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4241 Ergebnisse gefunden für „“

  • Stanley Clarke

    Amerikanischer Bassist, Komponist, Bandleader und Produzent zwischen Fusion, Funk und zeitgenössischem Jazz, geboren am 30. Juni 1951 in Philadelphia, Pennsylvania. Nach seinem Studium an der Philadelphia Academy of Music zog er 1971 nach New York City, wo er unter anderem für Art Blakey, Gil Evans, Joe Farrell, Stan Getz, Dexter Gordon, Joe Henderson, Al Di Meola, Pharoah Sanders und Horace Silver arbeitete. Bekannt wurde er als Mitglied von Return To Forever , der Fusion-Band von Chick Corea. Er war vom ersten Album "Return To Forever" (ECM, 1972) an dabei und bildete mit Corea, Bill Connors oder Al DiMeola (g) und Lenny White die klassische Quartett-Besetzung von RTF in der ersten Hälfte der 1970er Jahre.   Clarke war mit von der Partei, als sich Return To Forever praktisch in der Originalbesetzung 2008 reformierte und vorerst neue Aufnahmen mit meist alten Stücken einspielte. Schon während seiner ersten Zeit mit RTF hatte Clarke die ersten Alben unter eigenem Namen eingespielt. Für "Children Of Forever" (Polydor, 1973) holte er die RTF-Musiker Chick Corea (e-p, p, clavinette) und Lenny White (dm) sowie Pat Martino (g), Dee Dee Bridgewater und Andy Bey (vcl) sowie Arthur Webb (fl) ins Studio.   Auf dem zweiten Album "Stanley Clarke" (Nemperor, 1974) waren Jan Hammer (p, e-p, org, synth), Bill Connors (g), Tony Williams (dm), Airto Moreira (perc) sowie Streicher und Bläser die Begleiter von Clarke. Für "Journey To Love" (Nemperor, 1975) engagierte Clarke noch mehr Prominenz, darunter Jeff Beck und John McLaughlin (g), George Duke (key) oder erneut Chick Corea (key).   Auf "School Days" (Nemperor, 1976) machte neben McLaughlin auch Billy Cobham (dm) als prominentester Musiker mit. "Modern Man" (Nemperor, 1978) entstand mit unter anderem Jeff Beck (g) und Jeff Pocaro (dm) von Toto. "I Wanna Play For You" (Nemperor, 1979) hiess eine Doppel-LP.   Nach einem Wechsel vom Neben- zum Hauptlabel waren "Rocks, Pebbles and Sand" (Epic, 1980) und "Let Me Know You" (Epic, 1982) zwei weitere eigene Alben ohne prominenten Mitmusiker. Anfang der 1980er Jahre tat sich Clarke mit dem Keyboarder George Duke zum The Clarke/Duke Project zusammen.   Begleitet von einer Vielzahl von Musikern, darunter Streichern und Bläsern, spielte dieses Funk/Disco-Projekt die Alben "The Clarke/Duke Projekt" (Epic, 1981), "The Clarke/Duke Project II" (Epic, 1983) und sieben Jahre danach "3" (Epic, 1990) ein. Die drei Alben wurden später auf der Doppel-CD "The Clarke/Duke Project Volumes I, II & III" (BGO, 2010) zusammengefasst.   Anfang der 1980er Jahre wurde Clarke mehrfach zu All Star-Projekten beigezogen. Eines davon hiess Fuse One . Eine andere Zusammenarbeit schlug sich in der LP "The Griffith Park Collection" (Elektra Musician, 1980) nieder. Neben Clarke waren Chick Corea (p), Joe Henderson (ts), Freddie Hubbard (tp, flh) und Lenny White (dm) an diesem akustischen Supergroup-Projekt beteiligt.   "The Griffith Park Collection 2 In Concert" (Elektra Musician, 1983) hiess eine zweite Aufnahme dieses Quintetts. Zusätzlich mit Chaka Khan (vcl) war zuvor "Echoes Of An Era" (Elektra Musician, 1982) und mit Nancy Wilson (vcl) aber ohne Hubbard "Echoes Of An Era 2 - The Concert" (Elektra Musician, 1982) eingespielt worden.   Es folgten weitere eigene Alben, Soundtracks oder solche als Co-Leader mit Leuten wie McCoy Tyner, Randy Brecker, Peter Erskine, Larry Carlton, Billy Cobham, Jean-Luc Ponty, McCoy Tyner, Russell Ferrante, Stefon Harris, Biréli Lagrène und vielen anderen.   Animal Logic hiess eine gemeinsam mit Stewart Copland (dm) von The Police geleitete Band, die während ihrer kurzen Existenz die Alben Alben "Animal Logic" (I.R.S., 1989) und "Animal Logic II" (I.R.S., 1991) veröffentlichte. Deborah Holland war die Sängerin, Freddie Hubbard (tp), Steve Howe (g) von Yes und L. Shankar (vio) machten als Gäste mit.   The Manhattan Project war ein Album (Blue Note, 1989) und eine Gruppe mit Clarke, Wayne Shorter (ts, ss), Michel Petrucciani (p), Gil Goldstein und Pete Levin (key) sowie Lenny White (dm). S.M.V. nannte sich ein Trio der drei Bassisten Clarke, Marcus Miller und Victor Wooten. Die drei Leader wurden von zahlreichen weiteren Musikern begleitet und spielte neben Bass auch andere Instrumente. "Thunder" (Heads Up, 2008) war das einzige Album. Es wurde später (Dreyfus, 2020) auf Vinyl wieder veröffentlicht.     Von Stanley Clarke erschienen mehrere Compilation und Reissue-Pakete. "Original Album Classics" (Epic, 2011) enthielt auf fünf CDs seine fünf Alben für "Epic" ab 1980. Was er davor für das spätere "Epic"-Sublabel "Nemperor Records" eingespielt hatte, wurde im Rahmen der 7-CD-Box "The Complete 1970s Epic Albums Collection" (Epic, 2012) wiederveröffentlicht.       09/24

  • Al Di Meola

    Amerikanischer Fusion-, Jazzrock und World Musik-Gitarrist, Komponist und Bandleader, geboren am 22. Juli 1954 in Jersey City, New Jersey, als Al Laurence Dimeola. Er studierte am Berklee College of Music in Boston. 1972 spielte Di Meola im Quintett des Keyboarders Barry Miles. 19-Jährig wurde von Chick Corea entdeckt und als Nachfolger von Bill Connors zu Return To Forever geholt wurde. In der klassischen Besetzung Chick Corea (e-p, key), Al Di Meola (g), Stanley Clarke (e-b) und Lenny White (dm) entstanden die Alben "Where Have I Known You Before" (Polydor, 1974), "No Mystery" (Polydor, 1975) und "Romantic Warrior" (Columbia, 1976), ehe sich dieses Return To Forever-Lineup auflöste.   Wie die anderen RTF-Mitmusiker so hatte auch Di Meola schon während seiner Zeit bei Corea ein Album unter eigenem Namen aufgenommen. Es hiess "Land Of The Midnight Sun" (Columbia, 1976), kam auf Platz 129 der Billboard 200 und zeigte Al Di Meola begleitet von unterschiedich zusammengesetzten Gruppen.   Seine Mitmusiker waren Barry Miles (e-p, synth), Jaco Pastorius, Stanley Clarke oder Anthony Jackson (e-b), Alphonse Mouzon, Lenny White oder Steve Gadd (dm) und Mingo Lewis (perc). Dazu kam ein akustischer Duotrack mit Chick Corea (p, marimba).   Di Meola hatte auch bei den Aufnahmen von Lenny Whites erstem eigenem Album "Venusian Summer" (Nemperor, 1975) mitgewirkt und wurde von Stomu Yamashta in dessen Grupppe Go geholt. "Elegant Gypsy" (Columbia, 1977) war Di Meolas zweite Aufnahme unter eigenem Namen. Dafür schaute Platz 58 bei den Billboard 200 heraus.   Bei den Aufnahmen war wieder Teil jener Musiker dabei, die schon auf dem Debutalbum mitgewirkt hatten, dazu in je einem Track Jan Hammer (e-p, synth) und in einem aktustischen Duostück Paco De Lucia (g). Letzteres wurde als A-Seite auf einer 7"-Single ausgekoppelt (Columbia, 1977) und führte später dazu, dass sich Al Di Meola und Paco de Lucía mit John McLaughlin zu einem Gitarrentrio zusammenfanden.   Die drei Musiker hatten mit "Friday Night In San Francisco" (Philips, 1981) ein Erfolgsalbum, das es in die erste Hälfte der Billboard 200 schaffte. Später veröffentlichte dieses illustre Trio mit "Passion, Grace and Fire" (Philips, 1983) und "The Guitar Trio" (Verve, 1996) zwei Studioalben. Das erste schaffte es ebenfalls in die Billboard 200.   Vor dem ersten Trioalbum hatte Di Meola mit "Casino" (Columbia, 1978) sein drittes und mit "Splendido Hotel" (Columbia, 1980) sein viertes eigenes Album herausgebracht. "Casino" war mit Platz 52 Di Meolas bestplatziertes Album in den Billboard 200. Auch einige weitere Alben kamen in die US-Hauptcharts.   "Tour De Force-Live" (Coumbia, 1982) war ein Livealbum und "Electric Rendezvous" (Columbia, 1982) auf Platz 55 der Billboard 200 noch einmal eine Aufnahme hoch in den Charts. Scenario" (Columbia, 1983) war praktisch ein Duoalbum mit Hammer.   Bis dato folgten 22 weitere Studio- und fünf Livealben unter eigenem Namen, alle zwischen leichtem Jazz und süffiger World Music. Dazu kamen nach dem Strickmuster des Trios mit de Lucia und McLaughlin weitere Trio- oder Duoalben.   Dazwischen war er 2009 kurz bei einer Reunion-Tournee von Return To Forever beteiligt gewesen, als die DVD/Blu-ray "Returns Live At Montreux 2008" (Eagle Vision, 2009) mitgeschnitten wurde.   Von Al Di Meola erschienen mehrere Compilations. Bei den meisten handelte es sich um Wiederveröffentlichungen von Paketen älterer Alben. Er machte auch Aufnahmen mit Stanley Jordan, Jeff Richman, Aziza Mustafa Zadeh, Frank Zappa und anderen.                               09/24

