der 1950er Jahre arbeitete er überwiegend als Studiomusiker. Im September 1959 trat er mit Shelly Manne & His Men in Jazzclub "The Black Hawk" auf.   Mit Richie Kamuca (ts), Joe Gordon (tp) und Monty Budwig (b) spielten Feldman (p) und Manne (dm) Aufnahmen ein, die unter dem Titel "Shelly Manne & His Men At The Black Hawk" auf vier LPs verteilt (alle Contemporary, 1960) veröffentlicht wurden. Feldman arbeitete 1960/61 ein halbes Jahr im Cannonball Adderley Quintett, dann mit Stan Getz.   1963 wurde er zusammen mit George Coleman (ts), Ron Carter (b) sowie Frank Butler oder Tony Williams (dm) von Miles Davis teilweise für die Aufnahmen des Albums "Seven Steps To Heaven" (Columbia, 1963) verpflichtet. Auf anderen Tracks dieses Albums war Herbie Hancock der Pianist   Feldman konzentrierte sich danach auf die Studioarbeit. Er arbeitete für  so unterschiedliche Musikerinnen, Musiker und Bands wie Frank Zappa, Steely Dan, Henri Mancini oder Joni Mitchell. In den 1980er Jahren leitete er eine Crossover-Band, die Generation Band, in der auch sein Sohn Trevor Feldman mitwirkte.   Feldmann besitzt bei discogs.com fast 1000 Credits als Musiker. Unter eigenem Namen oder mit seinen Bands veröffentlichte er Dutzende von Aufnahmen. Er spielte in Bands von Barney Kessel, Ben Tucker, Bill Perkins, Buddy DeFranco, Gerald Wilson, Herb Geller, Howard Rumsey, J.J. Johnson, Laurindo Almeida, Leroy Vinnegar, Marty Paich und vielen  anderen.   Victor Feldman starb am 12. Mai 1987 53-jährig in Los Angeles, California.                                                                                            07/24

  • Johnny Lytle

    Amerikanischer Schlagzeuger, Vibraphonist, Komponist und Bandleader, geboren am 13. Oktober 1932 in Springfield, Ohio. Sein Vater war Trompeter, die Mutter Organistin. Schon früh begann er Schlagzeug und Klavier zu spielen. Zudem betätigte er sich als Boxer. In den späten 1950er Jahren arbeitete er als Schlagzeuger für Ray Charles und andere. 1960 wechselte er zum Vibraphon und gründete mit Milt Harris (org) und Albert "Tootie" Heath (dm) das Johnny Lytle Trio. "Blue Vibes" (Jazzland, 1960) hiess das erste Album dieses Trios. Mit William "Peppy" Hinnant (dm) an Stelle von Heath entstand "Happy Ground" (Jazzland, 1961). Auf dem dritten Album "Moon Child" (Jazzland, 1962) nannte sich die Gruppe immer noch Johnny Lytle Trio.   Mit Lytle (vibes), Milt Harris (org), Steve Crooper (b), Ray Baretto (dm, perc) und William "Peppy" Hinnant (dm) war daraus allerdings ein Quintett geworden. Auf "Got That Feeling!" (Riverside, 1963), der letzten offiziellen Aufnahme des Johnny Lytle Trios, war die Band ein Quartett mit Lytle, Harris, Milt Hinton (b) und Hinnant.    Inzwischen war mit "Nice And Easy" (Jazzland, 1962) ein Album unter Johnny Lytles Namen erschienen. Darauf waren Johnny Griffin (ts), Bobby Timmons (p), Sam Jones (b) und Louis Hayes (dm) seine Begleiter. "The Village Caller!" (Riverside, 1964) entstand seinen Trio-Begleiterin Milton Harris (org) und William "Peppy" Hinnant (dm) sowie mit Bob Cranshaw (b) und Willie Rodriguez (perc).   Danach war Lytle als Gast auf Bobby Timmons "Workin' Out!" (Prestige, 1965) zu hören. Im Laufe der Jahre kamen über ein Dutzend weiterer Alben heraus. Während seiner besten Zeit in den 1960er Jahren galt Lytle als einer der bekanntesten Vibraphonisten. Er war bekannt für seine Geschwindigkeit und seine Fähigkeiten als Showman.   Seine erfolgreichsten Soul-Jazz-Titel spielte er in den frühen 1960er Jahren ein. Mit seinen späteren Aufnahmen konnte nicht mehr an diese Erfolge anknüpfen. Er trat bis in die 1990er Jahre auf. Sein letztes Album hiess "Possum Grease" (Muse, 1995). Sein letzter Auftritt fand im November 1995 mit dem Springfield Symphony Orchestra in seiner Heimatstadt statt.   Johnny Lytle starb dort rund einen Monat danach am 15. Dezember 1995 im Alter von 63 Jahren. In Springfield wurde nach seinem Tod die Strasse, an der er gelebt hatte, nach ihm benannt. Von Lytle erschienen einige Compilations und Reissue-Pakete. Eines davon war die Doppel-CD "Four Classic Albums" (Avid Jazz, 2017).               07/24