  • Bill Connors

    Amerikanischer Jazz-Gitarrist, Komponist und Bandleader, geboren am 24. September 1949 in Los Angeles, California. Er begann im Alter von 14 Jahren Gitarre zu spielen. Connors war zuerst in lokalen Rockbands tätig und machte auf einem Album von Alice Cooper mit,  eher er zum Jazz fand. 1972 wurde er in San Francisco Mitglied einer Band um den Pianisten Mike Nock, dem früheren Leader von The Fourth Way. Ein Jahr später holte ihn Chick Corea (e-p, key, synth) mit Stanley Clarke (e-b) und Lennie White (dm) in dessen Band Return To Forever . Als Mitglied dieser wegweisenden Formation nahm Connors nur gerade ein Album auf: "Hymn Of The Seventh Galaxy" (Polydor, 1973).   Zur selben Zeit machte er bei den Aufnahmen von Stanley Clarkes Soloalbum "Stanley Clarke" (Nemperor, 1974) mit. Dann geriet er mit Corea über die musikalische Ausrichtung von Return To Forever und über dessen Führungsstil in Streit. Sein Nachfolger bei RTF wurde Al Di Meola, der länger in der Band blieb.   Nachdem er zu den Aufnahmen für Julian Priesters Album "Love, Love" (ECM, 1974) beigezogen wurde, konnte er für dieses Label selber ein Album einspielen. Es hiess "Theme To The Gaurdian" (ECM, 1975). In jener Zeit wurde Bill Connors auch dreimal vom Pianisten Paul Bley für Aufnahmen engagiert.   Bei der Session für "Quiet Song" (Improvising Artists Inc., 1975) war Jimmy Giuffre (cl, fl) als dritter Musiker mit dabei, bei "Pyramid" (Improvising Artists Inc., 1977) Lee Konitz (as, ss). Auf "IAI Festival" (Improvising Artists Inc., 1978) wurde aus diesen beiden Trios ein Quartett.   "Of Mist And Melting" (ECM, 1978) hiess ein weiteres eigenes Album. Darauf wurde er von Jan Garbarek (sax), Gary Peacock (b) und Jack DeJohnette (dm) begleitet. Auf der anderen Seite holte ihn Garbarek für seine eigenen Aufnahmen "Places" (ECM, 1978) und "Photo With Blue Sky, White Cloud, Wires, Windows And A Red Roof" (ECM, 1979) ins Studio.   Dann folgte die Trioaufnahme "Path" (ECM, 1979) mit Tom van der Geld (vibes) und Roger Janotta (fl, ss, oboe) sowie das zweite Soloalbum "Swimming With A Hole In My Body" (ECM, 1980). "Step It" (Pathfinder, 1984) zeigte Connors in Begleitung von Tom Kennedy (e-b) und Dave Weckl (dm). Für einen Track zog er mit Steve Khan einen zweiten Gitarristen bei.   Auf "Double Up" (Pathfinder, 1986) und "Assembler" (Pathfinder, 1987) wurde Connors von Tom Kennedy (e-b) und Kim Plainfield (dm) begleitet. Dann vergingen mehrere Jahre, bis mit "Return" (Tone Center, 2004) wieder einmal ein Album unter eigenem Namen erschien. Darauf wurde Connors (g, p) von Lincoln Goines (e-b) und Kim Plainfield (dm) unterstützt.   Auf der Doppel-CD "Forever" (Concord, 2011) mit Studio- und Liveaufnahmen von 2009 kam es unter anderem zu einer Reunion der ersten Return To Forever-Besetzung. Connors machte allerdings nur auf vier der 18 Tracks mit. Den Rest bestritten Corea, Clarke und White im Trio oder mit Jean-Luc Ponty (vio) und Chaka Khan (vcl).   Diese beiden waren teilweise auch in jenen Tracks zu hören, bei denen Connors mitmachte. Auf CD 3 des 4-CD-Sets "Jazzwerkstatt Peitz 50" (Jazzwerkstatt, 2013) waren unter anderem drei Duostücke von Connors mit Jean-François Jenny-Clark (b), aufgenommen am 16. März 1980, verewigt.                                                                  09/24

  • Steve Davis

    Amerikanischer Jazz-Posaunist, Komponist und Bandleader, geboren am 14. April 1967 in Worchester, Massachusetts, und aufgewachsen in Binghamton, New York. Steve Davis sammelte Erfahrungen in Bands von Jackie McLean, Art Blakey, Horace Silver, Freddie Hubbard, Dizzy Gillespie, Cecil Payne, Slide Hampton, Phil Woods, Steve Turre, Geri Allen und Andy Bey. Zudem war er Mitglied der Akiyoshi/Tabakin Big Band. Ab 1997 bildete er mit Eric Alexander (ts), Jim Rotondi (tp, flh), David Hazeltine (p), Peter Washington bzw. John Webber (b) und Joe Farnsworth (dm) das Sextett One For All , das bis 2016 mehrere Aufnahmen veröffentlichte.   "The Moon Knows" (Brownstone, 1995) hiess Davis' erste Aufnahme, als Leader. Zu seinen Mitmusikern zählten Kris Jensen (sax), Richard Boulger (tp), Bheki Khoza (g), Warren Byrd (p), Brian Jenkins (b) und Tony Leone (dm). Sie nannten sich The Explorers. The Explorers Quintet hiess später eine aus dem selben Umfeld stammende Gruppe.   Diese bestand neben Davis aus Mike DiRubbo (as), Jimmy Greene (ts), Warren Byrd (p), Ugonna Okegwo bzw. Brian Jenkins (b) und Tony Leone (dm) und spielte "New Terrain" (Brownstone 2000) ein. Nach der Debut-CD entstanden eine ganze Reihe weiterer, alle für das Label "Criss Cross".   Auf "The Jaunt" (1995) wurde Davis von Eric Alexander (ts), Mike DiRubbo (as), Bruce Barth (p), Ugonna Okegwo (b) und Eric McPherson (dm) begleitet, auf "Dig Deep" (1997) von Eric Alexander (ts), Jim Rotondi (tp, flh), David Hazeltine (p), Nat Reeves (b) und Joe Farnsworth (dm). "Crossfire" (1997) wurde mit Alexander, DiRubbo, Reeves, Farnsworth und Harold Mabern (p) eingespielt, "Vibe Up!" (1998) mit DiRubbo, Hazeltine, Farnsworth, Peter Bernstein (g), Steve Nelson (vibes) und Peter Washington (b).   1996 holte ihn Chick Corea zusammen mit Steve Wilson (as, ss, fl, cl), Bob Sheppard (fl, ss, ts, bcl), Avishai Cohen (b) sowie Adam Cruz (dm) bzw. später Jeff Ballard (dm) in dessen Formation Origin . "Originations" (Stretch, 2000) hiess zum Abschluss des Origin-Projekts eine Compilation mit Tracks der Avishai Cohen Band, des Steve Wilson Quartets, des Steve Davis Quintets, der Tim Garland Group sowie des Jeff Ballard Trios.   Davis konnte für Corea's Label "Stretch" mit "Portrait In Sound" (2000) eine CD unter eigenem Namen realisieren. Dabei standen ihm David Hazeltine (p, e-p), Steve Nelson (vibes), Brad Mehldau (p), Avishai Cohen und Nat Reeves (b), Joe Farnsworth bzw. Jeff Ballard (dm) sowie Steve Wilson (as, fl) zur Seite.   Für die nächsten Aufnahmen unter eigenen Namen kehrte Davis zum Label "Criss Cross" zurück. Dort und bei anderen Labels kamen im Verlaufe der Jahre weitere Aufnahmen heraus. Unter seinem Namen oder unter den Gruppenbezeichnungen Steve Davis Quartet, Steve Davis Quintet, Steve Davis Sextet waren es bisher an die 30 Alben.   Bei discogs.com besitzt Davis über 150 Einträge als Musiker. Er war Mitglied von Gruppen wie Art Blakey & The Jazz Messengers, Christian McBride Big Band, Jimmy Heath Big Band, Conrad Herwig Quintet, David Hazeltine Quintet, Dizzy Gillespie All-Star Big Band, Jackie McLean & The MacBand, Jackie McLean Septet, Jim Rotondi Sextet, Jimmy Greene Sextet und Joe Chambers Moving Pictures Orchestra.   Er spielte auch bei den Formationen Joe Farnsworth Sextet, John Fedchock New York Big Band, John Swana Sextet, Joshua Bruneau Septet, Mike Dirubbo Quintet, Mike LeDonne's Big Band, Peter Bernstein Quintet, Ron Carter's Great Big Band, The Earl MacDonald 6, The New Jazz Composers Octet, The Spanish Heart Band und WJ3 All-Stars.                09/24

  • Gary Burton

    Amerikanischer Jazz-Vibraphonist, Marimbaspieler, Pianist, Komponist und Bandleader, geboren am 23. Januar 1943 in Anderson, Indiana.  Im Alter von sechs Jahren begann er Klavier zu spielen. An der High School vertiefte seine Kenntnisse. Am College studierte er Piano und Komposition. Das Vibraphon erlernte Gary Burton als Autodidakt. Dabei entwickelte er das Spiel mit vier Mallets prägend weiter. 1958 nahm er an einem von Stan Kenton gehaltenen Workshop an der Indiana University teil und spielte in einer von John LaPorta geleiteten Studentenband. 1960 hatte er sein erstes Engagement in Nashville.   Im Umkreis der dortigen Jazzszene kam er als 17-Jähriger zu ersten Aufnahmen. Eine davon war "After The Riot At Newport" (RCA Victor, 1961), auf der er als Mitglied der Nashville All-Stars zu hören war. Diese bestanden aus Boots Randolph (as, ts), Hank Garland und/oder Chet Atkins (g), Breton Banks oder Flyod Cramer (p), Bob Moore (b) und Buddy Haman (dm). Sein erstes Album unter eigenem Namen hiess "New Vibe Man In Town" (RCA Victor, 1962) mit Gene Cherico (b) und Joe Morello (dm) als Begleiter. Auf "Who Is Gary Burton?" (RCA Victor, 1963) wurde er von Phil Woods (as), Clark Terry (tp), Bob Brookmeyer (valve-tb), Tommy Flanagan (p), John Neves (b) und Chris Swansen oder Joe Morello (dm) begleitet.   "Something's Coming!" (RCA Victor, 1964) war eine Aufnahme mit Jim Hall (g), Chuck Israels (b) und Larry Bunker (dm) als Begleiter. Auf "The Groovy Sound Of Music" (RCA Victor, 1965) war Burton in Begleitung von Phil Woods (as, cl), Joe Puma (g), Bob Brookmeyer (valve-tb), Steve Swallow (b) sowie Ed Shaughnessy oder Joe Hunt (dm) zu hören.     "The Time Machine" (RCA Victor, 1966) war wie schon sein Debutalbum eine Trioaufnahme, dieses Mal mit Steve Swallow (b) und Larry Bunker (dm). Darauf spielte Burton auch Piano. Auf "Duster" (RCA, 1967) stellte Burton erstmals sein Gary Burton Quartet vor, das zuerst aus Larry Coryell (g), Steve Swallow (b) und Roy Haynes (dm) bestand und später in diversen anderen Zusammensetzungen mehrere Aufnahmen veröffentlichte.   Für die Aufnahmen von "Tennessee Firebird" (RCA Victor, 1967) von Gary Burton & Friends Near, Friends Far stellte Burton ein Jazzquartett mit Steve Marcu (ts, ss), Steve Swallow (b) und Roy Haynes (dm) einer Reihe von Country-Musikern wie Sonny Osborne (banjo), Buddy Spicher (fiddle), Chet Atkins, Jimmy Colvard und Ray Edenton (g), Buddy Emmons (steel-g), Charlie McCoy (hca), Bobby Osborne (mand), Henry Strzelecki (b) und Kenneth Buttrey (dm) gegenüber.   "Throb" (Atlantic, 1969) erschien unter Burtons eigenem Namen. Es zeigte den Vibraphonisten in einer seinem Quartett ähnlichen Quintett-Besetzung mit Jerry Hahn (g), Richard Greene (vio), Steve Swallow (b) und Bill Goodwin (dm). Das Album markierte einen Labelwechsel zu "Atlantic" und ein Zuwendung hin zum Fusionjazz, der damals in seinen Anfängen stand.   Das wurde vor allem auf der LP "Good Vibes" (Atlantic, 1970) deutlich, auf der Burton von Eric Gale, Jerry Hahn und/oder Sam Brown (g), Richard Tee (p, org), Steve Swallow oder Chuck Rainey (e-b) und Bernard Purdie oder Bill Lavorgna (dm) begleitet wurde. Auch "Gary Burton & Keith Jarrett" (Atlantic, 1971) mit Keith Jarrett (p, e-p, ss) als Co-Leader sowie Sam Brown (g), Steve Swallow (e-b) und Bill Goodwin (dm) ging in diese Richtung.   Swallow und Goodwin begleiteten Burton auch bei seiner Begegnung mit Stéphane Grappelli (vio) auf "Paris Encounter" (Atlantic, 1972). "Alone At Last" (Atlantic, 1972) hiess Burtons erste Soloaufnahme, teilweise am Jazzfestival Montreux 1971, teilweise im Studio eingespielt. Er spielte bei diesen Aufnahmen neben Vibraphon auch Orgel, Piano und E-Piano.   "Crystal Silence" (ECM, 1973) hiess eine erste gemeinsame Aufnahme mit dem Pianisten Chick Corea. Im Laufe der Jahren kamen weitere Aufnahmen dazu (siehe Gary Burton/Chick Corea ). Es handelte sich um sowohl um Duoaufnahmen als auch um Ensembleaufnahmen mit Burton und Corea als Co-Leader.   Auf "Ring" (ECM, 1974) waren Mick Goodrick oder Pat Metheny (g), Steve Swallow oder Eberhard Weber (b) sowie Bob Moses (dm) Burtons Begleiter. "In The Public Interest" (Polydor, 1974) zeigte Burton in seiner ersten Zusammenarbeit mit dem Komponisten und Dirigenten Michael Gibbs.   Die LP enthielt Musik für eine grössere, bläserlastige Besetzung. Auf "Seven Songs For Quartet And Chamber Orchestra" (ECM, 1974) wagten Burton und Gibbs im selben Jahr einen weiteren Schritt, indem sie Mick Goodrick (g), Steve Swallow (e-b) und Ted Seibs (dm) einem Streichorchester gegenüberstellten.   Nur im Duo entstanden "Matchbook" (ECM, 1975) und später "Slide Show" (ECM, 1986) mit Ralph Towner (g) und "Hotel Hello" (ECM, 1975) mit Steve Swallow (e-b, p). Für "Dreams So Real - Music Of Carla Bley" (ECM, 1976) reaktivierte Burton eine seiner früheren Quartettbesetzungen mit Goodrick, Swallow und Moses und stelle noch Pat Metheney (g) dazu.   Ein Auftritt dieses Quartetts mit Eberhard Weber als zweiten Bassisten und Pat Metheny (g) als Gast wurde später auf der CD "Live In Olympia, Washington 1976" (Hi Hat, 2017) dokumentiert. Mit Bobby Christian (vibes) und Joe Morello (dm) als Co-Leader sowie mit einer ganzen Reihe von Musikern entstand "Percussive Jazz" (Ovation, 1976).   Seither folgten viele weitere Aufnahmen als Leader oder Co-Leader bzw. mit Gruppen wie  Gary Burton & Friends, Gary Burton Quartet, Gary Burton Quintet und Gary Burton Trio, total rund 90 an der Zahl. Das 5-LP-Set "Take Another Look: A Career Retrospective" (Mack Avenue, 2018) bot als einzige von vielen Compilations einen umfassenden Überblick über Burtons Schaffen.          Burton machte auch Aufnahmen mit Leadern wie Joe Morello, Dick Schory, George Shearing, Quincy Jones, Stan Getz, Bob Brookmeyer, Tim Hardin, Hubert Laws, Kenny Rankin, Eberhard Weber, Makoto Ozone, Astrud Gilberto, Eric Clapton, Dave Grusin, Jim Hall, Steve Swallow, k.d. lang, Eddie Daniels, Cypress Hill, Bruce Cockburn, Mark Isham, Fred Hersch und anderen. Discogs.com verzeichnet für ihn fast 400 Einträge als Musiker. 09/24