  • James Booker

    Amerikanischer Blues und Gospel-, Boogie Woogie und Jazz-Pianist, Organist und Sänger, geboren am 17. Dezember 1939 in New Orleans, Louisiana, als James Carroll Booker III. Er wuchs als Sohn des Baptistenpredigers und Hobby-Pianisten James Carroll Booker II und der Gospelsängerin Ora Cheatham zuerst in New Orleans auf. Später zog die Familie nach Bay St. Louis, Mississippi. Im Alter von neun Jahren erlitt Booker schwere Verletzungen, als er von einem Krankenwagen angefahren wurde. Die folgende Schmerztherapie mit Morphinen führte zu später zu lebenslangen Drogenproblemen.   Nach dem Tod des Vaters zog die Familie 1953 wieder nach New Orleans. Schon während seiner Schulzeit vermittelte ihn seine Schwester, die Gospelsängerin Betty Jean Booker, zum lokalen Radiosender WMRY. So arbeitete er früh als professioneller Musiker, und trat mit seiner Band Booker Boy & The Rhythmaires regelmässig in einer Show mit Blues- und Gospelprogramm auf. Dem Ensemble gehörte zeitweilig auch sein Schulkollege Art Neville an. Als Little Booker wurde ab 1954 von Dave Bartholomew gefördert. Später war Booker als Studio-Musiker im J&M Recording Studio in New Orleans beschäftigt, wo er sich mit Dr. John anfreundete. Er wurde für Aufnahmen von Fats Domino, Wilson Pickett, Joe Tex, Roy Hamilton, B.B. King, Earl King, King Curtis, Aretha Franklin, Lloyd Price, Maria Muldaur, Ringo Starr, Jerry García, den Doobie Brothers, Huey Smith, Phil Upchurch und Lionel Hampton angeheuert.   Parallel versuchte Booker ab Mitte der 60er Jahre, eine Solokarriere zu starten. Der psychisch labile und unzuverlässige Musiker hatte zwar 1960 mit der Single "Gonzo/Cool Turkey" (Peacock, 1960) einen Nummer-3-Hit in den R&B-Charts. Seine Homosexualität und sein exzessiver Drogenkonsum führten zu Karriereeinbrüchen und zunehmenden Konflikten mit dem Gesetz.   1970 wurde er wegen Drogenbesitzes zu einer zweijährigen Haftstrafe verurteilt, von der er einen Teil im verrufenen Angola State Prison in Louisiana verbüssen musste, bis er wegen guter Führung vorzeitig entlassen wurde. Später zog er sich durch die Verwendung einer verschmutzten Injektionsnadel eine schwere Infektionserkrankung zu, die zum Verlust des linken Auges führte.   Ab Mitte der 1970er Jahre konnte er viele Alben veröffentlichen, von denen viele live mitgeschnitten worden waren. Die musikalische Qualität dieser Auftritte war jedoch uneinheitlich. Aufgrund zunehmender Depressionen und Wahnattacken war er oft unfähig, überhaupt aufzutreten. Gleichzeitig gelangen ihm immer wieder brillante Konzerte.   Bookers Schaffen wurde auch auf mehreren Compilations aufgezeigt. Seine ersten Singles wurden unter dem Titel "The Ivory Emperor (1954-1962 Sides)" (Soul Jam, 2021) zusammengefasst. "Behind The Iron Curtain Plus..." (Richard Weize Archives, 2023) enthielt auf fünf CDs Live- und Studioaufnahmen, die 1976 und 1977 in der DDR und in der Schweiz aufgezeichnet worden waren.   James Booker verstarb am 8. November 1983 im Alter von 43 Jahren an den Folgen seiner Heroinsucht im Warteraum des New Orleans Charity Hospitals. Seine Lebensgeschichte wurde im preisgekrönten Film "The Bayou Maharajah" der Filmemacherin Lily Keber aus New Orleans verfilmt. Darin bezeichnen Harry Connick jr, Dr. John und Allen Toussaint James Booker als grosse musikalische Inspirationsquelle.              07/24