  • Gary Burton Quartet

    Unter dem Gruppennamen Gary Burton Quartet veröffentlichte der Vibraphonist und Marimba-Spieler Gary Burton im Laufe der Jahre rund ein Dutzend Alben mit unterschiedlich zusammengesetzten Gruppen. Das erste Album unter diesem Bandnamen hiess "Duster" (RCA Victor, 1967). Es stammte vom April 1967, als Burton mit Larry Coryell (g), Steve Swallow (b, e-b) und Roy Haynes (dm) im Studio stand. Im August 1967 folgte "Lofty Fake Anagram" (RCA Victor, 1967). Aufnahmen eines Auftritt mit Stu Martin für Haynes in Newport kamen erst Jahrzehnte später unter dem Titel "Live At Newport'67/Something's Coming!" (Jazz It Up, 2017) heraus.   Die CD enthielt auch eine Wiederveröffentlichung des unter Gary Burtons Namen erschienenen Quartettalbums "Something's Coming!" (RCA Victor, 1964) mit Jim Hall (g), Chuck Israels (b) und Larry Bunker (dm) als Begleiter. Nach "Gary Burton Quartet In Concert" (RCA Victor, 1968) wurde Larry Coryell von Jerry Hahn abgelöst. Das erste Album mit Hahn hiess "Country Roads & Other Places" (RCA Victor, 1969).   Auf "A Genuine Tong Funeral" (RCA Victor, 1968) kam es zu einer ersten Begegnung von Burton mit der Komponistin und Musikerin Carla Bley (p, org). Burton brachte sein Quartett mit Coryell, Swallow und Bob Moses (dm) mit, Bley stellte Steve Lacy (ss), Gato Barbieri (ts), Jimmy Knepper (tb), Michael Mantler (tp) und Howard Johnson (tuba, bars) dazu.    1969 bestand das Gary Burton Quartet neben dem Leader aus David Pritchard (g), Steve Swallow (e-b) und Bill Goodwin (dm). Offizielle Aufnahmen erschienen damals nicht. Nur in Japan wurde "Very Touchy" (Joker, 1977) mit Liveaufnahmen von einem Auftritt im Sommer 1969 in Nizza herausgebracht.   Die Aufnahmen wurden später unter dem selben Titel (Studio Songs, 2015) wiederveröffentlicht. Im Rahmen des 3-CD-Set "Festival 69" (Turtle, 2018) wurden auf zwei CDs Aufnahmen des selben Gary Burton Quartets von einem Auftritt vom November 1969 in Belfast zugänglich gemacht. Teilweise spielte als fünfter Musiker Michael Gibbs (tb) mit. CD 3 bestand aus Aufnahmen einer Big Band um Michael Gibbs.   Die damals nächste reguläre Quartett-Einspielung hiess "Live In Tokyo" (Atlantic, 1971). Die Gruppe bestand neu aus Sam Brown (g), Tony Levin (e-b) und Bill Goodwin (dm). Für "The New Quartet" (ECM, 1973) formierte Burton sein Quartett völlig um und holte Mick Goodrick (g), Abraham Laboriel (e-b) und Harry Blazer (dm) dazu. Auf "Seven Songs For Quartet And Chamber Orchestra" (ECM, 1974) stellten Burton und der Komponist Michael Gibbs das Quartett mit Burton, Mick Goodrick (g), Steve Swallow (e-b) und Ted Seibs (dm) Mitgliedern des NDR Sinfonieorchesters gegenüber. "Dreams So Real" (ECM, 1976) enthielt Stücke von Carla Bley, gespielt von Burton, Goodrick, Swallow und Bob Moses (dm) mit Pat Metheney (g) als fünfter Musiker.   "Passengers" (ECM, 1977) war eine Quartettaufnahme mit Pat Metheny (g), Steve Swallow (e-b) und Dan Gottlieb (dm) sowie mit Eberhard Weber (b) als Gastmusiker und zweiten Bassisten. Auf "Times Square" (ECM, 1978) liess sich Burton von Tiger Okoshi (tp), Swallow und Haynes begleiten. Dieses Album erschien unter Burtons Namen.   Auf "Easy As Pie" (ECM, 1980) und "Picture This" (ECM, 1982) bestand das Gary Burton Quartet aus Jim Odgren (as), Swallow und Mike Hyman (dm), auf "Real Life Hits" (ECM, 1985) aus Makoto Ozone (p), Swallow und Hyman und auf "Whiz Kids" (ECM, 1987) aus Tommy Smith (sax), Ozone, Swallow und Martin Richards (dm).    Von Gary Burton kamen weitere Quartettaufnahmen ausserhalb seines Gary Burton Quartets heraus.                                              09/24

  • Gary Burton/Chick Corea

    Der Vibraphonist Gary Burton und der Pianist Chick Corea arbeiteten im Laufe der Jahre mehrmals zusammen. "Crystal Silence" (ECM, 1973) hatte die erste gemeinsame Aufnahme geheissen. Die zweite Duo-LP war "Duet" (ECM, 1979), gefolgt von der Live-Doppel-LP "In Concert, Zürich, October 28, 1979" (ECM, 1980). Für "Lyric Suite For Sextet" (ECM, 1983) holten Burton und Corea ein Streichquartett bestehend aus Ikwhan Bae und Carol Shive (vio), Karen Dreyfus (viola) und Fred Sherry (cello) ins Studio. Bis zur nächsten Duoaufnahme "Native Sense" (Stretch, 1997) vergingen dann, von der Live-Doppel-LP her gerechnet, 17 Jahre.   Auf "Like Minds" (Concord, 1998) kam es zu einem Allstar-Treffen von Burton und Corea mit Pat Metheny (g), Dave Holland (b) und Roy Haynes (dm). Als Corea im Dezember 2001 mit einem dreiwöchigen Engagement im New Yorker Club "Blue Note" seinen 60. Geburtstag feierte und diverse seiner Bandprojekte präsentierte, durfte auch ein Duo mit Gary Burton nicht fehlen.   Der 10-minütige Track "Crystal Silence" fand den Weg auf die Doppel-CD "Rendezvous In New York" (Stretch, 2003). "Chick Corea & Gary Burton" (TDK Mediactive und Loft, 2004) hiess eine DVD mit Aufnahmen des Duos von einem Konzert am 17. Juli 1997 in München.   In den gleichen Tagen wurden die Aufnahmen für die DVD "Live At Montreux 1997" (Eagle Vision, 2006) gemacht. Die Doppel-CD "The New Crystal Silence" (Concord, 2008) nahm – 35 Jahre danach - Bezug auf die erste Duo-LP "Crystal Silence" von 1973.   "Quartet Live" (Concord, 2009) zeigte Burton und Corea wie schon auf "Like Minds" von 1998 eingebettet in ein Allstar-Quintett mit Pat Metheny (g), Steve Swallow (e-b) und Antonio Sanchez (dm) als weitere Mitmusiker. Unter dem Titel "Crystal Silence: The ECM Recordings 1972–79 " (ECM, 2009) wurden die drei Alben "Crystal Silence", "Duet" und "Live" im Rahmen einer 4-CD-Box wieder veröffentlicht.   Die "Live"-Aufnahmen wurden zudem mit über 22 Minuten Bonus-Material erweitert. "Hot House" (Concord, 2012) war eine weitere, damals aktuelle Duoaufnahme von Burton und Corea. Chick Corea starb am 9. Februar 2021 im Alter von 79 Jahren in Tampa, Florida.                                      09/24