  • Buddy Cole

    Amerikanischer Jazz-Pianist, Organist und Bandleader, geboren am 15. Dezember 1916 in Irving, Illinois, als Edwin LeMar Cole. Er wuchs im Bundesstaat California auf. Eine seiner Schwestern spielte Klavier zu Stummfilmen. Buddy selber begann im Alter von zehn Jahren öffentlich aufzutreten, indem er in Kinos zwischen den Filmen spielte. Seinen ersten Job als professioneller Musiker hatte er als Organist im Figueroa Theater in Los Angeles. In der zweiten Hälfte der 1930er Jahre spielte er bei Alvino Rey und Frankie Trumbauer. 1940 heiratete er Yvonne King von The King Sisters, die er bei Aufnahmen begleitet hatte.   In den 1940er Jahren war er Studiomusiker. Er spielte neben Klavier verschiedene Proto-Keyboard-Instrumente. 1947 war er Mitglied des John Scott Trotter Orchestras, das Bing Crosby bei seinen Radio-Shows begleitete. Später verzichtete Crosby auf eine Orchester-Begleitung und engagierte stattdessen Cole und sein Trio.   Auch Rosemary Clooney liess sich bei ihren Radioauftritten von Buddy Cole begleiteten. Sowohl mit Crosby als auch mit Clooney machte Cole Aufnahmen. Er arbeitete auch für Peggy Lee, Mel Tormé, Hoagy Carmichael und Henry Mancini. Erste Aufnahmen unter seinem Namen waren ab Mitte der 1940er Jahre erschienen.   Die ersten hiessen "Piano Cocktails Featuring Buddy Cole With Rhythm Accompaniment" (Capitol, 1946), "Moonlight Moods (Buddy Cole At The Console)" (Capitol, 1947) und "Keys To Romance" (Capitol, 1948). Es handelte sich um Sets mit je vier Schellack-Schallplatten, quasi die Vorläufer der späteren Alben.   Unter seinem Namen oder unter Gruppenbezeichnungen wie Buddy Cole And His Orchestra, Buddy Cole's Boogie Woogie Seven, The Buddy Cole Quartet, The Buddy Cole Trio oder The Four Of A Kind kamen an die 40 Alben und viele kürzere Aufnahmen heraus. Unter dem Titel "Swingin' At The Hammond Organ" (Jasmine, 2011) wurden auf einer Doppel-CD vier Alben von Ende der 1950er Jahre vereint.   Buddy Cole starb am 5. November 1964 im Alter von 47 Jahren in Hollywood, California.                                                             07/24

  • Elmo Hope

    Amerikanischer Bebop- und Hardbop-Pianist und Bandleader, geboren am  27. Juni 1923 in New York City als St. Elmo Sylvester Hope. Er lernte schon früh Klavier zu spielen und gewann einige Preise mit Solostücken. Einer seiner Jugendfreunde war Bud Powell. Elmo Hope ging zuerst einige Jahre mit der R&B-Band von Joe Morris auf Tournee. Dort traf er unter anderem auf "Philly" Joe Jones. Ab 1953 arbeitete er für Sonny Rollins, Clifford Brown, Lou Donaldson und Jackie McLean. Mit Donaldson und Rollins kam er zu seinen ersten Aufnahmen als Sideman.   Fast gleichzeitig konnte er als Leader ins Studio gehen. Mit Percy Heath (b) und "Philly" Joe Jones (dm) bzw. als Elmo Hope Trio nahm er "New Faces - New Sounds" (Blue Note, 1953). Das nächste 10"-Album hiess "Elmo Hope Quintet Volume 2" (Blue Note, 1954) und zeigte Hope in Begleitung von Frank Foster (ts), Freeman Lee (tp), Percy Heath (b) und Art Blakey (dm).   "Wail Frank Wail" (Esquire, 1955) war eine gemeinsame Aufnahme von Hope und Foster mit John Ore (b) und Art Taylor (dm). Teilweise wurde Lee Freeman (tp) als fünfter Musiker dazugeholt. Die Stücke kamen im Jahr darauf unter dem Titel "Hope Meets Foster" (Prestige, 1956) als Aufnahme des Elmo Hope Quartets/Quintets heraus. Wieder als Elmo Hope Trio, mit John Ore (b) und Willie Jones (dm), kam "Meditations" (Prestige, 1955) zu Stande. Eine Aufnahme des Elmo Hope Sextets mit John Coltrane und Hank Mobley (ts), Donald Byrd (tp), Paul Chambers (b) und"Philly" Joe Jones (dm) nannte sich "Informal Jazz" (Prestige, 1956). Dazu kamen viele weitere Engagements als Sideman für Labels wie "Blue Note" und "Prestige".   1957 zog er, nachdem er wegen Drogenmissbrauchs seine Spielerlaubnis verloren hatte, nach Los Angeles. Er trat mit Lionel Hampton auf und wirkte bei Schallplatten von Harold Land und Curtis Counce mit. Er nahm selber mit Frank Foster, John Coltrane, Hank Mobley, Art Blakey, Paul Chambers und Philly Joe Jones auf.   Nach New York City kehrte er erst 1961 zurück, hatte aber nun weniger Auftrittsmöglichkeiten. Unter seinem Namen sowie unter Bandnamen wie Elmo Hope Ensemble, Elmo Hope Quartet, Elmo Hope Quintet, Elmo Hope Sextet und Elmo Hope Trio erschienen im Laufe der Jahre an die zwei Dutzend Alben.   Das 3-CD-Set "Six Classic Albums" (Real Gone, 2012) war die umfangreichste von knapp zehn Compilations. Elmo Hope starb am 19. Mai 1967 im Alter von 43 Jahren in seiner Geburtsstadt New York City.         07/24

  • The Firehouse Five Plus Two

    Amerikanische Dixieland-Jazzband, entstanden in den frühen 1940er Jahren in einem Büro der Walt Disney Studios in Hollywood, California, wo sich  Studiomitarbeiter über Mittag jeweils Schallplatten von King Oliver, Baby Dodds, Jelly Roll Morton und Louis Armstrong anhörten. Mit der Zeit begannen die Disney-Mitarbeiter, die alle auch Instrumente beherrschten, die Stücke selber zu spielen. Die Band wurde für Partys oder Tanzveranstaltungen gebucht und trat vorerst unter Namen wie Huggajeedy Eight oder San Gabriel Valley Blue Blowers auf. Leader der Band war Ward Kimball (tb, siren, tamb, sound effects). Dazu kamen Danny Alguire (co), Clarke Mallery (cl), Erdman "Ed" Penner (ss, bas, tuba), Frank Thomas (p), Harper Goff (banjo) und Monte Mountjoy (dm).   Als die Gruppe für einen Auftrit im Horseless Carriage Club in San Diego gebucht wurde, fand Leader Ward Kimball ein restauriertes Feuerwehrauto aus dem Jahre 1914. Er steckte seine Musiker in Feuerwehruniformen und nannte die Gruppe fortan Firehouse Five Plus Two. 1949 konnte die Band erste Aufnahmen machen.   Die Gruppe stand schnell zuvorerst an der Front eines Dixieland-Revivals und begeisterte in den 1950er Jahren die Leute landauf und landab. Die Gruppe spielte bei Konzerten, Hochzeiten, Tanzveranstaltungen, Paraden, Benefizveranstaltungen, trat in Filmen, am Radio und im Fernsehen auf und wurde von Bing Crosby für dessen Golf-Turniere gebucht.   Die Gruppe spielte über 30 Alben ein. Die ersten erschienen in der fünfteiligen Reihe "The Firehouse Five Plus Two (The FH5 Story)" zwischen 1951 und 1954 in Form von 10"-Alben bei "Good Time Jazz". Später folgten auch LPs sowie an die 60 7"-Singles und später mehrere Compilations auf CD. 1971 hatte sich die Gruppe aufgelöst.     07/24