  • Tommy Cash

    Amerikanischer Country-Singer/Songwriter und Produzent, geboren am 5. April 1940 in Dyess, Arkansas, als acht Jahre jüngerer Bruder von Johnny Cash . Er schaute sich das Gitarrespielen von seinem Bruder ab und spielte zunächst gelegentlich auf Schulfesten. Mit 18 Jahren trat er in die US-Army ein und war eine Zeitlang in Frankfurt am Main stationiert. Dort moderierte er bei AFN seine eigene Radio-Show "Stickbuddy Jamboree". Mitte der 1960er Jahre trat er in Armeeclubs auf und spielte zeitweilig gemeinsam mit Hank Williams Jr.. 1965 wurde er vom Label "Musicor" unter Vertrag genommen, wo er 1965/66 drei wenig erfolgreiche Singles veröffentlichte. Nach einem Labelwechsel kamen 1966/67 vier weitere heraus.   Diese waren mit anderen Songs auf Cashs erstem Album "Here Comes Tommy Cash" (UA, 1968) wiederzufinden. Mit beiden Singles "The Sounds Of Goodbye" (UA, 1968) und "Your Lovin' Takes The Leavin' Out Of Me" (Epic, 1969) hatte Cash zwei Top-50-Country-Hits. Letztere war gleichzeitig auch das Titelstück des zweiten Albums (Epic, 1969).   Dann hatte Tommy Cash mit "Six White Horses" (UA, 1969) seinen ersten und grössten Hit. Es handelte sich um einen Song über die Attentate auf Martin Luther King, John F. Kennedy und Robert F. Kennedy. Die Single kam auf Platz 4 der Countrycharts sowie auf Platz 79 bei den Billboard Hot 100, während die gleichnamige LP war mit Platz 18 in den Country-Charts das chartsmässig erfolgreichste Album von Cash war.   Unter den rund 35 weiteren Singles, die er danach veröffentlichte, befanden sich nur noch zwei Top-10-Hits. Selbst zwei Duos mit seinem Bruder Johnny bzw. mit George Jones, beide vom Album "25th Anniversary Album" (Playback, 1990), verfehlten die Charts. Auch die knapp 20 Alben und Compilations, die danach erschienen, tauchten nicht auf den Listen der bestverkauften Alben auf oder wenn, dann nur auf hinteren Rängen.   Er war neben seiner Tätigkeit als Countrysänger/Songwriter auch als Immobilienmakler aktiv. Sein letztes Album hiess "Fade To Black: Memories of Johnny" (Inlight, 2008). Darauf finden sich Duos mit George Jones, seiner Schwester Joanne Cash Yates und Marty Stuart, der eine Zeitlang mit Johnny Cash Tochter Cindy Cash verheiratet gewesen war.  Tommy Cash starb am 13. September 2024 im Alter von 84 Jahren.    09/24

  • Benny Golson

    Amerikanischer Tenorsaxophonist, Komponist und Bandleader, geboren am 25. Januar 1929 in Philadelphia, Pennsylvania. Golson spielte neunjährig Klavier und mit 14 Jahren Tenorsaxophon. Schon während der Highschool-Zeit in Philadelphia spielte er mit Musikern seiner Generation wie John Coltrane, Red Garland, Jimmy Heath, Percy Heath, Philly Joe Jones und Red Rodney. Nach dem Universitätsabschluss tourte er mit verschiedenen Rock'n'Roll-Bands durch die Lande, ehe er im Sommer 1953 einen Job bei Bull Moose Jacksons Rhythm and Blues Band fand. Pianist in dieser Band war Tadd Dameron. Dieser wurde als Komponist ein grosses Vorbild für Golson. Dameron ermutigte ihn, eigene Stücke zu schreiben. 1953 war Golson Mitglied der Band von von Tadd Dameron, ging mit ihm nach New York und stand dort erstmals in einem Studio. Er spielte danach bei Lionel Hampton (1953), Earl Bostic (1954/1955) und in der Dizzy Gillespies Band (1956 bis 1958) und machte Aufnahmen mit Gillespie, Clifford Brown, James Moody, Sahib Shihab und anderen. Sein Debüt als Leiter einer eigenen Formation gab er am 14. und 17. Oktober 1957. Mit Hilfe von Art Farmer (tp), Jimmy Cleveland (tb), Julius Watkins (frh), Gigi Gryce (as), Sahib Shihab (bars), Wynton Kelly (p), Paul Chambers (b) und Charlie Persip (dm) teilweise mit dem ganzen Nonett, teilweise aber auch nur im Quintett, entstand "Benny Golson's New York Scene" (Contemporary, 1958). Das zweite eigene Album "The Modern Touch" (Riverside, 1958) wurde Ende Dezember 1957 mit Kenny Dorham (tp), J.J. Johnson (tb), Wynton Kelly (p), Paul Chambers (b) und Max Roach (dm) bzw. als Benny Golson eingespielt. 1958 wurde er für ein Jahr Mitglied und musikalischer Direktor bei den Jazz Messengers des Schlagzeugers Art Blakey. Von Golson stark geprägt, entstand in jenem Jahr mit "Moanin'" (Blue Note, 1959) eine der wichtigen Aufnamen der Jazz Messengers und des Hardbops. Weitere Musiker auf dieser Aufnahme waren neben Golson und Blakey Lee Morgan (tp), Bobby Timmons (p) und Jymie Merritt (b). Mit den auf dieser LP eingespielten Kompositionen steuerte Goson bedeutende Teile des langjährigen Band-Repertoires bei und schuf damit gleichzeitig ein neues Klangbild der Band. Trotz seiner Arbeit bei Blakey fand er Ende 1958 Zeit für weitere eigene Aufnamen. Mit Curtis Fuller (tb), Barry Harris (p), Jymie Merritt (b) und Philly Joe Jones (dm) entstand Mitte November 1958 "The Other Side Of Benny Golson" (Riverside, 1959). Fünf Tage später nahm er mit Lee Morgan (tp), Ray Bryant (p), Percy Heath (b) und Philly Joe Jones (dm) "Benny Golson And The Philadelphians" (UA, 1959) auf. Zusammen mit Art Farmer (tp, flh) leitete Golson zwischen Ende 1959 und 1962 ein Sextett, das The Jazztet hiess, mit Unterbrüchen bis in die 1990er Jahre Bestand hatte und viele Aufnahmen veröffentlichte. Während und nach seiner Zeit mit Farmer machte Golson weitere Aufnahmen unter eigenem Namen, mit seinen Gruppen Benny Golson And The Philadelphians, Benny Golson Funky Quintet, Benny Golson Group, Benny Golson Quartet, Benny Golson Quintet, Benny Golson Sextet, The Benny Golson Orchestra, The Big Band Of Benny Golson oder als Mitglied vieler anderen Gruppen. Bei der Datenbank discogs.com werden für ihn 500 Credits als Musiker verzeichnet. Von Benny Golson erschienen mehrere Compilations und Reissue-Pakete. "Complete 1957-1958 Quintet & Sextet Sessions" (Fresh Sound, 2009) war eine Doppel-CD. Je 25 Tracks von Golson-Gruppen wurden im Rahmen der DL-Serie "My Jazz Collection" auf den Volumes 39 und 40 (beide Edition Ahorn, 2014) zusammengefasst. Je vier CDs umfassten "Eight Classic Albums" (Real Gone, 2013) und "Classic Album Collection 1957-1962" (Enlightenment, 2017). Benny Golson starb am 21. September 2024 im Alter von 95 Jahren in New York City. 09/24