  • Teddy Charles

    Amerikanischer Jazz-Vibraphonist, Pianist, Schlagzeuger, Komponist, Bandleader und Arrangeur, geboren am 13. April 1928 Chicopee Falls, Massachusetts, als Theodore Charles Cohen. Er lernte bei seiner Mutter Klaviere und studierte ab 1946 Schlagzeug an der Julliard School of Music. Von 1948 bis 1951 arbeitete er in verschiedenen Big Bands, unter anderem bei Benny Goodman, Chubby Jackson, Artie Shaw, Florence Wright und Buddy DeFranco. Während seines anschliessenden Kompositionsstudiums arbeitete er mit Anita O'Day, Roy Eldridge, Hall Overton, Slim Gaillard und Oscar Pettiford in kleinen Besetzungen. Erste Aufnahmen als Leader realisierte er am 10. November 1951 mit Don Roberts (g) und Kenny O'Brien (b), die unter dem Titel "Teddy Charles and His Trio" (Prestige, 1952) auf einem 10"-Album bzw. später zusammen weiteren Tracks als "New Directions" (Prestige, 1999) auf einer CD veröffentlicht wurden.   Ab dem 23. Dezember 1952 folgten bei "Prestige" in diversen Besetzungen weitere Sessions, bei denen 10"-Alben EPs wie "New Directions (Vol. 1): Teddy Charles Quartet" (1953), "Teddy Charles New Directions With Jimmy Raney" (1953), "New Directions (Vol. 2): Charles/Overton/Shaughnessy" (1953), "Teddy Charles West Coasters" (1953), "New Directions Vol. 3" (1953) und "New Directions Vol. 4" (1954) entstanden.   Weiter ging's mit "Teddy Charles Featuring Bob Brookmeyer - New Directions Vol. 5" (1954) und "Teddy Charles New Directions Quartet" (1955). Als Mitmusiker standen dabei unter anderem J.R. Monterose (ts), Frank Morgan (as), Wardell Gray (ts), Bob Brookmeyer (v-tb, p), Chet Baker (tp), Shorty Rogers (tp), Charles Mingus (b) oder Shelly Manne (dm) im Einsatz.   Ab 1953 machte er auch Aufnahmen mit Charles Mingus, Sonny Terry, Mundell Lowe, Lavern Baker, Earl Bostic, Earl "Connelly" King, Robert "Bubber" Johnson, Ralph Sharon und Miles Davis, mit dem er am 8. Juli 1955 das 10"-Album "Miles Davis" (Vogue, 1955) bzw. Teile der LP "Blue Moods" (Debut, 1955) aufnahm. Weitere Musiker bei dieser Session waren Britt Woodman (tb), Charles Mingus (b) und Elvin Jones (dm).   Zudem gehörte er neben Teo Macero und Charles Mingus zum Jazz Composers' Workshop, mit dem er 1955 und 1956 beim Newport Jazz Festival auftrat. 1956 erweiterte er seine Gruppe zum Teddy Charles Tentet und nahm mit ihr Arrangements von Gil Evans, George Russell, Jimmy Giuffre, Bob Brookmeyer und Mal Waldron auf.   Bei der ersten Session vom 6. Januar 1956 bestand dieses Tentett aus Art Farmer (tp), Don Butterfield (tuba), Gigi Gryce (as), J.R. Monterose (ts), George Barrow (bars), Jimmy Raney (g), Mal Waldron (p), Teddy Kotick (b) und Joe Harris (dm). Bei dieser sowie folgenden Sessions entstanden die LPs "The Teddy Charles Tentet, Vol. 1 und 2" (beide Metronome, 1957) bzw. "The Teddy Charles Tentet" (Atlantic, 1988).   Charles' nächste Aufnahme "Word From Bird" (Atlantic, 1956) enthielt Aufnahmen, die am 23. Oktober 1956 mit Art Farmer (tp), Eddie Bert (tb), Jim Buffington (frh), Don Butterfield (tuba), Hal Stein (as), Bob Newman (ts), George Barrow (bars), Jimmy Raney (g), Hall Overton (p), Addison Farmer (b) und Ed Shaughnessy (dm) bzw. am 12. November 1956 mit Hall Overton (p), Charles Mingus (b) und Ed Shaughnessy (dm) realisiert wurden.   Im Sommer 1957 machte Charles mit seinen Tentett-Mitmusikern Art Farmer (tp), Eddie Bert und Frank Rehak (tb), Don Butterfield (tuba), John La Porta (as), Hal McKusick (as, cl), Teo Macero (ts), Hall Overton (p), Charles Mingus (b) und Ed Shaughnessy (dm) Aufnahmen mit dem Avantgarde-Komponisten Edgar Varèse. Diese wurden bisher noch nicht veröffentlicht.   Mit Mal Waldron (p), Addison Farmer (b) und Jerry Segal (dm) bildete er das Prestige Quartet, von dem eine gleichnamige LP (Prestige, 1957) erschien. 1957 war er auch an den Aufnahmen von "Outstanding Jazz Compositions Of The 20th Century" (Columbia, 1958) von Gunter Schuller beteiligt. "Three For Duke" (Jubilee, 1957) war eine Trioaufnahme von Charles mit Hall Overton (p) und Oscar Pettiford (b).   Auf "Salute To Hamp" (Bethlehem, 1959) wurde Charles im Februar 1959 von Art Farmer (tp), Bob Brookmeyer (v-tb), Zoot Sims (ts), Addison Farmer (b) und Ed Thigpen (dm) bzw. von Hank Jones (p), Addison Farmer (b) und Charlie Smith (dm) unterstützt. "On Campus - Ivy League Jazz Concert" (Bethlehem, 1960) zeigte Charles bei einem Auftritt am 21. November 1959.   Begleitet wurde er von Sam Most (as, fl), Zoot Sims (ts), Jimmy Raney (g), Dave McKenna (p), Bill Crow (b) und Ed Shaughnessy (dm). "Jazz In the Garden At The Museum Of Modern Art" (Warwick, 1960) war eine weitere Live-LP aus jener Zeit, die Charles am 25. August 1960 mit Booker Little (tp), Booker Ervin (ts), Mal Waldron (p), Addison Farmer (b) und Ed Shaughnessy (dm) realisiert.   Für "Russia Goes Jazz" (United Artists, 1964) ging Charles im Frühling 1963 mit drei Formationen in Sextett- bis Nonettstärke ins Studio, um Werke der Komponisten Prokofieff, Tchaikovsky, Rimsky-Korsakoff, Khatchaturian und Borodin zu interpretieren.   Zudem machte er ab der zweiten Hälfte der 1950er bis in die 1960er Jahre auch Aufnahmen mit Aretha Franklin, Alonzo Leviste, Jimmy Tyler, Jimmy Giuffre, Gil Melle, Teo Macero, Curtis Fuller, Sam Most, Benny Carter, Chuck Willis, Nat Wright, Eddie Hazell, Pepper Adams, Mal Waldron, The Bobbettes, The Jaye Sisters, Rusty Dedrick, Mary Ann McCall, Eric Kloss, Harold Vick, Bob Brookmeyer und anderen.   Er spielte mit dem Australian Jazz Quintet, Jimmy Scott und Charles Mingus, der ihn für "Mingus Dynasty" (Columbia, 1960) ins Studio holte. Danach arbeitete er als Musikproduzent, wobei er häufig auf eigene Kompositionen zurückgriff. Charles gehörte zu den ersten Third-Stream-Komponisten und galt als Innovator. 1965 gründete er das Plattenlabel "Polaris".   Neben konventionellen Besetzungen kombinierte er drei Trompeten mit der Rhythmusgruppe oder John Coltrane mit drei Baritonsaxophonen. Er arrangierte für Dion DiMucci und für Miles Davis. In den späten 1960er Jahren kehrte Charles der Musikszene den Rücken und widmete sich in der Karibik dem Segeln.   In den späten 1980er Jahre kehrte er als Musiker auf die Bühne zurück. Bei einem Auftritt am 25. Juni 1988 in Verona mit Harold Danko (p), Ray Drummond (b) und Tony Reedus (dm) wurde die LP "Live At the Verona Jazz Festival" (Soul Note, 1989) mitgeschnitten.   Am 23. Juli 2008 ging er mit John Mosca (tb), Chris Byars (as, fl), Harold Danko (p), Ari Roland (b) und Stefan Schatz (dm) ins Studio, um "Dances With Bulls" (Smalls, 2009) aufzunehmen. "Teddy Charles and The Walter Wolff Trio Live" (O.A.P., 2009) enthielt Live-Aufnahmen, die am 7. November 2008 in Amsterdam mit Walter Wolff (p) als Co-Leader sowie mit Francesco Angiuli (b) imd Andreas Fryland (dm) als Begleiter gemacht wurden.   "Bop-ography" (Steeplechase, 2009) bestand aus Studioaufnahmen mit John Mosca (tb), Chris Byars (ss, as, ts, f), James Byars (oboe, engh), Ari Roland (b) und Stefan Schatz (dm, perc) vom 29. März 2009. Er trat in den letzten Jahren, in denen er auf Long Island lebte, auch im Trio mit Perry Robinson und Ed Schuller auf. Teddy Charles starb am 16. April 2012 im Alter von 4 Jahren in Riverhead, New York.   Teddy Charles Schaffen wurde auf einigen Compilations oder Reissue-Paketen dargestellt, so auf der Doppel-CD "Four Classic Albums" (Avid Jazz, 2015) oder im Rahmen der 4-CD-Boxes "Seven Classic Albums" (Real Gone, 2016) und "The 1950s Album Collection" (Enlightenment, 2024).                07/24

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