  • Chick Corea

    Amerikanischer Jazz-Pianist, Keybordspieler, Komponist und Bandleader zwischen lyrischem Jazz, freier Improvisation, Fusion und klassischen Klängen, geboren am 12. Juni 1941 in Chelsea, Massachusetts, als Armando Anthony Corea. Corea begann im Alter von sechs Jahren mit dem Klavierspiel.   Erste Jobs hatte er als Begleitmusiker in Boston und New York. Auf der LP "Go, Mongo!" (Riverside, 1962) von Mongo Santamaria & His Afro-Latin Group war er erstmals auf einer Aufnahme zu hören. Auch Sonny Stitt, Hubert Laws, Blue Mitchell, Dave Pike, Montego Joe, Herbie Mann, Cal Tjader und Pete LaRoca verpflichteten ihn in der ersten Hälfte der 1960er Jahre für Aufnahmen. Sein erstes Album unter eigenem Namen, "Tones For Joan's Bones" (Vortex, 1968), entstand 1966 mit Hilfe von Joe Farrell (ts, fl), Woody Shaw (tp), Steve Swallow (b) und Joe Chambers (dm). Drei Tracks von "Tones For Joan's Bones", ein Stück von Hubert Laws Album "Laws' Cause" (Atlantic, 1969) sowie zwei bisher noch nie veröffentlichte Stücke mit Corea, Farrell, Herbie Mann, Shaw, Swallow und Chambers wurden später zur Doppel-LP "Inner Space" (Atlantic, 1973) zusammengefasst.   Im März 1968 hatte Corea mit Miroslav Vitous (b) und Roy Haynes (dm) seine erstes Trio-LP "Now He Sings, Now He Sobs" (Blue Note und Solid State, 1968) eingespielt. Im klassischen Klaviertrio-Format und in anders besetzten Trios spielte Corea im Laufe der Jahre viele weitere Aufnahmen ein (siehe Chick Corea in Trioaufnahmen ).   Material von drei Sessions, die im Mai 1968 sowie im Frühling und Herbst 1970 durchgeführt wurden, fand sich später auf der Doppel-LP "Circling In" (Blue Note, 1975) wieder. Corea ist dabei mit Anthony Braxton (as, div cl, fl), Dave Holland (b, cello, g), Miroslav Vitous (b), Barry Altschul und/oder Roy Haynes (dm) zu hören.   Dazwischen waren "Is" (Solid State, 1969) und "Sundance" (Groove Merchant, 1972) enstanden. Dazu hatte Corea Hubert Laws (picc), Woody Shaw (tp), Dave Holland (b) sowie Horacee Arnold oder Jack DeJohnette (dm) engagiert. Die beiden LPs wurde später auf der Doppel-CD "The Complete "Is" Sessions" (Blue Note, 2002) vereint.   Eine japanische Produktion hiess "The Sun" (Express, 1970) und war im September 1970 mit Steve Grossman (ts), Dave Holland (b), Steve Jackson (perc) und Jack DeJohnette (dm) eingespielt worden. Als Herbie Hancock 1968 die Miles Davis Band verliess, wurde Corea neuer Pianist des Trompeters, der sich bereits in Richtung Electric Jazz bewegte.   Corea spielte auf den Miles-Alben "Water Babies" (Columbia, 1968), "Filles de Kilimanjaro" (Columbia, 1968), "In A Silent Way" (Columbia, 1969), "Bitches Brew" (Columbia, 1970), "Big Fun" (Columbia, 1970), "Black Beauty - Live At Fillmore West" (Columbia, 1970), "Live Evil" (Columbia, 1971) und "On The Corner" (Columbia, 1972) mit.   Als Corea und Holland Anfang 1970 der Miles Davis Band den Rücken kehrten, entwickelte sich auf der Basis von früheren Aufnahmen von Corea, teilweise mit Anthony Braxton (reeds), Dave Holland (b) und Barry Altschul (dm), die Formation Circle . Von diesem Quartett erschienen die drei offizielle Alben.   Weiteres Material dieses Quartetts wurde später unter Coreas Namen auf den beiden LPs "Circulus Vol. 1 und 2" (beide Blue Note, 1978) zugänglich gemacht. Aus dem Quartett Circle entwickelte sich nach dem Ausscheiden von Corea und dem Zuzug von George Lewis (tb) das erste Anthony Braxton Quartet, das trotz vielen personellen Wechseln eine der wichtigsten Gruppen von Braxton wurde.   Corea seinerseits formierte 1972 mit Joe Farrell (fl, ss), Flora Purim (vcl, perc), Stanley Clarke (e-b, b) und Airto Moreira (dm, perc) die erste Version seiner neuen Fusion-Formation Return To Forever , die mit "Light As A Feather" (Polydor, 1973) ihren Einstand gab.   Vor allem die Quartettbesetzung mit Al DiMeola (g), Stanley Clarke (e-b, b) und Lenny White (dm) wurde zu einer der wegweisenden Bands des frühen Fusionmusik. Von der Gruppe erschienen bis 1978 acht offizielle Alben. RTF war 1983, 2008 sowie 2010/2021 erneut aktiv.   Nach dem ersten Phase von Return To Forever hatte Corea 1985 die Chick Corea Elektric Band formiert, mit der er den Faden von Return To Forever weiterspannte. Auch von dieser Formation erschienen im Laufe der Jahre eine ganze Reihe von Aufnahmen.   In einer erweiterten RTF-Besetzung, aber unter Coreas Namen, wurden die LP "The Leprechaun" und die Doppel-LP "My Spanish Heart" (beide Polydor, 1976) realisiert. Mit "Friends", "The Mad Hatter" und "Secret Agent" (alle Polydor, 1978) sowie "Tap Step" (Warner, 1980) erschienen Alben, die Corea damals neben seiner Tätigkeit bei RTF mit grösseren Besetzungen aufgenommen hatte.   Unter den Namen der beteiligten Musiker Joe Henderson (ts), Chick Corea, Ron Carter (b) und Billy Higgins (dm) wurde "Mirror, Mirror" (MPS, 1980) veröffentlicht. Anfangs der 1970er Jahre und für "ECM", fast zur selben Zeit und auf dem selben Label wie Keith Jarrett, begann Corea seine ersten Soloaufnahmen (siehe Chick Corea in Soloaufnahmen ) zu veröffentlichen.   "Crystal Silence" (ECM, 1973) hiess eine erste gemeinsame Aufnahme mit dem Vibraphonisten Gary Burton. Im Laufe der Jahren kamen weitere Aufnahmen dazu (siehe Gary Burton/Chick Corea ). Es handelte sich dabei sowohl um Duoaufnahmen als auch um Ensembleaufnahmen mit Burton und Corea als Co-Leader.   "Three Quartets" (Warner, 1981) hiess eine Aufnahme mit Michael Brecker (ts), Eddie Gomez (b) und Steve Gadd (dm). "Touchstone" (Warner, 1982) zeigte Corea in diversen Besetzungen, zum Teil auch mit der RTF-Mitgliedern Al DiMeola (g), Stanley Clarke (b) und Lenny White (dm) oder mit Paco De Lucía (g), Don Alias (perc) und Alex Acuña (dm) sowie anderen.   Auf drei Aufnahmen (alle Elektra, 1982) tat sich Corea mit Joe Henderson (ts), Stanley Clarke (b) und Lenny White (dm) zusammen. Für "Echoes Of An Era" wurden zusätzlich Chaka Khan (vcl) und Freddie Hubbard (tp) eingeladen; für "Echoes Of An Era 2 (The Concert)" Nancy Wilson (vcl) und für "The Griffith Park Collection" Freddie Hubbard (tp).   Das bereits erwähnte Trio Corea, Vitous und Haynes nahm mit Toshiyuki Honda (sax) als vierten Mann "Dream" (Eastworld, 1983) auf. "Works" (ECM, 1985) hiess eine Compilation mit Stücken aus seiner Tätigkeit für "ECM". Mit Steve Kujala (fl, ts, ss), Carlos Benavent (e-b), Tom Brechtlein (dm) und Don Alias (perc) nahm Corea "Again & Again (The Joburg Sessions)" (Elektra, 1982) auf.   Nur im Duo mit Kujala entstand "Voyage" (ECM, 1985). Auf "Septet" (ECM, 1985) setzte Corea seine mit "The Leprechaun" (Polydor, 1976) begonnene Arbeit im lyrisch-klassischen Bereich fort.  Für seine Kompositionen für Streichquartett, Piano, Flöte und Horn wurde er teilweise von Steve Kujala (fl) begleitet.   Corea trat fortan nicht nur als Komponist klassisch-angehauchter Musik, sondern auch als Interpret von Mozart und anderen Klassikern hervor (siehe Chick Corea in klassischen Aufnahmen ). Eine Duoaufnahme mit Bobby McFerrin (vcl) hiess "Play" (Blue Note, 1992).   1992 gründete Corea mit seinem Manager Ron Moss das Label "Stretch Records". Dort erschien "Live In Montreux" (Stretch und GRP, 1994) mit Aufnahmen von 1981, als Corea mit Joe Henderson (ts), Gary Peacock (b) und Roy Haynes (dm) aufgetreten war.   Mit Bob Berg (sax), John Patitucci (b) und Gary Novak (dm) entstand als Chick Corea Quartet "Time Warp" (Stretch, 1995). Das Hommage-Album "Remebering Bud Powell" (Stretch, 1997) enthielt Stücke des Pianisten, die Corea solo, im Trio mit Christian McBride (b) und Roy Haynes (dm) oder mit den Bläsern Joshua Redman (ts), Wallace Roney (tp) und Kenny Garrett (as) eingespielt hatte.   Fünf CDs umfasste die Compilation "Music Forever & Beyond: The Selected Works Of Chick Corea 1964-1996" (GRP, 1996), die Corea in allen seinen Schattierungen als Musiker und Bandleader zeigte. 1997 formierte Corea mit Steve Davis (tb), Steve Wilson (ss, as, cl, fl), Bob Sheppard (ss, ts, fl, bcl), Avishai Cohen (b) und Adam Cruz (dm) das Sextett Origin , von dem mehrere Aufnahmen erschienen.   Zum 60. Geburtstag lud er Musiker wie Bobby McFerrin (vcl), Joshua Redman (ts), Gary Burton (vibes), Dave Weckl (dm), Michael Brecker (ts), Eddie Gomez (b) und Steve Gadd (dm) zu einem Konzert in den New Yorker Club "Blue Note" ein. Dabei wurde die Doppel-CD "Rendezvous In New York" (Stretch, 2003) mitgeschnitten.   Darauf fanden sich Stücke der Formationen Chick Corea & Bobby McFerrin Duet, Now He Sings, Now He Sobs Trio, Remenbering Bud Powell Band, Chick Corea & Gary Burton Duet, Chick Corea Akoustic Band, Origin, Ckick Corea & Gonzalo Rubalcaba Duet, Chick Corea New Trio und Three Quartet's Band.   "Rendezvous In New York" (Sony, 2005) war ein gleichzeitig entstandes 10-DVD-Set, auf der Corea in neun seiner ehemaligen Formationen zu sehen und zu hören ist. Die 10. DVD enthält einen Dokumentarfilm, der bei diesem Konzert im New Yorker "Blue Note" gedreht wurde.   Die Live-Doppel-CD "Rhumba Flamenco: Live In Europe" (Chick Corea Productions, 2005) war die Fortsetzung des latin-angehauchten Albums "Touchstone" von 1982. Begleiter auf dieser Aufnahmen waren Jorge Pardo (sax, fl), Coreas Frau Gayle Moran (vcl), Carles Benavent (b), Rubem Dantas (perc) und Tom Brechtlein (dm).   "The Ultimate Adventure" (Stretch, 2006) entstand mit Hubert Laws (fl), Airto Moreira (perc) und anderen und enthielt auch arabische und nordafrikanische Elemente. Eine Duo-CD mit Bela Fleck (banjo) hiess "The Enchantment" (Concord, 2007). Später folgten mit "Two" (Stretch, 2015) und "Remembrance" (Thirty Tigers, 2024) zwei weitere Duoaufnahmen mit Fleck.   Auf der Doppel-CD "Five Peace Band Live" (Concord, 2009) kam es zu einem Gipfeltreffen von Chick Corea mit John McLaughlin (g), begleitet von Kenny Garrett (sax), Christian McBride (b, e-b) und Vinnie Colaiuta (dm) sowie teilweise mit Herbie Hancock (p).   Eine weitere Ensembleaufnahme war "The Vigil" (Concord, 2013), eingespielt mit Hilfe von Tim Garland (ts, ss, bcl, fl), Charles Altura (g), Hadrien Féraud (b), Marcus Gilmore (dm) und teilweise Pernell Saturino (perc). "The Musician" (Concord und Stretch, 2017) hiess eine Triple-CD, die Corea als Leader und Co-Leader mehrere Gruppen zeigt. Dazu kam eine Blu-ray mit einer filmischen Dokumentation über den Musiker.   Die Doppel-CD "Chinese Butterfly" (Concord, 2017) war eine Aufnahme der Chick Corea & Steve Gadd Band. Mit dem Schlagzeuger Steve Gadd arbeitete Corea ab Mitte der 1960er Jahre zusammen, als sich ihre Wege erstmals in der Band von Chuck Mangione kreuzten.   Als Chick Corea & The Spanish Heart Band wurde unter dem Titel "Antidote" (Concord, 2019) latin-nahes Material veröffentlicht. Die japanische Produktion "Live In Tokyo '79" (Inter Art Committees und Hi Hat, 2021) enthielt Quartettaufnahmen mit Al Di Meola (g), Bunny Brunel (b) und Tony Williams (dm).   "The Montreux Years" (Montreux Jazz Festival, BMG und Radio Télévision Suisse, 2022) enthielt Stücke diverser Corea-Gruppen, mitgeschnitten bei Auftritten in Montreux.   Corea ist auch auf Dutzenden von Aufnahmen anderer Musikerinnen und Musiker zu hören. Bei discogs.com besitzt er über 800 Einträge als Musiker und über 1500 als Komponist oder Arrangeur. Von Chick Corea kamen weitere Compilations und Wiederveröffentlichungspakete heraus.   "5 Original Albums" (Verve und andere Labels, 2016) bestand aus den frühen Return To Forever-Alben sowie aus "My Spanish Heart", das unter Coreas Namen erschienen war. Die Fortsetzung "5 Original Albums Vol. 2" (Verve und andere Labels, 2019) enthielt weitere Corea-Alben von der zweiten Hälfte der 1970er Jahre.   Schon früh hatte sich Corea als Anhänger der Scientology-Sekte von L.Ron Hubbard geoutet. Dies hat ihm immer wieder den Bann von Konzertveranstaltern eingebracht. In den 1990er Jahren wurde er deswegen in Deutschland kaum mehr engagiert. Chick Corea starb am 9. Februar 2021 im Alter von 79 Jahren in Tampa Bay, Florida.     09/24

  • Steve Wilson

    Amerikanischer Alt- und Sopransaxophonist, Flötist, Klarinettist, Bandleader sowie Komponist, geboren am 9. Februar 1961 in Hampton, Virginia. Wilson begann im Alter von 12 Jahren mit der musikalischen Ausbildung und spielte zuerst in Rhythm and Blues-Bands. Schnell entdeckte der den Jazz. Wilson wurde Mitglied der Big Band der Virginia Commonwealth University und bekam Gelegenheit, an der Seite von Jacki Byard und Frank Foster aufzutreten. 1986 wurde Wilson Mitglied der vom Label "Blue Note" initiierten Formation Out Of The Blue , wo er auf dem vierten und letzten Album "Spiral Staircase" (Blue Note, 1989) dieser Gruppe Kenny Garrett ersetzte   Er tourte mit der Lionel Hampton Band durch die Lande und wurde 1988 Mitglied der Gruppe von Ralph Peterson. Weitere Jobs hatte er Ende der 1980er Jahre bei Renee Rosnes, Michele Rosewoman, Louie Bellson, Didier Lockwood, Terrell Stafford, Buster Williams, Bruce Barth, dem American Jazz Orchestra und dem Smithsonian Jazz Masterworks Orchestra.   Anfang der 1990er Jahre begann Wilson Aufnahmen unter dem eigenen Namen zu machen. "New York Summit" (Criss Cross, 1992) war eine Quintett-Aufnahme mit Tom Williams (tp), Mulgrew Miller (p), James Genus (b) und Carl Allen (dm). Auf "Blues For Marcus" (Criss Cross, 1993) wurde er von Steve Nelson (vibes), James Genus (b) und Lewis Nash (dm) begleitet.   "Step Lively" (Criss Cross, 1995) nahm er mit Cyrus Chesnut (p), Freedie Bryant (g), Dennis Irwin (b), Gregory Hutchinson (dm) und teilweise Daniel Sadownick (perc) auf. "Four For Time" (Criss Cross, 1996) sah Wilson in Begleitung von Bruce Barth (p), Larry Grenadier (b) sowie Leon Parker (dm).   1996 holte ihn Chick Corea zusammen mit Bob Sheppard (fl, ss, ts, bcl), Steve Davis (tb), Avishai Cohen (b) und Adam Cruz (dm) bzw. später Jeff Ballard (dm) in dessen Formation Origin . "Originations" (Stretch, 2000) hiess zum Abschluss des Origin-Projekts eine Compilation mit Tracks der Avishai Cohen Band, des Steve Wilson Quartets, des Steve Davis Quintets, der Tim Garland Group sowie des Jeff Ballard Trios.   Wilson konnte für Chick Coreas Label "Stretch" zwei eigene Aufnahmen realisieren. "Generations" (Stretch, 1998) wurde mit Mulgrew Miller (p), Ray Drummond (b) sowie Ben Riley (dm) eingespielt, auf "Passages" (Stretch, 2000) waren neben Wilson Nicholas Payton (tp, flh), Bruce Barth (p), Ed Howard (b) und Adam Cruz (dm) zu hören.   Mit Hilfe der selben Rhythmusgruppe (Barth, Howard, Cruz) sowie mit James Genus (e-b), Billy Kilson (dm), Paul Bollenback (g) und den Vokalistinnen bzw. Vokalisten Carla Cook, Phillip Manuel und René Marie nahm Wilson "Soulful Song" (Maxjazz, 2003) auf.   Mit George Colligan (e-p), Buster Williams (b) und Lenny White (dm) bildete er das Quartett Hancock Island, das nur Musik von Herbie Hancock spielte und als erste CD "The Music Of Herbie Hancock" (Chesky, 2008) veröffentlichte.   Mit Ravi Coltrane (ts), Nicolas Payton (tp), Bill Charlap (p), Peter Bernstein (g), Peter Washington (b) und Lewis Nash (dm) bildete Steve Wilson die Gruppe Blue Note 7. Diese All Star-Formation spielte für "Mosaic: A Celebration Of Blue Note" (Blue Note, 2009) Stücke von "Blue Note"-Musikern ein.   Die Stücke stammten von Cedar Walton, Joe Henderson, McCoy Tyner, Bobby Hutcherson, Thelonious Monk, Herbie Hancock, Duke Peason und Horace Silver ein. Eine Doppel-CD-Version enthielt auf CD 2 die Originale dieser Stücke. Als Leader oder Co-Leader bzw. unter Bandnamen wie Steve Wilson/Lewis Nash Duo, Steve Wilson & Wilsonian's Grain, Steve Wilson Quartet und Steve Wilson Quintet  kamen von Steve Wilson an die 20 Alben heraus.   Weiter machte er Aufnahmen als Sideman mit Bruce Barth, Carl Allen & Rodney Whitaker, Ingrid Jensen, Dena DeRose, Avishai Cohen, Don Braden, Billy Drummond, Louie Bellson, Paul Bollenback, Don Braden, Bill Bruford, George Duke, Joe Henderson, Dave Holland, Rob Bargad, Geoffrey Keezer, Dave Liebman, Mulgrew Milller, Leon Parker, Ralph Peterson, Greg Gisbert, Scott Wendholt und David Hazeltine.   Auch David Berkman, Don Byron, Kenny Drew jr, Billy Childs, Jimmy Bosch, Renee Rosnes, Michele Rosewoman, Loren Schoenberg, Terell Stafford, Bill Stewart, Tom Varner, Buster Williams, James Williams, Gerald Wilson, Anthony Wonsey, Donald Brown und Freddie Bryant verpflichteten ihn für Studioarbeit.                                                  09/24

  • Circle (Jazz)

    Amerikanisch-englische Jazz-Formation, entstanden 1970. Die Gruppe bestand anfänglich aus den ehemaligen Miles Davis-Musikern Chick Corea (p, prep-p, vibes, b-marimba, perc) und Dave Holland (b, g, perc) sowie aus Barry Altschul (dm, perc, b-marimba). Später kam noch Anthony Braxton (reeds) dazu. Den Ursprung hatte diese Gruppe in den frühen Ensembleaufnahmen, die Chick Corea vor und während seines Engagements bei Miles Davis unter seinem eigenem Namen eingespielt hatte. Im Mai 1969 war mit Woody Shaw (tp), Hubert Laws (fl, ts), Bennie Maupin (ts), Dave Holland (b), Horace Arnold (perc) und Jack DeJohnette (dm) die LPs "Is" (Solid State, 1969) und "Sundance" (Groove Merchant, 1972) entstanden.   Die beiden Alben wurden später unter dem Titel "The Complete "Is" Sessions" (Blue Note, 2002) auf einer Doppel-CD zusammengefasst. Die Septettbesetzung bildete die erste Ausgabe einer Formation, die sich Circle nannte. Am Schluss blieben aber nur noch Corea und Holland übrig.   Sie taten sich mit Barry Altschul zu einem Trio zusammen und tauften dieses ebenfalls Circle. Im April 1970 machte dieses Trio erste Aufnahmen, die unter dem Titel "The Song Of Singing" (Blue Note, 1971) erschienen. Die LP-Hülle stammte übrigens von Vinny Golia, dem späteren Avantgarde-Saxophonisten und "Nine Winds"-Label-Leiter.   Im Januar 1971 nahm das Trio mit "A.R.C." (ECM, 1971) eine zweite LP auf. Schon vor "A.R.C." war das Trio durch den Zuzug von Anthony Braxton (reeds) oft zum Quartett aufgestockt worden. Aufnahmen des Quartetts vom Mai 1968, April 1970 und Oktober 1970, wurden Jahre später auf der Doppel-LP "Circling In" (Blue Note, 1975) herausgebracht.   Weitere Trio- und Quartettsessions vom April und Oktober 1970 erschienen noch später auf der Doppel-LP "Circulus" (Blue Note, 1978) bzw. auf den Einzel-LPs "Circulus Vol. 1)" und "Circulus Vol. 2" (beide Blue Note, 1978). Neun Tracks der "Circling In"-Doppel-LP und ein Stück der "Circulus"-Doppel-LP wuden später unter dem Titel "Early Circle" (Blue Note, 1992) zusammengefasst.   Alle Aufnahmen erschienen bisher unter Chick Coreas Namen oder im Falle von "A.R.C." unter dem Namen der drei beteiligten Musiker. Die ersten Aufnahmen, die unter dem Bandnamen Circle herauskamen, waren "Circle 1 - Live In German Concert" mit Liveaufnahmen vom November 1970, und "Circle 2 - Gathering" mit Studioaufnahmen vom Mai 1971 (beide CBS/Sony, 1971).   Diese beiden LPs wurden nur in Japan veröffentlicht. Die Doppel-LP "Paris-Concert" (ECM, 1972) zeigt das Quartett bei einem Auftritt vom 21. Februar 1971 in Paris. Braxton brachte nach Ansicht von Corea zu viele Elemente aus der Black Music und der modernen E-Musik in die Musik von Circle, so dass Corea der Formation den Rücken kehrte.   Mit dem Zuzug von George Lewis (tb) mutierte Circle zum Anthony Braxton Quartet, der wohl wichtigsten Formation des Chicagoer Saxophonisten und Klarinettisten, auch wenn die Gruppe im Laufe der Jahre mehrere Besetzungswechsel mitmachte. Chick Corea war am 9. Februar 2021 im Alter von 79 Jahren verstorben.                                                                    09/24

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